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Two hearts, however, one soul

von

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Kampfgefährten

>>Bist du sicher, dass wir hier richtig sind, Schwesterherz?« misstrauisch beäugte Yoh die heiße aufsteigende Luft, die aus den Löchern im Boden kamen. Er hatte die Trolle noch nie aufgesucht, nur seine Mutter wusste um den genauen Aufenthaltsort, doch Mikeylas Nase hatte sie hierher geführt und er vertraute ihr, eigentlich. »Ich meine nicht das ich deinem Riechkolben nicht vertraue, aber … funktioniert der auch wirklich so wie er soll?« Die Wölfin gab ein genervtes Schnauben von sich und verrollte die Augen.

»Wir sind hier richtig Yoh. Ich kenne diesen Ort.« Elsas Augen suchten bereits nach einem Zeichen ihrer Schwester.

Langsam tapste das Grüppchen weiter, aufmerksam horchten Yoh und Mikeyla in die Stille. Plötzlich regte sich etwas, die Wölfe waren alarmiert. Ein lautes Krachen und Poltern brach um sie herum aus. Knurrend und Zähnefletschend beobachteten sie das Treiben, Elsa hingegen war ganz ruhig geblieben.

»Was … ist das etwa ein Hinterhalt?« Yoh hatte sich umgedreht. Überall um sie herum lagen Steine in allen Größen und Formen. Verwirrt schnüffelten die Geschwister herum. Als sich Yoh behutsam einem Stein näherte ploppte dieser ohne Vorwarnung auf und der junge Wolf sah in zwei große, runde Kulleraugen, die ihn neugierig ansahen. Erschrocken taumelte er zurück und landete auf seinen Hinterläufen, legte den Kopf schief und grummelte.

»Na sowas. Du bst ja fluffig und so niedlich!« kicherte die Trollfrau vor ihm.

Langsam verwandelten sich die zwei Garu zurück. Die Augen der Trolle wurden immer größer. »Ohhhhhhhh.« kam es von ihnen wie im Chor. Sie blinzelten synchron und fingen lauthals an zu tuscheln. Dann rollte ein weiterer Stein herbei, größer und bemooster als alle anderen.

»Ein Glück euch ist nichts geschehen!« Grandpeppi war zu Elsa geeilt und sah erleichtert zu der Blonde auf.

»Ist Anna hier?« traurig nickte das Wesen.

»Ja … sie hat uns alles erzählt. Kristoff … « er verstummte. Tränen rannen an den steinernen Wangen hinab. Seine Ohren hingen nach unten und er schniefte leise. Mitfühlend ging Elsa auf die Knie und legte Grandpeppi eine Hand auf die Schulter.

»Wir werden ihn da raus holen. Versprochen!« Mikeyla hatte sich nun ebenfalls hinunter gebeugt und sah entschlossen zu dem Troll, welcher ihren Bick hoffend erwiderte. Langsam steckte er seine Hand aus und berührte ihr Herz. Erstaunt, ließ die Garu es über sich ergehen.

»Es ist gut zu wissen, dass die Trennung euer Gefühl und Denken nicht verändert hat. Es scheint noch stärker zu sein als zuvor.« entschuldigend lächelte der Alte zaghaft. » Ich kann die Verbindung deutlich spüren und die Erinnerungen sind auch wieder da. Aber was rede ich … ihr wollt sicherlich zu Anna und Gerda. Wir haben sie an einen für uns Trolle heiligen Ort gebracht, dort sind sie sicher!« Er winkte ihnen ihm zu folgen. Yoh sah betreten zu Boden, er wusste nicht ob er folgen oder bleiben sollte. Es war eine Familienangelegenheit, sehr intim und privat. Elsa spürte seine Unentschlossenheit, drückte kurz Mikeylas Hand, deutete mit einem leichten Nicken zu deren Bruder und lächelte sanft. Die Garu ging zu ihm, schnappte sich seinen Arm und zog ihn unter Protest breit grinsend mit sich.

»Was? Du gehörst hier dazu! Bist ja mein Bruder und es wird Zeit das du meine „zweite“ Familie richtig kennen lernst. Möglichst ohne jemanden zu entführen oder sonst irgendwie etwas dummes an zustellen.« fügte sie neckend hinzu. Hitze stieg dem jungen Mann in die Wangen und er gab grummelnd eine Entschuldigung von sich.

Nicht lange und die Umgebung änderte sich. Die Felsen wurden bemooster, Blumen wuchsen in allen Farben, ein Bachlauf war zu hören. Immer tiefer führte Grandpeppi, die Gruppe in das ihnen unbekannte Gefilde. Dann konnten sie sie sehen. Anna saß zusammen gesackt und ihre Tochter im Arm haltend an einem kleinen kristallklaren See, Sven lag hinter ihnen, diente ihnen als Rückenlehne, sie schienen zu schlafen. Langsam näherte sich Elsa ihrer Schwester und unterdrückte ihre eigenen Tränen, als sie das verweinte Gesicht Annas sah. Gerda hatte sich an ihre Mutter gekrallt, auch sie hatte geröttete Augen und Wangen. Wut stieg in der Blonden hoch. Gern wäre sie hinunter gestürmt, hätte den Männern die Gerechte Strafe erteilt die sie verdient hatten, dafür, dass ihre Familie so leiden musste. Doch sie wusste, dass sie nicht planlos gegen ihre Feinde vorgehen konnte. Hans war clever und würde sich nicht so einfach überrumpeln lassen. Außerdem war Kristoff noch immer in großer Gefahr, was ihr am meisten Sorge bereitete. Sie könnten ihn als Druckmittel einsetzten und sie zweifelte nicht daran, dass sie ihm Grausamkeiten antuen würde. Sie war stark, ja, aber was nützte ihr ihre Macht, wenn sie sie nicht einsetzten konnte aus Angst ihrem Schwager könnte etwas geschehen. Sie wurde je aus ihren düsteren Gedanken gerissen, als sie eine sanfte vertraute stimme hörte.

»Elsa?« Anna hatte ihre Augen geöffnet und sah benommen zu ihrer Schwester. Sofort sank die junge Königin auf ihre Knie und zog die Rothaarige und ihre Nichte in eine enge Umarmung. Nun wurde auch Sven munter und gab ein trauriges röhren von sich. Er vermisste seinen Freund, sowie auch Anna ihren Mann vermisste. Mikeyla und Yoh sahen dem ganzen mit gemischten Gefühlen zu. Beide spürten die Wut in sich auf schreien, sie wollten helfen und dafür Sorgen, dass dieses Dilemma ein schnelles Ende finden würde. Kurz entfernten sie sich von der kleinen Familie.

»Also wie wollen wir nun vorgehen? Alleine können wir das nicht schaffen, das heißt … machbar wäre es aber … wer weiß wie weit unsere Feinde bereit zu gehen sind. Nicht das die Dorfbewohner darunter zu leiden haben.« Yoh hatte sich an einen Felsen gelehnt und sah nachdenklich gen Himmel während seine Schwester die Hände vor der Brust verstränkt hielt und knurrend auf und ab lief.

»Wir müssen zunächst Anna, Elsa und Gerda in Sicherheit bringen, dann müssen wir Kristoff dort irgendwie heraus bekommen. Sonst sind wir zu sehr im Nachteil, aber dafür bräuchten wir ein kleines Ablenkungsmanöver. Ohne das wird er vermutlich zu gut bewacht werden, hinzukommt, dass wir unsere Feinde verwirren müssen um uns einen Vorteil zu verschaffen. Wir wissen zwar nicht wie viele Feinde dort sein werden aber selbst mit unserer Stärke würde es sich zu zweit als schwierig erweisen. Wir brauchen das Rudel!«nickend stimmte Yoh ihr zu.

»Ich bezweifle allerdings, dass du die Damen davon abhalten kannst mit uns zu kämpfen.« der Blick des jungen Mannes schweifte zu den Schwestern die sich angeregt unterhielten. »Sie haben ein Kämpferherz alle beide … zumindest wenn es um ihre Familie geht.« er lächelte in sich hinein und musterte seine Schwester aufmerksam. Ein liebevolles Lächeln lag auf ihren Lippen, auch wenn ihre Augen von Besorgnis durchtränkt waren. »Ich bin froh das du glücklich bist Schwester!« er zog sie in eine enge Umarmung und drückte sie fest an sich. »Es ist das erste Mal, dass ich dich so fröhlich und gelassen erlebt habe. Als wir Kinder waren, warst du oft so … rastlos und aufbrausend. Sie tut dir gut« Mikeyla sah zu ihrem Bruder. Musterte ihn das erste Mal seit sie ihn wieder sah genauer. Er war nur ein wenig kleiner wie sie selbst, seine kurzen Schwarzen Haare sahen aus als hätten sie gerade erst einen Orkan überstanden und seine braunen Augen blitzten neckisch auf. Er hatte sich nicht verändert. Er war älter geworden und gewachsen … an Größe und Reife … aber er war ihr Bruder, ihr kleiner Yoh.

»Sie ist wundervoll.«kam es ihr über die Lippen.

»Oh Gott dich hat es ja wirklich voll erwischt. Es ist nicht nur die Prägung nehme ich an?« frech stupste er mit dem Zeigefinger gegen ihre Nase und sie verrollte gespielt die Augen.

»Naja die Prägung hat uns zusammen geführt aber … eigentlich … dürfte es mir nichts ausmachen wenn sie sich in jemand anderen verlieben würde. Mich machte diese Vorstellung aber halb wahnsinnig, obwohl ich immer wieder sagte es würde sie Glücklich machen. Normalerweise sorgt die Prägung ja nur dafür, dass wir unsere Seelengefährten beschützen und wollen, dass sie glücklich sind und es ihnen gut geht.« Mikeyla schüttelte ihren Kopf, biss sich auf die Unterkippe.» Aber ich liebe sie.«

Yoh nickte zustimmend und boxte ihr freundschaftlich auf die Schulter. »Jep. Das Gute daran ist, dass eure Verbindung uns ermöglicht endlich wieder Teil der Gesellschaft zu werden. Wir werden keine Ausgestoßenen mehr sein, keine Monster.« leise und neckend fügte er hinzu.» So und wann findet die Hochzeit nun statt? Ich erwarte, dass ich sie mitplanen darf! Ich liebe solche Feste einfach zu sehr als das ich mir das bei der Hochzeit meiner eigenen Schwester nehmen lassen würde!« Schon hatte er fünf Finder im Gesicht und eine dicke, rote Wange. Mikeyla stampfte beleidigt zu ihrer Seelengefährtin während ihr Bruder sich lachend die scherzende Wange hielt. Verwirrt sahen Elsa und Anna zu den beiden Garu. Yoh winkte Kopfschüttelnd ab.

»Anna hat erzählt, dass es so um die 100 -150 Soldaten sind. Sie haben die Wachen außer Gefecht gesetzt und drangen in das Schloss ein. Kristoff hatte es bemerkt, weil er durch Fußgetrampel wach geworden war. Danach hatte er sich Anna und Gerda geschnappt, rannte zu Sven und ließ beide aufsteigen. Die Soldaten hatten sie bemerkt und so blieb Kristoff zurück um den Beiden die Flucht zu ermöglichen.« die Blonde sah ernst zu Mikeyla, diese nickte nur sah dann zu dem Troll, den sie völlig vergessen hatten. Grandpeppi war tief in Gedanken versunken, richtete sich dann auf und nickte bedächtig.

»Ich werde mit den Anderen eine kurze Beratung abhalten. Ihr seid durch Kristoff mit uns verbunden, Teil unserer Familie, das heißt, seine Rettung liegt auch in unserer Hand.« Er sah noch einmal zu den Schwestern, verbeugte sich und ging dann zurück.

»Mama, Papa passiert doch nichts oder?« ängstlich sah Gerda mit ihren großen wässrigen augen zu Anna. Zum ersten Mal wusste die junge Frau nicht was sie sagen sollte und strich ihrer Tochter liebevoll über ihren Haarschopf.

»Wir holen deinen Papa da schon raus und wenn die Trolle mithelfen kann es nur gut werden!« aufmunternd klatschte Yoh in seine Hände und zwinkerte dem Mädchen zu. Ein schüchternes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.

»Wir bringen euch jetzt erst mal zurück zum Rudel damit ihr dort sicher seid, dann werden wir mit Kaila reden und gemeinsam einen Schlachtplan entwerfen.«

»Vergiss es.« Anna hatte ihren Kampfgeist zurück erhalten und sah Mikeyla herausfordernd an, welche nur missbilligend die Augenbrauen zusammen schob. »Er ist mein Mann, ich werde schön mit euch kommen! Ich habe Hans schon einmal eine verpasst und dieses Mal wird es nicht meine Faust, sondern mindestens eine Laute sein, mit der ich seine Nase bearbeite!« grimmig biss sie die Zähne zusammen. Elsa musste lachen.

»Deine Kinder brauchen dich.« entgegnete die Garu.

»Es werden nicht alle mit kämpfen. Bestimmt bleiben Garu zurück, die auf die Beiden aufpassen können.«

»Du willst deine Kinder wildfremden Wesen anvertrauen!?« ungläubig starrte die Schwarzhaarige zu Anna.

»Sie sind nicht wildfremd! IHR seid doch Familie.« kam es sanft von der Rothaarigen. Yoh klopfte seiner Schwester, der es die Sprache verschlagen hatte auf den Rücken.

Gerda war aufgestanden und hatte sich der Garu ans Bein geklammert und knuddelte es. »Du bist doch meine Tante. Also hat Mama Recht. Deine Familie ist jetzt euch unsere Familie und wenn Tante Elsa dich lieb hat und dir vertraut dann tu ich das auch.« gerührt von den Worten des Mädchens nahm Mikeyla sie auf ihre Arme und rieb ihre Nase an die des Kindes. Erfreut über die Geste, quietschte das Kind vergnügt auf und schlang die Ärmchen um den Hals der Schwarzhaarigen.

»Nun gut. Ich denke wir sollten schnellst Möglich zu Mutter zurück, damit wir eurem Mann zu Hilfe eilen können.« Anna verrollte die Augen und boxte Yoh gegen die Schulter.

»Anna!«

»Eh-?«

»Bitte nenn mich Anna. So macht man das in einer Familie.« grinsend strafte sie ihre Schultern und marschierte erhobenen Hauptes zurück zu den Trollen die immer noch in ihre Diskussion vertieft waren. Als die kleine Gruppe vollständig angekommen war, richtete sich die Aufmerksamkeit der Wesen auf Elsa. Grandpeppi trat aus der Menge hervor und sah entschlossen zu der Blonden.

»Wie werden euch im Kampf unterstützen. Sagt was ihr vor habt und wir werden schauen was wir tun können.«

Mikeyla erzählte ihnen von der Idee mit dem Ablenkungsmanöver, davon zuerst Kristoff aus der Schussbahn zu holen. Der Troll hörte zu und nickte dann.

»Ja es macht Sinn.«

»Wir werden jetzt zuerst in unsere Lager zurück kehren, um Gerda in Sicherheit zu bringen, dann werden wir mit Kaila gemeinsam ins Tal vorstoßen.« Anna sah entschlossen zu ihrer Schwester, die ebenso entschlossen wirkte.

»Gut … wir werden auf halben Weg zu euch stoßen. Dann planen wir den Angriff gemeinsam!« ein lautes Kampfgebrüll ging durch die Reihen der Trolle. Hier und dort hatten sie sich einige Wurzel geschnappt und schwenkten sie kampfeslustig. Ein paar andere knurrten sich wild an und wieder andere rollten sich ein und rasten wie von Sinnen durch die Gegend.

»Wir sollen wir euch besch-«

»Wir werden dort sein. Macht euch keine Sorgen, wenn ihr los lauft werde ich es wissen.« Grandpeppi nickte ihnen noch einmal zu bevor sich die beiden Garu wandelten und die Menschen aufsteigen ließen. Jetzt zählte jede Minute.



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