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Eine Veela auf der Suche nach Liebe

von

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Aller Anfang ist schwer

Der Wind wehte durch die Baumkronen und über das Land hinweg. Es war eine frische, aber nicht kalte Briese. Noch waren die Blätter grün und die Blumen blühten in ihren verschiedenen Farben.
 

Doch der Sommer war so langsam vorbei und die Schüler kehrten aus ihren Sommerferien zurück an die Schule. Vom Hogwartsexpress aus, konnte man die Natur noch in ihrer vollen Pracht bewundern.
 

Bald schon sollte der Herbst kommen, alle Blätter würden sich verfärben und schließlich von den Ästen Richtung Boden fallen oder sie würden vom Wind weggetragen werden, an einen anderen Ort.
 

Ein Schüler jedoch interessierte sich nicht sonderlich für die Natur, sondern schwelgte in seinen Gedanken und blendete alles um sich herum aus. Selbst wenn er angesprochen wurde, so ignorierte er die anderen gekonnt.
 

Klare Gedanken waren es jedoch nicht, eher schwebten sie kreuz und quer durcheinander. Lieber hätte er jetzt auch ein alltägliches Problem, so wie die anderen. Das erste Mal in seinem Leben, wünschte er sich, dieselben Sorgen zu haben wie die anderen.
 

Er war in der siebten Klasse und sein Jahrgang, obgleich welches Haus, plagten Sorgen die ein normaler Jugendlicher eben so hatte. Der Abschluss stand bevor, man sah sich dieses Jahr vielleicht das letzte Mal und vor allem die Liebe war in dieser Zeit ein riesen Thema.
 

In diesem einen Jahr konnte immerhin viel passieren und jeder wollte es für sich ausnutzen und es zu einem tollen Abschlussjahr machen. Doch dieser eine Schüler, welcher gerade von seinen Gedanken beherrscht wurde, hatte ein weitaus riesigeres Problem.
 

Seine Augen fixierten einen imaginären Punkt auf der Fensterscheibe und seit er sich an seinen Platz gesetzt hatte, regte er sich kein Stück. Das Gesicht hatte er soweit abgewendet, dass ihn andere nicht ansehen konnten.
 

Ihn nervte diese Ungewissheit, die sein Problem nun mal mit sich brachte. Wie würde dieses Jahr verlaufen? Wie sollte er sich da auf die Schule konzentrieren, wenn ihm kurz vor Schulbeginn so eine Nachricht überbracht worden war? Eine Nachricht, die sein Leben verändern würde... und das für immer.
 

●•• F L A S H B A C K ••●
 

"Was wollt ihr von mir?"
 

"Draco, mein Liebling, wir wollten nie, dass es dich trifft. Wir dachten, es würde dich überspringen. So, wie es schon viele übersprungen hatte."
 

"Kommt doch einfach zum Punkt, damit ich wieder in mein Zimmer gehen kann. Ich fühl mich nicht besonders", murrte er seine Eltern an. Er wollte eigentlich lieber alleine sein.
 

"Du erinnerst dich bestimmt nicht mehr daran, aber wir waren früher einmal mit dir bei entfernten Verwandten. Du warst noch so klein... Sie war eine Veela, beziehungsweise, sie trug das Veelagen in sich." Dieses Mal hatte Lucius das Wort erhoben.
 

Danach sahen ihn seine Eltern einfach abwartend an, während der Blonde sich überlegte, was sie denn nun von ihm wollten und warum sie ihn jetzt einfach nur anstarrten.
 

Es hatte genau 10 Sekunden gebraucht, bis bei ihm der Groschen gefallen war. Danach riss er seine Augen geschockt auf und wusste nicht, was er nun sagen sollte! Was sagte man, nachdem man so etwas erfahren hatte?
 

"Mach dir keine Sorgen. Wir haben mit einem Heiler gesprochen, derselbe, der auch das Gen hat in dir feststellen können. Es ist ziemlich selten, dass ein...junger Mann das Gen wirklich in sich trägt, aber du bist kein Einzelfall."
 

"Mum! Ob Einzelfall oder nicht... ich bin eine Veela!!"
 

"Wir wissen, dass dich das aufregt. Das ist verständlich. Sag, was weißt du alles über Veelas, Draco?"
 

Angesprochener versuchte zu überlegen, obwohl seine Gedanken gerade nur verwirrend waren. "Sie.. suchen sich einen Lebenspartner. Einen Partner, für ihr ganzes Leben."
 

Sein Vater nickte, ebenso wie seine Mutter. "Nun, mein Schatz, es ist so, dass sich Veelas eigentlich... männliche Partner suchen. Das ist natürlich kein Muss." '
 

Doch der Blonde wusste schon, was seine Mutter ihm hatte damit sagen wollen. Wenn es sein musste, musste er mit einem Kerl zusammen sein und das behagte ihm gerade noch viel weniger.
 

"Darum fühlst du dich unwohl die ganze Zeit über. Die Veela in dir sucht ihren Partner und wohl oder übel wirst du dich solange unwohl fühlen, bis sie ihren Partner gefunden hat", kam es mit ruhiger Stimme von seinem Vater.
 

"Kann das schlimmer werden? Also.. kann es zu wirklichen Schmerzen kommen?"
 

"Vermutlich, doch man kann nicht sagen wann. Leider. Aber deine Mutter und ich haben geredet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass du nicht nach Hogwarts zurück musst. Du könntest privaten Unterricht bekommen. Wir würden alles tun, damit du dennoch einen guten Abschluss bekommst! Was sagst du, Draco?"
 

●•• F L A S H B A C K _ E N D E ••●
 

Er hatte seine Eltern selten so... erweicht gesehen. Doch diese Situation war eben kompliziert. Ihr einziger Sohn war eine Veela. Sie hatten noch lange geredet und am Ende war Draco einfach müde und erschöpft in sein Bett gefallen.
 

Für ihn war klar, dass er sich nicht verstecken und nach Hogwarts zurück kehren würde. Daheim hätte er sich nur täglich daran erinnert, dass er nicht normal war, dass er eine Veela und dazu verdammt war, sich an irgendeinen Partner zu binden.
 

Und wenn er Pech hatte, dann war das auch noch ein Kerl! Draco war nicht schwul. Eigentlich hatte er vor gehabt, eine reinblütige Frau zu heiraten und ein Kind mit ihr zu bekommen.
 

Nun war er dazu verdammt, die Partnerwahl der Veela zu überlassen. Das war doch einfach zu grausam, für seinen Geschmack. Dazu kam noch, dass er sich solange unwohl fühlen würde, bis er seinen Partner oder hoffentlich seine Partnerin gefunden hatte.
 

Und selbst dann, so hatte man es ihm erklärt, würde nur die Anwesenheit der auserwählten Person ihn sich besser fühlen lassen. So oder so stand er auf verlorenem Posten.
 

Diese Gedanken ließen ihn auch nicht los, als er mit seinen Freunden zusammen endlich in Hogwarts ankam und sie sich nach der Versammlung in der großen Halle endlich auf machen konnten, in ihre Zimmer zu gehen.
 

Er war ziemlich erleichtert, dass er sich wieder mit Blaise ein Zimmer teilen konnte. Generell war er sehr froh, nicht in einem Schlafraum mit noch 5 anderen schlafen zu müssen. Oder noch mehr.
 

So konnte er ein wenig Privatsphäre haben und Blaise wusste immer, wenn sein bester Freund mal Zeit für sich brauchte. Darüber war Malfoy wirklich unheimlich dankbar, auch wenn er es nicht immer direkt sagte.
 

Gerade als er seine Klamotten in seinen Kleiderschrank räumte, seine Slytherinuniform in seinen Schrank hing und sich seinen Pyjama raussuchte, wurde er an der Schulter gepackt und zu seinem besten Freund umgedreht.
 

"Blaise.. was soll das? Ich will mich fertig machen und danach eigentlich nur ins Bett!", brummte er ihn an und schüttelte die Hand von seiner Schulter.
 

"Genau darum geht es, Draco! Was ist los mit dir? Du benimmst die komisch, seit wir in den Zug gestiegen sind."
 

War es wirklich so auffällig gewesen? Doch eigentlich war er nie unbedingt der Typ, der viel quatschte und rumalberte. "Du weißt doch, dass ich nicht viel rede und manchmal auch gar nicht mit euch reden will!", gab er deshalb als Antwort zurück.
 

Wenn Blaise ihn nicht kennen würde, hätte dieser die Antwort des Blonden glatt als Beleidigung auffassen können. Aber zum Glück wusste Draco, dass dieser es eben nicht falsch verstehen würde. So ein bester Freund war da schon praktisch.
 

"Darum gehts nicht. Pansy hat halb auf deinem Schoß gesessen und an deinem Arm gehangen. Sie hat dir alles Mögliche erzählt und du hast sie nicht wie üblich weggestoßen."
 

Nun musste er doch schlucken. Wie hatte er DAS nicht merken können? Pansy war immer sehr aufdringlich und auch wenn sie bei Draco extrem aufdringlich war, so war das einfach ihre Art. Mittlerweile hatte er ihr klar machen können, dass er von ihr nichts wollte.
 

Dieses Anhängliche hatte er ihr aber nicht abgewöhnen können. Und nun sollte er das nicht einmal mitbekommen haben? Das ließ ihn seufzen. Natürlich war es dann seinem Freund aufgefallen.
 

"Hör zu. Ich muss dir was gestehen aber...du darfst es niemandem erzählen. Auch nicht Pansy, Nott oder sonst irgendwem! Kapiert?" Mit einem eindringlichen Blick sah er ihm direkt in die Augen.
 

Sofort nickte Blaise und setzte sich auf sein Bett, während sich Draco auf sein eigenes setzte. Im Schneidersitz saß er ihm so gegenüber, wusste aber nun nicht so recht, wie er anfangen sollte. Vorher hatte er immer nur mit seinen Eltern darüber sprechen können.
 

"Also.. erinnerst du dich, als ich dir am letzten Tag, des letzten Schuljahres sagte, dass ich froh bin, wenn ich nach Hause komme? Weil es mir nicht gut ging?"
 

"Ja. Du hast dauernd deswegen gejammert!", erinnerte sich Blaise leicht lachend.
 

"Ich habe nicht gejammert! Wie dem auch sei... das...ist immer noch so. Und es wird nur weggehen, wenn etwas Bestimmtes passiert. Und darüber denke ich nach, weil das, was passieren soll, nicht das ist, was ich will. Aber ich kann dagegen nichts tun, weil ich, das was passieren wird, akzeptieren muss!"
 

Blaise sah seinen besten Freund verwirrt an, ehe er aufseufzte. "Du redest wirr! Sag einfach was los ist!", verlangte er nun von Draco. Denn dieses drum herum Gerede wird es auch nicht einfacher machen.
 

"Na gut.. also.. Ichbineineveela!", ratterte er die Worte schnell herunter, sodass Blaise Schwierigkeiten hatte, es zu verstehen. "Du bist...was?", fragte Blaise also nach. Und auch Draco musste einsehen, dass er sich jetzt mal zusammen reißen musste.
 

"Ich sagte, ich bin eine Veela. Oder ich trage das Gen in mir...nenn es wie du willst."
 

Jetzt machte es auch bei dem anderen Klick und er nickte verstehend. "Dann ist es klar, dass du dich noch nicht besser fühlst. Glaubst du denn, du findest einen passenden Partner?"
 

Nun blinzelte der blonde Slytherin veriwirrt, so hatte er doch mit einer anderen Reaktion gerechnet. Für Blaise schien das irgendwie...normal zu sein. Klar, generell war es in der Zaubererwelt nicht unnormal, dass es Veelas gab.
 

Doch irgendwie hatte er schon mit einer Reaktion gerechnet, die erstaunen oder derartiges enthielt. Zumal männliche Veelas eher selten waren, was ja auch noch ein Problem war. Was, wenn er wirklich einen Jungen als Partner bekam?
 

"Ich kenne zwar bisher noch keine männlichen Veelas, aber da ist ja kein wirklicher Unterschied. Bekommst du eigentlich eine Frau oder einen Mann als Partner?"
 

Die Verwunderung in Draco wuchs immer mehr, je mehr Blaise redete. Also Pansy wäre jetzt sicher mehr als überrascht gewesen, allerdings hätte sie es auch jedem in Slytherin heimlich erzählt. Und dann hätte es die Runde gemacht. Da war ihm Blaise’ Reaktion deutlich lieber.
 

"Du tust so, als würden hier tausende Veelas rumrennen. Und ich.. weiß es nicht. Man sagte mir, dass es wahrscheinlich ist, dass ich einen männlichen Partner bekomme. Aber genau kann man das nicht sagen."
 

"Klar, die Veela in dir sucht sich den Partner aus. Nur, dass Veelas generell eigentlich weiblich sind.. Ich wusste schon immer, dass du eine feminine Seite hast!"
 

Sofort warf Draco ein Kissen rüber zu Blaise, traf ihn zum Glück auch, doch dieser lachte einfach nur. Von wegen, feminine Seite. Während Blaise sichtlich Freude an Dracos Situation hatte, fand dieser selbst es gar nicht so witzig.
 

"Lach nicht! Das ist nicht lustig... Das ist das Schlimmste was mir passieren konnte! Ich bin nicht schwul, ich will mir meinen Partner selbst aussuchen und die Schmerzen werden schlimmer, je länger die Veela braucht, um ihren Partner zu finden!" Na gut, Draco konnte eben doch etwas jammern. Aber in seiner Situation durfte er das auch, so entschied er innerlich.
 

"Draco, nun mach dir mal nicht ins Hemd. Ich werde nichts erzählen und ich, als dein bester Freund, werde schon auf dich aufpassen. UND ich werde dich weiter ablenken, damit du deine Schmerzen vergisst!"
 

Draco seufzte. Blaise war wahrlich ein guter Freund und genau so einen brauchte er jetzt. Das Gespräch hatte ihn wirklich abgelenkt, aber er fühlte sich dennoch erschöpft.
 

Natürlich könnte er jetzt einfach alles auf sich zukommen lassen, doch wie sollte er? Wenn die Veela sich tatsächlich einen Kerl aussuchte, wie sollte er diesem dann erklären, dass dieser nun sein Partner sein musste?
 

Zu allem Überfluss galt der Malfoyerbe als einer, der gerne andere ärgerte. Da war er doch in seinem Zustand ein gefundenes Fressen für seinen potenziellen Partner. Ob da eine Frau einfacher wäre, wusste er aber auch nicht.
 

Alles in allem, war das eine scheiß Situation! Dieses 'Unwohlsein' nervte ihn und die ganze Situation zog an seinen Nerven. Vor allem wenn er daran dachte, dass er nichts dagegen tun konnte. Und wie sollten dann erst die nächsten Wochen und Monate werden? Er ahnte Schlimmes.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  skyberry
2014-11-12T20:46:00+00:00 12.11.2014 21:46
mir tut es ehrlich gesagt nicht leid ;) am ende wird er ja glücklich damit sein! *grins*
Ich mag Dracos Charakter total :) Hat gut gepasst, dass er sich irgendwie gewünscht hat eine Reinblütige zu heiraten ^^
Blaise ist auch echt süß! Genauso einen Freund wünscht man sich :3
Von:  Maire
2014-07-15T19:24:15+00:00 15.07.2014 21:24
Da tut mir Draco direkt leid. Ungewollt in ein schicksal gedrängt...
ich bin gespannt wie er seinen partner nun findet/erkennt und wie der darauf reagiert^^
Blaise scheint ein wirklich guter freund zu sein, hoffentlich bleibt das auch so=)
ich hät gerne ne ENS
Lg Maire =D
Antwort von:  Nanacchi
15.07.2014 21:32
Vielen Dank für dein Kommentar. :) Kommst direkt auf die Liste. ^-^


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