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In all den Jahren

Für immer bei dir
von

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Was hat sich nur verändert?

Erst als sie Schritte und lauter werdende Stimmen im Flur vernahm bemerkte Kari, dass sie eingeschlafen sein musste. Nun schreckte sie hoch, als plötzlich jemand an die Zimmertür klopfte. Als ihr Bruder durch den Türspalt spähte, stiegen Tränen in ihr auf.

„Tai.“, hauchte sie und ihr Bruder betrat das Zimmer und ging auf das Bett zu. Als er bei ihr war, ließ er sich zu ihr auf die Bettkanten sinken, wo vor kurzem noch Takeru gesessen hatte. Er schloss sie sofort in die Arme.
 

„Du machst mir vielleicht immer Sorgen. Mach so etwas nie wieder, hörst du?“ Er schob sie ein kleines Stück von sich, um sie mustern zu können. Sie schüttelte nur den Kopf, um ihm zu zeigen, dass sie ihm keine Sorgen bereiten wollte.

Dann schloss er sie wieder in die Arme und über seine Schulte hinweg erhaschte sie einen Blick auf Takeru, der am Türrahmen lehnte und sie finster ansah.

Guck doch bitte nicht so. Mir geht es auch so schon schlecht genug.
 

Als Tai sie endlich losließ und sich zu Takeru umdrehte, machte dieser nur auf dem Absatz kehrt und ging ins Wohnzimmer. Tai folgte ihm.
 

„Und? Habt ihr euch endlich wieder vertragen? Ich meine, sie ist hier bei dir und nicht irgendwo anders.“ Tai klang hoffnungsvoll, so, wie sich Takeru am Anfang des Gesprächs mit Hikari auch gefühlt hatte.
 

Er schüttelte den Kopf. „Sie will nicht. Oder kann nicht, wie auch immer.“, antwortete der jüngere bedrückt. Dann seufzte er und sah Tai fest in die Augen. „Da ist noch mehr, oder? Viel mehr von dem ich noch gar nichts weiß.“
 

Tai zögerte. Wie viel konnte er ihm erzählen? Ihre Gefühle hatte Kari ihrem besten Freund also nicht gestanden, so viel stand fest. „Wenn ich dir das jetzt erzählen würde, dann hätten wir beide ein sehr, sehr großes Problem mein Freund.“, sagte Tai ausweichend. Ihm war klar, dass es nicht das war, was Takeru hören wollte, doch Kari konnte es jetzt absolut nicht gebrauchen, von noch einem Menschen, dem sie vertraute, verletzt zu werden.
 

T.K. schnaubte nur und sah aus dem Fenster. „Wann ist alles nur so kompliziert geworden? Ich meine, wir haben uns immer blind verstanden, haben und vertraut. Wir sind von klein auf die besten Freunde gewesen. Was hat sich nur verändert?“

Oh wenn du wüsstest…, dachte Tai und sah seinen Freund mitleidig an. Es tat ihm so weh, dass die beiden sich gestritten hatten, obwohl sie einander offensichtlich so viel bedeuteten. „T.K. wir kriegen das hin, okay? Ich lasse mir etwas einfallen und rede mit ihr. Ihr gehört zusammen, daran besteht kein Zweifel. Mach dir keine Sorgen.“ Tai legte seine unbeschwerte, mutige Anführerstimme auf und lächelte Takeru bekräftigend und aufmunternd zu. Der angesprochene zuckte nur mit den Schultern und sah wieder aus dem Fenster.

„Wenn du das sagst.“
 

Kari hatte sich in der Zwischenzeit aufgesetzt und kämpfte gegen das aufsteigende Gefühl von Schwindel an. Als sie eine Weile gewartet hatte und sicher war, dass ihr nicht wieder schwarz vor Augen wurde, schwang sie vorsichtig die Beine über die Bettkanten und suchte ihre Schuhe. Sie standen ordentlich unter der Heizung und ihre Jacke hing zum trocknen darüber. Grade in solchen Situationen bewunderte sie, wie ordentlich Takeru war. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, welches jedoch sofort erstarb, als sie die Stimmen der beiden Jungen im Flur vernahm. Kurz darauf öffnete sich die Tür erneut und sie bekam zwei überaus besorgte Blicke zu spüren.
 

„Mir geht es gut.“, murmelte sie und Tai ging auf die Heizung zu, um ihre Schuhe zu holen, auf die sie zeigte. Erst jetzt, beim Schuhe anziehen bemerkte Kari, dass sie gar nicht mehr ihre Jeans und den Pullover trug, sondern eine viel zu große Jogginghose und einen Pullover, in die das zierliche, kleine Mädchen sich einwickeln konnte. Takeru war so groß und unverschämt gut gebaut. Und sein betörender Duft ging von den Klamotten an ihr aus.
 

Leicht beschämt kratzte er sich am Hinterkopf. „Ich…ähm… deine Sachen sind noch in der Waschmaschine, du warst so durchnässt, ich hatte Angst, dass du dich erkältest, da habe ich dir trockene Sachen von mir gegeben.“ Hikari nickte nur.
 

Interessant. Tai war nicht entgangen, dass sich bei beiden ein roter Schimmer über die Wangen gelegt hatte.

Nach einem Moment peinlicher Stille, räusperte sich der ältere und sah seine Schwester erwartungsvoll an. „Können wir?“, fragte er gespielt ungeduldig. Kari nickte nur wieder und stand dann vorsichtig auf. Tai nahm ihre Jacke in die eine Hand und legte die andere dann um ihren Arm, um sie zu stützen.

„Danke nochmal für alles T.K.. Und denk an meine Worte!“ Tai klopfte ihm zum Abschied noch einmal auf die Schulter, dann wandte er sich zum Gehen.
 

„Ich gebe dir die Sachen bald wieder.“, sagte Kari höfflich an ihn gewandt, hielt aber ihren Blick auf den Boden gerichtet.

„Keine Eile.“, antwortete T.K. und sah ebenfalls angestrengt an ihr vorbei. Dann öffnete er den beiden Geschwistern die Tür und verabschiedete sie. Als er sicher war, dass die beiden aus dem Haus waren, schloss er endlich die Tür hinter sich und brach wie in den letzten Tag oft auch in stumme Tränen aus.
 

„Du bist zu hart zu ihm.“ Tai hatte Kari direkt in ihr Bett gebracht und ihr dann einen Tee und eine heiße Nudelsuppe gemacht. Nun saß er auf ihrem Bett und beobachtete, wie sie das erste Mal seit Tagen wieder ein wenig zu sich nahm. Gedankenverloren schlürfte sie die Suppe. Sie schmeckte… fantastisch.
 

„Nein, das glaube ich nicht.“, antwortete sie ihrem Bruder und nahm noch einen Löffel Suppe. „Ich will ihm ja verzeihen, wirklich. Aber er hat ja noch nicht einmal genau verstanden, warum ich so sauer und enttäuscht bin.“
 

„So sind Jungs nun einmal. Man muss uns eben genau sagen was man denkt, von alleine kommen wir da nicht drauf.“ Tai hätte seine Schwester am liebsten dazu verdonnert, sich sofort mit Takeru zu versöhnen, doch er wusste, dass das nichts bringen würde, jedenfalls im Moment nicht. „Du hast mir nie erzählt, was genau vorgefallen ist.“, begann er nun einfühlsamer. „Ich habe es immer nur vermutet.“
 

Hikari seufzte resignieret. Jetzt wollte er also doch unbedingt darüber sprechen. „Als ich ihm sagen wollte, was ich für ihn empfinde, da hat er mir gar nicht zugehört, sondern lieber mit dieser Sakura aus der Parallelklasse geschrieben. Und dann hat er mir noch ein paar unschöne Sachen an den Kopf geschmissen.“ Die letzten Worte hatte sie nur noch gemurmelt, aber Tai hatte sie dennoch genau verstanden.
 

„Oh…“, war seine einzige Antwort. Ein langes Schweigen breitete sich zwischen den Geschwistern aus, bis Tai aufstand und seiner Schwester die Schüssel aus der Hand nahm. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie alles aufgegessen hatte und war deshalb überrascht, als Tai beim Verlassen des Zimmers noch sagte: „Heute gibt es dein Lieblingsessen und keine Angst, ich koche, nicht Mama.“ Ihr Magen knurrte laut. Als sich die Zimmertür hinter Tai schloss überlegte Kari kur, ob es wirklich besser war, wenn ihr Bruder kochte, oder ob es in genau der gleichen Katastrophe enden würde, wie wenn ihre Mutter ein „Festmahl“ zubereitete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Schaput31
2014-09-18T19:24:42+00:00 18.09.2014 21:24
Wenn ich an den weinenden T.K. denke, habe ich das dringende Bedürfnis ihn in die Arme zu nehmen.
Wenigstens isst und trinkt Kari wieder was! T.K. soll seine Hoffnung bloß nicht verlieren, das wird schon wieder!!!
Von:  Kaninchensklave
2014-09-18T13:49:49+00:00 18.09.2014 15:49
ein Tolles Kap

nun das wird noch ein sehr Langer weg bis Tai eine Lösung haz oder besser gesafgt der Digiritter Liebesrat Tag unter der Vorsitzenden Sora

nun wie soll Takeru auch verstehen das Hikari so verletzt und entäuscht ist
wenn sie Ihm den Grund nicht verrät Kerle sind in dem Punkt einfach Blind
(ich gebe es offen und ehrlich zu keine Ausnahme zu sein)

Nun das Tai kocht wird wohl in nicht ganz so einer Katastrophe enden als wenn Ihre Mutter Kocht
welche sie mal dringend zu einem Kochkurs Anmelden sollten ;)

nun das Takeru und Hikari rot wurden da er sie umgezogen hat war klar und für Tai bedeutet das er eine bestätigung hat was auch Takerus gefühle betrifft

GVLG


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