Zum Inhalt der Seite

Wenn die Nachtigall singt.

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Einen Vogel fängt man nicht

Einen Vogel fängt man nicht
 

Ezari stand mitten im Wald, nahe dem Lager der Senju, es war unglaublich gefährlich sich in einen Menschen zurück zu verwandeln, das wusste sie und doch hatte sie es getan. Warum? Die Antwort darauf simpel und ebenso unsinnig. Sie war und würde immer ein Mensch sein. Als Vogel mochte sie sich zwar ihren Verstand bewahren, doch sie war dann ein Vogel. Es fiel Ezari leichter Probleme zu lösen oder Strategien zu entwickeln, wenn sie in ihrer normalen Form existierte. Und gerade jetzt musste sie ihren gesamten Grips zusammen klauben, um endlich dieses vermaledeite Fiasko zu beenden.

Unruhig lief sie hin und her, ab und an blieb sie stehen, ballte die Zehen zu Fäusten und atmete tief ein, dann ging das ganze Schauspiel wieder von vorne los. Inzwischen hatte sie zwei Möglichkeiten heraus kristallisiert, beide waren extrem dumm, unlogisch und gefährlich. Eine Mischung, die selten so schlecht sein konnte.

Der erste Plan relativ einfach gehalten, sie flog als Nachtigall in das Lager, suchte Veritu erklärte ihm alles und er würde es dann Hashirama zutragen. Alle glücklich. Fast. Probleme dabei gab es genug, Tobirama könnte sie fangen und töten, bevor sie ihren Bruder erreichte, ein andere Krieger könnte sie fangen und töten, sie schaffte die Verwandlung erst gar nicht oder aber es lief bis zu ihrem Bruder glatt und dann würde Hashirama ihr einen Strich durch die Rechnung machen.

Plan zwei, konnte kaum noch bescheuerter sein, es war in etwa der gleiche, wie den, welchen sie schon hatte, als sie zu Madara wollte, nämlich sich zeigen und gefangen nehmen lassen. Hier konnte, neben den Problem wie in Plan eins, noch jede Menge mehr schief gehen, nämlich das sie nicht zu Hashirama kam, sondern in eine Zelle, vorzugsweise noch mit Tobirama als Henker. Oder jemand den Uchiha mitteilte, das man sie gefangen genommen hätte, dann konnte sie eine Rückkehr zu ihrem Clan gleich vergessen. Voraussetzung bei beiden Planen war, das man ihr glaubte und das Veritu noch lebte, das war für Plan eins unerlässlich, jedoch hoffte sie es auch, wenn sie Plan zwei wählen sollte.

Egal wie Ezari es drehte und wendete, sie steckte in einem Dilemma. Im besten Fall würde ihre Strategie aufgehen und sie hatte gewonnen, zumindest für den Augenblick, denn wenn die Senju ihr glaubten und sie nicht töteten würde sie nicht nur die Uchiha verraten, sondern genau wie ihr Bruder auch ihren Clan. Verzweifelt fuhr Ezari sich durch die Harre und jaulte leise auf. Warum, warum nur, konnte sie nicht in einer Zeit leben wo alles Gut war? In der kein Krieg herrschte und die Länder und Clans in Frieden miteinander harmonierten.

Es half alles nichts, wie würde nicht weiter kommen und logisch zu denken war, bekannter Maßen, auch nicht ihre Stärke. Wieder einmal holte die Frau die silberne Münze aus der Tasche und legte sie auf ihren Daumen. Sollte doch das Schicksal entscheiden, wie sie zu den Senju kam. Ezari schnippte die Scheibe in die Luft und sah gebannt zu, wie sie sich um sich selbst drehend erst hinauf stieg und dann schnell zurück auf den Boden fiel. Das Wolfsbild starrte sie an. Dann also der zweite Plan, immer hin konnte sie so wenigstens nicht schon die Verwandlung in einen Vogel vermasseln. Andererseits fiel der Wolf in letzter Zeit ziemlich oft, vielleicht lag es an der unterschiedlichen Dicke der Münze, dann war von Schicksal jedoch keine Rede mehr, sondern nur von den unausweichlichen Naturgesetzen. Sie fegte die Gedanken beiseite, Ablenkungen konnten jetzt ihr Leben kosten, sie durfte sich keine erlauben. Im Geist machte sie kurz eine Liste von Dingen, an die sie sich verbot zu denken. Ireka, Veritu und ihr Clan standen ganz oben.
 

Den ganzen Tag über, suchte Tobirama hin und wieder nach dem Chakra von Ezari. Veritu hatte ihm nicht erzählt, ob sie den Vorschlag annahm oder ablehnte, doch das er nichts gesagt hatte, verriet ihn erneut. Sie konnte das Angebot nur ausgeschlagen haben, also musste der Senju die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen und diesen nervenden Vogel endlich zum schweigen bringen.

Es war kein privater Konflikt, den er mit ihr hatte, es ging ums Prinzip, sie kämpfte für die Uchiha, die Uchiha kämpften gegen die Senju, er war ein Senju. Realistisch betrachtet gab es keinen Grund für ihn sie nicht zu töten, diese Frau war sein Feind, denn sie verriet Informationen über seinen Clan und deren Verbündete an Madara. Verraten mochte das falsche Wort sein, sie überbrachte Informationen. Verrat wäre es nur wenn Vertrauen zwischen ihm und ihr bestanden hätte, welches es definitiv nicht gab.

Vor wenigen Minuten dann fand er ihr Chakra, im nördlichen Waldgebiet, knapp verabschiedete er sich von seinem Bruder, der ihn nur einen verwirrten Blick zuwarf und ging betont gelassen zum Ausgang des Lagers, sollte Veritu ihn sehen, durfte der Kanzano auf gar keinen Fall Verdacht schöpfen. Die beiden Geschwister gegen ihn, könnte unter Umständen sein Verhängnis bedeuten, zwar war Ezari zweifelsohne eine Frau und somit sicher schwächer als ihr Bruder, doch Madara würde sie kaum aus einer Laune heraus spionieren lassen. Sie konnte also nicht ganz so schwach sein, es hatte immerhin gereicht den Uchiha zu überzeugen und was den Uchiha überzeugt, durfte Tobirama niemals unterschätzen.

Als der Senju zwischen die Bäume trat, um mit dem Schatten eins zu werden, blickte er zurück. Veritu war ihm nicht gefolgt und auch kein andere. Tobirama berührte mit zwei Fingern die Erde und überprüfte das Chakra von Ezari, sie hatte angehalten. Fünfhundert Meter vor ihm, lief oder flog sie im Kreis. Was immer dort war, musste ihre Aufmerksamkeit geweckt haben. Leise, damit sie ihn erst bemerkt, wenn es zu spät war, schlich er durch das Dickicht. Jetzt würde er den Vogel fangen oder besser gleich töten.

Mit jedem Schritt, den er näher an die Kanzano heran kam, wurde der Senju ungeduldiger. Das war normalerweise überhaupt nicht seine Art, in einem bevorstehendem Kampf behielt er seine Ruhe, er ließ sich nicht ablenken und war vollkommen konzentriert. Noch nie vorher tötete er einen Vogel, zumindest nicht absichtlich. Wie tötete man überhaupt einen Vogel? Er schüttelte den Kopf, genauso wie einen Menschen natürlich. Aber dafür musste man erst einmal nah genug heran kommen. Menschen konnten nur weglaufen und irgendwann holte man sie immer ein, aber ein Vogel konnte einfach in die Lüfte fliegen und dann war er verschwunden, einem verdammtem Vogel konnte er nicht so leicht folgen. Und sie war wohl kaum so dumm sich in einen Menschen zu verwandeln, hier in der Nähe ihres Feindes.

Erneut überprüfte er ihr Chakra, sie musste unmittelbar vor ihm sein, er schob einen Ast, des Busches hinter dem er hockte, zur Seite und erstarrte.

Außer Ezari war niemand hier. Dort saß oder flog kein Vogel, dort stand eine Frau.

Tobirama ließ den Kopf hängen, die Kanzano hatte sich untertroffen. Sich in ihrer menschlichen Form zu zeigen, so dicht bei den Senju, war blöder, als blöd.

Es konnte natürlich auch eine Falle sein, aber zu welchem Zweck? Die Uchiha konnten wohl kaum wissen, das er ihr Chakra suchen würde, geschweige denn, alleine zu ihr kam. Nein, ein Hinterhalt war es nicht, neben ihrem, gab es im näherem Umkreis kein weiteres Chakra. Sie war allein hier. Alleine und furchtbar leichtsinnig.

Die Kanzano lief unruhig hin und her, blieb stehen, ging weiter, breite ihre Arme aus und dachte angestrengt nach. Sie hatte ihn nicht bemerkt, ihren Tod, der im Gebüsch lauerte, zu sehr war die Frau mit sich selbst beschäftigt, aber warum? Wieso um alles in der Welt nahm sie Menschengestalt an? Hier! Wieder schüttelte der Senju enttäuscht den Kopf, er hatte mehr erwartet, was genau wusste er nicht, aber eben mehr.

Das ganze Schauspiel ging fast zehn Minuten weiter, bis sie eine Münze aus der Tasche holte, sie in die Luft warf und dann mit den Schultern zuckte, als diese auf dem Boden lag. Eine merkwürdige Frau, ganz ohne Zweifel. Sie hob das Geldstück auf und ging geradewegs in Richtung des Lagers seines Clans, als Mensch.

Irgendetwas stimmte hier ganz gewaltig nicht, wieso als Mensch und nicht als Vogel? Aber gut, sein Problem sollte es nicht sein, er müsste jetzt handeln, schließlich war sie kein fliegender Federhaufen, sonder ein Mensch und wie man die tötete wusste Tobirama sehr genau. Vorsichtig, ohne Geräusche zu machen, zog er ein Kunai aus seiner Tasche und schlich sich von hinten an die Frau heran. Nicht einmal jetzt bemerkte sie ihn. Ihr war auf gar keinen Fall mehr zu helfen.

"Verwandle oder bewege dich und du bist Tod." Schnell und sicher hatte der Senju ihr eine Hand vor den Mund gelegt und mit der anderen, das Kunai an den Hals gedrückt. "Ich warne dich nur einmal." Seine Stimme war vollkommen ruhig und kalt, die Kanzano rührte sich nicht, stumm und wie zu Eis erstarrte blieb sie stehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück