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Two hearts, however, one soul

von

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Verhandlung

>>Elsa, wach auf, bitte! Oh Gott, was haben sie nur mit euch gemacht?« Fast panisch rüttelte Kristoff an den Schultern seiner Schwägerin. Er war gerade von der erfolglosen Wolfssuche zurückgekehrt und hatte voller Entsetzen feststellen müssen, dass seine Familie angegriffen worden war. Zuerst hatte er sich um seine Frau gekümmert. Anna hatte eine Platzwunde an der linken Stirnfront, war aber ansonsten wohlauf und unverletzt. Auch seiner Tochter ging es, bis auf den tiefsitzenden Schock und ihre panische Angst, gut. Als sich der junge Mann um die Versorgen der Wunde gekümmert hatte, klärte Anna ihn über das Geschehene auf. Über den Angriff, den Kampf den Elsa geführt hatte, über den Angriff des zweiten Wolfes und die Entführung ihres gemeinsamen Sohnes Kai. Wut und Hass stiegen in Kristoff auf. Nur zu gern wäre er hinausgestürmt und den Wesen hinterher gerannt, die seiner Familie so viel Leid angetan hatten. Doch der Schlag saß zu tief und sein Herz verzog sich bei dem Anblick den seine verstörte Frau ihm bot. Das Zittern schüttelte ihren gesamten Körper durch. Nachdem er sich weitgehendst um Anna und Gerda gekümmert hatte, rannte er zu seiner Schwägerin, die von den Wachen bewusstlos im Schnee liegend vorgefunden worden war und versuchte sie aus ihrer Ohnmacht zu befreien.

»Elsa … bitte … wach doch auf!«, flehte ihre jüngere Schwester, die sich mit Hilfe von Olaf, der nun seine Einzelteile wieder zusammen gesetzt hatte, zu ihrer Schwester geschleppt hatte. Behutsam strich sie der Blonden einige Strähnen, die sich aus deren Zopf gelöst hatten, aus dem Gesicht und bettete Elsas Kopf in ihrem Schoß. Die Augen zusammen kneifend gab die junge Königin einen schmerzverzerrten Laut von sich und öffnete augenblicklich ihre Lider. Das Erste, was sie sah waren zwei gerötete, verweinte Augen und ihr wurde schwer ums Herz. Es war kein böser Traum gewesen, Kai war fort. Entführt von den Wölfen … wenn es denn wirklich welche waren, denn da war sie sich nach dem Geschehenen nun nicht mehr sicher. Langsam richtete sie sich auf, kleine Sterne tanzten vor ihren Augen, doch das alles war bedeutungslos. Trotz ihrer enormen Kräfte fühlte sie sich so schwach und hilflos, wie zuletzt als sie dachte ihre Schwester wäre durch ihre eigene Hand gestorben.

» Ich … er … Elsa, mein Sohn!« Weinend brach Anna in den Armen ihrer Schwester zusammen. Liebevoll tätschelte sie deren Rücken und wiegte sie sanft wie ein kleines Kind. Gerda hatte ihren Kopf in Kristoffs Jacke geschmiegt und wimmerte vor Angst. Eine Weile sagte keiner etwas. Die Wachen waren abgelenkt worden, weshalb sie den Tumult im Schlossgarten erst bemerkten als es schon zu spät war. Hilflos hatten sie mit ansehen müssen wie Kai entführt worden war.

»Wenn diese Bestien meinem Jungen …!« Weiter kam Kristoff nicht. Dann übermannte auch ihn der Schmerz und er schloss seine Frau fest in seine Arme.

In diesem Moment wurde Elsa etwas bewusst. Dies alles, die ständigen Angriffe, dann die Jagd nach den Wölfen … es schien nur dem einen Zweck zu dienen, dem das Schloss zu schwächen und die Königsfamilie so leichter angreifen zu können. Sie hatten den Angriff zwar überlebt, doch Kai wurde entführt … und das war der Fakt, der es der Blonden eiskalt den Rücken runter laufen ließ.

»Ihm wird nichts geschehen.« Geschockt sah sie auf ihre Hände, die sich wütend in den Saum ihres Kleides krallten. Der Sturm, der zu toben begonnen hatte, verebbte jedoch so schnell wie er gekommen war.

»Elsa! Wie kannst du-?«

»Er ist eine Geißel, Kristoff!« Sie biss sich auf die untere Lippe und senkte ihren Blick unter dem schlechten Gewissen, dass sich gerade in ihre Gedanken schlich.

»Wie … wie meinst du das?« Anna rang noch immer um Fassung. Zitternd nahm sie die Hand ihrer älteren Schwester in ihre eigene. Die Blonde richtete ihren Kopf auf und sprach mit berechnendem Ton, dass Anna klamm ums Herz wurde.

»Kai … diese Wölfe … sie sind nicht normal.« Seufzend erhob sich Elsa und half ihrer Schwester auf die Beine. Wie sollte sie ihr erklären, was zwischen ihr und diesem Wesen geschehen war? War es Telepathie? Sie wusste es selbst nicht. Aber es fühlte sich irgendwie vertraut an, so als ob sie das schon einmal erlebt hätte. »Ich weiß nicht wie ich es euch erklären soll. Als mich dieser Wolf zu Boden stieß … da konnte ich ihn hören.«

Ungläubig starrte Anna ihre Schwester an. »Elsa? Ich habe ihn auch gehört, er hat so laut geknurrt, das war nicht zu überhören.«

Die Königin schüttelte ihren Kopf und leckte sich kurz über ihre Lippen. »Das meine ich nicht. Ich habe eine Stimme gehört … in meinem Kopf. Es war diese Wölfin!«

Kristoff und Anna wechselten einen kurzen Blick, der soviel hieß wie „Wie hart war sie mit dem Kopf aufgeschlagen?“ Elsa war die stumme Kommunikation zwischen dem Ehepaar nicht entgangen und schnalzte kurz und missbilligend mit der Zunge. Das brachte ihr noch besorgtere Blicke ein, war es für sie doch ein völlig unnatürliches Verhalten.

»Glaubt mir oder glaubt mir nicht. Aber sag … Kristoff könntest du deine „Familie“ gemeinsam mit mir aufsuchen? Ich fürchte mit Waffengewalt werden wir …«, sie schluckte ihren Kloß hinunter, » … werden wir Kai nicht frei bekommen.«

Meine Tochter! Hallte es noch immer in ihrem Kopf. Ein Leben für ein Leben … doch sie konnte sich nicht an ein Kind erinnern dem sie jemals nahe gewesen war. Regungslos griff sie sich ans Herz als es ihren Kopf mit Blitzen durchzuckte. Schmerzend presste sie sich ihre Handballen gegen die Schläfen und stieß stoßweise den Atmen aus. Sie sah Kinder … lachende, spielende Kinder im Schnee. Ein Schrei. Schwarz. Sie hatte oft solche Visionen gehabt, doch seit kurzem begannen sie wieder häufiger auf zu treten.

»Elsa!« Bevor die Königin auf dem Boden auf schlug, hatte Anna ihre Arme um deren Taille gelegt und sie aufgefangen. Ihr Herz raste, aber der Schmerz verebbte langsam.

»Majestät!!« Eine der Wachen kam fast atemlos auf die Familie zu gerannt. Noch benommen schüttelte Elsa kaum merklich den Kopf, richtete sich vollends auf und empfing den entkräfteten Mann.

»Was ist?«

»Einer der Wölfe…« Schon spannte sie sich an und eilte in Richtung des Schlosstores, wo ein großer schwarzer Wolf auf sie zu warten schien. Seelenruhig stand er dort, fixierte sie mit seinen Augen und wartete auf ihr Ankommen. Wut wollte sich Elsas bemächtigen und sie unterdrückte den Impuls, dem Wolf sämtliche Flüche und Eisblitze, die ihr in den Sinn kamen entgegen zu schleudern. Dann schlug ihr Herz kurz etwas schneller. Verwirrt sah sie zu dem Tier, dass ihr auf eine Art und Weise vertraut vorkam. Anna und Kristoff waren ihr hinterher geeilt, während Olaf mit Gerda im Hintergrund blieb. Während der junge Mann außer sich auf den Wolf zu eilte, blieb dieser völlig unbeeindruckt und sah hinüber zu der Königin. Sie begriff.

»Kristoff, Stopp!« Schon hatte sie eine Eiswand errichtet und brachte ihren Schwager damit zum Stehen. Wütend brüllte er sämtliche Flüche die ihm einfielen in der Gegend herum, bis er sich nach wenigen Minuten beruhigte. Ein belustigtes Schnauben kam von dem schwarzen Ungetüm, dass im Licht der Untergehenden Sonne eher dunkel Braun zu sein schien.

»An deiner Stelle wäre ich nicht so hochmütig!« Elsas eisiger Blick brachte dem Wolf dann doch etwas Respekt bei, zumindest sah er nun doch etwas skeptisch zu der Königin und verlagerte sein Gewicht von einer Pfote auf die Nächste.

»Ich frage dich nur ein einziges Mal! WO … IST … MEIN … NEFFE?!« Sie spie die Worte regelrecht und der Wolf legte die Ohren an, fletschte die Zähne, jeder Zeit bereit sein eigenes Leben zu verteidigen. Er schnaubte kurz, schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Dann begann er plötzlich sich zu verändern. Ungläubig starrten alle Beteiligten zu dem sich verformendem Ungetüm. Das Fell wurde weniger, die Gestallt kleiner. Nur einen Wimpernschlag später stand ein junger Mann vor ihnen, mit kurzen schwarzen Haaren und dunkel braunen Augen, die über die verängstigten Blicke der Wachen belustigt zu sein schienen. Er trug ein einfaches Leinenhemd mit Lederwams. Seine Hosen waren etwas weiter und braune Lederstiefel umhüllten seine Füße. Er deutete eine Verbeugung an und sah ernst zu der Eiskönigin. Elsa sah fassungslos zu dem Mann. Irgendetwas in ihre beruhigte sie, sagte ihr, dass es nicht schlimm war, dass es vertraut war und sie sich nicht fürchten musste. Doch das geschehene ließ sie dennoch erschaudern.

»Meinen Dank, dass ihr mich empfangt.« Seine Stimme war dunkel und doch weich, sein Ton sowie seine Mimik ernst und undurchdringlich. »Ich bin hier um euch eine Botschaft zu übermitteln.«

»Ich-«

»Ich hörte bereits was ihr sagtet, Königin Elsa,«, unterbrach sie der junge Mann,» aber ich werde euch nichts sagen …. Das kann ich auch gar nicht, die Alphawölfin hat es verboten. Ich werde das Wissen also mit ins Grab nehmen, wenn es euer Wunsch ist. Das Wort des Alphas ist Gesetzt, wie ihr wisst, das heißt … nein … ihr könnt euch ja nicht mehr daran erinnern.« schnaubte er gereizt.

Sie schluckte ihren Hass hinunter und versuchte so diplomatisch wie möglich zu klingen, was unter den gegebenen Umständen jedoch schwer war. »Was soll das bedeuten?«

Der Blick des Wolfsmenschen glitt zu Prinzessin Anna, die ihn erstaunt und mit tränenden Augen musterte. Ein leises Wimmern war zu vernehmen und die Augen des Mannes wurden weicher.

»Es tut mir leid, dass es soweit kommen musste«, er deutete auf die versorgte Platzwunde.» aber wir haben den Anordnungen zu gehorchen. Eurem Jungen ist nichts passiert, ich war vorsichtig bei dem Transport und er ist wohlauf«, setzte er schnell nach, als er spürte wie Schneeflocken begannen vom Himmel zu fallen.

»Genug des Geschwafels! Was wollt ihr von uns?! Rede endlich, du Monster!« Kristoff konnte kaum an sich halten, als er hörte wie dieses Wesen von seinem Sohn redete.

Ein Lächeln umspielte die Lippen des Schwarzhaarigen, welches seine Augen jedoch nicht erreichte. » Monster … das habe ich schon so oft gehört.« Sein Blick ging in die Ferne, schweifte zu den Bergen und haftete sich wieder an Elsa, die ihn abwartend ansah.

»Meine Mutter hat euch ja schon gesagt was sie möchte, nun ist es an euch Ihr das zu geben, was sie fordert, Königin.«

»Tz.« Ein kaltes Schnauben war ihre einzige Antwort. Annas Augen ruhten auf Elsa.

»Dann bist du also ihr Sohn?«

Nickend verschränkte der Junge man die Arme vor der Brust. » Ja, ich heiße Yoh! Und Kaila, die Alphawölfin, ist Mikeylas«, bei der Erwähnung des Namens, brannte etwas in Elsas Herz und sie unterdrückte einen leisen Aufschrei.» und meine Mutter. Sie ist es im Übrigen die-« Mit einer einfachen Handbewegung brachte die Blonde ihn zum Schweigen. Sie wusste das Kaila, die beige Wölfin war.

»Das ist mir bewusst, nun zu meiner vorherigen Frage und zu eurer Forderung. Ich weiß nicht was genau ihr von meiner Familie und mir wollt! Ich kenne keine Mikeyla! Ich hatte auch nie etwas mit … mit …«

»Monstern?«, wollte Yoh ihr auf die Sprünge helfen.

»… Wesen eurer Art …zu tun.«

Mitleidig sah er zur Blonden, die sich bereits unsicher auf die Unterlippe biss. Seufzend, entspannte sich der junge Mann ein wenig und sah gen Himmel. »Eure Erinnerungen wurden gelöscht, deshalb wisst ihr nichts mehr davon. Das Tragische daran ist, das eure Verbindung zu meiner Schwester dadurch gestört zu sein scheint. Ihr wisst nicht wer sie ist, habt aber gerade auf ihren Namen reagiert, weil etwas tief in euch, nämlich euere Seelel, euch sagt das da etwas ist und es ist ein gutes Gefühl nicht wahr? Dennoch … eure Verbindung ist noch da, was mich beruhigt. Ich hoffe, dass alles seinen rechten Weg läuft sobald ihr euch wieder gegenüber steht.«

Verwirrt blickten alle zu Yoh, der sich nun auf Grund der geballten Aufmerksamkeit unbehaglich fühlte.

»Bitte?«

»Meine Schwester … sie … kurz bevor eure Eltern verstarben … ließen der König und die Königin euer Gedächtnis auslöschen, dass eurer Schwester ebenfalls! Das ist der Grund aus dem ihr euch nicht mehr an meine Schwester erinnert.«

Nervös lief die junge Königin auf und ab. Eiszapfen begannen sich überall zu bilden und dem jungen Wolf wurde es immer unbehaglicher zu mute. In was hatte seine Mutter ihn nur wieder verwickelt?

»Das ist absurd! Was für einen Grund hätten unsere Eltern-« Wollte sie fortfahren, doch Yoh ließ sie gar nicht erst weiter zu Wort kommen.

»Mikeyla hat sich auf euch geprägt, Majestät. Deshalb verbannten sie meine Schwester. Sie versuchten alles auszulöschen, was mit ihr zu tuen hatte.« Mit zitternden Fäusten stand er vor ihr. Seine Augen leuchteten, die Augen des Wolfes. Sein Atem ging schwer und unregelmäßig.

»Meine arme Schwester willigte ein, weil sie euch, Königin Elsa, schützen wollte.« Eine kurze Pause trat ein und er beruhigte sich wieder. » Nun, da ihr das Land regiert, wollen wir nur unser Rudelmitglied wieder haben, ihr müsst nichts weiter tun, als sie zu uns zurückzubringen!«

»Mo –Moment mal! Was redest du da? Meine Schwester und ich … das ist völlig abgedreht, was du da von dir gibst!«, mischte sich nun auch Anna ein, der das ganz zu bunt wurde.

»Genauso abgedreht wie Menschen, die sich in Wölfe verwandeln können?«, kam es traurig und dennoch belustigt von Yoh. Anna wollte etwas sagen, schloss ihren Mund sogleich wieder, er hatte Recht, auch wenn ihr dieser Umstand gar nicht gefiel.

»Und wie soll ich jemanden finden, an den ich mich nicht erinnere?« Elsa hatte sich damit abgefunden einen Handel eingehen zu müssen. Zu groß war die Sorge um ihren Neffen.

»Fragt die Trolle, ich denke sie werden euch die Antworten geben können nach denen ihr euch sehnt. Sie waren es, die euch die Erinnerungen raubten.« Damit verwandelte er sich zurück in den Wolf und rannte hinaus aus den Toren und in Richtung Berge.

»Holt mir mein Pferd!« Elsa vergeudete keine Sekunde mehr, sie rannte dem Wachposten, der ihr Pferd hielt entgegen und setzte sich in den Sattel.

»Was hast du vor?« Anna hatte sich vor das Pferd gestellt und die Arme ausgebreitet um ihre Schwester aufzuhalten.

»Ich werde alles tun um meinen Neffen zu retten!«



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