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My dirty little secret

von

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Paparazzi

Erschöpft legte Miku sich einen Arm über die Augen, als sie am Morgen erwachte und wahrlich jeden Knochen ihres Körpers spürte. Die Nacht war lang gewesen und hatte ihre Spuren an der Schülerin hinterlassen. Gerade wollte sie sich etwas aufrichten, als sie einen stechenden Schmerz an ihrem Rücken spürte und von jenem wieder auf die Matratze gezwungen wurde. "Aaauh.. Was ist das?", murmelte sie mehr zu sich selbst und schaffte es schließlich doch, sich unter Schmerzen auf die Kante des Bettes zu setzen und erst einmal zu strecken. Müde rieb sie sich die Augen und sah sich im Hotelzimmer um, in dem sie in der letzten Nacht eingeschlafen war. Wie war sie eigentlich hergekommen? Und.. War sie allein hier? In welchem Hotel befand sie sich denn überhaupt? Die Aufschrift der Minibar verriet ihr, dass sie sich in einem mehr als überteuerten Hotel befand, was ihr den ersten Schrecken dieses Morgens versetzte. Doch als wäre dies nicht genug, begann nun auch noch ihr Kopf zu pochen und es fühlte sich beinahe an, als würde er jeden Moment explodieren. Erschöpft fasste sie sich selbst an die Stirn, während sie langsam aufstand und sich ins Bad schleppte, das Wasser der Dusche aufdrehte und sich schließlich das heiße Nass auf die Haut prasseln ließ. Da war er wieder. Der stechende Schmerz, der sie bereits aus dem Schlaf geholt hatte.
 

Nachdem sie ihre Dusche beendet hatte, wollte sie gerade mit einem Handtuch im den Körper ins Zimmer zurückgehen, um sich ihre Klamotten zu holen, als sie sich selbst im Spiegelbild des großen Wandspiegels erkannte und sich erschrocken eine Hand vor den Mund hielt. Leicht wandte sie sich um die eigene Achse. Was sich ihr bot war der Anblick eines vollkommen zerkratzten Rückens, an welchem sich tiefe Striemen entlangzogen und ein unheimliches Brennen verursachten. Was war denn nur mit ihr passiert? War sie vielleicht überfallen worden oder in etwas hineingeraten? All diese Fragen waren es, die ihr durch den Kopf schossen, doch sie fand einfach keine Antwort darauf, ganz egal wie sehr sie versuchte, sich an den vergangenen Abend zu erinnern. Das letzte war sie wusste war, dass sie ihre großes Idol persönlich hatte treffen dürfen, dann riss der Film ab. Etwas besorgt um sich selbst, suchte die Schülerin in den Schränken des Badezimmers nach einer Salbe, die sie für ihre Wunden verwenden konnte und wurde schließlich tatsächlich fündig. Eine Salbe die man auf offene Wunden auftragen konnte, würde in ihrem Falle sicher auch nicht schaden, schließlich war es ja beinahe eine offene Wunde, auch wenn sie nicht zu bluten schien. Nachdem sie es dann tatsächlich geschafft hatte sich anzuziehen, beschloss sie das Hotel auf schnellstem Wege zu verlassen, schnappte sich ihre Sachen und fuhr mit dem Fahrstuhl bis ins Erdgeschoss.
 

Schnell flitzte sie durch die Drehtür, als sie auf einem der Parkplätze ein schwarzes Motorrad entdeckte, dass ihren Kopfschmerz zurückkehren ließ. Als sich nun auch noch eine Frau dem Bike näherte und nachdem sie etwas genauer hingesehen und Luka Megurine erkannt hatte, wurde ihr plötzlich alles wieder klar. Sie hatte die Nacht mit dieser Frau verbracht. Mit einer Sängerin, die für gewöhnlich wahrscheinlich nicht einmal ein Auge auf einen ihrer Fans warf. Doch was sollte sie tun? Sie ansprechen konnte sie wohl kaum, es würde viel zu merkwürdig erscheinen und außerdem.. Wer wusste schon, ob sie sich das ganz nicht doch nur eingebildet hatte? Und selbst wenn nicht, hätte es für Luka sicher keinerlei Bedeutung gehabt, für Beziehungen hatte sie sicher weder Zeit noch die Lust sich einer zu widmen. So beschloss Miku, sich lieber auf den Heimweg zu machen und überquerte in einiger Entfernung zur Sängerin die Straße. Was jener jedoch nicht verborgen blieb. Interessiert sah sie der Jüngeren nach, ehe sie sich auf ihr Bike schwang und soweit auffuhr, dass sie direkt neben ihr war. "Hey Kleines", sprach sie die Schülerin an und hörte im selben Moment, wie einige Fotografen bereits aus der Ferne nach der Sängerin riefen.
 

"Mrs. Megurine, nur ein Interview!" Das war der meist gehörte Satz der Sängerin, doch als die Fotografen ihr Blitzlicht nun auf Miku richteten, handelte Luka geistesgegenwärtig, zog die Schülerin auf ihr Bike und fuhr augenblicklich mit Vollgas los. "Halt dich fest", war das einzige was sie ihr noch hatte zuflüstern können. Nun galt es nur noch, sie vor ihnen in Sicherheit zu bringen, denn wenn sie erfuhren wer sie war, würde sich ihr Leben schlagartig verändern und dass wollte Luka einfach nicht verantworten. Schließlich war genau das auch der Grund gewesen, wieso sie keine Beziehungen mehr eingegangen war und dieses Mädchen war noch so jung. Sicher hatte sie anderes im Sinn, als sich mit der Presse herum zu schlagen. Das würde sie ihr schon abnehmen, schließlich war es ihr nichts unbekanntes mehr nach all den Jahren im Showbusiness. Nach ca. 10 Minuten Fahrt kam das Bike schließlich in einer verlassenen Seitenstraße zum Stehen und Luka nahm ihren Helm ab. "Entschuldige", wandte sie sich an die Schülerin und schüttelte etwas genervt den Kopf. "Sie wissen einfach nicht, wann es genug ist. Ich wollte dich da nicht mit reinziehen." Miku schluckte. Nicht nur dass ihr die rasante Fahrt noch in den Knochen steckte, auch ihr Rücken schmerzte wieder unheimlich. Doch sie wollte sich dankbar zeigen, schließlich hatte Luka sie auf eine merkwürdige Art und Weise gerettet. "S-Schon gut", gab sie leise zurück und sah zu Boden. Sie war wirklich ganz anders, als man einen Star für gewöhnlich einzuschätzen vermochte.
 

"Darf ich dich noch nach Haus fahren?", kam es nach einigen Sekunden der Stille von Luka, welche ihr Gegenüber schuldbewusst musterte. "Das ist das mindeste, was ich dir anbieten kann." Ohne lange darüber nachzudenken nickte Miku. Das war eine gute Idee, denn wenn sie ehrlich war, hatte sie keine Ahnung, wo sie sich hier eigentlich befanden und wie sie von hier aus nach Haus kommen sollte. Da sich Luka jedoch hier auszukennen schien, traf sich das gut und wenn sie sowieso darauf bestand, war es wohl okay. "Wo wohnst du denn?", fragte die Sängerin noch, ehe sie den Motor startete und - nun mit deutlich niedrigerem Tempo - durch die Straßen fuhr. Miku hatte ihre Arme wieder um die Hüfte der hübschen Sängerin geschlungen und hielt sich dicht an sie gedrückt, da sie doch ziemlichen Respekt vor der Geschwindigkeit und der geringen Pufferzone hatte. Schließlich kamen sie an ihrem Haus an. Gerade wollte Miku absteigen und auf ihre Haustür zugehen, da spürte sie wie sich der starke Arm der Sängerin nun ihre zierliche Taille schlang und sie zu ihr zog. Ein sanfter Kuss folgte und sorgte dafür, dass Mikus Herz zu rasen begann und ihr Kopf wieder wie leergefegt war. Mit geweiteten Augen sah sie die ältere schließlich an, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten und auch Luka sah überrascht über ihre eigene Aktion aus. Als nächstes war das Heulen des Motors zu hören und das letzte was die Schülerin sah, war die graue Abgaswolke, in der die Sängerin schließlich verschwand. Erschrocken über sich selbst, raste sie die Langstraße entlang. Was war denn nur in sie gefahren? Wieso hatte sie sie geküsst? Für gewöhnlich beließ sie es doch bei einer Nacht und war damit auch ganz zufrieden gewesen.



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