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マリオネット

Sasori x Deidara
von

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Deidara zog scharf die Luft ein, als ihm eine eiskalte Hand die Haare aus seinem Nacken strich. Ihm war unsagbar warm, aber als er eine sanfte Berührung an seinem Hals fühlte, rauschte eine Gänsehaut über seinem Körper.
 

„Nicht, un.“, hauchte er.
 

Dann spürte er, wie sich ein kurzer pochender Schmerz in seinem Kopf ausbreitete, woraufhin er regelrecht hochschreckte. Mit verschlafenen Augen blickte er sich um.
 

„Wenn du nichts Besseres zutun hast, dann kannst du ja gleich schwänzen.

Erst als er Sasoris Stimme hinter sich hörte, drehte er sich erstaunt zu diesem herum und erinnerte sich daran, wo er hier überhaupt war. Nicht nur, dass er während einer Vorlesung eingeschlafen war, er hatte auch noch einen äußerst seltsamen Traum gehabt. Sein Gesicht wurde feuerrot. Hatte er im Schlaf geredet? Er hoffte nicht, aber selbst wenn… jetzt war er der letzte Student im gesamten Hörsaal und war leider vom Rotschopf erwischt worden. Dieser hatte ihn rücksichtslos mit einem Buch geschlagen und funkelte ihn nun mit einem Blick an, wodurch sein Herz ein Stück tiefer rutschte.
 

„Wie lange hast du bitte geschlafen?“, seufzend fuhr sich der Kleinere durch die Haare, bevor er sich aber einfach wegdrehte und ging, „Du bist unverbesserlich. Dafür sollte ich dir eine Strafaufgabe auferlegen.“
 

Er blieb stehen und zum Entsetzen des Größeren musste er mitansehen, wie sich ein genießerisches Lächeln auf dessen Lippen schlich.
 

Spätestens jetzt war Deidara wieder hellwach und sprang fast schon aufgebracht von seinem Stuhl auf. Mit einer Hand griff er nach seiner Tasche, um seinem neuen Sensei schnell zu folgen. Er war sich nicht ganz sicher, ob Sasori seine Drohung wahr machen konnte, geschweige denn was er ihm auferlegen könnte. Nur war er sich sehr sicher, dass dieser an sicherlich nichts Gutes dachte.
 

„Wovon redest du, un? Ich hab dir die ganze Zeit aufmerksam zugehört. Nur gegen Ende… bin ich ein bisschen weggenickt!“, wollte er sich herausreden.
 

Beschwichtigend hob er seine Hände und grinste dabei, wenn auch etwas hilflos.

Seit diesem einen Gespräch auf dem Balkon waren mehrere Wochen vergangen. Niemand hatte seitdem ein Wort darüber verloren und das zwischen ihnen war nun annähernd so wie damals, als Sasori nur sein Senpai gewesen war. Und doch gab es ein entscheidendes kleines Detail, was sich verändert hatte. So sehr Deidara vorher an das ausdruckslose Gesicht des anderen gewöhnt war, so befremdlich war der neue fast schon abwesend und traurig wirkende Blick des Älteren, mit dem er manchmal angeschaut wurde.
 

Der Blonde fühlte sich nicht nur schlecht deswegen, nach wie vor nagte es an ihm, was er zu dem anderen gesagt hatte. Es schien, als würde sich dieser nun vor ihm zurückziehen, obwohl er ihm, wenn auch versehentlich, einem kleinen Schritt entgegen gekommen war.
 

„Du hast die ganze Zeit über geschlafen. Ich hätte dich rausschmeißen sollen.“, erwiderte Sasori kühl.
 

„Dann muss ich mich jetzt bei dir bedanken, dass du es nicht getan hast, un?“
 

Mit einem leisen Brummen neigte Deidara seinen Kopf zur Seite. Er war kurz davor sich zu freuen, dass sein Sensei noch so mild mit ihm umging, aber dann erstarrte er als mit einem Finger auf ihn deutete.
 

„Vielleicht sollte ich der Leitung mitteilen, dass du ständig nur schläfst.“, sprach sein Gegenüber leise, wobei er jedes Wort genau betonte. Es lag auf der Hand, worauf dieser hinauswollte und deshalb begann der Größere der beiden sofort mit seinem Kopf zu schütteln.
 

„Das ist Erpressung, un!“
 

Schmollend verschränkte er seine Arme vor der Brust, nur war es bereits beschlossen, sodass er sich noch so dagegen wehren konnte. Das konnte er an Sasoris Gesicht sehen. Es gab keine Möglichkeit mehr dem anderen zu widersprechen.
 

„Ich kann heute Nachmittag ein bisschen Hilfe gebrauchen. Ich bekomme eine neue Materiallieferung und du könntest mir beim Ausräumen helfen.“
 

Schaudernd blickte der Blonde zur Seite. Er wollte sicher nicht zu dem anderen nach Hause.
 

„Und? Wieso soll ich das machen?“, zickte er leise.
 

„Stimmt, ich könnte auch jemand anderes darum bitten und dir einfach nur eine Strafarbeit aufgeben, wäre dir das lieber?“ hörte er seinen Sensei nur murmeln, „Hoffentlich lässt du mich nicht warten.“
 

Doch noch bevor der Größere auch nur einen Ton erwidern konnte, wurde er schon von ihm stehen gelassen wurde. Er hatte also tatsächlich keine andere Wahl und darüber ärgerte sich innerlich ungemein, auch wenn er Hikari sicherlich den Vortritt lassen könnte.
 

Seufzend griff sich Deidara in den Nacken, wobei er mit seinen Fingerspitzen seitlich am Hals über genau diese eine Stelle aus seinem Traum fuhr. Wieso waren einige Dinge bloß so kompliziert?
 

Nach seinem letzten Kurs fuhr er schließlich, wie es sein Sensei wollte, zu dessen Wohnung, um schließlich vor genau dieser Tür zu stehen, aus der er vor einigen Wochen noch wutentbrannt geflüchtet war. Jetzt sah es hier allerdings ein bisschen anders aus, denn zahlreiche Kartons stapelten sich draußen im Hausflur. Immerhin war es ein kleiner Trost, da er von Sasori wohl doch nicht einfach ohne Grund hierherbestellt worden war.
 

Noch bevor er einen weiteren Schritt auf die Tür zugehen konnte, wurde ihm diese auf einmal geöffnet und der Kleinere tauchte mit einem dünnen Lächeln vor ihm auf.
 

„Du bist ja sogar pünktlich.“, begrüßte er ihn leise, woraufhin Deidara etwas irritiert blinzeln musste. Erst einen kurzen Moment später verstand er. Da der Rotschopf nun selber unterrichtete, musste er die Lehrpläne der anderen Kurse kennen. Demnach wusste er genau, wie lange er jeden Tag in der Universität war.
 

„Un. Wo müssen die Kartons hin?“
 

Allerdings ging er erst gar nicht auf die Begrüßung ein, sondern zog sich nur die Schuhe im Eingangsbereich aus und bemerkte dabei, wie er von Sasori immer noch lächelnd beobachtet wurde, was ein unangenemes Gefühl in seiner Brust auslöste und trotzdem fügte er sich ihm.
 

„Komm mit.“
 

Wortlos folgte er Sasori. Sie gingen durch das Wohnzimmer, verschwanden hinter dem Paravent und schließlich öffnete sein Sensei den Wandschrank. Von dort kamen sie über eine kleine Leiter auf den Dachboden, der als Atelier ausgebaut war.
 

Zuerst staunte Deidara nicht schlecht. Zwar war es hier genauso düster wie in der restlichen Wohnung, aber nachdem das Licht angeknipst wurde, konnte er die zahlreichen Puppen sehen. Sie waren teils sitzend, teils stehend an den Wänden gelehnt, oder einige von ihnen waren mit Kissen und Decken besonders sorgsam versorgt worden. Es war unheimlich, denn fast jeder Puppenblick ging starr in die Mitte des Raumes. Doch als der Blonde sein Abbild bemerkte, wurde es ihm erst recht unangenehm.
 

Die Puppe saß auf einem Stuhl, wodurch sie ein bisschen hervorstach. Außerdem war sie von seinem Schöpfer umgekleidet worden und Deidara wusste nicht woher der andere diese Sachen hatte, aber es ähnelte tatsächlich der Garderobe, die er ihn seiner Freizeit tragen würde.
 

„Ich soll die Kartons also hier hochbringen, un?“, fasste er seine Aufgabe zusammen, wobei er absichtlich nicht auf die Kunstwerke des anderen einging und dieser deutete immer noch lächelnd in eine etwas leer geräumte Ecke.
 

„Du kannst sie dort hinstellen.“
 

Damit musste Deidara seine ‚Strafarbeit‘ wohl oder übel beginnen. Vielleicht hatte er vorher nicht verstanden, wieso der andere es von ihm verlangte, doch sehr schnell merkte er, wie schwer einige der Kartons waren und die kleine Treppe im Schrank tat noch ihr übriges hinzu. So oder so hätte Sasori also doch auf Hikaris Hilfe verzichtet.
 

Letztlich war allerdings Deidara derjenige, der die ganze Arbeit vollrichtete. Erst als es draußen bereits dunkel wurde, hatte er den letzten Teil der Lieferung von unten hoch ins Atelier getragen und kaum war der letzte Karton abgestellt, wollte er eigentlich wieder gehen. Nur gerade als er durchs Wohnzimmer ging, um den Wohnungsflur anzusteuern, trat Sasori aus der Küche zu ihm.
 

„Wohin willst du?“, wollte der Rothaarige wissen, sodass Deidara irritiert stehen blieb, um sich zu ihm zu drehen.
 

„Nach Hause, un. Ich hab alles erledigt, was du von mir wolltest.“
 

Das unbehagliche Gefühl wurde sogleich verstärkt, denn schon allein diese Frage hörte sich in seinen Ohren alles andere als gut an. Zumal sein Gegenüber plötzlich tatsächlich seinen Kopf, als würde er ihn nicht gehen lassen wollen.
 

„Von hier aus fährt jetzt keine U-Bahn mehr. Warum bleibst du nicht über Nacht bei mir?“
 

Noch bevor er reagieren konnte, griff Sasori mit einem bestimmenden Griff nach seinem Handgelenk, um ihn mit sanfter Gewalt in seine Küche zu ziehen und eigentlich wollte er sofort protestieren, nur als er den gedeckten Küchentisch sah, wollte kein Wort mehr über seine Lippen.
 

„Renn jetzt nicht weg. Ich habe dir was zu essen gemacht. Du kannst duschen und bekommst mein Bett. Würdest du also bei mir bleiben?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sakami-Mx
2014-08-07T17:38:15+00:00 07.08.2014 19:38
oh wie geil <3 klasse kapi^^
Von:  Bettykings
2014-08-05T18:54:00+00:00 05.08.2014 20:54
ach ja, ... :3
es macht echt spass die ff zu lesen ^^
Von:  SkyFisher
2014-08-05T14:03:05+00:00 05.08.2014 16:03
Wie immer ein tolles Kapitel ;)
Dieses Mal hab ich weniger das Gefühl, dass es da etwas gibt, was mir nicht so gut gefällt... Hmm. Na ja.
Wie auch immer, ich schätze die Hitzköpfigkeit Deidara´s, die ich letztens angesprochen hatte, wäre hier auch irgendwie fehl am Platz, schätze ich.
Auch vermute ich mal, dass Sasori quasi eine gedankliche Revolution hatte, denn sonst würde er das am Ende wohl kaum sagen :D Aber schlimm finde ich das nicht. :)
Und die Idee am Ende ist ziemlich gut. Entweder macht ihm Deidara eine Szene :D oder er bleibt tatsächlich bei ihm!
Mal schauen. ^^
Antwort von:  Monyong
05.08.2014 21:20
Danke ^^
'gedankliche Revolution' Mir brennt es in den Fingern mehr von/über Sasori zu schreiben...
Es ist lästig ständig in der Sicht eines Charakters zu bleiben, aber hier wollte ich es ertragen und nicht wie bei meinen anderen FFs in einem Kapitel noch in die Sicht eines anderen Chars switchen und auktoriale Perspektive find ich... eh doof ^^° bzw. ist mir zu kompliziert.


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