Zum Inhalt der Seite

Die Legende vom Schwertkämpfer

Zorro x Nami [Wichtel-Fanfic für Zorrona]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zeitreise

Wie cool!!", rief Ruffy aus und raste auf eine Statue zu, die mitten im Dorf von Risuka-Island stand.

Die Statue stellte eine Frau dar.

Sie hatte ein Cap verkehrt herum auf, ein Schwert an der linken Seite und Pfeil und Bogen in der Hand, mit welchem sie nach rechts zielte.

Etwas weiter rechts von der Statue befand sich eine Zweite, welche einen  Mann darstellte, der mit zwei Schwertern in den Händen die Frau zu fixieren schien.

"Das sind McRydle Fynn und Hyra Ai.", sprach eine ältere Dame hinter ihnen.

"Hyra Ai?", wiederholte Robin nachdenklich.

"War das nicht die einzige Admiralin, die sich selbst das Leben nahm?"

Die fremde Frau nickte.

"Ja, das war sie. Eine dramatische Liebesgeschichte. Sie, als Marineadmiralin, verliebte sich in den damals gefürchteten Piraten"

Sie machte eine Handbewegung in Richtung der Statue, die den Mann darstellte.

"Ai hatte erst ihn umgebracht und dann sich selbst. So tragisch..."

Die Frau schniefte kurz.

"Ai war wirklich ein nettes, junges Mädchen."

"Eine Frage: Woher kannten sie denn die Admiralin?", fragte Nami interessiert.

Nun schüttelte die Dame ihnen Kopf.

"Na, ich hatte sie doch kennen gelernt. Immerhin hatte sie damals - vor neun Jahren - diese Insel gerettet. Zusammen mit McRydle Fynn und einem kleinen Jungen. Vielleicht ein Schüler von Ai oder Fynn. Ich weiß es nicht."

"Shishishi. Das klingt ja echt spannend!", grinste Ruffy.

"Ich kann euch bei einem Stück Kuchen noch mehr erzählen.", meinte die Frau freundlich.

"Jaa! Kuchen~!", strahlte Chopper und auch der Käpt'n ließ ein "Yay!" verlauten.

Also folgten die Strohhüte der älteren Dame in ihr Haus, wo sie sich ins  Wohnzimmer setzten und die Frau ein Tablett mit Kuchen und Tee vorbereitete.

Wie das erledigt war, kam sie zu ihnen herüber und setzte sich auf das Sofa.

Dann gab sie jedem eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen.

"So.. mein Name ist übrigens Elena.", stellte sie sich kurz vor.

Auch die Anderen nannten kurz ihre Namen und bedienten sich mit dem Kuchen.

"Also?", fragte Robin interessiert.

"Was können Sie uns noch erzählen?"

"Leider nicht viel, mein Liebes. Auch wenn ich sie persönlich kannte,  weiß ich - und auch viele Andere - kaum was über die Beiden. Ich habe mal einen Trank gebraut, der die Person, die ihn trinkt, in die Vergangenheit reisen lässt, aber.. ich bin zu alt dafür."

Sie seufzte.

"Vielleicht mag es jemand von euch machen? Ich würde zu gerne etwas über die Beiden wissen, was ich nicht weiß."

"Au ja!! Ich will, ich, ich, ich!"

Nami verpasste ihm eine Kopfnuss.

"Nichts da! Du bist der Letzte, den wir das machen lassen würden!"

"Aber wieso denn?"

"Ganz einfach! Du würdest nur Schwachsinn machen!", keifte sie.

"Och menno, Nami..", maulte er.

"Nix mit »Och menno«!"

"Dann geh doch einfach du, Frau Navigatorin.", lächelte Robin und nippte an ihrer Tasse.

"Wieso ich?!"

"Du scheinst dafür ja am Besten geeignet zu sein."

Sie seufzte leise.

"Okay.. Ich mach es!"

Aber man hörte auch Freude aus ihrer Stimme, so sehr sie es zu unterdrücken versuchte.

"Gut, gut! Ich werde den Trank holen."

Die Frau stand auf und kam wenig später mit einem Fläschchen wieder, welches sie Nami überreichte.

"Bitte sehr, meine Liebe."

Die Navigatorin öffnete das Fläschchen und roch daran.

*Geruchslos..*

Sie setzte die Öffnung an ihre Lippen und trank einen Schluck, ehe ihr das Fläschchen aus der Hand gerissen wurde.

"Spinnst du?! Du kannst doch nicht alles trinken, was man dir gibt! Was, wenn das Gift ist?!", keifte Zorro und funkelte sie vorwurfsvoll an.

Nami schluckte und starrte auf die lilane Flüssigkeit.

"Hehe.. der Junge ist nicht dumm.", grinste die ältere Dame.

"Und nun schlaf Kindchen.. schlaf.."

Die Orangehaarige schloss die Augen und kippte nach vorn.

Zorro ließ abrupt die Flasche fallen, dessen Flüssigkeit im Boden versickerte, und fing die Navigatorin auf.

"Nami! Nami!!"

Es war doch nur ein kleiner Schluck gewesen!
 

~ ~ ~

"Wo.. bin ich?", fragte Nami sich und setzte sich auf, dabei ihren schmerzenden Kopf reibend.

Verwirrt sah sie sich um.

Wo war sie hier?

War sie nicht eben noch in dem Haus der älteren Dame gewesen und hatte dort diese seltsame Flüssigkeit getrunken..?

Die Erinnerungen waren etwas verschwommen, sie konnte sich nicht genau erinnern.

Seufzend rieb sich die Orangehaarige die Schläfe und stand auf.

Zwischen dem Vogelgezwitscher konnte sie Stimmen wahrnehmen, die nicht weit entfernt waren und doch konnte sie nicht verstehen, was gesagt wurde.

Sich den Dreck von der Kleidung abklopfend ging Nami durch den Wald in die Richtung, aus welcher sie die Stimmen - es waren Zwei - vermutete.

Je näher sie kam, umso genauer konnte die Navigatorin die Stimmen verstehen.

"Komm, weiter! Das wird's doch wohl nicht gewesen sein?!"

"Aber.. ich brauch ne Pause!"

"Wirst du das auch in einem Kampf sagen?! »Moment mal kurz, ich muss mich ausruhen«?!"

"Nein, das ist doch was vollkommen anderes!"

"Ist es nicht! Das ist das perfekte Training, um genau das zu vermeiden! Kondition ist das A und O beim Schwertkampf! Und ehe du das nicht begriffen hast, werde ich dir auch kein Schwert in die Hand geben!"

"Aber Fynn!"

"Nichts hier, »aber Fynn«!"

Die Kartografin kauerte sich hinter einen Baum und lauschte dem erwachsenen Mann und dem circa zehn Jahre alten Kind bei dessen Diskussion.

Auf einmal bekam die Orangehaarige ein flaues Gefühl im Magen.

Mit einem Ruck sprang sie auf und lief zu den Beiden herüber.

"Hey! Ihr müsst hier sofort weg! Es kommt gleich ein Gewitter! Hier im Wald ist es nicht sicher!", warnte sie die Jungs, welche verdutzt zu ihr sahen.

Der Ältere atmete tief durch und schloss die Augen.

"Sie hat recht. Die Luftfeuchtigkeit ist enorm gestiegen und es herrscht eine Spannung in der Luft. Wir sollten von hier verschwinden.."

Irritiert sah der schwarzhaarige Junge zwischen den Beiden hin und her.

"Woher.. wisst ihr das denn?"

"Na, das spürt man doch..", brummte der Braunhaarige und seufzte.

"Du musst noch viel lernen, Junge. Irgendwann wirst du es auch spüren, das versprech' ich dir. Doch bis dahin.."

Er setzte eine theatralische Pause ein.

".. wirst du dich noch etwas gedulden müssen!"

Der Junge verdrehte die Augen.

"Ich will mich aber nicht gedulden müssen! Ich will es jetzt können! Gib mir ein Schwert und ich werde alles lernen!", meinte er selbstsicher und ballte die Hände selbstbewusst zu Fäusten.

"Nix da. Du bist noch nicht so weit."

Nami fühlte sich etwas fehl am Platz.

Es schien so, als wenn sie von den Jungs einfach nicht wahrgenommen wurde.

Die lebten wohl in ihrer eigenen Welt.

Nami schnaufte leise.

"Können wir dann?!"

Ungewollt hatte sie gereizt geklungen, doch Fynn schien das nicht aus der Ruhe zu bringen.

Er legte dem Jungen eine Hand auf den Kopf, Nami die Andere auf die Schulter.

"Na dann wollen wir mal, hn? Wir finden bestimmt irgendwo einen geeigneten Unterschlupf."

Die Navigatorin und der Schwarzhaarige nickten zustimmend und folgten dem Schwertkämpfer, der voran ging.

Allerdings schien dieser kreuz und quer zu gehen, sodass Nami schnell der Kragen platzte..

"Kannst du nicht mal vernünftig laufen?! Geradeaus?! Damit wir irgendwann mal aus diesem Wald rauskommen?!"

Beruhigend sah Fynn sie an, als er sich zu ihr umgedreht hatte.

"Nur keinen Stress.. wer kein festes Ziel hat, der irrt nun mal umher. So erreicht man in jedem Falle mehr, als stumpf weiter zu gehen und nicht weiter auf die Umgebung zu achten."

"Das Eine hat doch nichts mit dem Anderen zu tun! Wenn man geradeaus geht, dann kann man doch trotzdem noch auf die Umgebung achten! Ich jedenfalls!"

"So? Dann ist dir doch sicher aufgefallen, dass kein Vogel mehr zwitschert."

Nami stockte.

"Das.. also, ich.."

Sie biss sich auf die Lippe.

Wie hatte sie sich vor diesem Kerl nur eine solche Blöße geben können?!

Der kleine Junge zuppelte an dem Saum ihres Shirtes.

"Du solltest dich nicht mit Fynn anlegen. Er findet immer was zum Kontern."

Nami knurrte leise.

"Klappe!"

"Wer bist du überhaupt, Mädchen?", fragte der Braunhaarige und legte seinen Unterarm locker über seine Schwertgriffe, so wie Zorro es immer  zu tun pflegte.

"Ich? Ich bin Nami."

"Nami also.. Mein Name ist McRydle Fynn und das hier ist Zorro."

Er legte dem Jüngeren seine andere Hand auf den Kopf.

Nami starrte den Jungen geschockt an.

Das war Zorro?!

Dass sie in der Vergangenheit war, hatte sie sich schon wegen Fynn gedacht, doch dass sie nun auch noch Zorro treffen würde!

"Nenn mich nicht immer Zorro!", holte der Schwarzhaarige Nami aus den Gedanken, trotz dass er mit Fynn redete.

"Ich heiße Versai, wie oft soll ich das noch sagen?!", keifte er.

Ach.. er war also doch nicht Zorro.

"Hör mal.. Namen haben zwar keine Bedeutung und sind nur dazu da, um etwas besser zu unterscheiden, aber.. ein Name kann einem auch einen starken Willen geben und.. der Wille kann Berge versetzen. Zorro war ein großartiger Schwertkämpfer und das wirst du auch. Du hast das Talent dazu."

Nami blinzelte.

Zorro war ein großartiger Schwertkämpfer?

Versai verzog leicht das Gesicht.

"Du spinnst. Zorro gab es nie. Ich will nicht so wie eine fiktive Person sein. Mich gibt es nämlich."

"Es ist egal, ob es ihn gab oder nicht. Du kannst ihn wahr machen.", erwiderte Fynn belehrend, was Versai aufseufzen ließ.

Nami räusperte sich.

"Ehm.. reden wir von Lorenor Zorro?"

Der Brünette lächelte sachte.

"Du kommst also auch aus dem West-Blue und kennst die Geschichte von Lorenor Zorro, dem Schwertkämpfer mit den drei Schwertern. .. 100 Jahre ist die Geschichte jetzt schon alt."

Die Navigatorin verstand die Welt nicht mehr.

Zorro war eine Geschichte von vor 100 Jahren?

Aber Zorro lebte doch in ihrer Zeit.

Dann müsste sie ja 100 Jahre in der Zukunft sein.

Doch Fynn lebte doch 10 Jahre vor ihrer Zeit.

Demnach war sie doch in der Vergangenheit.

Sie verstand es nicht.

Das war alles so verworren..

Seufzend stapfte sie den Beiden hinterher.

Ein leises "Ihh.." entkam ihrer Kehle, als die ersten Regentropfen auf ihren Kopf fielen.

"Wir sollten uns beeilen, ehe wir nass bis unter die Haut sind.", kam es von dem Brünetten, doch klang seine Stimme so ruhig, dass es überhaupt nicht zu dem Satz passen wollte.

Versai schien das weniger zu stören - er schien es gewohnt zu sein -, doch Nami sah ihn irritiert an.

Wie konnte man nur so ruhig bleiben?

Verständnislos den Kopf schüttelnd fing sie an zu laufen.

"Wenn wir nicht nass werden wollen, dann müssen wir uns schon beeilen!"

Der schwarzhaarige Junge setzte ebenfalls zum Sprinten an, doch Fynn ging gemächlich weiter.

"Keine Hektik, schön locker bleiben.. wenn ihr lauft, dann fangt ihr nur an zu schwitzen und das ist weitaus unangenehmer als ein paar Regentropfen."

Aus den »paar Regentropfen« wurden schnell mehrere, bis es wie aus Eimern goß.

Der Himmel war pechschwarz und wurde nur ab und an von einem Blitz erleuchtet.

Nami hatte sich kurzerhand die Arme von den beiden Herren der Runde geschnappt und zog sie so schnell wie möglich hinterher.

Dabei stolperte sie alle paar Schritte über eine Wurzel und fiel fast hin, wurde aber jedes mal von dem Schwertkämpfer festgehalten, der immer wieder "Vorsichtig.." murmelte, was bei der Orangehaarigen aber nicht wirklich anzukommen schien.

Bei dem gefühlten 1000sten und dem realen 65sten Mal reichte es Fynn.

Mit Nachdruck blieb er stehen, sodass Nami nicht weiter kam.

"Jetzt reicht es aber mal.", brummte er.

"Du trittst dir hier noch die Füße kaputt, wenn du weiter so durch den Wald prescht."

"Das ist mir aber lieber, anstatt von einem Baum erschlagen zu werden oder zu verbrennen!"

"Die Chance, dass du bei diesem Regen verbrennst, ist sehr gering. Möglich wäre es nur, wenn der Regen abrupt aufhören würde, aber das wird er nicht tun, so wie es aussieht.", meinte er sachlich, was der Kartografin ein genervtes Schnauben kostete.

Schnaufend ging sie weiter, rutschte aber in einer Pfütze weg, wo die Erde schon ganz schlammig war, und kippte nach hinten.

Fynn fing sie auf und seufzte.

"Also langsam reicht's mir, Mädchen..", murmelte er, packte sie an den Hüften und warf sie sich über die Schulter.

Erschrocken quietschte sie auf und schlug dann auf den Rücken des Brünetten ein.

"Lass mich sofort runter!!", zickte sie los, erhielt aber kein Gehör, da Fynn ihr Gezicke ignorierte und Versai nur darüber lachen konnte.

Als sie den Wald verließen, ließ der Ältere Nami allerdings ruckartig los, sodass sie auf die Grasfläche fiel, die zu ihren Füßen war.

"Autsch.. Was sollte das denn jetzt?!", keifte sie und rappelte sich auf, dabei ihren schmerzenden Bauch reibend.

Doch dann fiel der Orangehaarigen auf, dass der Schwertkämpfer seine Hand an die Griffe seiner Waffen gelegt hatte.

"Sie haben gewartet, bis wir den Wald verlassen, damit wir keinen Ort zur Deckung haben.", murmelte er ruhig.

"Sie?", fragte Nami verwirrt, kreischte aber erschrocken auf, als Fynn blitzschnell ein Schwert zog und so einen Stahlpfeil abwehrte, der genau auf ihn zugeflogen kam.

Vor ihnen tauchte eine schwarzhaarige Frau auf, die gerade ihren Bogen an ihrem Rücken befestigte und ihr Schwert zog, dieses auf den Braunhaarigen richtete.

"McRydle Fynn! Ich zeige dich wegen Piraterei an und werde dich jetzt festnehmen, also wag es nicht, dich zu wehren!"

Der olle Standartspruch von Marineleuten..

Fynn seufzte und kratzte sich mit der freien Hand über den Nacken.

"Wie oft hatten wir das jetzt schon? Langsam weiß ich, was ihr labert..", murrte er desinteressiert.

Knurrend zog sie mit ihrer freien Hand einen Dolch aus einer kleinen Tasche und warf diesen auf sie.

In einer fließenden Bewegung wich er aus und wehrte ihre Klinge ab, da sie im selben Moment auf ihn zugekommen war.

"Sei gefälligst nicht so frech!", fauchte sie und er schüttelte, mit der Zunge schnalzend, den Kopf.

"Sei doch nicht so ungezügelt. Das wird dir später schwer zu kosten kommen."

Wie er das sagte, zog er sein zweites Schwert und hieb nach ihr, doch die Marineadmiralin wich sofort zurück und ging in Kampfposition.

"So einfach wirst du es nicht haben!"

Wieder schüttelte er den Kopf, weshalb die Braue der Schwarzhaarigen zuckte.

"Hör mal, Miss Ai. Wenn du weiter so ein hitziges Gemüt hast, wirst du irgendwann nicht mehr richtig aufpassen. Das wird dich dein Leben kosten.", provozierte er sie absichtlich, um genau das hervorzurufen.

Zischend fixierte sie ihn.

"Pah! Hör auf, dumme Ratschläge von dir zu geben!!"

Sie sprang ein paar Schritte zurück, schlug das Schwert in den Boden, zog Pfeil und Bogen und fixierte ihn nun mit diesem.

Sie zog den Bogen so weit auf Spannung, wie es nur ging - ihre Handschuhe schützten sie immerhin vor Verletzungen, die sie dadurch bekommen könnte.

Dann ließ sie den Pfeil los, der leise zischend die Luft durchschnitt.

Es schien so, als ob er Fynn angepeilt hätte, flog dann aber genau auf Nami zu.

Anstatt auszuweichen kniff sie die Augen zusammen zu zog scharf die Luft ein.

Der Schmerz blieb aus.

Was war passiert?

War sie tot?

Zurück in ihrer Zeit?

Blinzelnd öffnete sie die Augen wieder und direkt auf die silberne Pfeilspitze, von der das Blut herunter tropfte.

Geschockt starrte sie weiter auf die Hand, welche der Pfeil durchbohrt hatte und sah den Arm entlang bis zu Fynn's eiserner Miene.

"Pass das nächste Mal gefälligst auf und weich aus, anstatt dich treffen zu lassen.", murrte er und zog mit einem Ruck den Pfeil aus der Hand.

Kein Ton des Schmerzes verließ seine Lippen, nicht mal ein Zucken war zu sehen, und das trotz des Widerhackens an der Spitze.

Nami verzog angewidert das Gesicht, aber den Brünetten kümmerte das nicht.

Er hob das fallen gelassene Schwert auf und besudelte den Griff mit Blut.

Doch trotzdem hielt er es fest umklammert und starrte auf die Schwarzhaarige ihm gegenüber.

"Ihr von der Marine seit so feige! Wirklich lächerlich, dass ihr unschuldige Menschen mit hinein zieht!", schnaufte er verächtlich.

"Wie.. wieso hast du den Pfeil aufgehalten..? Du bist doch Pirat.. und kennst mich nicht mal."

Er schielte kurz zu ihr, ehe er wieder zu Ai sah.

"Ganz einfach: Du hast uns vor dem Unwetter gewarnt, Nami. Es ist nicht relevant, ob ich es selbst noch bemerkt hätte oder nicht. Aber ich bin ungern anderen Menschen etwas schuldig."

Er pustete die Luft aus und strich sich die etwas längeren Strähnen zurück.

"Du bist doch sicher nicht zum Quatschen hier, Miss Ai!", rief er dann zu ihr rüber und wank sie zu sich.

"Nun komm schon, oder traust du dich nicht?"

Schnaufend knackte sie mit den Fingern, nachdem sie den Bogen wieder weggepackt hatte und zog das Schwert aus dem Boden.

“Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du dir wünschen, mich nicht herausgefordert zu haben!”, drohte sie ihm.

Er grinste süffisant.

"Ich freue mich schon, Miss Ai. Es klingt mal wieder vielversprechend."

Fynn stellte sich in Kampfposition hin, stockte dann aber.

"Da sind noch mehr..", murmelte er und sah hinter sich, wo auf einmal eine ganze Scharr von Marienesoldaten waren.

"Hier spielt die Musik!", rief Ai aus, die nun direkt vor ihm stand und mit dem Schwert auf ihn einhiebte.

Er wehrte mit einem Schwert ab und sprang etwas zurück, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

"Zorro! Bring Nami hier weg! Das Ganze könnte jetzt... blutig werden.", sagte er mit düsterer Stimme.

Seine Augen blitzten dämonisch auf, wie er das sagte.

Sein Grinsen ließ einem das Blut in den Adern gefriehren.

Versai zog die Orangehaarige mit in den Wald, wo sie sich hinter einem Gebüsch versteckten.

Fynn entfernte sich in der Zeit etwas weiter von Ai und kreuzte seine Klingen.

"Klingen des Schwertes - Stufe Zwei!"

Seine Schwerter glühten bläulich auf und seine Haut wurde etwas rötlicher.

Er schloss kurz die Augen.

"Zwei Schwerter Stil.."

Er ließ die Klingen in seinen Händen kreisen und fixierte die Schar der Marinesoldaten.

"Klingen des-"

Er brach ab und fing an zu husten.

Die Katanas fielen klirrend zu Boden und er presste sich die Hand vor den Mund.

"Was ist mit ihm?", fragte Nami besorgt.

"Fynn ist krank..", murmelte der Schwarzhaarige erklärend.

"Aber er will sich nicht ausruhen, verstehst du? Ausruhen bedeutet Schwäche zeigen. Und wer Schwäche zeigt, der stirbt in dieser Welt."

Nami starrte den Jungen entsetzt an.

Er war doch noch so klein und sagte sowas einfach mal, ohne mit der Wimper zu zucken?!

In was für einer Zeit war sie nur gelandet?

Seufzend ließ sie den Kopf hängen.

Wie kam sie hier nur wieder weg?

Darüber hatte sie sich bis jetzt noch gar keine Gedanken gemacht.

Oder doch?

Sie wusste es nicht mehr.

Die Navigatorin war völlig verwirrt.

Ihr Blick glitt wieder auf die Glasfläche, wo Fynn dabei war, einen Marinesoldaten nach dem Nächsten zu besiegen - zu töten!

Der Kerl schien kein Erbarmen zu kennen.

Eine Person nach der Anderen fiel leblos zu Boden und die Schwerter waren über und über mit Blut besudelt.

Man sah ihm an, dass er nicht auf der Höhe war, doch das hinderte den Piraten nicht daran, den Kampf alleine weiterzuführen.

Der Brünette hatte schon gut die Hälfte hinter sich gebracht, als ihn wieder ein Husten erschütterte.

Schwer atmend rutschten ihm die Schwerter aus den Händen und er kippte nach hinten weg.

"Fynn!", sprang Versai sofort hoch und wollte zu ihm rennen, doch Nami hielt ihn fest.

"Das ist zu gefährlich!", meinte sie ernst und schloss den sich wehrenden Jungen in ihre Arme.

"Du kannst da jetzt nicht hin. Wer weiß, was die Marine mit dir anstellt."

Die Orangehaarige sah wieder auf das Geschehen.

Die Schwarzhaarige zog gerade den Schwertkämpfer hoch und schulterte ihn.

Dabei schien sie die Marinesoldaten anzumotzen, jedenfalls zuckten die, die noch verschont geblieben waren, heftig zusammen.

Aber ihre Worte waren nicht zu verstehen.

Versai riss sich von dem Griff der Navigatorin und folgte der Admiralin, ebenso Nami.

Sie konnte den Jungen doch nicht allein lassen!

Vor einer Holzhütte blieben die Beiden stehen, Ai hatte Fynn in diese gebracht gehabt.

Leise schlichen sie zu dem einzigen Fenster des Schuppens und spähten hinein, wobei Nami Versai etwas hochheben musste.

Die Schwarzhaarige hatte den Piraten auf das Bett verfrachtet und legte ihm gerade einen Lappen auf die Stirn.

Dabei schien sie etwas zu sagen, doch verstehen konnte sie es nicht.

Langsam verblassten die Farben um sie herum und Stimmen drang zu ihren Ohren durch.

"Hehe.. der Junge ist nicht dumm.", konnte sie nur sehr verzehrt hören.

"Und nun schlaf Kindchen.. schlaf.."

Dann vernahm sie ein leises Klirren.

"Nami! Nami!!", nahm sie eine andere Stimme wahr, eine vertrautere.

Die Stimme war klarer, besser zu verstehen.

Wer war das nur..?

Sie musste sich erinnern.

Ihre Augen schlossen sich.

"Ich muss.. wach bleiben..", sagte sie sich leise, doch dann wurde alles schwarz.
 

~ ~ ~

Blinzelnd öffnete Nami die Augen und sah direkt in zwei smaragdgrüne Seelenspiegel, die sie erfreut anfunkelten.

"Nami!"

Die Orangehaarige wurde in eine feste Umarmung gezogen.

"Zorro!", murrte Nami leise.

"Erdrück mich nicht!"

Doch anstatt das er sie losließ, drückten nun auch alle anderen die Navigatorin an sich.

"Wir dachten schon, du wärst tot!"

"Was..?", meinte sie konfus.

"Deine Atmung hatte ausgesetzt und dein Herz hatte aufgehört zu schlagen!"

"Was..?", wiederholte sie nun geschockt.

"Deine At-"

"Ich hab das schon verstanden!!"

"Nami? Magst du uns nicht erzählen, was du erlebt hast?", fragte die ältere Dame und lächelte Nami zu.

"Der erzählst du nichts!", knurrte Zorro und deutete anklagend auf Elena.

"Wegen der bist du doch fast gestorben!"

"Hishishi.. hast du noch immer nicht verstanden?

Verwirrt sah er sie an.

"Hach~ Wie ihr euch auf einmal Sorgen gemacht habt, war einfach herlich~". grinste sie.

"Aber nun erzähl, Kindchen!"

Seufzend schilderte die Orangehaarige von dem, was sie miterlebt hatte.

"Versai heißt also der kleine Junge.. interessant.", murmelte Elena nachdenklich und lehnte sich zurück, dabei Zorro musternd.

"Und er wurde von McRydle immer Zorro genannt, mh?"

Nun sahen auch alle Anderen zu dem Grünhaarigen, der sich über den Nacken rieb.

"Was schaut ihr mich so an?!", blaffte er.

"Wir fragen uns nur, ob du etwas damit zu tun hast, Herr Schwertkämpfer.", erwiderte Robin sachlich.

"Was.. sollte ich denn damit zu tun haben?!"

"Nun..  dein Name ist immerhin derselbe wie der, den McRydle immer in Gegenwart von diesem Versai verwendet hat, oder etwa nicht?"

"Mhm..", brummte er leise.

"Also?"

Er seufzte ergeben.

"Na schön, ich erzähl's euch.. Ich.. bin in Wirklichkeit Versai. Wie Nami schon erzählt hat, war Fynn immer der Meinung gewesen, dass ich später Zorro werden könnte. Als er gestorben ist.. habe ich mich halt Zorro genannt."

Er zuckte mit den Schultern.

Elena sah interessiert zu ihm.

"Dachte ich es mir doch. Dann weißt du doch sicherlich auch, wie Fynn und Ai gestorben sind?"

Er nickte knapp.

"Sicher.. war ja immerhin dabei."

Gespannt sahen sie alle zum Grünhaarigen.

"Also.. die Marine hat Fynn angegriffen und als er umgebracht werden sollte, da hat Ai die Anderen aufgehalten und sich schützend vor ihn gestellt. Na ja, das hat die nicht davon abgehalten, ihre »neue Waffe«  einzusetzen. Irgendso ein Strahler-dings-sonst was. Na, ist ja auch egal.. Fynn hat Ai weggestoßen, um sie in Sicherheit zu bringen, aber dieser komische Strahl hat zuerst ihn, und dann Ai durchbohrt."

Er atmete tief durch.

"Er hat sie dann festgehalten, in seine Arme geschlossen und.."

"Und was?!", wurde er von RUffy unterbrochen, der ganz hibbelig auf und ab sprang - im Sitzen wohlgemerkt.

"Tja, dann.."

Er sah Nami in die Augen und grinste leicht.

"Dann hat er das gemacht.."

Zorro beugte sich zu ihr und gab der Orangehaarigen einen Kuss auf die Lippen.

Erschrocken weiteten sich die Augen der Navigatorin.

KLATSCH!

Murrend rieb sich Zorro die rote Wange.

"Das hat Ai aber nicht gemacht..", nuschelte er vor sich hin.

"Sie hat ihre Arme um ihn gelegt, hat den Kuss erwidert und.."

Er drückte Nami auf den Rücken.

"Ist mit ihm zusammen gestorben."

BAMM!

"Und du kannst auch gleich sterben! Aber allein!", keifte Sanji, der das Bein noch immer gehoben hatte.

"Hey! Verdammter Kartoffelschäler, komm her! Dann zeig ich dir, wer hier stirbt!!"

KLONG!

Die beiden Streithähne lagen KO am Boden.

"Niemand wird hier umgebracht, ist das klar?! Zeigt mal etwas Benehmen!", zickte die Kartografin mit mehr als nur roten Wangen.

Die Situation war aber auch peinlich gewesen...
 

~ Ende ~

----------------------------------------------------------------------------------

hoffe, du findest das Ende in Ordnung, Süße ^^


 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Eter
2014-04-22T21:46:38+00:00 22.04.2014 23:46
Süße FF ;)
Von:  LittleMarimo
2014-04-14T14:24:18+00:00 14.04.2014 16:24
sweet. :)
Von:  Zorrona
2014-04-12T16:44:27+00:00 12.04.2014 18:44
Wow. Zuerst einmal war ich ZIEMLICH verwirrt. Vergangenheit und zukunft zur selben Zeit. Ich hatte mir aber schon gedacht, das 'klein Zorro' Versai unser Zorro ist.
Das Ende gefällt mir besonders gut :) vielen dank!
Antwort von:  NightcoreZorro
12.04.2014 19:15
bitte, bitte :)
freut mich, dass es dir gefällt^^


Zurück