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A stranger met our Lives

von

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Vertrauen. Vertrauen?

Kann man einer Akteurin jemals Ehrlichkeit zusprechen und ihr voll und ganz vertrauen?

John nahm das Foto entgegen und besah es sich. Zu sehen war ein Mann, Mitte 20, schwarze, kurze Haare, groß und kräftig gebaut.
 

„Wie viel Zeit haben wir maximal?“ frug Sherlock nach einem kurzen Blick auf das Bild.
 

„Acht Wochen, dann wird er mich haben.“ antwortete sie wieder kühl.
 

„Trotz Ihrer Ortswechsel?“
 

„Vor allem deswegen.“
 

John schaute sie irritiert an.
 

Ihr Blick fiel wieder auf ihn. „Je mehr Orte ich bewohne, desto mehr Personen kennen mich. Er befragt meine 'ehemaligen Mitbewohner', deswegen muss ich in immer kürzen Abständen umziehen und mein Gesicht verbreitet sich schneller und weiter. Er hängt mir nur noch 2 Wochen nach, in ach Wochen hat er mich.“
 

Der Arzt nickte nur verständnisvoll, allerdings lag ihm eine weitere Frage schwer im Mund.
 

„Fragen Sie nur.“
 

Er zögerte kurz bevor er tatsächlich frug. „Warum genau verfolgt er Sie nun also?“
 

Sie richtete den Blick zu Boden. „Ich bin kein schlechter Mensch, das müssen Sie sich bitte immer vor Augen halten.“ Ihr Ausdruck und ihre Stimme wirkten sehr beklommen und er entschied sich, sie als ehrlich einzustufen und nicht weiter zu fragen. Ihr schien das Thema unangenehm nahe zu gehen und sie würde nicht mehr sagen.
 

Drei Tage später. Sherlock hatte sein Obdachlosennetzwerk beauftragt die Zielperson einerseits nicht zu informieren und andererseits zu observieren. Er sammelte mehr und mehr Informationen über ihn und ergänzte ein Profil, da Tara ihn mehrmals gewarnt hatte ihn nicht zu unterschätzen.

John kam am selben Nachmittag von der Arbeit in die Wohnung zu einem gemeinsamen Treffen, Absprechen der Lage und einer eventuellen Planerstellung.

Seine schnellen Schritte die Treppe hinauf führten ihn direkt in das Wohnzimmer der alten Wohnung.
 

Etwas verwirrt frug er sofort „Bin ich zu spät?“ er blickte auf seine Uhr und bemerkte, dass er 10 Minuten früher als verabredet da war. „Was machen Sie denn schon hier, Tara?“
 

Alle schauten verwirrt – John zu Tara und Tara und Sherlock zu John. „Sie wohnt hier.“ antwortete Sherlock als sei es das selbstverständlichste der Welt.
 

Der Arzt schaute beide überrascht an „Sie was?!“, allerdings musste er daran denken, wie er damals ebenfalls direkt eingezogen war, als er Sherlock kennenlernte. Er schien ihr zu vertrauen, also entschied sich John, dass sie es auch würdig war.
 

„Auf der Straße wäre ich zu ungeschützt gewesen, außerdem ist es praktischer so viel Zeit wie möglich zusammen zu verbringen, um sich abzusprechen. Sherlock war so freundlich mich dafür in das Zimmer oben einziehen zu lassen.“ sagte sie mit einem aufrichtigen, dankbaren Lächeln.
 

Erst jetzt fiel John die Veränderung der jungen Frau auf. Ihre langen, voluminösen, seidigen, braunen Haare hingen locker und gepflegt über ihre linke Schulter. Ein Pony fiel in die selbe Richtung, bedeckte die Augenbraue. Obwohl sie nicht viel vom Schönheitsideal einer Frau hatte – auch nicht seines eigenen – wirkte ihr etwas rundliches, aber unheimlich einzigartig geformtes Gesicht mit der etwas breiteren, stupsigen Nasenspitze, die aus einem schlanken Nasenbein heraus verlief, den vollen, geschwungenen, europäischen Lippen, dessen dunkles Rosa in feine Grübchen überleitete, welche ihr einen stetig freundlich-süßen Ausdruck verliehen, selbst wenn sie nicht lächelte, und den kaum definierten Wangenknochen, einfach unbeschreiblich hübsch und gleichzeitig jung als auch erwachsen. Auch trug sie frischere, hübschere Kleidung, welche ihre, noch immer etwas abgemagerte, Figur umschmeichelte. Sie hatte schöne, üppigere Kurven und nur ihrem mittleren Teil fehlte etwas Gewicht, was an ihrer Taille nicht die perfekte Form nehmen würde. Allgemein wirkte sie dennoch gut trainiert und sehr gesund. Machte einen stabilen, weniger zierlichen Eindruck und wirkte einfach wie eine vielleicht etwas maskuline Frau, aber eher im Sinne von Abwesenheit der typischen Fraulichkeit – sie war einfach nicht so sehr auf gutes Aussehen bedacht, sondern eher praktisch, wenn auch ihr umwerfender Anblick die eigene Aufmerksamkeit verdient hätte. Doch dann hätte sie sich vermutlich wie die letzte Teenager-Schlampe gefühlt – das stand ihr in die aufrechte Haltung geschrieben – und nicht mehr wie die starke, unbekümmerte, lässige Frau. Auch ihre Augen erfüllte das zuvor bereits vermutete Leuchten wieder etwas und ließ ihre großen katzenförmigen Augen, mit den langen dunklen Wimpern, nahezu atemberaubend strahlen.
 

„Ziemlich anders, nicht wahr?“ stellte sie lächelnd fest. Ein Lächeln, dass ihn vor seiner Beziehung mit seiner Frau locker zu einem Date oder auch ein paar mehr überredet hätte. Sie wirkte wenig selbstbewusst und eher schüchtern, aber wie der friedvollste, liebste und offenste Mensch der Welt, dem man einfach alles erzählen kann ohne verurteilt oder verraten, sondern ehrlich bewertet und wertgeschätzt zu werden.
 

Er schüttelte etwas unbeholfen den Kopf. „Ja. Ja, durchaus.“ Ihm war die Faszination ins Gesicht geschrieben und er merkte wie sich ein leichter rosiger Schatten auf ihren Wangen bildete und sie schüchtern zu Boden blickte.

„Mit Verlaub: Sie sind eine wirklich hübsche Frau.“
 

Überrascht und begeistert schaute sie ihn an. „D-dankeschön.“ stammelte sie leicht überfordert und versuchte sich sogleich zu erklären „I-ich erhalte nicht viele Komplimente.. Eigentlich gar keine..“
 

„Nun, wollen wir dann anfangen?“ warf Sherlock ein.
 

„Äh, ja, natürlich.“ kam es von John nüchtern zurück. Ihre Art von Humor, die sie soeben angedeutet hatte, gefiel ihm – sie war alles andere als arrogant, unterschätzte sich lieber selbst und neckte sich damit noch ein wenig selbst.
 

„Wir haben die Information, dass der Mann vor kurzem an Tara's vorletzten Standort gewesen ist. Allerdings wurden alle dort eingeweiht und alle gaben vor nicht zu wissen wo sie danach hin ist und er ist nun Ziellos.“
 

„Zumindest vorübergehend – er hat seine Methoden..“ versicherte die junge Frau.
 

„Auffällig ist, dass er selber in keinem Hotel lange zu bleiben schien. Er versucht wohl auf die gleiche Weise unerreicht zu bleiben wie Sie.“
 

„Aber wir haben den Vorteil von vielen Augen.“ warf John in die wieder gefühllosen Feststellungen der beiden ein.
 

„Richtig.“ kam es im Chor zurück.
 

„Zuletzt wurde er gesehen, als er in seinem nächsten Hotel eincheckte. Das war gestern. Wenn wir ihn beim nächsten Standortwechsel direkt nach der Ankunft abfangen, haben wir ihn.“

Sagte Sherlock weiter.
 

„Wieso fangen wir ihn nicht da schon ab?“ erkundigte sich John.
 

Wieder Antwort durch den Detektiv. „Weil wir ja wohl schlecht in sein Hotelzimmer können um dann auf ihn zu warten und vor dem Hotel zu warten wäre auch zu auffällig.“
 

„Und wie locken wir ihn in eine Falle?“
 

„Wenn wir einen der Obdachlosen zu ihm schicken, er solle sagen, er hätte mich wiedererkannt und ich sei an einen bestimmten Ort gegangen, würde er dem bestimmt nachgehen.“ wandte sie an Sherlock.
 

„Sicher.. Aber die Begegnung muss relativ zufällig aussehen.“ antwortete dieser kurz.
 

„Wenn derjenige also vorgibt Sie nur kurz zuvor dort gesehen zu haben -“
 

„Wird er nicht zögern dorthin zu gehen.“ ergänzte Tara John's Satz.

„Es sollte ein Ort sein, an dem nie jemand ist. Ein altes Fabrikgelände zum Beispiel.“
 

„Gut, dann haben wir einen Plan. Jetzt heißt es warten, bis er erneut an einen neuen Standort wechselt.“ fasste Sherlock zusammen und sie nickten synchron.
 

Sherlock's Handy klingelte. Er ging ran und unterhielt sich kurz.
 

„Ja.“
 

„Nein, im Augenblick nicht.“
 

Er schaute kurz die beiden Anwesenden an.
 

„Ja.“
 

„Wehe, es ist es nicht wert!“
 

Damit legte er auf.
 

„Lestrade – er kommt mal wieder nicht weiter.“ erklärte er mit rollenden Augen.

Die beiden schauten ihn, aus ihren verschiedenen Gründen verwirrt, an. John irritiert davon, dass Sherlock während des laufenden Falls einen Fall annahm. Tara irritiert von der Situation.
 

John sah ihren verwirrten Blick und wollte sie aufklären „Greg Lestrade ist-“
 

„Ein Polizeibeamter. Scotland Yard?“ fiel sie ihm ins Wort und richtete die Frage an Sherlock.
 

„Woher-“ begann dieser wurde aber ebenfalls von ihr unterbrochen.
 

„Offensichtlich. Sie sagten 'er kommt mal wieder nicht weiter' und Sie reden von ihm mit seinem Nachnamen, also ist er eine Autoritätsperson die Hilfe braucht – Sie sind Consulting Detective, also muss es eindeutig was mit diesem Gebiet zu tun haben, auch erkennbar durch ihre Aussage 'wehe, es ist es nicht wert'. Es setzt voraus, dass es in ihrem Interessengebiet liegt – Kriminalfälle – allerdings könnte es auch enttäuschend sein. Wer hat genügend Fälle, als dass von denen einige spannend und andere langweilig sein können? Die Kriminalpolizei.“
 

Die beiden Männer starrten sie entrüstet an. Dann, als hätte sie realisiert was gerade geschehen ist, schaute auch sie die beiden schockiert an.
 

„Ups. Das war kein sehr professionelles Spiel..“
 

„Sie deduzieren?!“ erklang es gleichzeitig.
 

Sie seufzte ergeben. „Ja. Normalerweise versuche ich das zu unterdrücken – ich habe auch so schon genügend eigentümliche 'Fähigkeiten'“ Das letzte betonte sie mit einer großen Abfälligkeit.
 

Konnte man wirklich einer Frau glauben, die nicht mal ihre wahre Persönlichkeit preis zu geben scheint, sogar diese nur vorspielt?



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