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Kann man zwei Menschen lieben?

von

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Zwischen Leben und Tod

Zwischen Leben und Tod
 

Seit einer Stunde weinte Michiru in Harukas Armen. Auch die junge Sportlerin kämpfte immer wieder mit den Tränen, wenn sie Setsuna an den Beatmungsgeräten sah.

Die beiden Frauen standen vor der kleinen Fensterscheibe, die Einblick in das Krankenzimmer gewährte.

Michiru hatte Setsuna im Krankenwagen begleitet. Die Sanitäter hatten die Künstlerin darauf vorbereitet, das sie es vielleicht nicht mehr ins Krankenhaus schaffen würden, weil Setsuna zuviel Blut verloren hatte. Zwei Mal mussten die Sanitäter ihre Freundin wiederbeleben. Die Bilder dieses Erlebnis steckten der Künstlerin immer noch in den Knochen.

Haruka hingegen hatte die Mädchen kontaktiert, nur Usagi hatte sie nicht erreichen können. Kurz danach war die Frau mit den kurzen Haaren in ihr Auto gestiegen und zum Krankenhaus gerast.

In dem Augenblick als Haruka auf die Uhr blickte, hörte sie hinter sich hastige Schritte. Kurz danach bleiben Makoto, Ami und Minako vor ihr stehen.

"Was ist passiert?", fragte Minako und schaute geschockt in das Krankenzimmer.

Während Ami das Krankenblatt aus einer Ablage neben der Tür zog, antwortete Haruka sanft: "Das ist eine lange Geschichte, aber wo ist Usagi?"

"Wissen wir nicht. Sie ging nicht an ihren Kommunikator. Rei ist los und sucht Usagi.", erklärte nun Makoto.

Michiru biss sich auf die Lippen, sie betete zur Königin des Mondes, das Usagi bald hier wäre. Schweigend steckte Ami das Krankenblatt in die Ablage und wandte sich an Haruka. Sie zögerte und fragte dann: "Warum?"

Die Sportlerin schüttelte den Kopf: "Das kann..."

Laute Schritte ließen Haruka hoffungsvoll den Flur hinauf blicken. Erleichtert erblickte sie die langen blonden Zöpfe ihrer Prinzessin. Usagi wurde von Rei gezogen. Atemlos blieben die beiden Frauen vor Haruka stehen. Bevor Rei fragen konnte, schrie Usagi entsetzt auf, als sie Setsuna im Krankenbett entdeckte. Mit Tränen in den Augen wandte sie sich an Haruka: "Was ist passiert? Als ich sie verließ, war sie noch ganz gesund?"

Endlich konnte Haruka sprechen: "Kurz nachdem Setsuna bei uns war, kam auch Mamoru dazu. Er hat behauptet, sie würde sich zwischen euch drängen und..."

Mit schmerverzehrten Gesicht kramte Haruka in ihrer Tasche und holte die zierliche Kette heraus. Mit schwerer Stimme sprach sie weiter: "Er hat behauptet, dass du gesagt hättest, dass du Setsuna nie wieder sehen willst. Dabei hat er ihr die Kette vor die Füße geworfen und ihr befohlen, nicht einmal mehr deine Nähe aufzusuchen."

Entsetzt darüber, dass Mamoru für sie gehandelt hatte, nahm Usagi die Kette in ihre zitternden Hände und hauchte: "Das ist nicht wahr. Er hat sie mir entrissen. Er hat uns gesehen, als wir vom Strand wieder kamen."

Es war Ami, die den Mut fand und fragte: "Usagi, würdest du uns erklären, was passiert ist."

Eine zarte Röte umspielte Usagis Nase, als sie sich an ihre Freundinnen wandte.

"Ich habe euch ja schon gesagt, dass ich mich auf Harukas Geburtstagsfeier in Setsuna verliebt habe.", hauchte Usagi sanft und schaute auf.

"Und ich habe euch gesagt, dass ich mich mit Setsuna verabredet habe, um wirklich sicher zu sein, was ich wirklich fühle. Ich dachte, dass bin ich Mamoru schuldig. Ich wollte meine Entscheidung nicht aus dem Bauch heraus treffen, auch wenn ich die Antwort eigentlich kannte."

traurig lächelte Usagi Minako zu und sprach weiter: "Du hattest Recht, ich hatte mich längst entschieden. Aber es ist nicht nur Mamoru, an den ich denken musste. Chibi Usa... Versteht ihr, ich fühle mich gebunden, nein gefesselt an meine früheres Leben, an Serenity. Aber ich bin einfach Usagi Tsukino, die sich in Setsuna verliebt hat."

Als sich stumme Tränen ihren Weg suchten, tat Rei einen Schritt vor, legte ihre Arme um ihre beste Freundin und zog sie sanft an sich, während sie sprach, was alle dachten: "Schon gut, Usagi. Rechtfertige dich niemals für Dinge, die dein Herz entschieden haben!" Dankbar schmiegte sich Usagi in die Umarmung.

Plötzlich blickte Usagi verwirrt auf und wandte sich an Haruka: "Ich weiß immer noch nicht, warum sie in diesem Zustand ist. Mamoru er hat doch nicht?"

Traurig schüttelte die Sportlerin den Kopf.

"Nein, das hat sich Setsuna selbst angetan. Seine Worte haben dafür gesorgt, dass sie jegliche Vernunft und Kontrolle verloren hat. Ich kann dir ihre Beweggründe nicht sagen, das kann nur sie selbst. Aber ich glaube, der Gedanke, dich nie wieder zu sehen...

Usagi, Setsuna mag auf euch immer so stark und gefestigt wirken, aber eigentlich, ist sie die Zerbrechlichste von uns. Ihr ganzes langes Leben lang war sie immer allein. Ein Teil in ihre hatte sich mit dieser Einsamkeit arrangiert, sie akzeptiert als Teil ihrer Pflicht. Ich bin mir sicher, dass Mamoru das nicht bezweckt hat, aber er hat, ohne es zu wissen, ihre Seele und ihren Willen zu leben zertrümmert und das nur mit Worten.", erläuterte Haruka betroffen.

Erschrocken blickte Usagi auf die verbundenen Arme ihrer Geliebten und ganz langsam begann ihr Verstand zu verstehen. Die Blonde schlug ihre Hände vor den Mund und hauchte kaum hörbar: "Sie wollte sich.... meinetwegen?"

Die Mädchen folgten Usagis Blick und als sie deren Worte hörten, verstanden auch sie was passiert war. Nur Ami hatte durch das Lesen des Krankenblattes eher verstanden.

"Wird sie es schaffen?", fragte Makoto mit schwerer Stimme. Usagi wandte sich erschrocken um. Der Gedanke, das ihre Setsuna vielleicht sterben könnte, war ihr bisher nicht gekommen.

Haruka ballte ihre Fäuste und blickte zur Seite, um die Tränen zu verbergen.

"Die Ärzte sagen, dass es sich diese Nacht entscheiden wird. Sie hat sehr viel Blut verloren.", die letzten Worte der Sportlerin gingen in Usagis Schluchzen unter. Michiru wollte Usagi in die Arme nehmen, doch diese wehrte die Zuneigung ihrer Freundin ab und lief zur Zimmertür.

"Ich will zu ihr!", schluchzte Usagi aufgebracht.

"Sie können da nicht rein!", ermahnte eine dunkle Stimme

Alle Frauen wandten sich um. Die Stimme gehörte zu einem jungen Arzt.

Usagi schritt auf ihn zu und sah in grüne Augen. "Bitte ich muss, ich.... bitte!", flehte die Frau mit den zwei Zöpfen eindringlich.

"Das ist unmöglich! Die Patientin braucht absolute Ruhe."

Bevor Usagi antworten konnte, hatte Ami sich zu den Beiden gestellt und sprach sanft: "Mein Name ist Ami Mizuno, ich bin die Tochter von Frau Mizuno, kann ich sie vielleicht einmal unter vier Augen sprechen?"

Sechs neugierige Augenpaare folgten Ami und dem Arzt, als sie den Flur hinab gingen.
 

Zum zweitem Mal umarmte Usagi Ami und bedankte sich. Die Frau mit den blauen Haaren hatte es geschafft, das Usagi nicht nur zu Setsuna durfte, sie durfte auch die Nacht in ihrem Zimmer schlafen. Die Freundinnen umarmten Usagi eine nach der anderen.

"Wir sind alle im Hotel neben an. Bitte ruf uns an, wenn du etwas brauchst!"

"Das mache ich!", versprach Usagi und blickte ihren Freundinnen nach.

Mit Herzklopfen wandte sich Usagi um und legte ihre Hand auf die Klinke der Zimmertür.
 

Leise zog Usagi einen Stuhl an das Bett ihrer Freundin. Der Anblick der bewusstlosen Setsuna zerriss das Herz der jungen Prinzessin.

Vorsichtig legte sie ihre Hände um die von Setsuna und betrachtete die weißen Verbände. Setsunas Hände waren eiskalt und fühlten sich fremd an. Als Usagi leise flüsterte, war jedes Wort durchrissen von Tränen: "Es tut mir so leid, Setsuna. Warum bin ich nicht bei dir geblieben? Bitte verlass mich nicht, wir hatten viel zu wenig Zeit miteinander!"

Weinend schmiegte sich Usagi an die kalte Hand.

"Warum hast du ihm nur geglaubt. Ich habe dir doch gesagt, was ich fühle. Ich liebe dich Setsuna!"
 

Wie das rauschen des Windes konnte Setsuna die Stimme ihres Engels hören. Sie erkannte die sanfte Melodie ihrer Prinzessin, aber die Kriegerin der Zeit war nicht in der Lage die Worte zu verstehen.

Ihr Körper war von einer starken Schwerelosigkeit erfasst. "Wo bin ich?", fragte sich die Kriegerin der Zeit und öffnete ihre Augen. Helles Licht blendete sie so stark, das sie ihre Augen wieder schloss. "Bin ich Tod?", fragte sie weiter.

"Noch nicht.", antwortete eine tiefe Stimme. Setsuna öffnete wieder die Augen. Vor dem hellen Licht stand eine bekannte Silhouette. Sie erkannte sich selbst und flüsterte. "Ich bin so müde von der Endlosigkeit meines Lebens. Der Kampf meines Herzens ist auf einem schmerzhaften Höhepunkt und meine Geheimnisse offenbart. Selbst meine geheimsten Träume sind in Trümmern zerschlagen. Bitte lass mich gehen."

Die Silhouette löste sich auf und Setsuna schloss erleichtert ihre Augen.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als das Leben aus ihren Adern sickerte.

Schwer atmend schloss sie ihre Augen. Für einen Augenblick sah sie das Bild ihrer geliebten Prinzessin vor sich. "Ich liebe dich. Bitte verzeih mir meine feige Tat. Ich habe mein Bestes geben, aber der Preis ist doch zu hoch. Lass mich Frieden finden.", hauchte Setsuna mit ihrem letzten Atmen.

Ein Licht umfing sie und die Schwerelose drang in ihren Körper, löste ihre Seele und den unerträglichen Schmerz in ein warmes Nichts auf.
 

Im Krankenzimmer fixierte Usagi entsetzt die lange Nulllinie des Monitors. Das Piepen rauschte in ihren Ohren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Hatschepueh
2015-01-27T19:43:38+00:00 27.01.2015 20:43
Gott sei dank weiss ich das das nicht das letzte Kapitel ist und brauch auch nicht zu warten bis das nächste kommt.
*gleich zum nächsten Kapitel renn und weiterles*
Von: abgemeldet
2015-01-17T17:13:59+00:00 17.01.2015 18:13
Neiinnn, es ist so traurig
schönen schreibstil hast du :)
freu mich schon auf das nächste Kapitel
lg Imperialdramon
Von:  -NicoRobin-
2015-01-12T22:04:22+00:00 12.01.2015 23:04
Was für ein trauriges Kapitel. :-(
Hast du aber sehr gut geschrieben. Dankeschön.
Von:  Sanguisdeci
2015-01-11T10:00:48+00:00 11.01.2015 11:00
*Tränen in den Augen hat* ;-;
Von:  fahnm
2015-01-10T21:17:28+00:00 10.01.2015 22:17
Ein gelungenes Kapitel
Freue mich schon aufs nächste.
Von:  xXxMephistoxXx
2015-01-10T13:52:21+00:00 10.01.2015 14:52
Kann mich nur anschließen wirklich gelungen. Aber so darfs nicht enden die zwei haben doch so darum gekämpft :-(
Lg Mephi
Von:  Lilia24
2015-01-10T13:26:44+00:00 10.01.2015 14:26
Oh mann das kann doch nicjt das ende sein???!!!
Hab mich so für die beiden gefreut und dann das...
Hatte Tränen in denn Augen wo ich das gelesen habe,
hoffe das alles noch gut wird. BITTE.
Von:  lieselotte90
2015-01-10T12:49:42+00:00 10.01.2015 13:49
Oo du sadist xD arme usagi.....toll geschrieben hätte fast mitgeweint....
Von:  dreamfighter
2015-01-10T03:21:25+00:00 10.01.2015 04:21
Welch dramatische Entwicklung.
Hoffentlich wird alles wieder gut und Setsuna kann doch noch gerettet werden.


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