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Between Heaven and Hell

von

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Die Falle ist gestellt

Während der Fahrt schwieg Piers und blickte eine Weile lang einfach aus dem Fenster, ehe er die Augen schloss und doch noch mal etwas schlief.

Wenn sie sich nun daran machten, Wesker zu suchen und zu bekämpfen, brauchten sie all ihre Kräfte.

Und etwas angeschlagen war der junge Soldat ja doch noch.

Die letzten Tage waren mehr als anstrengend gewesen, und erst vor wenigen Stunden war er bei Rebecca in der Wohnung wieder zusammengeklappt.

Da war er lieber vorsichtig und erholte sich noch ein wenig.

Er wollte seinen Captain und Liebsten um jeden Preis rächen, und dazu musste er vollkommen fit sein.

Erst als sie nach mehreren Stunden anhielten, um zu tanken und sich kurz die Beine zu vertreten, schlug der junge Soldat wieder die Augen auf, aber auch nur, weil Rebecca die hintere Tür geöffnet hatte und sich leicht zu ihm beugte.

"Alles okay?", fragte die Ältere, als Piers seine Sinne wieder gesammelt hatte, und dieser nickte leicht und setzte sich etwas aufrechter hin.

Dann drückte ihm Rebecca eine Flasche Wasser in die Hand und bewegte ihn dazu, ein paar kräftige Schlucke aus dieser zu nehmen.

Als Piers der Aufforderung nachgekommen war und etwas getrunken hatte, legte er die Flasche zur Seite, schnallte sich ab und stieg vorsichtig und langsam aus.

Seine Beine trugen ihn sicher, und der Scharfschütze atmete doch ein wenig auf.
 

Er ging ein wenig auf dem Rastplatz umher, der an die Tankstelle grenzte, und sah sich dort um.

Nur ein paar Trucks standen hier und ein, zwei normale Autos, deren Fahrer er jedoch nirgendwo ausmachen konnte.

Es war mitten in der Nacht, aber dennoch hatte Piers erwartet, dass die Tankstelle belebter sein würde.

Sein Weg führte ihn an den beiden Autos vorbei zum Shop, doch er betrat diesen nicht, sondern wandte sich dem Automaten daneben zu und holte sich an diesem einen Kaffee.

Irgendwie konnte er momentan nicht ohne.

Mit dem heißen Pappbecher wandte er sich wieder ab und ging noch einmal ein paar Schritte über den Platz.

Die kühle Nachtluft tat gut und belebte ein wenig die Geister, was von dem Koffein im Kaffee gut unterstützt wurde.

Als er den Becher geleert hatte, warf Piers ihn in den Mülleimer, ging kurz um das Gebäude herum zur Kundentoilette, lief anschließend noch einmal ein paar Meter und machte sich dann wieder auf den Weg zurück zu Barrys Jeep, an dem Rebecca bereits wartete, ebenfalls mit einem Kaffeebecher bewaffnet.

Dann gesellte sich nach wenigen Momenten auch Barry wieder zu ihnen, öffnete den Wagen und verstaute die Tüte mit Getränken und Snacks, ehe er einstieg und den Motor anließ, damit sie weiter fahren konnten.
 

Die kleine Gruppe wollte ja keine Zeit verlieren, weshalb sie an sich nur sehr wenige Pausen einlegten.

Die an der Tankstelle war mit die längste gewesen und die einzige, bei der sie alle ausgestiegen waren, um sich kurz die Beine zu vertreten und frische Luft zu schnappen.

Stattdessen wechselten sich Barry und Rebecca mit dem Fahren ab, so wie es damals auch Chris und Piers auf ihrer Fahrt dorthin getan hatten.

Bei diesen Erinnerungen verfinsterten sich Piers' Gedanken wieder, und er atmete zittrig durch, drückte den Kopf gegen die Rückenlehne und schloss wieder die Augen.

Er vermisste Chris so sehr, er wusste nicht, ob er über diesen Verlust jemals hinweg kommen würde.

Jede Sekunde lang dachte er an den Älteren, und wenn diese Gedanken mit bestimmten Ereignissen verbunden waren, wurde es nur umso schlimmer, so, wie nun gerade auch.

Und das Wissen, dass Wesker irgendetwas mit Chris' toten Körper anstellte, dass er ihm nicht einmal im Tod Ruhe ließ, machte es auch nicht unbedingt besser.

Piers' Hass auf den Blonden wuchs nur immer weiter, und niemand würde ihn davon abhalten können, diesem seinen Hass auch deutlich zu demonstrieren, wenn sie sich begegneten.

Und das würden sie sicherlich schon bald.
 

Der junge Soldat merkte gar nicht, wie er mit diesen Gedanken wieder weg dämmerte, und sein Kopf kippte seitlich etwas gegen die Scheibe.

Kurz blickte Rebecca etwas erschrocken nach hinten, weil sie fürchtete, Piers hätte das Bewusstsein verloren, doch sie sah, dass dieser ruhig atmete und entspannt wirkte.

Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, und sie wandte sich wieder nach vorne und blickte auf die leere Straße vor ihnen.

Keine zwei Stunden würde es mehr dauern, bis sie die Provinz British Columbia wieder erreicht hatten.

Im Moment fuhr Barry, und so entschied die Biochemikerin, selber auch noch mal ein wenig die Augen zu schließen.

Die Ruhe, die in dem Wagen herrschte, verleitete dazu, und sie wusste, dass Barry sie sicher ans Ziel bringen würde.

Er selber hatte zuvor erst etwas geschlafen und war nun vollkommen fit und ausgeruht, sodass die Jüngere sich das nun ruhig die letzten Kilometer gönnen sollte. Das Navi sagte ihm ja, wo er lang musste, und selbst wenn es aus irgendeinem Grund ausfallen sollte, konnte er immer noch den Straßenschildern folgen.

Der Älteste ließ den beiden Jüngeren nun also ihre Ruhe und konzentrierte sich voll und ganz auf die Straße vor ihnen.
 


 


 


 


 


 


 

Nach etwas mehr als zwei Stunden hatten sie dann Victoria erreicht, die Stadt, in der Chris und Piers sich zuvor befunden hatten.

Der junge Soldat war wenige Minuten zuvor wieder aufgewacht und hatte Barry gebeten, das Motel anzusteuern, in dem er ein paar Tage mit seinem Liebsten gewohnt hatte.

Etwas unschlüssig hatte der Bärtige genickt, denn ihm war klar, dass es Piers nicht leicht fallen würde, dieses Gebäude wieder zu betreten.

Aber sie mussten Wesker finden, und wenn sie das nicht schafften, dann mussten sie zulassen, dass dieser sie fand.

Und Piers hatte das Gefühl, dass dieses Motel dafür der am besten geeignete Ort war.

Also fuhr Barry den Parkplatz an, parkte den Wagen und stellte den Motor ab, ehe er sich an Rebecca wandte, um diese zu wecken.

Etwas verwirrt blinzelte die junge Frau das Gebäude an, und als sie Piers' Blick im Rückspiegel begegnete, wusste sie, wo sie sich befanden.

"Bist du sicher?", hakte sie nach, was der Jüngere nur mit einem knappen Nicken erwiderte.

Er konnte jetzt nicht nur nach seinen Gefühlen gehen, es gab einfach weitaus Wichtigeres.

Jetzt galt es, Wesker zu finden und sich diesem zu stellen, und da war es am besten, wenn sie sich an einem Ort befanden, den auch der Blonde mit ihnen verband.

Also zuckte die Rothaarige nur mit den Schultern, nickte dann und stieg aus, ehe sie den Kofferraum öffnete, um die Sachen heraus zu holen.
 

Piers wandte sich schon einmal von dem Wagen ab, den die anderen Beiden ausräumten, und ging in das Gebäude hinein.

Etwas verwirrt blickte der Mann an der Rezeption ihn an, und Piers fiel ein, dass er ja gar nicht ausgecheckt hatte.

Das Zimmer stand ihnen noch länger als eine Woche zur Verfügung, aber er hätte ja wenigstens Bescheid geben können, dass er es nicht mehr nutzen wollte oder musste.

Nun aber kam es ihm ganz gelegen, dass das Zimmer noch auf Chris' Namen angemeldet war und sich der Mann an ihn erinnerte.

Kurz erklärte der junge Soldat, dass der Mann, mit dem er zuvor eingecheckt hatte, früher hatte abreisen müssen als geplant, dass er selber das Zimmer aber gerne weiterhin nutzen würde, jedoch mit zwei weiteren Leuten.

Für die dritte Person würden sie natürlich extra zahlen.

Kurz zögerte der Alte, dann aber nickte er seufzend und berechnete für die dritte Person einen erstaunlich günstigen Aufschlag, den Piers bereitwillig zahlte.

Ihm wurde noch ein weiterer Schlüssel in die Hand gedrückt, dann wandte der junge Soldat sich Barry und Rebecca zu, die das Gebäude bereits betreten hatten.

Gemeinsam gingen sie nun die Treppe hinauf und den Gang entlang zu dem Appartement, das Chris und er zuvor schon bewohnt hatten.
 

Der junge Soldat hatte die Tür aufgeschlossen und trat in das Zimmer hinein, in dem er nun erst einmal stehen blieb.

Sein Blick schweifte über die Couch hinweg zur Badezimmertür, und wieder sah er für einen kurzen Moment Chris dort liegen.

Er fühlte sich zu dem Moment zurückversetzt, in dem er seinen Captain dort gefunden hatte.

Er war erstarrt gewesen, und nie da gewesene Angst hatte sich in ihm breit gemacht.

Die kurze Sekunde, in der er nicht mal den Puls des Älteren hatte spüren können, hatte ihm die Kehle zugeschnürt.

Und als dessen Herz dann wirklich ausgesetzt hatte...

"Piers?", riss ihn eine Stimme aus seinen düsteren Gedanken, und das Bild verblasste, und der junge Soldat sah nur noch den leeren Durchgang der Tür, die ins Bad führte.

"Es ist nichts", murmelte er, fuhr sich durch die kurzen Haare und schüttelte den Kopf.

Er musste sich nun zusammenreißen, musste Ruhe bewahren.

Er durfte sich nicht zu sehr darauf versteifen, dass die Sache mit Wesker zu etwas sehr Persönlichem geworden war, auch wenn er wusste, dass es der Blonde durchaus auf ihn abgesehen hatte.

Er hätte Chris auch einfach schnell töten können, er hätte ihn problemlos gleich ausschalten können. Und er hätte auch dessen Liebsten töten können.

Aber das hatte er nicht getan. Sicherlich wollte er Piers leiden sehen, wollte er ihn aus der Reserve locken und ihn rasend machen.

Und verdammt, das hatte er auf jeden Fall geschafft.
 

"Was hältst du davon, wenn du dich noch ein wenig ausruhst, während wir noch etwas richtiges zu Essen besorgen und versuchen, an Informationen über Weskers Aufenthaltsort zu kommen? Wir haben zwar noch ein paar Snacks, aber auf Dauer sind die auch nicht das Wahre", schlug Barry nun vor, und er packte Piers an den Schultern und schob ihn vor sich her in das Schlafzimmer, wo er ihn auf das Bett drückte und die kleine Tüte mit den Snacks auf den Nachttisch daneben stellte.

Er wusste, dass der Jüngere in diesem Bett sicherlich keine Ruhe fand, aber er empfand es als sinnvoller als ihn mitzunehmen.

Ob Piers das selber zugab oder nicht, er war noch angeschlagen, er brauchte die Ruhe.

Und hier im Motelzimmer war er nun einmal am besten aufgehoben.

Zögerlich nickte der Jüngere dann sogar und ließ sich mit einem leisen Seufzen zurück sinken.

Auch er hatte geglaubt, hier keine Ruhe zu finden, in dem Bett, das irgendwie noch immer nach Chris roch.

Aber es vergingen nur wenige Sekunden, bis ihm die Augen schon ganz automatisch zu fielen und seine Sinne sich einfach verabschiedeten.

Er verlor nicht wirklich das Bewusstsein, sank aber in einen tiefen Schlaf, in dem ihn nichts so leicht stören konnte.

So bekam er gar nicht mehr mit, wie Rebecca und Barry das Zimmer nach einer Weile verließen, um ihrem Vorhaben nachzugehen.
 


 


 


 


 


 

Und ebenso wenig bemerkte Piers, dass sich kaum eine Stunde später eine andere Person Zutritt zu dem Motelzimmer verschaffte.

Wie sie das tat, würde auf ewig ihr Geheimnis bleiben.

Wie ein schwarzer Schatten huschte die Gestalt durch das Zimmer, leise wie ein Ninja.

Ein kurzer Blick zu Piers verriet ihr, dass dieser rein gar nichts mitbekam, und dass sich das auch so bald nicht ändern würde.

Eine behandschuhte Hand griff in eine Manteltasche und zog einen Zettel heraus, den sie neben der Snacktüte auf dem Nachttisch platzierte.

Es war eine Nachricht an den jungen Soldaten, die diesem verraten sollte, wo der Feind sich aufhielt, und wie er dort hin kam.

Und dort stand auch, dass der Blonde eine Überraschung für Piers bereit hielt, die diesem den Atem und die Sprache verschlagen würde.

Als die Nachricht platziert war, blickte die Gestalt noch einmal zu Piers, runzelte die Stirn und beugte sich hinab.

Der Scharfschütze war so still gewesen, dass der Eindringling für einen Moment befürchtet hatte, er könnte gestorben sein.

Aber der junge Mann atmete, und so wandte sich die Gestalt zufrieden wieder ab.

Ein toter Piers hätte den ganzen Plan zunichte gemacht, aber so konnte alles noch funktionieren, wie es sollte.
 

Ein kurzer Lichtschein des Mondes fiel in das Motelzimmer und huschte über das blasse Gesicht und die blonden Haare des Einbrechers, streifte die dunkle Sonnenbrille und die schmalen Lippen, die zu einem siegessicheren Grinsen verzogen waren.

Noch lief alles nach Plan, und sicherlich würde das auch so bleiben.

Der erste Teil war, wenn auch mit leichten Komplikationen, geglückt, und der zweite schien auch ein Erfolg zu werden.

Piers würde der Wegbeschreibung der Nachricht folgen, und sicherlich würde er nicht auf seine Begleiter warten, die draußen ohnehin gerade auf falsche Fährten gelockt wurden.

Wesker hatte auch jetzt noch genug Kontakte, die er für seine Pläne benutzen konnte.

Ja, der junge Soldat würde kommen und ihn finden, und er würde nicht nur Wesker begegnen.

Und dann würde ein sehr interessanter Kampf beginnen, bei dem der Blonde nur zusehen musste, ohne sich selber die Finger schmutzig zu machen.

Lange würde er vermutlich nicht dauern, aber das spielte keine Rolle.

Dieser Kampf diente nicht nur zu seiner Unterhaltung, sondern er konnte auch sehen, wie erfolgreich seine Forschung war, die er die letzten vier Jahre betrieben hatte, und die er mit der Beschaffung des C-Virus hoffentlich hatte perfektionieren können.

Natürlich hatte er bereits Proben von diesem und war nicht auf Piers' Blut angewiesen.

Lange würde Wesker nicht mehr warten müssen, um zu erfahren, wie das alles ausgehen würde.

Ein letzter Blick zu Piers, dann wandte Chris' Erzfeind sich wieder ab, verließ das Zimmer, schloss die Tür und machte sich wieder auf zu dem Ort, an dem er Piers erwarten würde, und an dem auch die Überraschung für diesen bereit stand.

Schon einmal hatte er einen ähnlichen Plan verfolgt, der leider schief gegangen war, da Chris ihm wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.

Doch nun würde alles gut gehen, das musste es einfach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leaf-Phantomhive
2015-11-01T21:05:26+00:00 01.11.2015 22:05
Gomenesai!!!!
Ich bin ne schlechte Kommi Geberin.
Ich wollte immer machen aber JETZT.
Aber ich kann nur sagen ich mag deine Geschichte immer mehr.
Und ich bin immer total gespannt darauf wie es weiter geht.
Vor allem da ich selbst nicht in die Puschen komm endlich weiter zu schreiben.
Gomenesai noch mal.
Freu mich schon wie sau wenns weiter geht.
Lg Riley
Antwort von:  Lady_Red-Herb
01.11.2015 23:17
Ach, ist doch okay.
Freu mich, dass du wieder was schreibst.
Und vor allem, dass dir die FF immer noch gefällt ^-^
Werde bald weiter schreiben, das nächste Kapitel ist schon in Arbeit :)


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