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Die Erbin der Uchiha

Sasuke x Karin
von

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Zwei Jahre waren seit dem vierten, großen Ninjaweltkrieg vergangen, in denen er durch etliche Dörfer und Städte gereist war.

Die Welt hatte er sehen wollen, hatte sich mit eigenen Augen überzeugen wollen, dass der Weg seines besten Freundes der richtige Weg war und blieb vor dem offenen Tor zu Konoha stehen, richtete seine schwarzen Augen gen Himmel und erblickte unweigerlich die Steingesichter der Hokage.

Seine Gedanken wurden durch leises Gewimmer unterbrochen, schenkte dem kleinen Bündel, welches er auf seinen rechten Arm trug, seine Aufmerksamkeit und legte ein mildes Lächeln auf, als er in die schwarzen Augen seiner erst zwei Wochen alten Tochter blickte, welche nie die Chance besitzen würde, um ihre Mutter kennen zu lernen.

"Sarada, weine nicht" wisperte er der Kleinen zu, legte seine Lippen auf ihre Stirn und senkte seine Augenlider für einen kurzen Moment.

Vereinzelte Erinnerungen blitzten vor seinem geistigen Auge auf, Erinnerungen an ihre Mutter, welche ihn nach nur wenigen Tagen nach seiner Abreise aufgespürt hatte und ihm nicht mehr von der Seite gewichen war, trotz seiner Bitte, ihn in Ruhe zu lassen.

Jedoch hatte ihre Mutter zu den hartnäckigen Menschen gehört, hatte sich sogar mit ihm lautstark gestritten und ihn in vielen Punkten an seinen besten Freund erinnert, was an ihren Genen liegen musste, schließlich stammten sie vom gleichen Clan ab.

Letzten Endes hatte er kein Wort mehr über ihre Dreistigkeit verloren, ihr wortlos gestattet, ihn auf seine Reise zu begleiten, obgleich er sich natürlich nach wie vor die Frage stellte, wohin Orochimaru, Kabuto, Suigetsu und Juugo verschwunden waren, die nach Beendigung des Tsuki no Me direkt vom Schlachtfeld verschwunden waren.

Seufzend öffnete er seine Augen wieder, hauchte seiner Tochter einen weiteren Kuss auf die Stirn und setzte seinen Weg mit ihr fort, während seine Gedanken abermals zu ihrer penetranten Mutter zurück wanderten.
 

~
 

Stumm lief Sasuke neben seiner rothaarigen Begleitung her, schenkte ihr kaum Beachtung und konzentrierte sich auf die glücklich wirkenden Menschen, deren Leben sich tatsächlich von Tag zu Tag verändern schienen.

Deutlich bemerkte er die kleinen Veränderungen, diese Achtung vor ihren Mitmenschen und die Sehnsucht nach einem friedlichen Miteinander, wofür sie im Krieg gekämpft hatten.

"Und du willst sämtliche Dörfer bereisen, um dir einen genauen Überblick zu verschaffen?" durchbrach die rothaarige Frau neben ihm die Stille zwischen ihnen, rückte ihre Brille zurecht und bedachte ihn mit skeptischer Miene.

"Ja..." antwortete er ihr schlicht und glaubte im jenen Moment, dass ihre Konversation mit seiner Antwort beendet wäre, doch dem war wohl nicht so, weil sie erneut ihre Stimme erhob.

"Wieso bist du nicht in Konoha geblieben? Bei diesem Mädchen?" erkundigte sie sich bei ihm, rückte erneut ihre Brille zurecht und legte ein heimtückisches Lächeln auf.

"Es war offensichtlich, dass sie dich liebt" fügte sie hinzu und bemerkte sehr wohl seinen abschätzigen Blick auf sich ruhen.

"Und du bist offensichtlich eifersüchtig, Karin" entgegnete Sasuke, legte nun seinerseits ein heimtückisches Lächeln auf und konzentrierte sich wieder auf ihren gemeinsamen Weg.

"Nein... Nein, bin ich nicht. Warum sollte ich?" stammelte Karin vor sich her, bestritt seine Vermutung vehement und ignorierte die Blicke, die sie durch ihre hektischen Armbewegungen auf sich zog.

"Du..." brüllte sie, zeigte sogar mit ihrem rechten Zeigefinger auf ihn und suchte angestrengt nach Worten, die sie ihm an den Kopf werfen konnte.
 

Schmunzelnd stemmte Sasuke seine rechte Hand in seine Hüfte, musterte sie von Kopf bis Fuß und bemerkte sehr wohl ihre Unsicherheit.

Wieso versuchte sie stets mit ihm zu streiten, obwohl er von ihren Gefühlen wusste?

Wieso konnte sie nicht offen zu ihren Gefühlen stehen, wie es Sakura tat?

"Was ist?" murrte sie, drehte ihren Kopf demonstrativ zur Seite und zeigte ihm ihre kalte Schulter.

"Nichts" erwiderte er ihr, stieß einen leisen Seufzer aus und richtete seine Augen gen Himmel, als er vereinzelte Regentropfen auf seinem Haar spürte.

"Komm, Karin" forderte er sie auf, setzte sich erneut in Bewegung und steuerte das nächste Gasthaus an.

Karin folgte ihm murrend, vergrub ihre Hände in den schwarzen Manteltaschen und dachte über seine Vermutung nach.

Selbstverständlich war sie eifersüchtig auf dieses rosahaarige Mädchen.

Derart eifersüchtig war sie gewesen, als er ihre Stirn berührt und ihr versprochen hatte, dass sie sich bald wieder sehen würden.

Vor lauter Wut hätte sie toben und schimpfen können, aber sie schwieg und bestritt stattdessen ihre Gefühle für ihn, obgleich sie sich durch ihre Nervosität immer wieder in offensichtliche Widersprüche verstrickte.
 

Tief in ihren Gedanken versunken betrat sie nach ihm das Gasthaus, hörte nur mit halbem Ohr zu und folgte Sasuke schließlich in den ersten Stock.

In die Realität kehrte sie erst zurück, als Sasuke an eine der Zimmertüren stehen blieb, den Schlüssel ins Schlüsselloch steckte und die Tür entriegelte.

"Ich bin duschen" ließ er sie wissen, betrat das Zimmer und warf seine Tasche auf das große Bett, ehe er zum angrenzenden Badezimmer lief.

Karin blieb im Türrahmen stehen, betrachtete das schlicht eingerichtete Zimmer, welches in hellen Farben gehalten worden war und wurde sich nun erst ihrer jetzigen Lage bewusst.

Sie würde mit Sasuke in einem Zimmer nächtigen.

Sie würde ihn beim Schlafen beobachten können.

Sie würde ihn berühren, wenn er fest genug schlief und bei dem Gedanken, dass er sich im Moment im Badezimmer entkleidete, nur unter die Dusche zu steigen, trieb ihr die Röte ins Gesicht, während auf ihren Lippen ein verheißungsvolles Lächeln erschien.
 

Sasuke zog sich gerade sein schwarzes Shirt über den Kopf, hatte er sich inzwischen an sein Leben mit nur einem Arm gewöhnt und lauschte in die Stille hinein, als er verdächtige Laute vor der Badezimmertür hörte.

Mit nackten Oberkörper trat er zur verschlossenen Tür heran, legte seine rechte Hand auf die Klinke und hob irritiert seine linke Augenbraue, als er lautes Gepolter im Nebenzimmer ertönte.

Rasch öffnete er die Tür, erblickte Karin, die es sich auf dem großen Bett bequem gemacht hatte und eine Melodie vor sich her pfiff.

Er war sich nicht sicher, was er von ihren Tun halten sollte, machte auf den Absatz kehrt und hielt inne, als er ihre leise Stimme hörte, unsicher und mit sich ringend.

"Soll ich dir den Rücken waschen, Sasuke?" fragte sie ihn und er wusste im jenen Moment, weshalb sie diese Unsicherheit an den Tag legte.

Aus Angst, dass er ihre Frage als Mitleid auffasste, obwohl sie ihm nur helfen wollte.

Seit sie wusste, dass er nur noch seinen rechten Arm besaß, versuchte sie ihm zur Hand zu gehen, drängte sich ihm sogar oftmals auf und erledigte die einfachsten Dinge für ihn.

Wortlos, um eine direkte Konfrontation bezüglich seines fehlenden Armes zu vermeiden.
 

"Das wäre hilfreich" erteilte er ihr die Erlaubnis, besaß er tatsächlich ein Problem mit dem Rücken waschen und blickte über seine linke Schulter.

Wortlos stieg sie vom Bett, trat zu ihm heran und schob ihn ins Badezimmer zurück, wohl wissend, dass er noch seine Hose und seine Shorts ausziehen musste.

Lautlos seufzend und den Blick gen Boden gesenkt haltend wartete sie geduldig, bis er sich gänzlich entkleidet hatte und er unter die Dusche gestiegen war.

Das leise Wasserrauschen beruhigte sie ein wenig, hob neugierig ihren Blick und musterte seine Silhouette hinter den leicht durchsichtigen Duschvorhang.

Wie es wohl wäre, mit ihm unter den warmen Wasserstrahl zu stehen?

Sie wusste es nicht, war sie einst nur mit ihm in einer heißen Quelle gewesen, zu ihrem Leidwesen mit Suigetsu und Juugo, die ihre Zweisamkeit gestört hatten.

Leise seufzte sie, nahm sich ihre Brille ab, die sie auf einen kleinen Schrank legte und öffnete ihren Mantel, um sich ebenfalls zu entkleiden.
 

Seufzend griff er zum Duschgel, drehte sich zum Vorhang herum, um Karin zu bitten, seinen Rücken zu waschen und hielt inne, als er ihre Silhouette direkt vor dem Duschvorhang erblickte.

Die Frage, wieso sie sich entkleidet hatte, sparte er sich, legte seine Hand um den Vorhang, den er einen minimalen Spalt breit zur Seite zog und gewährte ihr stummen Einlass.

Karin folgte seiner Aufforderung, war er einfach kein Mann vieler Worte und stieg zu ihm unter den warmen Wasserstrahl.

"Hier" meinte er gelassen, reichte ihr das Duschgel und kehrte ihr den Rücken zu.

"Orochimaru-sama könnte deinen Arm..." erhob sie ihre Stimme und verstummte im gleichen Moment wieder, weil sie nicht wusste, wohin der Sannin eigentlich verschwunden war.

Suigetsu war auch verschwunden, ebenso Juugo, der sowieso mehr die Gesellschaft der Tiere suchte.

"Vergiss es. Ich weiß nicht, wohin er verschwunden ist" fügte sie hinzu, versuchte sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren und gab ein wenig von dem Duschgel auf ihre Hand.

Mit Bedacht legte sie ihre Hände an seinen Rücken, schluckte unwillkürlich bei dieser Berührung und begann mit äußerster Vorsicht seinen Rücken zu waschen.
 

So etwas in der Art hatte sich Sasuke bereits denken können, war Orochimaru ohne ein Wort an seine Untergebenen verschwunden, die ihm, Sasuke, den genauen Aufenthaltsort mit Sicherheit verraten hätten.

Was wohl aus Kabuto geworden war?

Er war sich nicht sicher und wurde in seinen Überlegungen gestört, als Karin ohne Vorwarnung ihre Arme um seinen Oberkörper legte und sich an seinen Rücken schmiegte.

"Liebst du sie?" durchbrach Karin die Stille, schmiegte sich noch ein wenig enger an seinen Rücken und biss sich auf ihre Unterlippe.

"Was wäre, wenn ich sie lieben würde?" antwortete er mit einer Gegenfrage und spürte deutlich, wie sie unter dieser Frage zusammen zuckte.

Jene körperliche Regung war ihm Antwort genug, um zu begreifen, dass die junge Frau hinter ihm aufrichtige Gefühle für ihn verspürte, obgleich sie manchmal seltsame Neigungen an den Tag legte.

Vorsichtig löste er sich aus ihrer Umarmung, drehte sich zu ihr herum und sah ihr nun direkt in die Augen.

"Sakura konnte mir ihre Gefühle gestehen" teilte er ihr unverfroren mit, nicht mit der Absicht, ihre Gefühle zu verletzen, sondern aus einem anderen, für ihn sehr wichtigen Grund.

"Besitzt du ihren Mut oder bist du ein jämmerlicher Feigling, der sich hinter Ausreden versteckt, um seine wahren Gefühle zu verheimlichen? Ich selbst weiß, wovon ich rede, denn ich habe über Jahre meine wahren Gefühle hinter belanglosen Ausreden verborgen" fuhr er fort, um klare Verhältnisse zu schaffen und ergriff ihre linke Hand.

"Ich verdiene eure Liebe nicht mehr. Zu viele Fehler habe ich gemacht und..." fügte er hinzu, wurde aber durch ihren rechten Zeigefinger unterbrochen, den sie auf seinen Mund gelegt hatte und war überrascht, als sie ein zaghaftes Lächeln auflegte.
 

Vorsichtig zog sie ihren Zeigefinger zurück, ersetzte ihn durch ihre Lippen, um ihm die Liebe, die er angeblich nicht verdiente, spüren zu lassen und spürte, wie er augenblicklich ihre Hand los ließ, nur um seinen rechten Arm um ihre Taille zu legen.

"Warum?" wisperte er gegen ihre Lippen, senkte allmählich seine Augenlider und konzentrierte sich auf ihren Kuss.

"Weil jeder Mensch, vollkommen egal, was für Fehler er gemacht hat, ein wenig Liebe benötigt" beantwortete sie ihm seine Frage ebenso wispernd, vollkommen untypisch für ihre sonstige Art, aber sie wollte wenigstens ein einziges Mal ehrlich zu ihren Gefühlen stehen.

Jene Worte genügten Sasuke vorerst, löste sich nur wenige Zentimeter von ihr und legte seinen Mund auf ihre Stirn.

"Danke, Karin" hauchte er, wusste er doch um ihre Ehrlichkeit und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge, während er die sanften Berührungen ihrer Finger auf seinen Rücken genoss.
 

~
 

Lautlos schluckte er den Kloß, welcher sich in seinem Hals gebildet hatte, hinunter, blinzelte einige Male, um den Tränen genügend Einhalt zu gebieten und versuchte seine innere Unruhe zu besänftigen.

Diese lästige Frau, die noch über Monate mit ihm von Dorf zu Dorf gezogen war, fehlte ihm.

Ihre Wärme, ihre widerspenstige und widersprüchliche Art, die er mit der Zeit zu schätzen gelernt hatte, fehlte ihm schlicht und einfach.

"Sasuke-kun?" wurde er angesprochen, wurde somit aus seiner Trauer gerissen und hob erschrocken seinen Kopf, um in die hellen Augen einer blauhaarigen Frau zu blicken.

Die Erleichterung, dass er nicht von Sakura angesprochen worden war, merkte die junge Frau vor ihm offenbar, welche nun neugierig zu ihm heran trat und das Kind auf seinen rechten Arm in Augenschein nahm.

"Wohnt Sakura noch bei ihren Eltern, Hinata? Ich muss mit ihr reden" fragte er und er hasste sich im jenen Moment für die Unsicherheit in seiner Stimme, die Hinata natürlich bemerkte.

"Ähm... Nein, sie... Sie zieht gerade in ihre eigene Wohnung und... Naruto-kun und Sai-kun helfen ihr" berichtete sie ihm, schenkte ihm ein unsicheres Lächeln, denn sie konnte ihm wohl schlecht irgendwelche Vorwürfe machen und schenkte dem Baby erneut ihre Aufmerksamkeit.

"Kannst du mich zu ihrer Wohnung bringen?" fragte Sasuke und erhielt ein weiteres, sehr unsicheres Lächeln von ihr, ehe sie zaghaft nickte und auf den Absatz kehrt machte.
 

Eine ganze Weile lief er stumm neben Hinata her, sah sich im Dorf um und bemerkte auch in Konoha vereinzelte Veränderungen.

"Ist es ein Junge oder ein Mädchen?" erkundigte sich Hinata nach dem Geschlecht des Kindes und konnte ihre Augen einfach nicht von dem Bündel lassen.

"Ein Mädchen. Sie heißt Sarada" entgegnete Sasuke leise, sah voller Stolz zu seiner Kleinen hinab und schenkte ihr ein warmes Lächeln.

"Ein schöner Name" gestand Hinata und im jenen Moment wurde für sie ersichtlich, dass er der Vater der Kleinen war.

Dieser warme Ausdruck in seinen Augen, gepaart mit diesem Lächeln verriet ihr, dass er Sarada sehr liebte, obgleich sie sich natürlich fragte, wieso er unbedingt Sakura besuchen wollte.

Vor einem grünen, noch sehr neuen Haus blieb sie stehen, trat zur Haustür heran und drückte auf die noch nicht beschriftete Türklingel.

"Ja?" rief ein blonder, junger Mann, lehnte sich weit aus dem Fenster im Erdgeschoss und erblickte Hinata, die ohne seine geliebten Ramen zurück gekehrt war.

Offenbar aus gutem Grund, denn als er seinen besten Freund erblickte, der zudem ein kleines Baby im Arm hielt, vergaß er sämtliche Manieren und sprang aus dem Fenster.

"Naruto, was soll..." brüllte Sakura, welche eben erst die Fensterbank sauber gemacht hatte und hielt erschrocken inne, als sie ihre große Liebe mit einem Baby neben Hinata und Naruto erblickte.
 

"Ähm... Sai, wir helfen später beim Auspacken. Sasuke, bleibst du wenigstens für einige Tage?" rief Naruto, nicht ohne seinen besten Freund jene Frage zu stellen, denn auch ihm brannten viele Fragen auf der Seele.

Außerdem musste er ihm auch etwas Wichtiges erzählen.

"Aber ich baue doch gerade den Schrank auf und..." erklärte Sai, der ebenfalls zum Fenster heran getreten war und nickte augenblicklich verstehend, als auch er Sasuke erblickte, obwohl er sich natürlich die Frage stellte, wem das Kind auf dessen Arm gehörte.

Auch er vergaß sämtliche Manieren, nahm den kürzesten Weg durch das Fenster und winkte Sakura, deren Aufmerksamkeit jedoch einzig und allein Sasuke und dem Baby galt.

"Wir kommen später wieder, Sakura-chan" rief Naruto noch, ergriff die Hand seiner Freundin und zerrte sie eiligen Schrittes hinter sich her, um die ersten Informationen von ihr zu erfahren, während Sai sich Zeit ließ und langsam hinter dem Liebespaar hinterher trottete.
 

Eine ganze Weile herrschte Stille zwischen ihnen, bis Sakura endlich aus ihrer Trance erwachte und ihn bat, die Haustür zu benutzen, wie es sich für normale Menschen gehörte.

Nickend schob er die Haustür auf, entledigte sich seiner Schuhe und begutachtete das noch vorhandene Chaos in der Wohnung der rosahaarigen Kunoichi.

"Lass uns in die Küche gehen. Möchtest du einen Tee?" fragte sie ihn, lief voraus und bog in die linke Tür ein, die zur kleinen Küche führte, die bereits komplett eingerichtet war.

"Ein Glas Wasser genügt. Danke" entgegnete er ihr, setzte sich an den Esstisch und warf einen flüchtigen Blick zu seiner Tochter, die zum Glück im Moment schlief.

Dankbar nickend wollte er das Glas schon entgegen nehmen, bis ihm sein Handycap wieder in den Sinn kam und ihr andeutete, vorerst das Glas auf den Esstisch zu stellen.

Sakura setzte sich schließlich ihm gegenüber an den Esstisch, schien nicht zu wissen, ob sie ihn mit Fragen löchern sollte oder nicht und behielt ihren Kopf gesenkt.

"Ich..." begann Sasuke, brach seinen Satz jedoch ab und bedachte seine dreiste Bitte.

Konnte er Sakura wirklich um einen derartigen Gefallen bitten?

Er hatte Karin versprechen müssen, Sarada an einen sicheren Ort zu bringen, aber konnte er wirklich seine Teamkameradin bitten, sich um seine Tochter zu kümmern?

War das nicht dreist und eine Zumutung, weil sie die ganze Zeit auf ihn gewartet hatte?
 

"Was ist passiert?" durchbrach schließlich Sakura die erneute Stille zwischen ihnen, atmete einmal tief durch und war gewillt, seinen Erlebnissen zu lauschen.

"Nein, es war ein Fehler, zu dir zu kommen. Ich... Ich werde wieder gehen" verneinte Sasuke ihre offensive Frage, erhob sich vom Stuhl und setzte sich in Bewegung.

"Hast du denn gar kein Vertrauen in mir? Ich möchte, dass du mir Stück für Stück erzählst, was in den letzten zwei Jahren geschehen ist, um dich zu verstehen" hielt sie ihn auf und jene Worte schienen Sasuke doch zum Bleiben zu bewegen.

"Setz dich und lass uns reden. Ich höre dir zu, versprochen" versicherte sie ihm, deutete auf den Stuhl, auf den er zuvor noch gesessen hatte und nickte ihm zuversichtlich zu.

Nickend setzte er sich wieder an den Esstisch, bedachte noch einmal seine Dreistigkeit und begann schließlich zu erzählen, was nach seiner Abreise geschehen war.
 

"Und wo ist Karin? Habt ihr euch voneinander getrennt?" fragte Sakura nach der langen Geschichte, versuchte den starken Impuls, augenblicklich zu weinen, zu unterdrücken und versuchte sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

"Sie starb bei der Geburt und sie hat mich gebeten, Sarada an einen sicheren Ort zu bringen. Ich... Ich kann mich nicht um meine Tochter kümmern. Ich habe es in den letzten zwei Wochen versucht, aber..." schilderte er ihr seine jetzige Situation und sah zu seinen nicht vorhandenen linken Arm hinab.

Nicht einmal die Windeln konnte er Sarada wechseln, einfach weil es nach wie vor ein äußerst ungewohntes Gefühl mit nur einem Arm war.

"Warum musste Karin sterben? Sie lässt mich einfach mit unserer Tochter zurück und entwindet sich ihrer Verantwortung" zischte er und obwohl seine Worte äußerst wütend klangen, verrieten seine Augen, wie verzweifelt er eigentlich war.

Er wirkte überfordert, fühlte sich offenbar im Stich gelassen und wusste nicht, was er mit Sarada tun sollte, die eine verlässliche Person um sich herum benötigte, die sich um sie kümmern konnte.
 

"Hast du sie sehr geliebt?" wollte Sakura erfahren und obwohl sie wusste, was für eine dreiste Frage sie eigentlich stellte, erhoffte sie sich eine ehrliche Antwort.

"Ich... Ich weiß es nicht" murmelte Sasuke, rang um Fassung und hob sein Gesicht.

"Ich weiß es nicht, Sakura und..." fuhr er fort, sah ihr direkt in die Augen und bedauerte seine Unwissenheit.

"Und ich weiß auch nach meiner langen Reise nicht, was ich für dich fühle" gestand er, erhob sich vom Stuhl und stieß einen leisen Seufzer aus.

"Es wäre ein Fehler, dich um diesen Gefallen zu bitten. Zu oft habe ich in der Vergangenheit deine Gefühle mit Füßen getreten" fügte er hinzu, lief um den Tisch herum und sah zu ihr hinab.

"Entschuldige, dass ich dich beim Umzug gestört habe. Ich werde Naruto ausrichten, dass wir miteinander gesprochen haben" teilte er ihr mit einem Lächeln auf den Lippen mit, kehrte ihr den Rücken zu und lief auf die offene Küchentür zu.

Verwundert hielt er inne, als sie ihre Hand auf seine linke Schulter legte und ihn erneut zum Bleiben aufforderte.

"Warum kannst du nicht wie normale Menschen deine Frage stellen, ohne um den heißen Brei herum zu reden? Wieso fragst du mich nicht einfach, ob ich dir helfe?" fragte sie ihn leise, zog ihre Hand zurück und senkte ihren Kopf.

"Warum suchst du immer das Weite? Ich weiß, ich bin dir lästig, anstrengend und vielleicht bin ich immer noch naiv, aber... Ich bin doch dennoch für dich da, wenn du meine Hilfe brauchst" erklärte sie ihm unter Tränen, während sich Sasuke zu ihr herum drehte und zu ihr heran trat.
 

"Das bist du tatsächlich. Ein kleines Dummchen, dass verzweifelt auf einen Egozentriker wartet, der zum größten Teil nur an sich selbst denkt" warf er ihr schmunzelnd vor und entschuldigte sich für den fehlenden Arm, den er nun nicht um sie legen konnte.

"Schwachkopf" schimpfte sie ihn, trat auf seinen Wunsch zu ihm heran und schmiegte sich an seinen Oberkörper.

"Danke, Sakura. Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen" ließ er sie wispernd wissen, versuchte sie mit leisen Worten ein wenig zu beruhigen und sah zu Sarada hinab, welche nun ebenfalls zu weinen begonnen hatte.

Seufzend wiegte er sie vorsichtig, machte ein zischendes Geräusch mit seinen Zähnen und schenkte ihr anschließend ein warmes Lächeln.

"Darf ich?" fragte Sakura und mit einem Nicken erlaubte er ihr, Sarada auf den Arm zu nehmen, behielt ihr Tun im Auge und belächelte ihre Vorsicht.

"Das... Das steht dir" musste er zugeben, denn er hatte sie aus gutem Grund gewählt und war sich sicher, dass sie ihre Aufgabe gerecht werden würde.

Sakura errötete um die Nase, schüttelte anschließend seinen Kopf und konzentrierte sich erneut auf die kleine Sarada.

Ja, mit ihrer Hilfe würde er die Kleine versorgen können.

Mit Sakura an seiner Seite würde er den sicheren Ort schaffen, um den Karin ihn gebeten hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  xXSakuraHarunoXx
2014-11-14T17:06:17+00:00 14.11.2014 18:06
danke das du sakura gut hinge schtelt hast ich warte ob es so leuft biss das alles klar ist:) tolles ff.
Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
14.11.2014 20:25
Gab ja keinerlei Grund, um Sakura wie ein Biest dar zu stellen :)
Schön, dass dir die Story doch irgendwo gefallen hat, freut mich ^.^
Thx.
Ja, wird sich zeigen, was nun der Wahrheit entspricht :D
Möglich ist bei Kishimoto-sama ja alles xDD
Von: abgemeldet
2014-11-11T14:37:26+00:00 11.11.2014 15:37
hut geschrieben, aber die Idee ist nicht so meins...
Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
12.11.2014 00:27
Huhu :)
Erstmal vielen lieben Dank für deinen Kommentar.
Wohl wahr, dieses Pair ist auch nicht gerade meins, aber ich konnte nicht anders, als ich klein Sarada sah und musste unbedingt meinen Einfall aufschreiben, um mich wieder meinen anderen Stories zu widmen :D

Liebe Grüße

Sasu
Von:  Luxiana
2014-11-09T20:05:52+00:00 09.11.2014 21:05
Gefällt mir echt klasse geschrieben ;)

Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
09.11.2014 22:19
Freut mich sehr, vielen lieben Dank für deinen Kommentar :)


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