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Auf der anderen Seite des Tores. }

von

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2.2

Fluchend schleppte Jesse die Kiste Bier die Treppe zu seiner Dachgeschosswohnung hoch und kramte irgendwie auch noch nach seinem Schlüssel. Da ging die Tür bereits auf und ein lächelnder Jaden kam ihn entgegen. Ein warmes Gefühl breitete sich in dem Studenten aus und er ließ sich widerstandslos die Kiste abnehmen. „Hab das Wohnzimmer geputzt, gewischt und war duschen. Hab mir Klamotten von dir geliehen. Hoffe, dass ist okay.“ Der König lächelte schüchtern und gab seinem Verlobten dann einen sanften Kuss. „Was mein ist, ist dein.“ Schmunzelnd betrachtete der Türkishaarige das saubere Wohnzimmer und küsste den Braunhaarigen dankend. Die verwaschene enge Jeans und das schwarze enge T-Shirt standen dem Heldenduellanten mehr als nur gut, weswegen sich Jesse noch näher an seinen Jaden drängte und den König heiß zu küssen begann. „Du scheinst ja kaum genug von mir zu bekommen.“ Die Stimme des Braunhaarigen hatte einen heiseren Klang angenommen und er küsste den Schweden abermals tief und innig. „Dir stehen die Klamotten eben ausgezeichnet.“ Raunte der Student grinsend. Als die Türglocke ertönte, schreckten die beiden jungen Männer auseinander und blickten sich kurz desorientiert um. „Oh, anscheinend sind wohl die ersten Partygäste da.“ Fahrig wuschelte sich Jesse durch seine Haare und blickte schnell in den Flurspiegel. Seine Lippen waren geschwollen.
 

Auf Jadens Lippen breitete sich ein zufriedenes Grinsen aus, als der Schwede den Knutschfleck unterhalb seines Kinns bemerkte und rot anlief. „Oh Gott! Quiekte der Anderson nicht gerade männlich. Da schellte es erneut. „Du solltest die Tür aufmachen gehen.“ Gab der Herrscher seinen Senf dazu und erntete dafür einen bösen Blick. Gehetzt riss der Türkishaarige die Haustür auf und hoffte inständig, dass niemand den Knutschfleck bemerken wird. So etwas machten immerhin nur hormongesteuerte Teenager! „Hei, Jess!“ Atticus patschte ihm gut gelaunt auf die Schulter und grinste dann anzüglich. „Hübscher Fleck. Anscheinend hast du wohl nicht wegen einer Erkältung die Vorlesung geschwänzt.“ Der Musiker piekste den jungen Studenten unters Kinn und duckte sich weg, als der Schwede zurückpieksen wollte. „Also hast du doch eine Freundin!“ Alexis trat hinter ihrem Bruder hervor und funkelte ihren Mitstudenten wütend an. „Nein! Ich habe keine Freundin!“ wehrte der zukünftige Lehrer sofort ab und biss sich nervös in die Unterlippe.
 

„Er hat einen Verlobten.“ Ertönte es dann aus dem Wohnzimmer, woraufhin die Neuankömmlinge sofort überrascht ihre Augen aufrissen. „Du hast einen Verlobten?“ hörte man im Treppenhaus Blaire aufquietschen. „Jesse! Erklärung!“ hörte man Aster seine Meinung kund tun. Tief seufzte der Schwede auf. „Kommt rein.“ Murmelte er und nach und nach strömten seine Freunde in die kleine Wohnung. Als sie das Wohnzimmer betraten und den Verlobten des Schweden unter die Lupe nehmen wollten, blieben die meisten einfach verdutzt starrend stehen. „Hallo.“ Jaden lächelte schwach und wendete sich ihnen zu. Bis eben hatte er aus dem Fenster gesehen. Lässig lehnte er sich mit der Hüfte gegen die Fensterbank und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. „Aniki!“ Syrus kam aus der Menge hervor geprescht und umarmte den Heldenduellanten stürmisch. „Jaden?“ Alexis war baff und schien nicht wirklich zu wissen, wie sie reagieren soll. „Es tut mir Leid, Freunde. Ich musste gehen.“ Ein bitterer Zug erschien um den Mund des Braunhaarigen und sein Lächeln wirkte verkrampft. Syrus löste sich von ihm und Trauer lag in den Augen des kleinen Duellanten. „Aber warum?“ Zane ließ sich auf den Zweisitzer fallen und legte fragend den Kopf schief. „Weil ich König von einem Land werden musste, dass tief im Krieg versunken war und einen Herrscher benötigte. Nein, es benötigte seinen rechtmäßigen Herrscher. Auf jemand anderen, hätten sie nicht gehört.“ Jaden trat mehr in das Licht, denn bisher hatte das hereinbrechende Zwielicht seine Gestalt etwas ins Dunkle getaucht.
 

Seine Narben hoben sich fein von seinem blassen Gesicht ab und die Anwesenden erkannten die Wahrheit in seinen Augen und erblickten das Leid, dass er hatte durchstehen müssen. „Hauptsache, du bist mal wieder hier, Jay!“ Hussleberry grinste breit. Allgemeines Grinsen war die Antwort und man sah deutlich, wie eine schwere Last von den Schultern des Königs zu fallen schien. „Ich bin hier, um meinen Verlobten zu mir zu holen.“ Schief grinsend tippte sich der Braunhaarige gegen sein Kinn. Der Schwede und er hatten gestern Nacht noch darüber gesprochen. Sie würden noch etwa zwei Wochen hier bleiben. Danach würde Jesse den Herrscher nach Isekai begleiten und sein altes Leben hinter sich lassen. „Zu dir zu holen?“ Blaire runzelte die Stirn und fuhr sich über ihren mehr als prallen Schwangerschaftsbauch. „Jesse und ich werden in zwei Wochen nach Isekai gehen. Er wird mit mir dieses Land regieren.“ Stille senkte sich nach der Erwiderung des Braunhaarigen über den kleinen Raum. „Wir dürfen aber schon zur Hochzeit kommen? Außerdem müsst ihr uns auch mal besuchen kommen! Wir brauchen immerhin einen Patenonkel für den kleinen Sam.“ Die werdende Mutter funkelte Jaden herausfordernd an, welcher strahlend zu lächeln begann. „Natürlich seid ihr alle zur Hochzeit eingeladen!“ der Herrscher sah hoffend von einem zum andern.
 

„Alter! Du und Jesse… Ich bin immer noch platt.“ Chazz ließ sich auf dem Schreibtisch des Studenten nieder und schüttelte den Kopf. „Ja, was ne Info.“ Schloss sich der Dinofan an und grinste breit. „Aber irgendwie habe ich es immer geahnt!“ fügte er an und lachte. Syrus und Alexis fielen schnell mit ein, während der Rest lediglich grinste. „Also feiern wir jetzt Jadens Besuch und eure Verlobung?“ Jim griff nach einem Bier und öffnete es flink. „Ja!“ Jesse stellte sich neben seinen Jay und lehnte sich leicht an diesen. Ein kollektives Seufzen war seitens der weiblichen Anwesenden zu hören. Dann begannen die Gespräche und schon bald war alles wie früher. Kira verstand sich prächtig mit Alexis und Blaire und die Frauen tratschten ein ums andere Mal mit verdächtig roten Wangen und schielten zum neuen Paar in ihrer Mitte hinüber. „Die Weiber haben einen Narren an uns gefressen…“ murrte Jaden, der die Blicke überdeutlich wahrnahm. „Lass sie doch.“ Der Schwede zwinkerte Alexis vergnügt zu, welche prompt noch röter wurde und sich schnell wieder umdrehte.
 

Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die Meisten, denn sie waren müde. Zurück blieben Alexis, Hussleberry, Chazz und Kira sowie Atticus. „Hei, Jay. Wie ist Isekai jetzt so?“ der Musiker nippte an seinem Bier, denn die kleinere Gruppe stand nun beisammen. Verträumt richtete der Herrscher seinen Blick aus dem Fenster. „Nun, es ist ein blühendes Land voller Leben. Die Seen funkeln im Licht, die Wälder wachsen stetig und die Berge reichen bis hoch in den majestätischen Himmel. Das Volk kann nun wieder frei sein.“ Sinnierte Jaden leise und lächelte sanft. „Wow, dass hört sich wunderschön an!“ Alexis umklammerte seufzend ihr Weinglas und warf dem König träumerische Blicke zu. „Ist es.“ Bestätigte ihr dieser und drückte die Hand seines Verlobten sanft. „Ich werde einen Song für euch schreiben!“ Posaunte der Älteste plötzlich und klatschte sich begeistert in die Hände. „Ein Song, über eine Liebe, stärker als die höchsten und massivsten Mauern!“ aufgeregt lief er auf und ab und ehrliche Begeisterung erhellte die Züge von Atticus. „Oh, Gott. Keine Liebeslieder mehr! Bitte, Soldat!“ der Dinofan schien wirklich verzweifelt und warf die Hände in die Luft. „OH DOCH!“ der Künstler schnappte sich seine Jacke und drückte jeden der Anwesenden kurz an sich. „Ich muss ins Studio!“ rief er über seine Schulter, ehe er auch schon die Haustür hinter sich schloss. Überrumpelt sahen die Freunde dem Musiker hinterher, ehe Alexis sich verzweifelt die Haare raufte. „Oh, Atticus…“ murrte nun auch Chazz. „Sind seine Liebeslieder so schlecht?“ der Herrscher sah neugierig geworden von einem zum anderen. „Sie sind der Horror!“ bestätigte die Blonde sofort. „Das wird ein Desaster.“ Hussleberry kippte den Rest der Flasche hinunter und seufzte dann dunkel.
 

„Oh weh…“ murmelte der Schwede und verzog gequält das Gesicht. Er war nicht wirklich scharf drauf in einem drittklassigen Liebeslied eine Rolle zu erhalten. „Meinst du, dein Volk wird Jesse an deiner Seite akzeptieren?“ Chazz machte sich noch ein neues Bier für sich auf. „Ich… Ich weiß es nicht. Ich liebe ihn und ich hoffe, dass sie merken werden, dass er der einzig wahre für mich ist.“ Gab der Herrscher zu und schaute gequält. „Wie süß!“ quietschte Alexis gemeinsam mit Kira. Die Frauen betrachteten die ineinander verschränkten Hände der Verlobten verzückt, woraufhin der Türkishaarige verschämt den Blick senkte und feuerrot wurde.
 

„Das muss euch nicht unangenehm sein, Jungs!“ Alexis begann anzüglich zu grinsen und blickte zwischen den beiden hin und her. „Wer liegt eigentlich oben und er unten?“ fuhr sie unverschämt fort, woraufhin Hussleberry sich an seinem Bier verschluckte und Chazz die Studentin entsetzt anblickte. „Alexis!“ entfuhr es Jesse entrüstet, während der König vollkommen ruhig blieb. „Kannst du dir das nicht denken?“ Jaden musterte die Blonde eingehend, welche auf einmal nachdenklich wirkte. „Ich glaube ja, dass Jaden der Chef ist.“ Teilte Kira dan plötzlich ihre Gedanken zu dem Thema mit, woraufhin die Jungs noch entsetzter schienen. „Ladys!“ der Dinofan sah die beiden jungen Frauen nervös an. „Könnt ihr das lassen?“ Chazz schüttelte sich leicht. Alexis verdrehte ihre Augen und sah die beiden missbilligend an. „Mein Gott, seid ihr prüde!“ erwiderte sie genervt. Jesse hatte seinen Kop an der Schulter seines Verlobten versteckt und glühte förmlich, während dieser vollkommen ruhig dem Gespräch lauschte und sein Bier leer trank.
 

Die nächste halbe Stunde unterhielten sie sich schließlich über jugendfreie Themen. „Ich hab Kohldampf.“ Meinte Hussleberry plötzlich und wurde von seinem knurrenden Magen unterstützt. „Sollen wir Pizza bestellen?“ der Kristallduellant merkte, dass auch er langsam hungrig wurde. „Verdammt gute Idee!“ Alexis leckte sich über die Unterlippe und trank ihr Glas mit einem Zug leer. „Was wollt ihr essen?“ der Schwede grinste heiter. „Pizza?“ Chazz setzte sich auf und ein aufgeregtes Funkeln lag in seinen Iriden. Der Schwarzhaarige war ein wahrer Pizza Freak und konnte gar nicht genug von ihr bekommen. „OH JA!“ schloss sich der Dinofan an und nickte bekräftigend. „Gut, dann sucht mal einen Lieferservice raus.“ Der Türkishaarige lachte amüsiert und blickte dann zu seinem Herrscher. „Jay? Hast du auch Hunger?“ fragte er leise. Der Braunhaarige schien kurz unentschlossen, ehe er zögerlich nickte und sich an Jesse lehnte.
 

„Hei. Was ist los?“ der Kristallduellant merkte sofort, dass den anderen etwas beschäftigte und blendete die anderen aus, die gerade lautstark über die besten Italiener der Stadt debattierten. „Ich… Ich muss immer noch an die Frage von Chazz denken.“ Gab Jaden leise zu und seine traurigen Iriden richteten sich auf den Schweden, welcher sprachlos war. In den braunen Augen lag eine solche Einsamkeit und Traurigkeit, dass es dem Studenten kurzzeitig die Luft zum Atmen nahm. „Jay…“ murmelte der junge Mann leise und Tränen traten in seine Seelenspiegel. Dass die anderen den Raum mittlerweile verlassen hatten, merkten die beiden gar nicht. Sie sahen nur einander. „Ich liebe dich so sehr, Jesse…. So sehr, dass es wehtut, wenn du nicht bei mir bist.“ Brachte Jaden stockend hervor und küsste den Schweden sanft auf die Stirn. „Oh Gott, Jay….“ Erwiderte dieser mit zittriger Stimme und küsste seinen Herrscher kurz und keusch auf den Mund. „Ich liebe dich genauso dolle. Lass mich nie mehr alleine, ja?“ der Kristallduellant lächelte unsicher und spürte, wie die Tränen heiß seine Wangen hinab liefen. „Niemals.“ Jaden küsste seinen Verlobten dies Mal unglaublich zärtlich auf den Mund zog diesen zu sich.
 

Lange hielten sie einander fest, bis es plötzlich klingelte. „Die Pizza ist DA!“ hörte man Hussleberry schreien, weswegen die beiden lauthals zu lachen begannen und sich in die Küche begaben. Die anderen blickten nur kurz forsch zu den beiden, ehe sie wieder angeregt über etwas zu diskutieren begannen. „Um was geht es?“ Jesse sah Kira neugierig geworden an, welche leicht lächelte und Chazz verliebt betrachtete. „Über Liebe auf den ersten Blick. Die Jungs sind der festen Überzeugung, dass es so etwas nicht gibt. Alexis schon.“ Die junge Frau verdrehte die Augen. Dem Studenten entkam ein Lachen. „Es gibt sie. Ich habe Jaden damals das erste Mal gesehen und schon war es um mich geschehen.“ Mischte sich der Schwede in die Diskussion ein. Irritiert betrachteten Chazz und Alexis den Schweden, ehe die Blonde triumphierend lachte. „Siehst du!“ meinte sie spitz. Der Dinofan unterdessen hatte die Pizza hereingeholt und legte sechs dampfende Pappschachteln auf dem Tisch ab. „Habt ihr für uns mitbestellt?“ Jaden betrachtete die Pizzen überrascht. „Na klar.“ Chazz schnappte sich seine Pizza, nachdem er alle Kartons durchgesehen hatte und schnupperte glücklich an ihr. „Das ist der Himmel!“ setzte der Schwarzhaarige hinterher. Lachend nahmen sich auch die anderen ihre Pizzen und begannen zu essen.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rubinkarfunkel95
2014-12-20T22:03:11+00:00 20.12.2014 23:03
Das Volk muss Jesse akzeptieren o: *nick*
Wehe nicht...

Süßes Kapitel x3


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