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Wenn die Nachtigall singt.

von

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Vogelflug

Der Kanzano Clan machte sich Abmarsch bereit, die Zelte wurden zusammen gerollt und das wenige Gepäck geschultert, einige von ihnen verwandelten sich in so große Tiere, dass es für sie kein Problem war die schweren Planen oder Stangen zu tragen. Glück für die Schwächeren unter ihnen. Ezari stand am Rand des Hügel und knetet das Grass mit ihren nackten Füßen, seit ihr Bruder gegangen war raste der Puls der Frau. Lange schon hatte sie sich nicht so alleine gefühlt, schmerzhaft zog sich eine unsichtbare Schlinge um ihr Herz. Begann erst der Kampf gegen die Senju, würden die beiden einander wiedersehen, jedoch als Gegner.

Arabi Kanzano überwachte genau die Abreise, bis zum Lager der Uchiha war es nur ein halber Tagesmarsch, die Sharingan-Träger campierten ganz nah an den Senju. Unglaublich wie unterschiedlich beide waren.

Madara Auftreten war stolz, distanziert, man sah sofort welche Kraft von ihm ausging, jedoch hatte er auch etwas unheimliches, vielleicht sogar Angst einflößendes an sich. Dagegen waren die Senju Brüder völlig anders gewesen, Hashirama versprühte eine Lebensenergie wie kein Zweiter, auch er musste eine unvorstellbare Macht besitzen, jedoch eine warme, freundliche Kraft. Der Andere hingegen Tobirama, oder wie er heißen mochte, sie konnte bei ihm nur Arroganz und Überheblichkeit sehen, Misstrauen über alle Maßen gegenüber jedem, ja solch ein Mann war er. Selbst seine Unhöflichkeit in einem anderen Lager kannte keine Grenzen. Die Frau schnaubte wütend, hier begegneten ihnen alle mit Respekt und Achtung, nun gut, sie waren die Töchter des Clanoberhauptes, doch auch die anderen Frauen wurden gut behandelt. Nie käme jemand auf die Idee sie als 'Weib' zu bezeichnen.

Die Arme, wie Flügel ausbreitend schloss Ezari die Augen und spürte den sanften Wind durch ihre Finger fahren.

Sobald alles gepackt war würde sie voraus fliegen und Madara über ihr baldiges Eintreffen informieren. Zweimal schluckte die Frau um die aufkommende Übelkeit hinunter zu würgen, es war ihr nicht wohl dabei alleine dem Uchiha gegenüber zu treten, wenn alle Männer wie dieser weißhaarige Senju waren, würde sie nur ausgelacht werden, niemand nahm sie dort dann ernst. Es mochte wohl einer ihrer größten Ängste sein nicht anerkannt zu werden, dass sie kein bisschen gewürdigt wurde. Ja, das gleiche Gefühl wie bei ihrem Gespräch mit dem Senju, er hatte sie weder für voll genommen, noch Respekt gezeigt.

Arroganter Wurm!

"Ezari!" Leterras Stimme holte die Jüngere in die Wirklichkeit zurück. "Wir sind bereit, Vater sagt du sollst aufbrechen."

Der Klos in ihrem Hals tauchte erneut auf. "Ich bin schon auf dem Weg." Leterra nickte und ging zurück zu den anderen, keiner schenkte Ezari groß Beachtung, es war selbstverständlich für alle wenn man sich verwandelte. Glück für sie, wahrscheinlich würde die Verwandlung sonst nur wieder schief gehen und das einzigste was passierte war das die Frau sich anstatt Haare abermals für Wochen Federn kämmen musste. Ihr Körper reagierte auf Stresssituationen einfach nicht gut, das Gehirn schaltete sich ab und tata, totales Chaos.

Ezari formte Fingerzeichen, darauf bedacht bloß keins zu vergessen und sprang dann. Glücklicherweise klappe es und der braune kleine Vogel stieg hoch in den Himmel, schoss über die Wipfel der Bäume, gleitend auf den winzigsten Luftströmen.

Fliegen und laufen waren zwei Fortbewegungen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Beim laufen vertraute man auf die Kraft der Beine, die Muskeln dort, das Gleichgewicht des Körpers, welches von den kleinen Zehnen erheblich beeinflusst wurde. Ganz anderes beim fliegen, hier kam es auf die Stärke der Flügel an, die Stellung zum Wind und das genau Ausrichten seines Gefieders.

Ezari hatte beinahe acht Jahr gebraucht, bevor sie das erste Mal fliegen konnte, die drei abgerechnet bis die Frau sich überhaupt richtig verwandeln konnte und dann noch einmal zwei um zu lernen wie man weite Strecken flog. Denn lange mit den Flügel schlangen funktionierte heute noch nicht, der Gleitflug bot die Alternative zum anstrengenden auf und ab flattern ihrer Schwingen. Doch so einfach er auch sein mochte, ihn zu erlernen hoch kompliziert, lange studierte sie den Wind, die Luftströme und jede Briese, obwohl ihre Affinität zum Windelemet enorm von Vorteil war, beherrschte die Frau auch diese Art des Fliegens nicht perfekt, zu oft musste sie mit den Flügeln schlagen um nicht abzustürzen. Zum verrückt werden.

Nicht genug, dass schon das aufrecht erhalten ihrer Tiergestalt Mengen an Chakra fraß, die Verwandlung so gut wie keins, wenigstens. Etwas mehr als ein Tag war immer noch ihr Maximum, ihre Schwestern konnten sich fast zwei Tage als Tier fortbewegen, ihr Vater sogar drei! Doch mit sechsundzwanzig Stunden erreichte sie ihre Grenze.

Der Ausgleich war und wird auch immer sein, das Fliegen, alleine die Freiheit nicht an den Boden gebunden zu sein, hinzu gelangen wo man hin möchte, die kalte Luft weiter oben, alle in ihrer Familie mochten besser sein, aber sie wollte weiß Gott nicht tauschen.

Ezari änderte die Position ihrer Flügel leicht um nach rechts zu gleiten, unter ihr zog der Wald vorbei, das dichte Blätterdach offenbarte kaum einen Blick auf den Boden zwischen den Bäumen. Wo die anderen einen halben Tag marschierten flog sie keine drei Stunden, fatal, um so länger musste die Frau alleine unter den Uchiha ausharren.

Um so weiter der Morgen voran schritt, desto wärmer wurde es wieder, die hohe Geschwindigkeit, welche sie durch das fliegen erreicht, dämpfte zwar die Hitze, doch auch als Vogel fiel ihr das atmen schwerer.

Im leichten Sinkflug durchbrach Ezari das grüne Meer und landete im Schatten eines mächtigen Baumes an einen kleinen Flusslauf. Noch ein Vorteil, Vögel und somit auch sie rochen Wasser, oft hatte ihr Bruder sie gefragt wie Wasser riecht, es genau zu beschreiben fiel schwer, 'Nach Nässe und kühl' antwortete sie jedes Mal.

Einige nützliche Dinge konnte die Frau in ihrer Tiergestalt, eben das selbe wie andere Vögel auch, schärferes sehen, leichtere Knochen, doch genauso gab es Nachteile, die Körpertemperatur lag bei über vierzig Grad, natürlich toll für den Sommer, aber im Winter blieb sie nie lange in ihrer Tiergestalt. Verdammt nochmal die meisten Vögel zogen ja nicht umsonst in den Süden wenn es kalt wurde.

Die kleine Nachtigall hüpfte von Stein zu Stein, bis sie eine ideale Stelle gefunden hatte um ihr Gefieder leicht zu befeuchten, jedoch keines Falls von der Strömung mitgerissen wurde. Zulange durfte Ezari nicht ausharren, als winziger Vogel stand sie auf dem Speiseplan vieler Raubtiere, meistens erkannte die Frau früh ihre Fressfeinde, es war aber auch schon vorgekommen dass sie sich zurück verwandeln musste um nicht als Nachspeise zu enden.

Zwischen den Sträuchern und Büschen verhielt es sich ruhig, keine ungebetenen Gäste, Singvögel zwitscherten und die Insekten summten, Stille sollte man immer fürchten, nicht die Geräusche. Ein letztes Mal spritzte sie mit dem Wasser und stieg erneut mit kräftigen Flügelschlägen hinauf, unter den Baumkronen im Schatten zu fliegen würde ihr mehr zu sagen, jedoch war es auch um einiges gefährlicher als darüber zu gleiten. Die Entscheidung fiel leicht, sobald ihr Körper es nicht weiter verkraftete, würde sie unter die Blätter sinken, solange darüber segeln.

Die Mittagssonne brannte heiß, aber noch erträglich, liebend gern würde Ezari vor sich hin summen oder besser zwitschern im Moment, doch die Konzentration brauchte der Flug. Sie wurde langsam müde, seit dem gestrigen Morgen war die Frau schließlich schon wach. Sofort schlichen die Gedanken an ihren Bruder sich zurück in ihren Kopf, die Senju musste er bereits erreicht haben, hoffentlich nahm ihn Hashirama auf.

Am Horizont erweckten riesige Rauchsäulen ihre Aufmerksamkeit, der fast schwarze Dampf stieg in Spiralen hinauf in den blauen Himmel, entweder wurde dort gekämpft oder die Uchiha lagerten da. Jetzt blieb dem Vogel keine andere Wahl als zwischen den Bäumen abzutauchen, lieber erst die Situation einschätzen, bevor sie sich zeigte.

Im Slalom fliegend schlängelte sich die Nachtigall zwischen den Stämmen hindurch und stoppte plötzlich als das Dickicht lichter wurde. Auf der Wiese erstreckte sich eine gewaltige Ansammlung von Zelten, verschieden Flaggen mit Zeichen des Uchiha Clans oder anderen thronten dazwischen. In der Mitte ein Zelt, doppelt so groß wie die anderen, wahrscheinlich das von Madara Uchiha. Der Rauch den sie gesehen hatte stammte von Scheiterhaufen, verbrannten die etwa ihre Toten? Wenn ja äußert unüblich und für eine von Kanzano Clan entehrend.

Der Vogel landete auf dem Boden und wurde zum Menschen, einfach in das Lager hinein zu fliegen wäre dumm, sie sollte behutsam vorgehen.

Ezari trat aus dem Wald, die Hände erhoben, als würde sich die Frau ergeben. Keine Sekunde später stand ein stämmiger Krieger in Rüstung vor ihr, die Augen zu Schlitzen verengt.

"Was willst du hier Weibsbild?"

Seine Unhöflichkeit gekonnt überhörend verbeute sie sich. "Ich bin Ezari Kanzano, von Kanzano Clan, ich bringe Nachricht von meinem Vater Arabi Kanzano dem Oberhaupt unseres Clans, für Madara Uchiha."

"Sprich hier und jetzt." Blaffte der Mann nur streng die Antwort.

"Nein, ich spreche nur mit Madara Uchiha persönlich."

"Wenn du dich weigerst werde ich dich als Gefangene ihm vorführen."

Enttäuscht entwich ihr ein Seufzen. "Wenn ich so zu ihm komme bitte."

"Du wiedersetzt dich also?"

"Ja?"

Er lächelte böse, das konnte nichts gutes bedeuten. "Gut."

Ziemlich grob packte er ihren Arm und schleifte sie mit sich, nicht die eleganteste Art ins Lager zu kommen, aber immer hin kam sie hinein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-08-04T21:17:29+00:00 04.08.2014 23:17
Super Kapi^^


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