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L - You have changed my World

von

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Was das Herz begehrt

Was das Herz begehrt
 

In meinem Körper explodierte ein wahrlich ungekanntes und sich doch so unglaublich gut anfühlendes Feuerwerk an Emotionen, als ich seine warmen Lippen zum ersten Mal mit den meinen sanft berührte und ich unterdessen instinktiv meine blaugrauen Augen schloss. Die Zeit stand für einen Augenblick einfach vollkommen still, während ich die warme Süße dieser zärtlichen Berührung mit vollen Zügen auskostete und mein Verstand sich wortlos und ohne jegliche Gegenwehr vollständig vor meinen tiefen Gefühlen verneigte, derweilen ich meine Hand nur noch fester in das Handtuch um meinen wohlig kribbelnden Leib krallte. Die Andere sanft gegen seine Brust gelehnt konnte ich zeitgleich diese angenehme von ihm ausgehende Wärme unter dieser ebenso deutlich spüren, wie die sich schlagartig verspannenden Muskeln seines Oberkörpers, aber dennoch hielt er mich nicht zurück. L schien einfach vollständig unter meinem überraschenden Kuss erstarrt zu sein und trotz alledem fühlte ich ebenfalls genauso deutlich, wie sich auch sein Herz nicht mehr in einem ruhigen ausgeglichen Rhythmus bewegte, sondern sich seltsamer Weise mit dem meinem immer mehr im Einklang befand. Merklich nahm ich den herben männlichen Geruch seiner Haut wahr, welcher diese lodernde Gut in meinem Inneren nur noch weiter anfachte und das Karussell in meinem Bauch fast aus seinen Angeln hob, sodass sich ein kleiner wohlwollender Schauer auf meinen Rücken ausbreitete. Für wenige kurze Sekunden nur war ich ihm so verdammt nahe, bevor ich dann langsam die zarte Verbindung unserer Lippen wieder löste und doch kam es mir wie eine Ewigkeit vor, in der nur noch wir Beide in dieser Welt existiert hatten. Mit rasendem Herzen öffnete ich vorsichtig meine Augen und schaute unsicher hinauf in die mir völlig ungläubig wie gleichso verwirrt entgegenblickenden zwei schwarzen Seen von L, während ich ihm derweilen unschlüssig ein kleines wenn dafür auch umso sanfteres Lächeln schenkte. Der schwarzhaarige Detektiv starrte komplett überrumpelt wie ebenso entsetzt zurück in die unstetig über sein Gesicht tastenden Augen von Zahra und versuchte indessen krampfhaft seinen mehr als überreagierenden Körper irgendwie wieder unter seine Kontrolle zu bekommen. Nichts in seinem Verstand unterlag noch den Gesetzen der Logik und so sehr er sich auch bemühte, es war ihm einfach nicht Möglich in diesem Augenblick auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen. Alles was er fühlte und an was er denken konnte, war der Moment, als ihrer weichen warmen Lippen die seinen so zaghaft berührt und somit in ihm etwas ausgelöst hatten, das er mit keinen Worten die er kannte zu beschreiben vermochte. Sein Herz wie auch seine Fähigkeit zu atmen, hatte einfach ohne Vorwarnung von jetzt auf gleich ausgesetzt gehabt und eine unüberwindbare Starre hatte zur selben Zeit von ihm besitzt ergriffen, die ihm fast um den Verstand brachte. Diese plötzliche unerwartete warme Nähe ihrer Lippen und seine damit in ihm ausgelösten Gefühle hatte ihn vollkommen aus der Bahn geworfen, während dieser süße betörende Geruch ihrer Haut und ihrer Haare ein unvergleichbares Gewitter an elektrisierenden Blitzen durch seinen Körper gejagt hatte, das selbst jetzt noch immer wie ein tobendes Unwetter in ihm wütete. Unfähig zu irgendeiner Reaktion besah er sich einfach nur geschockt wie gleichso stillschweigend die halbnackte junge Frau vor sich, dessen Gesicht jetzt eindeutig einen leichten rötlichen Schatten neben diesen ihn abermals so aufwühlenden sanften Lächeln auf wies, bevor dieses schlagartig von ihren weichen Lippen wieder verschwand und sich ihre unschlüssigen Augen plötzlich ruckartig von ihm abwendeten.
 

In meinem Kopf herrschte in diesem Augenblick ein absolutes Chaos an Gefühlen und Gedanken, derweilen ich deutlich das heiße Blut in meinen Wangen spüren konnte und sich mein Magen merklich immer öfter unwohl zusammen zu krampften begann. L stand einfach nur da und besah mich mit einem Blick, unter dem ich mich alles andere als wohl fühlte, denn auch wenn er sich nicht gegen meinen Kuss gewehrt hatte, so sprach der Ausdruck in seinen Augen doch eine ganz eigene Sprache. War ich letztendlich doch zu weit gegangen? Hatte ich mich zu weit aus dem Fenster gelehnt und somit einen großen Fehler gemacht, mit dem ich schlimmsten Falls genau das Gegenteil von dem erreichte, was ich ursprünglich beabsichtigt hatte? Aber wie sollte ich ihm sonst davon überzeugen, das ich tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte und immer noch ich selbst war? Mein Herz schlug mir noch immer bis zum Hals, derweilen ich nachdenklich wie ebenso unschlüssig in sein erschrockenes Gesicht hinauf sah und auf irgendeine Reaktion von ihm wartete. Doch je länger ich so vor ihm stand und er mich einfach nur mit diesen Ausdruck in seinen dunklen Augen maß, umso unbehaglicher wurde mir zu mute, bis ich mich dann schließlich nach geschlagenen fünf Minuten unsicher wie gleichso resigniert von ihm abwandte. „Entschuldige bitte....Das hätte ich nicht tun sollen...“ verließ nebenher leise flüsternd meinen Mund, während ich das Handtuch um meinen Körper wiederholt mit meinen Fingern traktierte und mich sogleich ohne ihn auch nur noch einmal Anzublicken hastig umdrehte, um die rettende Flucht in mein Zimmer anzutreten. Diese Situation war einfach nur zu viel für mich und sein Blick machte diese gesamte Angelegenheit bei weitem nur noch schwerer. Eiligst schritt ich voran und versuchte unterdessen meinen schmerzlich pochenden Herzschlag irgendwie zu ignorieren, derweilen ich damit begann, mich selbst in meinen Gedanken für meine unbedachte Aktion zu verfluchen. Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht? Wieso hatte ich mich nur wiedereinmal von meinen Gefühlen beeinflussen lassen und zu so einem Mittel gegriffen, anstatt wie gewohnt logisch denkend zu agieren? Ich hätte ihn auch wie bisher mit Argumenten und Tatsachen von meinen Worten überzeugen können, wenn ich es wirklich gewollt hätte, aber ich hatte stattdessen völlig irrational gehandelt. Allerdings war das auch schlussendlich der springende Punkt in dieser verqueren Situation, in die ich mich gerade mal wieder selbst hinein manövriert hatte, denn ich wollte in diesem Moment einfach nicht auf meinen Kopf hören, sondern nur auf mein Herz und das hatte mir keinen anderen Ausweg aus dieser sich zuschnürende Sachlage um Light aufgezeigt. Die Liebe die ich für ihn empfand war echt, aber das was ich getan hatte war egoistisch und unbedacht gewesen, sodass es mich im Umkehrschluss wirklich nicht verwundern würde, wenn ich die in den letzten Monaten so mühsam aufgebaute Freundschaft zu L mit dieser Aktion kopflos aufs Spiel gesetzt hatte. Und das alles nur für einen einzelnen Kuss. Wütend über meine eigenen Gedanken biss ich mir fest auf meine Unterlippe und versuchte mit aller Kraft die in mir aufsteigenden Tränen niederzukämpfen, als ich plötzlich jedoch abermals eisern am Arm zurück gehalten wurde und mich sogleich neuerlich hart gegen die kalte Wand gedrückt wieder fand. Überrascht wie gleichso erschrocken entfuhr mir ein spitzer Laut , bevor ich perplex blinzelnd meine zusammengepressten Lider vorsichtig öffnete und vollkommen verdattert in das nun nicht gerade freundlich dreinblickende Gesicht von Ryuzaki starrte.
 

L reagierte sofort, als sich Zahras blaugraue Augen ruckartig von den seinen entfernten und sich ihr schlankes Abbild immer weiter aus seinem Blickfeld zurückzog, sodass sich das Chaos in seinem Inneren infolge dessen sogleich wiedereinmal protestierend aufzubäumen begann. Ihre Wort hallten wie ein nicht enden wollendes Echo in seinem verwirrten Verstand nach und die ihn fesselnde Starre fiel Sekundengleich von seinen versteinerten Gliedern ab, währenddessen sein Körper vollkommen selbständig zu handeln schien, ohne das er irgendeine Form von logischer Erklärung dafür benennen konnte. Mit einer schnellen Bewegung hielt er die flüchtende Frau von ihrem Vorhaben ab und fand sich plötzlich selbst erneut in dieser ihn so aufwühlenden wie ebenso irritierenden Situation wieder, aus welche er doch gerade erst entkommen war, währenddessen er missmutig sein Augenmerk auf die nun deutlich von Unglauben gezeichneten Gesichtszüge von Zahra richtete und er nebenher inständig darüber nachzugrübeln begann, was er damit eigentlich bezwecken wollte. Diese Sachlage brachte ihn abermals förmlich an seine geistigen wie auch körperlichen Grenzen, aber sich dieser entziehen konnte er sich auch nicht, sodass er unbewusst dazu gezwungen war, einen aufwühlenden Kampf zwischen Herz und Verstand mit sich selber auszufechten. Seine finster blickenden Augen suchten unentwegt die ihren und wieder stieg ihm dieser unverkennbare Geruch der jungen Frau in die Nase, welcher seinen rasenden Pulsschlag nur noch weiter in die Höhe trieb, derweilen er sich versuchte inständig zusammen zu reißen und diese leidliche tobende Unruhe in ihm endlich doch noch erfolgreich niederzukämpfen. Aber alles logische und rationale in ihm schien gegen eine undurchdringbare Mauer aus Gefühlen zu prallen, was ihm ein normales kontrolliertes Handeln beinahe schier unmöglich machte, sodass er letzten Endes kurz darauf einfach nicht mehr in der Lage dazu war sich seinen niederen Instinkten zu entziehen und er im nächsten Augenblick bereits unwillig seine Lippen neuerlich auf die Ihren presste. Meine Augen weiteten sich vor Unglauben und Überraschung, als ich wenige Sekunden nachdem er mich zurückgehalten hatte erneut diesen warmen süßen Mund auf den meinen spürte und erstarrte mitten in der Bewegung, während ich ihm unentwegt in seine mich weiterhin gefangen haltenden schwarzen Seen blickte. Mein Herz setzte schlagartig aus und in meinem Inneren explodierten abermals sprichwörtlich tausende von Schmetterlinge, die meine sich immer schneller drehenden Gedanken rücklings in einen nicht enden wollenden Strudel aus Fragen stürzten wollten. Was hatte das jetzt plötzlich zu bedeuten? Wieso küsste er mich? Hatte ich mich eben wirklich so sehr in seinem Blick getäuscht? Nein. Das hatte ich ganz sicher nicht und auch jetzt war da etwas in seinen Augen, das mich zeitgleich zu dieser Berührung mehr als verwirrte. Allerdings war dieser Kuss auch vollkommen anders, als der vorherige. Er war hart, bestimmend, nachdrücklich und doch auf eine seltsame Art und Weise hin keineswegs verletzend. Nur warum tat er das? Mit festem unnachgiebigen Blick hielt L die blaugrauen Augen der jungen Frau in seinen Bann, während er wiederholt diese warmen weichen Sünden spürte, die sein Inneres neuerlich an den Rand des Ertragbaren zu treiben drohten. Ein Gefühl, das sich wie eine Narbe in sein Gedächtnis einbrannte und welches sich so widernatürlich richtig anfühlte, das es ihn selbst schon mehr als nur erschreckte. Es war, als hätte er eine Grenze überschritten die für ihm im Vorhinein nicht einmal klar auszumachen gewesen war und welche ihn nun hämisch und unverhohlen entgegen Lachte. Nur ein kurzer unbestimmter Moment, dann lösten sich unsere Lippen abermals von einander und doch ließen wir den jeweils anderen nicht aus unserem unnachgiebigen Blick, sondern starrten einander weiterhin wortlos entgegen. Aber diese süße Wärme wieder aufgeben zu müssen versetzte mir trotz alledem ,was mich daran noch immer so sehr verwirrte, einen merklichen Stich und mein Augenmerk huschte für eine winzige Sekunde hinab zu seinen sich entfernenden Mund, bevor sich mein rationaler Verstand genauso schnell zurück meldete, wie er anfangs gegangen war. „...L...Was...?“ gab ich sogleich mit einem irritierten Keuchen von mir und schaute ihm mit fragendem Gesichtsausdruck entgegen, unterdessen ich neuerlich versuchte, mein flüchtenden wollendes Herz in meinem Brustkorb mit all meiner Konzentration wieder zu besänftigen. Die Spiegelungen auf dem Gesicht des schwarzhaarigen Detektivs hatten sich noch immer nicht verändert und waren deutlich von Missmut wie ebensolchen Unwillen gezeichnet, während er weiterhin mit seinen überkochenden Emotionen zu kämpfen hatte, derweilen sein Verstand inzwischen vor ungeklärten Fragen nahezu überlief. Beobachtend lauschte er auf Zahras Worte und bemühte sich seinen Kopf endlich wieder dazu zu gebrauchen, für das er seiner Meinung nach ursprünglich vor gesehen war. Zum denken. Aber das stellte ihn zum ersten mal in seinem Leben wirklich vor eine Herausforderung, denn warum er diesen Schritt gerade gewagt hatte, war für ihm selbst immer noch gänzlich unbegreiflich. „Du hast angefangen...“ unterbrach mich sogleich schneidend seine dunkle Stimme und perplex wie gleichso aufs Neue irritiert rutschten postwendend meine Brauen ein ganzes Stück nach oben, ehe sich anschließend ein leichter Anflug von Ärger in meinen Gesicht zu spiegeln begann, während ich weiterhin in seinen undeutbaren dunklen Augen zu lesen versuchte. „Was?...“ warf ich prompt ungläubig zurück und wollte meinen eigenen Ohren nicht trauen, als ich mir den Sinn seiner Worte richtig bewusst wurde. Was wollte er mir denn bitte damit sagen? War das Ganze für ihn etwa nur so etwas wie ein makabres Spiel? Hatte er mich etwa nur geküsst, um sich für den meinigen zu Rächen? Das konnte doch jetzt nicht wirklich sein Ernst sein oder? Mein Magen krampfte sich unweigerlich bei diesem Gedanken zusammen und ein schmerzhaftes Ziehen machte sich indessen in meiner Brust breit, während ich ihm einfach nur sprachlos entgegen starren konnte. Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich und je länger ich ihm in diese finster dreinblickenden Augen sah, desto mehr spürte ich diese Wut und Empörung in mir auflodern, sodass ich arg damit zu kämpfen hatte die Trauer in meinem marternden Körper zurück zu halten. „Was denkst du eigentlich, was das hier ist Ryuzaki?...Einer deiner komischen Tests?...Irgendein seltsames Spielchen?...Du begreifst es einfach nicht oder?...Du willst es anscheinend gar nicht verstehen hab ich Recht?...Verdammt noch mal ...Ich bin immer noch ich und ich habe absolut kein Interesse an Light hörst du...Er ist mir vollkommen egal...Der Einzige der mir etwas bedeutet bist du L...“ brach es plötzlich sauer wie gleichso verletzt über meine zitternden Lippen, als ich auch nach mehreren Minuten des Schweigens immer noch keine Antwort von ihm erhalten hatte und mir letztendlich endgültig der Geduldsfaden riss. All die durcheinander gewürfelten Emotionen in mir spiegelten sich nun ohne das ich es wirklich beeinflussen konnte überdeutlich auf meinem Gesicht wieder und zum ersten Mal konnte ich sehen wie sich irgendetwas in seinem Blick veränderte, aber ich wollte in diesem Augenblick einfach nur noch Weg. Weg von ihm und weg von meinen mich zermürbenden Gefühlen, sodass ich mich sogleich ziemlich unsanft aus seinem Griff befreite und Hals über Kopf eiligst in meinem Zimmer verschwand.
 

L stand einfach nur völlig regungslos da und blickte vollkommen verwirrt wie gleichso ungläubig in die Richtung, in welche Zahra gerade so aufgelöst verschwunden war und spürte wie sein Körper aber auch sein Verstand sich wie unter Qualen in seinem Inneren immer deutlicher zu winden begann. Ihre Worte fraßen sich wie eine alles überdeckende Dauerschleife in seinen Kopf, während er immer noch diese tief verletzten blaugrauen Augen vor seinem Gesicht schweben sah, welche nebenher unnachgiebig seine ihn inzwischen ständig begleitende Unruhe auf ein neues schmerzhaftes Rekordhoch trieben und ihm somit den Gebrauch seines logischen Verstandes nun vollständig streitig machen wollten. Was war hier gerade mit ihm passiert? Warum hatte er das getan? Wieso hatte er das alles zugelassen? Und weshalb fühlte er sich mit einmal so schlecht? Seine Gedanken glichen deutlich einem weit verzweigten Spinnennetz aus klebrigen ihn nicht mehr loslassenden Fragen, welche ihn wie ein kleines festsitzendes Insekt unabdingbar gefangen hielten und ihn alles andere um ihn herum ausnahmslos vergessen ließen. Ihr trauriger Gesicht in Zusammenspiel mit diesem verzweifelten Blick und ihren letzten Worten bohrten sich wie eine Schraubzwinge immer fester um sein Herz und ließen ihn abermals das Atmen schwer werden. Was hatte sie damit gemeint als sie sagte, „Er sei der Einzige der ihr etwas bedeutete“? Hatte Sie tatsächlich diese Art von Interesse an ihm? Bedeuteten ihrer Worte wirklich das, was er darunter zu verstehen meinte? Nachdenklich wanderten seine Finger unbewusst über seine Lippen, während er weiterhin verwirrt die Tür zu Zahras Zimmer mit seinen dunklen Augen fixierte und inständig versuchte, seine ihm in alle Richtungen schwirrenden Gedanken in irgendeiner Form wieder zu sortieren. Er war verärgert über sich selbst und er verfluchte sich abermals aufs Neue, das er einer so simplen Versuchung wie einer Berührung nicht widerstehen hatte könnten, aber tief in seinem Inneren war da dennoch auch so etwas wie Freude. Ein warmes sanftes Kribbeln, das ihn seit dieser ersten zaghaften Begegnung ihrer Lippen nicht mehr los ließ und sich stattdessen wie ein stille Sehnsucht auf seiner protestierenden Seele festkrallte, sodass er sich völlig überrascht selbst dabei erwischte, wie er sich dieses sanfte Gefühl dieses Kusses heimlich erneut zu wünschen begann. Sofort spiegelte sich bei diesen Gedankengängen neuer Unwillen in seinem Gesicht und doch konnte er, so sehr er es auch gerade versuchte, nicht leugnen, das er diese süße kurze Zusammenkunft gerne noch etwas länger ausgekostet hätte. Das Alles verärgerte ihn im Augenblick ebenso sehr, wie es in ihm zu gleichen Zeit aber auch eine unbeschreibliche wohlige Wärme zurück bleiben ließ, bis sich letztendlich dann ein seltsame Gefühl von Einsamkeit in ihm breit zu machen begann und er abermals ihre letzten Worte in seinem Kopf nachhallen hören konnte. Wie als hätte die Zeit einfach aufgehört für ihn zu existieren, harrte der schwarzhaarige Detektiv tief in seine ihn zerwühlenden Gedanken versunken bewegungslos an diesem Punkt aus und durchlebte innerhalb von nur einer einzigen Stunde immer und immer wieder aufs Neue diese skurrile und doch ihn auf seltsame Art und Weise irgendwie beflügelnde Situation, ohne das er auch nur in der Lage dazu war, sich aus seiner fesselnden Starre zu befreien. Sein logischer Verstand hatte einen unmissverständlichen Krieg mit seinen irrationalen Gefühlen für Zahra angefangen und keiner der beiden war auch nur der Versuchung nahe, vor dem jeweils anderen zu kapitulieren. Sein bisher gekanntes Leben und all seine drin verankerten Prinzipien wurden mit nur einer kleinen simplen Berührung vollkommen auf den Kopf gestellt, sodass sich alles in ihm im selben Moment richtig wie auch ebenso falsch anfühlte. Nur warum war das so? Konnte so eine unlogische Emotion wie die Liebe denn tatsächlich solche Macht auf jemanden wie ihn auswirken? Sein Kopf bestand inzwischen nur noch aus Argumenten und Gegenargumenten, unterdessen seine körperlichen Reaktionen selbst nach einer ganzen Weile immer noch nicht zu Ruhe kommen wollte und seinen ungläubigen Blick nach wie vor unnachgiebig auf die Tür zu Zahras Raum fixiert war. Wieder gilt seine Hand prüfend über seine Lippen und sogleich wurde die Erinnerung an dieses warme Gefühl ihres Kusses erneut zurück in seinen Verstand gerufen, derweilen er noch immer über ihren zuletzt ausgesprochenen Satz nach sann. „Du bist der Einzige, der mir etwas bedeutet L...“ Da war er wieder und neuerlich ließ er eine Mischung aus marternden wie gleichso süßen Schmerz in seinem Herzen zurück, den er sich rational immer noch nicht erklären konnte. Konnte es denn überhaupt möglich sein, das Zahra sich für jemanden wie ihn wirklich interessierte? Ja ihn vielleicht sogar aufrichtig liebte? Es klang für ihn irgendwie absolut befremdlich und unwirklich in seinen Ohren und doch war da etwas in ihren Augen wie auch in diesem Kuss gewesen, das die Aufrichtigkeit ihrer Worte auf seltsame Art und Weise unterstrich. `Man spürt es einfach, wenn es ehrlich gemeint ist...` hörte er plötzlich ihre sanfte Stimme in seinem Kopf flüstern und abermals machte sein Herz einen deutlichen Satz, währenddessen er über dessen Sinnhaftigkeit nachzugrübeln begann. Konnte es wirklich so sein? Und wenn, hatte er es dann vielleicht irgendwie unbewusst gespürt und hatte sich deswegen zu dieser unbedachten Handlung hinreißen lassen? Oder war es doch einfach nur dieses irrationale Gefühl namens Liebe das ihn dazu verleitet hatte und dessen er sich inzwischen zwar bewusst war, aber welches er bis jetzt noch nicht zu kontrollieren geschafft hatte? Konnte man diese Emotion überhaupt beherrschen lernen? Oder musste man einfach lernen mit dieser zu leben? War dieses Erlebnis vielleicht auch nur genau das gewesen, wovon er bereits schon so oft gehört und gelesen, aber was er bisher jedoch immer nur als unmöglich bezeichnet hatte? Das, was sich rational und wissenschaftlich nicht hundertprozentig Nachweisen ließ und dennoch als fester Glauben sogar vor Gericht bestehen konnte? Hatte er wirklich am eigenen Leib erfahren, was es bedeutete, wenn man ohne zu überlegen und völlig emotional handelte? Eine Unzurechnungsfähigkeit, bei der man sich des logischen Verstandes nicht mehr bedient, sondern sich vollkommen seinen Gefühlen auslieferte und das rein aus niederen biochemischen Instinkten? Nachdenklich ruhten seine dunklen Augen noch eine ganze Weile mit einer Mischung aus Unglauben, Ärger aber auch eine Form von Faszination auf der geschlossenen Zimmertür der jungen Frau und aus irgendeinem seltsamen Grund jagte ihm allein schon der Gedanke daran dieses zu betreten abermals einen warmen wohligen Schauer durch seinen Körper, der sich in keinster Weise unangenehm anfühlte. Und indessen er so darüber nachdachte, wurde ihm bei verspüren der erneuten aufwallenden Reaktionen in seinem Inneren schlagartig bewusst, das sie mit dieser simplen zaghaften Berührung tatsächlich eine Grenze überschritten hatten und es für ihn nun kein zurück mehr geben würde. Diese Gefühle für Zahra war da und sie würden es auch bleiben, ganz egal was er tat oder nicht. Er hatte sie zwar inzwischen bereits akzeptiert gehabt, aber das bloße annehmen einer Tatsache reichte in diesem Fall wohl nicht aus. Er würde, ob er nun wollte oder nicht, lernen müssen damit zu leben und er würde es auch irgendwie schaffen, da war er sich sicher. Denn Dinge, von denen man wusste das sie existierten, konnte man in die Zukunft mit einkalkulieren und somit unangenehmen Überraschungen versuchen aus dem Weg zu gehen. Nur durfte er nicht vergessen, welche Macht diese Emotion namens Liebe offensichtlich auf ihn auswirken konnte und das es zu so etwas wie vorhin immer zwei Personen bedurfte. Folglich musste er also erst einmal herausfinden, ob Zahra tatsächlich diese Form von Interesse an ihm hatte wie er es durch ihre eignen Worte vermutete oder ob ihre Zuneigung für ihn nur auf freundschaftlicher Ebene angesiedelt war. Und mit diesen Gedanken erwachte L endlich aus seiner Starre, bevor sich sein gewohnter konzentrierter Ausdruck wieder auf seinem Gesicht einfand und er entschlossen das Zimmer der jungen Frau ansteuerte, um seine Gedankengänge ein für alle mal zu überprüfen.
 

Mit einem lautstarken Klicken zog ich die Tür hinter mir ins Schloss und ließ mich anschließend bestürzt wie gleichso verärgert an dieser langsam hinab sinken, während ich mein inzwischen feuchtes Gesicht in meinen zitternden Händen vergrub. Lautlos liefen immer neue heiße Ströme aus Trauer und Wut an meinen geröteten Wangen hinab und gaben somit unmissverständlichen die mich im Moment so sehr quälenden Gedanken und Gefühle preis, welche mich wie ein nicht enden wollender Abgrund immer weiter mit sich in ihre finstere Tiefe zu ziehen drohten. Warum hatte er das nur getan? Wieso hatte er mich geküsst? War es für ihn wirklich nur seine Art der Rache für meine eigene Aktion gewesen? Hatte er denn tatsächlich nicht verstanden, das meine Gefühle für ihn echt waren? Selbst jemand wie L musste so etwas doch spüren oder? In meinem Verstand herrschte gerade nur noch eine dunkle schwarze Leere aus unbeantworteten Fragen und Emotionen, währenddessen sich in meinem Herzen ein wahrer Regenbogen aus Schmerz, Verwirrung, Angst wie aber auch gleichzeitig aus Freude und Glück auszubreiten begann und meinen Kopf unterdessen zu einem wahren Kriegsschauplatz werden ließ. Fahrig glitten meine Hände über mein erhitztes Gesicht, bevor ich mit einem tiefen resigniertem Atemzug mein Blick hilfesuchend hinauf zur Decke des Raumes richtete und die gesamte durchlebte Situation neuerlich wie ein Film vor meinem inneren Auge abzulaufen begann, derweilen ich weiterhin krampfhaft versuchte das mich zerwühlende Chaos irgendwie zu sortieren. Nachdenklich strichen meine eiskalten Finger sanft über meine Lippen und in mir schlich sich abermals das trügerische Gefühl des Glücks ein, während ich an die Berührung seines warmen süßen Mundes zurück dachte, was mich abermals sogleich schwer Ausatmen ließ. Wieder merkte ich, wie die bloße Erinnerung an diesen kribbelnden Moment, erneut die versiegen wollenden salzigen Flüsse zum anschwellen brachte und nebenher sich ein kleines schmerzhaftes Stechen durch meinen sich unregelmäßig heben und senkenden Brustkorb zog, sodass ich mir umgehend tapfer auf die Unterlippe biss. Lange saß ich einfach nur in meiner lautlosen Traurigkeit und Wut gefangen da und bemühte mich eine logische Antwort auf all meine Fragen und Empfindungen zu finden, unterdessen die bebenden Spuren meiner mich aufgewühlten Emotionen endlich ein wenig nach ließen und mein darin zu ertrinken drohender Verstand nach einer gefühlten Ewigkeit doch noch wieder das rettende Ufer erreichte. Was war da vorhin nur mit uns passiert? War ich wirklich einen Schritt zu weit gegangen und hatte mich zu sehr von meinen Gefühlen hinreißen lassen? Hatte ich mit meinem Handeln vielleicht sogar nur noch mehr Misstrauen bei ihm geschaffen? L war immerhin L und hierbei ging es schlussendlich um einen Vorfall, dem ein unglückliches Zusammentreffen mit dem vermeintlichen Kira voraus gegangen und weswegen es letzten Endes überhaupt erst zu so einer seltsamen Lage gekommen war. Was also hatte ich von ihm erwartet? Das sich jemand wie er allen Ernstes von Gefühlen beeinflussen ließ? Nein. Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen und doch hatte irgendetwas in mir daran glauben wollen, das es anders war. Mit einem erneuten resignierten Seufzer erhob ich mich letztendlich von meinem Platz an der Tür und wechselte noch immer vor mich hin grübelnd das wenig verdeckende Handtuch gegen ein paar frische Klamotten aus, bevor ich mich fröstelnd unter die schützende Umarmung meiner Bettdecke verkroch. Schmerzhaft fixierten meine blaugrauen Augen die verschwommenen Umrisse meine Zimmertür in der mich inzwischen umgebenden Dunkelheit der heraufziehenden Nacht, währenddessen ich versuchte diese im Stillen schreienden Fragen in mir zu beantworten, denn noch immer tobte ein unheilvolles Chaos in meinem erschöpften Körper. Dieser Blick in seinen Augen hatte sich wie ein marterndes Siegel in meinen Kopf gebrannt und auch wenn mich die Erinnerungen an diesen Kuss noch so sehr aufwühlten, strichen meine Finger dennoch immer wieder unbewusst über die weichen Konturen meiner Lippen. Das Erlebte hatte mich vollkommen durcheinander gebracht und in mir Reaktionen hervor gerufen, die für jemanden wie mich eigentlich so völlig untypisch waren, denn so sehr mich auch bisher irgendetwas verletzt hatte – Ich hatte es normalerweise noch niemals so deutlich gezeigt. Niemand hatte jemals gewusst, wie es wirklich in solchen Situationen in mir aussah, aber die Liebe hatte ihre eigenen Gesetze und man konnte sich diesen egal wie sehr man es auch versuchte einfach nicht entziehen. Selbst mir war es zuletzt nicht Möglich gewesen meine ruhige gefühlsneutrale Fassade aufrecht zu erhalten und das zum aller ersten Mal in meinem ganzen Leben. Allerdings so sehr mich seine Reaktion auf meinen Kuss auch mitgenommen hatte, umso mehr ärgerte ich mich wiedereinmal mehr über mein eigenes unprofessionelles Verhalten. L hatte schon ganz Recht gehabt mit dem was er gesagt hatte. Ich hatte damit angefangen und dennoch bereute ich tief in meinem Inneren nicht einen einzigen Augenblick davon. Eventuell hatte ich tatsächlich einen großen Fehler gemacht, aber das Gefühl, als sich unsere Lippen das erste mal berührt hatten, war trotz alledem jede einzelne Sekunde des Schmerzes und der Wut, welche ich jetzt fühlte, wert gewesen. Und derweilen ich diesen Gedankengängen folgte, schlich sich ein warmes sanftes Lächeln in mein verweintes Gesicht, bevor sich meine Augen im nächsten Moment überrascht wie gleichso erschrocken weiteten, denn durch seine unerwartete Reaktion hatte ich etwas ganz anderes völlig verdrängt, was mich doch vorher so vollkommen verwirrt hatte und sogleich legte sich indessen meine Hand irritiert auf mein immer noch schnell klopfendes Herz. Nachdenklich lauschte ich konzentriert auf meinen eigenen pochenden Herzschlag und sofort huschte ein amüsiertes wie ebenso trauriges Schmunzeln über meine Lippen, ehe ich ein ungläubiges wie gleichso belustigtes leises Lachen von mir gab, denn mit einer ganz bestimmten Erinnerung schlich sich eine äußerst seltsame Vermutung immer deutlicher in meinen Verstand. Hatte L mich eventuell nur ausgetrickst? Hatte er es doch wirklich wiedereinmal geschafft mich hinters Licht zu führen und ich hatte mich blindlings von ihm in die Irre leiten lassen? Ich hatte offensichtlich den Fehler gemacht und seinen Worten mehr glauben geschenkt, als den so widersprüchlichen deutlichen Reaktionen seines Körpers, denn nicht nur mein Herz hatte sich in jenen Augenblick gegen seine natürliche Arbeitsweise gestellt. Nein, auch sein Puls hatte weit ab des normalen gelegen, wie ebenso der skurrile Kuss von ihm im völligen Gegensatz zu seinen Ausdruck in seinen Augen gestanden hatte. Ich hatte ihn mit meiner Aktion vollständig überrumpelt gehabt, ja und doch hatte er sich nicht dieser Berührung unserer Lippen entzogen, sondern diese sogar eigenständig nochmals wiederholt. Eventuell täuschte ich mich ja auch und interpretierte in sein Verhalten etwas hinein, was gar nicht da war, aber dieses trügerische Gefühl der stillen Lüge wollte mich einfach nicht mehr los lassen. L war immerhin kein gewöhnlicher Mann und körperliche Formen der sozialen Interaktion hatten ihn bisher auch noch nie gelegen. Abermals glitten meine Finger vorsichtig über die Stelle in meinem Gesicht, mit welcher ich vor kurzem noch seine Lippen so zärtlich berührt hatte und sofort machte sich ein neuer schmerzhafter Stich in meiner Brust breit, denn wenn dem wirklich so wäre, dann hätte ich ihm mit meinen Worten vorhin sogar irgendwie Unrecht getan. Doch in jenem Moment war ich einfach nur vollkommen von all den überschäumenden Emotionen in mir überrumpelt worden und ich hatte mich sogar dazu verleiten lassen, ihm meine wahren Gefühle für ihn kopflos zu offenbaren. Mit einem neuerlichen resignierten Seufzen schloss ich bei diesen mich durchfahrenden Gedankengängen verärgert meine Augen und schimpfte mich selbst einen überreagierenden Vollidioten. Aber was ich einmal gesagt hatte, konnte ich nicht mehr zurück nehmen und auch wenn es für mich schwierig war dies zu akzeptieren, so schämte ich mich dennoch nicht für meine Liebe. Aber wie würde er damit umgehen? Und was hatte dieses ganze entstandene Durcheinander für Auswirkungen auf unsere Zusammenarbeit bei dem Kira-Fall? Wie sollte ich ihm jetzt gegenübertreten, nachdem ich ihm aus dieser ausgeuferten Situation heraus meine wahren Gefühle gestanden hatte? Tausende und abertausende an Fragen, die mich wie ein schwankender Kreisel immer und immer wieder aufs Neue durchströmten, währenddessen sich in meinem Herzen abermals ein zermürbendes Chaos auszubreiten begann. Eine ganze Weile lag ich einfach nur wortlos in meinem Bett und sann weiterhin unruhig über all das Erlebte des heutigen Tages nach, bis ich irgendwann völlig erschöpft und mit schmerzend pochenden Kopf langsam hinüber in das schützende Land der Träume gilt. Doch kurz darauf wurde ich schlagartig wieder aus der sanften Umarmung des Schlafes gerissen, als ich unterbewusst eine leichte kitzelnde Berührung in meinem Gesicht verspürte und mir zeitgleich ein so wohlbekannter Geruch einer ganz bestimmten Person in die Nase stieg.



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