Zum Inhalt der Seite

Wenn die Nachtigall singt.

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vertraute Geister, die Geschichte über den Wolf und das Reh.

Vertraute Geister, die Geschichte über den Wolf und das Reh.
 

Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Wände des Zeltes fluteten kam Kantu zurück. Erschöpft und müde, doch nicht verletzt.

Tobirama rührte sich nicht, die Arme vor der Brust verschränkt. „Wurde langsam auch Zeit.“ Spottete er.

Die Augen den Zeribon blitzten kurz auf. „Verzeiht aber Eure Spionin ist in einem Zelt mitten im Lager untergebracht. Um dort hin zu gelangen braucht man länger.“

Veritu sprang auf und packte seinen Cousin an den Schultern. „Und?“ Krächzte er atemlos. „Wie geht es ihr? Lebt sie?“ Bei jedem Wort wurde er lauter.

Kantu riss sich von ihm los und streifte seine Kleidung glatt. „Warum muss jeder mich anfassen?“

Abermals zog Tobirama betont langsam und geräuschvoll die Luft ein, sein Mund wurde zu einem dünnen Strich. So jemandem vertraute Veritu also am meisten.

Bevor der Senju etwas sagen konnte fuhr Kantu fort. Wahrscheinlich war er doch nicht so dumm, er musste gemerkt haben das Tobirama sich sonst vergessen würde. „Sie lebt. Schlief als ich sie gesehen habe. Ireka hat ihre Verletzung geheilt.“ Seine Stimme wahr vollkommen ruhig und beherrscht.

Veritu setzte sich mit einem erleichterten Gesichtsausdruck auf ein Kissen und lachte kurz. „Danke. Danke dir, Cousin.“

Der Zeribon nickte. „Ich konnte noch etwas anderes herausfinden, als ich mir einen Weg zu Ezari gesucht habe.“ Langsam drehte er sich zu ihm um.

Tobirama blickte gespannt auf. „Und was?“

„Es herrscht Uneinigkeit zwischen den Uchiha und den Kanzano.“ Erzählte Kantu. „Arabi Kanzano, der Anführer des Kanzano Clans, war bei Madara und man sagt er hätte dem Uchiha gedroht zu den Senju zu wechseln, sollte dieser seine Tochter noch einmal in die Schlacht schicken.“

Sowohl der Senju, als auch der Kanzano waren überrascht. „Und was sagt Madara dazu?“ Harkte Veritu nach.

„Das weiß ich nicht. Izuna ist aufgetaucht und die Gespräche sind verstummt. Aber erfreut ist er sicher nicht.“ Der Zeribon schüttete den Kopf.

„Warum sollte dein Clan sich uns jetzt doch anschließen?“ Wandte sich Tobirama nun an Veritu. „Immerhin ist Ireka doch Madaras Frau.“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf.

Der Kanzano runzelte die Stirn. „Vielleicht hat Vater jetzt begriffen, das die Uchiha uns nur ausnutzen wollen.“ Murmelte er rau.

Der Senju nickte in Gedanken. „Ja, vielleicht. Du kannst gehen Kantu Zeribon. Du hast deinen Auftrag erfüllt.“ Nachdenklich lehnte Tobirama sich gegen den Balken.

Der Angesprochene setzte zu einer Verbeugung an, verharrte dann in der Bewegung und winkte ab. „Bei der freundlichen Stimmung verzichte ich darauf.“ Er machte auf dem Absatz kehrt und verließ das Zelt, das Kinn in die Höhe gestreckt.

Was für ein arroganter Wurm er doch war. Es juckte Tobirama in den Fingern ihm nach zugehen und zu zeigen, wie man sich angemessen verhielt.

„Du bist deinen Teil der Vereinbarung nachgekommen. Nun bin ich wohl dran dir mehr über meinen Clan zu erzählen.“ Veritu saß im Schneidersitz ihm gegenüber, die Hände auf den Knien abgestützt. „Soll ich anfangen?“

Kurz knirschte der Senju mit den Zähnen, unter Umständen sollte er dem Zeribon doch folgen, nicht dass nachher niemand mehr Befehle ernst nahm.

„Tobirama?“

Verdammt, dieser Junge nervte unglaublich. Die ganze Nacht kaum den Mund aufgemacht und jetzt schaffte er es nicht zwei Minuten Ruhe zu geben. „Sprich doch endlich.“ Blaffte er gereizt, die Arme vor der Brust verschränkend. Jetzt wo seine Schwester lebte war er wieder ganz quirlig und rede bereit? Ernsthaft? Was war bloß falsch an diesen Kanzano?

„Gut, am besten fange ich mit der Geschichte über Veritu und Ezari an.“ Begann der Kanzano.

Tobirama unterbrach ihn. „Die Erzählung kenne ich schon. überspringe sie einfach.“

„Du solltest sie dir anhören, in Verbindung mit Vertrauten Geister kennst du sie sicher nicht.“ Beharrte Veritu steif.

Der Senju seufzte. „Mach es aber kurz, wir haben nicht ewig Zeit.“

„Na dann,“ Der Junge setzte sich gerade hin und runzelte kurz die Stirn. „Vor langer Zeit...“
 

...in welcher es noch keine Verträge mit Tieren gab, lebten ein Wolf und ein Reh. Beide Bewohnten den gleichen Teil des Waldes und obwohl sie eigentlich Feinde sein sollten wurden sie mit der Zeit Freunde.

Das Reh kannte viele Lieder und der Wolf spannende Geschichten. Jede Nacht kurz vor der Morgendämmerung trafen sich die beiden auf einer Lichtung im Wald. Der Wolf erzählte zu erst neue Geschichten und später bevor ihre Wege unterschiedliche Richtungen einschlugen sang das Reh für den Wolf.

So ging es Monate, Tag ein Tag aus. Die anderen Wölfe und Rehe verstanden nicht warum sie sich trafen und bald darauf verachteten sie die beiden. Ausgestoßen von ihren Rudeln zogen der Wolf und das Reh zusammen durch den Wald. Während der Wolf schlief wachte das Reh und anderes herum.

Obwohl der Wolf keine neuen Geschichten kannte, sang das Reh jede Nacht. Der Wolf liebte die Stimme des Rehs und die Harmonie darin. Es gab ihm Frieden. Er jagte keine Rehe mehr, um ihre Freundschaft aufrecht zu erhalten. Und das Reh vertraute dem Wolf.

Als der Winter kam und es wenig zu fressen für das Reh gab, schlich der Wolf Nachts in ein Lager von Menschen und stahl Futter. Bald darauf bemerkten die Menschen den Diebstahl und jagten den Wolf. Zwei junge Krieger, gleich stark, folgten den Spuren des Tiers bis zu dem Platz wo das Reh und der Wolf waren. Der Mann und die Frau versteckten sich im Geäst der Bäume und beobachten wie der Wolf dem Reh das Futter brachte.

Tief berührt von der Zuneigung zweier Fressfeinde, traten die Menschen aus ihrem Versteck. Der Wolf alarmiert, stellte sich vor das Reh und rief ihr zur sie solle weglaufen. Doch das Reh blieb wo es war. Stumm betrachtet es den Mann und die Frau.

Die beiden stellten sich vor und erzählten das sie vom Kanzano Clan stammten, den der Wolf bestohlen hatte. Auch berichteten sie, dass es ihre Aufgabe war den Wolf zu töten für den Diebstahl. Doch jetzt hatten sie keine Ambitionen mehr ihn sterben zu sehen. Er beschützte schließlich nur das Reh. Die Menschen boten den Tieren an mit in ihr Lager zu kommen, es wäre nicht groß, aber das Reh könnte dort den Winter über fressen. Dankbar nahmen der Wolf und das Reh das Angebot an.

Es stellte sich heraus, dass der Frau und der Mann die neuen Anführer des Kanzano Clans waren, der Vater des Jungen starb Tage zuvor. Nach anfänglichem Missfallen der anderen Mitglieder wurden der Wolf und das Reh aufgenommen und durften bleiben. Der Winter verging und mit der ersten Frühlingsblüte zog der Clan weiter.

Obwohl die beiden Tiere alleine umherziehen konnten, beschlossen sie bei den Menschen zu bleiben, die sie inzwischen Lieb gewonnen hatten. Den Anführer und seine Frau freute dies, so war ihr Clan wieder ein Stück gewachsen.

Die Kanzano kämpften für andere größere und stärkere Clans, als Söldner. Und der Wolf und das Reh mit ihnen. Während der Wolf zu dem Mann hielt, blieb das Reh an der Seite der Frau. Durch die Tiere in ihrer Kampfkraft gestärkt, sprach man nah und fern vom Clan der mit den Tieren lebt. Damals wurde es als Ehre angesehen zum Kanzano Clan zu gehören und von überall kamen Schaulustige um den Wolf und das Reh zu sehen.

Doch die Zeiten wurden dunkler und der Wolf und das Reh älter. Eine Söldnergruppe war neidisch auf die Kanzano und schlich sich, unter dem Vorwand die Tiere zu ehren, in ihr Lager. Die Illusionisten. In der Nacht des neuen Mondes töten sie die meisten in ihren Betten, die Tiere, die Kinder. Sie machten keine Ausnahmen. Knapp gelang es den Anführern der Kanzano mit einer Handvoll ihres Clans und dem Reh und dem Wolf die Flucht. Angeschlagen suchten sie Zuflucht in dem Wald von wo die Beiden einst stammten.

Der Mann und die Frau, welche sie im Winter verschont hatten, wurden krank und lagen im Sterben. Der Wolf und das Reh, unglücklich über das baldige Ableben ihrer geliebten Menschen, trafen eine Entscheidung. Sie gaben ihr Leben, ihre Kraft, an die beiden, auf das sie leben sollten. Die Tieren wurden zu ihren Schutzsymbolen, später auch als Schutztiere bekannte. Durch ihr Opfer erlaubten sie es dem Mann und der Frau gesund zu werden und den Kanzano Clan zu retten. Die beiden Menschen konnten sich von da an in den Wolf und das Reh verwandeln. Auf das die Tiere nie vergessen werden. Das Rudel des Wolfes und die Herde des Rehs sahen wie ihre Artgenossen für die Menschen starben. Sowohl die Wölfe, als auch die Rehe erkannten die Tiefe der Beziehungen. Sie schickten Kundschafter im ganzen Land aus um von der Geschichte zu erzählen und den Tieren zu zeigen, dass es Menschen gab, die gut waren. Bald darauf kamen von Nah und Fern alle Arten von Tieren zu den letzten Kanzano und jedes Tier senke das Haupt aus Ehrfurcht vor dem Wolf und dem Reh. Die Kanzano wollten Rache üben an den Illusionisten, die so viele getötet hatten, doch die Tiere hielten sie auf. Sie sagten, dass Rache ihnen nicht die beiden zurückbringen konnte und der Wolf und das Reh sicher nicht wollte das auch der Rest von ihrem Clan starb. Allerdings verfluchten die Tiere die Illusionisten und ließen ein Gesetzt nieder, welches sie 'Vertraute Geister' nannten.

Darin wurde überliefert, das jeder Mensch, der mit seinem Blut den Vertrag zu einem Tier unterzeichnet, fortan die Dienste dieses Tieren in Anspruch nehmen konnte. Aber keiner der aus dem Stammbaum der Illusionisten hervorgehen sollte, würde dieses Privileg erhalten.

Den beiden Anführern der Kanzano machten die Tiere ein besonderes Geschenk, da diese sich so für sie eingesetzt hatten. Jeder von ihren Nachkommen sollte ein Schutztier bekommen, in welches er sich dann verwandelte. Das Schutztier würde den Kanzano Nachfahren ihr Chakra schenken, es in ihm versiegeln. Solange sie die Geschichte von dem Wolf und dem Reh weiter gaben an ihre Kinder. Die Geschichte von Veritu und Ezari.
 

Veritu endete mit einem traurigen Lächeln.

Nach anfänglichem Missfallen hatte Tobirama doch interessiert zugehört. „Ich kenne die Geschichte anderes. In der Version, die mir erzählt wurde töten die beiden Krieger den Wolf und das Reh, für den Diebstahl. Die Lehre daraus ist, dass man bei denen bleiben sollte, die zu einem gehören.“

Der Kanzano schmunzelte. „Wie ich sagte, die Verbindung mit den Vertrauten Geistern ist nicht in deiner Variante vorhanden.“

„Welche ist nun die richtige?“ Erkundigte sich der Senju.

„Meine natürlich. Du bist wahrscheinlich der einzige außerhalb des Kanzano Clans der die Wahrheit kennt und die Moral ist keines Falls wie du sagst, sondern viel komplizierter. Einmal natürlich, dass man mit den Konsequenzen seiner Taten leben muss. Dann aber auch, dass es egal ist wie unterschiedlich man sein kann, es gibt immer Gemeinsamkeiten und das letzte was ich weiß ist, dass es unglaublich wichtig ist nicht jemanden vorschnell zu verurteilen.“ Veritu seufzte tief. „Aber es gibt so viele Lehren, die man aus der Geschichte ziehen kann. Alle weiß ich auch nicht mehr.“ Der Junge klatschte sich auf die Beine und stand auf. „Naja, auch wenn Ezari nicht das Reh geworden ist, singen kann sie ziemlich gut.“

Tobirama schnaubte verächtlich. „Das Gekreische nennst du schön? Sag mal glaubst du den Quatsch?“ Empört sah er den anderen an.

„An die Geschichte oder Ezaris Gesangkünste?“ Kam es lächelnd zurück.

„Die Geschichte du Dummkopf!“ Fuhr er ihn an.

Verwundert blickte Veritu zu ihm hinunter. „Natürlich. Sie ist doch logisch.“

Der Senju runzelte die Stirn, während er angestrengt nachdachte. „Warte mal. Dein Vater sagte doch es sei ein Kekkei Genkai, eure Verwandlung. Aber die Geschichte sagt doch eindeutig, dass die Tiere euch nur ihr Chakra geben.“

„Ja und nein.“ Der Kanzano biss sich auf die Lippe. „Es ist schon ein Kekkei Genkai, denn es wird ja in unserer Blutlinie weitervererbt dass die Tiere uns ihr Chakra schenken. Vater erzählt jedem es sei ein Kekkei Genkai, weil niemand unsere Geschichte kennt. Es ist viel einfach zu sagen es wäre eine spezielle Technik, die nur unser Clan beherrscht, als alles zu erklären. Andererseits ist es auch eine Art Versiegelung, nicht so eine wie du sie schon mal gesehen hast oder sogar selbst kannst, eben ganz anderes. Und wegen den Vertrauten Geistern nochmal, wie Kanzano können uns so schnell regenerieren, weil wir vertraute Geister sind. Die Tiere die ihr ruft, wir gehören zu ihnen. In dem Moment, wenn unsere Schutztiere ihr Chakra in unseren Körpern versiegeln werden wir zu ihnen. Die Tiere sterben und wir Kanzano sind dann halb Mensch, halb vertrauter Geist.

„Wenn ich also Pech habe steht nach meiner Beschwörung ein Kanzano vor mir?“ Spottete Tobirama höhnisch.

„Nein, nur wenn du äußerst Glück hast und dein Vertrauter Geist der Meinung ist, du habest dich bewährt.“ Er machte eine kurze Pause. „Wir mein Freund, sind das Nonplusultra deiner Beschwörung.“ Er betonte jedes einzelne Wort.

Der Senju rümpfte die Nase. „Danke für den Tipp, ich werde mich hüten mich zu bewähren. Und wir sind keine Freunde.“

„Was immer du sagst. Ich werde mich jetzt ein wenig hinlegen und schlafen. Wir sehen uns dann.“

„Hoffentlich nicht allzu früh.“ Grummelte Tobirama dem Kanzano hinterher.

Der Tag fing gerade erst an und nach der Geschichte war Tobirama nicht wirklich müde. Er stand auf und trat wie Veritu nach draußen. Ein wenig Training sollte nicht schaden. Wenn es wirklich wahr war, was der Jung erzählt hatte, würden sich ihre Vertrauten Geister dann im Zweifelsfall auf die Seite der Kanzano schlagen? Und all das andere Zeugs, von Versiegelungen, toten Tieren und deren Chakra, dass alles konnte doch unmöglich sein ernst sein. Immerhin war es total abwegig, niemand hatte je zuvor von so einer Fähigkeit gehört.

In ihrem Blut ist etwas was die Tiere dazu verleitet ihnen ihr Chakra zu geben? Wenn man ihn fragt totaler Blödsinn. Doch die Kanzano verwandelten sich in Tiere, daran gab es nichts schön zu reden und irgendwie mussten sie es ja hinbekommen. Es war auf gar keinen Fall ein Transformationsjutsu, Tobirama spürte die animalischen Züge an jeden von ihnen. Was natürlich die Geschichte von Veritu bestärkte. Halb Mensch, halb vertrauter Geist könnten sie schon sein. Theoretisch, rein theoretisch und nur wenn man an solchen Quatsch glaubt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück