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Der Versuch dich zu verstehen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey, ho! Wollte mich mal kruz für 8 Favos und 3 Kommentare zu 2 Kapiteln bedanken! *-* Bin ja gänzlich neu als Account auf Animexx und freue mich riesig über so schnelle Begeisterung :)
Ich habe mich entschieden erst mal alle 5 Tage ein Kapitel hoch zu laden (wann sie freigeschaltet werden liegt ja nicht in meiner Hand), da ich noch genug Reserve habe; ist diese aufgebraucht, wird es wohl sehr unregelmäßig werden, weil ich nicht immer allzu viel Zeit zum Schreiben habe ^^
So, jetzt aber viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!
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Unerwartet

„Sh.. Sherlock.. Ich..“ er presste die Lippen aufeinander. Nachdem er die Augen einmal kurz zusammengekniffen hatte, traute er sich nun wieder zu Sherlock aufzublicken und war augenblicklich vor Faszination in dessen sorgenvolle Mimik gefangen. Seine Wut war verflossen, es gab nur noch ihn und den lange Vermissten der ihn ebenfalls intensiv anschaute. Die Blicke trafen sich und John glaubte der Realität zu endriften. Die Spannung zwischen den beiden wurde unerträglich und der ehemalige Militärarzt betete innerlich darum die Distanz zwischen ihnen würde überbrückt – er wünschte sich nichts mehr als einen Kuss des Detektivs. Und wenn es nur für den Bruchteil einer Sekunde und eine fast unmerkliche Berührung sei. Da dieser Kuss aber nicht zu kommen schien, begann der ältere stattdessen wieder zu sprechen, versuchte neue Worte für seinen unbeendeten Satz zu finden. „I.. Ich -“ weiter kam er nicht, denn sein Flehen wurde nun doch erhört. Zwei unglaublich weiche Lippen drückten sich sanft auf seine eigenen und ehe er begriff was geschah, ließ sich John ganz und gar in diesen innigen Moment fallen.

Der Kuss pulsierte nur so vor Emotionen – Emotionen die John nie erwartet hätte in Sherlock zu finden. In dem Kuss spürte er das Verlangen nach Nähe, welches von einer gewissen Unsicherheit zu unterdrücken gesucht wurde und er spürte die Sehnsucht die anscheinend nicht nur ihn selbst in diesen zwei Jahren begleitet hatte. Außerdem spürte er, wie sich die zwei Hände nun von seinem Körper lösten und sein Gesicht umfassten, seine Kiefer nachformten indem sie sich vorsichtig unter seinen Wangenknochen ablegten. Nun bewegte auch er seine Hände. Eine bliebt an dem markanten Wangenknocken hängen – streichelte diesen für den Schlag entschuldigend sanft –, die andere streifte ein paar Locken aus dessen Gesicht und verloren sich dann in ihnen.

Nachdem sie eine Weile so verblieben waren, lösten sie sich langsam und sanft voneinander, blickten sich noch nicht an – die Augen blieben noch geschlossen, die Verstände ausgeschaltet und die Herzen in dem traumhaften Moment von eben gefangen.

Sie öffneten ihre Augen fast zeitgleich und schauten sich nun intensiv an. Noch immer war John fassungslos über den plötzlich Gefühlsausbruch des jüngeren – konnte es tatsächlich sein, dass Sherlock schon länger in ihn verliebt gewesen war und er das nicht gemerkt hatte? Konnte es sein, dass sich ihn ihm in den zwei Jahren die Gefühle so stark ansammelten, dass er sie nun nicht mehr halten konnte? Noch einmal glitten seine langen, kühlen Finger über John's Gesicht, dann setzte er sich wieder auf das Sofa und bedeutete dem älteren sich auch zu setzen.

Als sie so nebeneinander saßen schwiegen sie zunächst eine Weile, bis John die Stille durchbrach:
 

„Ich, ähm..“ er räusperte sich kurz und kratzte sich am Kopf „..w.. warum, Sherlock? Was sollte das jetzt gerade?“ frug er mit einem leichten Zittern in der Simme.
 

„Ich war zwei Jahre tot und habe dich vermisst.“ antwortete Sherlock knapp und monoton wie immer.
 

„Mich vermisst.. Und küsst du jeden, den du vermisst einfach so?“ er rümpfte die Nase.
 

Der Detektiv drehte den Kopf zu John. Antwortete jedoch nicht.

„Ich meine, die anderen werden wohl schon Bescheid wissen, nicht wahr? Und hast du die auch.. geküsst? Lestrade? Molly? Mrs. Hudson – vermutlich eher nur auf die Wange..? Deinen Bruder?“
 

„Nein.“ entgegnete ihm die tiefe Stimme.
 

//„Nein.“ - soll das jetzt alles sein? 'Nein'?!//
 

„Molly war eingeweiht, ich brauchte ihre Hilfe. Genauso mein Bruder.“ kam wieder gefühlskarg hervor. „Natürlich habe ich auch Lestrade und Mrs. Hudson vermisst, aber die kannte ich Jahre vor dir und bis dahin hatte ich absolut keine Probleme Emotionen einfach von mir fern zu halten.“ sprach er nun ausfühlicher, jedoch mit einem vorwurfsvoll klingenen Unterton.
 

„Also auf mich wirktest du auch bis zuletzt ziemlich gefühlslos.“ //Verletzend gefühlslos..//
 

Der jüngere schwieg.

John fand diese Situation unerträglich, er wollte jetzt mit seinem Freund reden. Zu lange hatte er ihn nicht gesehen, seine Stimme nicht gehört und nun das. Der ältere fühlte sich als wolle sein Freund ihm auf der Nase herumtanzen, und das ging ihm gerade jetzt natürlich absolut gegen den Strich. Er wollte endlich Klarheit über alles was geschehen war.
 

„Was ist, Sherlock? W.. w-willst du mir etwas vorwerfen? Dann sag' es bitte jetzt! Mir ist gerade absolut nicht zu Scherzen zu Mute!“ sagte John und fühlte wie die Wut in ihm langsam wieder hochkochte.
 

Mit einem Ruck stand Sherlock auf und lief wortlos in die Küche, setzte Tee auf. Nach einer Weile kam er mit einer Kanne und zwei Tassen zurück in das Wohnzimmer, schüttete beiden etwas ein und setzte sich wieder neben den beleidigt wirkenden John. Er trank einen Schluck und schaute dabei die ganze Zeit starr auf den Boden vor sich. Erst jetzt fiel John auf, dass der Blick seines Freundes nicht kalt sondern viel mehr verstört wirkte.
 

Mit einem viel ruhigeren und sehr bekümmerten Tonfall sprach er ihn erneut an „Sherlock? Was ist mit dir? Geht es dir gut?“
 

Ein gehauchtes „Bestens, John. Bestens“ brachte der jüngere hervor, dann schluckte er einmal hart. „Erinnerst du dich noch was ich immer über Emotionen zu sagen pflege?“
 

„Sie hindern einen nur, vor allem beim Nachdenken..“ Seine selbst ausgesprochenen Worte stachen wie tausend Nadeln in sein Herz. Das war der Beweis den er gebraucht hatte. Es war Sherlock nicht ernst, oder vielleicht war es das doch, aber dann war es ihm nur so herausgerutscht. Der Kuss hatte keine Zukunft für die beiden verhießen, denn selbst wenn das Eis in den kalten Augen seines Freundes geschmolzen war, würde dieser alles daran legen sein Herz erneut einzufrieren.
 

„Und weißt du auch noch wie ich immer zur Liebe gestanden habe?“ John glaubte ein leichtes zittern in der Stimme seines Sitznachbarn zu vernehmen.
 

„..Du hieltest sie immer für einen menschlichen Defekt..“ Nun kämpfte er mit den Tränen, doch sich in dieser Situation, mit den gerade ausgesprochenen Worten vor Sherlock zu demütigen, das wollte John nun wirklich vermeiden.
 

„Bist du zurzeit verliebt, John? Hast du eine Freundin?“ überrascht sah John den jüngeren an. „N-nein, wieso?“ stotterte er verwirrt. „Weil ich einen Defekt bei mir entdeckt habe. Und du scheinst der Auslöser zu sein..“ brachte Sherlock fast wimmernd hervor, jedoch hatte sein Blick sich noch nicht vom Boden gelöst.
 

John's Mund öffnete sich ein Stück weit. Hatte Sherlock ihm gerade seine Liebe gestanden? Er blickte den jüngeren einfach fassungslos an.
 

„Es tut mir Leid, John, wenn ich dich mit meinem Verschwinden verletzt habe, aber ich wollte dich beschützen. Dein Leben war und ist mir immer noch so viel wichtiger als mein eigenes. In einer Welt ohne dich hätte ich es ohnehin nicht lange ausgehalten und alle anderen hätten es ohne dich nicht länger mit mir ausgehalten, also wählte ich den Weg der das geringste Leid hervorrufen würde.“ Da brach Sherlock ab. Als hätte er diesen Text vorgeschrieben und auswendig gelernt und wüsste nun nicht mehr weiter. Natürlich. Bestimmt hatte er sich die Worte in seinen Schweigephasen zurechtgelegt – er ist ja sonst nicht so gefühlsbetont.
 

„Ich..“ nun bewegte er sich endlich wieder, der Kopf pendelte zwischen John und dem Fußboden hin und her. Er war offenbar unsicher. Doch dann schnaubte er einmal kurz und fixierte John. „Ich liebe dich, John. Schon seit dem ersten Fall bei dem du mit dabei warst. Du hast mich ständig gelobt – nicht aufgesetzt, sondern ehrlich –, du hast dir Sorgen um mich gemacht, ohne mich wirklich zu kennen und du hast mich sogar davor bewahrt, dass ich mir eventuell selber das Leben nehme, nur weil ich mir selbst etwas beweisen wollte.“ Spottete er über sich selbst. „Du hast mich mehr als nur einmal vor mir selbst beschützt und mich immer so akzeptiert wie ich bin. Natürlich hattest auch du deine Schwierigkeiten im Umgang mit mir – ich hätte dich für verrückt gehalten wenn nicht – aber du schienst mich zu verstehen und Rücksicht auf mich zu nehmen wenn andere mich schon längst abgeschreiben hätten, beziehungsweise es auch haben.“ In seinen eisblauen Augen lag eine Wärme und gleichzeitig eine Unsicherheit, die in John das Bedürfnis hervorriefen ihn einfach in die Arme schließen zu wollen, doch beherrschte er sich. Er wollte Sherlock anhören, mit ihm reden, damit keine Missverständnisse auftauchen konnten. Seine Wut war längst verpufft und nichtig.
 

Eine Weile lagen seine sturmgrauen Augen fassungslos auf Sherlock's sehr verunsicherten Mimik. Er fand keine Worte und so tat er nun doch das, was er eigentlich nicht tun wollte und schloss ihn in eine feste Umarmung.

Erleichtert über das entgegenkommen seines Geliebten erwiederte Sherlock die Umarmung. Ihre Körper schmiegten so eng aneinander, dass John Sherlock's erhöhten Herzschlag spüren konnte.
 

„Ich liebe dich auch, Sherlock.“ flüsterte er in den bleichen Nacken seines Partners und gab ihm dann einen sanften Kuss in selbigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KiraNear
2014-06-20T15:52:06+00:00 20.06.2014 17:52
Aww, das ist richtig süß - besser hätte er es gar nicht machen können :3
Antwort von:  TheKats
27.06.2014 20:28
(Wenn auch spät, aber Zeit ist ja Mangelware^^) Vielen Dank! Freut mich sehr, dass es dir gefällt!


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