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Ich bin ein Lord, holt mich hier raus!

Kapitel 3 wird hochgeladen!//FF zum gleichnamigen RPG// SesshomaruXAhrisa
von

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Die Ankunft

Kaum hatten wir gehalten, als wir nach einer schieren Ewigkeit endlich bei dem Schloss des Landherren angekommen waren, stieg ich erleichtert aus und streckte mich ausgiebig. Es war eine wahre Wohltat, dass ich nicht mehr in dieser doch recht kleinen Kutsche eingesperrt war, auch wenn ich nun dem widerlichen Gestank des Landes ausgesetzt war, der eine starke Note von nassen Hund aufwies. Kaum hatten die Diener die Kutsche wieder verschlossen, machten sie auch schon kehrt und fuhren von dannen. Zügig waren sie auch aus meinen Sichtfeld verschwunden, als hänge ihr Leben davon ab, geschwind von hier zu verschwinden.

Nun war ich also auf mich selbst gestellt, im weitesten Sinne und musste darauf vertrauen, dass dieser Herrscher, von dem ich doch schon so viel schlechtes gehört hatte, mich aufnahm und gut behandeln würde. Etwas anderes blieb mir nicht mehr übrig. Wenn wirklich dieser Hundedämon Sesshomaru noch an der Macht war, so wie ich es mitbekommen hatte, würde ich wohl einige Probleme bekommen. Schließlich waren Füchse mit ein begehrtes Opfer der Hunde, welche sie nur zu gern jagten. Jedoch sollte mich das Bündnis, dass meine Eltern mit ihm hatten, davor schützen sein nächstes Jagdziel zu werden.

Auch hörte man, dass bei ihm das Personal ständig wechselte und laut den Gerüchten, brachte er das Personal selbstständig um, was wirklich kein gutes Zeichen für mich sein sollte.

Diese Duftnote von nassen Hund war schon länger in meiner Nase gewesen, doch jetzt, wo keine Kutsche mehr um mich herum war und somit ich wieder den ungeschwächten Geruch abbekam, haute es mich doch schon fast um. Mir stieg langsam aber sicher die Galle hoch, ich musste mich zusammenreißen, damit ich mich nicht auf der Stelle übergab. Damit hätte ich ihn wohl sicher verärgert, was meine Eltern ja nicht wollten. Ich schluckte den bitteren Geschmack hinunter und kniff mir in die Wangen. Ich würde hier wohl eine lange Zeit absitzen müssen. Mit Glück würde ich diesen Geruch nach und nach, je mehr Zeit vergehen würde, ja nicht mehr als ganz so schlimm erachten und mir würde nicht bei jedem Atemzug übel werden. Für's Erste würde ich aber damit leben müssen, auch wenn ich es nicht wollte, eine Wahl schien mir ja nicht so bleiben, worüber ich zutiefst traurig war.

Ohne weitere Umschweife ging ich dann auch schlussendlich zum Tor. Der Geruch war hier schon um einiges angenehmer, auch wenn es immer noch nach Hund stank. So dicht beim Tor mischten sich doch zu meiner Freunde noch andere Gerüche unter, die teilweise von gekochten Essen stammen, andere der Gerüche aber auch auf nicht ganz so schlimm stinkende Youkai schließen ließen und welche, die definitiv zu Lotionen und diversen Seifen gehören mussten. Und es roch hier nicht mehr ganz so pervers nach Fäkalien und anderen Ausscheidungen, die meiner armen Nase nicht bekommen hatten.

"Ich kann nur hoffen, dass sie mich nicht allzu lange warten lassen." murmelte ich, wobei ich die Bediensteten meinte und sah mir derweil ein wenig das Schloss von außen an. Ich musste zugeben, dass es keinen schlechten Eindruck machte und stark mit dem meiner Familie konkurrierte, auch wenn ich nicht entscheiden konnte, welches von außen einen besseren Eindruck machte. Beide waren pompös und Eindrucksvoll. Da war es einfach schwer so etwas zu entscheiden.

Mir fiel auf wie der Hundegeruch immer näher kam und mir erneut die Galle hoch zu steigen drohte. Ich wusste wirklich nicht, wann ich diesen Geruch je vernommen haben sollte, außer vielleicht auf einer Durchreise, wobei ich bezweifelte, dass ein Daiyoukai sich unter das gemeine Volk mischen würde, auch wenn ich das nur aus meiner Sicht und den Erfahrungen, die ich zuhause gemacht hatte, schließen konnte. Ich bezweifelte stark, dass ein Daiyoukai, der so einen schlechten Ruf hatte und als ein Feind der Menschen und Hanyous galt, es anders handhaben würde.

Egal wie viel ich grübelte, ich konnte mich einfach nicht an diesen Geruch, der scheinbar wirklich von diesem Daiyoukai kam, erinnern...

Ich zog den Brief aus meinen Kimono hervor und hielt ihn in der Hand, als auch schon das Tor geöffnet wurde und mir dieser Daiyoukai gegenüber stand, der gut ein zwei Köpfe größer war als ich. Er schien wütend zu sein, dabei hatte ich doch bis jetzt nicht einmal die Gelegenheit gehabt, dass ich hätte etwas anstellen können. Oder hatte er einfach einen generellen Hass auf Fremde?
 

Kaum hatte ich mir diese Frage gestellt, durfte ich auch direkt schon sein tiefes Knurren hören, wobei er mir seine Zähne zeigte, welche er bleckte. Seine Zähne schienen nur darauf zu warten, dass ich eine falsche Bewegung machte, damit sie mich zerfleischen konnten.

„DU. Was willst du hier?“

Allein meine Anwesenheit schien ihn rasend zu machen und scheinbar hatte dieser Sesshomaru etwas gegen mich, ohne dass ich auch nur eine Vermutung hegte, warum es so war.

Er erinnerte sich wohl an mich, auch wenn ich keine Erinnerung an ihn besaß. Seine Erinnerung an mich schien bei weiten keine gute Erinnerung zu sein, so wie er mich ansah und auf mich wirkte.

„Kein Grund wütend zu werden. Ginge es nach mir, wären meine Eltern statt mir hier. Du kannst ihnen danken.“ Ich hielt ihn den Brief hin, welcher ein wenig unter der Reise gelitten hatte.

„Den soll ich dir von ihnen geben. Scheint ganz so, als würden sie mich zu dir abschieben~“, ich grinste ich lieblich an und wartete nur darauf, dass er vor Wut in die Luft ging. Dann könnte ich ohne jegliche Bedenken wieder von hier weg, nach Hause und bräuchte mich hier um nichts kümmern oder sorgen und meinen normalen Alltag wieder nach gehen, was mir sowieso viel lieber wäre, als mit einem stinkenden Hundedämonen meine Zeit zu verbringen oder auch nur in seiner Nähe zu sein. Ein wenig war ich ja schon wütend auf meine Eltern. Sie hätten mich ja wenigstens warnen können, dass es kein Fuchs oder etwas anderes war, sondern halt einfach ein stinkender Hund. Gut möglich, dass sie seinen Gestank kaum wahrnahmen, so lange wie sie sich wohl kannten, dass sie mich her schickten.

Er nahm den Brief entgegen und schien sich langsam zu beruhigen, während er das Geschriebene las. So schnell wie er den Brief entgegen genommen hatte, hatte er ihn scheinbar auch schon durchgelesen und machte ihn auch wieder zu, wobei er mich intensiv betrachtete. Er schien ruhiger zu sein. Wahrscheinlich hatten meine Eltern irgendwas angeboten, was seine Wut verrauchen ließ.

"Abgeschoben trifft es. Aber im Brief steht nicht, ob sie dich lebendig zurückwollen, im Ganzen oder sonst was.", meinte er höchst arrogant und bleckte noch einmal seine Zähne, sie schienen äußerst scharf zu sein. Ich hielt mich lieber von ihnen fern.

"Glaub mir, wenn deine Eltern dich her schicken, ist es ihnen egal, was ich mit dir mache. Also würde ich mich benehmen, wenn ich du wäre, sonst hast du ein paar Körperteile weniger.", kam es eiskalt von ihm, wobei es mir eisig den Rücken runter lief.

Sein Blick haftete an mir, welcher voller Verachtung zu sein schien. Na wunderbar, wenn er Recht hatte, lag meinen Eltern wohl doch nichts an meinen Leben, was mich durchaus wurmte. Ich spürte wie Zorn in mir hochstieg und ich funkelte ihn aus meinen eisblauen Augen so gefährlich an, wie ich nur konnte.

„Vielleicht vertrauen sie dir einfach und denken das du mich ganz lässt~“, konterte ich, wobei ich versuchte so gelassen und ruhig wie möglich zu wirken.

Er würde schon keinen Finger an mich legen und wenn, würden diese verkohlt in einer Ecke landen. So schwach wie ich wohl wirkte war ich nicht. Schließlich war ich schon oft alleine unterwegs gewesen und mir war noch nie etwas zugestoßen, auch wenn ich doch öfters auch mal waghalsige Unternehmungen ausgeführt hatte.

"Deine erste Aufgabe... lass mich überlegen. Mach den Stall sauber. Mir ist der letzte Stalljunge abhanden gegangen, als er Ah und Uhn gefüttert hat.“ Er brachte mich aus dem Konzept, sodass ich ihn nur ungläubig ansah. Meine Worte schienen ihn kalt zu lassen. Sesshomaru gab definitiv nichts auf meine Worte...

Ich ermahnte mich selbst, dass es Falten gebe, wenn ich mein Gesicht verzerrte und damit zeigen würde, welche Missgunst er grade in mir erweckte.

„Ich denke eher weniger, dass meine Eltern mich hergeschickt haben, damit ich derartige Arbeiten vollbringe.“

Ich wollte mir nicht vorstellen was diese Ah und Uhn für Kreaturen waren. Bestimmt hatten die den Stalljungen getötet oder sogar gefressen. Anders war es ja wohl nicht möglich, dass ein Stallbursche abhanden kam, außer Sesshomaru hatte ihn selbst erledigt. Eine schlimme Vorstellung, wenn ich daran dachte, dass diese Kreaturen dasselbe auch mit mir machen könnten, schlimmer war jedoch die Vorstellung von Sesshomaru umgebracht zu werden. Bestimmt würde er es qualvoll gestalten und mich leiden lassen, ehe er mir den Gnadenstoß zugestehen würde und mich von meinem Leid befreien würde, an dem er sich ergötzen würde.

Schnell verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust, welche dadurch ein wenig angehoben und ins rechte Licht gerückt wurde. Ich war mir nicht sicher, wie ich ihn betören könnte. Normalerweise tanzten die Männer schon jetzt nach meiner Pfeife, ohne dass ich etwas tun musste, da allein meine Präsenz sie dazu brachte alles für mich zu tun, allerdings tat er es nicht und schien auch nicht im geringsten sich an meiner Präsenz zu stören, außer dass er mich scheinbar so weit es ging auf Abstand halten wollte.

Unfassbar! Ich konnte nicht glauben, dass er wirklich nicht auf mich ansprang...

Das erniedrigte mein Ego ungemein. Plötzlich ertönte seine Stimme aufs Neue, wobei er mich gnadenlos aus meinen Gedanken riss.

„Wird's bald?“, fragte leicht gereizt und deutete auf eine Zeile des Briefes, in der stand, dass er mich als Mädchen für alles benutzen konnte, wenn es nutzen und helfen würde.

„Schwarz auf Pergament. Wenn du nicht gleich anfängst, kannst du dir dein Essen im Wald suchen.“, knurrte er bedrohlich leise und ließ eine seiner Hände knacken, die leicht grün anfing zu leuchten und vor Gift zu stinken.

Was für eine Unverschämtheit das doch war! Sobald ich zurück war konnten meine Eltern sich etwas anhören, das war sicher. Das sie einfach zuließen, dass ich derartig degradiert wurde und er mich so herumschubste! Die Wut stieg in mir immer höher und mein Blut geriet in Wallung und fing an zu rauschen.

Bestimmt würde ich im Stall jemanden finden, der die Arbeit für mich erledigen würde. Als ob ich mir für so jemanden wie ihn die Finger schmutzig machen würde, wenn es auch anders ging! Dennoch war es gänzlich neu für mich, dass jemand meinem Charme widerstehen konnte und es schien nicht mal einen Moment so, als würde er sich dafür auch nur ein wenig bemühen müssen. Ich nahm die Herausforderung an. Das würde sicherlich noch interessant werden. Ich würde es noch schaffen ihn in meinen Bann zu ziehen und er würde es nicht mal merken, wenn es geschah...

„Meine Strafen folgen sofort.“, knurrte er und eine grüne Peitsche erschien, die sich leicht im Wind bewegte und nach ätzenden Gift roch, so wie zuvor seine Hand es getan hatte.

„Ich habe zu tun. Wenn du deine Arbeit gut machst, lasse ich dich vielleicht ins Schloss.“

Die Peitsche ließ mich dann allerdings doch darüber nachdenken, was ich antworten, geschweige denn tun sollte. Ich sah ihn verachtend an, ehe ich provokant lächelte und einen Knicks machte, um ihn ins lächerliche zu ziehen.

„Wenn es Euer Wunsch ist~“, säuselte ich ironisch. „Wo finde ich denn die Ställe?“

„Hinter dir. Füchse haben halt eine schlechte Nase, das habe ich vergessen.“, kam es eiskalt von ihn, ehe ich auch schon seine Hand um meinen Hals fühlte und den starken Druck vernahm den er ausübte, während er mich auf diese Weise hochhob. Scheinbar schien die Provokation ein glatter Erfolg gewesen zu sein, auch wenn die Auswirkung doch extremer ausgefallen war als erwartet.

Ich hatte nicht sehen können, wie er mit der Hand nach vorne geschnellt war. Was mich jedoch am meisten beunruhigte, war die Giftpeitsche, welche er noch immer in der Hand hatte. Nicht einmal eine kleine Gelegenheit hatte ich, um noch etwas sagen zu können.

Dazu kam, dass sein Griff alles andere als sanft war und ich kaum noch Luft bekam. Ein Hauch von Panik überrannte mich und wurde umso größer, je länger er mich so hielt.

„Das Essen fällt für dich wohl aus, aber du kannst natürlich auch etwas Gras oder so essen.“, lachte er mich hämisch aus.

Kurz darauf ließ er auch schon die Peitsche kurz vor meinen Gesicht knallen. Er hatte mich damit nicht geschlagen, was es aber auch nicht besser machte. Wäre der Schmerz nicht ausgeblieben, würde ich schwören, dass er mich getroffen hatte. Das Knallen der Peitsche war so laut gewesen und dazu noch so nah an meinen Gesicht, dass ich zumindest den Windzug davon spüren konnte.

Voller Angst hatte ich die Augen zusammen gekniffen. Mir wurde schmerzhaft klar, wie wenig er von mir und meines gleichen zu halten schien. Er schmiss mich unsanft in den Dreck, wo ich vor Schmerz keuchend aufkam und nach Luft rang.

„Hnnn!“ Es schmerzte fürchterlich und ich konnte spüren, wie sich kleine Tränen in meinen Augenwinkeln sammelten und langsam herunter liefen.

„Da gehörst du hin. In meinem Land hast du keine Rechte. Dummes Weib. Ich werde dir Benehmen beibringen, auch wenn ich dir dein hübsches Gesicht verätzen muss. Vermummte Frauen sollen ja auch sehr begehrt sein.“, flüsterte er mit einer schneidenden Stimme, ehe er sich umdrehte und wieder nach drinnen ging, wobei er mir die Tür vor der Nase zuschlug.

Ich sah ihn noch nach. Langsam konnte ich verstehen, warum meine Eltern mich gewarnt hatten und verstand auch, warum sie den Frieden mit ihm bewahren wollten und auch, warum die Leute in diesem Land sich ihm so einfach unterwarfen und ihm gegenüber unterwürfig waren. Und das alles nach solch einer kurzen Begegnung. Es war einfach unheimlich...

Ich legte meine rechte Hand an meinen Hals. Noch immer konnte ich seine Hand an meinen Hals und den Schmerz, den er hinterlassen hatte. Er war ein wahrhaftiger Tyrann. Aber er würde schon noch sehen, was er davon hatte so mit mir umzuspringen, würde ich nur die Tortur überleben, die er zweifellos schon vorbereitete und damit angefangen hatte, dass er mich gewürgt hatte.

Ich blieb noch ein kurze Weile auf dem Boden sitzen, bis ich wieder genügend Luft bekam, es aufhörte bei jedem Atemzug zu schmerzen und mein Puls nicht mehr raste. Erst dann stand ich auf und machte mich auf den Weg zu Ställen. Ich hoffte wirklich inständig, dass da jemand wäre, auf den ich das Säubern des Stalles abwälzen könnte, denn ich hatte definitiv nicht vor, für einen wie ihm mir die Hände schmutzig zu machen.

Langsam wich die Angst aus meinem Körper und eine schiere Wut packte mich, was man mir auch an meinen Augen ansehen könnte, würde mir nun jemand in die Augen schauen. Das klare Eisblau war einem Violetten Ton gewichen und meine Pupillen waren zu Schlitzen geworden. Das ganze umrahmt vom Weiß meiner Augäpfel.

So schnell hatte er es also geschafft meine Kleidung zu verschmutzen, meine Frisur und Nägel zu ruinieren und mich wütend zu machen. Das musste er mir definitiv büßen! Nicht unbedingt direkt, denn noch würde ich sicher nicht gegen seine immense Kraft ankommen, aber irgendwann, wäre ich selbst stark genug und dann würde ich ihn dafür büßen lassen, das war sicher.

Niemand demütigte mich und blieb ungestraft!
 

Zu meinen Bedauern konnte ich weder auf den Weg zu den Ställen noch bei diesen angekommen jemanden ausmachen. Also musste ich es doch selbst machen, meinen Plan konnte ich so ja nicht verwirklichen. Ich würde das allerdings nur machen, damit er mich in absehbarer Zeit nicht erneut würgte. Ich wollte nicht wissen, wie wohl mein Hals aussah. Bestimmt war er ein einziger blauer Fleck, so wie er sich anfühlte. Wahrscheinlich würde ich davon noch einige Zeit etwas haben.

Seufzend blickte ich die Tür des Stalles an und war darauf gespannt was diese Ah und Uhn wohl für schaurige Kreaturen sein würden.

Als ich das große Wesen sah, direkt nachdem ich die Tür geöffnet hatte und es sich schon so aufgebaut hatte, konnte ich nicht anders als mich zu erschrecken. Okay. Er waren nicht zwei Wesen sondern ein Wesen mit zwei Köpfen und allen Anschein nach dazu auch noch ein Drache. Ich musste zugeben, mit einen Drachen hatte ich eher weniger gerechnet, eher mit Pferden, wobei die wohl eher weniger einen Stalljungen verschwinden lassen konnten, wenn ich darüber nachdachte.

Aber solange er mich nicht auffressen würde, würde es schon in Ordnung sein. Ich sah ihm noch nach, während er schnaufend zu seinem Platz zurück kehrte.

„Riesig...“, murmelte ich, ehe ich mich nach Gerätschaften umsah, mit denen ich den Stall säubern könnte. Mit meinen Händen würde ich das sicherlich nicht machen. Es war schwierig etwas dafür geeignetes zu finden, wenn man etwas derartiges noch nie gemacht hatte und auch nie dabei zugesehen hatte.

Ich blickte zwischendurch zu AhUhn und war der festen Meinung, dass er enttäuscht aussah oder hatte ich mich nur vertan?

Einen Versuch war es wohl wert... Ich unterbrach die Suche und ging auf den Zweiköpfigen Drachen zu und blieb ein kleines Stück weit entfernt von ihm stehen. Meine Wut war auch langsam verraucht und ich hatte mich ein wenig beruhigen können.

„Du siehst traurig aus, mein Großer. Was bedrückt dich?“, fragte ich ihn. Es war wahrscheinlich sinnlos. Er würde mir sowieso nicht antworten können, egal wie oft ich auch versuchen würde mit ihm zu kommunizieren, aber vielleicht konnte ich ihn davon überzeugen mir zu helfen, auch wenn es nur war um die benötigten Gerätschaften zu finden. Wenn es klappen sollte, würde mir schon einfallen, wie ich ihn belohnen könnte.

„Magst du vielleicht ein wenig mit mir draußen herumlaufen? Du bist bestimmt schon lange nicht mehr draußen gewesen.“ Ich hoffte ihn auf diese Art locken zu können.

„Wir machen das, wenn du mit vorher zeigst, wo ich die Sachen finde, damit ich deinen Stall hier sauber machen kann. Ich kann mir vorstellen, dass du dich hier nicht wohlfühlst, bei dem ganzen Schmutz.“, säuselte ich, als wäre der Drache jemand, der mir antworten könnte. Bekam jemand mit, dass ich mich mit dem Drachen unterhielt, würde man mich sicher einsperren lassen, aus Angst, dass ich verrückt wäre. Jedoch reagierte er auf meine Worte, was mich darauf schließen ließ, dass er mich scheinbar doch verstanden hatte. Vielleicht war das ja seine Art zu antworten. Dass er sprechen würde, hatte ich von Anfang an ausgeschlossen.

Er sah mich eingehend an, legte die Köpfe schräg und sah dann in eine Richtung und gab ein gurrendes Geräusch von sich. Ich folgte seinem Blick und entdeckte dann auch schon die Geräte. Seine Reaktion hatte mich ungemein erleichtert. Das war doch eine verdammt große Hilfe gewesen. Wahrscheinlich hätte ich die von selbst nicht entdeckte oder wäre nicht darauf gekommen, dass man diese Dinger zum ausmisten benutzte. Er war scheinbar doch schlauer als er wirkte, auch wenn allein seine Größe einen Respekt einflößte. Ich sah ihn an, wie er mit schweren Schritten wedelnd auf mich zu kam und mich von oben nach unten erforschte mit seiner Nase.

Vorsichtig und mit Bedacht legte ich je eine Hand auf eine seiner Schnauzen und tätschelte sanft seine Köpfe.

„Danke~ Tut mir leid, ich komme leider nicht ins Schloss rein, sonst hätte ich bestimmt etwas für dich dabei.“ Ich konnte mir schon denken, dass er irgendwas zum 'Naschen' wollte. Er erinnerte mich ein wenig an den Hengst meines Vaters, der war auch immer so angekommen, wenn er etwas haben wollte, egal ob es nun ein Apfel, eine Karotte oder etwas anderes war, gab man es ihm war er zufrieden und ließ einen fürs Erste in ruhe. Langsam löste ich mich von Ihm und ging zu den Gerätschaften und nahm mir etwas, was wohl eine Mistgabel war und hoffte inständig, dass es das Richtige war, damit ich diese Aufgabe erledigen konnte und nicht mehr Zeit als unbedingt nötig hiermit verschwenden würde.

„Warte hier bis ich fertig bin, danach gehen wir raus!“, versprach ich ihm und machte mich widerwillig an die Arbeit. Ich wusste zwar noch nicht wo ich den ganzen Dreck hinmachen sollte, aber da würde ich mir noch etwas einfallen lassen. Erstmal machte ich alles auf einen Haufen, welchen ich draußen neben dem Stall platzierte. Ich stellte mich wohl recht ungeschickt an, aber ich wusste genau, dass ich nach getaner Arbeit dringend ein Bad gebrauchen könnte, denn es stank entsetzlich in diesem Stall und der Geruch hatte sich bestimmt auch schon in meinen Kimono festgesetzt und heftete sicherlich auch an meiner Haut und meinen Haaren. Es dauerte eine Weile, aber dann war ich endlich fertig mit dieser demütigenden Aufgabe. Der Mist war draußen und der Stall fürs Erste sauber. Ich sah AhUhn an.

„So mein Großer~ Ich lass dich so mit mir laufen, solange du keinen Blödsinn anstellst!“, grinste ich ihn erschöpft an und streckte eine Hand nach ihn aus, welche ich an einen seiner Hälse legte und langsam ging ich dann auch schon mit ihm zusammen nach draußen. Ich hatte nichts entdecken können, was ich als Zaumzeug oder Leine für ihn benutzen könnte, weshalb es so gehen musste. Ich hoffte es nicht zu bereuen und dass er nicht davon lief.

Direkt ging der Drache dann auch los und ich ließ mich von ihm führen. Er fing auch direkt an zu grasen, als wir einer Wiese ankamen, die für ihn wohl saftig aussah. Scheinbar hatte er ziemlichen Hunger und mochte das saftige Grün mehr als das Heu, welches für ihn im Stall bereit lag. Verstehen konnte ich es. Jeder mochte doch lieber ein saftiges Stück Fleisch mehr, als eines was so lange gebraten wurde, bis es trocken und zäh geworden war. Dennoch war es eine neue Erfahrung für mich.

Zwar war dies hier der erste Drache den ich je zu Gesicht bekam, allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass er einer sein würde, der Pflanzen aß und nicht Fleisch. Immerhin hatte Sesshomarus Kommentar angedeutet, dass AhUhn ein Fleischfresser war.

Jetzt aber konnte ich mich wenigstens erst einmal etwas entspannen und die frische Luft genießen. Ich legte mich auf die Wiese und beobachtete AhUhn. Irgendwie war er ja schon süß. Er blieb brav bei mir und kam nun auch zu mir getapst, obwohl man es bei seinem eher schwerfälligen Schritten nicht tapsen nennen konnte und legte sich neben mich hin. Ich tätschelte ihn erst ein wenig und fing dann an ihn zu kraulen. Meine Nägel waren inzwischen sowieso hinüber. Da würde seine schuppige Haut auch nichts mehr ausmachen.

Es schien ganz so, als hätte er niemanden, der sich um ihn kümmerte. Meine Eltern hatten sich jeden Tag ein wenig Zeit genommen, um mit ihren Pferden auszureiten, egal wie beschäftigt sie waren. Ein wenig eifersüchtig war ich auf die Pferde ja schon gewesen, denn meine Eltern hatten schließlich mehr Zeit mit ihnen verbracht, als mit mir, was schon traurig war.

Wahrscheinlich fehlte diesem Drachen einfach der Auslauf. Seufzend schloss ich meine Augen. Ich war doch gespannt ob jemand unsere Abwesenheit bemerken würde und wenn ja, ob sie dann vermuten würden, dass ich ihn gestohlen hätte und mit ihm abgehauen wäre. Irrsinn. Diese Leute hier waren einfach Idioten, wenn sie das annehmen würden.

Wahrscheinlich würde grade irgendjemand diesem Tölpel von Daiyoukai erzählen, dass ich mit AhUhn weggelaufen war. Ob sie nach uns suchen würden? Vielleicht konnte ich ihm ja damit einen reinwürgen, dass AhUhn mir schon so vertraute, dass er mit mir ging und sich von mir streicheln ließ oder besser gesagt mich in seine Nähe ließ. Ich spürte wie der Drache anfing zu dösen und tat es ihm gleich.

Das ließ mich umso mehr erschrecken, als ich die herablassende Stimme in meiner Nähe vernahm.

„Du stinkst.“, hörte ich Sesshomarus Stimme hinter mir und schreckte hoch, in eine sitzende Position. Ich konnte seinen angeekelten Blick auf mir spüren.

„Meine arme Nase. Du solltest den Stall säubern und dich nicht darin wälzen.

Aber ich muss sagen, es steht dir und unterstreicht deinen widerlichen Charakter.“, knurrte er und ging zu AhUhn, welcher ihm die Hand leckte und scheinbar auch etwas aus dieser aß.

„Dann solltest du wohl erst recht so riechen.“, murrte ich und besah mir das Schauspiel zwischen dem Drachen und Sesshomaru. Die Zwei schienen recht vertraut zu sein. Ich konnte mir schon denken, dass dieser Drache wohl das Reittier von diesem Scheusal war, was wohl auch der Grund war, warum ich den Stall von ihm sauber machen sollte.

„Aber du hast den Stall sauber gemacht, was ich nicht vermutet habe, Selten versteht einer AhUhns Bedürfnisse. Möglicherweise bist du nicht ein ganz so großer Taugenichts, wie ich bisher vermutet habe.“

Schon wieder kratzte er an meinen Stolz, woraufhin ich ihn wütend ansah. Ein leises Knurren bahnte sich den Weg aus meiner Kehle hinaus. Wahrscheinlich würde er das eh nicht wahrnehmen. Bisher hatte nie jemand mitbekommen, wenn ich geknurrt hatte, war es doch immer recht leise gewesen. Allerdings musste ich doch ein wenig Schmunzeln bei seinen letzten Worten, die er an mich richtete.

„Ein Kompliment, huh?“

Ich sah wie er mich wieder ansah und dieses kalte Grinsen auf seine Lippen trat. Dieses Grinsen ließ mich erschaudern und ging mir ins Knochenmark über. Wieso bereitete er mir nur solch unangenehme Gefühle und sprang nicht auf mich an? Das war doch wirklich wie verhext!

„In meinen Land wird viel wert darauf gelegt, dass die Bedürfnisse der Tiere erfüllt werden, egal welcher Art sie sind. So leisten sie immer gleich guten Dienst und kommen nicht in Versuchung einen Befehl zu verweigern. Scheinbar nimmt man in deinen Land nicht solche Rücksicht darauf.“, meinte ich ohne irgendwelche Bedenken und ließ meine Hand weiter auf den Rücken des Drachen verweilen.

„Am besten knebel ich dich, du hast ein vorlautes Mundwerk. Im Gegensatz zu dir ziehe ich in die Schlacht für mein Volk, während dir die Tiere wichtiger sind, als der Schutz.

Du hast nie einen Dämonen erlegt, oder?“, fragte er mich und ich konnte die Gehässigkeit in seinen Worten brodeln hören. Dann trat er nach mir. Zum Glück konnte ich seinen Tritt grade noch soweit ausweichen, dass er mich damit nicht wegschleuderte, sondern nur gestreift wurde. Wie viel Kraft besaß er bloß?

„Das habe ich nicht gesagt!“, versuchte ich mich zu verteidigen, doch sollte das ohne Erfolg bleiben.

„Vergiss nicht, dass du mein Sklave bist und du redest etwas viel. Ich könnte dir die Zunge abschneiden.“, meinte er und zuckte schnell vor. Er verdrehte zu meinem Übel mir die Worte so im Mund, dass er mir daraus einen Strick knoten konnte.

„Als würde dich das interessieren-“, wollte ich noch auf seine Frage entgegnen, ob ich je einen Dämonen getötet hatte, doch er ließ mich nicht enden.

Seine Hand war auch schon wieder an mir. Er packte sich meinen Mund und presste meine Lippen auseinander, während er kurz über meine Zunge streichelte. Ich konnte das Salz seiner Finger schmecken.

„Ob die einer vermisst?“, fragte er heiser und kam meinen Gesicht sehr nahe. „Aber irgendwie könnte ich dich dann auch nicht mehr schreien hören...“, brummte er am und ließ seine Finger aus meinen Mund hinaus zu meinen Hals gleiten.

„Aber nein, ist es schlimm, dass ich zu einer Hure wie dir lieb bin?

Dein Abendessen ist gestrichen. Du schläfst im Stall, wenn dir der Drache lieber ist, als die Zivilisation.“ Mir wurde mit voller Härte von ihm demonstriert, warum sich niemand mit ihm anlegen wollte. Er war schnell und kräftig, dazu kam, dass er zu allem Übel auch noch kalt wie ein Stein war. Er schien sich für nichts zu fein zu sein, besonders wenn er dabei jemanden nieder machen konnte, so wie es grade der Fall war.

Seine Berührung schmerzte, doch statt Angst kam Wut in mir auf, welche meine Augen erneut violett färbten.

Wie konnte er die Dreistigkeit besitzen und mich eine Hure nennen! Das ging nun eindeutig zu weit. Ich griff mit meiner einen Hand seinen Arm und funkelte ihn wütend an.

„Lass. Mich. Los.“, knurrte ich. Auch wenn er wollte, würde er mich nicht töten. Würden seine Untergebenen spitz kriegen, dass er ein kleines Mädchen tötete, nur weil er es nicht unter seine Kontrolle bekam, würde das seine Autorität in frage stellen. Das würde er sicher nicht wollen. Sein Blick änderte sich. Ich war mir nicht sicher, aber schien so, als würde Interesse in seinen Blick liegen.

„Sag bitte bitte und ich lass es vielleicht.“,flüsterte er heiser an mein Ohr und lachte leise und fies.

„Das hättest du gerne.“, nicht nur Männer hatten ihren Stolz, doch meiner würde mich wohl noch in die ein oder andere missliche Lage bringen.

„Du wärst nicht die erste Frau, die durch meine Hand stirbt.“, meinte er und betrachtete mich von oben nach unten, ehe ich sehen konnte wie er sich über die Lippen leckte.

„Aber natürlich könnte ich mir vorher etwas einfallen lassen. Du umgarnst doch gerne Männer, die da oben würden sich bestimmt freuen über eine Jungfrau, mit der sie Spaß haben konnten, so viel sie wollten. Wenn du nicht gehorchst, werde ich dir einfach deinen Geist brechen, so dass du ein stilles kleines Mädchen wirst, so wie es sich als Prinzessin gehört. Wie würde es dir gefallen, wenn sie ihren Spaß an dir haben? Endlich könntest du dann behaupten, dass du nicht nur leere Versprechungen gemacht hast, sondern dass du auch mal Eins erfüllt hast.

Danach wirst du wissen was Männer wollen. Wie wäre das Angebot? Stall oder bei den Männern? Zufällig werde ich natürlich so lange außer Haus bleiben und deine Eltern werden dir kein Wort glauben.“

Mein Plan schien im Keim erstickt worden zu sein, was mir allein seine Worte klar machten. Es schien so, als könne er wirklich machen was er wollte, ohne dass irgendwer ihn auch nur ein wenig anzweifeln würde. Je weiter er sprach umso wütender wurde ich.

Er konnte das doch nicht ernst meinen, dass er mich den Leuten quasi zum fraß vorwerfen wollte! Ich würde ihn das alles bereuen lassen, egal wie lange ich auf meine Rache warten müsste!

So wie er mit mit redete kam ich mir vor wie irgendein daher gelaufener, wertloser Mensch... Es war gut für mich zu merken, dass er es wirklich ernst meinte mit seinen Angebot und dem was er sagte. Das ganze war mir einfach zuwider! Lieber nahm ich das kleinere Übel auf mich, bei dem ich wenigstens nicht meine komplette Freiheit verlor und meinen Stolz nicht gänzlich einbüßen musste.

„Ich nehme den Stall!“, in dem stinkt es wenigstens nicht so stark nach dir, fügte ich in Gedanken noch hinzu.

„Würdest du mich nun los lassen?“

„Ich hätte einiges gerne, aber für das, was man will muss man hart arbeiten und du wirst das noch lernen.“, knurrte er leise und ließ meinen Hals los, jedoch strich er mir mit einer seiner scharfen Krallen bedeutungsvoll über den Nacken. Dieses Gefühl ließ mich erschaudern. Es war weder angenehm noch unangenehm, auch wenn ich mich vor dieser Berührung ziemlich ekelte. Der Ekel wurde wahrscheinlich von der starken Abneigung, welche ich ihm gegenüber in den wenigen Stunden gehegt hatte ausgelöst.

„Dann der Stall. Du weißt ja, wo du ihn findest.“, meinte er gefährlich leise und strich mir noch einmal bedrohlich über die Halsschlagader mit seinen Krallen, ehe er die Hand langsam zurück zog.

„AhUhn. Pass auf sie auf. Wenn sie Ärger macht, bestraf sie einfach.“, meinte er noch beiläufig zu dem Drachen, ehe er sich umdrehte und sich noch einmal geheimnisvoll über die Lippen leckte.

„Ob dein Blut wohl so scharf wie deine Zunge ist?“, hauchte er noch und dabei leicht in Gedanken versunken.

„Du wirst es wohl noch früh genug herausfinden.“, hauchte ich knurrend, ehe er zurück ins Schloss ging. Ich würde es wohl nie lernen, irgendwann würde ich mit meiner großen Klappe noch in eine Situation gelangen, aus der ich nicht mehr so einfach raus kommen würde. Ich sah ihm nur kurz noch hinterher, ehe ich aufstand und ihm die Zunge herausstreckte, als er weit genug entfernt war, so dass er es nicht mehr sehen konnte. Meine Eltern hatten sich wohl geirrt. Scheinbar gab es doch noch jemanden, der hochnäsiger war als ich und das nur allzu gern zeigte. Natürlich im Zusammenspiel mit seiner Stärke, die er auch gerne zu präsentieren schien.

Das würde ich ihnen noch unter die Nase reiben.



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