Zum Inhalt der Seite

Frohe Ostern

fünf (geplante) OS zum Thema Ostern
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1. Osterei (LE/JP)

Mit einem höllischen Kater wachte James auf. Die viel zu helle Sonne schien in sein Gesicht und blendete ihn. Welcher Vollidiot hatte die roten Vorhänge in seinem Zimmer aufgezogen?

Alles, was er wollte, war schlafen.

Und sich auskurieren.

Aber nein, natürlich konnte er nicht mal das! Gestern Abend, als er sich hatte volllaufen lassen, war ihm bereits klar gewesen, dass dieser Tag einfach beschissen werden würde. Und während James leise vor sich hin fluchend die Beine aus dem Bett schwang, fiel ihm wieder ein, warum es ihm so dreckig ging.

Lily Evans.

Natürlich lag es an Lily Evans. Wie sollte es auch nicht an ihr liegen? Alle seine Gemütsverfassungen hingen seit knapp zwei Jahren mit der rothaarigen Hexe zusammen. Die Leidtragenden waren in der Regel Sirius, Remus und Peter. Letzteren traf es meist am härtesten, weil er sich nie zur Wehr setzte. Sirius hatte ihm schon mehr als einmal eine gelangt, während Remus ihm ein ums andere Mal den Kopf wieder gerade rückte.

Wenn er seine Jungs nicht hätte, wäre James' Kopf mit hundertprozentiger Sicherheit bereits explodiert. Oder implodiert (laut Lily Evans, da James ja bekanntlicher weise kein Hirn besaß...).

Ohne jegliches magisches Zutun.
 

Auch heute fühlte sich sein Kopf an, als würde er sich bei der nächsten unvernünftigen Bewegung in alle Richtungen an den Wänden und an die Decke verteilen.

Mittlerweile stand James.

Ein wenig wankend hielt er sich am Bettpfosten fest, während er kurz die Augen schloss und verzweifelt versuchte, sein Gleichgewicht zu finden, welches anscheinend weggelaufen war, als er beschlossen hatte, aufzustehen.

Natürlich kam er nicht weit, sondern plumpste wieder zurück in sein Bett. Seufzend fuhr er sich durch die Haare. Gut, würde es eben ein Tag im Schlafsaal werden. Interessant war natürlich zu erfahren, wie spät es war und wie viele schreckliche Stunden dieser grausame Tag noch hatte. Denn heute war Ostern und auch wenn er schon seit ein paar Jahren dem kindlichen Suchen entwachsen war, mochte er diesen Tag eigentlich. Doch heute hasste er ihn.
 

James wusste, er hätte auf seinen besten Freund hören sollen.

Natürlich hatte Sirius recht behalten. Nicht einmal zu Ostern willigte Lily ein, sich für ein Date mit ihm zu verabreden. Und ihr standardmäßiges Nein hatte zur standardmäßig darauf folgenden Sauforgie seitens James geführt.
 

Wo also war dieses verdammte Zeitglas? Mit zusammengekniffenen Augen suchte er seine Umgebung nach diesem Mistding ab. Ohne Erfolg. Mit ein wenig Verspätung fiel ihm ein, warum er so blind war. Die Brille war nicht auf seiner Nase.

Kaum war sie aber da, wo sie hingehörte, optimierte sich James' Sicht. Mit siegessicherer Gewissheit, wo das Glas stand, drehte er seinen Kopf. Doch anstatt die Uhrzeit zu sehen, sah er nur einen Bogen Pergament, der an dem Zeitglas lehnte.

J.P. stand darauf. Es sah ganz nach Sirius' Handschrift aus. Sich langsam nach vorn beugend, nicht, dass der Körper überstrapaziert wurde, griff James nach dem Schriftstück und las die wenigen Zeilen.
 

Morgen Krone!

Ich hoffe, dir geht es etwas besser als gestern Abend. Wenn dem nicht so ist, hoffe ich, dass dir das Gebräu von Poppy hilft, welches ich dir besorgt habe. Steht auf meinem Nachttisch. Wenn du das Zeug intus hast, sieh zu, dass du deinen lahmen Hintern runter in den Gemeinschaftsraum bekommst. Du glaubst nicht, was wir für tolle Sachen bekommen haben. Ich liebe deine Eltern!

Nun grinse nicht so blöd, sondern schwinge die Hufe, mein Freund!

S.
 

Natürlich hatte Sirius ihm was gegen den Kater besorgt und natürlich wusste er, dass James breit grinsend auf dem Bett sitzen würde, sobald er die Zeilen lesen würde.

Mit einem gut bemessenen Hechtsprung von seinem Bett in das von Sirius landete James bäuchlings auf der Matratze und griff nach dem grünlich schimmernden Fläschchen, das Sirius ihm besorgt hatte. Mit einer bereits mehrfach geübten Bewegung öffnete er das kleine Gefäß und würgte den bitter schmeckenden Trank hinunter.
 

Nach wenigen Minuten, die er sicherheitshalber liegend und in Sirius' Bett verbrachte, setzte die Wirkung ein. Er spürte, wie die Kopfschmerzen nachließen, das flaue Gefühl im Magen verschwand und das ihn seine Beine nun ohne Probleme tragen würden.

Langsam, um sein Glück nicht überzustrapazieren, richtete er sich auf und rieb sich den Nacken. Eine heiße Dusche sollte den letzten Rest des gestrigen Gelages beseitigen.
 

„Na endlich!“ Mit theatralisch verzogenem Gesicht und gen Himmel gerichteten Armen sah Sirius seinen BFF an. „Ich dachte schon, du machst heute einen auf Ostern-ist-so-scheiße-weil-Lily-mich-schon-wieder-versetzt-hat. Aber du lebst noch!“ Wie eine überglückliche und über alle maßen stolze Mutter schluchzte Sirius auf, rieb sich eine imaginäre Träne aus den Augen und drückte James an seine Brust. „Ich bin ja sooooooo froh, dass du endlich da bist.“

Natürlich musste es Sirius übertreiben, aber er wäre nicht Tatze, wenn er anders wäre.

„Da, alles deine!“, jubelte er und deutete auf einen gigantisch großen Haufen Süßigkeiten und kleiner eingepackter Geschenke.

James wurde warm um die Brust. Seine Eltern wussten, wie sehr er es liebte, Sachen auszupacken, deshalb schickten sie ihm bei jeder Gelegenheit etwas, was er aus seiner Hülle schälen musste. Manchmal schickten sie ihm auch Berti Botts Bohnen – jede einzeln verpackt – nur damit er auf seine Kosten kam.

Natürlich hatten sie auch dieses Jahr viele Sachen zum Auseinanderfriemeln geschickt.

Mit einem glücklichen Lächeln griff er nach dem ersten Päckchen. Hellgrünes Papier war darum herum gewickelt und eine rote Schleife strahlte ihm entgegen.

Ungeduldig riss James die Verpackung ab. Aus der kleinen Pappschachtel flatterte eine winziger magisch bewegter Papierschmetterling und sagte: „Die Runen werden dich dem Ziel ein Stückchen näher bringen.“

Dann flog das Gebilde in seine Hand und wie von selbst entfaltete sich das Pergament.

Neugierig beugten sich sowohl James als auch Sirius über den mit Runen gefüllten Zettel.

„Ich hasse Runen“, grummelte James, doch Sirius, dem dieses Fach überraschenderweise Spaß machte, las vor: „Die Lady, die Rote, ist der nächste Bote.“

„Welche Lady ist denn bitte rot?“, fragte James mit hochgezogener Augenbraue. Kopfschüttelnd besah er sich das Pergament. Seit wann schickten ihm seine Eltern Rätsel?

„Tatze, kennst du eine rote Lady?“

„Keine rote, aber eine Graue. Der Hausgeist von Ravenclaw.“

„Man, du hast mir grade was von rot vorgelesen, was soll ich da mit grau?!“

Nachdenklich sahen sich beide an. „Vielleicht sollten wir einfach mal im Schloss suchen, ob wir eine rote Lady finden“, schlug Sirius vor, dem keine bessere Lösung einfiel.

„Hätte ich auch selber drauf kommen können“, murmelte James, während er Richtung Ausgang lief.

Kaum stand er draußen, fiel ihm ein, dass er seinen Zauberstab vergessen hatte. „Tatze, kannst du mir bitte meinen Zauberstab....“

Der Rest des Satzes ging unter, denn als Sirius durch das Portraitloch geklettert war, schwang dieses wieder auf seinen Platz und gab den Blick auf eine rote Lady frei. Wobei James die Fette Dame wahrscheinlich nie als „Lady“ bezeichnet hätte...

„Ah, die Herren Potter und Black“, jauchzte die Frau in dem Bild. „Hervorragend. Auf Sie warte ich schon eine halbe Ewigkeit. Ich soll eine Frage stellen. 'Welche Frau musste schwere Lasten tragen und ist nun für immer entstellt?' Einen schönen Tag, die Herren!“

Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und verschwand singend in ein anderen Bild.

Natürlich würden sie keine wirklich sinnvolle Hilfe von der fetten Dame bekommen!
 

„Also?“, fragte nun Sirius. „Eine Frau, die schwere Lasten trägt? Ist hier eine schwanger? Weil das ja dann auch das entstellt sein erklären würde.“ Eine steile Falte hatte sich in Sirius' Stirn gegraben.

James schüttelte nur beschämt den Kopf. „Mal ehrlich, was soll das?“

Doch Sirius blieb ihm eine Antwort schuldig.

Sich am Hinterkopf kratzend überlegte James. Diese Frage kam ihm nicht völlig unbekannt vor. Er hatte erst kürzlich etwas von einer Frau gehört, die irgendwelche Lasten hatte tragen müssen und dann hatte sich ihr Rücken... „Sirius , die bucklige Hexe im dritten Stockwerk!“ Ohne eine Reaktion seines Freundes abzuwarten, sprintete James los.
 

Ein wenig außer Atem kam er vor der Hexe zum Stehen. Er wusste, dass sich hinter ihr ein Geheimgang befand. Sirius und er hatten ihn in ihrer ersten Woche in Hogwarts entdeckt. Mittlerweile war er natürlich auf der Karte der Rumtreiber vermerkt. Zielsicher öffnete er den Gang und trat hinein.
 

Als er und Sirius am anderen Ende wieder herauskamen, standen sie auf den Ländereien von Hogwarts. Nicht weit von ihnen war die peitschende Weide, welche bald wieder zu Remus' Zufluchtsort werden würde, da in knapp einer Woche der Mond wieder voll sein würde.

Natürlich würde die Rumtreiber wieder zu viert in der Nacht über die Ländereien streifen.

„Was sollen wir hier?“, fragte Sirius, dem dieses ganze durch die Gegend Gerenne mächtig auf die Kürbispastete ging.

„Keine Ahnung“, sagte James, dem auch noch immer nicht klar war, was er hier sollte.

„Vielleicht haben wir irgend einen Hinweis übersehen?“ Sich einmal um die eigene Achse drehend suchte James seine Umgebung mit den Augen ab. Und tatsächlich! In einem Busch nahe dem Ausgang des Tunnels war eine kleine Pergamentrolle festgebunden.

Kaum hatte James sie auseinander gerollt, konnte er folgendes lesen: „Dem Ziel bist du nah, doch noch fehlen dir zwei weitere Hinweise. Der vorletzte sei der: Suche beim Hüter der Schlüssel.“

„Hüter? Sollst du jetzt Quidditch spielen?“ Ungläubig verzog Sirius sein Gesicht. Das Gazen hier wurde ja immer bescheuerter!

„Nicht Quidditch! Hüter der Schlüssel! Das ist Hagrid!“ Lachend zog James Sirius hinter sich her und klopfte schließlich an die Tür des Wildhüters.
 

„Ah! James.“ Braune Augen sahen belustigt auf den jungen Zauberer vor sich. „Ich hatte schon Angst, du kommst nicht mehr. Aber nu biste ja da!“

Während Hagrid James angrinste, klopfte er Sirius zur Begrüßung auf die Schulter. „Und Sirius ist auch dabei. Klasse. Du kannst mir dann helfen. Ich muss noch bisschen Schneckentöter auslegen, die sind schon wieder richtig zugange, die Mistviecher. Und Professor Dumbledore will ordentliches Gemüse.“

Wann immer Hagrid vom Schulleiter sprach, klang Verehrung und Zuneigung aus seiner Stimme.

„Ich will aber...“, protestierte Sirius. Doch weiter kam er nicht, denn Hagrid hatte ihn schon zu sich in die Hütte gezogen.

„Pass auf James: Was ist tief, schwarz und sehr gefährlich?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, schloss Hagrid die Tür und James konnte die Proteste seines Freundes hören, der nun in der Hütte bei dem Halbriesen war.

Warum um alles in der Welt musste Sirius ihm bei Gartenarbeit helfen? Vor allem, weil jeder wusste, dass Kräuterkunde das Hassfach von Sirius war?!
 

Dieser Tag heute war einfach nur komisch.

Den Kopf schüttelnd ließ sich James Hagrids Worte noch einmal durch den Kopf gehen.

Tief, schwarz und gefährlich? Na das war einfach! Das war der See!

Wie oft hatten die Schüler Hogwarts gepredigt bekommen, nicht in ihm baden zu gehen, da man nie wissen könne, was aus der Tiefe kommen würde?

Und natürlich hatten immer wieder Schüler dieses Verbot missachtet.
 

James war gerade beim Quidditchfeld angekommen, als er sich überlegte, was für eine Überraschung seine Eltern für ihn in petto hatten. Was war so groß und musste auf einer Wiese abgesetzt werden, damit er es sich ansehen konnte?

Tief in Gedanken versunken lief er weiter, ohne zu bemerken, dass er nun das Spielfeld hinter sich gelassen hatte.

Ein Haus kam nicht in Frage. Und diese Muggeldinger... die mit den vier Rädern...so etwas brauchte er nun wirklich nicht, er hatte schließlich einen Besen. Seine Lieblingsquidditchmannschaft hatte er letztes Jahr im Sommer persönlich kennengelernt, das fiel also auch weg. Was um alles in der Welt hatten seine Eltern sich nur ausgeda...
 

Wie angewurzelt blieb er stehen.

Mit gefühlten tellergroßen Augen sah James auf das Schauspiel, welches sich ihm bot.
 

Vor ihm, unter einer großen Eiche, saß auf einer Picknickdecke, eine rothaarige Hexe. Neben sich hatte sie einen kleinen Korb stehen. Als sie James sah, winkte sie ihm zu und bedeutet ihm, sich zu ihr zu setzen.

Zögernd trat er näher und blieb an der Kante der Decke stehen. Unsicher und reichlich verwirrt sah er auf die junge Frau vor sich.

„Nun schau mich nicht so an“, lachte sie. „Setzt dich lieber hin, sonst esse ich alles alleine und du kannst dir dein Date, zu dem du mich dann noch einladen wirst und zu dem ich zusage, in die Haare schmieren. Übrigens: Frohe Ostern!“
 

Für einen Moment war James zu verdutzt, um zu begreifen, was sie da eben gesagt hatte. Doch kaum waren ihre Worte bei ihm angekommen, ließ er sich neben Lily nieder und fragte: „Lily, kommt du nächstes Wochenende mit mir nach Hogesmeade?“

Und endlich, nach vier Jahren des übermäßigen Alkoholkonsums, nach vier Jahren der Prügeleien und Zurechtweisungen durch seine Freunde, nach vier Jahren des Bangen und Hoffens, sagte Lily Evans endlich ja.
 

Natürlich war Lily Evans die Hexe, der er sein Herz geschenkt hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  scater-fiffy
2014-06-09T19:36:24+00:00 09.06.2014 21:36
hey,
eine sehr schöne lily und james geschichte, sehr inspirierend :-D

lg fiffy
Von:  Lupie
2014-04-29T11:50:45+00:00 29.04.2014 13:50
Natürlich hast du dich mal wieder selbst übertroffen!
Natürlich liebe ich deine Stories über Lily und James!
Natürlich liebe ich dich noch viel mehr!
Natürlich bist du meine Lily <3<3<3
Von:  Omama63
2014-04-21T09:56:51+00:00 21.04.2014 11:56
Ein super OS und ein schönes Ende.
Da haben nicht seine Eltern, sonder Lily sich was Nettes für James zu Ostern einfallen lassen.
Hat mir sehr gut gefallen.
Klasse geschrieben.
Danke für die ENS.
Liebe Ostergrüße
Omama63


Zurück