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Duelle II

„Willkommen zur nächsten Runde des Duell-Monsters-Kaiba-Cups. Es treten gegeneinander an: Seto Kaiba vs. Alexander Kalkow!“, verkündete der Moderator und Katsuya stimmte in den Applaus des Publikums ein. Er befürchtete, dass Kaiba gleich von dem stämmigen Russen verspeist würde, obwohl der Gastgeber des Turniers gelassen und ungerührt wie immer wirkte. Daumendrückend saßen die Freunde da und verfolgten das spannende Duell der Kontrahenten.

„Tja Mann. Damit steht dein nächster Gegner fest.“, sagte Jonouchi ohne Mitleid und klopfte Yuugi auf die Schulter.

„Erst Mal muss ich mein Duell noch gewinnen.“ Der Moderator verkündete den Sieg Kaibas und ein geknickter aber ehrlicher Verliere ging vom Feld. Dieser blickte erst auf, als er an Yuugi vorbei lief und ihm kurz zurief:

„Viel Glück.“

„Danke.“, antwortete der amtierende Meister und ging zum Spielfeld, wo Haga bereits auf ihn wartete.

„Dieses mal mach ich dich fertig.“, forderte dieser den Jungen mit der ungewöhnlichen Stachelfrisur heraus, doch er bekam als Antwort nur ein freundliches Lächeln. Das fuchste den Insektenfan so sehr, dass er es kaum erwarten konnte endlich sein Duell zu starten.

Während Jonouchi seinen besten Freund beobachtete, war er sich sicher, dass dieser gewinnen würde. Doch für seine eigenen Duelle war er nicht so zuversichtlich. Zwar rechnete er sich Chancen gegen Han aus, aber wenn er ehrlich war: Mai würde gegen Ricardo nicht bestehen und … er wahrscheinlich auch nicht. Ihm war bis jetzt noch keine Strategie gegen das aggressive Deck des Mexikaners eingefallen.

„Yuugi mach ihn fertig!“, rief Hiroto und Katsuya ließ sich zum anfeuern hinreißen. Kurz hatte er das Gefühl, Kaibas Blick zu spüren und den Gedanken dahinter zu erahnen: „Cheerleader“. Er schmunzelte und sah zu dem Drachen, bevor ihm die Probleme der Nacht wieder einfielen. Es war das Eine, sich in aller Öffentlichkeit zu Outen, aber es war etwas Anderes, dies durch einen dritten unfreiwillig zu tun. Und hierbei war einer der Betroffenen auch noch Seto Kaiba. Stinkreich. Wichtiger Arbeitgeber. Hoch im Kurs und der Junggeselle Nummer eins. Würde etwas über sein Liebesleben ans Tageslicht kommen, wäre Jonouchi ein Kopf kürzer, das Imperium in Gefahr und zig Welten würden einstürzen. Dafür wollte der angehende Student keine Verantwortung übernehmen. Vielleicht sollte er mit Kaiba darüber reden, was ihm Martinez angedroht hatte?

Während sich alle auf das Duell konzentrierten, zog er sein Smartphone heraus und schrieb flink: „Müssen reden!!! Wichtig!!! Schnellstmöglich!!!“ Er sah zu wie Seto die SMS empfing und die Augenbrauen beim lesen zusammenzog.

„Dauert es lang? Ich könnte fünf Minuten hiernach im Sicherheitsraum erübrigen.“

„Ok“, schrieb Katsuya zurück und versuchte sich einen Text zurecht zu legen, um Kaiba alles schnellst Möglichst zu erklären. So bekam er fast nicht mit, dass Yuugi soeben sein Duell gewann und wie erwünscht der nächste Gegner Setos werden würde.

Freudestrahlend umarmte Katsuya seinen besten Kumpel und gratulierte ihn zum Sieg, nur um sich kurz darauf für einen Toilettengang zu entschuldigen. Als er sich durch die Menge schob fiel ihm auf, dass er gar nicht wusste, wo sich besagter Raum befand. Doch nach kurzem Suchen fand er diesen tatsächlich dort, wo er ihn vermutet hatte und trat ein. Kaiba wartete bereits und sah ihn auffordernd an. Katsuya war erleichtert dem anderen anzusehen, dass dieser den Ernst seiner Nachricht verstanden hatte und auf Streitereien verzichtete. Flink schloss er die Tür, atmete tief durch und blickte ihm fest in die Augen.

„Ricardo Martinez hat uns gesehen.“, begann er und wies Seto mit einer Geste zum Schweigen an. „Er hat ein Foto oder ein Video von unserer Verabschiedung gemacht und gedroht es zu veröffentlichen. Bis jetzt ist er mit dieser Nachricht nur nicht an die Öffentlichkeit gegangen, da er das Duell gegen mich abwarten will. Er will es lassen, wenn ich gegen ihn gewinne.“ Er blickte kurz auf seine Uhr und dann wieder zu Seto. „Ich wollte dich warnen. Es ist wirklich nicht meine Absicht, dich irgendwie in Schwierigkeiten zu bringen.“ Erleichterung durchfuhr ihn als Kaiba nickte, wobei die Empörung aus dessen Gesicht verschwand, die sich dort abgezeichnet hatte, weil er zum Schweigen verordnet worden war.

„Mir gefällt es nicht, dass dieser Wurm sich solcher Mittel erdreistet.“, sagte er und die Kälte seiner Stimme senkte die Temperatur im Raum. Drohend löste er seine verschränkten Arme voneinander bevor er zu Jonouchi herantrat und diesen küsste. Sie lösten den Blick dabei nicht voneinander und der Blonde fühlte sich auf angenehme Weise gefesselt.

„Drohungen haben auf mich keine Wirkung. Diese Information wird er nicht los werden und selbst wenn, dann wird es mir nicht zum Verhängnis werden. Um Klatsch und Tratsch, schere ich mich nicht.“ Ein bleiernes Gewicht fiel Katsuya von den Schultern und seine Arme schlangen sich wie automatisch um den Firmenbesitzer.

„Ich mach ihn trotzdem fertig.“, kündigte er an und löste sich augenblicklich von dem reservierten Kontrahenten. „Damit es gar nicht erst so weit kommt.“ Ihm war bewusst, dass Setos Kuss eine Art Danke für die Vorwarnung und auch eine Fortführung ihrer seltsamen Korrespondenz war, was ihn unglaublich glücklich machte. Es war nicht vorbei. Mit dieser Gewissheit sah er dem anderen nach und ging mit Verzögerung hinterher. Unten angelangt fand er seine Freunde wieder und ging mit diesen, wie sie es sich nach den Runden angewöhnt hatten, essen.
 

Am nächsten Tag war sein Duell gegen Han, zu dessen Beginn er ihr das Taschentuch zurück gab. „Danke nochmals.“ Sie lächelte ihn nur freundlich an und bezog ihre Position auf dem Feld. Nach einem lauten: „Zeit für ein Duell.“, begannen sie dieses. Jonouchi fiel es schwer sich richtig auf seine Strategie zu konzentrieren, da die der Koreanerin sehr vereinnahmend war. Ihr perfekt abgestimmtes Deck setzte ihm immer mehr zu und ihr charismatisches Auftreten trug ihr die Stimmen des Publikums zu. Katsuya würde unterliegen, doch dann konnte er sich nicht mehr gegen Ricardo beweisen. Er schloss die Augen, als er die Karte zog, welche er brauchte. Triumphierend zeigte er sie und spielte den Zauber aus. Das war sein Sieg und innerhalb von zwei weiteren Zügen, sah das auch das Publikum und jubelte ihm zu.

„Beeindruckend.“, war Han's ehrliches Erstaunen über das herumgerissene Ruder und sie umarmte den Sieger. „Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg in den nächsten Runden.“ Der erfolgreiche Duellant wurde leicht verlegen und bedankte sich kleinlaut, während er die neidischen Blicke von Honda und Otogi spürte. Und konnte es sein? Auch den von Kaiba?

„Viel Glück“, wünschten Katsuya und Han Mai, als diese an ihnen vorbei auf das Feld zog.

„Ich brauche kein Glück. Den schaff ich auch so.“ Ihr Selbstbewusstsein in allen Ehren … Ricardo benötigte 8 Runden um Mai zu besiegen. Statt Beifall legte sich eisiges Schweigen über die Menge. Yuugi hatte sich vollkommen angespannt und verfolgte den Mexikaner mit seinen violetten Augen. Jonouchi fiel auf, dass die beiden Blickkontakt hielten und keiner von ihnen gewillt war nachzugeben. In diesem Moment hatte er großen Respekt vor seinem Freund, der nur ein wenig blasser um die Nase wurde. Seine eigene Reaktion auf die beängstigende Aura des brutalen Duellanten war weniger beeindruckend gewesen. Sein Magen krampfte augenblicklich erneut, als er daran zurückdachte. Irgendwas war faul an diesem Spiel. Niemand sollte eine solche Reaktion, durch seine bloße Anwesenheit auslösen. Während sie sich erhoben, beschloss Katsuya seinen besten Freund auf alles anzusprechen, was Martinez betraf. Vielleicht war es nur eine Paranoia, aber darüber reden würde ihn vielleicht erleichtern. Morgen war immerhin Yuugis Duell gegen Kaiba und seines gegen Ricardo. Dafür benötigte er einen freien Kopf.

„Großvater schreibt, ihr sollt mit in den Spielladen kommen.“, sprach der amtierende Meisterduellant und Katsuya blickte ihn verwirrt an. Sein Kumpel sah auf das Display seines Handys und runzelte die Stirn. „Er sagt es sei Besuch für uns da … aber Anzu wollte doch erst zum Finale kommen.“ Auch die anderen, bestehend aus Bakura, Mai, Otogi, Honda und Jonouchi waren verwundert über diese Nachricht.

Doch sie folgten ihren vom Wachstumsschub bedachten Freund und rissen erstaunt die Augen auf, als sie sahen wer im Spielladen auf sie wartete.

„Ishizu. Marik. Rishid.“ gaben sie zur Begrüßung von sich. „Was führt euch her?“, fragte Yuugi, der sich als erstes fing und sie freudig umarmte.

„Guten Tag, Yuugi Muto“, gab Ishizu in ihrer ruhigen Art von sich und dem jungen Mann schwante Übles.

„Ich freue mich euch wieder zu sehen. Lasst uns doch irgendwo hin gehen, wo wir reden können.“ Er ahnte, dass es etwas Wichtiges zu berichten gab. Der Anreiseweg für dieses Wiedersehen betrug mehrere Stunden Flug und wurde sicher nicht nur für Belangloses überwunden.

„Wäre es möglich auch auch Kaiba hinzu zu holen?“

„Ich denke nicht. Der Schnösel hat zu viel mit seinem Turnier und allem zu tun.“, antwortete Katsuya und auch ihm fiel auf, dass es um etwas Wichtiges zu gehen schien. Yuugis Großvater ließ sie ins Wohnzimmer einkehren und brachte ihnen allen etwas zu trinken. Als sie saßen und ihre Wiedersehensfreude abgeebbt war frage Yuugi: „Wieso seid ihr hier?“ Die drei Ägypter blickten sich gegenseitig an und als sie sich zunickten begann Marik zu erzählen.

„Vor wenigen Tagen gab es einen gewaltigen Erdrutsch nahe des Tals der Pharaonen. Wir haben diesen Untersucht und dabei Spuren für die Ursache Gefunden, die mehr als beunruhigend sind.“ Er sah zu seiner Schwester und diese holte eine kleine Phiole mit Sand hervor. Blutrotem Sand. Die Freunde nahmen sie entgegen und starrte auf den Inhalt.

„Es war kein natürlicher Erdrutsch. Der Sand war getränkt mit Blut und versickerte in den Tiefen. Als wir den Grund aushoben entdeckten wir Leichnamen von denen kaum mehr als einige Knochen übrig waren. Bis jetzt ist uns nichts Weiteres bekannt, aber nach den Informationen meiner Schwester hat das etwas in Gange gesetzt, was hier zu Ende geführt werden soll.“ Ishizu stimmte den Worten ihres Bruders zu und strich sich über den Hals.

„Zwar bin ich nicht mehr im Besitz der Millenniumskette, doch empfange ich noch immer Schwingungen, die eine starke Aussagekraft haben.“, sagte sie bedeutungsschwanger und räusperte sich etwas als ihr Bruder sie tadelnd ansah. „Diese Schwingungen führten mich nach Domino. Zu dem Turnier das ihr gerade bestreitet und zu dem Duellanten ...“

„Ricardo Martinez.“, beendeten Katsuya und Yuugi den Satz. Während die drei Ägypter anerkennend nickten, starrten Otogi, Mai und Honda sie nur fassungslos an.

Bakura war zwar leichenblass, aber scheinbar nicht überrascht.

„Wir dachten uns schon, dass er euch aufgefallen ist.“, gab Marik zu versteh und Katsuya setzte an von seiner Begegnung mit dem Duellanten zu erzählen.

„Er hat mir gedroht und ich war dabei nicht in der Lage irgendwie zu agieren. Ich dachte erst es wäre seine beängstigende Ausstrahlung aber jetzt ...“

„Seine Aura ist so präsent, dass wir ihn ohne Schwierigkeiten ausfindig machen konnten.“, pflichtete Ishizu bei und überließ Marik wieder das Wort.

„Wir wissen nicht was er bezweckt. Aber er hat offenbar dafür Morde begangen und scheint noch nicht am Ziel zu sein. Wir sind hergekommen um euch zu warnen und um eure Hilfe zu bitten.“

„Wir müssen Martinez aufhalten, bevor er ein weiteres Blutbad anrichtet.“

„Unser größtes Problem dabei besteht darin, dass wir keine handfesten Beweise haben.“, sagte Rishid. „Wir können uns nur auf die Aussagen von Ishizu verlassen und unseren Vermutungen nachgehen. Es gibt niemanden den wir davon überzeugen können. Niemanden außer euch.“

Yuugi blickte zu dem Trio und dann zu seinen Freunden. Sie alle schienen ihnen ohne weiteres zu glauben und sich zu fragen, was sie ausrichten konnten. Der Pharao war nicht mehr bei ihnen, die Millenniumsgegenstände lagen für immer in der Erde begraben und die Monster mit denen sie kämpfen konnten, hatten nur die Eigenschaften von erschreckend realistischen Hologrammen. Katsuya stellte als erstes die Frage, welche keiner zu beantworten wusste: „Wie sollen wir ihn aufhalten?“

Sie saßen lange zusammen und diskutierten über die Situation. Doch bis jetzt wussten sie nicht mehr, als ihnen zu Anfang berichtet wurde. Es gab keine weiteren Anzeichen für schwarzmagische oder andere übernatürliche Ereignisse, die mit Martinez in Verbindung hingen, außer dem was Jonouchi widerfahren war. Sie einigten sich darauf, den gefährlichen Duellanten im Auge zu behalten und in den Duellen Vorsicht walten zu lassen.

„Am besten ich besiege ihn Morgen einfach. Dann wird er nicht im Ansatz wagen, was er geplant hat.“, beschwor Katsuya sein Urteil über die Situation. Jetzt hatte er eine weitere Motivation, die ihn in der Nacht jedoch am Schlaf hindern würde.

Als endlich alle das Hotel oder die heimische Wohnung bezogen hatten, brütete der angeregte Duellant über seinem Deck und versuchte eine Überlebensstrategie gegen seinen Gegner zu finden. Nur kurz sah er verwirrt auf, als sein Handy vibrierte und sofort wieder verstummte. Irritiert blickte er auf den Display und sah, dass Kaiba ihn angerufen, aber schnell aufgelegt hatte. Ein Anklingeln von dem Snob? Zögernd drückte er die Wahlwiederholung und hielt sich das kleine Gerät ans Ohr. Als er den anderen hörte, fragte er gleich: „Was ist los, Kaiba? Sehnsucht?“

„Jonouchi. Du musst nicht zurückrufen, nur weil ich auf die falsche Taste gekommen bin.“ Katsuya stockte der Atem. Irgendetwas an Setos Stimme war falsch.

„Oh, der Herr ist zu Fehlern imstande? Faszinierend.“

„Es war nicht mein Fehler. Die KI hat aus Versehen deine Nummer gewählt.“

„Das hab ich nicht, Seto. Katsuya, du musst Seto aufhalten be~ ...“ Tastenklacken war zu hören und die Stimme des Fremden verstummte.

„Also bis Morgen, Köter.“ Es tutete und Katsuya starrte auf das technische Gerät, welchem er gerade den größten Defekt aller Zeiten zuschrieb. Nicht etwa, weil er tatsächlich mit Kaiba telefoniert hatte, sondern eher wegen der anderen Stimme, die zu hören gewesen war. Das war nicht Mokuba gewesen. Er kannte die Stimme. Aber wie war das möglich.

So schnell er es vermochte, zwängte Katsuya sich in seine Jeans und sein Shirt zurück, zog sich die warme grüne Jacke an und griff, mit einem Blick aus dem Fenster, nach dem Regenschirm. Er hätte natürlich seine BMW nehmen können, aber bei diesem Wetter wollte er nicht ohne Schutzkleidung fahren und sein Gefühl sagte ihm, dass es eh nichts bringen würde. Seine Gefühle. Ja. Diese überflügelten gerade sämtliche Logik und seinen Verstand.

Irgendwas geschah bei Seto und er kannte seinen Konkurrenten gut genug um zu wissen, dass etwas ernstes los war. Seine Stimme hatte wutverzerrt und leicht rau geklungen. Mitten auf der Straße hielt Katsuya inne und sah sich suchend um. In der einen Richtung befand sich die Kaiba Corporation. In der anderen das Privatlabor und durch den Park hinweg das riesige Anwesen. Verzweifelt biss Katsuya sich auf die Unterlippe und beschloss dem Weg durch den Park zum Anwesen zu folgen. Er rannte so schnell er konnte und versuchte Kaiba erneut anzurufen. Doch niemand ging ran. Immer wieder versuchte er es, bis ihn ein Geräusch stoppte. Erstarrt sah er auf sein Handy und lauschte durch den Regen hin nach dem Gegengeräusch zu seinem Tuten. Es könnte ein dummer Zufall sein, doch daran mochte er gerade nicht glauben. Langsam ging er um die nächste Biegung, legte auf und sah den jungen Mann, der auf das Handy in seiner Hand starrte, dass bis eben noch nostalgisch geklingelt hatte.

Katsuya ging auf ihn zu und hielt den Schirm über seinen ehemaligen Klassenkameraden. Er sprach nicht. Keiner von ihnen sprach. Seto saß auf einer Bank und war bis auf die Knochen vom Regen durchnässt. Aus seinen Haaren tropfte das kühle Nass und floss über seine Wangen. Die Jahres- und Tageszeit luden nicht gerade zum Spaziergang im Regen ein, aber dort saß er. Seto sah nicht auf, als der Regen über ihm stoppte. Er wusste wer da stand. Und er wusste, warum der andere nicht sprach. Es gab nur eines, dass den kühlen und brillanten Kopf so aus der Fassung brachte. Mokuba musste etwas zugestoßen sein.
 

Zögerlich hielt Katsuya dem bedrückten Bruder eine Hand hin, doch er wusste im selben Augenblick, dass der andere sie nicht annehmen würde. Trotzdem erhob sich der in einen weißen Mantel gehüllte. Durchnässt hing dieser an ihm hinab und lag sicher schwer auf Setos Schultern. Schweigend liefen die jungen Männer nebeneinander her. Katsuya fragte nicht wohin es ging. Doch als sie eine andere Richtung einschlugen bemerkte er, dass sich Kaibas Blick langsam hob, seine Augen ihr gefährliches Blitzen zurück erlangten und sein Gang selbstbewusst wurde. Nach wenigen Minuten erreichten sie das private Labor des Firmenchefs, in dem das Licht brannte. Sie hatten kein einziges Wort miteinander gewechselt bis Jonouchi seinen Schirm beiseite stellte.

„Wow“, entfuhr es dem Blondschopf als er auf eine Detailgetreue 3D Abbildung Dominos sah. Sie hing mitten in der Luft und schien aus Licht zu bestehen. Es war eindeutig ein Hologramm, doch wirkte es anderes als diese für Spiele. Plastisch, real und doch manipulierbar.

Ein junger Mann rannte durch die virtuellen Straßen und in ihre Richtung. Am Rande des Hologramms blieb er stehen und sah die beiden besorgt an.

„Zum Glück. Ich hab dein Handy geortet, aber du hast mich einfach weggedrückt.“, begann der Junge zu schimpfen und schenkte dann Katsuya ein erleichtertes lächeln. Das war der Junge zu dem die Stimme am Telefon gehörte. Und ja … Katsuya kannte ihn. „Wo hast du ihn gefunden?“

„Noa?“

„Erstaunlich schnelle Auffassungsgabe, Straßenköter.“, sagte Kaiba kalt und schritt durch das Hologramm hindurch. Gruselig war: auch durch seinen Stiefbruder.

„Ich bin kein Köter, verdammter Geldsack. Und ich hab ihn im Park gefunden. Der ist total durchweicht. Der sollte sich schnellstmöglich abtrocknen oder gleich unter die heiße Dusche.“ Die besorgten Jungen sahen Seto nach und folgten ihm durch das holografische Domino.

„Bist du echt Noa? Also … Ich dachte du seist zerstört. Nimm mir das nicht übel aber … ich hab nicht die schönsten Erinnerungen an dich.“

Der Holo-Junge lächelte. „Mokuba hat mich 'gesichert' und Seto hierzu überredet. Ich bin sozusagen die KI seiner neusten Entwicklungen. Mein größtes Problem dabei ist: Ich darf ihn nicht wütend machen, sonst löscht er mich.“ Katsuya konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, sah dann aber ernst zu Seto, der sich alles bis auf Hose und Shirt auszog und nach einem Handtuch griff.

„Was ist geschehen?“, fragte er an den begossenen Drachen gewandt und sah auf die Kette, welche auf dem Tisch lag. Da Seto seine eigene Trug, konnte es nur Mokubas sein. Kaiba schien ihm nicht antworten zu wollen, sondern veränderte mit wenigen Handbewegungen das Hologramm. Noa hingegen erklärte die Situation.

„Mokuba ist nicht von der Schule heim gekehrt. Roland wollte ihn abholen, kam aber nur mit der Kette nach Hause. Ich kann Mokuba nicht orten. Das ganze Sicherheitspersonal sucht bereits nach ihm.“ Gespannt sahen die beiden Jungen Seto zu, der eine Akte aufrief und Katsuya erschrak als ein Hologramm von Martinez in Businesskleidung aufgerufen wurde. „Seto vermutet das Ricardo Martinez dahinter steckt. Aber ich finde keine Hinweise dafür.“, wand sich der Junge an seinen Stiefbruder. Seto schnaubte verächtlich und starrte dem Abbild des vermutlichen Entführers entgegen. Sein Blick war die pure Abscheu und seine Lippen kräuselten sich bedrohlich. Selbst seine Aura schien zu brodeln und niemand hätte es in diesem Moment gewagt ihn anzusprechen. Niemand außer Katsuya, der auf ihn zutrat und seine Stirn gegen die von Kaiba legte. Dadurch brachte er diesen so aus dem Konzept, dass die ganze Anspannung verpuffte und die bedrohliche Aura verschwand.

„Du hast Fieber. Geh duschen und leg dich hin!“, befahl Katsuya und hielt Seto den Mund zu, damit dieser ihn nur wütend ansehen aber nichts sagen konnte. „Krank kannst du deinem Bruder nicht helfen. Noa kann sicher alles so lang übernehmen. Also mach!“ Mehrere Sekunden lang, blickten sie sich nur in die Augen. Noch immer standen sie Stirn an Stirn und langsam sah Katsuya die Fassade bröckeln. Schweigend wand sich der klitschnasse Kaiba ab und ging zu einer der Türen.

„Du bist ebenfalls nass. Schüttel dich kräftig und Tropf nicht weiter alles voll.“ Der Blonde biss sich fest auf die Lippen um nicht irgendetwas zu erwidern. Er wusste, dass Seto innerlich aufgewühlt war und ihn als Ventil nutzte, doch sein Schweigen sorgte kurz für einen verwirrten Ausdruck auf dem steinernen Gesicht.

Er begriff, das es besser wäre, wenn er sich normal verhielt und konterte. Doch würde es jetzt nicht zu gestellt wirken? Allerdings kamen die Worte über seine Lippen, ohne einen weiteren Gedanken an derlei Konsequenzen zu verschwenden.

„Ich tropfe nicht und wenn dann werde ich ebenfalls duschen gehen. Jetzt mach dich da hin, du Drachentöter und verglich mich nicht immer mit einem Hund. Auch wenn du es meiner guten Nase für Schwierigkeiten zu verdanken hast, dass ich überhaupt hier bin.“ Da war doch etwas zu harsch und der Todesblick folgte wie erwartet.

„Ich habe nicht um deine Hilfe gebeten, Köter. Und es war purer Zufall, dass du mich beim gefunden hast.“

„Ich hab nach dir gesucht, du Arsch. Ich bin nicht der einzige, der weiß wie du tickst. Und jetzt wo ich sehe was passiert ist ...“, er senkte etwas seine Stimme und versuchte die Wut daraus zu verbannen, „... Ich bin auch ein Bruder, Kaiba. Und ich kenne dich gut genug. Ignoriere oder beschimpfe mich. Ich werde hier bleiben und dir helfen. Mokuba ist immerhin mein Freund. Und ob du willst oder nicht: Selbst dich zähle ich in diesen Kreis.“

Der Blick des beschimpften versteinerte und er wand sich ohne ein weiteres Wort um, verschwand durch die Tür in ein Bad. Doch statt die Tür ins Schloss fallen zu lassen, ließ er sie offen. Nun trat in Katsuyas Gesicht ein verwirrter Ausdruck. „Ich glaub er will, dass du mit ihm duschen gehst.“, vermutete Noa und zeigte dabei ein Grinsen, dass dem Blonden den Boden unter den Füßen wegriss. Er hatte das Gefühl zu fallen und ihm wurde augenblicklich schlecht. Dieses Grinsen war aussagekräftiger als Worte. „Hey. Ich weiß davon nichts.“, sagte der Junge und sein Grinsen wurde breiter. „Aber für den heutigen Tag ist diese Bestätigung einer Theorie, dass Beste in den 24 Stunden. Wenn Mokuba zurück ist, muss ich ihm das gl …“

Katsuya hatten den Stecker gezogen. Ihm war pure Panik zu Kopf gestiegen und er hatte im Kurzschluss gehandelt. Das war bestimmt nicht gut gewesen, aber er hatte nur die Hologramme vom Strom genommen. Auf einem Bildschirm erschienen die Worte. „Sorry. Ich behalte es für mich. Steck bitte den Strom wieder an.“ Etwas Farbe kehrte in Jonouchis Gesicht zurück. Er tat wie ihm geheißen.

„Erwähne es Seto nicht gegenüber, dass du davon … weist. Ich konnte gerade mal mit Yugi darüber reden.“ Noa stand erneut vor ihm und nickte.

„Versprochen. Aber … Danke das du hier bist.“ Das Grinsen war verschwunden und er sah besorgt drein. „Du lenkst ihn ab, sodass er nicht auf dumme Ideen kommt. Ich mach mich auf die Suche nach Hinweisen.“

„Ablenken?“

„Jetzt mach schon. Er hat die Tür sicher nicht unabsichtlich offen gelassen.“

Zögerlich betrat Jonouchi das Bad und staunte. Er hätte in dieser Einrichtung nie mit einem solchen gut ausstaffierten Bad gerechnet. Doch scheinbar war Seto darauf eingestellt hier halb zu wohnen. Unsicher blickte der Blonde zu dem besorgten großen Bruder, der mit geschlossenen Augen unter der Dusche stand und tief in Gedanken versunken war. Langsam ließ Jonouchi seine nassen Kleider zu Boden gleiten und trat hinter den blassen und schlanken Körper des anderen. Kurz rang er mit sich ob es die richtige Entscheidung sei, aber für gewöhnlich dachte er nie über sein Handeln nach. Langsam schloss er seine Arme um Seto und drückte sich an dessen Rücken. Sofort spannten sich alle Muskeln des Drachen an. Scheinbar war er zu sehr in Gedanken versunken, als das er ihn bemerkt hatte. Sein Kopf wand sich zu Jonouchi um.

Eisblaue Augen blickten trübe in die warmen Bernsteine, bevor sie sich ganz einander zuwanden. Zart strich der etwas kleinere durch das nasse braune Haar und an den Ohren entlang.

„Ich helfe dir.“, sagte er leise gegen das Rauschen der Dusche ankämpfend. „Wir finden Mokuba.“ Er zog sich Setos Kopf näher, so dass dieser sein Gesicht an seiner Halsbeuge versenken konnte. Da der Firmenchef sich nicht dagegen wehrte wusste Katsuya wie schlecht es ihm ging und irgendwie … Kaiba schien ihm zu vertrauen, wenn er ihn so bei sich ließ und ihn sogar erwartet hatte. Wieder schoss ihm der Gedanken durch den Kopf, der ihn vor einiger Zeit erfasst hatte. Und genau hier war eine der Ursachen dafür. Seto war ein warmherziger großer Bruder, der sein eigenes Leben ohne zu zögern für das Mokubas geben würde. Er warf sogar sämtliche Moral von sich, wie er es so oft bewiesen hatte, wenn er dadurch seine Familie schützen konnte. Zwar war Jonouchi das mehr als gegen den Strich gegangen, als Yuugi darunter hatte leiden müssen, doch im Grunde schätzte er diesen Eifer sehr. Er würde bei seiner Schwester nicht anders handeln, oder auch wenn es um seine Freunde ging.

Eine ganze Weile lang standen sie unter der heißen Dusche, bis eine Stimme sie aus dieser Situation riss. „Ich hab was gefunden!“, war Noa aus der Ferne zu hören. Schneller als Jonouchi reagieren konnte, stieg Seto aus der Dusche, hatte sich einen Bademantel umgelegt und war durch die Tür verschwunden. So rasch er sich sammeln konnte, folgte der Blonde und stellte dabei die Dusche aus. Als er zu den Kaiba-Brüdern kam, sah er ein Überwachungsvideo. Katsuya erkannte sofort, dass dies von einer Kreuzung nicht weit von der Schule war. Das Bild stand auf Pause und man sah einen schwarzen Wagen, aus dem ein Junge blickte. Die schwarze Mähne war unverkennbar, doch mehr gab es nicht.

„Die Auflösung ist nicht besser.“, bedauerte Noa. „Ich hab auf anderen Videos nach diesem Wagen gesucht, aber nichts. Es ist die einzige Aufnahme und ich kann nicht Mal das Kennzeichen erkennen.“

„Ich weiß wem der Wagen gehört. Ich weiß wer dahinter steckt.“, sagte Seto und seine Stimme wurde mit jedem Wort bedrohlicher. Selbst im Bademantel und mit nassen Haaren war er ein beeindruckender Anblick und wahrscheinlich sogar noch todbringender.

„Ich weiß das du Martinez verdächtigst. Aber bis jetzt finde ich keine Beweise dafür.“

Katsuya stand verwirrt neben den beiden und blickte zu Noa.

„Warum ihn?“, fragte er sich und erschauderte innerlich als er an all die Vorfälle bis hier hin dachte und auch an das, was sie von Marik und seinen Geschwistern erfahren hatten.

„Er war an mehreren Übernahmeversuchen meiner Firma beteiligt.“, erklärte Seto und rief ein paar Dateien auf.

„Er verschleiert seine Identität sehr gut, aber er ist der Kopf einer großen Mafiaorganisation. Entweder will er meinen Eintritt in den amerikanischen Markt verhindern oder selbst meiner Produkte dort verkaufen.“ Kurz schwieg er, während er seine Notizen aufrief und die Hologramme in eine logische Struktur huschten. „Ich habe seit seinem letzten Putsch mit weiteren miesen Tricks gerechnet, aber das er Mokuba entführt ...“, er biss die Zähne zusammen und sein Gebiss knackte kurz, „... Ich lasse Mokuba nie unbeaufsichtigt.“ Die Eisblauen Augen huschten zu Mokubas Kette auf dem Tisch und er nahm sie Untersuchend in die Hand.

„Vielleicht ist es ein Psychotrick?“, fragte Katsuya und die Kaibas sahen ihn verwundert an. „Was? So machen die das in den Filmen doch auch immer. Einen Hinweis hinterlassen und so. Kleine Spuren die einen nicht weiter bringen und einen nur innerlich zermürben.“ Die beiden richteten ihren Blick wieder auf die Informationen und das Überwachungsvideo.

„Das hier ist kein Horrorstreifen.“, bekundete Seto seine Meinung, doch man hört in seiner Stimme, dass er den Sinn hinter Jonouchis Worten verstand. Hier wollte ihn jemand fertig machen. Nicht nur die Firma. Nicht nur sein Leben. Nein. Seine Existenz. Setos Augen verengten sich zu Schlitzen als Noa sich zu Wort meldete.

„Ich habe eine Nachricht erhalten. Direkt hier her geschickt. Sie ist von unserem Verdächtigen.“

„Zeigen!“, befahl Kaiba und sein ehemaliger Klassenkamerad rückte etwas näher zu ihm.

Eine Aufzeichnung wurde vor ihnen abgespielt. „Guten Abend, Kaiba. Ich denke der Regen draußen passt zu deiner derzeitigen Situation sehr gut. Wie du siehst geht es deinem Bruder gut.“ Bis eben war die Sicht aus einem fahrenden Auto auf nassen Straßen zu erkennen, doch jetzt schwang die Kamera zu dem auf dem Rücksitz angeschnallten Mokuba. Er war offensichtlich bewusstlos, aber weder Gefesselt noch verletzt. Die Stimme welche sprach, war verzerrt aber eindeutig die eines Mannes. Kaiba ballte seine Hände zu Fäusten. „Ich werde ihn dir unbeschadet zurückgeben sofern du meine Bedingungen erfüllst.“, tönte es und Katsuya zuckte zusammen, als Kaibas Finger knackten. Er sah auf dessen Hände und stellte erschrocken fest, dass seine Nägel sich so fest in das Fleisch gruben, dass sie bluteten. „Gewinn das Turnier. Besiege den König der Spiele und ...“, die Kamera schwenkte zum Rückspiegel und nun sah man, wer sie führte, „... besiege mich!“ Die Aufzeichnung verschwand und Kaiba schlug mit der Hand durch Noa hindurch gegen die Wand. Zorn stand ihm ins Gesicht geschrieben. Wut die seine Augen gefährlich lodern ließ.

„Es gibt keine Möglichkeit den Ursprung der Nachricht herauszufinden?“, fragte Seto rhetorisch.

„Nein. Das hab ich bereits versucht.“, sagte Noa, der zur Seite getreten war um nicht erneut indirekt geschlagen zu werden. Besorgt sah er seinen Bruder an. Dieser schien so scharf nachzudenken, dass er nicht ein Mal bemerkte, wie Jonouchi sich um seine Hände kümmerte.

Erst als diese verbunden waren, blickte er auf sie hinab und dann zu dem Blonden.

„Was soll das?“

„Du blutest. Nicht bemerkt? Und eben hast du dir auch noch die Knöchel aufgeschlagen.“ Verwirrt sah der Brünette auf seine Hände und dann in Katsuyas Gesicht. Eben noch war sein Zorn so mächtig gewesen und jetzt. War alles weg. Selbst die Verzweiflung verschwand, als er in die warmen und leuchtenden braunen Augen seines Gegenübers sah. Seufzend strich er sich durch sein nasses Haar und setzte sich.

„Du willst etwas sagen. Leg los bevor ich meine Geduld verliere. Und komm mir nicht damit, dass ich deinen Kindergartentrupp um Hilfe bitten soll.“

„Eigentlich wollte der „Kindergartentrupp“ dich um Hilfe bitten.“ Sie sahen sich gegenseitig in die Augen und Katsuya sprach schnell weiter. „Wir helfen dir, auch ohne das du darum bittest oder du es willst. Das ist dir denk ich klar. Aber … dieser Martinez. Wenn er Mokuba hat ..“, er biss sich auf die Unterlippe, unschlüssig ob er Kaiba noch mehr Sorgen machen sollte. Doch wäre er in der Lage würde er auch alles wissen wollen. „Marik und die anderen sind hier. Wegen ihm. Er hat … Sie vermuten, dass er ein Blutbad in Ägypten angerichtet hat und ein solches auch hier verüben will.“ Schweigend blickte er den Sitzenden an und sah wie dieser seine Maske aufbaute.

„Meinen Informationen nach, war er in Ägypten. Aber von einem Blutbad ist mir nichts bekannt. Woher stammen eure Vermutungen?“

„Ich weiß das du an so was nicht glaubst … aber du musst zugeben, dass wir schon eine Menge Kram durchgemacht haben, der unglaublich war. Ishizu und ...“

„Euer übernatürlicher-Pharao-Kram?“

„Nun … ja.“ Ein verächtliches Schnauben kam von Seto und er erhob sich.

„Kaiba ...“, begann Jonouchi, doch der andere würgte ihn ab.

„Es ist mir egal, an was ihr glaubt. Ich verlasse mich lieber auf meine Technik und mich selbst. Ich werde Mokuba da raus holen und wenn es bedeutet diese lächerliche Forderung zu erfüllen, ist es das Einfachste überhaupt.“

„Kaiba.“ Dieser wirbelte zu dem Blonden herum, an dem er auf der Suche nach trockener Kleidung vorbeigegangen war.

„Muto würde sicher mit Absicht verlieren, wenn er davon wüsste?“, stellte er eine nüchterne Frage und taxierte Jonouchi mit seinen eiskalten Augen. „Wenn du ihm davon erzählst … lass das aus. Ich werde ihn auf meine Art besiegen. Tricks wie damals habe ich nicht nötig.“

„Kaiba.“ Er hatte sich gerade wieder abgewannt, als er erneut seinen Namen auf diese penetrante Art hörte und sich zu dem Urheber umwand. Kurz weiteten sich seine Augen als Katsuyas Lippen auf den seinen landeten. Der Blonde blickte ihm dabei direkt an und löste sich kurz darauf.

„Ich zieh mich an und gehe. Du stehst eh kurz davor mich rauszuschmeißen.“ Er blickte zu dem Hologramm. „Pass auf deinen Bruder auf, ok? Nichts anstellen, während ich weg bin.“ „

Katsuya. Bitte bleib. Ich kann den Dickschädel doch nicht aufhalten, wenn er durchdreht.“ Sie sahen beide zu Kaiba, der gerade innerlich bis 10 zählte um nicht aus der Haut zu fahren. Er wurde hier gerade vorgeführt und das missfiel ihm verständlicherweise. Eigentlich wollte Katsuya bei ihm bleiben, doch er wusste, dass er hier nicht helfen konnte. Moralische Unterstützung würde nicht zugelassen werden und anderweitig konnte er nichts tun. Also wollte er zumindest seine Freunde über das neuste Geschehen in Kenntnis setzen und mit ihnen einen Plan schmieden. Das hier war doch gerade die Bestätigung für ihre Vermutung.



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Von:  Onlyknow3
2015-06-17T13:32:19+00:00 17.06.2015 15:32
Was für eine Wendung der Geschichte, was wird noch alles geschehen um Seto und Joey herum? Das sie Mokuba befreien steht außer zweifel auch das Yugi das Turnier für Seto verlieren würde steht außer Frage.
Bin auf das nächste Kapitel gespannt.

LG
Onlyknow3
Von:  Lunata79
2015-06-17T08:46:28+00:00 17.06.2015 10:46
Wow. Hier gehts ja schon richtig ab.
Zu dumm, dass Katsuya mit dem Pharao angefangen hat, anstatt den ungewöhnlichen Erdrutsch zu erwähnen, wo blutiger Sand gefunden wurde. Für diese Info hätte Seto wahrscheinlich eher sein Gehör verliehen. Das, mit der bösen Aura, sollte er vorerst auch ja gar nicht erwähnen. Und woher will er überhaupt wissen, dass dieser Martinez mit dem Pharao zu tun hat?
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

Lg
Lunata79
Von:  Taiet-Fiona-Dai
2015-06-16T23:31:30+00:00 17.06.2015 01:31
Wow, ein echt gutes Kapitel muss ich sagen.
Man konnte richtig gut mit fühlen. Und die Übergängen war auch super so das man nicht raus gekommen ist.
Mach weiter so mir gefällt die Story echt gut. Bin echt gespannt wie du es weiter laufen lässt :-)

Lg. Taiet


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