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Ya hina en Flâdgaur - Das Kind des Hautwandlers

Thema - the Hobbit ( Fili /OC und Thorin /OC )
von

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Flucht

Das war der Moment, indem Lyrêa instinktiv spürte, dass sie nicht mehr alleine war. Ein leises knacksen von brechendem Geäst am Ufer gegenüber machte sie stutzig und riss sie höchst unsanft, aus ihrem so nach Sicherheit anheimelnden Idyll heraus. Etwas beobachtete sie im Schutze der Dunkelheit und es war ganz in der Nähe, dessen war sie sich sicher. Aber was, wusste sie nicht? Sie hatte lediglich eine vage Ahnung davon, da ihr die Feinde ihres Vaters nur zu zu bekannt waren. Doch was sollte sie tun? Abwarten oder doch lieber flüchten? Sie war sich unschlüssig, auch weil sie ganz allein war, sie wusste was das hieß. Aber ihr Vater hatte sie nicht umsonst gelehrt vorsichtig zu sein....also begann sie fast unbewusst damit ihre Muskeln und Sehnen zu straffen. Nun ja, im schlimmsten Falle konnte sie dem Angreifer oder was immer es sein mochte, auch auf vier Beinen, statt zweien entkommen.
 

Denn Lyrêa war durchaus etwas besonderes, die junge Frau war genau genommen ein Fellwechsler. Einer von zweien, die es derzeit noch in Mittelerde gab. Wie ihr Vater Beorn, war das Menschenmädchen ebenso in der Lage, sich in einen Bären zu verwandeln, lange nicht so groß oder so stark wie er, aber durchaus von beeindruckender Größe. Wenn Lyrêa ihre Gestalt wechselte, war sie in etwa so groß, wie einer dieser seltenen weißen Bären die, dort an den fernen Küsten lebten wo es immer kalt war.
 

Lyrêa hatte ihren Entschluss gefasst, sie spannte sich...die junge Frau ließ ihr Gewand, Gewand sein wo es war und wechselte fast im selben Atemzug, lautlos ihre Gestalt. Es ging so rasch von statten, dass es fast nicht für das Auge sichtbar war. In diesem Körper war sie lange nicht mehr so wehrlos, wie in ihrer allzu verletzlichen menschlichen Hülle, obwohl sie es auch dort durchaus verstand eine Waffe zu führen, sollte es notwendig sein. In einer solchen überwiegend feindlich gesinnten Welt zu leben verlangte einiges ab und auch wenn man als Frau geboren war, so lernte man schnell, dass scharfe Klingen keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern machten, sterben konnte jeder durch ein Schwert, egal ob Mann oder Frau.
 

Der etwa mittelgroße dunkelbraune Bär, in dem Lyrêa nun steckte, stieg witternd und so lautlos wie nur möglich aus seiner steinernen Badewanne heraus, da er inzwischen wohl gerochen hatte, was oder wer im Begriff war ihn zu bedrohen. Doch war er sich nicht sicher, wie viele es waren, denn allein der Geruch konnte noch keine Auskunft über die Stärke und Anzahl der Gegner geben, das hatte Beorns einzige Tochter bereits sehr früh gelernt. Das Bärenmädchen hatte den Entschluss gefasst sich keinem Kampf zu stellen, der allein ohnehin aussichtslos war zu gewinnen. Sie würde statt dessen fliehen und zwar sobald sich die Möglichkeit dazu bot.
 

Aber auch der Ork auf seinem Warg war zu einer raschen Entscheidung gelangt. Er merkte, dass sein Opfer ihn offenbar bemerkt hatte und im Begriff war Fersengeld zu geben, also blieb ihm gar nichts anderes übrig, als das zu verhindern. Es würde unweigerlich seinen Kopf kosten, sollte er versagen und Azog höchstpersönlich würde diesen einfordern. Hastig gab er seinem Tier die Sporen, um den Warg anzutreiben. Doch selbiger, von dem ihm angeborenen Tötungswillen beseelt, war schon längst auf dem Sprung, seinem Opfer den Weg abzuscheiden, um es auf keinen Fall entkommen zu lassen. Ohne weiter zu überlegen drängte der Ork auf seinem Warg aus dem Dickicht, das ihm Deckung geboten hatte, auf die kleine Lichtung mit dem Wasserfall hinaus, in dem das Bärenmädchen sich gewaschen hatte. Diese sah sich urplötzlich mit der riesigen Bestie, samt ihrem Reiter konfrontiert.
 

Der Bär stellte sich sofort auf die Hinterbeine, um den Angreifer abzuwehren....doch es gelang dem kampferprobten Warg mit ungeahnter Leichtigkeit, einfach unter den beiden mächtigen Pranken des Bären hindurch zu tauchen und fast sofort danach einen schmerzhaften tiefen Biss in dessen Schulterpartie anzusetzen. Er schüttelte den jungen unerfahrenen Bären heftig und aggressiv durch, aber noch bevor der Ork nachsetzen konnte, um die Flucht seines Opfers zu verhindern und das Tier zu erledigen, in dem das Kind seines verhassten Gegners steckte, gab der Bär einen markerschütterndes Brüllen von sich und riss sich los. Lyrêa gelang die Flucht aber nur knapp, auch weil sie sich jetzt ganz sicher war, dass ihr Angreifer alleine sein musste, da niemand mehr kam um ihn zu unterstützen. Ohne auf ihre weitere Umgebung oder irgendetwas anderes zu achten, stürmte das Tier, in dem jetzt das Mädchen steckte, nahezu blind vor Schmerz davon.
 

Sie rannte und rannte mit dem schnöden Bewusstsein, den Ork wahrscheinlich nur kurz abgeschüttelt zu haben. Sicher war er ihr schon wieder auf den Fersen. Sie musste es nur schaffen ihn solange hinzuhalten, bis sie das Land ihres Vaters erreicht hatte, dann war sie in Sicherheit. Denn dieses wagten die Orks nicht einmal ansatzweise zu betreten und sie wussten auch warum. Beorn würde sie gnadenlos jagen und vernichten, ohne auch nur danach zu fragen, der Hass, über den Verlust ihrer Mutter saß einfach zu tief. Ihr war im Moment eigentlich nicht nach kämpfen zumute, obwohl sie wusste, dass sie diesen Ork vielleicht hätte besiegen können.
 

Aber es war längst nicht sicher, wie viele von ihnen noch in der Nähe sein mochten und das war es das Risiko einfach nicht wert. Also lief sie in ihrer Bärengestalt so schnell es nur ging. Ihre verletzte Schulter schmerzte zwischenzeitlich entsetzlich, da der giftige Geifer des Wargs bereits in ihre Blutbahn gelangt war und sie merkte deutlich, dass sie sekündlich schwächer wurde. All zu lange durfte es also nicht mehr dauern, bis sie ihr Land erreichte, sonst würde sie es gar nicht schaffen.
 

Lyrêa hörte das Hecheln in ihrem Nacken...der Warg kam näher...kam unweigerlich auf selbe Höhe mit ihr...wollte abermals gierig nach ihr schnappen. Ein erstickter angsterfüllter Schrei drang aus der Kehle des Mädchens, das in diesem Zustand jedoch nicht mehr als ein heiseres Brüllen war und ehe sie auch nur im Ansatz reagieren konnte, brach der Warg ganz plötzlich ohne Vorwarnung in sich zusammen. Ein langer schwarz gefiederter Pfeil ragte zielsicher getroffen aus seiner Kehle und da waren mit einem Mal kehlige Stimmen in der Luft.
 

Irgendwelche völlig fremden Kreaturen drangen aus der Dunkelheit zu ihr durch und ehe sie es sich versah, hatte einer dieser merkwürdigen Gestalten, ein gedrungener wilder Kerl mit einem hellen fast golden leuchtendem Bart, glühenden Augen und ebensolchen Klingen, den Ork quasi aus dem Nichts tödlich getroffen. Das Bärenmädchen geriet in Panik, sie wollte fliehen....weg hier, nur weg, um diesem neuen vermeintlichen Gegner zu entkommen, doch war sie inzwischen völlig geschwächt. Die schmerzhafte, vergiftete Wunde forderte ihren Tribut. Sie konnte nicht mehr weglaufen, selbst wenn sie es wollte...ja geschweige denn, sich noch länger auf den Beinen halten. Nur ein paar Schritte weiter brach der Bär, schließlich mit einem schmerzerfüllten Brüllen in sich zusammen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2015-02-07T23:40:09+00:00 08.02.2015 00:40
oh oh oh :(
ich hoffe ihm ist nichts passiert...

bin gespannt wie sie auf fili trifft!!


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