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Nur ein einziger Tag

von

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Aufbruch

Der Morgen startete bereits ungemütlich.

Der Himmel war wolkenverhangen und die klirrende Kälte ließ auf baldigen Schneefall schließen. Nicht zum ersten mal überlegte Toshi ob er die ganze Sache nicht einfach sein lassen sollte.
 

Nichtsdestotrotz stand er zu dieser frühen Stunde abreisebereit auf dem Vorplatz des Tempels, der seit fast einem Jahr ihr Hauptquartier war. Die Pferde hatte Tetsu bereits gesattelt und bepackt und war nun in die Küche verschwunden. Außer ihm und Katsu, der sich noch verabschieden wollte, war der weite Platz leer und auch im Tempel regte sich noch kein Laut. Sie hatten den frühen Zeitpunkt absichtlich gewählt, damit ihre Abreise weitgehend unbemerkt bleiben würde. Es würde zwar nur eine einzige Nacht werden, aber eigentlich konnte er sich das zu diesen Zeiten nicht erlauben.
 

„Toshi...du musst mir noch was versprechen...Ich weiß, es wird dir schwer fallen...aber bitte denk nicht an die Arbeit während ihr weg seid. Ihm zuliebe.“
 

Toshi stöhnte innerlich auf.
 

„Ich werde es versuchen.“ antwortete er halbherzig.
 

Er hatte ewig mit Katsu darüber diskutiert. Aber laut Yamazaki war der Zeitpunkt günstig. Souji war so fit wie schon lange nicht mehr. Nicht gesund, aber verglichen mit den letzten paar Monaten waren sie schon froh wenn er zusammen mit ihnen essen konnte und ab und zu den für ihn nun unendlich langen Weg in den hinteren Garten auf sich nahm um Saizou und seine zahlreichen Verwandten zu besuchen.

Trotzdem hatten sie sich alle Optionen offen gehalten und Souji erst gestern Abend erzählt, dass

er am nächsten Tagen eine zweitägige Reise unternehmen würde. Anstatt mit Begeisterung hatte er zunächst mit Skepsis reagiert. Katsu musste mehrmals nachfragen, bis Souji schließlich damit herausrückte, das er Angst hatte die Reise sei nur ein Vorwand um ihn in ein Krankenhaus oder zurück nach Edo zu bringen. Toshi hatte sich darüber sehr geärgert, Katsu war bestürzt gewesen. Schließlich mussten sie beide Souji schwören, dass es wirklich nur eine schöne Überraschung für ihn sein sollte und er am nächsten Tag wieder zurück in Kyoto sein würde.
 

„Kondo-san! Hijikata-san! Ohayou!“

Souji kam lachend auf sie zu. Von der Weite sah man nicht wie krank er wirklich war.

Genau wie Toshi trug er eine hochgebundene Hakama, einen gefütterten Kimono und einen langen Haori darüber. Den weißen Schal hatte er sich bereits bis übers Kinn hochgezogen. In einer Hand hielt er einen Hut und in der anderen seine Reisesachen.
 

Mit jedem Schritt den er näher kam, schrie seine Krankheit Toshi stärker ins Gesicht. Die fahle Haut, die dunklen Schatten um die Augen und das ausgemergelte Gesicht. Die kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn.
 

„Ne, Kondo-san was macht ihr denn hier? Kommt ihr auch mit?“ fragte Souji als er bei ihnen ankam.

„Aber nein, ich wollte mich nur von euch verabschieden. Freust du dich schon?“

„Natürlich freue ich mich!“ Souji grinste übers ganze Gesicht. „Aber ich finde es gemein, das ich nicht weiß wohin es geht!“

„Nun findest du es ja bald heraus. Wir gehen jetzt auch gleich los, bevor hier noch alle aufwachen. Deinen Hut kannst du gleich aufziehen , es schneit sowieso bald.“ meinte Toshi und stieg dann auf sein Pferd auf.

„Hai, hai...“ Souji verstaute seine Sachen in der Satteltasche seines Pferdes und ließ sich dann von Katsu in den Sattel helfen.

„Also dann ihr beiden, gute Reise! Passt auf euch auf.“ Katsu lächelte aufmunternd.

Aber nachdem Souji ihm noch ein fröhliches „Bis morgen!“ zugerufen hatte und auf seinem Pferd voraus ritt, verschwand das Lächeln und Sorge machte sich in seinem Blick breit.

„Es wird schon alles gut gehen. Notfalls machen wir länger Rast oder kehren wieder um.“ meinte Toshi leise.

Katsu nickte, aber Toshi wusste genau was in seinem besten Freund vorging.

„Keine Angst...ich werde ihn schon wieder zurückbringen.“
 

Dann folgte er Souji durch das große Tor des Tempels in die frostige Morgendämmerung.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Shinsengumi! Yeah! Das Fieber hat mich wieder voll gepackt!

Wohin die Reise wohl geht? ;-) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  HikariHodako
2014-07-30T14:39:03+00:00 30.07.2014 16:39
Aha... oho !
Eine Shinsengumi Fanfiction also, sehr schön geschrieben. Du hast gut beschrieben wie fortgeschritten Okitas Krankheit sein muss.
Vielleicht reiten sie zu einem Onsen? hohoho~
Ich bin gespannt wie es weiter geht :)


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