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Wenn die Nachtigall singt.

von

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Zur richtigen Zeit am falschen Ort.

Zur richtigen Zeit am falschen Ort.
 

Der Mann vor ihr fiel rücklings in das rot gesprenkelte Gras. Ezari tötete bisher nicht einen Krieger, zwei hatte sie schon in ein Genjutsu versetzt und liegen gelassen. Niemand scherte sich um Gefallene solange der Kampf tobte. Wie auch? Noch wussten die Eltern, Geschwister oder Liebenden nicht, dass sie einen kostbaren Menschen verloren hatten. Jeder von ihnen rang um sein eigenes Leben, ohne auf andere Rücksicht zu nehmen. Die allerwenigsten standen Seite an Seite und kämpften zusammen. Durcheinander wo man nur hinsah. Ezari brauchte eine halbe Ewigkeit um nicht aus versehen einen Verbündeten für den Feind zu halten. Während der Schlacht gingen die verschieden farbigen Rüstungen und die Clan Symbole in einer Einheitlichen Masse unter.

Ezari spürte keine Müdigkeit, nicht den Schmerz ihrer Muskeln, gar nichts. Es zählte nur zu überleben und wenn sie es schaffen sollte, die zu beschützen die sie liebte. Sie war wachsam, verdrängte Gedanken die nicht hier her gehörten und fixierte sich lediglich auf die Jutsus und das Ausweichen.

Vor sie trat ein Mann, in blutverschmierter Rüstung, die Hände um eine gewaltige Streitaxt geklammert. Schaf zog Ezari die Luft ein, ihre Finger schlossen sich fester um den Griff ihrer Waffe. Er holte aus und ließ die Axt auf sie nieder sausen. Gerade rechtzeitig rollte sich Ezari zur Seite weg. Taumelte kurz und stieß mit der Klinge von unten gegen die Rüstung des Kriegers. Das Schwert glitt lediglich an der Panzerung entlang, ohne sie zu durchbohren. Entgegen Rewors Lehrstunde benutzte sie keine schneidenden Bewegungen, sondern stach oder schlug zu. Das stumpfe Ende des Stiels der Axt donnerte gegen ihre Platten. Wieder einmal passte Ezari nicht auf und landete schnaufend im Dreck. Mehr als eine Bluterguss würde es nicht werden, aber trotzdem verzog sie vor Schmerzen das Gesicht und presste die freie Hand auf den Bauch. Sie konnte mit dieser Schnelligkeit kaum mithalten oder Angriffe kommen sehen, um Gegner zu besiegen und sie in Genjutsus zu fangen brauchte sie den Überraschungsmoment. Die Axt fuhr erneut auf sie nieder und Ezari sprang nach hinten weg, langsamer allerdings. Sie hörte die Rüstung unter der Kraft der Waffe bersten bevor sie spürte wie der Stahl in ihre Haut drang. Vor Schmerzen brüllte sie auf, schlug mit dem Schwert wild um sich und versuchte weiter weg zu rutschen. Ihre rechte Schulter fühlte sich unnatürlich heiß und den Arm konnte sie nicht bewegen ohne vor Qualen heulen zu müssen. Jeden Blick dorthin verbot Ezari sich, ihre eigenes Blut aus einer vielleicht tödlichen Wunde quellen zu sehen gab ihr bestimmt den Rest. Der Mann holte zum finalen Schlag aus, dabei ließ er die Axt mehrmals um den Kopf kreisen. Panische Angst überfiel Ezari, sie rang nach Luft. Das Schwert lag genau zwischen ihr und dem Feind. Wenn sie sich jetzt verwandeln könnte, aber dafür müsste sie den rechten Arm heben. In ihrer ausweglosen Situation sprang sich nach vorne auf den Gegner zu, um an ihre Waffe zu kommen. Ungeschickt mit der linken Hand und durch das Zittern ihres Körpers eingeschränkt zog sie so schnell es ihr gestattet war die Klinge und bohrte sie dem Mann ins Bein.

"AHH!"

Fast gleichzeitig brüllte sie wie ihr Feind auf, er fiel nach hinten und sie aus dem Gleichgewicht gebracht auf den verletzten Arm. Der Schmerz zuckte wild durch ihre Schulter, jeder Muskel, jede Sehne schrie mit ihr. Sie hustet vom Staub und der Erde auf dem Boden, kleine Sandkörner blieben an ihrem Tränen überströmten Gesicht haften, während sie sich mühevoll auf den Rücken drehte. Ohne es zu wollen begann sie zu schluchzen. So wollte Ezari nicht sterben, dreckig am Boden liegend und am weinen. Sie wollte leben. Jetzt.

Aus den Augenwinkels sah sie wie der Krieger stauchend auf die Beine kam und zu ihr hinüber humpelte.

Jaulend hob sie die Hand vor ihr Gesicht. "Bitteee, Bitteee nicht. Bitteee." Sie stotterte nur noch vor Angst, ihr Herz fing automatisch an schneller zu schlagen als sonst und ihr Hals fühlte sich so an als würde man ihn zusammen drücken.

Von ihrem Flehen nicht im mindesten beeindruckt hob er die Axt. "Du kleine miese...AHRG!"

Dicke, schwere Tropfen fielen auf ihre Haut, wie in Trance wischte Ezari mit der Hand über ihre Wange und betrachte die rote Flüssigkeit. War das ihr Blut?

„STEH AUF!“ Da brüllte jemand und zog an ihre. Wieder peitschte der Schmerz durch ihren geschunden Arm, dieses Mal schlimmer als zuvor. Sie heulte laut auf.

„EZARI!“ Rewor Gesicht tauchte wie aus dem Nichts auf, seine Augen funkelten vor Zorn und Wut. „STEH AUF! SOFORT!“ Seine Stimme hallte in ihren Ohren wieder, beinahe so als standen sie in einer Höhle so stark wurde der Schall zurückgeworfen.

Ihre Sicht verschwamm Zusehens, gerade noch konnte sie alles erkennen und jetzt war da nur noch ein Wirbel aus Farben.

Rewor hörte auf an ihre zu zerren. „Scheiße.“ Jetzt zischte er nur noch.

Sie hörte Stahl auf Stahl prallen und dann einen Schrei. Ezari blinzelte zweimal, um richtig sehen zu können, doch die Farben wurden nur dunkler und gingen ins Schwarz über.

„Ezari jetzt komm schon!“ Rewors Stimme war ganz dicht, er fing erneut an an ihr zu ziehen. Sie zuckte kurz mit dem Kopf, die Müdigkeit rollte wie eine gewaltige Welle über sie hinweg. Hier könnte sie genauso gut schlafen. Ja, hier war es bequem und warm, hier würde sie kurz schlafen. Nur einen Augenblick. Dann weiter kämpfen.

„Wehe du gibst jetzt auf! EZARI!“ Der Boden unter ihre verschwand und sie spürte wie er sie irgendwo drüber warf. Die Schmerzen zuckten kurz auf, dann wurde es Dunkel. Keine Stimmen, keine Schreie. Nur Dunkelheit. Ruhige, sichere Dunkelheit.
 

Tobirama trat zur Seite weg. Das Schwert des Lautlosen verfehlte ihn nur knapp. Izuna und dieser Typ waren in etwa genauso Stark wie er und Veritu. Selbst wenn er es nie sagen würde, der Kanzano schlug sich besser als erwartet. Leider konnte man das von ihren Gegnern auch behaupten. Izuna hielt durch das Sharingan locker mit ihm mit und der andere kämpfte auf eine Art und Weise die Tobirama schaudern ließ. Jede Bewegung bis ins genauste durchgeplant. Kein wildes herum Geschreie. Der Lautlose wusste was er tat.

Der Senju konzentrierte sich darauf eine Schwachstelle in ihrer Verteidigung zu finden, musste jedoch gleichzeitig die Feuerbälle und Schwerthiebe kontern. Ohne Veritu verlor er gewiss.

Der Lautlose blickte kurz zur Seite, er beobachte jemanden aus den Augenwinkeln. Das war ihre Chance! Er war abgelenkt. Tobirama sprintete nach vorne und holte mit seinem Katana aus. Izuna reagierte sofort und die Schwerter schlugen aufeinander.

Wütend bleckte der Uchiha die Zähne. „Bleib bei der Sache, Rewor!“

Der Angesprochene wirbelte herum und schlug mit dem Schwert nach Tobiramas Kehle. Der Senju ließ sich nach hinten wegfallen, federte mit der freien Hand ab und kam schlitternd neben Veritu zum stehen. Welcher ebenfalls nicht auf den Kampf vor ihm achtete sondern dem Blick des Lautlosen gefolgt war.

Vollkommen starr stand der Wolf da, fast wie versteinert. „Wir verlieren hier! Hör auf zu träumen Dummkopf!“ Tobirama stieß dem Tier seinen Ellenbogen in die Flanke, worauf hin Veritu ihn nur böse anknurrte und auf der Stelle kehrt macht. Verlor er jetzt den Verstand? Sie kämpften hier! Sein Herzschlag beschleunigte sich um ein vielfaches. Gegen beide würde er nicht gewinnen können.

Der Blick des Senju richtete sich sofort wieder auf Izuna, der nun auch alleine vor ihm stand. Sein Begleiter einfach verschwunden. Also noch eine Falle. Unruhig wanderten Tobiramas Augen von einer Seite auf die andere. Irgendwo musste der Lautlose sein. Izuna preschte voran, die kurze Ablenkung ausnutzend. Im Laufen formte er Fingerzeichen und feuerte ihm eine gigantische Flammenwand entgegen. Tobirama reagierte schnell und blockte den Angriff mit Wasser. Durch den entstanden Dampf schnitt Izunas Klinge, Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Er zuckte zurück, die Augen vor Schrecken weit aufgerissen. Das hier lief nicht nach Plan. Eigentlich sollte er im Vorteil sein und nicht der Uchiha. Tobirama warf auf gut Glück Kunais in die Nebelwand und duckte sich. Keinen Augenblick zu spät. Als Antwort auf seinen Angriff segelte das Katana durch den Dampf und ein Arm. Der Senju griff zu. Seine Finger schlossen sich um weichen Stoff, siegessicher grinste er. Um so unvorbereiteter traf ihn Izunas Knie unter dem Kinn, benommen stolperte er nach hinten weg und ließ den Arm los.

Das Bein des Uchiha trat erneut nach ihm. Tobirama blockte den Angriff mit dem Unterarm. Er drehte sich zur Seite weg, ging in die Knie und riss Izuna aus dem sicheren Stand auf den Boden. Ohne zu zögern setzt er nach und schlug mit der geballten Faust zu. Die Gelenke seiner Finger knackten gefährlich als sie auf den harten Boden trafen. Sein Gegner war ausgewichen.

Inzwischen lichtete sich der Wasserdampf, so dass sie ihre Umgebung besser wahrnehmen konnten. Immer noch keine Spur von dem Lautlosen oder Veritu.

„Du siehst müde aus Tobirama. Ich sollte das hier schnell zu Ende bringen. Dann hast du endgültig deine Ruhe.“ Izuna lächelte hinterhältig.

Schwer atmend richtete sich der Senju gerade auf. „Mach dir nicht zu große Hoffnungen.“

Der Uchiha schnaubte. „Wir werden sehen.“ Mit einem Sprung stand er vor ihm. Tobirama hatte gerade genug Zeit gehabt sein Katana zu heben, sonst würde er nun wirklich für immer Ruhen. Das Sharingan blitzte auf und Tobirama fixierte den äußersten Winkel Izunas Mundes. Jetzt in einem Genjutsu gefangen zu werden würde den Kampf entscheiden. Mit aller Kraft drückte er sich gegen den Uchiha und stieß ihn schlussendlich zurück. Bald war er am Ende. Sein Körper erschöpft, auch wenn er es noch nicht richtig zeigt, spürte Tobirama seine Glieder schwerer werden. Lange durfte sich das hier nicht mehr hinziehen.

Der Senju hob seine Waffe direkt vor sich und wartet ab. Bei dem aktivierten Sharingan anzugreifen würde ihm nichts bringen. Der Uchiha konnte seine Bewegungen voraussehen. Dafür seine letzten Kraftreserven zu vergeuden wäre dämlich.

Izuna verlagerte sein Gewicht auf das hintere Bein, gleich würde er kommen.

„RÜCKZUG!“ Madaras Stimmer grollte über das Schlachtfeld, man konnte die Wut, den Hass und den Zorn heraushören.

Sowohl er als auch Izuna horchten auf.

„WIR ZIEHEN UNS ZURÜCK!“ Ein Krieger in der Nähe lief brüllend an ihnen vorbei, das Uchiha Zeichen auf dem Rücken. „ZURÜCK!“

Weder er noch Izuna rührten sich, dann ganz langsam trat sein Gegner einen Schritt nach hinten, Tobirama fixierend. „Du hast Glück.“ Begann er verbittert. „Ich töte dich ein anderes Mal.“ Izuna ging noch eine Weile Rückwärts, bis er scheinbar sicher war dass Tobirama ihm nicht folgen würde.

„DIE SENJU BLEIBEN WO SIE SIND! WIR WERDEN IHNEN NICHT HINTERHER LAUFEN! HALT!“ Hashiramas Stimme hallte laut über die Ebene. Tobirama sank in die Knie und stützte sich an seinem Katana ab, die Augen halb geschlossen. Er hatte wirklich verdammt viel Glück gehabt. Heute hätte Izuna ihn besiegen können. Ein großer Schatten fiel auf ihn und verdeckte das karge Sonnenlicht. Mühselig drehte er den Kopf zur Seite und blickte in zwei große gelbe Augen.

„Du bist also wieder da. Spät!“ Tobirama wollte böse klingen, zornig, doch in seine Stimme schwang nur Erschöpfung mit. Der Wolf sah mitgenommen aus. Blut klebte in seinem Fell und es sah stark so aus, als ob es sein eigenes wäre. Die eine Tatze hielt er angezogen am Körper.

Der Senju wollte aufstehen, geriet aber aus dem Gleichgewicht und sackte zurück auf die Erde. Wo war nur die Energie wenn man sie brauchte?

Stöhnend stützte er eine Hand auf seinem Knie ab. „Hilf mir auf.“ Seine Stimme nahm ein enttäuschten Ton an, er wurde bei jedem Wort leiser.

Augenblicklich verwandelte sich Veritu in einen Menschen. Der Junge griff nach seinem Arm und zog ihn auf die Beine. Schwankend blieb Tobirama halbwegs gerade stehen, durch den Kanzano gestützt. Es passte ihm nicht auf andere angewiesen zu sein und dann auch noch auf diesen Bengel. Jetzt als Mensch sah Veritu sogar noch schrecklicher aus. Seine Kleidung war fast vollständig zerrissen und die Haut darunter mit Schnitt- und Bisswunden übersät. Der linke Arm hing schlapp runter, während das Blut von seinen Fingerspitzen auf den Boden tropfte.

„Du siehst schlimm aus.“ Bemerkte Tobirama trocken.

Veritu setzte sich ohne ihn anzusehen in Bewegung, den Senju mit sich ziehend. „Ich verwandle mich gleich wieder. Dann heilen die Wunden besser.“ Kam es ruhig aber auch voller Schmerzen von anderen.

Ungläubig betrachte Tobirama ihn. „Wieso das?“

„Ich ein netter Nebeneffekt unseres Kekkei Genkai, in der Tiergestalt haben wir eine erhöhte Regeneration der Zellen.“ Der Kanzano wirkte unruhig, fast angespannt. Auch wenn das die Nachwirkungen der Schlacht sein konnten.

„Weißt du woher das kommt?“ Erkundigte sich der Senju.

„Vertraute Geister.“ Veritu beschleunigte sein Tempo, sodass Tobirama nun fast vollständig von ihm getragen wurde.

Mit dem Jungen stimmte etwas nicht. Sonst war er auch gesprächiger. „Was ist los?“

Aus den Augenwinkeln musterte er Veritu. Kurz blickte dieser zu ihm und in seinen Augen sah Tobirama Angst. Panische Angst.

„Ezari war hier. Sie hat mitgekämpft und wurde verletzt. Ich weiß nicht ob sie Tod ist.“ Der Junge ließ den Kopf hängen und verlangsamte seine Schritte wieder. „Sie hätte überhaupt nicht hier sein dürfen. Madara! Er schickte sie!“ Wütend knirschte Veritu mit den Zähnen. „Wenn sie Tod ist, wird er bezahlen.“

Tobirama verkniff sich eine Bemerkung über Ezaris Kampfkünste und dass es an ein Wunder grenzen würde, wenn sie überlebte. In seiner Lage, von dem Kanzano gestützt, schien es ihm nicht hilfreich diesen zu reizen.

„Sie wird es schon schaffen.“ Erwiderte er steif und beendete das Thema damit. Der Senju hatte genug Problem, sich Sorgen um eine Spionin zu machen gehörte nicht dazu.

Schweigend und ohne einander nochmal anzusehen setzten die beiden ihren Weg in Richtung des Lagers der Senju fort.



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