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Persona: Shadows of Mirror

Kagami no Kage
von

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CXVIII – Culture Festival - Part I

Samstag, 26.September 2015 – Schulfest 1. Tag
 

Lauter Jubel schallte quer über das Gelände der Jûgôya High School, auf welches nach und nach immer mehr Menschen strömten. Der große Platz vor dem Schulgebäude war übersäht mit verschiedenen Ständen, welche zum Essen oder Verweilen einluden, während Schüler die herannahenden Gäste mit ihren Spezialitäten oder Events zu sich riefen. Ein leichter Wind kam auf und trug erneut lauten Jubel herüber, welcher jedoch durch das Schulgebäude etwas gedämpft wurde.

„Was ist das für ein Jubel?“, fragte ein kleiner Junge einen der Oberschüler, welcher gerade ein paar Okonomiyaki für diesen zubereitete.

„Ah, das kommt von dem Fußballspiel, was gerade stattfindet. Unser Club hat die Uni-Mannschaft um ein Freundschaftsspiel gebeten“, erklärte dieser und reichte das fertige Essen weiter.

„Papa, das will ich sehen“, rief der Junge aus und zog seinen Vater, welcher neben ihm stand, mit sich.
 

Währenddessen befand sich der Fußballclub der Jûgôya High School mitten in einem Spiel, welches sie sich anders vorgestellt hatten, als es nun wirklich ablief.

„Herzlich Willkommen allen Gästen des Culture Festivals der Jûgôya High School beim Freundschaftsspiel unserer Mannschaft gegen die Studenten der Jûgôya University“, schallte es aus den Lautsprechern, die um den großen Fußballplatz verteil angebracht waren, „Wir befinden uns mitten in der ersten Halbzeit und bisher konnte unser Fußballclub noch keinen Stich gegen die Unimannschaft sehen. Jegliche Versuche durch die Verteidigung der Gegner zu kommen, wurden zum Großteil bereits an der Mittellinie vereitelt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es bereits 0:2 für die Gegner steht. Doch bleiben wir gespannt, wie es weitergeht. Vielleicht hat unser Trainer ja noch ein Ass im Ärmel…“

„Das dumme Gelaber kann sich der Mediaclub wirklich sparen…“, schimpfte Hiroshi hechelnd, während er erneut zurück in die eigene Hälfte laufen musste, weil einer seiner Senpais aus der Uni ihm den Ball geklaut hatte.

„Hör auf zu Meckern und lauf lieber!“, rief ihm Naoto zu, welcher an ihm vorbeikam.

„Jetzt seid doch nicht so genervt. Ist doch nur ein Spiel“, grinste Shuya und stürmte ebenfalls an den beiden vorbei, direkt auf den Spieler zu, welcher aktuell in Ballbesitz war.

In diesem Moment sah er seine Chance und setzte zu einer Grätsche an, mit welcher er den Ball zurückerobern konnte. Erschrocken sah ihm der ältere Spieler hinterher, während sich der Blau-Violetthaarige grinsend wieder zum Angriff aufmachte und nach vorne stürmte. Hiroshi und Naoto folgten ihm.

„Oh Nagase hat den Ball zurückerobern können und stürmt nun schnurstracks zurück in die generische Hälfte. Doch die Verteidiger stellen sich ihm wieder in den Weg. Wird er es dieses Mal schaffen bis zum Tor vorzustoßen?“, schallte es erneut aus den Lautsprechern.

Shuya ignorierte die Ansage gekonnt und konzentrierte sich vollkommen auf seine Aufgabe. Vor sich hatte er zwei Verteidiger, die direkt auf ihn zugelaufen kamen, während er im Augenwinkel sah, wie Hiroshi von hinten zu ihm aufholte.

„Hiro!“, rief er und spielte den Ball genau zu seinem blonden Kumpel.

Dieser musste zwar noch einen Zahn zulegen, doch schaffte es den Pass anzunehmen und weiter nach vorne zu stürmen. Doch auch ihm wollten es die Studenten nicht einfach machen, weshalb es nicht lange dauert bis auch er vor sich einen Spieler hatte. Mit seinen Augen suchte er das Spielfeld ab. Er sah zu Shuya, der versuchte sich von den beiden Verteidigern zu trennen, es allerdings nicht wirklich schaffte. Er war aktuell also keine wirkliche Anspieloption. Zu seiner Linken bemerkte er eine Bewegung und erkannte kurz drauf, wie Naoto angerannt kam. Noch war er frei, weshalb Hiroshi diese Chance nutzte und abgab. Mit einem Satz nahm der Brünette den Ball entgegen und bemerkte, wie Shuya es mittlerweile geschafft hatte sich von seinen Verfolgern zu lösen.

„Shuyan!“, rief er und passte zu diesem hinüber.

„Da ist die Chance! Los Nagase!“, rief der Kommentator.

Grinsend stürmte der Blau-violetthaarige auf den Ball zu und nahm ihn entgegen, nur um ihn einen Moment später direkt auf das Tor zu schießen. Dann war es für einen Moment sehr still, während der Ball durch die Luft flog und der Torwart bereits zu einem Sprung ansetzte. Plötzlich gab es einen lauten metallenen Klang und der Ball flog einmal über das Tor hinweg ins Aus.

„EH!?“, kam es nur vollkommen überrascht von dem Schützen, „NEIN VERDAMMT!“

„Oh nein! Der ging nur an die Latte. So ein Pech aber auch“, ertönte ein Kommentar vom Mediaclub.

„Nein. Das war die erste Chance und mein erster Schuss aufs Tor. Urgh verdammt!“, schimpfte der junge Mann vor sich hin und wirkte so, als würde die Welt untergehen.

Hiroshi legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter: „Ganz ruhig. Das war ein guter Schuss. Sowas passiert.“

Shuya jedoch sah ihn nur verzweifelt an: „Du hast ja keine Ahnung, Hiro. Ich bin verloren.“

Vollkommen irritiert legte der Blonde den Kopf schief, weil er keinen blassen Schimmer hatte, was sein Kumpel damit meinte. Nur weil er den Schuss aufs Tor vergeigt hatte, ging doch nicht gleich die Welt unter. Zumal es sich hierbei nur um ein Freundschaftsspiel handelte und nicht die Schulmeisterschaft. Weitere Gedanken darüber konnte er sich allerdings nicht machen, da der Schiri sie zum Weiterspielen antrieb. So musste er sich wohl oder übel bis nach der ersten Hälfte gedulden, um seinen Kumpel zu fragen, was eigentlich los war.
 

„Was war das denn?“, fragte Akane seufzend, während sie auf einer Anhöhe im Gras saß und das Spiel beobachtete.

Neben sich bemerkte sie eine Bewegung und wandte den Blick nach oben, wo sie Mirâ erkannte, die sich neben ihr nieder ließ: „Wie sieht es aus?“

„Nicht gut. Sind am Verlieren“, murmelte die Brünette und sah wieder zum Spielfeld hinunter, „Sie haben zwar noch eine Halbzeit, aber wenn sie weiter so machen, werden sie fertig gemacht.“

Auch die Violetthaarige sah nun hinunter zum Spiel und beobachtete in diesem Moment, wie Hiroshi erneut der Ball vom Fuß geklaut wurde und er wieder zurücklaufen musste. Er rief seinen Teamkameraden etwas zu und versuchte das runde Leder erneut zurückzuerobern, allerdings mit wenig Erfolg. Ein kleines Lächeln legte sich auf Mirâs Lippen, als sie ihren blonden Kumpel so beobachtete. Obwohl er leicht gestresst wirkte, schien er Spaß zu haben. Ein leiser Seufzer entwich ihr, als ihr Bewusst wurde, dass sie gleich wieder gehen musste. Weder hatte sie den Beginn des Spieles gesehen, noch konnte sie bis zum Schluss bleiben, da sie von ihrer Klasse am Vormittag zum Dienst eingeteilt worden war. Sie hatte jetzt ihr kurze Pause genutzt, um mal schnell zum Fußballfeld hinüber zu gehen und zu schauen, wie sich die Jungs so machten. Dabei hätte sie ihrem Kumpel gern bis zum Schluss zugesehen. So in Gedanken versunken, bemerkte sie nicht einmal, dass sie aus dem Augenwinkel von Akane beobachtet wurde.

„Wenn du möchtest übernehme ich den Rest deiner Schicht“, sagte diese plötzlich und sah wieder hinunter zum Spiel.

Überrascht wandte sich Mirâ ihrer Freundin zu: „Eh!?“

„Naja, du möchtest doch sicher bis zum Schluss bleiben. Oder?“, meinte die Brünette ruhig, ohne den Blick wieder auf sie zu richten.

„Ähm ja schon, aber…“, weiter kam die Violetthaarige nicht, denn plötzlich sprang Akane jubelnd auf und ließ sie etwas zurückschrecken.

Kurz darauf schallte erneut lauter Jubel über das Feld, was Mirâ dazu veranlasste wieder auf das Geschehen zu schauen und zu beobachten, wie sich die Spieler der High School um den Hals fielen.

„Und da war es endlich, das erste Tor für die Jûgôya High School“, schallte es über den Platz zu ihr hinüber, „Gerade noch rechtzeitig vor dem Abpfiff der ersten Halbzeit hat es Nagase geschafft ein Tor zu erzielen. Können unsere Fußballcracks es noch schaffen aufzuholen oder gar zu gewinnen? Es bleibt spannend. Mit einem Ergebnis von 1:2 für die University gehen wir in die Halbzeitpause. Bis später.“

Lächelnd beobachtete Mirâ, wie Hiroshi seinem Kumpel über den Kopf wuschelte und dann gemeinsam mit seinen Teamkameraden das Feld verließ. Auch sie erhob sich nun wieder und kassierte dadurch einen fragenden Blick ihrer Freundin.

„Danke für das Angebot, Akane. Aber ich wurde nun mal jetzt eingeteilt. Das lässt sich nicht ändern“, meinte sie anschließend, „Wir wollen uns ja dann eh zum Mittagessen mit den anderen treffen. Nicht wahr?“

Ihre Freundin nickte und setzte ein Lächeln auf: „Na gut, wie du meinst. Ich erzähl dir nachher, wie das Spiel ausging.“

„Danke. Bis später“, damit hatte sich Mirâ abgewandt und war zurück zum Schulgebäude gegangen, während ihre Freundin ihr nachblickte.
 

Erschöpft und mit einem Handtuch um den Hals gelegt ließ sich Hiroshi auf die Spielerbank sinken und griff nach seiner Wasserflasche, die kurz zuvor von der Managerin des Teams bereitgestellt wurde. Mit einem kräftigen Zug nahm er einen Schluck aus dem schwarzen Gefäß, bevor er sich mit dem Handtuch den Schweiß vom Gesicht wischte.

„Die von der Uni sind echt stark. Was?“, setzte sich Naoto neben ihn.

„Was anderes hab ich von unseren Senpais nicht erwartet…“, murmelte Hiroshi, „Aber dass sie uns so auseinander nehmen… ich bin jetzt schon fertig.“

„Sie sind uns einige Schritte voraus“, lehnte sich der Brünette zurück, „Das nervt schon… Wenn wir nicht noch ne Schippe drauflegen sehen wir keinen Stich mehr. Aber sag mal. Weißt du, was vorhin mit Shuya los war?“

„Keinen Plan. Wo ist er überhaupt?“, der Blonde hob den Kopf und schaute sich um, konnte seinen anderen besten Kumpel aber nirgends entdecken.

Sein Kumpel zuckte nur mit den Schultern: „Er ist plötzlich davon gestürmt. Nachher wird er sicher Ärger vom Trainer bekommen deshalb…“

Hiroshi seufzte und ließ seinen Blick kurz über das Gelände schweifen. Auf einer der Anhöhen, von welchen das Spielfeld umgeben war, erkannte er Akane, welche ihm grinsend zuwinkte. Er lächelte leicht, doch seufzte dann, als ihm bewusstwurde, dass Mirâ bereits wieder gegangen war. Kurz vor dem Abpfiff, nachdem Shuya sein Tor geschossen hatte, war er sich eigentlich sicher gewesen, sie noch bei seiner Kindheitsfreundin gesehen zu haben. Er hätte sich wirklich gefreut, wenn sie ihm bis zum Schluss zugesehen hätte. Allerdings wusste er auch, dass sie für den Dienst um diese Zeit eingeteilt worden war und wohl nur ihre kurze Pause verwendet hatte, um vorbeizuschauen. Trotzdem fand er es schade, aber ändern konnte er es nicht. Er seufzte wieder und schüttelte leicht den Kopf, bevor er sich an Naoto wandte und dabei bemerkte, dass auch dieser sich umsah. Jedoch wirkte er so, als suche er gezielt jemanden – und dieser jemand war mit Sicherheit nicht Shuya.

„Alles okay, Nao?“, fragte Hiroshi nach, „Suchst du wen?“

„Ah!“, kam es just in diesem Moment von dem Brünetten, welcher plötzlich jemandem zuwinkte.

Irritiert über diese Aktion, sah der Blonde an seinem Kumpel vorbei und erblickte kurz darauf Megumi, die kurz etwas irritiert wirkte und dann schüchtern zurückwinkte. Etwas verwirrt sah der blonde Oberschüler erst zu seiner Teamkameradin und dann zu Nao, der das nicht einmal mitbekam. Obwohl auch andere Mädchen dem jungen Mann zuwinkten, welche in der Nähe der Brünetten standen und wohl vermuteten, dass Naoto sie meinte, so war Hiroshi in diesem Moment vollkommen klar, dass Megumi gemeint war. Nicht, dass es ihn wirklich extrem irritieren würde, aber es überraschte ihn schon, dass sich die beiden zu kennen schienen. Vor allem nachdem er wusste, dass die Jüngere zu den schüchternen Menschen zählte. Diese schien ihn nun auch zu bemerken und lächelte plötzlich etwas beschämt, während sie die Hände hinter dem Rücken versteckte. Selbst aus der Entfernung konnte der Blonde erkennen, wie rot sie angelaufen war. Auch Nao bemerkte das Verhalten der Kleinen und sah nun irritiert zu seinem blonden Kumpel, welcher ihn nur angrinste.

„Sag mal, läuft da was zwischen dir und Megumi-chan?“, fragte Hiroshi nur.

Erschrocken zuckte der Brünette zurück und lief ebenfalls etwas rot an: „A-also nicht, was du denkst. Wir verstehen uns recht gut, würde ich sagen…“

„He?“, kam es langgezogen von dem Blonden, dessen Grinsen immer breiter wurde und der ihm plötzlich mit der Hand auf die Schulter klopfte, „Dann viel Erfolg.“

„Lass den Mist…“, nuschelte Nao nur genervt.

Plötzlich schien ihm etwas einzufallen und er setzte zu einem erneuten Satz an, wurde jedoch unterbrochen als Shuya wieder an sie herantrat und fragte, worum es ginge. Nur beiläufig bekam Naoto dabei mit, wie Hiroshi dem Blau-Violetthaarigen die Lage erklärte und spürte dann erneut ein Klopfen auf seiner Schulter, welches dieses Mal von dem Älteren kam.

„Kommt sie jetzt eigentlich besser zurecht in ihrer Klasse?“, fragte dieser jedoch plötzlich an den Blonden gerichtet.

Überrascht sah Naoto auf und wollte nachfragen, was gemeint war, wurde jedoch wieder unterbrochen, als der Trainer an die drei Jungs herantrat und Shuya einen Klapps auf den Hinterkopf verpasste. Erschrocken war dieser zusammengezuckt und musste sich dann eine gewaltige Standpauke anhören, wieso er einfach nach dem Abpfiff verschwunden war. Naoto beobachtete, wie sein Kumpel mit dem Erwachsenen diskutierte, bis ein lauter Ton über den Platz schallte und damit ankündigte, dass die zweite Halbzeit begann. Mit einem letzten Blick zu der Brünetten, welche am Spielfeldrand stand, erhob sich der junge Mann und streckte sich kurz. Das musste also bis zum Ende des Spiels warten. Vielleicht machte er sich aber auch einfach zu viele Gedanken darüber. Trotzdem würde er Hiroshi nach dem Spiel dazu befragen. Doch nun musste er sich erst einmal auf die zweite Halbzeit konzentrieren. Ein Pfiff vom Schiri war zu hören, bevor ihr Trainer ihnen noch einmal letzte Instruktionen gab und sie dann wieder das Spielfeld betraten.
 

In der Mittagspause trafen sich Mirâ und ihre Freunde vor dem Schulgebäude, wo die meisten Lebensmittelstände aufgebaut waren, um dort gemeinsam Pause zu machen. Sie alle hatten es einrichten können am Mittag frei zu bekommen, sodass sie die Zeit zusammen verbringen konnte. Mit verschiedenen Leckereien bewaffnet hatten sie sich kurz darauf unter einen der Bäume gesetzt, welche sich verteilt auf dem Hof befanden.

„Ich hab gehört ihr habt euch ganz schön fertig machen lassen“, bemerkte Kuraiko und ließ Hiroshi betroffen zusammenzucken.

Genervt schnalzte er mit der Zunge und wandte den Blick ab: „Erinnere mich nicht daran…“

Er wollte nicht darüber sprechen, denn obwohl sie letzten Endes noch ein Tor geschossen hatten, war dies nur Ergebnismakulatur gewesen. Zum Schluss war das Spiel 2:5 für die Studenten ausgegangen, was ihn tierisch anstank. Auch die Tatsache, dass einer seiner ehemaligen Senpais ihm trotzdem versichert hatte, dass sie gut gespielt hatten, änderte nichts daran. Noch mehr ärgerte ihn jedoch, dass die Idee zu diesem Freundschaftsspiel von ihm kam. Zu dem Zeitpunkt war er jedoch auch der Auffassung, dass das Fußballteam gut genug war, um gegen ehemalige Mitglieder des Klubs bestehen zu können. Zu seinem Bedauern wurde er dabei eines Besseren belehrt.

„I-ich finde ihr habt trotzdem gut gespielt, Senpai“, brachte Megumi ein und ließ den Älteren kurz zu ihr aufschauen.

Er seufzte: „Das ist lieb von dir Megumi-chan. Aber eigentlich haben wir uns ganz schön blamiert.“

„Das ist ja nichts Neues“, murmelte Kuraiko und kassierte daraufhin einen wütenden Blick des Blonden, den sie jedoch gekonnt ignorierte.

„Nun übertreib es nicht. Ich habe von einigen Besuchern gehört, dass sie von eurem Spiel sehr begeistert waren“, mischte sich Masaru ein, bevor das Gespräch wieder in einem Streit endete, „Die Spieler der Uni sind älter und haben auch viel mehr Erfahrung, als ihr. Ist doch klar, dass sie besser abschneiden. Es bringt nichts sich darüber zu ärgern. Ihr habt unsere Schule gut repräsentiert. Außerdem ist ja nicht das Ergebnis eines Freundschaftsspiels ausschlaggebend, sondern das Ergebnis in der Schullandesliga. Oder irre ich mich da? Und da steht ihr doch ganz gut da.“

Überrascht sah Hiroshi den Schwarzhaarigen an und wuschelte sich dann etwas peinlich berührt durch das blondierte Haar: „Du hast ja recht, Senpai…“

„Also alles gut. Nicht wahr Hiroshi?“, klopfte ihm seine Sandkastenfreundin grinsend auf die Schulter.

Leider legte sie dabei etwas zu viel Kraft hinein, sodass der überraschte junge Mann kurzer Hand vorne überkippte und es gerade so schaffte, sich noch zu fangen, bevor er mit dem Gesicht im Gras landete. Sofort beschwerte er sich bei der Brünetten, welche sich nur lächelnd bei ihm entschuldigte und versuchte ihn mit einigen Snacks gnädig zu stimmen. Mirâ beobachtete die beiden mit einem kleinen Lächeln und ärgerte sich erneut darüber, dass sie das Spiel nicht bis zum Schluss sehen konnte. Gerne hätte sie Hiroshi auch ein paar aufmunternde Worte geschenkt, doch da sie die Partie nicht wirklich gesehen hatte, wusste sie nicht was sie sagen sollte. Das beschäftigte sie, zumal sie ihrem Kumpel sofort angesehen hatte, dass sie verloren hatten. Direkt nach dem Spiel war er zurück in die Klasse gekommen, um seine Schicht anzutreten. Doch sein finsterer Gesichtsausdruck sorgte dafür, dass er relativ schnell hinter die Kulissen geschickt wurde, um die Gäste nicht zu verschrecken.

„Was war eigentlich mit Nagase-senpai los nachdem er das erste Tor vergeigt hatte? Er sah so aus, als würde die Welt unter gehen“, fragte plötzlich Ryu und ließ die Violetthaarige aus ihren Gedanken schrecken.

Der Fußballer jedoch zuckte nur mit den Schultern: „Ich habe keine Ahnung. Ehrlich nicht. Als ich ihn nach dem Spiel gefragt habe, meinte er nur, dass ich ihn nicht fragen solle. Während des Spiels meinte er sogar, es wäre sein Ende. Auch Nao hat nichts aus ihm herausbekommen und bevor wir näher drauf eingehen konnten, hatte er sich schon wieder aus dem Staub gemacht.“

„Hmpf“, kam es wieder von Kuraiko, „Wahrscheinlich hat er nur wieder rumgesponnen und maßlos übertrieben. Das kann der Idiot ja wirklich gut.“

„Ernsthaft… ich frage mich wirklich, was Shuyan an einer Zicke wie dir findet. Eigentlich kann er einem nur leidtun…“, nuschelte Hiroshi und erntete dafür einen vernichtenden Blick.

„Ich habe ihn nicht darum gebeten. Klar? Er kann mir gerne gestohlen bleiben“, sagte die Schwarzhaarige genervt und schob sich eines ihrer Tako-yaki in den Mund.

Mit einem mitfühlenden Lächeln beobachtete Mirâ ihre beiden Freunde, welche das Thema anscheinend für beendet erklärten. Während Kuraiko schweigend ihr Mittagessen verspeiste, seufzte Hiroshi nur und beließ es dabei. Ein wenig tat ihr Shuya jedoch wirklich leid. Man merkte dem jungen Mann an, dass er die Schwarzhaarige wirklich gern mochte, auch wenn er eine ziemlich aufdringliche Art hatte das zu zeigen. Jedoch konnte sich die Violetthaarige nicht vorstellen, dass ihre Freundin gar nichts für den Älteren empfand. Sie tat zwar immer so, als würde es sie nerven, wenn er ihr näher kam, doch andererseits ließ sie ihn ja trotzdem relativ nah an sich heran. Jeden anderen hätte sie wahrscheinlich schon längst in die Hölle geschickt, aber bei Shuya sah das anders aus. Außerdem war Mirâ nicht entgangen, dass die Schwarzhaarige erst recht genervt war, wenn andere Mädchen den jungen Mann umzingelten. Zumal sie schon einmal erwähnt hatte, dass sie es nicht leiden könne, wie andere Mädchen ihn umschwärmten. Dieses Gefühl konnte sie nur zu gut selbst nachvollziehen. Ihr Blick ging zu Hiroshi und Masaru, welche nebeneinandersaßen und in ein Gespräch vertieft waren. Obwohl es bei ihr ja doch etwas anders war…

„Lasst uns nach dem Essen noch durch die Schule streifen und schauen, was die anderen Klassen so machen“, schlug Akane vor und riss sie somit aus ihren Gedanken.

Ryu schien von der Idee begeistert: „Ja gern. Masaru-senpai, stimmt es, dass deine Klasse ein Gruselkabinett macht?“

Erschrocken zuckte das ältere brünette Mädchen neben ihm zusammen und ahnte bereits, worauf das hinauslaufen würde. Bestätigt wurde ihre Vermutung, als sie Masarus finsteres Grinsen erblickte, welches er als Antwort auf Ryus Frage aufgesetzt hatte und das sogar Hiroshi zurückschrecken ließ. Sofort sah Mirâ ihrer besten Freundin an, dass sie ihren Vorschlag durch die anderen Klassen zu spazieren mit einem Mal bereute. Trotzdem beobachtete sie, wie die Brünette ihre Angst versuchte herunterzuschlucken und nun selbst in die Runde warf, dort einmal vorbeizuschauen. Natürlich hatte die Violetthaarige Respekt dafür übrig, dass Akane sich anscheinend ihrer Angst stellen wollte, trotzdem hatte sie zugleich auch das Gefühl, dass dies nicht gut enden würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch allen einen schönen Valentienstag. ^^ Habt ihr euren Lieben etwas schönes geschenkt?
Da der Februar so kurz ist und ich eh Zeit habe (weil krank geschrieben), gibt es das neue Kapitel heute schon. =D Das Culture Festival hat begonnen. Ich möchte mich schon von vornherein entschuldigen, dass ich es nicht extrem ausgeschmückt habe. Ich habe ein paar Szenen geschrieben, die mir spontan eingefallen waren, aber halt auch nicht extrem viel. Ich hoffe aber, dass ihr trotzdem Spaß daran haben werdet. ^^
Wir lesen uns dann Anfang März wieder. =D
Bis dahin
eure Shio~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fubukiuchiha
2023-02-14T10:39:30+00:00 14.02.2023 11:39
Huhu Shio,

der erste Teil des Culture Festival beginnt mit einem Fußballspiel und... Autsch, da werden Hiroshi und Co von den Älteren aber ganz schön weggeklatscht, aber wie Masaru später sagt: Die sind älter, fitter und haben mehr Erfahrung, also kein Grund, um niedergeschlagen zu sein. Für Shuya sieht das Ganze aber wohletwas anders aus. Ich habe ja so eine Vermutung, dass das etwas mit Kuraiko zu hat. XD Aber erst einmal kriegt der gute eine Watsche vom Trainer.
Jetzt weiß auch Hiroshi, dass da was zwischen Naoto und Megumi läuft und ich liebe seine Reaktion darauf, wie er gefühlt die ganze Zeit mit den Augenbrauen wackelt und Naoto wie ne Tomate aussieht.

Nach einem anstrengenden Spiel gibt es ein schönes gemeinsames Mittagessen und so in der Gruppe zu sein ist doch was schönes, auch wenn ich Yasuo ein bisschen vermisst habe. Vermutlich hat der irgendwo gepennt XD Ich finde es echt faszinierend, dass Mirâ romantische Gefühle bei ihren Freunden bemerkt (Megumi, Kuraiko, Akane) aber wenn es um sie selbst geht, ist sie einfach blind wie ein Maulwurf... Ernsthaft, Mädchen, mach die Augen auf XD

Masarus Klasse hat ein Gruselkabinett gemacht? Ich frage mich ja, wer das Vorgeschlagen hat... *Hust* Ich weiß es schon *Hust* Ryu, ich schwöre dir, dafür wird Akane dich verfluchen und am Ende wird man sie vermutlich in ne Decke gewickelt rauseskortieren müssen, aber naja... Sie wollte es so XD

Bin gespannt, wie das an dem Tag so weitergehen wird und was da noch passiert.

Lg Fubuki


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