Zum Inhalt der Seite

L - You have changed my World

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Folgen einer Nacht

Folgen einer Nacht
 

Mit einem warmen wohligen Gefühl in meinem Herzen blinzelte ich verschlafen in die mich sanft wach kitzelnden ersten hellen Strahlen der Morgensonne und vergrub mein Gesicht sogleich mit einem glücklichen Schmunzeln wieder in dem weichen Kissen, während ich noch einmal tief wie gleichso genüsslich den herben männlichen Geruch des Mannes ein einatmete, mit welchen ich die gesamte letzte Nacht verbracht hatte. „...L...“ flüsterte ich leise vor mich hin und strich nebenher liebevoll über die bereits leere Betthälfte neben mir, unterdessen sich eine winzige Spur von traurigen Bedauern in meinen blaugrauen Augen zu spiegeln begann und sich zur selben Zeit dennoch ein zärtliches Lächeln auf meine Lippen legte. Er war fort und trotz allem konnte ich in meinen Erinnerungen immer noch jede einzelne seiner liebkosenden Berührungen auf meiner Haut spüren, was mir sofort einen kribbelnden Schauer über meinen Körper jagte, derweilen meine Gefühle sogleich erneut Achterbahn fuhren. Die letzte Nacht erschien mir fast wie ein wunderschöner Traum, der alles in meinem Inneren selbst jetzt noch in überschäumende Wallungen versetzte und doch wusste ich, das dieses aufregende wie gleichso unerwartete Abenteuer real gewesen war. Die Gedanken daran entlockten mir prompt ein verschmitztes Grinsen und ich wünschte mich zeitgleich wieder zurück in diese leidenschaftliche Wärme seiner Arme, welche mir bereits jetzt schon schmerzlich zu fehlen begann. Niemals hätte ich auch nur damit gerechnet, das er sich mir überhaupt irgendwann einmal in solch einer Form nähern würde, selbst wenn ich es mir im insgeheimen doch irgendwie schon lange gewünscht hatte und ich war wirklich mehr als überrascht gewesen, wie viel Gefühl in jeder einzelnen seiner Liebkosungen gesteckt hatte. Diese vollkommen unverblümte und pure Leidenschaft hätte ich ihm gar nicht zugetraut, aber L hatte mich mit jeder vergehenden Minute immer wieder aufs Neue überrascht und mich nichtsahnend eines Besseren belehrt, sodass ich ihm am Ende völlig willenlos ausgeliefert gewesen war und absolut nichts von mir noch in dieser Welt existiert hatte. Mit einem verträumten Seufzen drehte ich mich alsdann träge auf meinen Rücken und richtete meinen Blick nachdenklich hinauf zur Zimmerdecke, derweil ich fröstelnd das Bettzeug noch ein wenig enger um meinen nackten Körper zog. Wie war es eigentlich dazu gekommen, das wir schlussendlich zusammen im Bett gelandet waren? Anfänglich hatte er doch, wenn ich mich recht erinnerte, mein Zimmer sogar kommentarlos wieder verlassen wollen und dann? Gedankenverloren strich ich meinen Finger sacht über meine Lippen und ich erinnerte mich lächelnd daran, wie ich ihm, auf seine direkte unerwartete Nachfrage hin, meine wahren und aufrichtigen Gefühle für ihn gestanden hatte, sodass mein Herz postwendend wiederholt in diesen schnellen prickelnden Sambarhythmus verfiel, welcher der Achterbahn in meinen Magen prompt aufs Neue dem Wahn der Geschwindigkeit aufzwang. Ja, er wusste es nun mit absoluter Sicherheit wie ich für ihn empfand und seine überraschende Reaktion auf mein Geständnis hatte uns schlussendlich eine Nacht im vollkommenen Rausch der Gefühle beschert. Doch konnte ich wirklich aufgrund dieses kleinen Abenteuers auf seine wahren Emotionen für mich schließen? Immerhin hatte er mir in dieser Hinsicht keine klar definierte Antwort zukommen lassen und auch wenn es sich für mich absolut ehrlich angefühlt hatte, so konnte man einfachen Sex leider ebenso schnell fatalerweise mit Liebe verwechseln. Ein leises Seufzen entkam meinen Mund und ich richtete mein Augenmerk gedankenverloren erneut hinüber auf den wolkenlosen hellblauen Morgenhimmel vor meinem Fenster, indessen ich die verschiedenen Wahrscheinlichkeiten gegeneinander abwog. Einerseits war er einfach nicht der Typ für solche rein ungezwungenen körperlichen Kontakte, gerade wenn man seine Reaktionen auf sämtliche bisher mit ihm bisher erlebten direkten sozialen Interaktionen mit in Betracht zog, aber andererseits war auch er letztendlich nur ein Mann und somit den unausweichlichen biologischen Gesetzten unterworfen. Dennoch wollte ich mich im Endeffekt nicht den wilden Spekulationen meines rational logischen Verstandes unterordnen, sondern viel mehr auf das hören was mir mein Herz sagte und diese schöne Erinnerung mit aller Kraft festhalten, auch wenn trotz allem ein winzig kleiner Funke des Zweifels irgendwo in meinem tiefsten Inneren zurück blieb. Ungewissheit war nun einmal einer der Grundnahrungsmittel der Angst und diese Furcht vor der erneuten Einsamkeit wie auch die Scheu vor einer unerwiderten oder gar enttäuschten Liebe hatten sich tief auf meiner zernarbten Seele eingebrannt.
 

Zeitgleich mit diesen Überlegungen wurde ich aber plötzlich aus meinen sich abermals zu verknoten drohenden Gedankengängen gerissen, als mich ein bestimmendes Jaulen und das fordernde Stupsen meines haarigen Freundes zurück in die Realität holte. Perplex blinzelte ich hinüber zu dem braunen Fellknäuel an meiner Seite und ein liebevolles Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich ihm verstehend über den Kopf strich. „Guten Morgen mein Hübscher...“ meinte ich freundlich und setzte mich behutsam in meinem Bett auf, indessen Choco sofort begeistert von diesem hinunter sprang, ehe er damit begann sich schwanzwedelnd um sich selber zu drehen. Amüsiert besah ich mir meinen treuen Hund und klaubte mir nebenher kopfschüttelnd mein Nachtzeug vom Boden auf, welches in mir neuerlich die Erinnerungen an die Erlebnisse der vergangenen Nacht wachrief, weshalb mir wiederholt ein verschmitztes Grinsen über mein Gesicht huschte. Sogleich wurden mit diesen leidenschaftlichen Bildern meine trüben Gedanken einfach von meinen noch immer brodelnden Emotionen haltlos zurück gedrängt und in meinen Inneren schlich sich unnachgiebig wieder dieses warme sanfte Kribbeln zurück, welches mir nachdrücklich immer und immer wieder die Aufrichtigkeit unseres heißen Abenteuers zu beschwören versuchte, sodass ich abermals belustigt nur noch meinen braunen Haarschopf schütteln konnte. ` Was auch immer die letzte Nacht für eine Bedeutung für dich hatte L....Ich werde jedenfalls nicht aufgeben...` ließ mein Verstand prompt selbstsicher wie ebenso entschlossen verlauten und in meinen Augen begann sich ein schelmisches Glitzern breit zu machen, unterdessen ich mir in der Zwischenzeit ein paar frische Sachen aus meinem Schrank kramte. Oh nein, dieses Wort gab es nicht in meinen Vokabular und ich hatte jetzt ohnehin nicht mehr viel zu verlieren, denn die Liebe unterlag ihren ganz eigenen Gesetzen. Somit warf ich noch einen letzten grinsenden Blick zurück zu dem deutlich zerwühlten Bett, bevor ich Choco mit einem knappen Kommando anwies mir zu folgen und dann hoch erhobenen Hauptes lächelnd mein Zimmer verließ, um mich einer erfrischenden Dusche hinzugeben. Wachsam ließ ich prüfend meine blaugrauen Augen durch den Raum streifen, aber nirgends konnte ich auch nur eine einzige Spur von dem schwarzhaarigen Detektiven entdecken, weswegen ich alarmiert wie gleichso verwundert vorsichtig durch das Zimmer zu schleichen begann, bevor mir schließlich auf halben Weg schlagartig das Herz stehen blieb und ich dem Gesuchten in selben Augenblick einfach nur wortlos entgegen starrten konnte, als dieser dann plötzlich doch noch in meinem Blickfeld auftauchte. Ohne mein bewusstes Zutun schweiften mein unsteter Blick interessiert über seinen halbnackten Körper, was in mir wiederholt eine wahre Sintflut an Gefühlen freisetzte und gleichzeitig erneut ebenso die Erinnerungen an die vergangenen Stunden wachrief, sodass ich jegliche Mühe hatte die Kontrolle über meinen aussetzenden Leib zu behalten. Unschlüssig biss ich mir auf meine Unterlippe und richtete mein Augenmerk sodann forschend hinauf in seine ausdruckslosen dunklen Seen, welche von seinen tropfnassen schwarzen Haaren fast vollständig verdeckt wurden. `Gott warum quälst du mich so...?` gab mein Verstand sogleich genervt von sich, denn das Gesamtbild raubte mir im Moment schlichtweg einfach nur den Atem und hatte durchaus eine recht erotische Seite, welche mich nur noch weiter aus meinem Konzept zu bringen schien.
 

L fixierte indessen ebenso überrascht wie gleichso prüfend die sich spiegelnden Reaktionen in dem Gesicht der jungen Frau, welche auch bei ihm sofort einen neuen Sturm an unbestimmten Emotionen auslöste und er merklich damit zu kämpfen hatte, seine wahren Gedanken nicht unbewusst einfach nach außen zu tragen. Er war gerade aus dem Bad getreten gewesen und hatte postwendend in seinen Bewegungen inne gehalten, als sich Zahra unerwartete in sein Blickfeld geschoben hatte, indessen er sein sauberes Sweatshirt in der einen Hand und in der anderen noch immer das feuchte Handtuch festhielt. Eigentlich hatte er gedacht, das er sich auf diesen Augenblick halbwegs gut vorbereitet hatte, aber nun wo er das erste Mal nach der vergangenen Nacht wieder in dieses ihn zu verschlingen drohendes Blaugrau schaute, war sein Verstand abermals vollkommen zu Eis erstarrt und seine innere Unruhe zeigten ihm nur zu deutlich die unleugbaren Spuren, welche diese in ihm hinterlassen hatte. Vor einigen Stunden war er irritiert wie dennoch mit einem ihm bisher völlig unbekannten warmen und friedlichen Gefühl im Bett neben Zahra aufgewacht und hatte sich zugleich hunderttausend Mal selbst gefragt, wie er dort letztendlich eigentlich gelandet war. Zunächst hatte sich eine Mischung aus Ärger und Verwirrung in ihm breit gemacht und er hatte sich selbst mehr als einmal dafür Verflucht, das er am gestrigen Abend wohl doch seiner schlimmste Befürchtung unterlegen war, sodass er anscheinend komplett die Kontrolle über sich selbst und die gesamte Situation verloren hatte. L hatte gegen seinen schlimmsten Gegner, gegen sich selbst verloren und das war eine Niederlage, die ihn und vor allem sein Ego in einem Ausmaß traf, welches weit über seine eigene Vorstellungskraft hinaus ging. Dennoch, je länger er die ruhig schlafende nackte junge Frau neben sich finster wie ebenso missmutig beobachtete hatte, desto mehr verschwand diese unverhohlene Wut auf sich selbst und machte einem neuen fremdartigen Gefühl platz, denn mit ihrem Anblick kamen auch die Erinnerungen Stück für Stück wieder in seine Gedanken zurück. Sofort verspürte er neuerlich diese gesamte Palette aus Emotionen, welche ihn schlussendlich in diese befremdliche Lage befördert hatte und irgendetwas in ihm gab sich letztendlich dagegen geschlagen, sodass sich in ihm nun ein anderes ungekanntes Chaos einfand. Etwas wie Zufriedenheit, Glück und eine innere Geborgenheit, welche im bis zu diesem Tag absolut unbekannt war und nach der er sich alledem ungeachtet doch irgendwo tief in den verborgensten Ecken und Winkeln seiner Selbst gesehnt hatte. Zaghaft hatte er nachdenklich seine Finger über die weiche warme Haut ihres Rücken gleiten lassen und auch der süße betörende Geruch der Frau hüllte ihn wie ein sanfter Nebel ein, sodass sich gänzlich unbewusst ein kleines friedliches Schmunzeln auf sein Gesicht geschlichen hatte. Lange hatte er einfach nur da gesessen und stillschweigend den gleichmäßigen Atemzügen von Zahra gelauscht, unterdessen er sich immer mehr und mehr zu fragen begann, wie sie es nur geschafft hatte ihn so sehr in ihren Bann zu ziehen, sodass er sich zum Schluss komplett selbst vergessen hatte. Es war das erste Mal in seinem Leben, das er solche irrationalen Dinge durchlebt und auch das erste Mal, das er sich nicht gegen dieses völlig Fremde und Unberechenbare gesträubt hatte. Sie war die erste Person, welche ihm gezeigt hatte was es hieß für einen anderen Menschen Zuneigung zu empfinden, ihn zu schmecken und ihn mit jeder einzelnen Faser seines Körpers zu spüren ohne auch nur einen einzigen logischen Gedanken daran zu verschwenden, was eigentlich gerade mit ihm passierte. Zahra hat ihm eine vollkommen neue Sicht auf die Welt gezeigt, welche sich bisher seinem rational logischen Verständnis komplett entzogen hatte und er selbst hätte es wirklich niemals für Möglich gehalten, das er irgendwann selbst einmal ein Teil davon werden könnte. Alles was ihn in dieser einen Nacht durchströmt hatte war absolut neu für ihn und dennoch war es irgendwie gleichso vertraut, als wäre Zahra ihm schon immer so unaussprechlich nahe gewesen, ohne das er es vorher auch nur bemerkt gehabt hätte. Die Art und Weise wie sie ihn berührt hatte, diese vollkommen natürliche Verletzlichkeit, welche sie ihm in diesen Moment gezeigt hatte und auch diese bedingungslose Hingabe und Liebe, die er in ihren Augen lesen konnte, hatten in ihm etwas unbeschreibliches ausgelöst, was er selbst jetzt noch immer tief in sich spürte. Ja, sie hatte ihm offen und ehrlich gestanden gehabt das sie ihn liebte und es ihm in diesen leidenschaftlichen Stunden immer und immer wieder nur allzu deutlich fühlen lassen, was ihn letztendlich fast seinen Verstand gekostet hätte. Und trotz all diesen faszinierenden neuen Gefühlen und Gedanken, welche ihn wie ein Strudel immer weiter mit sich in die unausweichliche Tiefe zogen, war da zeitgleich auch etwas anderes, das ihn mehr und mehr bei ihrem Anblick beschäftigte. Einerseits war da noch immer diese unterschwellig pochende Wut auf sich selbst, auf seine vollkommen aus der Kontrolle geratenen Emotionen wie auch seinen wirren irrationalen Verstand und sein komplett durcheinander gebrachtes sonst so geordnetes Leben. Andererseits waren da allerdings auch eindeutigen Spuren von so etwas wie Unsicherheit und Angst, die seinen Ärger nur noch weitere Nahrung gaben, denn so gut sich diese neuen Erfahrungen auch anfühlen mochten, sie waren für ihm zeitgleich ebenso fortwährend völliges Neuland. L wusste einfach nicht, wie er sich nun ihr gegenüber verhalten sollte und wie sie auf dieses unerwartete Abenteuer reagieren würde, was ihn nur wiederholt vor ein absolut unlösbar erscheinendes Rätsel stellte. Auch wenn er all diese Gefühle für sie leider nicht leugnen konnte und er sich immer wieder aufs Neue zu ihr hingezogen fühlte so wollte er trotz alledem nicht, das irgendjemand etwas davon mitbekam, denn dieses völlige Durcheinander in ihm war zeitgleich auch einen nicht zu unterschätzende neu aufgetauchte Schwäche bei ihm und das war etwas, was ihm an dieser ganzen Geschichte überhaupt nicht gefiel. Unwillig hatte er sich dann anschließend nach einen letzten forschenden wie gleichso nachdenklichen Blick auf die schlafende junge Frau auf den Weg unter die Dusche gemacht, wo er sich eingehend mit diesem daraus entstandenen Problem versucht hatte auseinander zu setzten. Doch auch nach hinlänglichen langen Minuten des Grübelns konnte er sich noch immer keine plausible klingende Lösung aus diesem Desaster erschließen, was seine Laune nur noch weiter in den Keller sinken ließ. Schlussendlich begnügte er sich gefrustet mit dem Gedanken, das er diese verwirrenden wie gleichso unergründlichen Tatsachen erst einmal auf sich beruhen lassen und seine Konzentration vollkommen auf den Kira-Fall richten würde, denn wenn er nicht vorsichtig war, dann konnte ihm diese undefinierte Beziehung zu Zahra schnell ziemlich große Probleme bereiten. L musste sich zu aller erst seiner Arbeit widmen und seinen Fokus auf die Morde lenken, während er sich dann auch nach dessen Aufklärung noch mit diesen neue Begebenheit beschäftigen konnte. Er war und blieb in erster Linie L der Meisterdetektiv und alles andere was ihn umgab war für ihn nachrangig. Doch nun stand sich die Beiden vollkommen stillschweigend gegenüber und jeder versuchte in den Augen des jeweils anderen irgendeine Reaktion zu lesen, unterdessen dennoch niemand der Zwei es wagte, diese ungewisse Ruhe um sie herum durch irgendein falsches Wort zu durchbrechen, denn weder Zahra noch der schwarzhaarige Detektiv wussten in diesem Augenblick wie es nach der letzten Nacht zwischen ihnen weiter gehen würde.Sekunden wurden zu Minuten und weder ich noch er konnten den Blick von seinem Gegenüber abwenden, währenddessen in meinen Gedanken der ohnehin bereits ausgeuferte Irrgarten an Fragen und Gefühlen nochmals eine neue ungeahnte Dimension anzunehmen begann und mein Blutdruck inzwischen schon einen deutlich ungesunden Wert angenommen haben musste. Ich stand einfach nur da und wusste nicht genau, was ich eigentlich zu ihm sagen sollte, denn ich hatte Angst vor all den Antworten auf meine mich quälenden Fragen und den sich daraus unabwendbar ergebenen Folgen. Diese Situation überforderte mich und meine gesamte Gefühlswelt mit ihrer Ungewissheit einfach in einem ungeahnten Ausmaß.
 

Plötzlich jedoch wurde ich blitzartig aus meinen verqueren Überlegungen gerissen, als sich nach einem kurzen Klopfen die Eingangstür zum Hauptzimmer öffnete und zeitgleich ein ziemlich schlecht gelaunter Aizawa in dieses einschritt, sodass sich meine Aufmerksamkeit postwendend alarmiert auf den Ermittler richtete. „Guten Morgen...Heute schon die....“ begann dieser sofort ärgerlich von sich zu geben, ehe er dann aber schlagartig inne hielt. „Äh...Störe ich gerade bei irgendetwas...?“ folgte sogleich überrascht wie ebenso skeptisch von ihm und besah sich stirnrunzelnd den halbnackten Ryuzaki und die nur wenige Meter von diesem entfernt stehende junge Frau in ihren knappen Nachtzeug. Prompt rutschten bei seinen Worte meine Brauen ein gutes Stück nach oben und ein eindeutig genervter Ausdruck machte sich auf meinen Gesicht breit, als ich mir die darin verborgene Anspielung in seiner Frage endlich zusammen gereimt hatte. ` Herje...Konnte er sein vermeintliches Kopfkino nicht für sich behalten?...` merkte auch sogleich umgehend mein Verstand an und ich atmete kurz resigniert aus, ehe ich mich anschließend ein wenig launisch an den Neuankömmling richtete. „Nicht wirklich...Es sei denn, sie wollen auch noch unter die Dusche, aber dann stellen sie sich gefälligst hinten an...“ kam postwendend von mir zurück und schürzte nebenher abwartend meine Lippen, was mir von diesen lediglich einen irritierten wie ebenso perplexen Blick bescherte, bevor dieser schließlich mit einem undeutbaren Seufzen sein eigentliches Anliegen vorbrachte. „Kira ist wieder da...“ vernahm ich seine knappen angesäuerten Worte und mir einglitten im selben Moment ungläubig wie gleichso entsetzt meine Gesichtszüge, derweilen ich erschrocken auf die von ihm hochgehaltene Zeitung starrte, bevor ich meine Schockstarre nach einigen ewig erscheinenden Minuten endlich überwand. Mit ein paar wenigen Schritten war ich sogleich neben dem Ermittler und entwand ihm kommentarlos das graue Stück Papier aus seinen Händen, derweilen ich meinen Augenmerk wie gelähmt immer und immer wieder über die Schlagzeile gleiten ließ. Das war doch überhaupt nicht möglich. Über zwei Wochen lang hatte die Mordserie aufgehört gehabt und jetzt plötzlich schlug er wieder zu? Aber Light war doch nach allen Indizien die wir hatten eindeutig dieser Kira und dieser saß noch immer gefesselt in seinem Haftraum, also wie konnte das sein? In meinen Kopf begann sich blitzartig alles um mich herum zu drehen und mein Blick huschte wie von selbst hinüber zu dem Monitor, welcher neben Herrn Yagami und Misa Amane auch unseren Hauptverdächtigen zeigte, doch dort schien sich absolut nichts verändert zu haben. Aber wenn Light wirklich dieser Kira war, dann hätten wir doch irgendetwas anhand unsere Beobachtungen durch die Überwachungskamera feststellen müssen und im selben Bruchteil der Sekunde wie diese Überlegung sich in meine Verstand fraß, stoppte das sich immer schneller drehende Karussell in meinen Gedanken abrupt, derweilen meine entsetzten Augen zeitgleich an dem jungen Studenten hängen blieben. Was wenn weder L noch ich irgendetwas aufgrund unseres kleinen romantischen Abenteuers in der letzten Nacht davon mitbekommen hatten? Was wenn Light zugeschlagen hatte und wir es hätten verhindern können, wenn wir uns auf die Ermittlungsarbeit konzentriert hätten und nicht auf uns selbst? Allerdings müsste es dann trotzdem einen Hinweis darauf auf den Überwachungsbändern geben oder nicht? Doch selbst wenn es einen Beweis darauf gibt, das Light tatsächlich dieser Massenmörder ist, dann hätten wir dennoch irgendwie versagt, da es Kira wieder geschafft hatte zu töten und das infolgedessen auch noch direkt vor unseren Augen. Mir wurde schon allein bei der Erwägung dieser bestehenden Möglichkeit mehr als mulmig im Magen und mein Kopf begann sofort sich schmerzhaft pochend bemerkbar zu machen, derweilen mir der bittere Geschmack des Versagens deutlich auf die Zunge trat. Kurz darauf wurde mir jedoch plötzlich selbst die Zeitung eiligst aus meinen Händen gerissen und ein wenig perplex wie ebenso verärgert schielte umgehend ich hinüber zu dem nun neben mir stehende schwarzhaarigen Detektiven, ehe ich auch schon seine tonlose Stimme in meinen Ohren vernahm. „Ich weiß...und ich gebe zu mir gefällt dieser Umstand ganz und gar nicht...aber auch wenn mir in der letzten Nacht keine ungewöhnlichen Veränderungen bei Light aufgefallen sind... werde ich zur Sicherheit die Aufnahmen der Überwachungskamera noch einmal einer eingehenden Prüfung unterziehen...“ gab L emotionslos von sich und studierte in der Zwischenzeit mehr als verärgert den unmissverständlichen Artikel, während er einen kurzen finsteren Blick auf Zahra warf. Er hatte die gesamte Situation vorerst wortlos beobachtet und der Umstand, das Kira in den vergangenen Stunden wieder aktiv geworden ist, indessen er nicht seiner Arbeit nachgegangen war, sondern wegen dieser unberechenbaren Frau vollkommen die Kontrolle über sich selbst und seinen Verstand verloren hatte, stieß ihm gewaltig sauer auf. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich offensichtlich mit einem Schlag bewahrheitet und Kira hatte anscheinend wieder gemordet ohne das er irgendetwas dagegen unternommen hatte, denn der Bildschirm und damit auch der Hauptverdächtige in diesem Fall waren die gesamte Nacht über unbeobachtet gewesen, was ein eindeutiges Versagen seinerseits mit sich brachte. Doch sollte Light sich irgendwie in diesem Zeitraum verdächtig verhalten haben, so musste dies nachweislich aus den Bändern der Kamera dokumentiert worden sein und er hätte endlich seinen Beweis gegen ihn in der Hand, auch wenn dies einen unverzeihlichen Nachgeschmack zurücklassen würde. Allerdings konnte er weder vor Aizawa noch vor sonst irgendjemanden zugeben, das ihm diese Informationen vollkommen Neu waren und das er seine Ermittlungsarbeit in solch einem Ausmaß vernachlässigt hatte, sodass er sich schleunigst eine gestellte Notlüge ausdenken musste, die wenigstens halbwegs plausibel war. Meine Braue rutschte bei seinen Worten empört wie ebenso überrascht nach oben und sogleich klaubte ich mir das entwendete Papier harsch wieder zurück, unterdessen ich ein ärgerliches „ Erstens war ich noch nicht fertig und zweitens hättest du mich über diese Tatsache schon längst informieren können...“ von mir hören ließ. L´s Augen wurden noch eine Spur dunkler, als sich Zahra neuerlich die im Augenblick wohl einzige Informationsquelle unerwartet zurückholte, denn durch ihr verschulden war er schließlich erst in diese leidliche Lage geraten und musste sich nun offensichtlich mit einen herben Rückschlag gegen Kira anfreunden, was seine bereits tiefgekühlte Laune bis in den Trockeneisbereich sinken ließ. Er hatte es ja gleich gewusst. Gefühle machten nichts als Ärger und waren für jemanden in seiner Position einfach nicht tragbar, sondern nur ein Hindernis das einen nur allzu schnell gefährlich werden konnte.
 

Immer und immer wieder folgen meine blaugrauen Augen ungläubig über die schwarz gedruckten Buchstaben des Berichts, derweilen ich den mir über die Schulter schielenden Detektiv wie auch den immer noch skeptisch dreinblickenden Aizawa gekonnt zu ignorieren versuchte und mein Verstand wie von selbst bereits wieder auf Hochtouren zu arbeiten begann. Dennoch gingen mir diese unnachgiebig finster starrenden Augen in meinen Rücken wirklich allmählich gewaltig auf die Nerven und gerade als ich dazu ansetzten wollte, ihm meinen entsprechende Meinung darüber kund zu geben, öffnete sich abermals nach einen leichten Anklopfen die Eingangstür zu unserm Zimmer. Überrascht blickte ich auf, als ich sogleich einen freundlich Lächelnden Watari mit einem voll beladenen Speisewagen durch diese schreiten sah und sich kurz darauf auf seinem Gesicht ein kaum wahrnehmbares zweideutiges Schmunzeln breit zu machen begann. „Guten Morgen...Ich bringe das Frühstück...“ meinte er brav lächelnd und doch lag da ein kleines wissendes wie gleichso amüsiertes Glitzern in seinen Augen, als er sich die Gesamtsituation im Raum näher besah. Watari hatte seit den frühen Morgenstunden versucht gehabt, Kontakt zu seinen Schützling aufzunehmen, was aber auch nach mehrmaligen Versuchen leider nicht den gewünschten Erfolg erzielt hatte und er sich inzwischen wahrlich ernsthaft Sorgen um das Wohl der beiden Hotelbewohner zu machen begonnen hatte, weshalb er sich nach einigen Grübeln dazu entschlossen hatte unter einen glaubwürdigen Vorwand einmal kurz nach dem rechten zu sehen. Jetzt jedoch ahnte er schon, das all seine Bedenken in der letzten Nacht anscheinend unbegründet gewesen waren und die Beiden sicherlich einen Grund dafür hatten, weswegen seine Kontaktversuche fehlgeschlagen waren. Dennoch erschien im die gesamte Lage in diesem Raum mehr als angespannt, was sich im nächsten Moment auch prompt bestätigte und er von Zahra sofort mit einen eindeutigen Blick bemessen wurde. Mir einging keinesfalls dieses belustigte Funkeln in seinen Augen und prompt wurde mir auch klar, was er eigentlich um diese Zeit hier zu suchen hatte, denn normalerweise brachte er das Essen erst zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt. Meine Blick wurde lauernd und richtete sich postwendend prüfend in die zwei schwarzen See von L, welche den älteren Herrn ebenfalls nicht gerade begeistert musterten, bevor ich mit einem beruhigenden Atemzug versuchte den in mir aufsteigenden Ärger irgendwie herunter zu schlucken. L hatte mich ganz klar verarscht, denn das Watari hier so früh am Morgen auftauchte und dies offensichtlich keine wirkliche Befürwortung bei Ryuzaki fand, konnte nur eines bedeuten. Er wusste genauso wenig über die neuen Morde von Kira wie ich, denn der ältere Herr suchte nur den direkten Weg zu uns, wenn etwas wichtiges passiert war und er L mit anderen Mitteln nicht erreichen konnte. Es stank mir gewaltig, das ich dieses Detail nicht vorher bereits gemerkt hatte, als er mir ständig die Zeitung, die einzige Informationsquelle, entziehen wollte und dennoch verstand ich ihn auf eine gewisse Art und Weise hin. Immerhin war unser kleines Abenteuer daran schuld, das wir diese wichtigen Infos erst jetzt mitbekamen und auch ich war nicht gerade erpicht darauf, diesen Umstand Aizawa oder den anderen Mitgliedern der SOKO unter die Nase zu reiben. Somit schenkte ich Watari nur einen `Ich will kein Wort dazu hören` Blick, bevor ich dem noch immer finster dreinblickenden Detektiven resigniert das bedruckte Papier in die Hand drückte und schlussendlich mit einem missmutigen „Kannst du von mir aus behalten...Und zieh dir endlich etwas an Ryuzaki, du bist hier nicht alleine im Zimmer...“ mich kopfschüttelnd wie gleichso nachdenklich auf den Weg ins Bad begab. L besah sich unterdessen unwillig die davon trottende sture junge Frau, ehe seine düster starrenden Augen verärgert wie gleichso übellaunig erst zum noch immer schmunzelnden Watari, dann zum ziemlich irritiert wirkenden Aizawa und letztendlich zurück auf die Schlagzeile der Zeitung wanderten und er diese dann letztendlich einfach fallen ließ, bevor er sich dann umständlich sein Sweatshirt über den Kopf zog und sich nebenher wortlos auf seinen Weg zu seinem Sessel machte, um seine versäumte Ermittlungsarbeit endlich wieder aufzunehmen.
 

Mit einem bestürzten Seufzen stand ich unter dem künstlichen warmen Regen und versuchte indessen irgendwie meine in alle Richtung schwirrenden Gedanken wieder in ein geordnetes System zu bringen, derweilen mir bei der bestehenden Möglichkeit, das sich aufgrund unserer nächtlichen Liebelei neu Morde durch Kira ereignen konnten, ein wahrhaft eisiger Schauer über den Rücken lief. Watari hatte mir zuvorkommend angeboten gehabt, sich um die Ausführung von Choco zu kümmern, sodass ich mich nun voll und ganz den zerwühlten Fakten in meinen Kopf widmen konnte und zeitgleich mich darum bemühte eine plausibel logische Erklärung für die Sprunghaftigkeit dieses Massenmörders zu finden, ohne mich noch weiter in meine mich aufwühlenden Grübeleien zu L zu verwickeln. Jedoch falls sich wirklich auf diesen Videos irgendwelche Nachweise dafür finden würden, das Light tatsächlich dieser Kira war und das durch unsere überschäumenden Gefühle weiter Menschenleben ausgelöscht worden waren, dann wäre das für uns Beide, L wie auch mich, eine Katastrophe mit ungeahnten Ausmaßen. Nicht nur, das wir unter diesen Umständen diese Verbrechen hätten verhindern können, nein, mit dieser Tatsache liefen wir schlussendlich irgendwie auch Gefahr, das dieses kleine erotische Abenteuer in den Reihen der Sonderkommission und schlimmstenfalls auch in denen der Polizei bekannt werden könnte, was nicht nur meine Kompetenzen sondern ebenso auch seine unleugbar in Verruf bringen würden. Wieder stieß ich resigniert die Luft aus und ließ mir nachdenklich das anregende Nass wohlwollend auf mein Gesicht prasseln, währenddessen ich nebenher auch die anderen Möglichkeiten gedankenverloren in Betracht zog. Es wäre durchaus irgendwo trotz allem ein Erfolg, wenn wir endlich aufgrund einer Videoaufnahme herausfinden würden, wie Kira wirklich tötete und wir somit auch letztendlich Light zu hundert Prozent als Täter überführen könnten, selbst wenn das für Herrn Yagami wohl das Ende der Welt bedeuten würde. Neuerlich schlichen sich wiedereinmal diese unleugbaren Spuren von Traurigkeit in meine Augen, als ich an die zermürbende Situation um Lights Vater dachte und ich versuchte mich für einen Moment auch nur annähernd in dessen Lage hinein zu versetzten, doch dieses schwere Los konnte sicherlich nur ein ebenfalls liebender Vater aufrichtig nachvollziehen. Ich wollte gar nicht daran denken, wie sehr der Oberinspektor jetzt schon in seiner Zelle leiden mochte und die Gewissheit, das sein Sohn so ein eiskalter Mörder wie Kira war, würde ihm mit Sicherheit erst den Verstand rauben und letztendlich wohl auch das Leben kosten. Er war einfach ein zu guter Mensch, um sich und Light solch einen Fehler jemals zu verzeihen. Allerdings, ob nun der Beweis auf den Videos zu finden war oder nicht – etwas störte mich ungemein an dieser ganzen Geschichte. Wieso um alles in der Welt fing er jetzt plötzlich wieder an zu morden? Die Verbrechensserie hatte damals schlagartig aufgehört, als wir Light in Haft genommen hatten und nun begann sie neuerlich von Vorne, obwohl er noch immer in Gefangenschaft saß? Alles hatte auf ihn als Kira hingedeutet und dann jedoch hatte sich dennoch während seiner Haft irgendetwas an ihm verändert, was ich allerdings bis heute nicht in Wort zu fassen vermochte. Sollte der Beweis allerdings auf den Bändern sein, dann bliebe jedoch noch immer die Frage warum ausgerechnet jetzt. War er es überdrüssig in der Zelle zu sitzen und uns was vor zuspielen? Hatte er tatsächlich aufgegeben? Ein kurzes Schmunzeln huschte mir bei diesen Gedanken über die Lippen und sogleich schüttelte ich nachdrücklich meinen nassen dunklen Haarschopf. Nein, Aufgeben sah weder Light noch Kira ähnlich. Aber wenn es keine Nachweise für diese Theorie gab, hieße das denn, das er Unschuldig war? Obwohl, warum sollte Kira dann erst so viel später nach seiner Inhaftierung wieder aktiv werden? Das passte doch alles hinten und vorne nicht. Die Verbrecher wurden laut Bricht jedenfalls erst vor kurzen in der Öffentlichkeit bekannt gegeben, also konnte Light diese Morde nicht im voraus geplant haben und die Wahrscheinlichkeit für einen Komplizen hielt ich noch immer für äußerst gering, denn Kira war keinesfalls dumm. Ein Komplize würde ihn selbst in solch einer Situation nur in Gefahr bringen und für ihn eher ein Hindernis sein, als der eine wirkliche Hilfe darstellte. Nein, das Alles stand außer Frage. Nur wie konnte das Ganze dann funktionieren? Fahrig fuhr ich mir über mein tropfnasses Gesicht und lehnte mich sogleich schwer gegen die kalten Fliesen der Dusche, währenddessen ich immer und immer wieder versuchte eine Antwort auf all die so unlogisch erscheinen Zusammenhänge in meinen Kopf zu finden. Jedoch ohne zu Wissen, ob sich Light nun in der vorangegangenen Nacht durch irgendetwas verraten hatte oder nicht, würden diese ganzen Spekulationen rund um Kira mich nicht wirklich weiter bringen.
 

Plötzlich jedoch hörte ich abermals das unverkennbare Klappen der sich öffnenden und prompt danach wieder schließenden Eingangstür zu unserem Hotelzimmer, bevor ich auch schon die ein wenig euphorisch klingende Stimme von Matsuda durch den Raum schallen vernahm, was mich postwendend zurück aus meinen konfusen Überlegungen holte und mir nebenher umgehend ein genervte wenn dennoch gleichso belustigtes Kopfschütteln entlockte. Aufmerksam lauschte ich auf seine Wort und wie ich es bereits instinktiv befürchtet hatte, war er in gewisser Weise hoch erfreut über die durch die neuen Morde augenscheinlich entlastenden Umstände in Bezug auf Light, was er offensichtlich sofort dessen Vater mitteilen wollte. Manchmal konnte er aber auch wahrlich viel zu Impulsiv und Naiv agieren, was mich unterdessen zudem nichts gutes erahnen ließ und ich daher sogleich alarmiert das Wasser abstellte, währenddessen ich mich behutsam aus der Dusche begab. Konzentriert verfolgte ich das Gespräch zwischen dem sichtlich Hoffnung schöpfenden Oberinspektor und dem übereifrigen Matsuda, indessen ich nebenher oberflächlich meinen Körper abtrocknete, bevor ich dann anschließend weiterhin horchend in meine sauberen Klamotten schlüpfte. Schnell angelte ich mir noch einen Zopfgummi vom Regal, um meine nur spärlich getrockneten Haare daran zu hindern meine trockenen Sachen umgehend wieder zu durchnässen und ich kurz darauf auch schon aus dem dampfenden Badezimmer trat. Währenddessen ich mir beim laufen meinen widerspenstigen braunen Haarschopf zu einem Dutt hochdrehte, ließ ich meine Aufmerksamkeit prüfend über das gesamte Geschehen gleiten und L wirkte auf mich wie erwartet nicht gerade begeistert von dem enthusiastischen Matsuda, derweilen auch schon von ihm der emotionslose Satz „Seine Weste ist grau...“ fiel. Kurz zog ich überrascht die Brauen in die Höhe, denn der Zusammenhang in dieser Aussage mit dem Fall beziehungsweise mit Light war für mich für wenige Sekunden nicht ganz offensichtlich, auch wenn ich den größten Teil der bisher abgelaufenen Gespräche wachsam mitverfolgt hatte. Doch mit der übersprudelnden Antwort von Matsuda und den drauf folgenden körperlichen Eingreifen von L, wie auch sein erneutes zuwenden an Light, welchem er weiterhin unnachgiebig zu einen Geständnis zwingen wollte, verschafften mir augenblicklich Klarheit in diesem völligen durcheinander zwischen den Männern. Wenn ich es richtig kombinierte, dann waren wohl keine eindeutigen Beweise dafür, das Light tatsächlich dieser Kira war, auf den Überwachungsvideos zu finden gewesen, was zum einen den Unwillen wie auch die Verstimmung von L jedenfalls teilweise erklärte, denn ein gewisser Teil – und da war ich mir beinahe zu hundertprozentig sicher – gründete wohl ebenso auf den unglücklichen Zusammenhängen der neuen Morde mit unsere gemeinsamen Nacht. Andererseits war Light noch immer unser einziger Verdächtiger, auf welchen alle bisherigen Ermittlungsergebnisse als Täter hinwiesen und das er daher die übermütige Reaktion von Masuren unterband war mir auch verständlich, denn sollte er wider erwarten nicht dieser Kira sein, dann war all unsere Arbeit bisher umsonst gewesen. Mit einem kurzen bestärkenden Atemzug schloss ich resigniert die Augen und legte dem jungen Ermittler tröstend meine Hand auf seine Schulter. „Machen sie sich keine Gedanken Matsuda...Es ist vielleicht wirklich erst einmal besser, wenn Light nichts davon erfährt....Denn auch wenn die neuen Kiramorde ihn zu entlasten scheinen, so ist er immer noch unser Hauptverdächtiger...Immerhin besteht die Möglichkeit, das er genau auf diese Reaktion spekuliert hat....“ meinte ich ermutigend zu ihm, selbst wenn ich wusste, das jemand wie Kira solch eine simple wie gleichso durchschaubare Möglichkeit niemals in Betracht gezogen hätte. Überrascht und irritiert, wenn aber auch mit einem sichtbaren Anflug von Dankbarkeit traf mich der Blick des jungen Ermittlers und ein aufmunterndes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, bevor ich mit einem Mal die nun merklich skeptischen Augen von beiden anwesenden Polizeibeamten auf mir spüren konnte, was ich ihnen sofort mit einem ebenso fragenden Gesichtsausdruck quittierte. „Sagen sie Zahra...Haben sie sich da verletzt oder ist das etwa ein...“ kam auch umgehend verwirrt von Matsuda und zeigte nebenher verwundert auf meinen Hals, ehe sich ein deutlicher Anflug von Röte auf seine Wangen legte und er mitten im Satz einfach abbrach. Mein Herz sackte mit einem Schlag mehrere Meter Richtung Boden und meine blaugrauen Augen weiteten sich erschrocken, als ich mir der Bedeutung seiner Aussage vollständig bewusst wurde, während ich merkte wie nun sämtliche Blicke im Raum auf mir zu ruhen begannen und ich zeitgleich entsetzt meine Hand prüfend auf die besagte Stelle legte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück