Zum Inhalt der Seite

Change my Direction

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier mal wieder eine neue FF von mir :)
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir schreibt, was ihr davon haltet und wünsche euch viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach ewig langer Zeit des Wartens, endlich wieder ein Kapitel von mir.
Ich bin leider ziemlich eingerostet und es war gar nicht so einfach etwas neues zu schreiben.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem und ich bin dabei noch mehr zu schreiben (Auch für meine andere FF Getaway)
Viel Spaß :)

Liebe Grüße
S Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auf und davon

„Letzter Aufruf für den Flug F2378 von Seattle-Tacoma International Airport nach John F. Kennedy International Airport - New York City, letzter Aufruf“

Mit schweren Schritten durchquerte Marron Kusakabe das Gate des Flughafens ihrer Heimatstadt und stieg in das große Flugzeug auf dem Weg in eine neue und vielleicht bessere Zukunft. Sie zeigte ihren Boardingpass vor und setzte sich auf ihren Platz am Ende des Flugzeuges, direkt am Fenster. Es war nun die Zeit gekommen, um nach vorne zu schauen und nicht weiter in der Vergangenheit zu kramen. Es tat ihr nicht gut und besser war es, sich einfach Hals über Kopf in ein neues Abenteuer zu stürzen – Einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Sie schaute nach draußen und sah die ganzen hektischen Menschen mit ihren schweren Taschen. Seufzend schaute sie auf die Uhr an ihrem Handgelenk und lehnte sich in ihrem schmalen Sitz an die Lehne . Sie schloss die Augen und wünschte sich, sie wäre bereits in New York angekommen. Auf sechs Stunden Flug hätte sie nun wirklich verzichten können, besonders weil ihr diese großen Giganten der Luft eh nicht ganz geheuer waren. Aber leider war dieser Gang unumgänglich für sie. Sie hatte große Pläne und auch vor diese endlich zu verwirklichen.

Sie durchwühlte ihre Handtasche nach ihrem Handy und setzte es in den Flugmodus. Nachdenklich schnappte sie sich ihr Buch und einige Notizen und legte sie auf ihren Schoß. Hoffentlich hatte sie alles eingepackt! In Gedanken ging sie die Liste für ihren Koffer durch und kramte in ihrer Handtasche weiter nach ihrem Schlüssel. Soweit so gut. Ein kleiner Luftzug und die mühsam zusammengestellten Zettel verteilten sich quer auf dem Boden. Genervt stöhnte sie auf und beugte sich nach unten, um ihre Zettelei wieder einzusammeln und zu sortieren. Die Stadtkarte von New York war dabei ein ganz wichtiger Bestandteil. Sie verließ sich ungerne auf die Netzqualität ihres Handys. Außerdem war sie in dieser Hinsicht sowieso lieber altmodisch und hielt ein zuverlässiges Stück Papier in der Hand statt ein Handy mit nur noch drei Prozent Akkuladung.

Von weitem konnte sie zwei Männer lautstark diskutieren hören.

„Das ist unerhört, dass ich diesen langen Flug in der zweiten Klasse verbringen soll ! Ich habe bereits vor Monaten die First Class für mich buchen lassen und plötzlich fällt Ihnen ein, dass es Probleme mit der Elektrizität in diesem Abteil gibt? Wieso gibt es keinen Ersatzflieger Herr Gott noch Mal? Bin ich hier umgeben von Inkompetenz?“

Die Stimmen wurden immer lauter und Marron schaute auf und strich sich eine einzelne Haarsträhne hinter die Ohren, welche sich aus ihrem Dutt gelöst hatte.

„Wir können Ihnen leider keine korrekte Klimatisierung gewährleisten. Sir, es tut uns wirklich sehr leid und im Namen der kompletten Fluggesellschaft bitten wir vielmals um Verzeihung! Leider kann heute auf Anweisung des Piloten niemand in der First Class mitfliegen aber wir werden selbstverständlich für den Schaden, den Sie dadurch tragen aufkommen! Alle Getränke und Speisen sind für Sie selbstverständlich kostenlos! Ich möchte Sie bitten hier Platz zu nehmen. Wir werden uns dann gleich bei Ihnen melden und ihre Bestellung aufnehmen! Es tut uns wirklich sehr leid!“

Marron zog beide Augenbrauen belustig nach oben und verstand überhaupt nicht, warum sich einige Menschen immer so aufspielen mussten. Dieser Mann tat auch nur seine Arbeit und sie wäre in die Luft gesprungen vor Freude, wenn sie die Bar des Flugzeuges hatte plündern dürfen. Nun gut, sie wollte die Probleme Anderer nicht zu ihren eigenen machen, denn davon hatte Marron selbst mehr als genug.

Sie heftete die Büroklammer wieder um ihre Unterlagen und legte sie unter das Buch auf ihrem Schoß. Sie schaute auf, als die Flugbegleiterin mit ihren Anweisungen begann. Wenn sie schon hörte „Im Falle eines Absturzes – Notlandung – Wasserlandung“ überkam sie eine Gänsehaut.

Plötzlich spürte sie breite Schultern und feste, große Beine neben sich. Der Mann schien wirklich riesig zu sein, denn er füllte den Raum um sich herum komplett aus. Marron rutschte auf ihrem Platz etwas weiter in Richtung Wand, um ihm mehr Platz zu machen.

Ihr Anschnaller klemmte. Grummelnd riss sie daran und versuchte ihn um ihren schmalen Bauch zu ziehen, aber nichts tat sich. „Komm schon du blödes Teil!“ fluchte sie leise vor sich hin und versuchte es mit Gewalt. Der große Mann neben ihr räusperte sich und drehte sich zu ihr „Soll ich?“ Er wartete ihre Antwort nicht ab und griff mit seinen ebenso großen Armen um sie, um den Gurt in die richtige Position zu bringen. Marron hatte kein Problem mit menschlicher Nähe, aber im Moment schien ihr der Raum um sie herum erdrückend eng zu werden. „Danke!“ hauchte sie und musterte den großen Großkotz beiläufig. So großkotzig sah er gar nicht aus, bemerkte sie. Seine Haut war von der Sonne gebräunt und seine strahlend blauen Augen passten perfekt zu dem marineblauen Anzug, den er trug. Seine dunklen Haare wellten sich leicht nach hinten. Vielleicht hatte er auch mit etwas Haarspray oder Haarwachs nachgeholfen. „Danke!“ wiederholte sie, räusperte sich und schaute auf das Buch in ihrer Hand. Das Thema Männer hatte sie für die nahe Zukunft für sich selbst abgeschlossen, da sie endlich einer Zeit entgegen sehnte, in der sie ihr Glück nicht auf eine Beziehung zu einem Mann aufbaute. Immer hatte sie ihr Glück von männlichen Wesen ihrer Spezies abhängig gemacht, aber dies sollte sich jetzt ändern. Sie würde ihr Glück alleine in sich selbst und in ihrer Zukunft suchen. Wer behauptete überhaupt ständig, dass man nur mit Partner an seiner Seite glücklich sein konnte? So ein Schwachsinn!

„Die Edda“ bemerkte der dunkelhaarige Mann neben ihr und sie schaute irritiert zu ihm auf. „Wie bitte?“ Er deutete mit seinem Kinn auf ihr Buch in der Hand und durchbohrte sie mit seinen Blicken. Was war das für eine Augenfarbe? Türkisblau? Meeresblau? Grün? Sie konnte es nicht sagen, aber sie hatte ein so verführerisches Glänzen darin entdeckt. Er hatte lange geschwungene dunkle Wimpern und diese Haarfarbe. War das Schwarz oder fast schon dunkelblau? Es musste auf jeden Fall seine Naturhaarfarbe sein, aber welcher Mensch auf dieser Welt besaß schon dunkelblaue Haare von Natur aus? Sie blickte irritiert zurück auf ihre Hände

„Ähm ja – Die Edda. Ist etwas damit?“ Sie wagte es nicht seinem löchernden Blick erneut zu begegnen. „Ganz schlimm ist’s, schweigst zu dazu: dann findet man feige dich oder nennt wahr sein Wort; verloren der Leumund ist, wenn man sich nicht wacker bewährt.“ zitierte er aus dem Buch. Nervosität stieg in ihr auf und ihre Härchen stellten sich auf. Ihr Mund stand leicht offen vor Staunen als sie ihren Kopf wieder in seine Richtung neigte. „Das dritte Sittengedicht der Edda – Sie interessieren sich für Götterdichtungen und Heldengesänge der Germanen? Wirklich außergewöhnlich.“

Der blauhaarige schnallte sich ebenfalls an und lehnte sich entspannt zurück in seinem Sitz. Sein Oberarm lehnte ohne Bedenken an ihrem und mit seinen langen Beinen verschaffte er sich genug Platz, indem er sich ihr weiter entgegen drängte. Marron erinnerte sich an ihre guten Vorsätze und versuchte diesen Umstand zu ignorieren. „Ich habe Germanistik im Nebenfach studiert.“ begründete sie beiläufig. „Wirklich?“

Er schaltete sein Handy aus und schob es zurück in seine Hosentasche. „Haben Sie genug Platz? Diese Sitzplätze in der zweiten Klasse sind wirklich unheimlich eng.“ Marron errötete, da er ihre Gedanken gelesen haben musste. „Alles in Ordnung.“ stammelte sie verlegen vor sich hin und schaute aus dem Fenster. Sechs Stunden würde sie das schon aushalten. Als die Sicherheitsunterweisung endlich zu Ende war begann das Flugzeug zu beschleunigen. Das Flugzeug wurde lauter und sie wurde durch das schnelle Beschleunigen in ihren Sitz gedrückt.

Einundzwanzig, Zweiundzwanzig, Dreiundzwanzig….

Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Der Start war immer das Schlimmste am ganzen Flug. Wenn sie erst einmal eine gewisse Höhe erreicht hatten, konnte sie sich auch endlich wieder entspannen. Mit beiden Händen krallte sie sich in die Lehnen und konzentrierte sich auf ihre Atemübungen. Als ihre Unterlagen fast wieder den Weg nach unten suchten , spürte sie eine große warme Hand auf ihrem nackten Oberschenkel und sie riss die Augen weit auf. „Nicht, dass ihre Unterlagen noch verloren gehen.“ Der große Mann zog die Hand wieder zurück und hinterließ ein heißes Brennen auf ihrer Haut. Sie fühlte sich in ihrem adretten schwarzen Kostüm auf einmal furchtbar nackt und zog den Rock ein Stück weit nach unten. „Danke…“

Sie konnte es nicht lassen und erhaschte sich einen Blick auf seine großen gepflegten Hände. Kein Ring! Er schien also nicht verheiratet zu sein. Marron ohrfeigte sich sofort für ihre Gedankengänge, deren Verbot sie sich selbst auferlegt hatte. Sorgfältig verstaute sie ihre Notizen im Sitz vor sich und schlug das Buch auf. Sie sollte einfach versuchen die paar Stunden durchzuschlafen und dem Mann neben sich keine weitere Beachtung schenken.

„ Chiaki Nagoya mein Name.“ unterbrach er ihre guten Vorsätze und drehte sich schmunzelnd zu ihr. Sie war außerordentlich hübsch und schien dazu auch noch gebildet zu sein. Ihre braunen Haare hatte sie elegant zu einem Dutt gebunden. Sie trug dezentes Make up und einen roten Lippenstift. Keine dieser Farben, die auf 200 Meter schon *Hier nimm mich* schrien. Eher dezent und frisch, wie er empfand. Unter ihrem schwarzen Kostüm trug sie ein zartes rosa Spitzentop. Ihre Beine waren makellos und wurden durch ihre hohen schwarzen Pumps perfekt präsentiert. Sie war eine Frau ganz nach seinem Geschmack. Dezent , elegant aber trotzdem nicht zu verachten. Wahrscheinlich wusste sie selbst nicht einmal, was für eine Wirkung sie auf Männer hatte.

Sie blickte in verwirrt an und drängte sich weiter gegen die Wand neben ihr. Wollte er nun etwa Smalltalk halten? Nagoya?! Den Namen hatte sie irgendwo schon einmal gelesen, konnte ihn jedoch nicht zuordnen.

„Freut mich.“ sagte sie zustimmend und schaute unbekümmert wieder nach vorne. Was wollte er von ihr? Wieso redete er die ganze Zeit und wieso starrte er sie SO an?

„Eigentlich wäre es nun an Ihnen mir ihren Namen zu verraten!“ Okay er wollte wirklich Smalltalk mit ihr halten. Sie schlug das Buch wieder zu und blickte erneut zu ihm auf. Gott war dieser Mann groß und massiv. Morgen würde sie sicherlich einen steifen Nacken haben. „Kusakabe ist mein Name. Marron Kusakabe“ Chiakis Augen blitzten auf und er überraschte sie mit einem charmanten Lächeln. So schlimm schien er wohl nicht zu sein, wenn er sogar lächeln konnte.

„Was bewegt Sie dazu ganz alleine diese weite Reise nach New York anzutreten?“

Sie überlegte kurz.

„Geschäftlich betreffend.“

Das war eine gute Antwort! Verriet nicht zu viel und doch ließ sie kaum Spielraum für Fragen offen.

„Sind Sie immer so kurz angebunden?“ versuchte er sie aus der Reserve zu locken.

„Es kommt ganz auf den Gesprächspartner an?!“ Sie neigte den Kopf fragend zur Seite.

„Wie muss der Gesprächspartner denn sein, damit Sie mitteilsamer sind?“ Sein Lächeln verzog sich zu einem Grinsen.

Marron selbst musste nun auch grinsen und schaute beschämt auf ihre Hände.

„Vielleicht weniger einschüchternd, als Sie es sind?“ Sie erwiderte seinen Blick erneut und ohrfeigte sich innerlich. ‚Keine Flirts und keine Liebschaften mehr für die nächsten achtzig Jahre!‘ übertrieb sie in Gedanken.

Sein verführerisches dunkles Lachen bereitete ihr eine Gänsehaut. Sie hatte das Gefühl, dass er sie noch weiter in ihrem kleinen Raum einsperrte und ihr erneut näher kam. „Ich schüchtere Sie also ein? Wieso denn das? Ich verspreche Ihnen, dass ich Ihnen kein Haar krümmen werde… Heute zumindest noch nicht!“ Schmunzelnd stütze er sich auf der Lehne neben ihm ab und nahm weiter intensiven Blickkontakt mit ihr auf.

Marron musste erneut lachen und schüttelte den Kopf. Sie strich die kleine widerspenstige Haarsträhne wieder zurück hinter ihr Ohr. „Nicht mich - Den armen Steward eben haben Sie allerdings sehr eingeschüchtert.“ Chiaki seufzte gequält und deutete auf seine Beine. „Sehen Sie sich dieses Elend doch an… Diese Plätze in der zweiten Klasse sind für mich, mit meinen 1,95 m, einfach nicht gemacht. Meine Sekretärin bucht grundsätzlich drei Monate im Voraus meine Geschäftsreisen, damit ich mich nicht in diese winzigen Plätze quälen muss.“ Marron lachte herzlich und zuckte mit den Schultern. „Ja, vielleicht wäre ich an ihrer Stelle auch sauer geworden.“

Ihr Lachen war ehrlich, herzergreifend und frei, so empfand er.

Es wurde wieder still zwischen den beiden. Marron startete einen neuen Versuch und klappte ihr Buch auf.

Turbolenzen

„Wie lange werden Sie in New York bleiben? Oder reisen Sie zurück in die Heimat Ms. Kusakabe?“

Marron zuckte mit den Schultern „Vielleicht für immer. Aber vielleicht auch nur für ein paar Tage.“ Eine schwammigere Antwort hätte sie ihm nicht geben können. Chiaki zog eine Augenbraue fragend nach oben. „Das bedeutet aber, dass Sie zumindest die nächsten Tage in New York verbringen werden. Was halten Sie davon, wenn ich Sie heute Abend zum Dinner einlade und ich Ihnen die Stadt zeige?“ Er strich einen imaginären Fussel von ihrer Schulter und blickte von ihrer Schulter zurück in ihre Augen. „I-ich…“ Überfordert mit der Situation begann sie das Stottern und versuchte sich eine Ausrede zu überlegen: „Ich würde Sie selbstverständlich vom Hotel abholen.“ fügte er hinzu und schaute sie voller Erwartung an. Marron richtete ihr Kostüm und versuchte sich durch seine beiläufige Berührung nicht weiter irritieren zu lassen. Ihr wurde auf einmal ganz heiß und sie wäre fast dazu hingerissen gewesen einfach Ja zu sagen. Aber es wäre mehr als unklug gewesen, ihren Neustart mit alten Mustern zu beginnen. Sie wusste genau, wie ein Abend mit einem attraktiven Mann enden konnte und sie wusste genau, wer dieses Spiel verlieren würde. „Nein danke Mr. Nagoya. Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, aber ich bin nicht interessiert.“ Damit war die Sache für sie abgeschlossen. Chiakis Augenbraue zog sich weiter nach oben und er schaute sie etwas ungläubig an.

„Das können wir ändern!“ konterte Chiaki.

Marron presste die Lippen zusammen „Ich kenne Sie nicht einmal!“

„Das könnten wir ebenfalls ändern!“ Mit seinem Finger drehte er ihre Locke um seine Finger, die sich erneut befreit hatte und strich sie wieder zurück an die richtige Stelle. „Ich kenne ein sehr gutes Restaurant in Manhattan und wenn Sie mich danach besser kennengelernt haben, könnten wir auch noch den einen oder anderen Drink zu uns nehmen…“ Seine Hand fuhr von ihrer Schulter ganz sachte und kaum spürbar hinunter zu ihrem Bein. Marron stockte der Atem und ihr Puls begann zu steigen. Mit einem heftigen Schlag hatte Chiaki alle fünf Finger in seinem Gesicht sitzen „Was bilden Sie sich ein? Nehmen Sie sofort ihre Finger weg! Ich bin doch keine billige Prostituierte, die man einfach begrabschen darf!“

Ihr Atem ging heftig und sie zog verunsichert ihre Hand zurück. Hatte sie jetzt überreagiert?

Chiaki schloss die Augen und lehnte sich schmunzelnd zurück in seinen Sitz.

„Reagieren Sie immer so temperamentvoll, wenn ein Mann Sie zum Essen ausführen und ihre Bekanntschaft machen möchte?“ Marron schaute ihn ungläubig mit offenem Mund an. „Ich reagiere so bei Männern, die ihre Finger nicht bei sich behalten können!“ Sie löste den Sicherheitsgurt und sprang auf. „Lassen Sie mich bitte vorbei.“ Sie zog ihren Rock wieder ein Stück nach unten und Chiaki richtete sich stöhnend auf , da Platz in diesem Flugzeug wirklich Mangelware war. Sie wollte sich grade an ihm vorbei zwängen, als es ein großes Ruckeln gab und sie über ihre eigenen Füße in seine Richtung stolperte. Reflexartig krallte sie sich in sein Sakko und hielt sich an seiner Brust fest. Marron wurde rot und zog ihre Hand zurück als hätte sie sich an ihm verbrannt. Es ruckelte erneut und instinktiv legte er schützend die Arme um sie, damit sie nicht ganz zu Boden ging. Marron blieb nichts anderes übrig , als sich an ihm festzuklammern, so wäre er ein Anker in diesem wackelnden Flieger. "Oh mein Gott das soll aufhören!!" Er war im Vergleich zu ihr noch größer als sie es erwartet hatte. Sie versuchte ihren Griff zu lösen und sich statt an ihm am Sitz festzukrallen, aber die Turbulenzen waren einfach zu stark. Chiaki zog sie in einem Ruck an sich und geleitete sie wie ein Fels in der Brandung zurück an ihren Platz. „Dafür, dass Sie nicht an mir und einem Essen interessiert zu sein scheinen, sind Sie ganz schön stürmisch. Und dafür, dass sie auf eine kleine Berührung so impulsiv reagiert haben gehen sie ganz schön auf Tuchfühlung“

Er schmunzelte spöttisch und setzte sich wieder neben sie. Die Signallichter mit den Gurten blinkten auf und Marron schnallte sich schnell wieder an. Marron krallte sich wieder in ihren Sitz und schloss die Augen „Sehr witzig Mr. Nagoya! Wirklich! Ihr Humor übertrifft alles und Jeden!“ gab sie mindestens genauso spöttisch zurück.

„Bitte beruhigen Sie sich. Die Turbulenzen sind sofort vorbei! So etwas kann auf diesem Flug schon mal vorkommen! Kein Grund zur Panik!“ rief ein Steward durch die Gänge . Im selben Moment beruhigte sich das Flugzeug wieder. Marron war rot vor Scham. Sie hatte sich an ihn gekrallt, als wäre er ihre einzige Rettung in einem Hurricane gewesen. Sie schaute beschämt zur Seite und erinnerte sich an seine starke durchtrainierte Brust. Oder zumindest an das, was sie durch sein Hemd mit ihrer Hand erahnen konnte. Chiaki richtete derweil sein Hemd und sein Sakko wieder. „Es tut mir leid, dass Sie sich eben durch mich belästigt gefühlt haben. Ich wollte nur mein äußerstes Interesse an Ihnen hervorheben.“

‚Scheinheiliger Idiot !‘ dachte sie sich und verdrehte innerlich die Augen. Aber es brachte ja auch nichts ihn weiter zu beschimpfen. Sie sollte ihn einfach ignorieren und den Rest des Fluges hinter sich bringen. „Überlegen Sie es sich noch einmal, ob Sie mein Angebot nicht doch annehmen.“ Marron schüttelte seufzend den Kopf und stand erneut auf, als die Signalleuchten wieder ausgingen. „Ich denke, ich war deutlich genug Mr. Nagoya. Es tut mir leid, aber ich bin wirklich nicht interessiert daran mit Ihnen essen zu gehen. Würden Sie mich bitte noch mal vorbei lassen?“ Chiaki stand auf und stellte sich neben seinen Sitz. Marron hatte vielleicht 30 Zentimeter Platz um sich an ihm vorbei zu zwängen. Ihre Brust und ihr Bauch streiften seinen Oberkörper und ein Blitz durchfuhr sie in diesem Moment. Sein Duft nach geduschtem Mann stieg ihr in die Nase und ließ sie erschaudern. Er roch so verführerisch gut und überhaupt nicht aufdringlich. Wie die pure Versuchung. „Danke.“ murmelte sie eingeschüchtert durch seine starke Statur.

Schnell flüchtete sie sich auf die winzige Flugzeugtoilette. Sie legte sich eine Hand um ihre trockene Kehle und schaute in den Spiegel. Wieso musste sie auch jetzt einem so attraktiven Mann begegnen, der wohl auch noch großes, wenn auch nur körperliches Interesse an ihr hatte? Das passte überhaupt nicht in ihre Pläne und sie sollte sich auf ganz andere Dinge konzentrieren. Immerhin hatte sie heute ihren großen Tag – Ihre große Chance! Sie nahm eine ihrer Tabletten gegen ihre Flugangst und atmete tief durch bevor sie die Toilettentür wieder öffnete.

Sie sog die Luft scharf ein, als sie Chiaki Nagoya vor sich stehen sah.

„Vielleicht kann ich Sie ja doch zu einem Date überzeugen .“ Mit diesen Worten drängte er Marron zurück in die Toilette und verschloss die Tür hinter sich. „Was zur Hölle…“ Mit einem Schritt hatte er sie gegen die Wand gedrängt und sie mit seinen Armen umschlungen. Er presste seine Hüften feste gegen ihre und zog ihr Gesicht an ihrem Dutt zur Seite, sodass er ihren Hals leidenschaftlich mit seinen Küssen und Bissen erobern konnte. Marron keuchte vor Entsetzen auf und krallte sich in sein Hemd. Mit einem Ruck hatte er sie an den Beinen hochgehoben und hielt sie zwischen sich und seinem Körper gefangen. Mit seiner Hand fuhr er über ihren Oberschenkel und schob ihren Rock weiter nach oben. Marron verlor fast die Besinnung. Dieser markante Geruch von Mann und sein hartes Stöhnen an ihrem Ohr raubten ihr fast alle Sinne. Er schien wirklich nicht der Mann der großen Worte zu sein und ein Kennenlernen war für ihn wohl sowieso überflüssig, wenn er auch sofort haben konnte, was er wollte. Er trat einen kleinen Schritt zurück, um ihren Blazer aufzuknöpfen. Marron rutschte zurück auf ihre Füße und wie durch einen Blitzschlag wurde ihr bewusst, was er hier grade mit ihr veranstaltete. Sie stemmte ihre Hände gegen seine Brust als er sie leidenschaftlich und mit einer unglaublichen Härte küsste. Marron keuchte in den Kuss und stöhnte ein verzweifeltes „Aufhören“ Ihr Druck gegen ihn reichte nicht aus, denn er war viel stärker als sie.“Hören sie auf!“ stöhnte sie fast jämmerlich und krallte sich wieder in sein Hemd. „Wenn ich Ihnen glauben könnte, dass Sie das ernst meinen…!“ Als er mit seiner Hand unter ihr Top fahren wollte, holten sie die Geister der Vernunft jedoch vollständig ein. Mit einem kraftvollen Stoß zog sie ihr Knie an und rammte es ihm in sein kostbarstes Körperteil. Chiaki stöhnte auf vor Schmerz und ließ sich gequält auf den Toilettendeckel fallen. „Sie verdammtes Biest. Das werden sie bereuen!“ Erschrocken über ihre eigenen Reaktion hielt sie sich die Hand vor den Mund „Entschuldigung …. das war eine Kurzschluss…“ Sie sprach nicht weiter und wischte sich den verschmierten Lippenstift von ihrem Mund bevor sie hastig die verschlossene Tür öffnete. Schnellen Schrittes machte sie sich auf, um ihre Habseligkeiten zu schnappen und rannte weiter nach vorne, um sich einen freien Platz weit weg von diesem Mann zu suchen. Sie setzte sich auf einen freien Platz und atmete schwer. Was war DAS? Marron presste sich in den Sitz und hoffte, dass er sie nicht entdeckte . Sie hielt sich die Hand auf ihre Lippen und versuchte mit der anderen Hand den Rest ihrer Frisur zu retten. Ihr Herz raste und ihr Puls wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Wo waren die Kameras und wieso passierte ausgerechnet ihr so etwas? Ihr Neustart begann ja wirklich vielversprechend…

Der Boxring ist eröffnet

Nach gefühlten drei Stunden erreichte Marron endlich die Madison Ave i n Manhattan. Dieses U-Bahn System verwirrte Marron komplett und zum Schluss hatte sie den Kampf mit der Stadtkarte komplett aufgegeben und verließ sich rein auf ihren verkümmerten Orientierungssinn. Marron stand vor dem riesigen Glasgebäude und schaute noch einmal in ihre Unterlagen. Hier sollte es sein? Auf einem großen Schild las sie ganz groß „N + M Architekten u. Ingenieure “. Marron schluckte und überprüfte noch einmal ihr Make Up, bevor sie das große imposante Gebäude betrat. Von innen schien es noch größer zu sein, als sie von außen annahm. Die Fußböden und Decken schienen aus Milchglas zu bestehen. Die Einrichtung wirkte höchst modern, aber auch etwas steril und unpersönlich. An den Glaswänden hingen Baupläne von bereits realisierten Projekten. Als würden sie ihre fertigen Werke hier wie in einer Galerie ausstellen und potentiellen Kunden präsentieren. Marron stockte der Atem und sie war sich nicht mehr sicher, ob sie wirklich gut genug für diesen Job sein würde.

Die schlanke, attraktive Blondine an der Rezeption begrüßte Marron freundlich und bot ihr einen Schluck Wasser an. „Ich werde Mr. Minazuki sofort Bescheid geben, dass Sie eingetroffen sind. Nehmen Sie doch bitte noch einen Moment Platz Miss K usakabe.“ Marron tat, wie ihr geheißen und setzte sich. Ihr Herz schlug immer schneller und sie hatte das Gefühl, dass ihr fast schwarz vor Augen wurde. Bewerbungsgespräche waren der blanke Horror für sie und sie betete, dass sie es schnell hinter sich bringen konnte. Marron presste ihre Bewerbungsmappe an sich und begann wieder mit ihren Atemübungen.

Einundzwanzig…Zweiundzwanzig…Dreiundzwanzig….

Sie trug immer noch das schwarze Kostüm und das rosa Spitzentop, denn zum Umziehen hatte sie nach dem langen Tag keine Zeit mehr. Sie konnte grade einmal ihr Gepäck im Hotel abstellen und kämpfte sich danach sofort durch die New Yorker U-Bahn Tunnel.

Als sie auf ihre Uhr schaute war es schon nach 20 Uhr. Ein Wunder, dass man sich überhaupt so spät noch Zeit für sie nahm. „Miss Kusakabe? Sie dürfen mich jetzt nach oben begleiten. Mr. Minazuki ist nun soweit.“ Marron lächelte und atmete ein letztes Mal tief durch. Sie stieg in den Aufzug und fuhr mit der netten Empfangsdame nach oben in das neunte Stockwerk. Die Blondine ging ihr voraus und klopfte an. „Mr. Minazuki ihre Bewerberin ist nun hier.“ Sie stellte noch eben Getränke und Kekse auf den Tisch und verschwand dann. Marron wartete im Vorraum und zupfte nervös an ihrem Ärmel herum. Einundzwan….-

„Frau Kusakabe, schön dass Sie da sind.“ unterbrach eine fröhliche Männerstimme sie. Marron wirbelte herum und lächelte Mr. Minazuki mit einem strahlenden Lächeln an. ‚Friss oder Stirb!‘ dachte sie sich und versuchte ihre Unsicherheit zu überspielen. „Es freut mich ebenfalls, dass Sie mich heute hier hin eingeladen haben!“ Sie hielt ihm die Hand hin und musste sagen, dass er wirklich eine angenehm beruhigende Ausstrahlung hatte. Er musste ca. 35 Jahre alt sein, schätzte sie als sie ihm ins Büro folgte.

„Haben Sie gut her gefunden Miss Kusakabe? Sie haben ja wirklich eine sehr lange Reise hinter sich! Seattle liegt doch mindestens 7 Stunden von hier entfernt, oder? Mein Partner war erst geschäftlich dort unterwegs.“ Marron nickte und trank einen Schluck Wasser. „Ja, meine Flugzeit war auf sechs Stunden angesetzt, aber letztendlich landeten wir mit zwei Stunden Verspätung in New York.“ Minazuki lächelte und schlug ihre Bewerbungsmappe auf. „Ihre Zeugnisse sind wirklich beeindruckend gut. Wieso möchten Sie ihren jetzigen Job bei Jefferson und Partner aufgeben?“ Er ging ihren Lebenslauf durch und schaute sie dann eidringlich an.

„Ich möchte Seattle verlassen und in New York quasi einen Neustart versuchen.“ Minazuki schaute erstaunt und musterte sie. Sie war überdurchschnittlich hübsch und hatte etwas zartes elfenhaftes an sich. Er fragte sich, wie ihre Haare wohl aussehen würden, wenn sie sie offen trug. Ihr Mund war sinnlich geschwungen und ihre Finger sanft und fast schon zerbrechlich. Trotzdem hatte sie seinen Händedruck mit einer selbstbewussten Stärke erwidert.

„Sie sagen, dass Sie Erfahrung im Bereich Organisation und Planung haben? Mein Partner und ich haben zurzeit sehr viel mit Terminplanung und Veranstaltungsmanagement zu kämpfen. Haben Sie schon mal etwas in der Art gemacht?“

Marorn lächelte und faltete die Hände auf dem Tisch. „Vor meinem Wirtschafts-/Germanistik Studium habe ich eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau absolviert. Ich denke, dass ich aus diesem Bereich noch einiges hier in ihrer Firma anwenden kann.“

Minazuki nickte und blätterte ihre Unterlagen weiter durch.

„Mit ihren 28 Jahren haben Sie ja schon einiges vorzuweisen Miss . Kusakabe. Sie wissen, dass sie für diesen Job ein hohes Maß an Eigenengagement und Flexibilität mitbringen müssen? Wenn Sie nicht vollkommen in ihrer Tätigkeit aufgehen, werden Sie irgendwann verrückt werden! Ich weiß wovon ich spreche.“ Minazuki lachte ein tiefes Lachen und schaute ihr in ihre bernsteinfarbenen Augen. Er hoffte, dass er diese Entscheidung überhaupt objektiv treffen konnte, wo ihn ihre Ausstrahlung doch so beeindruckte. Er spürte ein leichtes nervöses Kribbeln in seiner Körpermitte und hätte nie erwartet, dass er nach Miyakos Tod noch einmal so auf eine Frau reagieren würde. Es erschrak ihn fast, dass er sie so attraktiv und anziehend fand.

Marron schluckte und nickte. „Ich möchte mich in neue Arbeit und neue Ziele stürzen. Sie können von mir jeder Zeit vollstes Engagement und Initiative erwarten.“ Minazuki lächelte und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Erzählen Sie etwas mehr über sich. Wird Sie in Seattle niemand vermissen? Haben Sie vor ganz alleine nach New York zu gehen?!“ Insgeheim erhoffte er sich, dass sie keinen Partner hatte und alleine einen Neustart wagte. Es beeindruckte ihn, dass sie so mutig war.

Marron schluckte und wusste nicht, ob sie solche privaten Fragen wirklich beantworten sollte.

„Ich werde alleine nach New York gehen. Es zieht mich in dir Ferne!“

Er schmunzelte und verschränkte die Arme.

„Ich bin regelmäßig gezwungen Veranstaltungen zu besuchen und sehe sie als Assistenz an meiner Seite. Sind sie bereit sich auch privat einzuschränken, um eventuell auch an Wochenenden mit mir Geschäftsreisen anzutreten?“

Marron lachte charmant und nickte „Selbstverständlich. Ich knüpfe gerne neue Kontakte – geschäftliche Kontakte meine ich natürlich!“ Marron räusperte sich verlegen.

„Ich erwarte von ihnen Loyalität und Einsatzbereitschaft!“

„Die bringe ich mit!“ erwiderte sie.

„Ich will, dass Sie sich in erster Linie auf ihre Aufgaben und N+M konzentrieren und diese mit größter Gewissenhaftigkeit erledigen!“

Marron nickte zustimmend.

Minazuki klatschte in die Hände und stand auf. „Ich war ja schon bereits nach unserem Telefonat von Ihnen überzeugt! Miss Kusakabe, ich denke sie sind MEINE Frau für die Stelle als Assistenz der Geschäftsleitung! Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie diese Woche noch einmal unter Beweis stellen, dass ich mich nicht in Ihnen getäuscht habe! Würden Sie diese Woche für mich Probearbeiten?“ Er schaute sie erwartungsvoll an und musterte sie ein zweites Mal, als sich ein Mann im Hintergrund räusperte. „Wenn überhaupt, wird Miss Kusakabe für uns beide arbeiten!“ stellte er klar. Marron drehte sich erschrocken um und sah Chiaki Nagoya mit verschränkten Armen lässig an der Tür stehen.

Runde 2

Marrons Puls beschleunigte sich, als sie den dunkelhaarigen Mann aus dem Flugzeug wiedererkannte. Sie hatte schon so gut wie verloren. Sie erinnerte sich an den Kuss und ihren Tritt in seine Weichteile und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Sie hatte sich so auf das Gespräch mit Minazuku versteift, dass ihr überhaupt nicht mehr präsent war, dass der zweite Teilhaber genau dieser Chiaki Nagoya war! Wie konnte man sich nur so schlecht auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten? Sie schob es darauf, dass ihr der Kummer der letzten Wochen und Monate einfach zu viel geworden war. „Mr. Nagoya!“ hauchte sie erschrocken und starrte ihn mit ihren großen braunen Augen an. „Kommen sie mit!“ Chiaki schaute Minazuki wütend an und drängte Marron in sein Büro.
 

Sie schluckte und hoffte, dass er über diese kleine Lappalie im Flugzeug hinweg sah. Chiaki schloss die Tür hinter sich und schob ihr den Stuhl zu Recht. Wie ein Raubtier schlich er mit verschränkten Armen um sie herum. „Sie sind wirklich mutig, dass Sie sich trauen hier einfach aufzutauchen und sich als meine persönliche Assistentin vorzustellen.“ Marron schluckte und schaute in verwirrt an. Er bewegte sich erst rechts und im nächsten Augenblick wieder links neben ihr. Konnte er denn nicht einfach stehen bleiben und es weniger wie ein Verhör wirken lassen? „Ich dachte – Ich dachte, dass ich für Mr. Minazuki arbeiten werde. Ich wusste nicht, dass Sie …“

Chiaki blieb direkt hinter ihr stehen und hielt sich an der Rückenlehne ihres Stuhles fest. „Nennen Sie mir nur einen vernünftigen Grund, weshalb ich Sie nach ihrer kleinen Show im Flugzeug noch einstellen sollte!“ Er drehte sie an der Lehne zu sich um und stütze sich mit seinem Arm auf ihrer Lehne ab, um ihr bedrohlich nahe zu kommen. „Das wird Ihnen kein zweites Mal passieren!“ ergänzte er und sog ihren lieblichen Duft tief in sich ein.

Marrons Augen wurden groß und ihr Blick wanderte, wie von selbst zu seinen sinnlichen verführerischen Lippen. Sie schluckte den großen Kloß hinunter und ermahnte sich selbstbewusst zu sein. „Weil ich einen ausgezeichneten Abschluss und genügend Fähigkeiten vorzuweisen habe , um diese Stelle anzutreten!“ Es war schon fast eher ein Knurren, mit welchem sie ihm entgegentrat. „Außerdem scheint ihr Partner sehr überzeugt von mir zu sein! Er scheint also genügend Potenzial in mir erkannt zu haben und traut mir sehr wohl zu, dass ich fähig bin diesen Job auszuüben!“

Chiaki lachte und schaute spöttisch auf sie hinab.

“Sie werden sicher ihre ganz eigenen Fähigkeiten perfekt beherrschen …“ Dabei blickte er dreist in ihren Ausschnitt und trat wieder einen Schritt zurück. „Und ich bin auch überzeugt, dass Sie gewisse Jobs sicherlich ganz zuverlässig ausführen können!“ Dabei blickte er auf ihre Lippen und öffnete seinen obersten Hemdknopf, trat dann aber zur Seite.

Marron ballte ihre Hände zu Fäusten und wäre fast aufgesprungen vor Wut. Wie konnte dieser Mann es wagen, sie derart zu beleidigen! Als wäre sie nur gut genug, um ihm ein paar schöne Nächte zu bescheren. Marron schnaufte und blickte wütend zur Seite, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Mit knirschenden Zähnen stand sie auf, um sich selbst genügend Raum zu schaffen und nicht länger die Opferrolle einzunehmen. „Meine Zeugnisse sind allesamt sehr gut und auch mein jetziger Arbeitgeber ist rundum zufrieden mit meiner Arbeit!“

Chiaki verschränkte spöttisch die Arme und setzte sich in seinen Sessel. „Haben Sie dem auch schöne Augen gemacht? Oder gab es für ihn vielleicht sogar ein Happy End? Dann muss es ja an mir gelegen haben, dass sie im Flugzeug nicht mit mir schlafen wollten !“ Marron stieg Röte ins Gesicht vor Wut und vor Scham. Wie konnte dieser Mann nur derart dreist und unverschämt sein.

Chiaki lachte und kratzte sich nachdenklich an seinem Dreitagebart. „Aber ich bin ein sehr großzügiger Mann und kann über so manche Missgeschicke hinwegsehen . Aber glauben Sie mir, ich werde sie auf Herz und Nieren prüfen!“

Marron stand auf und schnappte sich ihre Handtasche. Solche gravierende Beleidigungen musste sie sich wirklich nicht gefallen lassen. „Sie entschuldigen mich Mr. Nagoya. Der Tag war sehr lang für mich.“ Sie macht kehrt und lief zur Tür.

„Ganz schlimm ist’s, schweigst zu dazu: dann findet man feige dich oder nennt wahr sein Wort; verloren der Leumund ist, wenn man sich nicht wacker bewährt “ zitierte er erneut aus der Edda – den Spruchweisheiten und Heldengesängen der Germanen. Marron schluckte und hielt die Türklinke feste in ihrem Griff. Sie erkannte sofort, dass es das Zitat aus dem Flugzeug war.

„Würden Sie sich als feige bezeichnen Misss Kusakabe?“ Mit zwei großen Schritten seiner langen Beine hatte er sie eingeholt und hielt die Tür mit einer seiner starken Hände verschlossen.

Er roch an ihrem duftenden Haar und neigte mit seiner Wange ihren Kopf zur Seite, um sich den Weg zu ihrem Hals zu verschaffen.

„Oder schweigen Sie einfach nur gerne, wenn Sie wissen, dass ihr Gegenüber ins Schwarze getroffen hat?“

Marron konnte nicht anders als ihre Augen zu schließen, als er ihren Hals mit zarten Küssen und Bissen eroberte. Chiaki griff nach ihrer Hand, welche die Türklinke immer noch fest umklammert hielt und löste diese. Mit einem Ruck hatte er sie zwischen sich und der Tür eingeklemmt und löste den Dutt aus ihren Haaren. In sanften ungleichmäßigen Wellen fielen ihre Haare über ihre Schulter. „Sie sollten es sich mit mir nicht noch einmal verscherzen.“ hauchte er in ihr Ohr und drehte sie am Ellenbogen zu sich um. Er begutachtete ihr langes dickes Haar und spielte mit einigen Strähnen. „Seien Sie morgen früh pünktlich um acht Uhr hier.“ Er trat einen Schritt zurück und musterte sie ungeniert von oben bis unten. Marron schluckte und versuchte ihren Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sie tastete mit der Hand nach der Türklinke und verließ fluchtartig das Büro. Sie rauschte an Minazuki vorbei nach unten ins Erdgeschoss und konnte ihre Wut über sich selbst kaum zügeln. Nie wieder würde sie auch nur einen Fuß in dieses Gebäude setzen. Für wen hielt sich dieser verdammte Chiaki Nagoya bloß?

„So warten sie doch Miss Kusakabe!“

Minazuki war ihr hinterher gerannt und hielt sie sanft am Handgelenk zurück.

Marron blieb verwundert stehen und schaute zu ihm. „Es tut mir leid aber –„

„Ist es wegen Mr. Nagoya? Ich verspreche Ihnen, dass ich ihn Ihnen vom Hals halten werde.“ Marron hatte zu viel Stolz, um zuzugeben, wie sehr er sie eben mit seinen anmaßenden Anspielungen beleidigt hatte.

Aber es war ihre Chance endlich alles hinter sich lassen zu können und was war schon ein Chiaki Nagoya gegen ihr altes Leben? Mit so einem Großkotz würde sie schon noch fertig werden. Marron presste beide Lippen aufeinander und nickte

„Gut… Mr. Nagoya hat mir eben angeboten morgen früh um 8 Uhr hier zu erscheinen…“ Minazuki strahlte und nickte. Mit der Hand zwischen ihren Schulterblättern geleitete er sie nach draußen „Ich werde Sie noch eben zum Hotel fahren. Es ist bereits dunkel und ich kann nicht verantworten, dass Sie um diese Uhrzeit noch mit der Bahn unterwegs sind.“ Marron winkte dankend ab.

„Danke Mr. Minazuki aber ich werde mir ein Taxi bestellen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!“ Mit den Worten verschwand sie nach draußen in die Nacht. Minazuki seufzte und lächelte ihr hinterher.

Spannungsabbau

„Sie sind vier Minuten zu spät, Frau Kusakabe. Ihnen scheint wirklich alles daran zu liegen diese Stelle nicht zu bekommen!“ Chiaki tippte mit seinem Zeigefinger auf seine Armbanduhr und drehte sich spöttisch um. „Mr. Minazuki ist heute Vormittag auf einem Außentermin, deshalb werde ich mich solange um sie und ihre Bedürfnisse kümmern. Wenn sie also Fragen oder Wünsche haben!“ Er schmunzelte und fraß sie mit seinen Blicken fast auf.

Marron verfluchte innerlich diesen Tag und atmete tief durch. Das konnte ja nur in die Hose gehen Allerdings würde sie sich von ihm und seinen anrüchigen Anspielungen nicht in die Irre führen lassen. "Es tut mir wirklich leid aber ich kenne mich noch nicht aus in New York und..."

„Ich habe einige Akten für sie in mein Büro bringen lassen.“ Chiaki überhörter ihre Entschuldigung, ging in sein Büro und zeigte auf den riesigen Stapel alter Akten. „Die Unterlagen darin müssen bitte alle chronologisch sortiert werden… Es sind noch Baupläne aus den letzten 10 Jahren, die archiviert werden müssen“ Er schnappte sich seine Tasse Kaffee und setzte sich auf die Kante seines Schreibtisches. Abschätzend musterte er ihre Reaktion.

„Wie bitte?“ Marron zog eine Augenbraue hoch und sah mindestens 50 Akten vor sich liegen. Sie wollte hier eine Stelle als Assistentin der Geschäftsführung antreten und keine Ausbildung zum Bürotrottel absolvieren.

„Sind ihnen solche Aufgaben etwa zu wider Miss Kusakabe?“ Marron schnappte sich die ersten fünfAkten und schaute ihn böse an. „Das hätten sie wohl gerne! Wo ist mein Platz?“ Chiaki verschränkte schmunzelnd die Arme und musterte sie von oben bis unten. Heute trug sie ein dunkelblaues Kostüm und darunter ein schwarz weiß gestreiftes Top. Ihre Haare hatte sie dieses Mal offen gelassen, so wie es ihm gefiel. Sie war wirklich bildhübsch und er konnte es seinem Partner Yamato nicht verübeln, dass er so auf sie reagiert hatte. „Sie können sich auf meinen Platz setzen. Ich muss sowieso noch einige Telefonate tätigen.“

Marron ließ die Akten provokant laut auf seinen Schreibtisch fallen und machte sich sofort an die Arbeit. Was bildete sich dieser Großkotz bloß ein? Er versuchte sie doch mit Absicht hier rauszuekeln. Sie könnte wesentlich mehr Einblicke gewinnen, wenn sie nicht den ganzen Tag alte Akten sortieren müsste, die sich aller Wahrscheinlichkeit nach sowieso niemand mehr ansehen würde.

„Ich bin ihnen übrigens nicht mehr böse!“ Schmunzelnd beobachtete er sie bei der Arbeit. „Marron zog beide Augenbrauen belustigt nach oben und verschränkte die Arme.

„Ach wirklich nicht?“

„Nein, ich bin sogar der Meinung, dass wir noch einmal ganz von vorn Anfangen sollten. Was halten sie von einem gemeinsamen Dinner, sagen wir gegen halb acht heute Abend?!“

Das war jetzt nicht sein ernst oder? ER hatte SIE im Flugzeug angefallen, wie ein gieriges Wildtier und nun drehte er es so, als wäre sie schuld daran gewesen?

„Tut mir leid Mr. Nagoya aber an meinem Entschluss, nicht mit ihnen essen zu gehen hat sich in den letzten 24 Stunden wenig geändert. Trotzdem vielen Dank für die Einladung.“

Er erhob seinen großen Starken Körper und machte einige Schritte auf sie zu. „Haben sie meinem Kollegen nicht noch gestern Abend vorgegaukelt, dass sie jederzeit - auch in ihrer Freizeit- höchst flexibel sind und ihn zu geschäftlichen Anlässen begleiten würden? Sie sind sich doch darüber im Klaren, dass sie ebenso für mich tätig sein werden. Wenn nicht sogar ausschließlich!“

Sein rauer Unterton ließ keinen Widerspruch zu.

Marron schluckte und es war ihr unangenehm, dass sie davon ausgegangen war, dass er privat mit ihr dinieren wollte. „Ich ähm .-„

„Ja bitte Miss Kusakabe?“

„Ich will unsere Beziehung zu einander bitte nur rein geschäftlich fortsetzen. Unter diesen Umständen wäre ich selbstverständlich bereit sie heute Abend zum Dinner zu begleiten. Was muss denn besprochen werden?“

Chiakis Augen verengten sich zu Schlitzen und er lehnte sich vor ihr gegen die Tischkante.

Er war so groß und massiv, dass sie ihren Kopf in den Nacken legen musste, um seinen Blick zu erwidern. „Wir werden das Vorstellungsgespräch von gestern fortsetzen. Ich habe noch einige Fragen an sie, die sie gestern anscheinend nicht mehr bereit waren zu beantworten. “

Marron schluckte und nickte. „Gut. Dann sollten wir Mr. Minazuki eventuell ebenfalls…-„ „Wir werden alleine essen gehen!“ Unterbrach er sie mit rauem Ton .

Marron krallte ihre Hand nervös in die Stuhllehne. Was für ein herrischer verbitterter Mann!

„Plane sie genügend Zeit für heute Abend ein und jetzt machen sie sich an die Arbeit.….“
 

Sie versuchte ja sich zu konzentrieren doch seine Nähe ließ keinen einzigen klaren Gedanken zu. Immer wieder kamen ihr Bilder von diesem sensationell, leidenschaftlichem Kuss im Flugzeug in den Kopf. Für ein selbstgefälliges Ekelpaket war er leider verdammt anziehen und ziemlich geschickt im Umgang seiner Hände. Sie konnte seine Hände immer noch überall auf ihrem Körper spüren.

Und auch optisch war er nicht zu verachten. Seine Statur war groß und lud dazu ein, sich ihm und seiner Stärke komplett hinzugeben.

„Kommen sie soweit zurecht? Ich möchte nicht, dass sie sich direkt am ersten Tag überfordert fühlen!“ Er zwinkerte ihr zu und lief mit seinem Firmenhandy in Richtung Tür. Marron ballte ihre Hände zu Fäusten. „Es geht schon Mr. Nagoya, ihr Mitgefühl berührt mich zutiefst!“

erwiderte sie sarkastisch auf seine dämliche Bemerkung.

„Ich erwarte in einer halben Stunde die Ergebnisse!“

Chiaki drehte sich um und verschwand im Nebenraum. Erleichtert seufzte sie auf und blickte sich in seinem Büro um. Dieser Mann schien wirklich kalt und unpersönlich zu sein. Hier war nichts zu finden, was an Familie Freunde oder überhaupt ein Privatleben erinnerte. Einzig und alleine sein betörender Duft hing in der Luft. Aber an so etwas wollte Marron aus genau 3 Gründen nicht denken. Erstens hatte sie die Schnauze voll von gebrochenen Herzen und Drama in ihrem Leben. Zweitens War er jetzt quasi fast schon so etwas, wie ihr Vorgesetzter. Und was tat man mit Vorgesetzten auf gar keinen Fall? Richtig – Vorgesetzte waren nicht für private Betten bestimmt! Dirttens war er ein egozentrisches Arschloch. Er war also absolut nicht ihr Typ und es gab keinen Grund weiter über ihn nachzudenken. Sie konnte also ganz unbekümmert und konzentriert dieser völlig unterfordernden Arbeit nachkommen.
 

Als Chiaki nach einer halben Stunde den Raum wieder betrat erfüllte er diesen sofort wieder mit seiner dominanten Präsenz. Marrons Nackenhärchen stellten sich auf und sie wagte es kaum zu ihm aufzublicken.

Mit langsamen Schritten näherte er sich ihr und stand nun genau hinter ihr.

Sein heißer Atem drang direkt an ihr Ohr und ließ sie erschaudern. „Ich habe es mir anders überlegt – ich hätte die Unterlagen doch besser alphabetisch geordnet“

Marron riss die Augen auf und wollte sich protestierend zu ihm drehen, als sie auf einmal eine Hand in ihren Haaren spürte. Sanft aber bestimmend wurde ihr Kopf zur Seite gedreht. „Ich hoffe sie sind mir deshalb nicht böse. Ich werde mich auch angemessen dafür entschuldigen!“ Mit seinen Zähnen streifte er ihr Ohrläppchen und bahnte sich mit seinen Lippen den Weg über ihren Hals hin zu ihrer Schulter. Er Strich ihren Blazer vorsichtig zur Seite und küsste diese ganz sanft. „Vielleicht sollten wir beide auch für ein Happy End sorgen. Was meinen Sie?“ Er drehte sie am Stuhl zu sich herum und zog sie ruckartig hoch in seine starken Arme. „Diese Spannung zwischen uns beiden irritiert mich bei der Arbeit und ich denke, dass unsere beiden Körper es uns danken werden, wenn wir uns endlich gegenseitig dabei helfen diese Spannung abzubauen.“ Hauchte er in ihr Ohr.

Marron hielt sich an seinem Sakko fest und drohte fast sowohl körperlich als auch psychisch einzuknicken. „Ich denke nicht.-„ Chiaki legte ihr einen Finger auf ihre Lippen. „ Es wird meine Entscheidung bezüglich ihrer Einstellung weder positiv noch negativ beeinflussen. Es betrifft nur Sie und mich! Körperlich!“ Er hob sie an ihrem Oberschenkel an und setzte sie auf seinem Schreibtisch ab. „Muss ich erst wieder gewalttätig werden, damit sie verstehen, dass ich keinerlei Interesse an ihnen verspüre Mr. Nagoya? Ich möchte für sie Arbeiten! Nichts weiter sonst“ Ihre Stimme klang zittrig und berauscht. „Sie wollen mich! Und ich will sie ebenfalls!“

„Ich will für sie arbeiten!“ hauchte sie schwach und versuchte ihn von sich zu schieben

„Das können sie danach immer noch. Ich brauche sie jetzt Ms Kusakabe!“

Mit einem kraftvollen Stoß drängte sie ihn von sich.

„Und ich brauche jetzt eine Pause! Von ihnen!“

Marron schnappte sich weitere fünf Akten und verschwand aufgelöst im Nebenraum.

Nachbarschaftsplege

„Sie können nun Feierabend machen Ms Kusakabe. Wir müssen jetzt los! Wir werden mit meinem Auto fahren..“

Marron hatte sich für den Rest des Tages in Minazukis Büro einquartiert und war froh, als dieser endlich zurück von seinem Außentermin kam. Es war nicht leicht für Marron Chiakis charmanten Arroganz zu widerstehen. Obwohl er sie bei jeder Gelegenheit zu beleidigen versuchte, zog sie irgendetwas an ihm magisch an. Ob es sein makelloses Äußeres war? Eigentlich war sie nicht der Typ Frau, die Männer nach optischen oder finanziellen Aspekten beurteilte. Es musste also etwas anderes sein, was sie an ihm so faszinierte. Mr Minazuki war im Vergleich zu Chiaki sehr zuvorkommend und höflich. Er schien wirklich um ihr Wohl bemüht zu sein, was sie sehr an ihm schätzte. In seiner Nähe verspürte sie jedoch kein nervöses Kribbeln, so wie es bei Mr Nagoya der Fall war. Es war zum verrückt werden. Genau diese Themen sollten sie im Moment am allerwenigsten beschäftigen. Wieso konnte sie also nicht einfach aufhören andere Männer mit Chiaki zu vergleichen? Er war tabu für sie!

„Kommen sie Marron? Das geht alles von unserer kostbaren Zeit ab!“ Minazuki schaute Chiaki böse an und zischte ihm ein paar Worte zu, die Marron nicht verstehen konnte. Schmunzelnd lief Chiaki an Yamato vorbei und würdigte ihn keines Blickes. Er schien ihn nicht ansatzweise ernst zu nehmen.

Mit genügend Abstand folge Marron ihm zu seinem Audi A7 in die Tiefgarage. Ein teureres Auto hätte er wohl kaum fahren könnten dachte sie und verdrehte innerlich die Augen.

Zittrig stieg in das teure Auto ein und traute sich kaum irgendetwas der Inneneinrichtung zu berühren.

Chiaki schaute zu ihr rüber als er in Richtung Ausgang der Garage fuhr. „Ist alles in Ordnung mit ihnen? Kann ich ihnen dabei helfen sich zu entspannen?“ Schmunzelnd fuhr er durch die Straße von Manhattan. Marron krallte sich nun doch in den Sitz und riss die Augen auf „Oh mein Gott !“

Chiaki bog scharf in die Kurve ein „Lernen sie schon einmal für heute Nacht?“

Marron riss entsetzt die Augen auf und schaute ihn perplex an. „NEIN ich lerne nicht für heute Nacht denn heute Nacht wird es nicht geben!... Sie fahren wie ein terroristischer Attentäter, der so viele Opfer wie möglich mit zu seinen 1000 Jungfrauen nehmen will!“ Chiaki lachte und zügelte seinen Fahrstil etwas. „Danke! Sehr zuvorkommend!“ pfefferte sie ihm sarkastisch um die Ohren.

„Und sind sie einer meiner 1000 Jungfrauen? Dann muss ich ja besonders zärtlich sein!“ Er schmunzelte und schien nach einem Parkplatz zu suchen. Marron verdrehte die Augen „Worauf habe ich mich hier nur eingelassen?“ brabbelte sie kaum verständlich.

„Wir haben unser Ziel erreicht!“ Er stieg aus und hielt ihr die Tür auf. „Et Voila!“ Marron blickte sich um und war fasziniert von der wunderschönen Gegend. Es war eine romantische Allee mit vielen Modernen Gebäuden. Es schien eine reine Wohngegend zu sein und für New Yorker Verhältnisse erstaunlich leise. „Wo sind wir hier? Wow …“

Chiaki legte einen Arm um sie und winkte einem Mann im Anzug zu. „Carl! Schön dich zu sehen alter Freund!“ Marron blickte verwirrt zwischen den beiden Männern hin und her.

„Chiaki! Na da bist du ja endlich! Ich dachte schon du hättest es dir anders überlegt. Hopp Hopp! Hoch ins Stübchen! Ich bin gespannt, wie ihr es finden werdet!“

Chiaki schnappte sich Marrons Hand und zog sie hinter sich her

„Was wird das hier Mr Nagoya? Ich dachte wir wollen unser Vorstellungsgespräch fotsetzen!“

Marron stieg mit den beiden Männern in den Fahrstuhl und fuhr nach oben in die vierte Etage. Dieses Gebäude sah überhaupt nicht nach Restaurant aus. „Ich muss noch eben den Wohnungsschlüssel suchen, dann kann ich euch dieses Schätzchen zeigen! Carl Sinclair mein Name übrigens! Wie unhöflich von mir!“ Irgendwie machte dieser Kerl einen verrückten und divenhaften Eindruck. Mit Sicherheit stand er auf das andere Geschlcht .“Marron Kusakabe! Freut mich“

Sie lächelte und schaute ermahnend zu Chiaki hinüber als sie das Wort Wohnung verarbeitet hatte. „Was geht hier vor sich? Ich will sofort eine Antwort hören sie?“

An der Schulter drückte Marron sie an seinen Oberkörper und hielt sie besitzergreifend fest.

Carl lachte und flatterte elfenhaft mit seinen Armen in die leere Wohnung. „Das hier vorne ist das Wohnzimmer. Es ist wunderschön groß und Hell am Tag. Und diese Aussicht! Oh mein Gott sehen sie doch! Hier vorne befindet sich….“ Marron blendete seine Worte auf und fiel fast aus allen Wolken. War das etwa wirklich eine Wohnungsbesichtigung?

„Ich habe mir erlaubt ihnen eine passende Wohnung auszusuchen. Sie bekommen selbstverständlich Sonderkonditionen über die Firma und wir verrechnen ihre Miete über ihnen Bruttolohn.“

Marron blieb abgrubt stehen und starrte ihn ungläubig an. „Ich denke es ist mein gutes Recht mir meine Wohnung selbst aussuchen zu dürfen! Außerdem weiß ich doch noch gar nicht ob –„

„Sie haben den Job. Ich möchte, dass sie für mich arbeiten!“ Beendete er die Diskussion und zog sie mit sich ins Schlafzimmer. „Entschuldige uns bitte kurz Carl!“

Marron löste sich aus seinem griff und drückte ihn von sich „Lassen sie mich sofort los. Ich weiß wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Was haben sie mit meiner privaten Wohnungssuche zu tun Mr Nagoya?“

Chiaki schmunzelte und klopfte gegen die Wand.

„Ich habe sie gerne im Bick, das ist alles.“

„Bitte?“

Chiaki lehnte sich gegen die Wand und deutete mit seinem Finger darauf. „Sie sind ab sofort meine Nachbarin Ms Kusakabe.“

Er stieß sich von der Wand in ihre Richtung und ging auf sie zu

„Oh NEIN! Nein…Mit Sicherheit nicht. Absolut nicht!“

Sie wich seinen Schritten aus bis sie die Wand in ihrem Rücken spürte.

Sie sog scharf die Luft ein als er dicht vor ihr Stand.

„Auf keinen Fall Mr. Nagoya! Sie sind mein Vorgesetzter! Ich bin vollkommen dagegen!“

Mit einem gekonnten Griff drängte er sich gegen sie, zog sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund. „Und ich bin einstimmig dafür!“ hauchte er und ihre knie gaben nach.

Sie konnte nicht anders als ihre Augen zu schließen und sich seinem Kuss hinzugeben. Sein betörender Geruch nebelte sie komplett ein. Sie versuchte verzweifelt nach der Wand zu greifen, um sich von ihm zu lösen doch sofort schloss er sie zwischen Wand und ihm ein.

„Erzählen sie mir also nichts von Grenzen. Wenn sie sich nicht selbst im Weg stehen würden, hätten wir schon längst, war wir beide wollen!“

Carl platzte ins Schlafzimmer rein „Haben sie sich entschlossen Ms Kusakabe? Oh….“

Doch Chiaki dachte gar nicht daran sich von Marron zu lösen „Wir nehmen die Wohnung!“ murmelte er in den Kuss und zog sie dann mit sich. „Mach bitte für morgen den Mietvertrag fertig! Danke Carl!“

Mit zittrigen Knien ließ sie sich mit ihm schleifen. „Mitkommen!“

Und auf einmal stand sie schon in seiner Wohnung.

verfolgt

Marron schnappte zwischen den Leidenschaftlichen Küssen mit Chiaki Luft und versuchte Distanz zwischen ihn und sich zu bringen. „Chiaki…bitte…“ Sie legte ihre Hände auf seine starke Brust. Ihr Herzschlag war nicht mehr messbar und ihre Knie drohten zu versagen. „Halt! ……Was soll das hier genau werden?“ Ihr Atem ging schwer und es fiel ihr sichtlich schwer sich von ihm abzuwenden.. Sie schüttelte den Kopf und griff sich an die Stirn. „Sie haben absolut den Verstand verloren oder? So ein derart desaströses „Vorstellungsgespräch“ hatte ich wirklich noch nie! Vergessen sie das ALLES hier! Ich will diesen Job überhaupt nicht mehr!“ Sie griff schweratmend nach der Türklinke und wollte verschwinden. Verschwinden aus dieser verrückten Geschichte

„Nicht so schnell! Was soll das heißen, sie wollen den Job nicht mehr? Wollen sie mir immer noch weißmachen, dass da zwischen uns nicht diese enorme Anziehungskraft ist? Soll ich es ihnen noch einmal zeigen?“ Er zog sie von der Tür in seine Arme. „Natürlich wollen sie diesen Job noch. Seien sie nicht dumm. Das ist DIE Chance für sie. Und ich will SIE!“ Er küsste sie erneut und drückte sie gegen seine Erektion. Er stöhne gegen ihre Lippen und verschlang fast ihre Zunge mit seiner. Marron lachte hysterisch in den Kuss und schüttelte den Kopf. „Leiden sie unter Größenwahn? Lassen sie mich los!“ Mit einem lauten Knall hatte Chiaki alle fünf Finger auf seiner Wange.

Er schmunzelte frustriert und rieb sich seine schmerzende Wange. Er schien wirklich schwer von Begriff zu sein. Sie hatte kein Interesse daran einen Mann näher kennenzulernen beziehungsweise redete sie sich das sehr gut ein.

„Gut…Wie sie wollen. Keine Wohnung, keinen Job ….Aber bleiben sie wenigstens für diese Nacht! Ich muss sie endlich aus dem Kopf bekommen…“ Er fuhr sich gestresst durch sein dunkelblaues Haar und griff erneut nach ihrer Hand. „Fassen sie mich ja nicht an! Sie sind absolut verrückt!“ Sie entzog ihm ihre Hand sofort wieder und verschwand durch die Tür hinaus in die dunkle Nacht.
 

Wie hatte sie sich bloß auf diese ganze Nummer einlassen können? Schon als sie ihn beim Vorstellungsgespräch erkannt hatte, hätte sie rückwärts wieder aus „N + M“ raus rennen sollen. „Verdammt!!....“ Nun stand sie hier, absolut orientierungslos und kannte sich absolut nicht aus in New York. Wie sollte sie ihr Hotel bloß finden? Ihr Handyakku hatte sich schon vor Stunden von ihr verabschiedet. Das schlimmste an dieser ganzen Geschichte war, dass sie sich wirklich zu diesem arroganten Dreckskerl hingezogen fühlte. Was würde sie dafür geben nach langer Zeit endlich zur Ruhe zu kommen und sich wieder jemanden anzuvertrauen aber dafür war Chiaki Nagoya mit Abstand die schlechteste Bezugsperson, die sie sich hätte suchen können. Sie wollte doch einfach nur ganz von vorne anfangen. Orientierungslos lief sie durch die Straßen New Yorks und fluchte leise vor sich hin.

Frustriert setzte sie sich auf die nächste Bank und wühlte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch. „Er hat mich gerne im Blick…Was für ein Idiot..aus dem Kopf bekommen….“ Sie schnäuzte kräftig in ihr Taschentuch und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Gott…wieso muss ich ständig in solche Schlamassel geraten? Ich habe wirklich ein Talent dafür, mich in Schwierigkeiten zu bringen…“ Murmelte sie zu sich selbst und griff sich verzweifelt an die Stirn. Ihre Beine zitterten immer noch und ihr Puls hatte sich auch nur mäßig beruhigt. Sie fuhr sich über ihre Lippe und errötete bei dem Gedanken an den wahrscheinlich heißesten Kuss, den ihr je ein Mann gegeben hatte. Sie konnte es nicht leugnen, dass Chiaki eine wahnsinnige Anziehungskraft auf sie ausübte.

Sie erschrak, als sie ein lautes Klatschen neben sich hörte.

„Wie niedlich…..Marron….Sehr überzeugende Vorstellung! “

Eine dunkle Gestalt setzte sich neben sie und riss sie aus ihren Gedanken.

Erschrocken riss sie die Augen auf und wollte reflexartig aufspringen. „Was zum Teufel….“.

Der Mann im schwarzen Mantel lachte mit dunkler Stimme und packte sie grob am Oberschenkel. Marrons Herzschlag setzte aus, und sie drohte in einer weiteren Panikattacke zu versinken. Innerlich Zählte sie bis 10 und hoffe so ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.

„Sitzen geblieben junges Fräulein…Wir zwei haben noch eine Rechnung offen…Denkst du, nur weil du dich hier in New York verkriechst, finde ich dich nicht? Schreib dir das hinter die Ohren junge Dame….Ich….werde…dich überall ausfindig machen…Und du wirst jetzt mit mir kommen!“ Marron riss sich von ihm los und griff nach ihrem Pfefferspray in ihrer Handtasche. „Nichts werde ich!“

Sie hielt ihm das Pfefferspray vors Gesicht.

„Oh Marron…du willst doch etwa nicht, dass ich böse werde!“ Marron wich vor ihm zurück ohne ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

. „Verschwinden sie! Bei mir gibt’s nichts zu holen! Ich warne sie … oder ich schreie!“ Mit einem Ruck zog sie der dunkle Mann in die nächste Gasse und drückte sie an die nächste Wand.

„Du solltest besser dein vorlautes Mundwerk zügeln und tun was ich dir sage! Ich habe gehört, dass du jetzt dick im Business bist….Ich dachte du willst deine Kohle vielleicht mit mir teilen und endlich einen Teil deiner Schulden begleichen..“ Er zog ein Klappmesser aus seiner Manteltasche und hielt es ihr an die Kehle. „ Es wäre wirklich schade um dieses hübsche Gesicht.“

Marrons Knie zitterten und ihre Stimme war nur ein jämmerlich gequältes quieken, als er das Messer über ihr Gesicht wandern ließ. „Passen sie auf..ich regel das irgendwie… Ich wollte nicht abhauen, ganz sicher nicht.“ Sie spürte seine Hände an ihrer Taille und seinen Atem dicht neben ihrem Ohr. „Das hast du mir erst letztens versprochen und auf einmal ist dir eingefallen nach New York abzuhauen. Vielleicht sollte ich dir eine kleine Lektion verpassen, süßes kleines Ding…Nur damit du weißt, wie ernst es mir mit dir ist!“ Er schnitt ihr eine ihrer Locken ab und roch daran…Ihr stiegen Tränen in die Augen. „Sie perverser….“

Er lachte und fuhr mit dem Messer entlang ihrer Kehle. „Vielleicht sollte ich dich einfach sofort mitnehmen und meinen Spaß mit dir haben. Du könntest deine Schulden bei mir abarbeiten..Allerdings könnte das einige Zeit in Anspruch nehmen.“ Er fuhr mit seinem Kratzigen Bart an ihrem Hals entlang und umfasste ihr Ohrläppchen mit seinen Schneidezähnen. Plötzlich fuhr er herum, als ein klicken durch die kalte Nacht ertönte.

Chiaki stand am Ende der Gasse und hatte seine Waffe auf den Mann im schwarzen Mantel gerichtet. Das Entsichern seiner Waffe klang in diesem Moment, wie Musik in Marrons Ohren.

„Sie sollten die Dame nun besser in Ruhe lassen…“ Sein forscher Ton, duldete keine Widerworte. Marron hatte die Augen zusammengepetzt und der klang seiner Stimme beruhigte sie sofort. Nie hätte sie gedacht, dass sie sich so über die Anwesenheit dieses selbstgefälligen Mistkerles freuen würde. „Hände weg von ihr habe ich gesagt! Oder es wird sehr, sehr ungemütlich für sie werden!“

Der dunkle Mann knurrte und flüsterte Marron ein paar letzte Worte ins Ohr „Ich weiß, wo dein Hotel ist. Wir sehen uns wieder. Du hattest heute einfach nur unheimliches Glück.“ Er schaute wütend zu Chiaki und ließ Marron mit ihm in der dunklen Gasse zurück.
 

Zitternd drehte sie sich in Chiakis Richtung und schaute ihn wütend an. „Sie haben eine Waffe?? Oh mein Gott…“ Chiaki verdrehte die Augen“ „Stellen sie bitte keine Fragen…“ Marron kniff die Augen zusammen und lief in Richtung Ende der Gasse. „Ein kleines Dankeschön hätte mir auch gereicht.“ Abrupt blieb sie stehen, sodass er fast in sie rannte. „Bleiben sie doch nicht einfach so stehen. „Mit seinem Oberkörper berührter er ihren Rücken und umfasste ihre Oberarme.

„Es war nichts…Vergessen sie das alles bitte einfach ganz schnell..“ Chiaki zog beide Augenbrauen nach oben und räusperte sich. „Das sah mir ehrlich gesagt nicht nach NICHTS aus! Dieser Kerl hat sie mit einem Messer bedroht! Was haben sie angestellt? Was will er? Geld? Wieso haben sie mir nicht gleich erzählt, dass sie in Schwierigkeiten stecken?“ Sie drehte sich ruckartig um und stach mit ihrem Finger in seine harte Brust. „Natürlich Mr Nagoya!... Hallo Mein Name ist Marron Kusakabe und ich werde von einer organisierten Verbrecherbande verfolgt! Haben sie vielleicht einen Job für mich? So in etwa?“ Chiaki runzelte die Stirn und verdrehte die Augen. „ Sie sollten sich mir anvertrauen Marron.“ Seine Hand fuhr durch ihre Haare an ihre Wange. „Eine organisierte Verbrecherbande? Weglaufen kann doch auch keine Lösung sein. Bleiben sie heute Nacht bei mir. Sie sind sicher, versprochen! Und morgen suchen wir nach einer Lösung, damit sie sich nicht mehr verstecken müssen! Sind sie deshalb nach New York gekommen?“

Was war denn nun mit ihm los? Hatte er also auch eine Fürsorgliche Seite an sich? „Versuchen sie es jetzt auf die sanfte Tour? Wirklich sehr einfallsreich, Nagoya“ Sie stieß sich von ihm und ging weiter entlang der Gasse. „Vergessen sie diesen Abend bitte einfach ganz schnell wieder. Es war nichts und ich komme alleine klar! “ Murmelte sie und fuhr sich über die Stirn. Er sollte nicht merken, was wirklich in ihr vorging. Sie konnte ihn immer noch nicht einschätzen und zurzeit war er auf ihrer Vertrauenskala ziemlich weit unten angekommen.. „Sie werden heute Abend mit mir mitkommen, oder ich komme mit ihnen mit! “ Marron schluckte und biss sich auf die Unterlippe. So sehr sie diesen Mann auch hasste, musste sie zugeben, dass sie jetzt auf keinen Fall allein sein wollte. „Besser sie folgen mir also freiwillig. Bevor ich sie über meine Schulter werfe und mit Gewalt in mein Apartment zerre. Ich lasse sie mit Sicherheit nicht alleine in dieser Gasse zurück!“ Ihr Verstand kämpfte innerlich mit ihrer Angst. Einerseits schrie alles in ihr endlich eine Nacht lang durchzuschlafen. Aber konnte sie wirklich so viel Schwäche zulassen und mit ihm gehen? Sie

Sie beschloss, dass sie es konnte und nickte zögerlich.„Danke…und es tut mir leid für die Ohrfeige vorhin.“ Sie schluckte und schaute ihn reumütig an. Chiaki ging auf sie zu und schmunzelte. „Sie können es wieder gut machen…“

Er legte ihr seine Hand auf den Rücken und führte sie zurück zu seinem Apartment.

In Sicherheit

„Was zur Hölle wollte dieser schaurige Kerl von ihnen? Ich will die ganze Wahrheit hören! Jedes! Kleine!..schmutzige! Detail!“ Chiaki fuhr sich nervös durch die Haare. Marron schluckte und biss sich auf die Unterlippe. Wie konnte sie dieser Konfrontation bloß am angenehmsten entkommen?

Chiaki schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und Marron zuckte vor Schreck zusammen. „E-er mag mich nicht besonders…“ schrie sie fast verzweifelt.

„Wäre ich nicht gekommen hätte er sonst etwas mit ihnen gemacht!...Und nehmen sie es mir nicht übel aber er wird nichts mit ihnen tun, was ich nicht vorher mit ihnen getan habe.“ Er schmunzelte anzüglich und sein linker Gesichtsmuskel zuckte vor Anspannung. „Gott, sie sind wirklich unmöglich! Was sollte überhaupt die Nummer mit der Waffe? Haben sie überhaupt einen Waffenschein?“

„Hören sie auf abzulenken und sagen sie mir die Wahrheit!“

„Gut. Sie wollen die Wahrheit! Ich schulde ihm tatsächlich einige Dollar…Ich habe quasi mit meiner Blutsverwandtschaft eine Bürgschaft übernommen…. von der ich bis vor kurzem noch nichts wusste…“ Sie räusperte sich und versuchte seinen intensiven Blicken auszuweichen.

„Wie viel?“

Marron seufzte und verdrehte die Augen. „Es ist doch völlig irrelevant, wie …..“

„Marron…WIE…VIEL?....“

Marron schluckte und trat seinem stählernen Blick entgegen. „Nun ja…“ Marron schaute auf ihre Hände und betrachtete ihre Fingernägel, die ihr auf einmal sehr spannend erschienen.

Mit einem lauten Krachen fiel der Stuhl zu Boden, auf dem er eben noch gesessen hatte. Er riss sie an den Oberarmen an sich und lehnte seine Stirn gegen ihre.

„Wie viel Marron? Es war eine ganz einfache Frage…“

„Hören sie verdammt nochmal auf mich so…“

„So-was?...“

Marrons Atem stieß gegen seine Lippen und sie zitterte unter seiner Berührung.

„Mich so einzuschüchtern…“

Chiaki schluckte und zog sie an der Taille an sich. Seine zweite Hand griff in ihren Nacken und zog ihren Kopf einen Stück nach hinten, um ihr in die Augen schauen zu können.

„Er hat sie bedroht…und ich muss zugeben, dass ich einige sehr ausgeprägte Urinstinkte in mir trage…Also sagen sie mir wie viel, warum und zu was dieser Mann imstande ist, damit ich sie vor ihm beschützen kann.“

Marron schluckte und ihr Blick fiel gebannt auf seine Lippen.

„500 Dollar?!“ log sie und versuchte seinem Blick aufzuweichen.

„Sie lügen…Wenn sie mir nicht die Wahrheit sagen, werde ich es anders aus ihnen raus bekommen müssen…“ Seine Augen fixierten ebenfalls ihre Lippen und sein Atem beschleunigte sich.

Sollte sie es wirklich darauf ankommen lassen?

Sie schluckte und sie musste sich in sein Hemd krallen, als ihre Knie drohten den Dienst zu verweigern.

„1,5 Millionen Dollar….“

Nun war es raus….

„Oh Gott..ich fühle mich direkt viel besser…:“ Sie lachte voller Verzweiflung, als Chiaki sie losließ und die Luft scharf einsog. „Um Gottes Willen, wie kann eine Frau, wie sie es sind…mit ihrem messerscharfen Verstand so viel Schulden bei solchen Personen machen?“

Marron setzte sich und legte ihre Hände flach auf den Tisch. Es fühlte sich für sie an, wie ein Art Verhör.

„Ich kann es ihnen nicht sagen…“

Sie vergrub ihren Kopf in ihren Händen und versuchte sich vor dem einbrechenden Sorgen-Hurricane in ihrem Kopf zu schützen.

„Als ich vor etwa drei Wochen in meine verwüstete Wohnung in Seattle kam, stand dort dieser Mann mit einer Waffe auf mich gerichtet. Er sagte mir, wenn ich das Geld nicht auftreibe, wird er mir meine Finger nacheinander abschneiden, bis ich die 1,5 Millionen Dollar zusammen habe. ….“

„Sind sie zur Polizei gegangen?“

„Nun hören sie mir doch zu verdammt…Wenn ich zur Polizei gehe wollen sie jeden töten, der mir irgendwie ansatzweise etwas bedeutet….Außerdem hat er mir gedroht mich zu entführen …und sie wissen schon…“ Sie räusperte sich beschämt.

Chiaki griff sich in sein volles Haar und runzelte angestrengt die Stirn.

„Herr Gott noch mal…Marron….Okay…lassen sie mich zusammenfassen.“

Er lief in seinem Wohnzimmer auf und ab. „Diese Typen wollen sie foltern und anscheinend vergewaltigen, wenn sie ihnen nicht binnen weniger „Tage“ 1,5 Millionen Dollar besorgen…korrigieren sie mich bitte, wenn ich etwas missverstanden haben sollte…Sie haben sie im Visier und sie sind deshalb nach New York verschwunden, um sich eine neue Existenz aufzubauen? Was haben sie angestellt verflucht noch mal??…“

Marron schaute ihn verzweifelt an. „Ich hab damit wirklich nichts zu tun! Es scheinen Spielschulden zu sein…von meinem Vater…“

Sie stand auf und lief zum Fenster, um dort nach unten auf die Straßen New Yorks zu blicken.

„Es sind nicht einmal ihre eigenen Schulden? Himmel….Marron ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll! Er soll seine verdammten Schulden bei ihrem Vater eintreiben gehen!“

Marron zog amüsiert beide Augenbrauen nach oben und lachte amüsiert.

„Ja natürlich! Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? Ich werde es ihm bei der nächsten Gelegenheit vorschlagen! Danke für den sehr Hilfreichen Ratschlag! Hätte ich doch selbst bloß solche brillanten Ideen!“

Chiaki trat hinter sie und legte beide Hände neben ihrem Kopf auf die Scheibe. Er umzingelte sie mit seinen Armen und kratzte mit seinem Dreitagebart über ihren empfindsamen Hals.

„Ihr Zynismus bringt sie auch nicht aus diesem Schlamassel…“ Hauchte er ihr ins Ohr.

„Warum New York?“

Marron schloss die Augen, wie berauscht von seiner Nähe und seiner Stimme. Sie zuckte mit den Schultern. „Sie wissen schon…die Anonymität der Großstadt….Ich dachte hier würde ich nicht auffallen…“

Er roch an ihren Haaren und schloss die Augen. Er glaubte selbst nicht, dass er es war, der diese Worte aussprach. Er-Chiaki Nagoya…

„Ich werde sie aus diesem Dreck rausholen aber heute Nacht werden sie ohne Wiederworte bei mir bleiben…Es ist wirklich zu gefährlich da draußen.“

Marron nickte und versuchte krampfhaft ihre aufkommenden Tränen vor Erleichterung herunter zu schlucken.

„Aber ich habe wirklich Angst, sie da mit reinzuziehen….Sie dürfen diese Typen nicht unterschätzen…“

Chiaki lachte leise an ihr Ohr und zog ihr Ohrläppchen zwischen seine Zähne.

„Sehe ich aus, wie ein Mann, der sich nicht zu wehren weiß? Ich habe meine Kontakte und zur Not mache ich mir auch selbst die Hände schmutzig..“

Er griff von hinten kraftvoll um sie, um ihr zu demonstrieren, dass er durchaus befähigt war in einem körperlichen Kampf als Sieger aus dem Rennen zu gehen.

Marron hätte fast aufgestöhnt, als sie sich so dicht in seinen starken Armen spürte.

Wer hatte ihr bloß diesen Mann geschickt? Lange konnte sie sich nicht mehr gegen seine Avancen wehren.

„Chiaki ich…“ Er schloss ebenfalls die Augen und drückte seine Wange fest an ihre. „Sie haben gar keine andere Wahl. Sie müssen sich von mir helfen lassen also vertrauen sie mir und ich versichere ihnen, dass Ihnen niemand ein Haar krümmen wird, solange sie in meiner Nähe sind.“

Zum ersten Mal an diesem Abend entspannte sie sich und gönnte sich den Luxus zu glauben, dass er die Wahrheit sprach und ihr wirklich irgendwie helfen konnte.

„Ich schlage vor, wir gehen jetzt zu Bett. Das war ein sehr langer ereignisreicher Tag….“ Langsam führe er sie in Richtung seines Schlafzimmers.

Sie sollte wirklich in seinem Bett schlafen? „Warten sie…ich soll doch nicht etwa…“

Chiaki verdrehte nur die Augen und schüttelte das Bett für sie auf. „Sie sollen…“

„NEIN!“

Chiaki seufzt und knöpfte sich sein Hemd im gehen auf.

„Es ist groß genug für uns beide Marron. Seien sie nicht albern. Wir sind zwei erwachsene Menschen.“

„Sagen sie das nicht mir!“ Sie zog eine Augenbraue nach oben und betrachtete ihn abschätzend.

„Ich hatte eben den Eindruck, dass sie sich sehr wohl in meiner Nähe entspannen können. Ich sehe keinen Grund, weshalb wir uns diese Art der Entspannung nicht für diese Nacht beibehalten sollten.“ Er legte sein Hemd fein säuberlich auf seine Kommode. Alles in allem, schien er ein sehr reinlicher und ordnungsliebender Mann zu sein.

„Ich bin vollkommen mit der Couch einverstanden!“

Chiaki knurrte und drückte sie an den Schultern aufs Bett.

„Schön, ich werde die Couch nehmen…Hier…Ziehen sie das an!“

Er drückte ihr ein übergroßes weißes T-Shirt von ihm in die Hand.

„Ich werde ihnen eine Zahnbürste ins Badezimmer legen! Gute Nacht Marron..“

Er riss sich von ihrem Anblick los und wollte das Schlafzimmer verlassen, um sich bettfertig zu machen.

„Chiaki?!...“

Er hielt in seiner Bewegung inne. Sie saugte ein letztes Mal seinen atemberaubenden Anblick in sich auf. Dieser Mann schien nur aus Muskeln und purer Männlichkeit zu bestehen. Seine Bewegungen erinnerten sie an die, eines Raubtieres. Sein braungebrannter starker Rücken ließ sie fast dahin schmelzen.

„Danke für alles…“

Ein kurzes Nicken und er war verschwunden. Hatte sie da etwa ein Lächeln bei ihm entdecken können?

Sie war zu erschöpft um darüber nachzudenken…

Keine große Sachen

In der Nacht wurde Marron von einem dumpfen Geräusch geweckt. Sie riss ihre Augen auf und klammerte sich unter die Decke. Hatte sie sich das etwa nur eingebildet? – Nichts.

KAWOOM…

„Was war das?“ flüsterte sie leise zu sich selbst. Ein weiteres Rumpeln ließ sie zusammenzucken. „Bitte nicht…“ Sie begab sich vorsichtig auf dem übergroßen Bett und schlich zu Tür. Sie zog sich das übergroße T-Shirt nach unten und schnappte sich mit zittrigen Händen die Wasserflasche Innerlich zählte sie von zehn abwärts. „Null!“ Sie riss die Tür auf und wollte um sich schlagen, als sie tatsächlich eine schwarze Gestalt vor sich erkannte.

„NICHT!“ Chiaki fing ihr Handgelenk ab und zog sie zu sich. Unsanft stieß sie gegen seine harte Brust und fand sich in einer festen Umarmung wieder.

„Sind sie von allen guten Geistern verlassen? Sie hätten mich ernsthaft verletzen können!“ Er nahm ihr die Flasche aus Glas ab und stellte sie auf den Wohnzimmertisch.

„Ist alles in Ordnung bei ihnen? Brauche ich jetzt doch einen Personenschutz, um mich vor ihnen zu schützen?“ Er fasste sie an den Schultern und blickte sie schmunzelnd an. „I-ich..oh mein Gott…ich habe es nur poltern gehört.. i-ich dachte….“ Sie schluckte und hielt sich eine Hand gegen die Stirn. „Es tut mir leid!“

„Kommen Sie!“ Er schnappte sich Marrons Hand und zog sie in Richtung Schlafzimmer. „Ich bin nur die Couch runter gefallen. Es ist wirklich alles in Ordnung. Die Tür ist dreifach verriegelt und ich besitze ein sehr gut ausgestattetes Alarmsystem. Ich kann ihnen versichern, dass sie hier wirklich in Sicherheit sind!“ Marron nickte und ließ sich bereitwillig zurück ins Schlafzimmer ziehen.

„Wir sollten jetzt wirklich versuchen zu schlafen.“ Er zog sie mit sich ins Bett und plötzlich war es Marron sogar recht, dass er in ihrer Nähe war. Morgen würde sie das ganze einfach wieder vergessen aber die Sicherheit, die er ausstrahlte, wollte sie für einen kleinen Moment genießen.

„Sie sind von der Couch gefallen?“ Sie stütze sich auf ihrem Ellenbogen ab und sah bedauernd zu ihm herunter.

Chiaki schmunzelte und deckte sich mit der einzigen großen Decke zu. „Sie wissen doch. Mein Problem mit meiner Körpergröße. Im Flugzeug hatte ich sie bereits darüber informiert.

„Wie groß sind sie, wenn ich fragen darf?“ Ablenkung war jetzt genau das richtige für sie. Sie wollte einfach an etwas anderes denken als an ihre Angst und die Probleme, die morgen wieder auf sie warten würden.

Chiaki zog grinsend eine Augenbraue nach oben. „Ist das wichtig oder aus anderen Gründen für sie interessant?“ Marron lief knallrot an und Chiaki wusste, dass er sie nun auf andere Gedanken gebracht haben musste. Er lachte herzhaft auf und zog sie zu ihm unter die Decke. „1,96 Meter um genau zu sein.“

„Das ist mir alles wirklich sehr unangenehm Mr. Nagoya…Es wäre mir sehr recht, wenn wir das alles hier für uns behalten würden…“

Chiakis Augen funkelten. „Wieso? Weil sie meine Nähe tatsächlich genießen?“ Er zog sie in seine Arme und sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren Lippen. Marron schluckte und wollte sich abwenden. „I-ich denke ich werde morgen aufbrechen müssen und die Stadt erneut verlassen…“

Chiaki schnaufte und schaute sie böse an. „Das werden sie schön sein lassen. Sie werden morgen brav mit mir fahren und ihren Arbeitsplatz antreten und danach fahren sie mit mir in ihre neue Wohnung. Bis ihre neuen Möbel da sind, können sie selbstverständlich bei mir bleiben.“

Marron schüttelte den Kopf und löste sich vorsichtig aus seinem Griff. „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist. Ich will sie da nicht mit reinziehen. Alles was ich mir wünschte ist es neu anzufangen.“

Chiaki hielt sie am Oberarm fest und drückte sie in die Kissen. „Und alles was ich momentan will ist, dass du hier bleibst.“ Er beugte sich zu ihr runter und strich mit seiner Nasenspitze über ihren Hals. Marron schluckte und legte ihre Hände auf seiner harten Brust ab, um ihn stoppen zu können aber es wollte ihr einfach nicht gelingen. Ein verräterisches Kribbeln machte sich in ihrer Magengegend breit und sie wusste, dass sie sich vor diesen Mann in Acht nehmen musste. „Chiaki …nicht…“ Sie schloss ihre Augen und konnte nicht anders als ihm ihren Hals bereitwillig anzubieten. „Sonst was?“ Raunte er in ihr Ohr. Sein heißer Atem an der empfindlichen Stelle hinter ihrem Ohr beschleunigte ihren Puls. „Angenommen wir geben ihnen, was sie fordern…Angenommen ich gebe dir das Geld und du begleichst deine Schulden….“

„NEIN!“ Sie wollte aufschnellen doch er drückte sie zurück in sein Kopfkissen. „Bleib liegen…“

Er fesselte sie mit seinen Augen und dachte angestrengt nach. Sein Knie schob sich zwischen ihre Beine und er ließ sein Gewicht langsam auf sie sinken, ohne sie dabei zu erdrücken. Mit seinem linken Arm stütze er sich neben ihrem Kopf ab und seine linke Hand spielte mit ihren Locken.

„Sie werden dich weiter jagen!...Es wäre für mich keine große Sache...“

„Ich könnte es ihnen niemals zurückzahlen! Wie? Ich kann das nicht annehmen!“

„Und ich kann dich nicht von hier weggehen lassen!“

Marron schluckte und sie wusste nicht, was sie ihm entgegen bringen sollte und wie sie dieser Situation entkommen sollte. Ihre Hände lagen nun auf seinen Oberarmen, um ein wenig Distanz zwischen sie zu bringen.

„Wenn sie erst einmal wissen, wo sie sich ihr Geld holen können, werden sie immer wieder bei ihnen anklopfen. Das kann ich ihnen nicht antun! Das ist mein Problem! Sie haben damit doch überhaupt nichts zu tun.“

Chiaki schmunzelte und ihre Fürsorge war fast schon niedlich.

„Ich bin ein großer Junge.“ Sein Daumen fuhr über ihre Unterlippe und seine Blicke fixierten diese.

„Sie kennen diese Kerle nicht…Sie sind kalt und grausam…Kein funken Menschlichkeit.“

„Lass uns morgen weiter darüber reden. Es ist schon spät.“

Marron nickte und hätte erwartet, dass er nun von ihr abließ doch er bewegte sich keinen Millimeter zur Seite.

Sein Gesicht kam ihrem immer Näher und ihr Herz trommelte gegen ihre Brust.

„W-wir sollten damit aufhören!“

„Ich weiß…“

„Nicht…“

Mit diesem Worten landeten seine bebenden Lippen auf ihren. Fast schon animalisch umschlang er ihre Taille und presste sich an sie. „Aber ich kann nicht“ stöhnte er in den immer intensiver werdenden Kuss. „Und ich will auch gar nicht“ Er zog sich komplett auf sie und griff besitzergreifend in ihr Haar.

Marrons Hände lagen immer noch brav auf seinen Armen, unfähig sich zur Wehr zu setzen. Ihre Brust drückte sich ihm entgegen. Noch nie war sie so in Besitz genommen worden. Sie krallte sich in seine nackte Haut und drückte sich ihm instinktiv entgegen. „Du bringst mich um den Verstand damit“ stöhnte er in ihr Ohr und küsste ihren Hals und ihre Schulter. „Du solltest dich jetzt besser von mir wegdrehen, damit ich nicht völlig den Verstand verliere…Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, bringst du mich durcheinander…“ Hauchte er in ihr Ohr und presste seine Erregung zur Verdeutlichung noch einmal feste gegen sie. Sie konnte ein Stöhnen nicht länger unterdrücken und hielt sich sofort die Hand vor den Mund. Dieser Mann machte sie absolut verrückt und all ihre guten Vorsätze schienen sich für wenige Minuten in Luft aufgelöst zu haben. Sie wusste, wenn er es jetzt darauf anlegen würde, könnte sie ihm nicht länger widerstehen. Dabei war er doch der unsensible Bock und überhaupt nicht ihr Typ….

Er ließ von ihr ab und verfluchte sich in diesem Moment mindestens zehntausend Mal, jetzt wo sie schwer atmend neben ihm lag und ausgerechnet er seine Finger bei sich behielt. Wieso nahm er sich nicht einfach was er wollte, so wie er es immer tat? Er war Chiaki Nagoya verdammt. Wieso kam er ausgerechnet jetzt auf die Idee diese Frau um alles in der Welt beschützen zu wollen? Er musste verrückt sein.

Marrons Puls raste und alles in ihr schrie, dass sie sich ihm einfach um den Hals werfen sollte, damit er endlich das mit ihr anstellte, was ihre verfluchte Libido ihr schon seit Tagen befahl. Sie krallte sich in ihre Decke und versuchte so viel Abstand wie nur möglich zu ihm zu halten.

„Das muss aufhören…Wie soll ich so für sie arbeiten?“

Chiaki schluckte und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. „Ich kann geschäftliches und privates sehr wohl trennen und was ist mit ihnen?

„Das steht für mich aber nicht zur Debatte. Ich danke ihnen wirklich, dass sie mir vorhin geholfen haben…aber das muss eine Ausnahme bleiben.“

„Und wem willst du etwas vor machen?“

Er zog sie an sich und presste seinen Körper gegen ihren Rücken. Sie lief knallrot an und krallte sich in ihre Decke.

Seine Arme umschlangen sie und sie hatte sich an keinen Moment erinnern können, in dem sie sich geborgener gefühlt hatte. Schwer fielen ihre Augen zu und sie nahm seinen Geruch tief in sich auf. Sein Atem beruhigte sich an ihrem Nacken und seine Muskeln entspannten sich.

„Chiaki?....“

„mh?....“

Er knurrte müde und zog sie noch fester an sich.

„Danke..“ flüsterte sie und schlief dann auch endlich ein.

Konflikt

Es war bereits später Abend und Marron lag gedankenversunken in ihrem neuen Bett. Es war alles außer Kontrolle geraten. Wie hatten sie diese widerlichen Typen nur finden können? Wie hatte sie sich Chiaki Nagoya, der einzige Mann in ihrem neuen Leben dem sie nicht vertrauen sollte, anvertrauen können? Sie musste ihm lassen, dass er wirklich alles in Bewegung versetzt hatte, um ihr innerhalb eines Tages ein gemütliches und vor allem sicheres zu Hause zu verschaffen. Warum er sich derart für sie ins Zeug legte war ich jedoch nicht klar. Was erwartete er als Gegenleistung? Das war doch alles mehr als verrückt.

Sie drehte sich auf den Bauch und vergrub ihr Gesicht in den Kissen. Sie musste ständig an heute Morgen denken, als sie friedlich neben ihm aufwachte und er sie fest im Arm hielt. Seit Wochen hatte sie sich nicht mehr so sicher und geborgen gefühlt. Ihr Gesicht war an seinen Hals geschmiegt und noch immer konnte sie seinen wunderbaren Geruch nicht aus dem Kopf bekommen. Es war eine verhexte Situation. Am besten wäre es wohl, wenn Sie einfach abhauen würde. Weiterziehen in eine neue Stadt. Los Angeles oder San Franzisco zum Beispiel.

Seufzend stand Sie auf und trat auf ihren Balkon hinaus. Die Aussicht war wirklich einzigartig und die frische Nachtluft tat ihr wirklich gut. Sie zog sich ihren Bademantel etwas enger und legte die Arme um sich als sie ein räuspern vom Nachbarbalkon vernahm.

„Chiaki? Sind sie das?“

„Sollten sie nicht längst schlafen? Es war ein anstrengender Tag für sie“

Marron seufzte und schaute weiter gedankenverloren auf die Stadt. „Wenn ich das könnte, würde ich es tun.“ Chiaki schmunzelte und musterte sie von der Seite.

„Heute Nacht schienen sie sehr gut geschlafen zu haben.“ Marron verschluckte sich an ihrer eigenen Spucke und wagte es nicht seinen Blick zu erwidern. „Ich weiß wirklich nicht, wie ich ihnen für das alles danken kann, was sie heute für mich getan haben.“
 

Chiaki schluckte und schaute ebenfalls in den Sternenhimmel. Er selbst konnte sich nicht erklären, warum ausgerechnet er, der so viele Frauen in seinem Leben hätte haben können, ausgerechnet bei ihr nicht gegen seine tiefsten Urinstinkte ankämpfen konnte.

Er hatte heute Feuer und Eis für sie in Bewegung versetzt, nur damit sie in Sicherheit und in seiner Nähe war. Er redete sich ein, dass das nichts zu bedeuten hatte aber heute Abend nicht in ihrem Bett schlafen zu können, während dieser Troll auf der Suche nach ihr war, machte ihn wahnsinnig nervös.

Sie war einfach wahnsinnig anziehend. Attraktiv. Sie entsprach genau seinem Typ. Sex. Mehr war es nicht, was er von ihr haben wollte.

„Sie müssen sich nicht bedanken. Ich habe ja einiges wieder gut zu machen, schätze ich. Sagen wir, wir sind quitt.“

Ihr Lächeln löste ein quälendes Ziehen in seiner Magengegend aus. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass sie diese freundliche, hilfsbereite Seite an sich haben.“ Nur Sex. Doch aus irgendeinem Grund war es ihm auf einmal nicht mehr egal, was er von ihr hielt und verspürte eine Art Stolz und Freude in sich, die er so noch nicht kennengelernt hatte.

„Verraten sie es niemanden. So etwas wird schnell ausgenutzt. Der Mensch ist böse.“

„Ich sollte jetzt wieder reingehen“ Marron drehte sich um und begab sich zurück zur Balkontür.

„Mögen sie Wein?“ Schmunzelnd nickte sie ihm zu, betrat ihre Wohnung und schloss kommentarlos ihre Balkontür. „Hey! Marron! Warten Sie!.....“

21….22…..23……..zählte sie in Gedanken, als es tatsächlich an der Tür klopfte. Ihr fiel aber gar nicht ein die Tür zu öffnen. „Gute Nacht Chiaki……“ Rief sie schmunzelnd und mümmelte sich auf die gemütliche Sofalandschaft. Wie lange war es her, dass sie das letzte Mal annähernd so etwas wie Freude verspürte? Durfte sie es sich überhaupt erlauben glücklich zu sein? Vor allem war es äußerst unklug ihr Glück auf einem Mann wie ihm aufzubauen.
 

„Nun kommen Sie schon! Wir trinken gemeinsam ein Glas und dann verschwinde ich wieder! Was ist schon dabei? Wir können doch beide nicht schlafen!“

Sie stand auf und öffnete lachend die Tür. „Sie sind wirklich hartnäckig.“ Chiaki drückte sich selbstbewusst an ihr vorbei und setzte sich auf ihr Sofa.

„Ich bekomme meistens was ich will!“

„Das sollte ich ihnen austreiben!“

Chiaki öffnete die Flasche Rotwein und schenkte beiden ein. „Ich habe übrigens auch sehr gut geschlafen heute Nacht. Wir sollten das wiederholen.“

Marron wurde rot und trank einen großen Schluck ihres Weins. „Es war nicht meine Absicht ihnen so nahe zu kommen“ „Aber anscheinend wollten sie es….“

„Es kam so über mich….ich bin wirklich sehr angespannt – seit Wochen!“

Chiaki kam ihr etwas näher, lehnte sich an der Couch an und schaute ihr tief in die Augen.

„Ich dachte hier würde das alles ein Ende nehmen und ich könnte neu anfangen. Aber mein Seelenfrieden hat keine 48 Stunden angehalten…“

„Sie wissen, dass ich ihnen helfen kann. Ich brauche 24 Stunden und könnte ihnen ein sorgenfreies Leben bescheren“

Sie konnte sich nicht von seinem Blick lösen. „Und ich würde für immer in ihrer Schuld stehen…“

Seine Antwort war nur ein schmunzeln. Er trank einen großen Schluck.

„Ich bin nicht die Art Mann, der für Frauen bezahlt. Das verbietet mir mein Stolz. Ich will ihnen wirklich nur helfen.“

„Es ist aber auch nicht der Sinn der Sache, dass ich mich nun jeden Abend bei Ihnen verstecke, damit ich schlafen kann. Ich will mich nicht an diesen Zustand gewöhnen.“

„Warum nicht?“ Fragte er sofort. Es erschrak ihn, dass er so viel Wert darauf legte, dass sie Schutz bei ihm suchte. „Wir kennen uns nicht, Chiaki“ Sie rückte ein Stück von ihm weg und spielte an ihrem Glas herum. „Es ist mir wirklich mehr als unangenehm, dass ich sie letzte Nacht so…belagert….habe…Ich weiß wirklich nicht, was in mich gefahren ist...Ich bin sonst nicht so..“ „anschmiegsam? Es muss ihnen nicht unangenehm sein. Sie sind eine Frau, ich ein Mann…Das ist die Evolution.“ Er grinste und rückte das Stück wieder auf. „Vielleicht müssen sie sich einfach nur an mich gewöhnen? Ich habe durchaus meine netten Seiten. Sie müssen nur sehr tief graben.“

„Ich denke wir sollten es nicht herausfordern. Es ist schon nicht besonders förderlich, dass mein Vorgesetzter nun ebenfalls mein Nachbar ist und ich ihm schon….“ Sie stockte und wurde rot.

„Schon was?“ Er schaute sie herausfordernd an und zog eine Augenbraue nach oben. „ihm in seine Weichteile getreten habe“ sagte sie kleinlaut.

Er musste herzhaft auflachen. „Das hat ganz schön gesessen. Aber was soll ich sagen, ich habe es wohl verdient. Ich muss zugeben, dass sie anders sind als die üblichen Frauen“

Marron stand nervös auf und lief in Richtung Küche. „Ich weiß nicht wie sie das meinen“ Sie wusch ein paar Trauben ab. Das war das einzig Nahrhafte in ihrer halb zusammen gebauten Küche. „Sie sind wahnsinnig störrisch. Wie ein Pferd“ Er grinste und stellte sich dicht hinter sie. „Sie brauchen nur ja sagen. Es ist ganz einfach. Dann bleibe ich und sie müssen sich nicht fürchten. Wieso wehren sie sich so dagegen?“

Sie drehte sich zu ihm um und schaute ihm verzweifelt in die Augen. Es war ein Kampf zwischen Stolz und Angst. Sie konnte ihn doch nicht anflehen zu bleiben. Einen Mann den sie kaum ein paar Tage kannte. Zu dem sie sich wahnsinnig hingezogen fühlte. Der aber gleichzeitig auch noch ihr Boss war. Dabei hatte sie sich doch vorgenommen sich endlich von Männern fernzuhalten nach allem was passiert war. Männer taten ihr nicht gut in ihrem Leben. Aber sie schaffte es einfach nicht sich gegen diesen Mann zu wehren. Sie könnte es sich vielleicht gönnen noch eine einzige Nacht lang schwach zu sein. Mit dem Bewusstsein, dass sich für sie nichts ändern würde. Nur ein paar Stunden des Friedens..

„Was ist ihnen passiert in Seattle?“

Marron schluckte und setzte sich zurück auf die Couch. „Es ist schwer das alles zu erzählen.“

„Wenn ich ihnen helfen soll, muss ich alles wissen“

Er legte locker einen Arm um sie und schaute ihr wieder intensiv in die Augen „Wer hat ihnen wehgetan? Ich schwöre ihnen, ich ziehe ihn zur Strecke“

„Ich kann selbst auf mich aufpassen!“ „Das musst du aber nicht! Warum bist du so stur? Was ist mit deinem Vater passiert?“

„Chiaki…bitte….“

Sie stand auf und räumte ihr Weinglas in die Küche, um ihm ausweichen zu können doch er hielt sie am Handgelenk fest und zog sie an sich.

„Nun bleib doch sitzen. Was ist mit deinem Vater passiert?“

Er schloss seine Arme feste um sie und ließ keinen Widerstand zu.

„Er starb vor 4 Wochen“ Flüsterte sie.

Er knurrte und strich ihr durchs Haar. „Seitdem verfolgen sie mich und machen mir das Leben zur Hölle. Vor ein paar Tagen habe ich meine Wohnung komplett verwüstet aufgefunden. Ich hab nur noch eine Chance im Weglaufen gesehen.“

„Haben die Männer ihn umgebracht?“ Marron schüttelte den Kopf und sie konnte die Tränen nur noch schwer unterdrücken. Sie versuchte sich zu sammeln und sich aus seiner Umarmung zu lösen doch er ließ keinen Widerstand zu.

„Anscheinend war es für ihn der einzige Ausweg aus der Miesere. Ich fand ihn im Bett. Er hatte Schlaftabletten und eine ganze Flasche Rum zu sich genommen. Ich will mich nicht daran erinnern. Ich will einfach nur meinen Frieden finden. Aber jetzt sind sie sogar schon hier in New York. Ich will mich ihnen einfach nur noch ausliefern, damit es endlich vorbei ist.“

„Nein! Ich werde das verhindern. Es wird alles gut werden. Und jetzt gehen wir schlafen! Wir bei dir!“

Marron schluckte und nickte. Sie war froh, dass sie nicht über ihren eigenen Schatten springen musste und er ihr die Entscheidung abgenommen hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat meine kleine Einführung bisher gefallen!
Freue mich wie immer über eure Kommentare!! :) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (38)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ItachiUchih4
2020-01-23T17:25:22+00:00 23.01.2020 18:25
Bitte schreib doch bitte bitte weiter! *flehendaufdieKniefall*

Auch die noch einmal durch gelesen und ich merke wie gut und schön deine Stories sind!

LG
Von:  Desiree92
2017-12-14T23:40:08+00:00 15.12.2017 00:40
Sehr spannende FF. Hoffe es geht bald weiter.
Von:  Marron-chan
2017-05-04T21:43:10+00:00 04.05.2017 23:43
Yeah endlich geht es weiter 😀 Dafür das du solange nichts geschrieben hast find ich's toll 😍
Von:  ItachiUchih4
2017-04-18T13:46:09+00:00 18.04.2017 15:46
Wah endlich dazu gekommen! :)
Wieder top Kapitel kann man nicht anderster sagen ;)

Total hammer mit zu erleben, wie Chiaki innerlich mit sich ringt, nicht weiß was er da macht oder warum er das tut, was er gerade tut.... nämlich sich total in Marron zu verlieben xD
Bin echt mal gespannt wie das Ganze noch weiter geht und wann auch Marron ihre Befürchtungen gegenüber Chiaki fallen lässt! xD
Mal sehen ob Chiaki das Problem mit Marrons Feinden in den Griff kriegt, ich denke die ganze Zeit wenn er sagt er kann auf sich aufpassen und er hat selbst Kontakte, dass er selbst ein Boss einer Mafia ist xD

Schreib also schnell weiter, ich fieber deinen Geschichten echt heftig entgegen^^

Grüße
Von:  Noirchen89
2017-04-10T17:08:33+00:00 10.04.2017 19:08
Ohhh endlich geht es weiter 😀 super Kapitel bitte nicht wieder aufhören 😚
Von:  Hallostern2014
2017-04-10T08:37:07+00:00 10.04.2017 10:37
*_* tolles Kap und schön das du weiter geschrieben hast und natürlich nochmal ein dank fürs bescheid geben :)
Bin gespannt wie die ganze Sache weiter geht hoffentlich liefert sie sich wirklich nicht aus und wenn das Chiaki sie aus derend Hände befreit.
Glg :)
Von:  Hallostern2014
2017-03-06T16:48:50+00:00 06.03.2017 17:48
Hallo bin heute auf deiner Ff gekommen, die ist echt mega spannend und hoffe du schreibst bald weiter :)
Lg
Von:  ItachiUchih4
2016-01-08T22:48:20+00:00 08.01.2016 23:48
Oh man! Welch klasse Geschichte! Ich hoffe du schreibst sie auch noch weiter.
Wäre sehr schade, wenn das nicht weiter gehen würde. Du schreibst echt toll und erst konnte ich Chiaki nicht leiden, das war schon irgendwie ehr strafbar, was er da mit Maron machte, aber seitdem Gangster da, kümmert er sich wirklich süß um sie und macht sich Sorgen!
Super Sache und wie du die Emotionen beschreibst von Maron und Chiaki, wenn er wieder anfängt über die her zu fallen!

Auf jeden Fall klasse Sache, hoffe wirklich es geht bald weiter.
Das Genre Jeanne, die Kamikaze Diebin ist eh schwach besucht mittlerweile, aber liegt auch daran dass es einfach nicht mehr läuft im Fernsehen.
Und auch weils einfach so kurz war, wenn man mal so an Naruto, One Piece denkt....

Ups ich schweife etwas ab. Na wie dem auch sei, freue mich auf die Fortsetzung!

Grüße
Von:  Biancacojocaru
2015-12-21T00:14:08+00:00 21.12.2015 01:14
😲 es geht nicht weiter omg Weltuntergang für mich jetzt habe ich 2 Geschichten von dir gelesen und habe mich echt umgehauen Bitte schreib weiter die sind spitze 😍
Von:  Biancacojocaru
2015-12-18T03:00:28+00:00 18.12.2015 04:00
Eines muss ich dir lassen deine Geschichten von deiner Erzählung und von deinen Idee her ist verdammt sehr gut ich fange an ein Fan von dir zu werden mach weiter so und, ich würde mich freuen wenn weiter Kapitel geben würde dein schreib Stil is wannsinn 😍😍


Zurück