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The Codeine Scene

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Oi, also manchmal habe ich echt wirre Ideen. Zuerst denkt man sich: *was wäre wenn*? Und dann dehnt sich dieser Gedanke aus und man schmunzelt irgendwann über sich selbst. Nach mehrmaligem Kopfschütteln war ich schließlich so weit, dass ich mein Gedankenwirrwarr abnickte – naja und jetzt stelle ich es der Allgemeinheit zur Verfügung in der Hoffnung, dass ich mit meiner Vorstellung Dich oder jemand anderen belustigen oder anregen kann.

Danke fürs Lesen.

Viel Spaß. Komplett anzeigen

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A Storm is coming

KAPITEL 1. A STORM IS COMING
 

Die Rüstungen der Daleks knirschten unter jeder ihrer schwerfälligen Bewegungen; das Geräusch erinnerte Rose prompt an Fingernägel, die über eine ungeputzte und staubige Schiefertafel schnitten: so wie Mrs. Denver aus der fünften Klasse es zu tun pflegte, da sie ihre Rabauken nie in den Griff bekommen konnte und schließlich andere Saiten aufzog. Das war das erste Mal gewesen, dass Rose nachsitzen musste und in das wütende Tantrum ihrer Mutter geriet, wie ein armer Igel nachts unter ein fahrendes Auto. Dabei hatte Rose stets tapfer nach außen hin behauptet, ein liebes und naives kleines Mädchen zu sein, das dem Lehrer sogar die Kreide holte, wenn man es darum bat.

Kreide hatte sie geholt, oder jeden Falls vom Boden aufgehoben – allerdings aus dem einfachen Grund, weil Mrs. Denver ihre Stumpen in absehbarer Regelmäßigkeit quer durch den Raum nach ihr geworfen hatte, weil sie in Hannahs Beisein nie die Klappe während des Unterrichts hatte halten können. Was Mrs. Denver wohl gerade tat? Und wie ging es Hannah?

In einer erinnernden Nebensächlichkeit rieb sich die Blonde die Stirn und blinzelte in einem Anflug ernsthafter Besorgnis zu ihrem Begleiter hinüber.

Der Doctor hing an Davros Lippen, die Falte auf seiner Stirn war steil geworden wie nie. Er ließ sich provozieren und gab den Daleks und ihrem schrumpeligen Schoßhund dabei genau das, was sie wollten. Wenn sich der Doctor nicht mehr unter Kontrolle hatte, war er angreifbar und – oh – so verletzlich. Roses' Herz zog sich in ihrer Brust zusammen.
 

Neben ihr bewegte sich Mum unruhig in Mickeys Schatten, die ihren eigenen Augen ob der Szenerie wohl nicht ganz Glauben schenkte; aber wer konnte es ihr schon verübeln? Rose wollte Jackie eigentlich aus der ganzen Sache heraus halten, beschützen und nicht Gefahr laufen sie an die mordlustigen Blechbüchsen zu verlieren; wenn die Blondine völlig ehrlich zu sich selbst war, hatte sie sogar mit etwas weniger Gewaltandrohung und zerstörerischen Prophezeiungen gerechnet, denn mehr mit Wiedersehensfreude und vielleicht, nur vielleicht, sogar mit einem Kuss.

Aber war nicht die einzige Chance nun hier an der Seite ihres Doctors zu sein, genau diese Art von Chaos? Sie wurden magisch davon angezogen. Alle von ihnen, die Kinder der Zeit, wie Davros es so bittersüß umschrieb – und jeder, wirklich jeder, bereit für ihn bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Rose machte sich schon lange keine Gedanken mehr darüber, warum es so war und weshalb dieser so tiefgründige, mysteriöse Mann eine derartige Ausstrahlung auf sie ausübte. Es war einfach so. Es war so, weil er der Doctor war und ihr anriet zu laufen.

Der Dunkelhaarige hatte die Hände inzwischen zu Fäusten geballt. Seine Knöchel traten weiß unter der Haut hervor und nicht zum ersten Mal an diesem verteufelten Tag spürte die Britin wie die Luft knisterte. Ein Sturm zog auf. Der Doctor raste vor Zorn. Es war höchstens eine Frage der Zeit, bis ihm etwas einfiel, was sie alle befreite. Es musste etwas dergleichen geben, einen Knall, ein kleines Wunder aus dem Kopf eines Genies. So war es immer gewesen, nicht wahr? Am Ende war er ihre einzige Hoffnung.
 

"Hört auf mit diesem Unsinn!", forderte er die stumpfsinnigen, unbeweglichen Konterfeis der Daleks zum wiederholten Male auf, doch erntete nichts weiter als das hässliches Lachen von Davros. Der Schöpfer der Daleks hatte endlich wonach er schon so lange gierte, schoss es Rose durch den Kopf, die rauen Lippen aufeinander gepresst. Aber auf ihren hilflosen Blick in Richtung ihrer Freunde erntete sie nichts weiter wie Furcht, ein halbes Achselzucken und blankes Entsetzen; kein Schimmer. Keine Idee. Kein Ausweg. Sollte das tatsächlich ihr aller Ende sein? Das Ende der Realität? Würde von ihnen weniger übrig bleiben als Sternenstaub?

Sie hatte die Augen bereits aufeinander gepresst, denn Davros' Heiterkeit schürte die Übelkeit in ihrer Magengrube. Wenn sie nicht hinsah, war das Folgende möglicherweise nur halb so wild. Ja, wenn sie im rechten Moment nach vorne sprang, erhaschte sie, wenn sie Glück hatte, die Hand des Doctors und das Wiedersehen, die harte Arbeit der vergangenen Jahre, würden sich zumindest, ob der unausgesprochenen Worte zwischen ihnen, ein bisschen auszahlen.
 

Man konnte die Anspannung in der Luft spüren, konnte nach ihr greifen. Sie hatten aufgehört zu atmen, waren nur dazu fähig abzuwarten ob die Daleks ihrer Worte Taten folgen lassen würden und Davros damit deren neues Zeitalter einleitete.

Doch dann durchschnitt ein anderes Geräusch die vermeidliche Stille. Ein verzerrtes, blechernes Geräusch, das in ihren Ohren klang wie Musik und dem schrumpeligen Imperator die schiere Fassungslosigkeit auf die Züge zauberte. Roses Mundwinkel knitterten sich haltlos in ein breites, triumphales Grinsen, das durch die ungläubige Reaktion des Doctors zu ihrer Rechten höchstens wuchs. Die TARDIS materialisierte sich, stand dort in den Schatten der Kerker von Crucrible, in ihrer vollkommenen Anmut beinahe unversehrt und ungebrochen. Donna hatte es geschafft; wie auch immer diese mutige Frau es zu Stande gebracht hatte. Sie hatte es geschafft! Sie war nicht nur zurück gekehrt, sondern setzte ein Zeichen, eröffnete ein Möglichkeit und entfachte den entscheidenden Funken neuer Hoffnung, der die Begleiter des Doctors buchstäblich ein Stück zusammen rücken ließ.

Schließlich öffnete sich die kleine Zellentüre; die Scharniere quietschten unter ihrer eigenen Last und verursachten Rose eine wohlige Gänsehaut im Nacken. Das Licht im Inneren brannte, doch die Sicht wurde verklärt von Rauch, der sich durch die Türen presste und die TARDIS einhüllte wie ein Phänomen, eine Erscheinung aus einer anderen Welt.
 

Feste Schritte hallten durch das Gewölbe, Davros und besonders der Doctor furchten die Stirn voller Erwartung, Ungeduld und Unglauben darüber, woher die Zeitmaschine kam und wer sie geflogen haben mag, wo nicht zuletzt bekannt war, dass niemand außer den TimeLords selbst die Fähigkeit besaß die TARDIS zu steuern, geschweige denn zu kontrollieren und navigieren. Eine einzelne Frau hätte das nicht gekonnt …

Rose kniff die Augen aufeinander, bis sie unscharf sah und musste zwei Mal heftig blinzeln, als sie eine Silhouette erkannte – aufrecht und stolz und mit der Aura eines gewaltigen Orkans, welcher sich stetig und kompromisslos auf sie zu bewegte. Der Schatten hatte etwas Vertrautes an sich, etwas das ihr wie ein beruhigender Hauch, ein Sommerwind möglicherweise, zuflüsterte, dass sie sich keine Sorgen machen brauchte. Etwas, das nach ihrer Hand griff und sie zum Rennen aufforderte.

Roses Herz setzte einen Schlag lang vollkommen aus und noch während sie daran war zu verarbeiten was sie sah, war der Doctor – oder vielmehr seine vergangene, neunte Reinkarnation – bereits auf dem Weg zu der Gruppe, den Überraschungsmoment auf seiner Seite, welchen er in Form einer Waffe, die die Blondine nicht erkannte, unter seinen Arm geklemmt hatte.
 

Er sagte nichts, hielt sich nicht mit Worten oder Erklärungsversuchen auf, sondern erhob das pistolenartige Ding schussbereit und drückte ab. Plötzlich befand sich Rose wieder auf Satellit 5, an dem Ort der ihr so klar und trotzdem so vage in Erinnerung geblieben war – der letzte Tag mit ihrem Doctor, der sie nach Hause geschickt hatte, um sie zu beschützen, nachdem er einer Horde Daleks die Leviten gelesen und ihnen gedroht hatte und das obgleich er zu dem Zeitpunkt völlig planlos gewesen war. Sie hatte indes nicht bemerkt, wie sie die Hand vor den Mund geführt hatte, wie sie keuchte – laut genug, dass jemand es für nötig hielt sie rücklings zu stützen. Wie konnte das möglich sein? War er aus einer anderen Zeit zu ihnen gereist, aus der Vergangenheit vielleicht? Hatte Donna ihn bestellt, oder die TARDIS ihn möglicherweise gerufen? Aber das würde ein Paradoxon erzeugen, war doch so? Und war es nicht dieser Doctor höchstselbst, der ihr klar gemacht hatte was es bedeutete mit den Ereignissen der Zeit zu spielen?

"Pass auf!", Rose bemerkte kaum, dass es ihre Stimme war die Davros hysterischen Aufschrei durchbrach, merkte aber sehr wohl, dass Jack und Mickey sie davon abhielten los zu stürmen – denn Davros schoss; ob aus Absicht oder Reflex konnte sie dabei kaum erkennen, denn alles was sie in sich aufsog war der erstickende Moment, wie der Doctor von dem Laserschuss oberhalb der Brust getroffen wurde und gestoppt in die Knie ging.
 

In völliger Nebensächlichkeit fiel der Blonden auf, dass er seine Lederjacke nicht trug und barfuß war. Der rote Pullover erschien ihr jedoch vertraut genug, um ihren verwirrten Verstand einstweilen zu beruhigen, dass sie sich die Situation nicht einbildete. Er war verletzt. Er war verletzt und Jack ließ sie nicht zu ihm – wo war das fair? Wenn es sich um ihren Doctor handelte, war Sie seine Begleiterin und er brauchte sie, so einfach war das. Ihr Kopf dröhnte, ihre Ohren gellten und endlich erholte sich Davros aus seiner Starre, lenkte seinen Rollstuhl auf den knienden und kurzhaarigen Mann zu, das schrumpelige Gesicht verzerrt vor blankem Hass: "Wer bist Du?!"

Der TimeLord lachte rau und hol, eine Stimme die Rose durch Mark und Bein fuhr, die sie vermisst hatte und ihr die Tränen in die Augenwinkel trieb. Neben ihr wurde der andere, der hiesige, Doctor unruhig, konnte es kaum erwarten die Antwort zu hören, wo er sich selbst gegenüber stand, sicher bereits eine Katastrophe nach der anderem in Hinterkopf ausarbeitete und nervös zwischen den Daleks, dem hoch gewachsenen Kerl und der offenen TARDIS-Türe hin- und her blickte.

"Ich bin der Doctor", antwortete der Angesprochene nonchalant. "Und ich verspreche dir, Davros, nun hast du ein Problem."


Nachwort zu diesem Kapitel:
FORTSETZUNG FOLGT.
Oh, ich liebe Cliffhanger, ihr nicht auch? Wollte zuerst die ganze Story online stellen, doch dann dachte ich mir, ich teil's in drei Teile auf, nur um zum einen zu sehen wie ihr es findet und zum anderen, um euch zu quälen wenn's gut war :'D
Ich verrate bis hier hin nicht mehr, erfahrt es selbst aus der Sicht von Rose, vielleicht auch aus Nines Perspektive. Mal schauen, wie mich der Affe reitet. *g* Freue mich auf Reviews und Kommentare. Btw – wen es interessiert, inspiriert hat mich u.a. der Song von HOZIER · ANGEL OF SMALL DEATH & CODEINE SCENE.
Codeine ist übrigens ein Schmerzmittel, fand es als Titel für die Geschichte grotesk genug. Und sonst? Ich *liebe* Nine mindestens genauso wie Ten, daher ist meine kleine, verrückte Version von Journey's End mein Triubte. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2015-03-06T17:22:37+00:00 06.03.2015 18:22
:D Cliffhanger... jajaj xD
Du schreibst sehr gut wie ich schon in den anderen Stories kommentierte ;)
dann werde ich mal weiter lesen ^_-


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