Zum Inhalt der Seite

マリオネット

Sasori x Deidara
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Mit noch etwas weichen Knien saß Deidara auf einen der Stühle im alten Kunstraum, während er Sasori dabei beobachtete, wie sich dieser konzentriert am Lehrpult über seinen Skizzenblock beugte. Mittlerweile war sein Körper vollständig ausgemessen und bis auf den Bereich, der von seiner Shorts verdeckt wurde, hatte der andere jedes noch so kleine Detail an ihm ausgekundschaftet und erfasst.
 

Nachdem die letzten Knöpfe seines Hemdes geschlossen waren und er seine Krawatte wieder ordentlich gebunden hatte, stand der Blonde auf.
 

„Du brauchst mich jetzt wohl nicht mehr?“, bemerkte er, wobei er sich über den leisen Ton seiner Stimme ärgerte.
 

Eigentlich wollte er das, was vorhin passiert war, am liebsten ungeschehen machen, nur war seine heftige Reaktion auf seinen Senpai nun nicht mehr rückgängig zu machen. Deshalb musste er nun zumindest so tun, als hätte es diesen peinlichen Moment niemals gegeben.
 

„Du kommst morgen wieder!?“
 

Obwohl Sasoris Worte monoton wie immer klangen, wusste Deidara, dass ihm keine andere Wahl blieb. Es war eine Anweisung des anderen und bevor er sich zum Gehen umdrehen konnte, richtete sich der Kleinere auf, um ihm einen kurzen Blick über die Schulter zu zuwerfen.

Scheinbar musste sich sein Senpai erst noch von seiner Zustimmung überzeugen.
 

„Un. Dann kannst du morgen ja auch einen Blick auf meine erste Ausarbeitung für die Zwischenprüfung werden? Ne, Danna? Ich hab sie heute schon abgeben müssen, aber…“, begann er dünn grinsend zu plappern, wurde schließlich aber nur mit einem resignierenden Seufzen unterbrochen.
 

„Ernsthaft? Ich soll mir wirklich eine von deinen lächerlichen Arbeiten anschauen?“
 

Sasori fasste sich an die Stirn.
 

„Ich frag mich bis heute, wie es jemand mit deinem Talent hierhin geschafft hat.“, korrigierte er sich dabei seelenruhig, während Deidara im Gegensatz dazu eine schmollende Schnute zog.
 

Die Kritik seines Senpais fiel immer sehr extrem aus; besonders weil sie grundlegend unterschiedliche Ansichten hatten und trotzdem war es ihm in dem vergangenen Jahr erlaubt gewesen, hier mit dem anderen die Zeit zu verbringen.
 

Manchmal hatten sie sogar ernst über ihre verschiedenen Meinungen diskutieren können, sodass der jüngere der beiden mittlerweile dachte, er würde mit den negativen Worten umgehen können.Allerdings blockte er den größten Teil immer noch ab, wollte ihn nicht an sich heranlassen und versuchte zeitgleich Sasori von seinem Verständnis von Kunst zu überzeugen.
 

„Wenn es nach dir geht, hat hier niemand Talent, un! Nicht einmal die Professoren!“, stellte Deidara zerknirscht fest, musste dabei aber immerhin schon wieder schwach lächeln, denn der andere schien vorher nichts bemerkt zu haben und das zwischen ihnen war auch so, wie es sonst immer gewesen war.
 

„Dann bis morgen, un!“
 

Ohne weiter nachzufragen was ihn am nächsten Tag erwarten sollte, verabschiedete er sich von Sasori und kaum war die Tür des Kunstraumes hinter ihm geschlossen, atmete er einmal tief durch.

Ab morgen blieben nur noch sechs Tage für die Abschlussarbeit seines Senpais. Danach war ihre gemeinsame Zeit hier an dieser Universität zu Ende, doch noch bevor es der Blondschopf zuließ, sich von diesem Gedanken traurig zu stimmen, zog er sein Handy hervor, um seiner Schwester eine Nachricht zu schreiben.

In diesem Moment freute er sich erst einmal auf das Abendessen.
 

Am darauffolgenden Tag ging Deidara, wie verabredet, zum Arbeitszimmer des Kleineren. Seine Vorlesungen über Kunstgeschichte waren für heute abgeschlossen und um Sasori nicht unnötig warten zu lassen, hatte er sich sein Mittagessen direkt aus der Cafeteria mitgeben lassen.
 

„Sasori no Danna~“, rief er wie immer, nachdem er den Kunstraum betreten hatte und wie gestern bekam er auch diesmal keine Antwort. Allerdings stand sein Senpai bereits vorne am Pult, weshalb er sich kommentarlos zu den Kleineren stellte.
 

Gegenüber von ihnen saß der Torso der neuen Abschlussarbeit, sein Nachbild, was sorgsam auf einem Kissen gebettet worden war und es war erstaunlich wie viel der andere in so kurzer Zeit schaffen konnte.

Dann fiel Deidaras Blick auf den Tisch, wo er einige Arbeitsmaterialien sah, die er von dem Älteren bisher noch nicht kannte.
 

„Waf ift daf?“, wollte er deshalb auch sogleich mit vollem Mund wissen, während er immer wieder von seinem Yakisobabrot biss. Doch anstatt einer Antwort bekam er nur einen eisigen Blick zugeworfen.
 

Obwohl er sich beeilt hatte, schien Sasori trotzdem schon viel zu lange zu warten, weshalb der Blonde das Brot hastig verschlang und mit süßem Tee nachspülte. Die halbleere Flasche stellte er anschließend vor sich aufs Pult, wobei er entschuldigend lächelte.
 

„Ich hab mich wirklich beeilt, un! Mein Professor hat überzogen und ich hätte dir auch was zu Essen mitgebracht, aber das war das letzte Brot, was es noch gab, un!“, versuchte er sich herauszureden, auch wenn er wusste, wie sinnlos es doch war. Nur zu seiner eigenen Überraschung milderte sich Sasoris Gesichtsausdruck, ehe etwas geschah, was Deidara bis jetzt noch nicht gesehen hatte.
 

Der Rothaarige ergriff die Teeflasche, um einen Schluck davon zu nehmen.
 

„U-un?“
 

Irritiert beobachtete Deidara diesen Anblick, den er auch dann noch nicht glauben konnte, als die Flasche bereits wieder abgesetzt war und vor ihm stand.
 

In guter Absicht hatte er seinem Senpai öfter etwas aus der Cafeteria mitgebracht. Doch jedes Mal war es abgelehnt worden. Selten konnte man den anderen überhaupt etwas Trinken, geschweige denn Essen sehenund nun setzte dieser ausgerechnet die Flasche an seine Lippen, aus der zuvor noch sein Kouhai getrunken hatte.
 

„Heute muss ich mich um den Kopf kümmern. Du kannst dich schon einmal ausziehen, sofern du deine Uniform nicht ruinieren möchtest.“, bekam er schließlich erklärt, als wäre es für Sasori selbstverständlich gewesen und bevor der Größere noch einen unnötigen Gedanken verlor, nickte er, wodurch er das soeben Geschehene einfach überging.
 

Geistesabwesend zog er seine Oberteile aus, ehe er dem Fingerdeut des anderen folgte, indem er sich direkt vor ihm auf einen bereitgestellten Stuhl setzte.

Danach verschwand Sasori aus seinem Blickfeld.
 

Einen kurzen Augenblick später spürte Deidara, wie sein Zopf gelockert wurde, bevor die Hand seines Senpais nach vorne über seine Stirn glitt, um ihn somit die vorderen Haarsträhnen nach hinten aus dem Gesicht zu streichen und mit einem Haarband zu fixieren. Auch diesmal waren Sasoris Finger kalt, aber die Art wie er mit seinen Haaren umging, war erschreckenderweise angenehm.
 

„Willst du mein Gesicht ausmessen?“, lenkte er deshalb schnell ein, wobei er seinen Kopf leicht in den Nacken legte. Doch kaum schaute er nach oben, wünschte er sich, er hätte es nicht getan.
 

Der Rotschopf stand dicht hinter ihm, beugte sich dabei nach vorne und aufgrund ihres Größenunterschiedes war ihm dessen Gesicht doch näher als erwartet. Sofort presste Deidara seine Lippen aufeinander, wodurch ihm noch der restliche Geschmack des süßen Tees in den Mund geriet.
 

„Auch, aber ich möchte etwas Neues ausprobieren.“, antwortete der andere währenddessen, „Mach die Augen zu.“
 

Über diese Anweisung verwundert blickte er nur umso intensiver in dieses Gesicht, welches mal wieder keine Gefühlsregung zeigte. Und trotzdem begann sich etwas in Deidaras Magengegend zusammenzuziehen. Die alleinige Vorstellung, dass die jetzige Situation genauso unangenehm enden könnte, wie am Vortag, ließ ihn vollkommen verkrampfen. Jeder noch so kleine Muskel spannte sich an, denn so sehr er den anderen als Künstler respektierte, so sehr sträubte er sich nun die Augen zu schließen, um schlussendlich im Dunkeln zu sitzen, ohne zu wissen, was auf ihn zukommen sollte.

Nach wie vor befürchtete er, dass es da etwas in Sasoris Kopf gab, was er nicht kennenlernen wollte.
 

„Was hast du vor?“
 

Bevor er es selbst realisierte, war ihm diese Frage bereits über die Lippen gewichen.
 

„Ich will eine Gipsmaske als Negativ machen. Für meine Abschlussarbeit will ich ein neues Material verwenden und weil ich noch nicht abschätzen kann, ob es meinen Ansprüchen entspricht, notier ich mir trotzdem deine Maße. So habe ich zwei Möglichkeiten den Kopf der Puppe zu modellieren.“
 

Die Antwort seines Senpais klang professionell und simpel zugleich. Es war fast so als hätten diese Worte schon seit einer halben Ewigkeit darauf gewartet ausgesprochen zu werden. Dennoch…

Es klang überzeugend, weshalb Deidara schließlich langsam die Augen schloss, auch wenn er ihm nicht voll vertrauen konnte. Nur konnte er doch zumindest darauf hoffen, dass nichts Schlimmes passieren würde, immerhin war die peinliche Situation von gestern hauptsächlich auf seine eigene heftige Reaktion zurückzuführen gewesen.

Außerdem galt Sasoris einziges Interesse der Kunst und seinen Puppen.
 

Keine Sekunde später wurde ihm ein Tuch über den Augenbereich gelegt, ehe sich anschließend ein nasskaltes Gefühl auf seinem Gesicht ausbreitete.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sakami-Mx
2014-08-07T14:19:27+00:00 07.08.2014 16:19
cooles kapi^^


Zurück