Zum Inhalt der Seite

Azurblau

Blau ist die schönste Farbe die es gibt, außer in Form von blauen Flecken
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Allein ohne ihn

„Was machst du hier?!“, fragte ich völlig außer Atem.

„ Nein, die Frage ist, was machst du hier? Hast du überhaupt ein Ticket?“

Shit! Das hatte ich nicht nur vergessen, dafür war überhaupt keine Zeit gewesen!

„Das ist doch jetzt nicht wichtig!“

Sasuke sah sich im Zug um, dann bemerkte auch ich die Blicke der anderen Passagiere.

Ohne etwas zu sagen drehte er sich um und suchte nach einem Sitzplatz.

„Was ist das hier?“

Keine Antwort.

Sasuke sah starr aus dem Fenster.

„Sasuke...“

Mit zusammengebissenen Zähnen antwortetet er, immer noch aus dem Fenster starrend: „Naruto…. Hatte ich dir nicht gesagt du sollst dich da raushalten?“

„ Und dann? Was dann? Dann bist du ganz alleine.“

Nur aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er mich.

„Ich nehm das jetzt selbst in die Hand.“

„Wie?“

„Das ist meine Sache.“

„Warum willst du mich so unbedingt ausschließen? Warum können wir nicht zusammen eine Lösung finden?“

„Es gibt nur eine Lösung.“

Ich konnte nicht verstehen was er mir damit sagen wollte.

„Ich werde dich nie wieder alleine lassen! Ich werde nie wieder zulassen, dass du im Sommer einen Pullover tragen musst, um Blutergüsse und Strimen an deinen Handgelenken zu verdecken. Sasuke ich liebe dich, aber nicht aus Mitleid. Ich hab dich geliebt, noch bevor ich den ersten blauen Fleck gesehen habe. Ich werd dir das alles noch beweisen, wenn du mir dich Chance dazu gibst, aber so oder so werde ich dich auf keinen Fall aufgeben!“

Endlich sah er mich direkt an.

„Liebe Fahrgäste, der Zug endet hier. Der Ausstieg befindet sich in Fahrtrichtung links. Wir bedanken uns dafür, das Sie mit uns gefahren sind und wünschen Ihnen einen guten Tag.“

Ich wurde nervös. Solange der Zug fuhr konnte Sasuke nicht weglaufen. Er musste hier bleiben bei mir und mir zuhören.

„Sasuke, bitte, bitte geh nicht weg.“

Er sah nachdenklich aus. Langsam öffnete er seine Tasche, kramte ein Stück Papier und einen Stift raus. Der Zug wurde immer langsamer, bis er schließlich zum Stillstand kam. Sasuke stand auf und steckte mir im Vorbeigehen das Stück Papier zu. Schnell versuchte ich es auseinander zu falten und einen Blick darauf zu werfen.

Ich versuchte ihm hinterher zu kommen, aber die Leute ließen mich nicht vorbei, es entstand ein unglaubliches Gedränge.

Ganz egal wie sehr ich versuchte durch zu kommen, die Menschen waren wie eine Mauer. Ich konnte gerade noch sehen wie Sasuke durch die Tür ging und folgte ihm kurz darauf.

Draußen wurde er von zwei Männern im Anzug empfangen. Vor Schreck blieb ich stehen. Wer waren die denn? Sie sahen aus wie Schränke groß und breit gebaut.

Verzweifelt versuchte ich sie in der Menschenmenge nicht zu verlieren. Direkt vor dem Bahnhof stand ein Auto in das sie stiegen. Bevor Sasuke einstieg warf er mir einen flüchtigen Blick zu.

Ich konnte nichts tun außer hinterher zu sehen.

Meine letzte Hoffnung war das kleine zerknüllte Papier in meiner Hand, auf dem stand : Triff mich in zwei Tagen an den Zwillingstürmen.

Obwohl ich die Stadt nicht kannte, genügte ein Blick um herauszufinden wo das sein sollte, denn es gab in der ganzen Stadt, die ansonsten flach wie eine Flunder war, nur zwei Hochhäuser.

Allerdings hatte Sasuke keine Uhrzeit darauf geschrieben.

Niedergeschlagen fuhr ich, dieses Mal mit Ticket, zurück.

Mittlerweile dämmerte es bereits. Ich fühlte mich hilfloser als je zuvor.

Zuhause angekommen konnte ich nur noch ins Bett fallen.

Man sagt kommt Zeit, kommt Rat, aber nicht bei mir. Am nächsten Morgen war ich der Lösung meiner Probleme noch kein Stück näher, ganz im Gegenteil. Ich hatte mich entschieden als erstes zu meinem Onkel zu gehen, denn der hatte mir mehrere besorgte Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter gelassen. Weil Sasuke einfach so aus dem Krankenhaus abgehauen war, hatten die Krankenschwestern meinen Onkel informiert. Sasuke hatte keine Familie mehr und er war der einzige Anhaltspunkt. Was ich ihm erzählen sollte überlegte ich mir den ganzen Weg zu ihm, aber ich konnte mir nichts halbwegs glaubhaftes einfallen lassen. Mein Hirn war wie ein vollgesaugter Schwamm, der einfach nichts mehr aufnehmen konnte. Ich wusste gar nicht wo in diesem ganzen Urwald aus Problemen ich anfangen sollte. Sasuke war irgendwo in einer Großstadt, die nicht gerade um die Ecke war, sein Psycho Bruder, von dem ich zu Hause noch ein selbstgedrehtes Video hatte, lief hier immer noch rum und mein Handy war verschollen. Letzteres war vielleicht mein kleinstes Problem, aber man war doch recht abgeschnitten. Erst wenn es nicht mehr da war merkte man wie oft man es für irgendetwas unnötiges brauchte und sei es nur als Taschenlampe.

Als ich bei meinem Onkel angekommen war wünschte ich mir ich hätte intensiver über Ausreden nachgedacht, denn ihm gegenüber auf dem Flur standen zwei Polizisten.

„Naruto!“, rief er als er mich entdeckte, hob seinen Arm und winkte mir zu.

Wieso musste er das so offensichtlich machen? Zuerst hatte ich versucht ein paar Schritte rückwärts zu gehen, aber das konnte ich jetzt vergessen.

Sofort wurden die Beamten auf mich aufmerksam.

Widerwillig ging ich auf die drei zu.

„Sind Sie Naruto Uzumaki?“, fragte mich die Polizistin. Sie hatte ihre langen blonden Haare zu einem Zopf zusammengebunden.

Ich nickte.

„Würden Sie bitte mit uns kommen? Wir haben da ein paar Fragen.“

Mir wurde heiß und kalt als ich sie zu einem „ruhigen Raum“ begleitete.

>Bleib ruhig Naruto, lass dir bloß keine Nervosität anmerken<, sagte ich mir selber.

„Herr Uzumaki, laut den Sanitätern, waren Sie an besagtem Tag in der Wohnung von Sasuke Uchia, aber der Notruf kam nicht von Ihnen.“

„Ja.“

Mein Hals war trocken und ich wollte nicht mehr sagen als nötig. Ich wollte ihnen nichts geben, bei dem sie nachhaken konnten.

„Was haben Sie dort gemacht?“

„Ich wollte zu meinem Freund Sasuke.“

„Sind Sie gut mit Herr Uchia befreundet?“

Ich musste kurz überlegen. Wenn ich mit nein antworten würde, wäre es dann unglaubwürdig das ich Sasuke zuhause besuche? Aber wenn ich mit ja antworten würde wäre das bestimmt auch nicht gut, immerhin müsste ich ihnen dann bestimmt einiges über ihn erzählen.

„Wir gehen in die gleiche Klasse, wir sind ganz normale Schulfreunde.“

„Waren Sie an besagtem Tag miteinander Verabredet?“

„Wir spielen manchmal abends ein bisschen Basketball“, log ich um glaubhaft zu klingen.

„Wieso haben Sie den Notruf nicht gewählt?“

„Zuerst wusste ich nicht ob Sasuke überhaupt zu Hause war, als ich ihn gefunden hatte wollte ich ihm zuerst helfen, ein schwerer Balken lag auf ihm, bevor ich den Notruf wählen konnte waren die Sanitäter schon da.“

„Und haben Sie dabei vielleicht das hier verloren?“

Der Polizist griff in seine Jackentasche. Er hielt mir mein Handy in einer durchsichtigen Plastiktüte vor die Nase.

„Ja, das gehört mir.“

Die Polizisten sahen sich gegenseitig an.

„Haben Sie noch andere Personen in der Wohnung bemerkt?“

„Nein.“

„Und haben Sie eine Ahnung wer in der Nacht in die Wohnung eingedrungen, randaliert und Sasuke Uchia verletzt haben könnte?“

„Nein.“

„Hat er irgendwelche Feinde?“

„Nein.“

„Ich frage Sie noch einmal, wie gut kennen Sie Sasuke Uchia?“

Die Polizistin sah mir mit durchdringendem Blick in die Augen.

„Das sagte ich doch bereits, wir sind normale Freunde, wir gehen in die gleiche Klasse.“

Hatte ich mich verraten? Wieso fragte sie zwei Mal das selbe?

„Wissen Sie wo er sich momentan aufhält?“

„Nein.“

„Wissen Sie, es kann sein, dass Herr Uchia schwere Verletzungen davongetragen hat. Die Ärzte konnten ihn nicht hinreichen untersuchen. Also, haben Sie irgendeine Ahnung wo er sich befinden könnte?“

„Nein.“

„Gut, dann wären wir hier fertig. Wenn Ihnen doch noch etwas einfallen könnte, melden Sie sich bitte.“

Sie schob mir eine kleine Karte zu.

„Wann kann ich mein Handy wieder haben?“

„Das kann noch etwas dauern, es ist Beweismaterial.“

„Beweismaterial? Für was?“

„Ich darf momentan noch nicht darüber sprechen. Bitte bleiben Sie in der nächsten Zeit für uns erreichbar, wir haben uns bereits über Ihre Adresse erkundigt.“

Ich war verwirrt. Was hatte mein Handy damit zu tun? In Lichtgeschwindigkeit versuchte ich mich daran zu erinnern, ob ich irgendetwas mit oder über Sasuke geschrieben hatte. Bis vor kurzem hatte ich nicht einmal seine Nummer. Wenn, dann kann ich nur mit Kiba über ihn gechattet haben. Wofür waren peinliche Schwärmereien über Sasuke denn ein wichtiger Beweis?

Die Polizistin musste gesehen haben das ich nachdenklich wurde, denn bevor sie aufstand sagte sie mit Nachdruck: „ Vielleicht wissen Sie ja, dass Sasuke Uchia aktuell in keiner guten Verfassung ist. Im Krankenhaus wurde alles sorgfältig dokumentiert. Wir möchten Sasuke gern helfen, er kann sich wehren.“

Sie verließen den Raum und ließen mich sitzen.

Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße.

Hatten sie es etwa rausgefunden? Durfte ich deshalb nicht zu Sasuke?

Sorgfältig dokumentiert, das hatte er bestimmt nicht freiwillig über sich ergehen lassen. Diese Schweine! Ich ballte meine Hände zu Fäusten. War er deshalb abgehauen?

Ich zwang mich tief durchzuatmen. Sasukes Leben wurde komplett auf den Kopf gestellt, nicht das es vorher nicht schon schlimm genug war, jetzt wurde es auch noch in die Öffentlichkeit gezerrt. Sein schlimmster Albtraum wurde wahr und er konnte nicht einmal was dafür.

Mir war übel vor Aufregung. Langsam und mit tiefen Atemzügen verließ auch ich den Raum und bahnte mir den Weg durch den Gang. Schon von weitem sah ich die Polizisten die mit einer Schwester redeten, die immer wieder ungläubig den Kopf schüttelte.

„Und konnten Sie denn schon etwas rausfinden?“

„Nein, leider haben wir noch keine neuen Hinweise.“

„Das gibt es doch nicht, der arme Junge! Wissen Sie, als Mutter tut mir so etwas besonders weh! Wer tut denn sowas? Haben Sie auch Kinder?“

Der Polizist verneinte, doch seine Partnerin gab zu Mutter eines kleinen Mädchens zu sein.

„Dann wissen Sie ja was ich meine. Als ich es gesehen habe, das hat mich unglaublich getroffen, wie Sie die Bilder sicher auch oder sind Sie das berufsbedingt gewöhnt?“

Mein Magen verkrampfte sich. Meine Vermutung war richtig, sie hatten tatsächlich Bilder gemacht. Die Menschen am andern Ende des Ganges sagten etwas unverständliches und bewegten sich auseinander. Ich konnte nur noch auf den Boden sinken. Innerhalb nicht einmal einer Stunde hatten sich meine Probleme mindestens verdoppelt.

Mein Onkel erschien plötzlich vor meinen Augen.

„Naruto alles in Ordnung?“

Ich konnte ihn nur stumpf ansehen ohne zu antworten.

Er zog mich auf meine Beine und hinter sich her.

Wir setzten uns auf Stühle neben einem Kaffeeautomaten.

„Das mit Sasuke nimmt dich wohl sehr mit, was?“

Ich nickte uns sah dabei in Richtung des Kaffeebechers in meinen Händen. Tiefes dunkles Schwarz.

Jetzt, wo sie sowieso schon alles wussten, jetzt wo sowieso alles zu spät war, sollte ich ihnen das Video geben und einfach sagen das es Itachi war?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tenshirei
2017-10-24T17:45:28+00:00 24.10.2017 19:45
Hey,
Ich war ziemlich lange nicht mehr aktiv und dann meldet man sich wieder an und sieht, dass du neue Kapitel hochgeladen hast, was mich mega gefreut hat ;D
Ich liebe solche Geschichten mit Missbrauch und sowas und finde es toll, wie du diese Themen behandelst. Vor allem Sasuke tut mir leid, aber du gibt ihm hoffentlich ein schönes Ende mit Naruto ;D
Von:  solty004
2017-08-30T19:35:49+00:00 30.08.2017 21:35
Hey,
Das mega Kapitel.
Der arme Naruto macht an einem Tag ganz schön was mit.
Doch was hat Sasuke vor und was wird bei ihrem Treffen geschehen.
Und was noch wichtig ist Wer waren die Kerle mit denen Sasuke mit ist.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty


Zurück