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Last Desire 2

L x BB
von

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L auf der Suche

Als L aufwachte, tat ihm der Kopf fürchterlich weh und er fühlte sich immer noch etwas neben der Spur. Er setzte sich auf und wusste zuerst nicht, was passiert war und wie lange er eigentlich weggetreten war. Doch als ihm langsam die Erinnerung zurückkam, sprang er regelrecht auf, was er aber sofort wieder bereute. Sein Kopf dröhnte höllisch und ihm wurde schwindelig. Dieses Schlafmittel, was Beyond ihm gespritzt hatte, wirkte noch nach und das konnte er deutlich spüren. Unfassbar, dass er tatsächlich so weit gegangen war und so etwas tun würde. Und die Schläge hatten auch ordentlich gesessen. Es tat immer noch ganz schön weh und so wie es sich anfühlte, würde es noch eine ganze Weile nachwirken. Nun stand er etwas langsamer auf, trotzdem wurde ihm schwindelig und die Stellen, wo Beyond ihn geschlagen hatte, taten wieder richtig weh. Einen Moment lang blieb er stehen, um sich zu sammeln, dann stand er auf und verließ das Zimmer. Im Wohnzimmer fand er schließlich Watari, der gerade dabei war, den Tee vorzubereiten. Als er L sah, war er zunächst ein wenig erschrocken, weil er so ungesund blass und angeschlagen aussah, aber er bewahrte wie immer die Ruhe.

„L, geht es Ihnen besser?“ Irritiert runzelte der Detektiv die Stirn, als er das hörte und verstand die Frage nicht wirklich. „Wieso besser? Was meinen Sie damit?“ Der Engländer hob etwas verwundert die Augenbrauen und erklärte „Nun, Beyond hat gesagt, dass Sie sich schlafen gelegt hätten, weil Sie sich nicht gut fühlen.“

„Wann ist er weggegangen?“

„Vor knapp vier Stunden und er sagte, dass er erst spät zurückkehren würde. Er bat mich zudem, Ihnen diese Notiz zu geben.“ Damit reichte er ihm einen zusammengefalteten Zettel, den L entgegennahm und durchlas. Viel stand da nicht geschrieben, nur folgende Worte:
 

Die Wände haben Ohren! Sieh am besten zu, dass du und der Alte euch ein anderes Versteck sucht. Und wag es bloß nicht, etwas anderes zu tun und nach mir zu suchen, sonst bring ich dich um!
 

Beyond
 

Die Wände haben Ohren… Also hat der mysteriöse Stalker Wanzen im Haus angebracht und hatte somit alles mitverfolgen können. Wirklich alles… Dann hatte er nicht nur die unzähligen Gespräche mitgehört, sondern auch die intimsten Momente und damit auch ihre gemeinsamen Überlegungen, wer der Stalker sein könnte. Wortlos reichte L Watari die Notiz und auch dieser schien deutlich zu verstehen, was Beyond mit der Nachricht sagen wollte. „Wir sollten erst dieses Problem beseitigen, bevor wir weiterreden.“

Der 71-jährige nickte bedächtig und überlegte. „Machen Sie sich keine Gedanken, L. Ich glaube, ich habe da etwas, was unser Problem lösen wird.“

Damit ging Watari und L setzte sich aufs Sofa in seiner gewohnten Position und begann zu grübeln. Was zum Teufel hatte sich dieser Sturkopf schon wieder dabei gedacht, als er sich dazu entschlossen hatte, einfach so im Alleingang gegen den Stalker vorzugehen? Dieses ganze Verhalten war mehr als merkwürdig und wer weiß, was der schon wieder vorhatte. Ob er vielleicht wirklich vorhatte, den Stalker umzubringen? Nun, so wie er sich verhalten hatte, war es ihm durchaus zuzutrauen. Und wenn er dermaßen drastische Maßnahmen ergriff, konnte es nur eines bedeuten: Beyond hatte ihn angelogen und wusste genau, wer der Stalker war, der auch heimlich die Wanzen im Haus angebracht hatte. Doch wie hatte er das herausgefunden? Mit Sicherheit hatte er jemand ganz bestimmtes im Visier gehabt und war so überzeugt gewesen, dass er beschloss, aktiv zu werden und alleine zu gehen. Dieser Idiot!

Watari kam schließlich wieder zurück und stellte eine kleine flache Metallbox auf den Tisch.

„Dieses Gerät sendet ein Störsignal, um die Wanzen außer Kraft zu setzen. Wir können uns in aller Ruhe unterhalten.“ Doch L schwieg noch und kaute auf seiner Daumenkuppe herum. Sein Gesicht hatte sich merklich verdüstert und er wirkte schon fast unheimlich. Watari wusste, dass der Meisterdetektiv sich ernsthaft Sorgen um den verschwundenen Beyond Birthday machte und als er schließlich erfuhr, dass L von ihm betäubt worden war, erkannte auch er, dass die Lage ernst war. Aber auch er stand vor einem Rätsel. Wie nur wollte Beyond herausgefunden haben, dass eine ganz bestimmte Person hinter der ganzen Sache steckte? Es musste jemand sein, dessen Handschrift solche Bomben waren. „Watari, wer von den Buchstaben hat sich auf Bomben spezialisiert?“

„Nun, das wäre C. Er ist in einem internationalen Bombenentschärfungskommando, welches unabhängig von der Regierung Sprengsätze und Blindgänger entschärft und neue Fachkräfte ausbildet. Laut meinen Informationen müsste er sich zurzeit in Tansania aufhalten.“

Offenbar nicht, wenn er wirklich hinter den Angriffen steckte. Aber wieso nur hatte er es auf Beyond abgesehen? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Er musste die anderen Buchstaben sprechen, um mehr herauszufinden. Doch wen könnte er denn fragen? Natürlich Hester. Sie war seine engste Vertraute und absolut loyal. Ihr konnte er vertrauen. Also ließ er sich von Watari das Handy reichen und wählte die Nummer, die ihn direkt mit Hester Holloway alias H verband. Ihre Stimme meldete sich schließlich am anderen Ende der Leitung, allerdings klang sie ein klein wenig abgelenkt. „Hester, bist du gerade verhindert?“

„Nein, nein! Alles okay. Ich hab zwar beide Hände im Hirn eines Patienten, aber ich hab mein Bluetooth Headset an, damit wir telefonieren können. Also schieß los, wo drückt denn der Schuh?“

Mitten in einer Hirnoperation telefonieren? So etwas konnte auch nur Hester machen. Das letzte Mal, als er sie zu einer etwas ungünstigen Zeit angerufen hatte, war sie gerade dabei, eine Lebertransplantation durchzuführen. Sie war schon immer multitaskingfähig gewesen und auch wenn sie so etwas eigentlich nicht machte, dass sie während der Operation telefonierte, so machte sie für L und Watari immer eine Ausnahme.

„Erzähl schon, was ist los? Hattet ihr zwei Turteltäubchen wieder Zoff, oder ist es was Ernstes?“

„Zweiteres. Hester, erinnerst du dich noch gut an die anderen Buchstaben aus dem Waisenhaus?“

„Klar doch. Die hab ich alle persönlich gekannt. Manche besser und manche weniger. Wieso fragst du? Gibt es etwa schon wieder Stress mit S und P, oder hat E dich wieder angezickt?“ L erklärte ihr die ganze Geschichte. Angefangen von der ersten Bombe und der Warnung bis hin zu den Lästerattacken von S und P und Beyonds Einzelgängeraktion. Hester war sprachlos, als sie hörte, wie Beyond vorgegangen war. Zwar kannte sie seine skrupellose und grausame Seite, aber seit er und L ein Paar waren, hatte er sich schon deutlich geändert und deshalb war es eigentlich nicht mehr seine Art, L etwas Derartiges anzutun. Wenn er so drastisch vorging, musste es sich um etwas Ernstes handeln. Hester schwieg eine Weile, wobei sich L aber nicht sicher war, ob sie jetzt gerade nachdachte, oder ob sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren musste. Denn zwischendurch gab sie dem Assistenzchirurgen Anweisungen.

„Also du willst wissen, ob C dahinter stecken könnte.“

„Ja. Hast du ihn näher gekannt?“

„Zum Glück nicht. Der war mir fast genauso unheimlich wie Beyond. Weißt du, im Waisenhaus hatte er den Namen Clear, aber wir haben ihn immer C-4 genannt, weil er bereits mit acht Jahren eine funktionsfähige Bombe auf Plastiksprengstoffbasis gebaut hat. Er hat ziemlich viel vor seiner Zeit bei uns erleben müssen. Soweit ich weiß, stammt er aus Israel und verlor seine Familie bei einem Bombenangriff und wurde selbst wochenlang gefoltert, bis er gerettet wurde und nach Winchester kam. Vom Charakter her besaß er wie Beyond zwei Gesichter. Für gewöhnlich war er ein absoluter Einzelgänger und hat sich nicht im Geringsten für uns und die anderen interessiert und die Gesellschaft anderer vermieden. Er war auch recht still, aber ich weiß noch, dass er ein echt gefährlicher Zeitgenosse sein konnte. Ich erinnere mich noch gut daran, dass Beyond ihn ziemlich heftig attackiert hatte, weil C-4 angeblich eine Bombe in A’s Zimmer platziert haben soll, um ihn umzubringen.“

„Und wieso hat er das getan?“

„Weil er fasziniert von den Abgründen der Seele war. Er schien irgendwie besessen von dieser monströsen Seite in Beyond zu sein und hat es nicht gerne gesehen, dass dieser sich für A interessiert hat. Aber er konnte diese Seite sehr gut verbergen und allen den braven und unauffälligen Jungen vormachen. Doch in Wahrheit steckte genauso ein Monster in ihm wie Beyond. Er hat Beyond auch schon mal gesagt, er würde ihn so sehr lieben, dass er ihn am liebsten den Kopf abreißen würde. Total krankes Zeug, aber Beyond hat in seinen manischen Phasen ja auch nicht anders geredet.“ Also war es eindeutig Clear, der dahinter steckte. Und sein Motiv war, Beyonds monströses Ich wieder zu erwecken und deshalb hatte er diese Bomben geschickt: um Beyond zu provozieren und ihn dazu zu bringen, wieder in sein altes Verhaltensmuster zu verfallen und die Kontrolle zu verlieren. Ob Beyond deshalb abgehauen war, weil er verhindern wollte, dass dieser Fall tatsächlich eintreffen und er L etwas antun könnte? Oder befürchtete er, dass Clear ihn an seiner schlimmsten Schwachstelle traf, nämlich indem er den Menschen in Gefahr brachte, den er liebte?
 

Er ist einfach so abgehauen und hat mich zusammengeschlagen und betäubt, weil er mich beschützen wollte…
 

Eine Pause trat ein und die Stille wurde plötzlich unterbrochen, als Hester den Assistenzchirurgen ankeifte, da dieser offenbar einen groben Fehler gemacht hatte und sie diesen wieder korrigieren musste. „Sorry L, Jared fand es offenbar ziemlich clever, einfach so mit dem Skalpell in den Scheitellappen vorzustoßen und eine wichtige Arterie zu verletzen. Heutzutage kriegen die meisten Chirurgen ihren Abschluss ganz offensichtlich im Lotto! Der blanke Alptraum. Also, hast du sonst noch etwas auf dem Herzen?“

„Könntest du dir jemanden vorstellen, der mit Clear gemeinsame Sache machen könnte? Wenn Beyond wirklich befürchtet, mir könnte etwas passieren, dann muss es wahrscheinlich eine zweite Person geben, die mit Clear zusammenarbeitet. Wenn im Haus eine Bombe gewesen wäre, hätte Beyond mich sicherlich gewarnt.“

Dem konnte Hester nur zustimmen, aber leider fiel ihr niemand ein, der mit C zusammenarbeiten könnte. „Entschuldige, aber ich wüsste wirklich niemanden. Er war ein typischer Einzelgänger und hatte keine wirklichen Kontakte, außer eben halt dem Bombenentschärfungskommando. Und von denen sind alle grundehrlich. Womöglich könntest du ja was herausfinden, wenn du bei X anrufst, der arbeitet bei der CIA und hat Kontakte zur NSA. Wenn C-4 irgendwo angerufen hat, könnte man vielleicht herausfinden, wer sein Komplize ist. Ich mach mich aber trotzdem nach der Operation hier auf den Weg zu euch. Wenn Jared nicht schon wieder Mist baut, dürfte ich hier gleich so gut wie fertig sein.“

„Das musst du doch nicht tun, Hester.“

„Ach was. Ich wollte sowieso bei euch vorbeischauen und Beyond neue Beruhigungsmittel verschreiben, nachdem du mir das mit den Nebenwirkungen geschildert hast. Und du vergisst, dass ich Weltmeisterin in Judo und Karate bin. Wenn C-4 also auf dumme Gedanken kommt oder Beyond tatsächlich durchdreht, kann ich die beiden wohl besser unter Kontrolle bekommen als du. Und Watari ist auch nicht mehr der Jüngste!“

Dem konnte L leider nicht viel entgegensetzen und so wie er die Chirurgin kannte, würde sie sich um nichts in der Welt abhalten lassen. Da sie gerade dabei war, eine Klammer einzusetzen, um die verletzte Arterie zu schließen, musste sie das Gespräch beenden und versprach, sich bei ihm zu melden, wenn sie auf dem Weg war. Außerdem empfahl sie ihm noch, X und V anzurufen. Diese wären vielleicht in der Lage, Clears Aufenthaltsort zu bestimmen und seinen Komplizen zu ermitteln. L bedankte sich für die Informationen und telefonierte sogleich mit X. Dieser konnte herausfinden, dass Clear mit einem gewissen „Sam“ in telefonischen Kontakt getreten war und dass wohl irgendetwas von einem Vorhaben die Rede war. Jedenfalls sei der Bombenspezialist in Los Angeles und das bedeutete, er hielt sich in der Nähe auf. Nachdem L sich auch mit V kurz geschlossen und ihn um Unterstützung gebeten hatte, trank er erst einmal Zuckerkaffee und dachte nach. Clear hatte mit einem gewissen Sam telefoniert. Soweit konnte X durch die NSA herausfinden. Das konnte nur eines bedeuten: Es musste sich um Sam Leens handeln. Beyond war schon gestern aufgefallen, dass dieser wieder auf der Bildfläche erschienen war und der Mord an einer Familie exakt seine Handschrift trug. Nach dreieinhalb Monaten war er wieder zurückgekehrt und offenbar wollte er sich an Beyond rächen. Nein, das war Unsinn. Rache war nicht Sams Art, denn dazu fehlten ihm die Emotionen, um so etwas wie Hass oder Rache zu wollen. Rache war rein emotional geprägt und Sam Leens war ein absolut logischer Mensch, der nicht lebte, sondern „funktionierte“. Er führte an seinen Opfern Verhaltensstudien durch, während er sie folterte und tötete sie im Anschluss, um Zeugen zu beseitigen. Und das bedeutete wiederum, dass Beyond für ihn auch nichts anderes als ein Studienobjekt war. Wenn er von dessen monströser Seite gewusst hatte, musste er zu dem Schluss gekommen sein, dass es von Vorteil für ihn war, mit Clear zusammenzuarbeiten, um dieses Monster zu studieren und mehr darüber zu erfahren. Summa summarum musste Beyond zu dem Ergebnis gekommen sein, dass Sam Leens und Clear zusammenarbeiteten und es sich zum Ziel gemacht hatten, das Monster in ihm zu erwecken. Dabei war ihnen jedes Mittel recht und da Beyonds derzeit größte Schwachstelle nun mal L war, musste er drastische Maßnahmen ergreifen, um ihn aus der Schusslinie zu holen. Dabei hätte er doch selber wissen müssen, in welche Gefahr er sich gab. Clear war gefährlich, sowohl als Mensch, sowie auch als Bombenleger. Und Sam Leens war der namenlose Schrecken von Amerika. Ein Monster ohne menschliche Emotionen, das niemals Gnade, niemals Mitleid und niemals Hass empfand. Eine Maschine aus Fleisch und Blut, die nur zu dem Zweck existierte, um die Verhaltensweisen von Menschen in besonders extremen Situationen zu studieren und sie dann umzubringen. Worauf hatte sich dieser Dummkopf da nur wieder eingelassen? Im Alleingang kam er doch niemals gegen die beiden an. Oder hatte er etwa beabsichtigt, sich freiwillig von ihnen gefangen nehmen zu lassen? Aber wieso dann? Was für einen Sinn hätte es denn, sich von ihnen einfangen zu lassen und damit zu riskieren, dass sie ihm weiß Gott was antaten? Denn so wie L von Hester gehört hatte, war Clear nicht ohne und mit Sicherheit konnte er noch ziemlich gefährlich werden.
 

Hatte Beyond etwa den Kopf verloren, oder hatte er das alles aus Liebe getan?
 

Menschen, die verliebt waren, neigten manchmal dazu, nicht mehr rational denken zu können. Und wer weiß… vielleicht hatte Beyond diese ganze Aktion nur deshalb durchgezogen, weil er unter allen Umständen den Menschen beschützen wollte, den er liebte. L senkte den Blick und fühlte sich elend. Hätte er doch viel früher gemerkt, was mit Beyond los gewesen war, dann hätte er ihn aufhalten können. Dann wären sie jetzt nicht in dieser Situation. Es war dasselbe wie damals. Vor zehn Jahren hatte er auch nicht erkannt, wie es in Beyond ausgesehen hatte und wie verfahren die Situation mit A gewesen war. Und hätte er damals rechtzeitig das Problem erkannt und entsprechend geholfen, wäre Beyond nicht zum Mörder geworden. Und jetzt befand er sich mit Sicherheit in der Gewalt eines emotionslosen Killers und einem Bombenleger, der krankhaft besessen von dem Monster war und für sein Ziel sogar über Leichen ging. Warum nur musst du immer solche Alleingänge machen und redest nicht mit mir, fragte sich L und schüttelte den Kopf. Ich hätte doch helfen können und dann hättest du dich nicht in eine solche Gefahr gebracht. Du bist so ein unverbesserlicher Sturkopf!
 

… im Grunde also genauso wie ich. Womöglich hätte ich in deiner Situation ähnlich gehandelt aus Angst davor, dass dir etwas passieren könnte. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät und du schaffst es noch, ein wenig durchzuhalten, bis ich dich finde.
 

Da zu befürchten war, dass sich Beyond in einer schlechten Verfassung befinden könnte, wenn er ihn fand, wollte er noch abwarten, bis Hester eingetroffen und die von V angeforderte Verstärkung da war. Es war zu befürchten, dass Clear sein Versteck mit Fallen gesichert hatte und dass es dazu kommen könnte, dass alles mit Bomben versehen war. In dem Falle brauchte L dringend Unterstützung, denn so leichtfertig wollte er sein Leben nicht aufs Spiel setzen. Allein schon deshalb nicht, weil Beyond sich dann völlig umsonst in diese Situation gebracht hätte. Glücklicherweise war V alias Vincent Thale Militärpilot und hatte deshalb einige Leute, die ihn unterstützen würden. In der Vergangenheit griff L gerne mal auf die Hilfe der anderen Buchstaben zurück, wenn es etwas schwieriger für ihn wurde. So wie auch in diesem Fall, wo er es mit einem Bombenspezialisten zu tun hatte, der über Leichen ging, um sein Ziel zu erreichen. Doch trotzdem fand er keine Ruhe. Er wusste, dass mit jeder weiteren verstreichenden Sekunde Beyond gefoltert wurde und obwohl L wusste, dass der Serienmörder einer von der Sorte war, die sich nichts sagen ließ und nicht so einfach nachgab, konnte er sich kaum konzentrieren. Zugegeben, es würde mit Sicherheit einiges brauchen, um eine so harte Nuss wie Beyond Birthday zu knacken. Immerhin hatte L zweieinhalb Monate gebraucht, um ihn endlich dazu zu bewegen, mit ihm über die Vergangenheit und über seine Gefühle zu reden. Aber da hatte er ihn bloß mit Gurten und einer Zwangsjacke fixiert, aber ihm sonst nichts Schlimmeres angetan. Es konnte gut möglich sein, dass Clear zu drastischen Maßnahmen griff, um ihn seelisch zu brechen. In dem Falle konnte L leider nicht einschätzen, wie lange Beyond das noch durchhalten würde. Zudem waren bereits vier Stunden vergangen, seit er betäubt worden war. Kaum auszudenken, wie lange er schon in der Gewalt von Clear und Sam Leens war. Das konnte der Meisterdetektiv auch nicht genau einschätzen. Im schlimmsten Fall war Beyond schon seit Stunden bei ihnen und musste leiden. Allein der Gedanke daran, was die beiden ihm antun würden, ließ L einfach keine Ruhe. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er wirklich Angst um jemanden und konnte kaum klar denken. Er hatte Angst um Beyond und wenn er nicht irgendeine Möglichkeit fand, wieder zur Ruhe zu kommen und sachlich an die Situation heranzugehen, würde er noch Fehler machen. Fehler, die er sich unmöglich leisten konnte, immerhin ging es hier um Beyonds Leben. Das Leben des Menschen, den er über alles liebte.

Watari bemerkte, was mit L los war und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „L, es wird nichts bringen, wenn Sie sich in Ihre Angst hineinsteigern. So oder so wird es seine Zeit brauchen, bis Sie ihn befreien können. Weder ihm noch Ihnen wird geholfen, wenn Sie jetzt kopflos handeln.“

„Waren Sie denn noch nie in meiner Lage, Watari? Hatten Sie denn nie Angst um einen Menschen, der Ihnen wichtig war und der in großer Gefahr war?“

„Doch schon. Aber ich hatte damals nicht die Möglichkeit, den Menschen zu retten, den ich geliebt habe. Ihnen hingegen stehen genug Mittel zur Verfügung, um Beyond zu retten. Also müssen Sie auch ihm vertrauen, dass er es schaffen wird, bis zu seiner Rettung durchzuhalten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2014-08-10T22:44:08+00:00 11.08.2014 00:44
Ich würde gerne das 9 Kapitel lesen ich bin leider erst 17 :(
Sorry.
Antwort von:  San-Jul
12.08.2014 09:04
Hey, da hast du ja leider das gleiche Problem wie ich. Ärgert es dich auch immer so tierisch?
Slenderman, würdest du mir bitte auch die beiden Kapitel schicken?
Lg
Von: abgemeldet
2014-08-10T20:06:35+00:00 10.08.2014 22:06
Ein echt Hammer geiles Kapitel O.O
ich liebe es <3<3<3<3<3<3<3<3

Toll*^^*
Antwort von:  Sky-
10.08.2014 22:15
Dann lies mal Kap. 9! Das zehnte bin ich auch schon am Schreiben und da wird es auch noch mal heiß her gehen.


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