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Josephine Klick - Allein unter Cops

von

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Kapitel 37
 

Warme Sonnenstrahlen trafen auf meine Haut und machten es mir unmöglich noch länger zu schlafen.

Es war ein herrliches Gefühl und mein Kopf wollte noch etwas diese Wärme und Geborgenheit die mich umgab genießen, wollte noch etwas schwelgen in den Erinnerungen von letzter Nacht. Aber mein Körper sagte mir, dass ich mich genug ausgeruht hatte. Es war seit Wochen die erste Nacht in meinem eigenen Bett. Ich wollte mich strecken, wollte meine Muskeln dehnen, aber fühlte mich gleichzeitig zu träge. Also atmete ich nur entspannt aus und nestelte mich doch noch einmal etwas tiefer in die Decke.
 

„Guten Morgen...“, raunte eine Stimme in mein Ohr. Sofort durchzog mein Körper ein angenehmes Kribbeln, eine Spannung, die mein Puls hochschnellen ließ.

Da war er wieder - der warme, tiefe Klang, der meine Sinne umschmeicheln und sie mir gleichzeitig rauben konnte. Fritz war noch hier - noch immer an meiner Seite.

Langsam öffnete ich meine Augen und sah ihn an. Er lag entspannt auf der Seite und betrachtete mich.
 

„Morgen“, murmelte ich. Ich war noch immer etwas schlaftrunken, fühlte mich aber zugleich verlegen, als ich so dicht neben ihm lag und seinen Blick wahrnahm. Es war kaum zu glauben – er war wirklich hier. Glück durchströhmte mich, aber gleichzeitig fühlte ich mich noch immer so nervös in seiner Nähe. Diese Intensität des Gefühls hatte bisher noch kein anderer Mann in mir ausgelöst.
 

Um meine Nervosität zu überspielen lächelte ich ihn an. Meine Hand schlüpfte unter der Decke hervor und legte sich in seine, die locker über seiner Brust lag. Seine Finger umfingen behutsam meine, als er langsam mit seinem Daumen über meine Hand fuhr.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte Fritz und lächelte sanft.

„Besser denn je“, entgegnete ich. Es stimmte - ich hatte seit langem keine so angenehme Nacht mehr gehabt. Kein Albtraum, der mich quälte oder Schmerzen, die mich wach hielten. Mein Körper fühlte sich angenehm erschöpft und doch ausgeruht an. Ich genoss das Gefühl seiner Näher, wie seine Finger mit meinen spielten und entspannte mich immer mehr. Ich hätte noch Stunden hier verbringen können, aber das Knurren meines Magens erinnerte mich, dass meine letzte Mahlzeit bereits viel zu lange zurück lag.
 

„Wir sollten wohl aufstehen und frühstücken“, schmunzelte Fritz.

Ich sah ihn strafend an, als ich den amüsierten Unterton in seiner Stimme hörte. Fritz hielt meine Hand fester und sah mich entschuldigen an, als ich versuchte ihm meine Hand zu entziehen. Der Ausdruck in seinen Augen erweckte den Drang in mir mich an ihn zu lehnen und beinahe hätte er mich wieder weich gestimmt, aber ich wandte meinen Blick trotzig von ihm ab.
 

Ich spürte die Hitze seiner Lippen auf der Innenseite meiner Hand und schloss meine Augen. Im nächsten Moment ließ er sie los und ich spürte wie neben mir sich die Matratze bewegte, als er die Decke beiseite schlug und aufstand.

Woher nahm er die Kraft? Ich zog mir die Decke für einen Augenblick über den Kopf, drehte mich auf den Rücken und stöhnte innerlich.
 

Mich kostete weiterhin das Meiste noch immer viel mehr Kraft als zuvor und ich schlief noch immer deutlich länger als sonst. Die Zeit im Krankenhaus hatte mich wirklich geschwächt und ich brauchte wohl noch eine ganze Weile um wieder fit zu werden.

Aber selbst wenn ich wollte, konnte ich nicht einfach liegen bleiben, wenn Fritz hier war. Also schob ich die Decke beiseite und richtete mich auf. Fritz zog sich gerade seine Hose über seine Boxer. Ich beobachtete wie er langsam sein Hemd zuknöpfte und sich dann zu mir umdrehte. Er sah unglaublich sinnlich aus.
 

Meine Güte, was war nur mit mir los? Ich brauchte endlich einen klaren Kopf und sollte aufhören mich wie ein liebestoller Teenager zu benehmen. Ich schlüpfte unter der Decke hervor, stand auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Eine meiner Jogginghose zog ich mir über meine Schlafshorts. Ich behielt mein Schlafshirt an und wandte mich zu Fritz.

Wenn ich ihn so ansah fühlte ich mich mit meinem Shirt und der Jogginghose völlig underdressed.
 

„Wann hast du das letzte Mal deinen Verband gewechselt?“, fragte mich Fritz, als er gerade die Ärmel von seinem Hemd hochkrempelte.

Meine Hand ging automatisch an die Stelle, die mir die letzten Wochen so viel Schmerzen bereitet hatte. „Im Krankenhaus hat man sich am Abend vor der Entlassung das letzte Mal darum gekümmert.“
 

Ich konnte sehen, dass Fritz mit meiner Aussage nicht zufrieden war. „Du solltest das täglich wechseln, damit es bestmöglich verheilt“, mahnte er mich. Sein Ton erinnerte mich an seine väterlichen Anweisungen, die er so oft Benny gab. „Komm her“, forderte er mich auf und ging auf den Schreibtisch zu, auf dem alle nötigen Utensilien lagen. Ich folgte seinen Anweisungen und stellte mich neben ihn. „Halt bitte dein T-Shirt ein Stück hoch.“
 

Ich zögerte einen Moment, kam dann aber seinen Aufforderungen nach. Er begutachtete den Verband, bevor er ihn behutsam löste.

„Dein Arzt meinte, dass eines der großen Pflaster hier mittlerweile ausreichen sollte. Ist für dich bestimmt angenehmer.“

Als der Verband entfernt war griff er nach einem Spray. Ich zuckte etwas zurück, als die kalte Flüssigkeit auf meine Haut traf. Er verteilte sie auf der noch sehr empfindlichen Narbe und reinigte alles rund um die Verletzung. Anschließend folgte eine Salbe, die ich noch nicht kannte.

„Die musst du sorgfältig auftragen, damit alles gut verheilt und deine Narbe später nicht so stark zu sehen ist“, erklärte Fritz.
 

„Seit wann bist du im medizinischen Sektor unterwegs?“, fragte ich ihn skeptisch und reagierte erneut auf die kalte Creme.

„Ich habe deinen Arzt gefragt. Da du dir anscheinend keinen Kopf um die Nachsorge gemacht hast. Und jetzt halt verdammt nochmal still.“ Seine Stimme klang fest und entschlossen. Ich musste zugeben, dass mich diese ernste und bestimmte Art auf eine seltsame Art und Weise wirklich anmachte. Bei dem Gedanken zuckten meine Mundwinkel.

Fritz befestigte das Pflaster vorsichtig während er mir weitere Anweisungen gab.
 

„Du solltest nicht in die Badewanne gehen, die Wunde könnte aufweichen und sich entzünden. Duschen ist in Ordnung. Aber wenn du kein wasserfestes Pflaster trägst, solltest du auf Shampoo oder Duschlotion verzichten, verstanden?“

Wieder sprach er in diesem anziehenden Ton. Ich konnte dem Drang nicht länger wiederstehen, also beugte ich mich vor und küsste ihn. Es dauerte nicht lang bis er meine Berührungen erwiderte. Seine Hände schoben sich unter mein Shirt und er zog mich eng an sich.
 

Als er seine Lippen nach einer Weile von mir löste atmeten wir beide schwer. Seine Stirn lehnte gegen meine, während seine Hände an meiner Hüfte lagen und sich seine Finger in meinem Stoff festkrallten. Ganz offensichtlich kämpfte er mit seiner Beherrschung.

„Ich verspreche dir, dass wir dieses Zimmer heute nicht mehr verlassen, wenn wir damit jetzt nicht augenblicklich aufhören“, sagte er mit angespannter Stimme. Seine Ehrlichkeit faszinierte und amüsierte mich zugleich. Als ich mich erneut vorbeugen wollte ermahnte er mich.
 

„Josephine!“

Ich musste lachen, blickte ihn dann aber entschuldigen an. „Hab verstanden“, entgegnete ich. Dann drückte ich Fritz noch schnell einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich vollständig von ihm löste.

„Frühstücken?“, fragte ich ihn und er nickte mir wortlos zu.

Als wir in Richtung Küche gingen musste ich noch immer über Fritz grinsen. In seiner Nähe breitete sich eine unglaublich wohlige Wärme in meinem Inneren aus und dieses Gefühl faszinierte mich immer wieder aufs Neue.
 

Wir betraten beide die Küche und ich blieb überrascht am Eingang stehen, als ich Viktor und meinen Vater in der Küche antraf. Der strenge Blick meines Vaters konnte nichts Gutes bedeuten.
 

„Papa“, rief ich völlig perplex aus. „Was machst du denn hier?“

„Das wollte ich auch gerade deinen Kollegen fragen...“

„Papa“, sagte ich warnend. Ich sah kurz zu Fritz und erkannte, dass er sich neben mir anspannte. Mein Vater kam einige Schritte auf uns zu. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich dieses Wochenende besuchen kommen, aber du hast mir ja nicht zugehört am Telefon.“

Als ich mit ihm im Stall telefoniert hatte, musste er es mir erzählt haben. Ich hatte ihm wirklich kaum zuhören können. Er stellte sich vor Fritz und sah ihn prüfend an.
 

„Haben Sie mit meiner Tochter geschlafen?“

Ich stöhnte innerlich, als ich die Frage von meinem Vater hörte. War das wirklich sein Ernst? Das war doch lächerlich. „Papa, das geht dich nun wirklich nichts an.“

Er drehte sich zu mir und hielt meine Schultern mit seinen Armen fest.

„Kind, ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Das musst du doch verstehen.“ Er lehnte sich näher zu mir und fuhr etwas leiser fort. „Als du zu Stefan gesagt hast, dass du deinen Kollegen in dein Höschen lässt, dachte ich, dass du das nur sagst um Stefan zu ärgern.“
 

Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte. Zumindest wollte ich nicht glauben, dass mein Vater gerade wirklich diese Formulierung verwendet hatte. Ihm musste der Spruch wohl ziemlich zugesetzt haben, dass er sich noch immer daran erinnern konnte. Auch wenn seine Stimme gesenkt war, musste Fritz wohl alles mitgehört haben. Der verwirrte Blick bestätigte mir, dass ihm wohl kein Wort entgangen war. Na super, dass würde ich später wohl erklären dürfen.
 

„Herr Gott, ich bin erwachsen!“, entgegnete ich meinem Vater nachdem ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte. „Außerdem war das doch nur so ein Spruch und der ist doch auch schon Wochen her. Was willst du eigentlich von mir? Hast du nicht noch beim letzten Mal behauptet, dass Fritz genau der Richtige für mich wäre?“

„Ja, das habe ich. Aber Mädchen, seit wann hörst du auf mich?“

„Das ist doch nicht wegen dir, Papa“

„Er hat sich mir noch nicht mal richtig vorgestellt.“

„Also wirklich, du kennst Fritz doch schon längst!“

Das war der erste Moment seit meinem Umzug nach Berlin indem mir klar wurde, dass ich dringend eine eigene Wohnung brauchte. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich weiter sprach. „Wenn es dich beruhigt, wir haben nicht miteinander geschlafen. Er war ein absoluter Gentleman und hat mein Höschen in Ruhe gelassen.“
 

Ich hörte Fritz leise neben mir stöhnen, bevor er sich zu mir vorbeugte. „Egal welchen Hintergrund diese Sache hat, mir wäre es wirklich lieb, wenn wir aufhören würden von deinem Höschen zu sprechen - vor allem vor deinem Vater.“
 

Da war er wieder, der Fritz. Innerlich musste ich schmunzeln und drehte mich zu ihm, aber er sah mich nicht an. Sein Blick war ernst, als er vortrat und sich vor meinen Vater stellte. “Herr Klick, es tut mir leid unter diesen Umständen mit Ihnen darüber zu sprechen, aber ich werde mich mit Ihrer Tochter in Zukunft verabreden und hoffe auf Ihr Einverständnis.“
 

Ich sah skeptisch zwischen den beiden hin und her. Ich fühlte mich gerade ein wenig wie im falschen Film. Auch wenn Fritz weder sein Sakko noch seine Krawatte trug, wirkte dieses Bild viel zu offiziell.
 

Auf der einen Seite war der Anblick von Fritz echt witzig, aber auf der anderen Seite nervte mich die Situation. Seit wann musste ich mich zu diesem Thema bei meinem Vater rechtfertigen? Und wann hatte Fritz angefangen sich so überkorrekt zu benehmen? Ich war doch kein Teenager mehr. Hatten die Männer vergessen, dass ich bald 36 wurde? Ich konnte für mich alleine sprechen und meine eigenen Entscheidungen treffen. Aber die Ernsthaftigkeit, die Fritz an den Tag legte und den Respekt, den er meinen Vater zollte, berührten mich und es beruhigte ein wenig mein Gemüt. Ich trat zwischen die beiden Männer.
 

„Papa, findest du nicht, dass es langsam mit dem strengen Blick reicht? Erlöse Fritz endlich und höre auf dich zu benehmen, als wenn ich deine kleine Tochter wäre.“

„Du bist meine kleine Tochter.“ Ein warnender Blick von mir reichte. „Ist ja gut“, sagte er und sah zu Fritz. „Brechen Sie meiner Tochter das Herz und ich werde die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland brechen müssen, verstanden?“

„Verstanden“, bestätigte Fritz.

Mein Vater nickte ihm zu, bevor er Fritz die Hand reichte. „Ich bin Manfred.“
 

***
 

Nach dem Frühstück saßen wir noch gemütlich am Tisch. Ich trank gerade den letzten Schluck meines Kaffees, als ich mir schon wieder diese alten Kamellen aus meiner Kindheit anhören musste.

„...schon als Kind war sie so stur. Einmal haben wir Josephine abends überall im Haus gesucht, aber sie war nicht da. Schließlich sind wir dann im Stall fündig geworden. Die Kleine war dagegen, dass wir eines der Ponys verkaufen und um sicher zu gehen, dass wir es nicht heimlich versuchen, hat Josephine einfach neben der Box geschlafen. Es war unmöglich sie an diesem Abend aus dem Stall zu bekommen.“
 

„Flocke war mein Lieblingspony“, protestierte ich. Anscheinend verstand er noch immer nicht warum ich so an diesem Pony gehangen hatte.

„Aber du warst doch schon zu groß dafür.“

„Das ist doch egal. Es ging ums Prinzip. Ich wollte nicht, dass ihr sie einfach so an einen Reiterhof gebt, wo sie ständig mit unfähigen Kindern Runden drehen und sich völlig verausgaben musste. Dazu hatte sie mich jahrelang viel zu treu begleitet. Verdiente sie da nicht etwas mehr, als einfach weiterverkauft zu werden?“

„Du warst schon immer so ein loyaler Idealist“, seufzte mein Vater.
 

„Warum reden wir überhaupt über das ganze alte Zeug? Da vergeht einem echt der Hunger und Fritz wirds mit Sicherheit auch nicht interessieren.“

„Natürlich tu es das!“, wandte Fritz ein.

Alle drei waren sich bei diesem Thema sehr einig und ich musste mich geschlagen geben. Ich kaute unzufrieden an meinem Brötchen, als ich mir weitere Geschichten aus meiner Kindheit anhören musste.
 

Wenig später beendeten ich das Frühstück mit der Ausrede, dass Falk mit Sophia bald hier sein würden und ich noch bis dahin einiges erledigen wollte. Es stimmt nicht ganz, da Falk sich erst für den späteren Nachmittag angemeldet hatte, aber Fritz musste sowieso los und das fremde Auto zurückbringen. Keine Ahnung wem es gehörte, aber die Person vermisste es bestimmt schon. Außerdem wollte ich vermeiden, dass mein Vater irgendwelche peinlichen Geschichten auskramte. Er hatte heute wirklich genug erzählt.
 

Fritz ging mit mir den Flur entlang. Er drehte sich zu mir, als er die Haustür erreichte.

„Warum hast du denn die letzte Geschichte von deinem Vater so abgewürgt?“

„Findest du nicht, dass er heute genug Storys erzählt hat?“

„Nein, finde ich nicht. Das Ein oder Andere hätte ich gerne noch erfahren.“

„Wirklich?“, fragte ich nachdenklich. „Was wolltest du denn noch von meinem Vater erzählt bekommen?“

„Zum Beispiel, was es mit deinem Ex, dir und deinem Höschen auf sich hat.“
 

Ich seufzte innerlich. War ja klar, dass ich um eine Erklärung nicht rumkommen würde. Aber ich wollte es ihm nicht einfach so zwischen Tür und Angel erzählen. Ich hatte selber noch einige Frage, die er mir bisher nicht beantwortet hatte.
 

„Vielleicht erzähl ich es dir. Aber schuldest du mir nicht auch noch einige Antworten? Ich habe noch immer das Video von dir und Alex auf meinem Handy und noch hast du mir nicht erzählt wie es weiterging nachdem der Akku schlapp machte. Und wo wir gerade bei Gesprächen sind. Ich wüsste auch gerne, was im Verhör zwischen dir und Falk passiert ist, dass du zum Anfang auf ihn so allergisch reagiert hast.“ Ich holte Luft und wollte noch einiges ergänzen, aber er unterbracht mich.
 

„Da hast du aber gerade richtig nachgelegt, Bielefeld“, entgegnete er trocken. Bei seinem Blick triumphierte ich innerlich und schmunzelte ihn an. Wir beide wusste, dass er diesen Themen schon länger aus dem Weg ging. Hatte ich das Thema mit dem Höschen jetzt verschoben bekommen?
 

„Okay“, sagte Fritz plötzlich und ich sah ihn verwundert an.

„O~kay?“, fragte ich ein wenig irritiert.

„Ich werde auf die meisten Themen wohl eine Antwort finden können.“

Ich hatte nicht geglaubt, dass er ohne zu zögern auf einmal einfach so zustimmen würde, also blickte ich ihn noch etwas zweifeln an. Gab es einen versteckten Trick?
 

„Wo ist der Haken?“

„Es gibt keinen. Deine Ehrlichkeit im Austausch gegen meine - das ist der Deal.“

Als ich ihn noch immer unschlüssig ansah, kam er einen Schritt auf mich zu und drückte mich langsam gegen die Wand.

„Ich meine es ernst mit dir, Bielefeld und ich hoffe wirklich, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Mir reicht es, wenn wir langsam anfangen. Aber keine Ausreden mehr. Du musst ehrlich zu mir sein. Ich will dich zu keinen Äußerungen zwingen zu denen du noch nicht bereit bist, aber ich bin auch nicht bereit für irgendwelche Spiele, verstanden?“
 

Da war wieder diese fest Stimme und die Entschlossenheit, die ihn so unglaublich anziehend machte. Ich lächelte ihn an und strich mit meiner Hand über sein Gesicht bevor ich ihm zunickte.

„Natürlich“, erwiderte ich. „Wenn ich nur nach einer kurzen Affäre ausschau halten würde, glaubst du nicht, dass ich es mir deutlich leichter hätte machen können? Da wär auch der Förster eine Option gewesen.“

„Sehr unpassender Moment über einen anderen Mann zu sprechen“, schnaubte Fritz und sah mich etwas unzufrieden an.
 

Also wirklich, er verstand auch immer alles falsch, wenn es um sowas ging. „Eigentlich wollte ich dir nur verdeutlichen, dass kein andere Mann für mich in Frage kommt außer du.“

Langsam bildete sich ein Lächeln auf seinen Lippen und er beugte sich zu mir vor. „Schon besser“, murmelte er und drückte seine Lippen liebevoll auf meine. Ich musste mir wie ein Mantra sagen, dass mein Vater nur wenige Meter ein Raum weiter saß, damit ich die Kraft fand den Kuss zu beenden bevor es zu heftig wurde. Ich lehnte meine Stirn gegen seine und nahm dann wieder etwas mehr Abstand zu ihm.
 

„Du solltest jetzt wirklich los.“, flüsterte ich. „Das Auto wird bestimmt schmerzlich vermisst. Wem auch immer du es geklaut hast.“

„Hast ja recht. Bin schon weg.“

Er gab mir noch einen Kuss und verließ das Haus. Als Fritz zum Auto ging sah ich ihm hinterher, bis er aus meinem Sichtfeld verschwand. Ich lehnte noch eine Weile an der Tür bis ich schließlich wieder zurück zur Küche ging. Viktor und mein Vater sahen mich beide mit einem merkwürdigen Ausdruck an.
 

„Was guckt ihr so?“, fragte ich die beiden. Viktor sah sehr zufrieden aus.

„Du siehst glücklich aus“, stellte er fest. Ich konnte mein Lächeln nicht unterdrücken, als ich ihm langsam zunickte.

„Das bin ich...“



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