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Vom Opfer zum Helden

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, wir nähern uns so langsam dem Ende. Ich habe mich dazu entschieden einen Abschluss dieser Geschichte zu finden, da ich wenig Zeit habe jetzt eine neue Tür zu öffnen. Deshalb wird es höchstwahrscheinlich, sobald ich Luft habe, eine Fortsetzung geben. ;)
Viel Spaß mit Kapitel 17! :) Komplett anzeigen

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Mitten in der Nacht wurde er wach und er blinzelte ein wenig verwirrt in das Dunkel, ehe er sich erinnerte, dass sie in Rocket Town von einer Familie freundlich aufgenommen worden waren. Dennoch wunderte er sich, warum er nicht weiter schlafen konnte. Da hörte er den schweren Atem von Zack neben sich und er drehte sich um.

„Zack?“, flüsterte er leise, bekam allerdings keine Antwort. Vorsichtig legte er die Hand auf dessen Stirn, auf welcher Schweißtropfen standen. Sie glühte. Alarmiert setzte er sich auf. Doch es war Nacht und er war sich nicht sicher, ob er Marie wecken konnte. Allerdings hatte sie gesagt, er solle ihr Bescheid geben, wenn sich Zacks Zustand ändert. Und da er eh nicht wusste, was er machen sollte, stand er leise auf und schlich sich in das Zimmer zwei Türen weiter. Zögernd lugte hinein. Die Frau lag in einem Bett neben Krish und schlief. Cloud war sich immer noch unsicher, ob er sie wirklich wecken sollte. Aber er gab sich einen Ruck und trat an sie heran, bevor er ihr sanft eine Hand auf die Schulter legte und ihren Namen flüsterte.

Sie blinzelte ihn an und als sie ihn erkannte schaltete sie schnell.

„Was ist passiert?“, fragte sie leise und richtete sich auf.

„Er hat Fieber“, antwortete er flüsternd, dann folgte sie ihm und entzündete eine der Kerzen auf dem Tisch, der in dem Gastzimmer stand. Marie fühlte Zacks Stirn und zog die Augenbrauen zusammen.

„Ich bin gleich wieder da“, murmelte sie und er hörte, wie sie die Treppen hinunter ging.

Der Wolf setzte sich auf das Bett und legte eine Hand auf die von seinem Kameraden. Sie war kühl und zitterte leicht. Voller Sorge sah er ihn an und bemerkte da erst, dessen aufgesprungene Lippen. Er strich sanft und beruhigend über die Finger, die er ergriffen hatte und bekam gar nicht mit, dass die Frau wieder gekommen war. Sie hatte einen Becher mit Wasser in der Hand, in welchen sie ein paar Tropfen von einer rötlichen Flüssigkeit gab.

„Du musst ihn wecken. Er sollte etwas trinken“, sagte sie dann leise und er nickte. Vorsichtig berührte er ihn an der Schulter und rief seinen Namen. Erst war es nur ein Flüstern, doch er musste die Lautstärke seiner Stimme anheben, um zu seinem Kameraden durchzudringen. Er verstärkte auch den Griff an dessen Schulter.

„Zack!“ Dieser verzog kurz das Gesicht und krallte sich an seine Hand, welche er immer noch hielt. Dann flatterten seine Lider.

„Cloud?“, fragte er heißer und sah ihn an. Ihre Blicke trafen sich und Cloud erschrak über den stumpfen Glanz in seinen Augen.

„Du solltest etwas trinken“, sagte er dann sanft. „Keine Sorge! Wir sind in Sicherheit!“ Er half Zack sich aufzurichten, ehe Marie ihm den Becher hin hielt und dem Schwarzhaarigen half das Gefäß an die Lippen zu setzen.

„Langsam“, ermahnte sie ihn, als er gierig trinken wollte. Also ließ er allmählich das gut tuende Nass seine Kehle hinab rinnen, bis es versiegte. Erschöpft sank er in Clouds Armen zusammen und sein Kopf fiel direkt auf dessen Brust, während er die Augen wieder schloss. Den Wolf durchströmte ein Kribbeln und kaum merklich drückte er ihn ein wenig mehr an sich. Da gab Marie ihm stumm zu verstehen, dass es soweit gut sei und sie sich wieder schlafen legte. Er nickte nur und sah ihr kurz nach, während er Zack immer noch in den Armen hielt. Eigentlich wollte er ihn gar nicht los lassen und lehnte sich an das Kopfende des Bettes in eine bequemere Position. Somit lag sein Kamerad schon fast auf ihm.

Zaghaft fuhr er diesem durch die Haare und wischte ihm die Schweißtropfen von der Stirn. Er bemerkte nicht, wie der Andere wieder einschlief, da auch ihm die Augen erneut zu fielen.
 

Die nächsten Tage verliefen sehr ruhig. Während Cloud und Sephiroth den beiden anderen Männern tatkräftig zur Hand gingen und allmählich auch weitere Dorfbewohner kennenlernten, verbrachte ihr schwarzhaariger Freund die meiste Zeit schlafend. Nur selten war Zack wach, oft nur um etwas zu trinken oder zu essen. Marie hatte darauf bestanden, dass er etwas zu sich nahm, obwohl er weder Appetit noch Hunger verspürte.

Sein Körper fühlte sich, seit er dieses Fieber bekommen hatte, so elendig schwer an und brannte an mehreren Stellen. Deshalb flüchtete er sich immer wieder gern in sein Traumland, das so schön friedlich und voller Glück war. Nicht zuletzt war er sowieso die meiste Zeit alleine, wenn er wach war. Auch wenn Cloud immer wieder nach ihm sah, so hatte er traurigerweise das Gefühl, dass sie sich wieder voneinander entfernten, da sie kaum miteinander sprachen und der Blonde seltener zu ihm ins Bett gekrabbelt kam. Er verstand, dass dieser sich für die Gastfreundschaft der Highwind-Familie erkenntlich zeigen wollte und respektierte das auch. Dennoch vermisste er ihn immer so schrecklich, während er gelangweilt an die hölzerne Decke starrte.

Vielleicht sollte er dem Kleinen seine wahren Gefühle doch endlich offenbaren. Denn wer konnte schon wissen, ob ShinRa nicht morgen schon hier auftauchte und sie wieder in das Chaos stürzte. Sephiroth's Worte von ihrem vertraulichen Gespräch schossen ihm durch den Kopf:

„Zack, sag es ihm so lange du noch die Gelegenheit dazu hast!“

Müde vom Nichts tun fuhr er sich seufzend über das Gesicht, ehe er aus dem Fenster blickte. Dicke Schneeflocken fielen vom grauen Himmel. Es war bereits der siebte Tag, den sie hier in Rocket Town waren. Glücklicherweise hatten die Dorfbewohner ihr Misstrauen ihnen gegenüber fallen lassen und begegneten ihnen sehr freundlich und hilfsbereit. Nicht zuletzt, weil die zwei ehemaligen Söldner halfen Brennholz zu hacken und diverse andere Dinge dank ihrer Kräfte mit Leichtigkeit erledigen konnten. Deshalb wurden sie oft gebeten hier und dort anzupacken.

Eigenartigerweise bekam er Sephiroth kaum zu Gesicht. Nur zwei oder drei Male hatte dieser ihn am Krankenbett besucht. So auch an diesem frühen Nachmittag.

„Ach, Zack! Du bist wach, wie schön“, sagte der Silberhaarige mit einem Lächeln auf den Lippen und ließ sich auf einem Stuhl nieder.

„Ja, ich kann nicht mehr schlafen, auch wenn mein Körper müde ist. In meinem Kopf gehen zu viele Dinge vor, die mich wach halten“, erwiderte er leise und ein wenig niedergeschlagen. Aufmerksam sah Sephiroth ihn an, da es untypisch für den Welpen war, so bedrückt zu sein.

„Was für Dinge?“, hakte er interessiert nach und Zack zog die Stirn in Falten, während in seine Augen ein trauriger Ausdruck trat.

„Es... es geht um Cloud! - Ich hab das Gefühl, dass er mir entgleitet. Dabei hat es doch erst den Anschein gemacht, dass wir uns näher kommen. - Was soll ich tun, Sephiroth? Ich will ihn nicht verlieren?“ Ein wenig verzweifelt sah er seinen älteren Kameraden um Rat suchend an, der schwer seufzte.

„Zu viel ist in einer zu kurzen Zeitspanne passiert. Er muss die Dinge auch erst einmal verarbeiten, da er während seiner Mako-Vergiftung alles um sich herum mitbekommen hat. Er weiß also auch über alles Bescheid. - Aber sag es ihm! Sage ihm offen und ehrlich, was du für ihn empfindest und was er dir bedeutet. Erst dann weißt du, ob er deine Gefühle erwidert oder nicht.“ Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass der Ältere so etwas sagen würde. Also gab es keinen neuen Tipp für ihn, wie er mit seinen Gefühlen umgehen konnte. Leise seufzend sah er an die Decke. Er war sich so unsicher, da er Angst hatte durch ein Geständnis ihre Freundschaft zu zerstören. Denn vielleicht war Cloud ja gar nicht an Männern interessiert.

„Reiß dich zusammen, Zack! Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen“, fügte sein Besucher hinzu und er nickte nur kurz. Der musste es ja wissen. Er musste einfach nur seinem Mut sammeln und den Mund auf machen.

Seufzend schloss er die Augen und drehte sich auf die Seite, als er wieder alleine war. Einen Arm unter den Kopf gelegt, hatte er seinen Körper ein wenig zusammen gerollt und lag mit dem Gesicht zu der leeren Hälfte des Bettes gedreht. Langsam zog er sich die Decke bis zum Kinn.
 

Er war wohl doch ein wenig eingeschlafen, da er nicht bemerkte, dass ein blonder Wolf ihm einige Zeit später Gesellschaft leistete.

Cloud war leise in das Zimmer geschlichen, um seinen Kameraden nicht zu wecken und während sein Blick auf ihm ruhte, setzte er sich im Schneidersitz auf die freie Matratze. Dort ruhte er des nachts, im Gegensatz zu dem Moment. Er betrachtete Zack, wie dieser seelenruhig schlief. Erneut fiel ihm auf, wie hübsch dessen Gesicht war. Nicht nur im entspannten Zustand, sondern auch, wenn der Schwarzhaarige sich freute. Sorgenfalten bildeten sich auf seiner Stirn. Sie hatten die letzten Tage kaum miteinander geredet und, obwohl er sich so sehr nach dessen Nähe sehnte, verbrachte er lieber Zeit mit ihrer Gastfamilie. Er dachte sich, dass es Zacks Genesung beschleunigte, wenn dieser so viel Ruhe wie möglich hatte. Deshalb wollte er ihn auch nicht stören. Wahrscheinlich lag es an dessen Zustand, dass er in den letzten Tagen einen noch niedergeschlageneren Eindruck machte, als zuvor. Der Blonde machte sich Sorgen und würde ihn am liebsten Fragen, was los sei, doch er fand nicht den Mut dazu. Wieso eigentlich nicht? War es denn im Gegensatz zu einem fassbaren Gegner so schwer, sich seinen Gefühlen offen zu stellen? Wie war das möglich? Er schüttelte den Kopf und seufzte leise. Vielleicht sollte er es so angehen wie einen Feind, dem er offen und mutig gegenüber treten konnte. Möglicherweise würde das ihm helfen, ausdrücken zu können, was in seinem Innern vor ging.

„Cloud?“

Er schrak aus seinen Gedanken auf und blickte in Zacks Augen, die mittlerweile wieder mehr Glanz besaßen.

„Hab ich dich geweckt?“, fragte er leise murmelnd und bekamt ein Kopfschütteln als Antwort.

„Nein, ich hab nicht richtig geschlafen.“

„Wie geht es dir?“ Es war fast schon seine Standardfrage, wenn sie dann doch mal einen Wortwechsel hatten. Deshalb bedeutete sie in diese Richtung zu dem Zeitpunkt nicht sehr viel, denn Zack dachte, er würde sich lediglich um seinen körperlichen Zustand sorgen. Doch das stimmte nicht, denn sein Besucher würde nur zu gerne wissen, was in seinem Innern vorging.

„Immer ein bisschen besser“, antwortete der Welpe leise und senkte den Blick. Einige Sekunden herrschte angespannte Stille, ehe er das Spiel umdrehte.

„Und wie geht es dir, Cloud?“ Es war ein vorsichtiges Herantasten, das er begann und er machte seine nächsten Worte von der Antwort seines Gegenübers abhängig. Er wurde kurz verwundert angeblinzelt.

„Gut, soweit. Ich denke wir können uns nicht beklagen, hier einen Unterschlupf gefunden zu haben. Cid und die Anderen sind sehr nett.“

„Ist das dein Befinden von hier...“, Zack hatte die Hand behoben und Tippte ihm erst an die Stirn, „... oder hier?“, dann auf die Brust und zwei verwirrte blaue Augen sahen ihn wieder einige Sekunden nachdenklich an, ehe Cloud den Blick senkte. Dann antwortete er, indem er sich selbst an den Kopf tippte. Erneut herrschte einen Moment Stille, ehe der Schwarzhaarige sie durchbrach.

„Und wie sieht es da aus?“, hakte er leise nach und legte einen Finger wieder in Herznähe auf die Brust des Wolfes. Seine Hand zitterte ein klein wenig, da eine unsichere Nervosität von ihm Besitz ergriffen hatte. Denn er sah, wie sich der Blick seines Kameraden kurz verfinsterte, ehe dieser die Augen schloss und leise seufzte.
 

Er sollte sich zusammen reißen. Hatte er sich nicht gerade noch gesagt, dass er die Sache wie einen echten Kampf angehen wollte? Also musste er auch mal in die Offensive gehen, da sein Gegenüber ihm doch eine so gute Vorlage geschaffen hatte. Er atmete ein, straffte die Schultern und blickte Zack entschlossen in die Augen, ehe er den Mund öffnete. Eigentlich hatte er so vieles sagen wollen, doch nur drei Worte brachten seine Lippen hervor.

„Ich liebe dich!“

Fest hatten sich seine Hände um sein eines Fußgelenk gekrallt, da er Nervös war und die Sekunden schienen Ewigkeiten zu dauern, während er Zacks Reaktion in sich aufnahm. Dieser weitete nach zwei Wimpernschlägen die Augen und sogleich verzogen sich dessen Lippen zu einem schmalen Lächeln. Dann hob er erneut einen Arm, um die Hand an die kühle Wange des Wolfes zulegen und er erwiderte leise:

„Cloud! Ich liebe dich auch!“

Im ersten Moment wusste er nicht so recht, was sein Gegenüber da gerade gesagt hatte, doch auch er weitete die Augen überrascht, als er dessen Worte registrierte. Sein Herz schlug noch schneller und er spürte, wie das Blut seine Wangen durchströmte. Er hatte keine Ahnung, was er darauf sagen sollte, während er in dem leuchtenden Blau von Zacks Iris zu ertrinken schien. Erst merkte er nicht, dass dieser ihn langsam zu sich zog. Doch als er drohte vornüber zu fallen, stützte er sich mit einem Arm auf der Matratze ab und sein Blick huschte über den immer noch lächelnden Mund unter ihm. Dann schloss er die Augen, nur eine Sekunde bevor sich ihre Lippen zaghaft berührten. Die Schmetterlinge in seinem Bauch vollführten einen schnellen Freudentanz, da ihn seine Empfindungen gefangen nahmen und es sich so gut anfühlte.

Erst ganz zart und mit größter Vorsicht erkundeten sich ihre Lippen, doch schon bald wurden sie etwas mutiger. Cloud genoss das Gefühl ebenso sehr wie Zack, dessen Hand immer noch an seiner Wange ruhte. Er selbst fuhr durch das störrische schwarze Haar, über die noch warme Stirn und hohen zarten Wangenknochen des Gesichts, das er so gerne betrachtete. Er wollte gar nicht, dass dieser Moment endete und wünschte, er würde ewig dauern, da es so schön war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RandaleEiko
2014-09-07T11:54:42+00:00 07.09.2014 13:54
JAAAAAAA NA ENDLIICH~ ^^LOS ZACK NIMM IHN RAN!!!! ...äh was? Oh hab ich das gerade laut gesagt
o///o
Antwort von:  NithrilMusic
07.09.2014 16:40
Ich fürchte ja ^^"
Antwort von:  RandaleEiko
07.09.2014 22:52
Ups....mieeeeeeep +///_///+


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