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Petrichor

~Der Geruch von Regen auf trockener Erde
von

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Mein Gesäß tat weh. Vom ewigen Kamelreiten. Aber es dauerte nicht mehr lange, bis wir da waren. Zumindest dachte ich es. Wir waren tagelang in der Wüste unterwegs. Eigentlich hätten wir dann auch ankommen müssen, aber... mein Heimatdorf war weitergezogen. Spuren waren nicht mehr zu finden. Die Sandwehen hatten alles verwischt. Ich hatte so oft meinen Tränen freien Lauf gelassen. Und Ace war immer für mich da. So wie damals. Ich hatte ihn bei einer seiner Reisen getroffen, als er im Dorf Rast gemacht hat. Wir haben uns sehr gut verstanden und er hat mir viel erzählt und ich hatte ihm auch viel erzählt. Und jetzt hatte ich ihn wieder getroffen, denn man sieht sich immer zweimal.

"Ich glaube es hat keinen Sinn... Sie könnten überall sein und wir können nicht die ganze Wüste nach ihnen absuchen." Ace stocherte mit einem vertrocknetem Ästchen im Sand rum. Ich überlegte. Lange. Aber mir viel nichts ein. "Was sollen wir jetzt machen? Zurück können wir nicht." Ihm schien etwas einzufallen, aber er sagte nichts, also quetschte ich ihn aus, bis er es mir sagte: "Naja, alsoo... Du könntest eventuell... Piratin werden... Natürlich musst du es nicht ewig machen, aber du könntest eine Weile... bei meinem Bruder in die Strohhut-Bande." Ich grinste ihn breit an. "Ich als Piratin? Eine echte Piratin? Auf einem echten Schiff auf dem... MEER?" "Ja, klar! Ruffy ist gerade in der Nähe. Sie haben vor kurzem erst hier gegen die Marine gekämpft. Sowas spricht sich schnell rum..." Schnell nickte ich. Das Meer wollte ich schon lange sehen. Vor allem wollte ich wissen, ob es wirklich blau war. Das Brunnenwasser was ich kannte, war braun bis durchsichtig.

Wir ritten lange quer durch die Wüste. Ace sagte immer wieder, wir wären bald da. Und irgendwann nach einer Ewigkeit waren wir tatsächlich da. Das Schiff war größer als ich es mir vorgestellt hatte. Und die Leute sahen aus der Ferne eigentlich nett aus. Aber als wir auf das Schiff kamen, änderte sich mein Eindruck ein klitzekleines bisschen. Der Kapitän verhielt sich eigentlich normal, bis auf die Tatsache, dass er ununterbrochen mampfte. Die anderen verwunderten mich auch. Der eine hatte eine enorm lange Nase, der andere bekam nichts mit, weil er am pennen war, einer war ein... Elch und der, der mich am meisten aufregte, tänzelte mit seltsamen Gequietsche um mich herum. Das eine Mädchen gab ihm eine Kopfnuss und das andere Mädchen... fand ich nicht sonderbar. Sie blieb angenehm gelassen und begrüßte mich offen. Ace raunte mir zu: "Du gewöhnst dich sicher schnell an sie. Sind alle voll korrekt." Das tat ich auch schnell. Ace musste leider weiter reisen, aber in Nami und Robin hatte ich schnell die Freundinnen gefunden, die ich nie hatte. Und Ruffy, Zorro, Sanji, Lysop und Chopper waren auch tolle, neue Freunde.

Die wirklich tiefblauen Wellen rauschten laut, als ich an der Rehling stand. Ich starrte auf das Blau. Nami holte mich aus der Hypnose zwischen dem Blau und mir. "Na, alles okey?" Ich schaute zu ihr auf. "Ist das Meer jeden Tag so blau?" Sie war verwirrt. "Ja, wieso?" Vor mir sah ich eine Szene von meiner Zeit in Meda ablaufen. Wie mein Kopf auf Amans Schoß lag und ich seine Augen sehen konnte. Dasselbe Blau. "Verstehe schon... Du bist verliebt, das merke ich doch!" Ertappt spielte ich mit meinen Fingern und nickte langsam. "Wer ist in wen verliebt?" Es war Sanjis Stimme. "Aber Namilein! Ich habe doch nur gefragt... Bist du etwa eifersüchtig?" Nami hatte ihm eine geklatscht. "Red keinen Schwachsinn! Und jetzt lass' uns allein, das ist ein Frauengespräch!" Beleidigt zog er ab. Nami verzog das Gesicht. Ich fragte: "Bist du denn eifersüchtig?" Erschrocken sah sie zu mir. "W-Was? Wieso sollte ich?" Grinsend antwortete ich: "Du erkennst, dass ich verliebt bin. Wieso sollte ich das nicht auch erkennen?" Sie grübelte und strich sich durch die Haare. "Vielleicht mag es sein, dass ich schon irgendwie... in ihn verliebt bin. Aber er ist nicht in mich verliebt. Von daher hat es eh keinen Sinn, dann bin ich lieber abstoßend zu ihm." "Wieso sollte er nicht in dich verliebt sein? Er hat dich gerade total happy gefragt, ob du eifersüchtig bist." "Toll, er umschwärmt mich. Aber welche Frau umschwärmt er nicht? Hast du nicht gesehen, wie er dich begrüßt hat? Oder wie er Robin jeden Nachmittag Tee bringt? Dann bin ich auch nur eine von vielen." Antworten konnte ich nicht. Diese Situation war schwierig und ich wollte nichts falsches sagen. Aber trotzdem wollte ich mehr über Sanji herausfinden. Nami unterbrach meine Gedanken. "Und was ist jetzt mit dir? Wie ist der Mann so, in den du dich verliebt hast?" Ich lächelte verträumt. "Er ist was besonderes, ganz anders als alle anderen Männer. Und er hat wunderschöne Augen und riecht gut... man könnte sich einbilden, er riecht nach Regen." Sie lächelte auch. "Du siehst ihn bestimmt wieder." Das hoffte ich. Nami ließ mich wieder alleine und ich dachte über ihn nach. "Ob er gerade an mich denkt?", dachte ich mir. Meine Antwort bekam ich ein paar Minuten später, als es anfing zu regnen. Alle gingen unter Deck, aber ich blieb im Regen stehen. Als die anderen unten waren, kam Sanji nach oben zu mir. "Willst du nicht ins Trockene gehen?" Er verwunderte mich. Sonst, wenn Nami in der Nähe war, reagierte er komplett anders bei Frauen. Ich nutzte die Gelegenheit und fing an, ihn auszufragen. "Du magst Nami sehr, oder?", platzte es aus mir heraus. Die Situation schien ihn ein wenig zu überfordern. Endlich sah ich ihn mal verzweifelt. Ich lächelte und sagte: "Das ist dann wohl die Antwort!" Er kratzte sich am Kopf und wischte sich Regentropfen aus dem Gesicht. "Mag sein, dass ich in sie... verliebt bin. Aber sie ist nicht in mich verliebt. Von daher hat es eh keinen Sinn." Ich fing wieder an. "Wieso sollte sie nicht in dich verliebt sein?" Immer diese Wiederholungen... "Sie ist so abstoßend. Ich merke, dass sie mich nicht liebt. Ich teste es ja immer wieder aus, aber sie wird nie eifersüchtig!" Ich lachte in mich rein. Sah so aus, als hätte ich eine Mission...



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