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Ein neues Band

von

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Kampf im Wald

Ohne ein festes Ziel schlendert Laika durch den Wald. Noch gestern hat er das Nötigste zusammengepackt und die Siedlung verlassen. Natürlich nicht ohne sich vorher noch von einigen zu verabschieden.

War es gestern noch sonnig, so ist es heute stark bewölkt. Nur hin und wieder dringen einige Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke.

An einer Weggabelung bleibt Laika stehen. Der rechte Weg führt ins Gebirge und gabelt sich nach wenigen Meter erneut. Der linke führt weiter in den Wald hinein. Unschlüssig, in welche Richtung er gehen soll, holt er eine Münze hervor. //Kopf rechts, Zahl links.// Die Münze in der Hand haltend, wirft er sie mit viel Kraft hoch.

Als die Münze ihren höchsten Stand erreicht hat, taucht plötzlich ein schwarzer Vogel auf und schnappt sich die Münze aus der Luft. „HEY!“ Sofort beginnt Laika mit der Verfolgung des Diebes.

„BLEIB GEFÄLLIGST STEHEN!“ Natürlich ignoriert der Vogel Laikas Aufforderung. Da er seinen Blick auf den Vogel gerichtet hat, stolpert er über mehrere Wurzeln und streift tief hängende Äste. //Bei Fenris, wenn ich dich in die Finger kriege, kannst du was erleben.//

Einige Minuten dauert die Verfolgungsjagd, als sie plötzlich von Laika abgebrochen wird. Seine Ohren haben Kampfgeräusche wahrgenommen, welche nicht unweit entfernt sind. Den Geräuschen folgend, nimmt Laika nach kurzem einen leichten Blutgeruch wahr. Aber auch ein anderen, welcher seine Nackenhaare sträuben lässt.

Durch einen Busch brechend, muss Laika sich sofort nach hinten lehnen, um den angeflogenen Wolfskörper auszuweichen. Am Rand des Schlachtfeldes macht Laika sich einen Überblick über die Situation.

Auf dem Waldboden liegen mehrere tote Wölfe mit zerzaustem Fell, aus deren Wunden schwarzes Blut sickert. Beim Anblick des schwarzen Blutes sträuben sich seine Nackenhaare erneut. Der Rest der Wölfe hat zwei Männer umzingelt und Laika anscheint noch nicht wahrgenommen.

Der eine Mann ist ein Mensch, mit der ungefähren Größe von Laika selbst. Sein muskulöser Körper ist sonnengebräunt und nur seine kurzen braunen Haare sind dunkler. Mit einer Eisenkeule in einer Hand schleudert er einen angreifenden Wolf von sich, während er mit der anderen, seine große doppelseitige Axt in den Körper eines anderen Wolfes treibt.

Bei dem anderen Mann handelt es sich um einen Hasari mit hüftlangen weißen Haaren. Im Gegensatz zu seinem Begleiter ist er schmächtiger und um einiges größer. Mit der Klinge seiner Hellebarde tötet er angreifende Wölfe und wert mit dem Griff anspringende ab.

Beide Männer zeigen Spuren von Erschöpfung und sind an mehreren Stellen verletzt.

Kurzerhand lässt Leika seine Tasche fallen und läuft mit gezogenem Schwert zu den beiden. Auf dem Weg schafft er es, zwei der Wölfe auszuschalten.

„Hey Zarrin, wir haben Besuch.“

„RUNTER!“

Gerade als Laika ankommt, muss er sich unter Zarrins Hellebarde ducken, welche knapp über seinen Kopf saust und den Wolf erwischt, welcher Laika von hinten angegriffen hat. „Kleiner, wenn du uns schon helfen willst, pass besser auf deinen Rücken auf.“

„Nenn mich nicht Kleiner!“ Verärgert streckt er einen weiteren Wolf nieder. „Du bist aber klein.“ Kurz muss Ron über seine eigenen Worte auflachen.

„Du bist aber auch nicht größer.“

„Aber größer als du.“

„Die wenigen Zentimeter.“

„Schluss jetzt ihr zwei, verschiebt das auf nach dem Kampf.“ Nun zu dritt lichten sie die Reihen ihrer Angreifer deutlich schneller, wobei Laika durch das Rudel fegt.

Nachdem der letzte Wolf niedergestreckt ist, steckt Laika sein Schwert wieder in die Scheide. „Glaubst du wirklich, dass war es schon.“ Verwundert blickt er zu Zarrin. „Er hat Recht, das war nur die Vorspeise, das Hauptgericht wird sicher gleich hier sein.“ Sicherheitshalber zieht Laika sein Schwert erneut. Zu dritt beobachten sie die Umgebung und warten angespannt.

Ohne Vorwarnung bricht ein drei Meter großer Wolf durch das Unterholz. Dieser knallt auf den Boden und schleift über die Erde, bis er von einem Baum gebremst wird. Dort bleibt der Wolf regungslos liegen. An seiner Seite befinden sich zwei große Löcher.

Verdutzt schauen alle drei zu dem Wolf. Erst ein Quieken lenkt ihre Aufmerksamkeit an die Stelle, wo der Wolf hergekommen ist. Dort steht ein fünf Meter Keiler mit großen Hauern. Sein Körper ist übersät mit frischen Wunden, aus diesen und seinem Maul kommt ebenfalls schwarzes Blut.

„Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz.“ Als Ron seine Schultern kreisen lässt, ist ein leises Knacken zu hören. „Sag bloß, ihr beiden macht schon schlapp?“ Mit Vorfreude sieht Laika dem Kampf entgegen.

„Werd mal nicht frech Hündchen, den verarbeite ich zu Gulasch.“

„Ich bin ein Ookami und kein Inu.“

„Ist doch eh das Gleiche.“

Unter lautem Grunzen und Quieken stürmt der Keiler auf die Gruppe zu. Diese rennen, mit etwas Abstand zueinander, auch auf das Tier zu.

Ron versenkt seine Axt in der linken Seite des Tieres und schwingt sich auf dessen Rücken. Da er dies mit viel Kraft getan hat, muss er die Axt loslassen, welche jetzt feststeckt. Mit seiner Keule schlägt er mehrmals auf den Schädel des Keilers ein. Dieser schafft es Ron wieder abzuwerfen, welcher sich mehrmals seitlich auf dem Boden wälzt, um nicht zertrampelt zu werden.

Zur gleichen Zeit wie Ron treibt Zarrin seine Waffe in die rechte Seite des Halses. Da der Keiler aber in vollem Lauf ist, wird ihn seine Hellebarde entrissen. Diese steckt nun wie die Axt von Ron im Tier. Um nicht unbewaffnet zu sein, greift er nach seinen Kampfmessern.

Im Gegensatz zu den anderen beiden stürmt Laika frontal auf das Tier zu. Rechtzeitig lässt er sich zu Boden gleiten, um unter dem Keiler hinweg zu rutschen. Dabei schlitzt er mit seinem Katana die Unterseite des Tieres auf. Da die Haut außergewöhnlich dick und widerstandsfähig ist, entsteht kein nennenswerter Schaden.

Nun noch wütender dreht sich der Keiler zur Gruppe. Mit den Hufen auf den Boden stampfend, stürmt er erneut auf die drei zu. Bevor er sie jedoch erreicht, wird er seitlich zu Boden gerissen. Tief treibt der verletzte Alphawolf seine Zähne in den Hals des Keilers. Dieser versucht sich zu wehren, aber vergebens. Das Knacken vom Brechen des Genicks ist deutlich zu hören.

Vom Kadaver ablassend, fixiert der Wolf sein nächstes Ziel. Langsam und schwankend schreitet er darauf zu. Doch bevor er es erreichen kann, bricht er zusammen und die letzten Atemzüge verlassen seinen Körper.

„Auftrag beendet.“ Gemütlich geht Ron auf den toten Keiler zu, um sich seine Axt wiederzuholen. Da Zarrin seine Waffe auch wieder haben will, begleitet er Ron. „Da hast du Recht Ron und diesmal haben wir weitaus weniger Verletzungen davongetragen, als letztes Mal.“

„Sagt bloß ihr macht so was öfter?“ Neugierig sieht Laika beiden nach. „So in etwa. Wie heißt du eigentlich?“

„Leika Ookami.“ Mit Stolz in der Stimme und angeschwollener Brust stellt er sich vor. „Du kämpfst ziemlich aggressiv, Laika. Du solltest besser auf deine Deckung achten.“ Verdutzt sieht Leika Zarrin an. //Das sagt Logan auch immer.// „Wie willst du Stabmännchen das beurteilen können?“ Wegen dem Spitznamen muss Ron laut lachen. „Weil ich einen Freund oft genug beim Trainieren und Kämpfen beobachtet habe.“ Mit einem kräftigen Ruck zieht Zarrin seine Waffe aus dem toten Körper.

Da er das nicht auf sich sitzen lassen will, fast Laika einen Entschluss. „Und wo finde ich diesen Freund von dir.“ Mit einem Lächeln im Gesicht schaut Zarrin zu Laika. „Wenn du glaubst, dass du ihn im Zweikampf besiegen kannst, bringe ich dich hin. Vorausgesetzt, dir macht ein kleiner Umweg nichts aus. Ich muss noch was anderes vorher regeln.“

„Ich habe nichts anderes vor.“ Nachdem jeder seine Sachen eingesammelt hat, machen sie sich gemeinsam auf den Weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cat-girl
2023-05-11T17:13:05+00:00 11.05.2023 19:13
Was ein heftiges Kapitel. Das war ja voll aufregend und spannend und mitreißend. Und irgendwie hatte ich Sorge um die Kämpfer. Wobei du es auch immer wieder schaffst, Humor in die Kapitel zu bringen.
Der Anfang war schon ein wenig gemein. Erst ist da eine Weggabelung und dann wird Laika auch noch die Münze geklaut. Ich glaube, das könnte sogar ein Rabe gewesensein oder eine Krähe. Sicher bin ich mir jedoch nicht. Zumindest war der Vogel echt hinterhältig, aber ohne ihn hätte Laika die beiden Kämpfer vielleicht nicht getroffen. Am Ende hat der Vogel eine schöne Glänzemünze und Laika neue Bekannte.
Die Kämpfe hast du echt super spannend und anschaulich beschrieben. Ichkonnte mir alles sehr gut vorstellen. Als der tote Wolf „geflogen“ kam, da dachte ich mir noch, in diesem Wald regnet es tote Wölfe. War irgendwie gruselig.
Ich mag es, wie du die Charaktere beschreibst.
Laika war total cool im Kampf, da hat er bei Logan ja wirklich was gelernt.
Der Dialog zwischen ihnen war echt witzig. Wobei die Größe nicht alles ist.
Bei dem Riesenalpha habe ich mich echt erschreckt. Was ist das für ein unheimlicher Wald, in dem die Tiere zwischen zwei und fünf Meter groß werden und schwarzes Blut haben? Ich glaube, in dem möchte niemand nachts allein spazieren gehen und auch nicht tagsüber. Hätte der Wolf den Keiler töten können, wäre sicher das ganze Rudel satt geworden. Mich würde wirklich mal interessieren, warum die Tiere so riesig waren und ob das normal ist.
Auf jeden Fall hat mir der Kampf mit dem Keiler richtig gut gefallen. Du schreibst das alles so super authentisch, das habe ich mir bei der Szene gedacht, als Ron das Tier angegriffen hat und dann die Axt loslassen musste. Laika war da auch keine große Hilfe, wenigstens ist er nicht zertrampelt wurden. Es war deutlich spürbar, dass Ron und Zarrin ein eingespieltes Team sind und dass sie das nicht zum ersten Mal machen. Wirklich ein super Team!
Und auch dieses Mal musste ich bei „Stabmännchen“ lachen. Oh, aber ich hoffe, dass die das mit dem „Hauptgericht“ scherzhaft gemeint haten. Wolf schmeckt bestimmt nicht. Obwohl ich auch Mitleid mit den Wölfen hatte. Die wollten bestimmt nur ihr Revier verteidigen. *betet im Stillen für ihre Seelen bei Tor und Fenris*
Das Ende war wieder schön. Wenn der Alpha tot ist, jagt das Rudel im Himmel weiter. Und Laika sucht schon wieder nach einer Herausforderung. Wenn sein Kampfstil zu aggressiv ist, sollte er wirklich was ändern. Aber von Schwertkämpfen habe ich noch weniger Ahnung.
War auf alle Fälle wieder ein spannendes Kapi von dir. Dies Mal mit mehr Action und Kämpfen. Uh, ich glaube mich zu erinnern, wen Zarrin gemeint hat mit dem Kämpfer.
Antwort von:  Hyuuga
20.05.2023 18:15
Die Glitzerkrähen aus Lucanos können schon gemein sein. Aber du hast recht, ohne diese wäre Leika sonst wo gelandet. Man könnte fast sagen, hier war eine höhere Macht am Werk.
Dass du die Kämpfe so magst, freut mich. Beim Schreiben von diesen bin ich mir nicht immer sicher, ob alles so passt. Was es mit dem schwarzen Blut auf sich hat, werde ich noch aufklären.
Dass Laika keine große Hilfe war, liegt auch daran, das er zwar seine Ausbildung abgeschlossen hat, aber noch keine wirklich Kampferfahrung besitzt. Sein aggressiver Kampfstiel beruht zum einen darauf, zum anderen an seinen Übermut.
Was dem Kämpfer angeht, liegst du wahrscheinlich richtig. Ich lasse die beiden auf jeden Fall noch gegeneinander kämpfen.


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