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Two hearts, however, one soul 2

Family is more than Blood
von

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Geschwister unter sich

Lachend schlenderten sie am Ufer des Fjords entlang. Die Sonne färbte den Himmel bereits in ein sanftes orange- rot und läutete die Dämmerung ein. Vereinzelte Sterne blitzten hier und da bereits am Horizont auf. Immer wieder schubsten sich die Geschwister ins Wasser, rauften sich und genossen die Zeit die sie miteinander hatten.

Mikeyla hatte sich diesen Tag ganz und gar für Yoh frei gehalten. Durch Elsa und auch ihre eigenen Verpflichtungen fanden die beiden Garu nur noch selten Zeit etwas gemeinsam zu unternehmen. So schnappte sich sie Ältere ihren Bruder kurz nach dem Frühstück und verbrachte den Tag damit, Fische zu fangen, schwimmen zu gehen oder einfach als Wölfe in den Wäldern herumzutollen, wie sie es als Kinder immer gerne getan hatten. Es sollte ein schöner Tag für oh werden, damit die Nachrichten, die sie ihm zukommen lassen musste, ihn nicht zu sehr herunter ziehen konnte. Elsa hatte sie heute Morgen noch einmal beschworen mit ihrem jüngeren Bruder zu reden, doch wo sollte sie beginnen?

Schweigsam ging sie neben ihrem Bruder her und hing ihren Gedanken nach. Die plötzliche eingetretene Stille beunruhigte den jungen Mann, sorgte für ein ungutes Gefühl in seinem Inneren. Sie bemerkte sein abruptes Abstoppen nicht, auch nicht den fragenden Blick, den er Mikeyla förmlich in den Rücken brannte. Erst als er die Schwarzhaarige sanft an der Schulter berührte blieb sie stehen.

»Schwester? Was ist los?«, besorgt sah er ihr in die Augen, versuchte in ihnen eine Antwort zu finden.

Seufzend ließ seine Schwester die Schultern hängen und setzte sich in das weiche Gras zu ihren Füßen. Sie nahm einen langen Grashalm in die Hand, legte sich lang und kaute darauf herum. Verwundert über ihr Verhalten setzte Yoh sich neben sie, stupste sie noch einmal in die Seite und schnaubte genervt als er immer noch keine Reaktion erhielt. Kurzerhand riss er ein Büschel Gras heraus und lies, das saftige Grün über Mikeylas Gesicht los. Empört prustete diese und sah verärgert zu ihm, während sie sich die Reste aus dem Haar und dem Gesicht entfernte.

»Aha. Hab ich also endlich deine ungeteilte Aufmerksamkeit, ja?«, mit tadelndem Blick sah er sie an. »Also was ist los? Du bist komisch in letzter Zeit. Außerdem … so sehr wie ich diesen Tag auch genossen habe, ch werde das Gefühl nicht los, dass alles hier nicht ganz Grundlos war.«

Grummelnd richtete sich die Schwarzhaarige sich auf. »Naja … ja … du hast recht ich … es gibt da etwas über das ich dringend mit dir reden muss.«, sie druckste herum, holte den mittlerweile, sehr zerknitterten und mitgenommen aussehenden Brief aus ihrer Hosentasche und reichte ihn ihrem Bruder, der das Schreiben mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier begutachtete. Behutsam nahm er es entgegen und überflog ihn. Sein Gesicht verriet die ganze Zeit über nichts über seinen Gefühlszustand. Erst als er ihn ihr zurückgab, zog er nachdenklich die Augenbrauen zusammen und schürzte die Lippen.

»Hm … das ist zwar schon alles sehr komisch und wage, aber es ist Mutters Angelegenheit nicht deine, sie ist die Alphawölfin. Oder kanntest du diesen Mann?« fragend musterte er seine Schwester die auf einmal völlig ruhig war. »Was es auch ist … ich denke wegen diesem Schreiben solltest du dir keine zu großen Sorgen machen, Mutter wird es schon richten!«, aufmunternd klopfte er seiner Schwester auf die Schulter und wollte aufstehen. Mikeyla packte ihn jedoch an seinem Arm und zog ihn wieder zu sich. Verwirrt sah er sie an, wollte etwas sagen, doch sein Mund klappte zu als er sah, wie die Schwarzhaarige mit den Tränen rang, die drohten hervor zu brechen.

»Was-?«

»Es ist zu meiner Angelegenheit geworden auch wenn ich es nicht will.« leise und bestimmend verließen die Worte ihren Mund.

»Warum? Weil er einst Mitglied des Rudels war? Ich habe den Namen Haakon Ragnarson noch nie gehört oder gelesen! So wichtig kann er also nicht gewesen sein. Außerdem gehen uns seine Belange nichts mehr an! Wer einmal aus dem Rudel geht kann nicht mehr so einfach zurück oder um Schutz erbitten.«, gab er schlicht zurück. » Und warum um alles in der Welt ist es DEINE Angelegenheit?«

»Das Rudel hat entschieden ihm zu helfen weil er … er war Rudeloberhaupt Yoh. », sie schluckte den schmerz hinunter, zwang sich ihrem Bruder in die verwirrten Augen zu sehen. »Mutter kann nicht gehen … sie erträgt es nicht. Sie kann ihm nicht gegenüber treten, nicht ohne vielleicht zu riskieren etwas zu tuen, dass sie bereuen würde.«

»Bitte?! Mutter hatte noch nie Prob-«

»YOH, VERDAMMT!«, sauer, mit sich und der Welt schrie sie ihm entgegen. Beide sprangen auf ihre Füße und fixierten sich wütend über die Reaktion des anderen. »Verstehst du nicht? Er war RUDELOBERHAUPT!! Kurz bevor du geboren wurdest, ging er mit der Frau auf die er sich prägte nach Corona … und verließ unsere Mutter.« , zittrig leckte sie sich über die Lippen, die Hände zu Fäusten geballt.

Dann endlich regte sich etwas in dem jungen Mann. Die Augen vor Erkenntnis geweitet, sah er gehetzt zwischen dem Blatt in seiner Hand und seiner Schwester hin und her. »Warte ... was?! Aber Mutter … d-das heißt ja …«, die Schwarzhaarige nickte nur düster. Ungläubig starrte er hinaus auf den in der untergehenden Sonne glitzernden Fjord. Seine Gedanken rasten, sein Puls überschlug sich. Dies … dies war das aller Erste mal, dass er on seinem Vater hörte, dass er nun sogar seinen Namen erfuhr. Jedes Mal in den letzten Jahren, wenn er versucht hatte etwas über seinen Vater zu erfahren, wurde er von den anderen harsch zurück gewiesen, insbesondere von seiner Mutter. Kaila hatte entweder nicht auf darauf reagiert oder ihn so scharf angesehen, dass er sich freiwillig aus dem Haus begab. Neugierig und dennoch vorsichtig sah er zu seiner Schwester. Die junge Frau schien alles andere als Erfreut über den Brief und ihr Gesicht spiegelte puren Zorn wieder. Er war hin und her gerissen. Gern hätte er mehr erfahren aber der Zustand seiner Schwester und die Sorge um sie waren größer.

»Ich weiß … du hast jede Menge Fragen … aber ich kann und werde sie dir nicht beantworten, also höre mir jetzt bitte gut zu, denn ich möchte dir etwas vorschlagen.«, sie sah ihm unverwandt in die Augen.» Morgen reißen wir nach Corona wie du bereits weißt. Da du sowieso mitkommst, wegen Gerda und Kai, brauche ich Mutter deshalb nicht an zu lügen. Schneeflöckchen und die Andern sind ja zur Geburt der Tochter ihrer Cousine Rapunzel eingeladen worden. Sobald wir dort ankommen wird ein Bote Haakons, Hagen war glaube ich sein Name, uns am Hafen in Empfang nehmen. Ich überlasse dir die Entscheidung ob du mit mir zu unserem … Vater … gehen möchtest. So könntest du von Angesicht zu Angesicht mit ihm reden und vielleicht Antworten auf deine Fragen erhalten. Solltest du dich dafür entscheiden … bitte ich dich Mutter gegenüber den Mund zu halten. Ihr wäre es am liebsten gewesen wenn du nichts davon erfahren hättest, aber …. Du hast das Recht dazu.«

»Ja, ja … ich denke ich werde dich begleiten. Ich habe tatsächlich einige Fragen und auch wenn ich verstehen kann, dass du nicht mit mir darüber reden willst, so möchte ich doch Antworten. Außerdem will ich wissen wie er ist und wie er aussieht! Ich habe unseren Vater.«, Mikeyla schnaubte verächtlich bei der Erwähnung» nie kennen gelernt.«, seufzend nickte die Ältere.

»Dann ist es beschlossene Sache. Haakon wird allerdings noch ein wenig warten müssen nach unserer Ankunft. Zunächst werden wir der königlichen Familie Coronas vorgestellt.«, sie stand auf und reichte ihrem Bruder die Hand. »Ich für meinen Teil hoffe, dass wir schnell in dieser „Sache“ zu einem Ergebnis kommen und ich das Kapitel Haakon Ragnarson endlich abschließen kann. Dann habe ich ein bisschen mehr Zeit mit Schneeflöckchen.«

»Grinsend nahm Yoh ihre Hand und klopfte ihr auf die Schulter. »So so, mehr Zeit mir DEINEM Schneeflöckchen.«, er wippte vielsagend mit den Augenbrauen und sein Grinsen wurde nur noch breiter. »Elsa hat sich übrigens bei mir beschwert uuuuund sie macht sich sorgen um dich.« beschwichtigend hob er die Arme nach oben. »Hey! Ich gehe meiner zukünftigen Frau nicht ständig aus dem Weg, lauf weg oder beschließe mich in einem anderen Zimmer zu verbarrikadieren.«

»Sie ist nicht … ich habe sie noch nicht …. Wir …« pikiert stammelte die Garu vor ich hin und nestelte dabei an ihrem Wams herum.

»Ich weiß, dass du ihr noch immer keinen Antrag gemacht hast und das obwohl du den Ring schon eine halbe Ewigkeit mit dir herumschleppst.« erstaunt riss seine Schwester die Augen auf, Yoh winkte nur ab.» Ich bin nicht doof, Mikyla. Aber jetzt mal ehrlich. Auf was wartest du denn? Ihr liebt euch und bis zu der Hochzeit würde noch mindestens ein weiteres Jahr verstreichen, wenn du Angst hast es ginge zu schnell.«

»Ich … ich weiß einfach nicht wann der perf-«

»HALT! STOPP! AUSZEIT! Schwesterherz?«, unterbrach er sie mit mahnendem Ton. »Elsa kann ihre eigenen Entscheidungen treffen, weit du? Sie ist eine erwachsene Frau und im Übrigen … perfekte Momente gibt es in dem Sinne nicht! Außerdem ist für sie nur wichtig, dass du ihr den Antrag machst und das du dir dabei Mühe gibst, der Rest kommt von ganz allein.«

Sprachlos sah sie zu Yoh. Wann war ihr Bruder doch gleich so erwachsen geworden? Sie fühlte sich wie die kleine Schwester die hilfesuchend zu ihrem älteren Bruder rannte. Nur das Mikeyla ganze vier Jahre älter war als der junge Garu vor ihr.

Skeptisch zog sie eine Braue in die Höhe. »Und du weißt das, weil du nun seit kurzem auch Rat bei Kristoffs „Beziehungsexperten“ suchst?«

»Du traust mir aber auch gar nichts zu! Nein! Die Königin und ich reden gelegentlich miteinander. Wenn Anna beschäftigt ist und du nicht anwesend, was in letzter Zeit häufig der Fall war, dann unterhalten wir uns. Zwar auch nicht oft aber regelmäßig genug um zu wissen wie es ihr mit alldem geht.«

Der Schwarzhaarigen klappte der Mund auf und zu, Yoh lachte.

»Nun schau nicht so.«, er boxte ihr brüderlich gegen die Schulter. »Jetzt Mal ganz unter uns. Warum hast du ein eigenes Zimmer bezogen? Alle im Schloss sehen wie schlecht es euch mit deiner Entscheidung geht. Elsa schläft so schon fürchterlich genug, beziehungsweise wenig und du unternimmst neuerdings nächtliche Ausflüge, weil du nicht schlafen kannst. Das kann wohl kaum in eurer beider Interesse sein!<

Schamesröte stieg Mikeyla in die Wangen und eine plötzliche Hitzewelle durchflutete ihren Körper, als sie an die Blonde dachte. Winselnd knetete sie die Hände und sah verlegen zur Seite. >Yoh … ich habe dich wirklich gern, du bist mein Bruder … aber darü-«

»Ahaaaaaa … wusste ichs doch.« verwirrt sah sie zu dem jungen Mann, der triumphierend die Arme vor der Brust verschränkte.

»Wie meinen?«

»Weißt du … wenn es passiert, passiert es eben.« dabei grinste er breit. »Im Übrigen glaube ich nicht das dein Schneeflöckchen so sehr an Traditionen festhält wie du es tust. Oder was glaubst du warum sie dich sonst versucht zu bezirzen, wie eine Sirene einen armen Fischer? Bevor du jetzt etwas sagst … ich habe Augen in meinem Kopf. Ich sehe die Blicke die ihr euch zu werft. Also Schwesterherz … wird ein bisschen lockerer. Lass dir nichts von Mutter, unserem Obermoralapostel, einreden, ja?«

Langsam ging er an ihr vrobei und wieder Richtung Schloss. »Ich werde jetzt noch einiges Vorbereiten für unsere Reise, solltest du vielleicht auch tuen. Oh … und ich denke … die Königin würde sich über einen Besuch bei ihr freuen.« Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. »Bis morgen dann.« , dann verwandelte er sich und ließ seine ältere Schwester mit hochrotem Kopf am Fjord Ufer alleine zurück.

»Wieso wissen immer alle mehr als ich? Und warum muss ich mir von meinem KLEINEN Bruder Ratschläge in Sache Liebe … anhören?« Kopfschüttelnd trottete sie zurück zum Schloss, die Gedanken wieder auf den morgigen Tag gerichtet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  xXxMephistoxXx
2014-08-15T15:10:13+00:00 15.08.2014 17:10
Kann mich nur anschließen bin wie immer begeistert.
Lg Mephi
Von:  fahnm
2014-08-14T21:14:21+00:00 14.08.2014 23:14
Super Kapi^^
Mach weiter so^^
Antwort von:  Ruki_Mitarashi
14.08.2014 23:28
Daaaaanke ^^


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