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Tochter Satans

von

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Kapitel 17
 

Ich muss dir etwas erzählen…
 

Scrall Rabells Sicht
 

Zaghaft strich ich mir eine nasse Strähne aus dem Gesicht, die mir feucht an der Stirn klebte und vergrub die Hände noch weiter in den Taschen, während ich den Kopf in den Nacken legte, um zu dem riesigen Anwesen der Yagamis aufzusehen, wobei mir die Regentropfen in die Auge liefen. Okay, so riesig war es nun auch wieder nicht, es erschien mir wahrscheinlich einfach nur im Gegensatz zu unserer Kleinen Mietsreihenhauswohnung so groß. Der Stadtplan in meiner Hand war inzwischen völlig vom Regen durchnässt und die rote Farbe mit der ich Lights Haus eingekreist hatte, konnte mittlerweile nicht mehr als Kreis bezeichnet werden, so sehr war sie verlaufen. Nervös schielte ich zu der bronzenen Klingel neben mir. Wie Light wohl reagieren würde, wenn ich einfach so vor seinem Gartentor stand und ihn 6 Uhr morgens vor der Schule aus seinem Haus in den Regen hinaus klingelte? Bestimmt nicht sonderlich angenehm… Naja, bräuchte ich jetzt nicht unbedingt jemanden mit dem ich offen über diese ganze Dämonensache reden kann, würde ich vermutlich gar nicht erst auf so eine bescheuerte Idee kommen. Seufzend streckte ich die Hand nach der Klingel aus, zog sie jedoch sofort wieder zurück, als meine Fingerkuppe mit dem kalten Metall in Beruhigung kam. Ich konnte ihn doch jetzt nicht einfach vor der Schule abholen, wie sähe das denn aus?! Ich…
 

„Nanu, wer bist du denn?“, unterbrach plötzlich eine freundliche Mädchenstimme meine Gedanken, sodass ich erschrocken aufschaute. Vor mir stand ein junges Mädchen mit dunklen, schwarzen Haaren und einem offenen Lächeln: „Möchtest du vielleicht mit rein kommen?“ Ach vergiss einfach deine dumme Schüchternheit, Scrall!
 

Lächelnd legte ich den Kopf schief: „Sehr gerne, danke!“
 

Nervös klammerte ich mich mit meinen tauben Fingern an die warme Tasse Schokolade und beobachtete dabei den seichten Dampf der von ihr aufstieg. Lächelnd setzte sich das Mädchen, welches sich mir vor wenigen Sekunden vorgestellt, ich ihren Namen allerdings schon längst wieder vergessen hatte, mir gegenüber ebenfalls an den Tisch und griff nach der anderen Tasse, die auf dem Tisch stand. Seufzend pustete sie in ihr heißes Getränk: „Also jetzt sag doch mal, wer bist du und warum standest du so unschlüssig vor unserer Haustür?“ Ich fuhr mir verlegen durch die Haare und strich mit meine rote Mähne aus dem Gesicht: „Ich wollte zu Light Yagami. Wir arbeiten derzeit an einem speziellen Schulprojekt, darum dachte ich, ich schau mal vorbei. Leider hatte allerdings unser Telefon gestern endgültig den Geist aufgegeben und darum konnte ich ihn nicht einfach anrufen, oder meinen Besuch ankündigen.“ Lachend warf Däumelinchen (so hatte ich sie kurzerhand getauft) den Kopf in den Nacken: „Stimmt wenn es um die Schule geht ist Bruder immer das Ass Nummer 1! Zu ihm zu kommen ist da gar nicht so dumm, ich hingegen bin eher… Nein lassen wir mich lieber mal beiseite. Soll ich ihn holen? Ich glaube er gelt sich gerade im Bad die Haare… Ist das nicht vielleicht schwul? Ich meine, welcher normale Junge stylt sich bitte schön ganze 2 Stunden die Haare?! Klar, heutzutage stylen sich alle Jungs, aber so lange?!? Nein, irgendwas ist mit meinem Bruder definitiv nicht normal!“ Zustimmend lächelnd legte ich den Kopf schief, bemitleidete Light jedoch in Gedanken zu tief. Okay, ich konnte ihn nicht leiden und normal war für mich was anderes, ich meine ich brauche 5 Minuten und dann sagen sie immer wir Mädchen sind extrem, aber mit einer Schwester, die jedem beliebigen Fremden sofort über meine Privatsphäre so zu quatscht… Nein, ich würde aus der Haut fahren! Ich würde es nicht aushalten! Oh Gott! Was interessierte mich das eigentlich?! Ich war nicht hier um von seiner kleinen Schwester zu gequatscht zu werden, die nicht einmal erwartete, dass ich ihr meinen Namen nannte, sondern um mich mit ihm zu unterhalten. Vorsichtig stützte ich mich mit den Ellenbogen auf dem Tisch ab: „Könntest du ihn eben holen? Sag einfach, dass Scrall hier ist und wegen dem Notizbuch etwas mit ihm besprechen möchte. Ich warte an der Tür!“ Damit stand ich einfach auf und verließ den Raum, während Däumelinchen mir einfach mit offenem Mund hinter her glotzte, was in mir das Gefühl erweckte, dass sie noch etwas hatte sagen wollen… Naja, gewartet hatte ich trotzdem nicht.

„Was zum Teufel sollte das nun wieder?“, brummte Light genervt als er aus dem Haus heraus trat und die Tür hinter sich zu schlug. Okay, ich würde ihm einfach alles erzählen! Und diesmal wirklich alles! Was konnte er mit schon anhaben? Er war ein Mensch! Ich ein Dämon. Alles was er konnte, war mich bei den anderen zu verpetzen, aber wer würde ihm das schon glauben? Die Antwort lag auf der Hand: Niemand. Also begann ich einfach: „Unterbrich mich nicht während ich rede, kapiert? Also, ich erzähl dir einfach alles! All meine Geheimnisse, und du wirst dicht halten! Ich habe keine große Lust mich besonders gescheit auszudrücken, sondern möchte es schnell hinter mich bringen und liste es jetzt einfach alles auf!
 

Ich kann die Namen jedes Menschen über dem Kopf der Menschen sehen!
 

Ich sehe inzwischen Zahlen in den Augen der Menschen! Es sind keine gewöhnlichen Zahlen, sondern das Datum, an dem der Mensch sterben wird!
 

Ich bin Note!
 

Ich weiß, dass du Kira bist! Nein, dass du Kira sein musst! Es geht nicht anders!
 

Mein Vater ist kein Mensch! Er war ein Shinigami!
 

Ich bin ein Dämon! Das eröffnet mir völlig neue Möglichkeiten, die ein Mensch niemals haben wird.“
 

In jeder anderen Situation hätte ich vermutlich so etwas wie Triumpf darüber empfunden, dass ich es tatsächlich schaffte, Light fassungslos werden zu lassen, doch in dem Moment fügte ich einfach bloß ein verzweifeltes: „Was, wenn mir morgen auch noch anfangen schwarze Flügel aus dem Rücken zu sprießen?!“, hinzu.
 

„Ach du dickes Ei, dann hasst du ein Problem, Scary!“, bemerkte Ryuk, nicht sonderlich hilfreich an.
 

Statt auf Lights Antwort zu warten wirbelte ich einfach auf den Fersen herum, wandte mich von ihm ab, schulterte meine Tasche und rannte im Eiltempo die Straße entlang. Meine Schritte donnerten ohrenbetäubend laut über den Asphalt und bildeten so die passende Hintergrundmusik zu dem Regen, der unaufhörlich auf den Boden vor mir pladderte und mich und meine Sachen einnässte. //Soll er doch tun, was er will…// dachte ich desinteressiert, als ich von einer Pfütze in die nächste sprang. Ich war ein Dämon, was interessierte es mich da, ob ich nass wurde? Ich konnte doch gar nicht krank werden! Der Witz an der Sache war, dass ich erwartet hatte so etwas wie Trauer in mir zu empfinden, oder Angst, doch das einzige was ich verspürte war Verwirrung… Das war’s auch schon: pure Verwirrung, unfähig die Situation wirklich zu erfassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-11-06T17:59:55+00:00 06.11.2014 18:59
cool bitte schreib schnell weiter
Antwort von: abgemeldet
16.11.2014 10:42
Danke^^ gebe mir Mühe;)


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