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Das Lied von Leben und Tod

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben, es freut mich wirklich sehr, dass der Prolog bei euch so gut angekommen ist. Ich hoffe das nächste Kapitel gefällt euch ebenfalls. Es ist schwierig die Spannung weiterhin so hoch zu halten, aber ich gebe mein BESTES! Ich versuche jede Woche ein Kapitel zu schreiben. Neben Studium und Arbeit, schaffe ich leider nicht mehr :'(
Wenn ihr lust habt liest meine andere Fanfic All Good Things ... come to an end.

P.S: Schreibt mir einen Kommentar, wie euch das Kapitel gefällt? ;)



xoxo SummerBreeze Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben, danke erstmal für die zahlreichen Kommentare und Favoriten. Ich freue mich, dass euch die Fanfic gefällt. Es tut mir Leid, dass es mit dem neuen Kapitel so lange gedauert hat. Leider nimmt mein Studium sehr viel Zeit in Anspruch und macht es mir schwer weiterzuschreiben :( Doch ich gebe mein BESTES. Viel Spaß beim Lesen und hinterlasst mir einen Kommentar, wie euch dieses Kapitel gefallen hat ;)

P.S: Tut mir leid, wegen der Rechtsschreibfehler T.T Egal, wie oft ich Korrektur lese, schleichen sich trotzdem immer welche ein :( Sorry!


xoxo SummerBreeze Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben, habe es endlich geschafft das Kapitel fertig zu schreiben. Ich bin mir nicht sicher ob ich nicht mit dem IchErzähler weiter schreiben soll also wundert euch nicht wenn ich bei den nächsten Kapiteln die Perspektive ändere :D Hoffe es gefällt euch. Leider schreibe ich derzeit Prüfungen und komme nur selten zum Schreiben :( Seit mir bitte nicht böse. Ich gebe weiterhin mein Bestes!

P.S: Hinterlasst mir einen Kommentar, wie euch das Kapitel gefallen hat. Ich versuche von nun an mehr auf die Beziehung von Sakura und Sasuke einzugehen ;)


xoxo SummerBreeze Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben, es ist mal wieder soweit und ein neues Kapitel ist fertig. Ich hoffe es gefällt euch. Ich kann mich zur Zeit nicht zwischen Ich-Erzähler und Allwissenden-Erzähler entscheiden. Was gefällt euch denn besser? Ich hatte ja schon den Prolog und ein Kapitel aus Sakura's Sicht geschrieben. Schreibt mir bitte in den Kommentar, was ihr lieber habt ;)

xoxo SummerBreeze

P.S: Ich würde mich freuen, wenn ihr auch meine anderen Beiden FF's All Good Things ... come to an end und Das Lied hinter dem Song ... ein Gedicht der wahren Liebe lesen würdet :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben, ich hab es endlich geschafft ein weiteres Kapitel fertig zu schreiben. Ich hoffe ihr seid nicht böse, dass es so lange gedauert hat :( Ich habe es dafür aber diesmal länger geschrieben. Leider schaffe ich es nicht regelmäßiger zu schreiben T.T Hinterlasst mir einen Kommentar, wie es euch diesmal gefällt ;)

xoxo SummerBreeze Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben, ich konnte einfach nicht abwarten weiter zu schreiben und habe alles liegen gelassen, um dieses Kapitel zu beenden. Ich hoffe das kommt genau so gut an, wie letzteres ! :) Freue mich schon über euer Feedback!

xoxo SummerBreeze Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben,

habt ihr damit gerechnet, dass es noch weiter geht? :)

Ich habe in letzter Zeit so viel um die Ohren, dass ich zu gar nichts mehr komme. Doch ich habe mir die Zeit genommen dieses Kapitel zu beenden. Die Geschichte liegt mir wirklich am Herzen und ich hoffe ihr müsst nicht mehr so lange auf das nächste Kapitel warten.

Ich mache gerade mein Physikum ... das heißt lernen lernen lernen T.T

Wie auch immer .... viel Spaß beim lesen und schreibt mir, wie es euch gefällt ;)

xoxo SummerBreeze Komplett anzeigen

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Zwischen Liebe und Leid

Als ich noch ein kleines Mädchen war, gab mir meine Mutter immer das Gefühl ich sei etwas Besonderes. Ich sei einzigartig und wunderschön und eine Bereicherung für die gesamte Menschheit. Jetzt denken sich viele von euch „Selbstverständlich, das macht doch jede Mutter!“ . Doch NEIN, bei mir war es nicht diese Art von Mutterliebe. Es war anders. Es war seltsam. Es war meine Mutter!
 

Ich erzähle euch Mal nur eines von vielen seltsamen Ereignissen aus meiner Kindheit. Danach könnt ihr selbst urteilen …
 

Meine Mutter war eine wunderschöne Frau. Sie hatte diese Art von Ausstrahlung, die alle Männer dazu brachte sie zu verehren und alle Frauen sie zu beneiden. Nur um euch ein kurzes Bild von ihr zu geben: Sie war groß und schlank, hatte langes blondes Haar und tiefgrüne, leuchtende Augen, ihre Haut war makellos, blass aber nicht unangenehm sondern eher wie samtweiches Porzellan. Alles was sie tat, wirkte elegant und mit voller Anmut. Sie dachte nicht großartig über ihre Bewegungen nach, aber es erschien immer sehr gewählt und vornehm. Der Klang ihrer Stimme war genauso edel wie ihr Erscheinungsbild. Sie sprach stets sanft in einem angenehmen Ton. Es war diese Stimme, der man gerne zuhört und dabei völlig entspannen konnte. Ich wundere mich gar nicht, dass mein Vater ihr verfallen war. Das klingt alles ziemlich perfekt, oder? Doch meine Mutter war alles andere als perfekt. Sie war genau das Gegenteil. Sie war unperfekt. Unperfekt, was für ein dämliches Wort, aber genau das trifft auf sie zu. Um wieder zu meiner eigentlichen Geschichte zukommen …
 

Als kleines Mädchen dachte ich immer sie sei wohl die Beste Mom der Welt. Ich war echt zu beneiden! Sie war ein Engel, voller Liebe und Energie. Bis zu jenem Tag an dem ich anfing zu zweifeln.
 

Es war ein Monat vor meinem siebten Geburtstag der 05.April. An dem Tag wurde ich von meiner Rektorin mitten aus dem Unterricht geholt und meiner Mutter, die draußen auf mich wartete, übergeben. Ich erinnere mich, dass ich ziemlich überfordert mit der Situation war. Ich mochte die Schule. Warum holte mich meine Mutter so plötzlich ab? Hab ich einen Fehler gemacht? Ist etwas passiert?
 

Meine Mutter nahm meine Hand und führte mich zum Auto. „Mummy, was ist los?“ fragte ich bisschen ängstlich. Sie antwortete nicht. „Mummy, wohin fahren wir?“ fragte ich nochmals nervös. Sie antwortete nicht. Ich fühlte mich zum ersten Mal seit ich denken konnte unwohl in ihrer Nähe. Es war beängstigend. Sie war beängstigend. Ich denke nach einigen Minuten, ich bin mir heute nicht ganz sicher, da es mir wie eine Ewigkeit vorkam, lächelte sie mich mit ihrem schönsten Lächeln an und sofort verflog mein mulmiges Gefühl.
 

„Meine kleine Kirschblüte …“ fing sie melodisch an zu sagen. Sie nannte mich immer so. Ich hatte sie noch nie meinen Namen rufen hören. Ich vermute, es war seltsam für sie mich bei Namen zu nennen, da sie ja selber so hieß. Ja richtig, sie hatte mich nach sich selber benannt. Bis heute weiß ich nicht warum, aber was soll‘s. Es gibt ja tausende von Vätern, die dasselbe machten.
 

„Kirschblüte, neben dir liegt eine Tüte. Willst du mal nicht reinschauen?“ fragte sie mich mit voller Freude.
 

Ich nahm die Tüte vom neben Sitz und schaute rein. Ich weiß noch, wie sehr ich mich über den Inhalt gefreut hatte und ich dachte mir in dem Augenblick „Ich bin das glücklichste Mädchen auf der Welt.“
 

„Mummy, Mummy, das ist das Feenkleid, das ich haben wollte. Ouuuh, wie schön es ist!“ schrie ich vor lauter Aufregung. Wenn ich heute daran zurück denke, war es albern, aber für mich wurde ein Traum wahr. Ich hatte dieses rosa Tutu und die glitzer Flügel vor einigen Wochen beim Shoppen mit meinen Eltern im Schaufenster entdeckt und seit dem Tag betete ich jeden Abend, dass mir doch der liebe Gott die Sachen kaufen möge. Klingt albern, aber was soll ich verheimlichen, so war es wirklich. Meine Eltern lebten sehr bescheiden. Auch wenn meine Mutter aus einer sehr vermögenden Familie stammt, führten wir ein normales, mittelständisches Leben. Mein Vater war Beamter im öffentlichem Dienst und meine Mutter Hausfrau. Also habe ich nicht immer alles bekommen wonach sich mein kleines Kinderherz gesehnt hatte.
 

„Zieh es doch an, mein Schatz. Wir feiern heute deinen Geburtstag!“ lächelte sie mich sanft an.
 

„Ich hab doch erst nächsten Monat Geburtstag.“ sagte ich verwirrt. Hatte meine Mutter das Datum verwechselt?
 

„Schatz, du hast jeden Tag Geburtstag. Heute feiern wir den letzten Monat, in dem du sechs Jahre alt bist.“ antwortete sie mir belustigt. Ich lachte und zog mir ohne großartig Gedanken zu machen mein neues Feenkleid an. Warum nicht? Dann feiern wir heute halt meinen Geburtstag. Jedes Kind würde sich doch darüber freuen, wenn es nicht nur einmal im Jahr Geburtstag hätte. Ich war so ein Glückspilz!
 

Nach einer Weile hielten wir vor dem Tierheim an. Ich wusste genau, wo wir waren, da ich jedes Wochenende mit meinen Eltern hierher kam, um mit den Tieren zu spielen. Meine Eltern erlaubten mir nicht ein Haustier zu besitzen, da unsere 3-Zimmer Wohnung angeblich zu klein war. Doch das machte mir nichts aus, da wir so oft wie möglich das Tierheim besuchten.
 

Ich erinnere mich, dass wir stundenlang mit den Hundebabys spielten und der Besitzerin halfen die ganzen Tiere zu füttern. Es war so ein wunderschöner Tag, dachte ich mir damals. Irgendwann am Nachmittag verließen wir das Tierheim um was essen zu gehen. Wir kauften uns Hotdogs im Park und aßen sie auf einer Bank. Ich liebte Hotdogs. Ich konnte sie immer und überall essen. Ich war, um ehrlich zu sein, verrückt nach Hotdogs. Doch nach diesem Tag verließ mich das Bedürfnis nach Hotdogs und ich aß nie wieder einen. Nach diesem Tag besuchte ich nie wieder das Tierheim oder auch sonst ein anderes Tierheim. Nach diesem Tag änderte sich mein Leben. Nach diesem Tag änderte ich mich!
 

„Mummy, ich liebe dich über alles“ sagte ich aus vollem Herzen. „Ich dich auch, meine wunderschöne Kirschblüte.“ antwortete sie mir mit ihrer sanften Stimme und für einige Minuten hielt ich es für den besten Tag meines Lebens. Doch wer konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass es der schlimmste Tag meines jungen und restlichen Lebens sein würde.
 

Plötzlich stand meine Mutter auf und hob mich auf ihre Arme. Ich krallte mich schnell an ihr fest, da es ein wenig unerwartet kam. Sie ging auf den See zu und einige Minuten beobachteten wir ruhig die Enten. Ich lockerte meinen Griff und genoss ihre Wärme und ihren blumigen Duft. Sie roch wie eine Frühlingswiese. Ich schloss meine leicht müden Augen und atmete so tief ich konnte ihren Duft ein, als wollte ich jede einzelne Blume aus ihrem Parfume raus riechen. Meine Mutter bewegte sich leicht und fing an zu gehen, doch ich dachte nicht daran die Augen zu öffnen. Ich genoss zu sehr diesen Moment um ihn vorübergehen zu lassen. Sie war die beste Mom der Welt, dachte ich mir noch.
 

Von einer Sekunde auf die andere fing ich an zu schreien. Es war eiskalt und ich riss die Augen auf. Noch immer in den Armen meiner Mutter befanden wir uns plötzlich im See. „Mama, Mama, was machst du? Es ist kalt.“ schrie ich panisch. Doch sie antwortete nicht. „Mama, ich will raus aus dem See. Es ist so kalt.“ sagte ich bisschen leiser, doch noch immer voller Panik in der Stimme. Sie antwortete nicht. Obwohl ich zappelte und weinte, ging sie immer tiefer in den See. Sie war wie in Trance, als ob sie mich nicht hörte. Sie nahm mich gar nicht mehr wahr. Egal, wie sehr ich schrie oder trampelte oder weinte, sie bekam nichts von all dem mit. Doch wenn ich ehrlich bin, weiß ich das nicht. Ich vermute es. Wenn sie mich gehört hätte, hätte sie doch sicherlich angehalten, oder?
 

Irgendwann blieb sie stehen und ließ mich alleine mitten im See los und ging ohne jegliche Regung nach mir weiter. Ich erinnere mich nicht mehr an alle Einzelheiten, aber ich weiß immer noch wie panisch ich war und strampelte, um mich über Wasser zu halten. Es war so eiskalt. Ich hatte so große Angst. Mein ganzer Körper wurde von der Panik beherrscht. Ich konnte nicht schwimmen und tauchte dadurch immer wieder ab. Ich schrie so oft ich konnte, ich strampelte so schnell ich konnte, ich rief nach meiner Mutter so gut ich konnte.
 

Und irgendwann wurde mir schwarz vor Augen … Nach diesem Tag ging ich nie wieder ins Wasser. Dieser Tag bestimmte mein ganzes restliches Leben.
 

Das nächste an das ich mich erinnere ist, dass ich in meinem Bett lag und hörte wie meine Eltern stritten. Irgendwelche Passanten hatten mich aus dem See gerettet und natürlich waren da noch das Krankenhaus und mein Vater der panisch nach uns gesucht hatte. Doch an diese ganzen Details erinnere ich mich kaum. Jetzt, wo wir zu Hause waren, hörte ich meinen Vater schreien, wie er meine Mutter verrückt und verantwortungslos nannte und dass sie sich endlich behandeln lassen muss und dass die Krankheit sie zu sehr beherrschte und er nicht so weiter leben konnte. Meine Mutter war krank? Seit wann war meine Mutter krank? Was hatte meine Mutter? Ich verstand das Ganze nicht. Wie sollte das auch ein sechs jähriges Mädchen verstehen? Sogar heute noch verstanden es viele nicht.
 

„Papa?“ sagte ich weinerlich und stand an der Wohnzimmertür. Meine Eltern standen am Balkon und sahen bisschen erschrocken zu mir herüber. Ich war verängstig über den Ton meines Vaters. Ich war verängstig vom Verhalten meiner Mutter. Alles überforderte mich. Ich fühlte mich verloren.
 

Mein Vater kam zu mir herüber, hob mich vorsichtig hoch und drückte mich an seine Brust. „Meine Süße, warum schläfst du nicht? Du musst nicht weinen. Alles ist gut!“ sprach mein Vater sanft zu mir und strich über mein Haar. Alles ist gut? Es war gar nichts gut! Es war alles andere als gut! Alles war schrecklich und es sollte noch schrecklicher werden.
 

Das letzte an was ich mich erinnern kann, ist dass mein Vater mich trug und ich mich mit beiden Armen an seinen Hals klammerte. Ich weinte immer noch und sah zu meiner Mutter herüber, die auf dem Balkon stand, wie sie mich mit ihrem wärmsten Lächeln an lächelte. Ihr Lächeln war wunderschön und normalerweise beruhigte es mich und ließ mich jegliche Sorgen vergessen. Doch diesmal war es anders. Es hatte etwas leeres, verlorenes. Ihre Augen sahen komisch aus. Waren das Tränen? Weinte sie? Ich bin mir nicht sicher, aber das was als nächstes geschah, würde ich nie vergessen. Dieses Bild werde ich mein ganze Leben vor meinen Augen haben.
 

Sie stürzte sich vom Geländer nach hinten. Ich schrie auf und kurz darauf hörten wir ein dumpfes Geräusch. Mein Vater drehte sich um, setzte mich ab, lief zum Balkon und schrie. Ich hörte meinen Vater zum ersten Mal schreien. Er schrie und schrie und hörte nicht auf zu schreien. Da lag ihr blutüberströmter, toter Körper sieben Stockwerke unten durchstochen von einem Zaun.
 

Nach diesem Tag änderte sich mein Leben.
 

Heute weiß ich, dass meine Mutter an einer manisch-depressiven Krankheit litt, eine bipolare Störung. Doch wen interessierte das? Es änderte nichts daran, dass dieser Tag meine zukünftige Entwicklung, mein Verhalten, mein ganzes Leben bestimmte. Ich zweifelte an die Menschen um mich herum. Ich zweifelte an mir selber. Ich zweifelte an die Liebe.
 

Leonardo da Vinci hat einmal gesagt: Wo viel Gefühl ist, ist auch viel Leid.

Zwischen Weiß und Schwarz

„Lass mich los!“ sagte sie wütend. Was fiel ihm ein sie so grob am Arm zu packen? Ist er noch bei Verstand? Sie wollte nichts mit ihm zu tun haben. Sie wollte mit niemanden etwas zu tun haben!
 

„Antworte mir gefälligst, wenn ich dich etwas Frage!“ fauchte er kühl zurück. Er wusste nicht, warum ihm das Mädchen nicht aus dem Kopf ging. Seit sie vor zwei Monaten zu ihm an die Schule gewechselt war, fiel sie ihm auf. Nicht nur durch ihr leicht rosa, gefärbtes Haar hob sie sich von der Masse ab. Nein, sie hatte viel mehr an sich. Sie hatte diese kühlen, leuchtenden, grünen Augen mit denen sie kaum jemanden ansah. Manch einer könnte denken, sie sei arrogant und hielt sich für etwas Besseres. Doch Sasuke wusste es besser. Sie war zu sehr darauf bedacht nicht aufzufallen. Sie war zu sehr darauf bedacht nicht zu nett zu wirken, nicht zu viel im Unterricht zu sagen, nicht zu gut und nicht zu schlecht zu sein. Er kannte dieses Verhalten zu gut. Es war dasselbe Verhalten, was er gern an den Tag legte. Es war nicht so, dass er Interesse an dem Mädchen hatte. Nein, es etwas anderes. Sie kam ihm bekannt vor. Dieses Gesicht kannte er irgendwoher. Er kannte es nur zu gut. Diese grünen Augen, diese makellose Haut und sogar dieses zarte Lächeln. Es war zum verrückt werden. Woher kannte er Sakura?
 

„Ich kenne dich nicht. Lass mich jetzt los.“ sagte sie ermahnend. Woher sollte sie ihn auch kennen? Sie wohnte doch erst seit zwei Monaten bei ihren Großeltern. Nach dem Tod ihrer Mutter war es das erste Mal, dass sie wieder hier war. Zu groß war der Schmerz an ihre verstorbene Tochter. Zu groß war die Ähnlichkeit zu ihrer Mutter. Zu groß war ihre Angst davor sie könnten sie hassen. Sie wollte ihnen nicht noch mehr Schmerzen zufügen. Zu ihrem Bedauern war sie das Ebenbild ihrer Mutter und das machte es keinen der Angehörigen leichter. Auch wenn sie sich das Haar kürzte und färbte, es änderte nichts daran, dass sie die Tochter ihrer Mutter war. Es war ein Fluch. Ihr ganzes Leben wurde vom Selbstmord ihrer Mutter beherrscht. Sie war eine Kopie von Jemand, die ein Loch in den Herzen derer hinterlassen hatte, die sie liebten. Noch nicht einmal ihr Vater konnte sie noch ansehen ohne an seinen großen Verlust erinnert zu werden. Je älter sie wurde, desto mehr ähnelte sie ihrer Mutter und desto schwieriger wurde es für ihn sich mit ihr auseinanderzusetzen. Jetzt wo er eine Neue Frau in seinem Leben gefunden hatte, wurde sie von ihm weggeschoben. Einfach weiter gegeben, wie ein Paar gebrauchte Schuhe. Doch konnte sie das ihrem Vater verübeln? Er wollte einen Neuanfang. Er wollte weiter leben. Er wollte nicht auf sein Glück verzichten. Sakura war nicht traurig darüber, dass sie deswegen zu ihren Großeltern ziehen musste. Ihr Vater war ein guter Mensch und hatte es verdient glücklich zu werden.
 

Der schwarzhaarige ließ sie wiederwillig los. Er konnte sich nicht erklären, warum ihm das Mädchen so bekannt vorkam. Er dachte sich, vielleicht hätte sie antworten. Doch wie es schien, hatte sie keine Ahnung, wer er war. Wiederwillig ließ er ihren Arm los und sie weitergehen. Er hatte in den letzten Jahren viele Bekanntschaften mit dem weiblichen Geschlecht gemacht. Könnte sie eine von ihnen gewesen sein? Auf keinen Fall, niemand vergaß einen Sasuke Uchiha! Für ihn waren Frauen nur ein Spielzeug womit er sich die Zeit vertrieb. Keine von ihnen bedeutete ihn etwas und so behandelte er sie auch. Doch die Frauen sahen in ihm etwas anderes. Sie sahen ihn als ihren Besitz. Doch das interessiert ihn wenig. Er wollte und will keine Verpflichtungen eingehen.
 

Sakura verstand nicht, was der schwarzhaarige genau von ihr gewollt hatte. Er fiel ihr schon öfters auf. Es grenzt auch am Unmöglichen ihn nicht zu bemerken. Doch zuvor hatten sie noch nie miteinander gesprochen. Sie wusste dass er Sasuke Uchiha war. Wie sollte man Sasuke Uchiha auch nicht kennen? Er kam aus einer wohlhabenden und mächtigen Familie. Schon oft hatte sie über den Uchiha-Clan in Zeitungen und Zeitschriften gelesen. Als sie neu auf der Schule war, bemerkte sie ihn sofort. Er erinnerte sie an eine Figur aus einem Märchen, das ihre Mutter ihr als kleines Kind immer erzählt hatte. Es war als ob ihre Mutter damals genau ihn beschrieben hatte. Wie absurd das doch klang. Woher sollte ihre Mutter denn Sasuke Uchiha kennen? Doch wie hätte sie ahnen können, dass sie gar nicht so falsch lag. Wie hätte sie ahnen können, dass das Schicksal etwas anderes für sie vorgesehen hatte. Sasuke Uchiha, diesen Namen würde sie wohl den Rest ihres Lebens nicht mehr vergessen.
 

Nach der Schule fuhr sie nach Hause. Außer die seltsame Begegnung mit dem Uchiha morgens, war es ein recht normaler Schultag. Sie hatte früher Schulschluss als sonst, da heute Abend ein Ball an der Schule stattfand. Eigentlich war es ein Spendengala für Tsunami Opfer im Nahen Osten, aber natürlich verschleierte man dieses traurige Ereignis als einen Themenball. Da es eine Pflichtveranstaltung war, musste Sakura am frühen Abend hin. Sie hasste diese Art von Veranstaltungen, wo sich die kleine Oberschicht von Menschen als Wohltäter zur Schau stellten. Sie hatten doch alle kein Mitgefühl mit den Opfern. Oft wussten sie doch noch nicht einmal, um was für eine Tragödie es sich handelte. Das Geld für den guten Zweck war doch für alle nur Nebensache. Sie hatten Geld im Überfluss. Sie hatten alles im Überfluss und es ging nur um sehen und gesehen werden. Normalerweise besuchte sie nicht diese Art von Veranstaltung, doch da die Schule die Spendengala organisierte, bestanden ihre Lehrer darauf dass alle erschienen. Sakura wollte ihren Großeltern keine Probleme bereiten. Sie wollte niemanden eine Last sein. Sie würde ihre Rolle, als vorzeige Enkelin, perfekt spielen.
 

Als sie den großen weiß geschmückten Ballsaal betrat, merkte sie sofort wie einige Blicke auf sie ruhten. Sie machte sich nichts daraus. Es kam nicht selten vor, dass sich die Menschen nach ihr umdrehten. Sie schauten sie öfters an als sie wollten, als ob beim nächsten Hinschauen sie an Schönheit verlieren würde, als ob beim nächsten Hinschauen sie weniger begeistert von ihr wären, als ob beim nächsten Hinschauen sie einfach verpuffte, wie ein Geist, wie ein Traum, wie eine Illusion …
 

„Das Motto ist White-Ball.“ sprach ein rothaariges Mädchen sie zickig von der Seite an. Sie war sichtlich sauer. Wie konnte jemand sich nicht an den Dresscode halten?
 

„Ich bin zu Blass, um Weiß zu tragen.“ antwortet Sakura mit ihrem schönsten Lächeln und machte sich auf dem Weg, ohne dem Mädchen weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Sie fand es albern sich nach einem Dresscode zu kleiden. Sie war ein freier Mensch in einem freien Land. Sie konnte sich kleiden, wie sie es am liebsten mochte. Das war ihr Recht! Doch im Innern wusste sie genau, warum sie sich nicht an den Dresscode hielt. Es lag nicht daran, dass sie sich durch die Gesellschaft ihrer Freiheit beraubt fühlte. Das war lächerlich. Auch wenn ihr der Gedanke gefiel gegen den Strom zu schwimmen. Doch dies war ganz und gar nicht der Grund für ihre „Rebellion“. Sie mochte schlicht und weg die Farbe Weiß nicht. Wenn man überhaupt Weiß als richtige Farbe bezeichnen konnte. Sie hatte einmal gelesen, dass Weiß keinen negativen Zusammenhang hat, so war sie wohl die vollkommenste Farbe. Weiß symbolisiert, Licht, Glaube, das Gute, die Unschuld, die Wahrheit. Man verband die Farbe nur mit guten Eigenschaften. Weiß war das Ideale, der Anfang. Wie idiotisch eine Farbe mit Eigenschaften zu verbinden. Doch für Sakura war Weiß genau das Gegenteil. Sie hasste die Farbe. Vor allem hasste sie es, wenn man sie trug. Sie würde nie etwas Weißes tragen. Diese verdammte Farbe. Vor 11 Jahren trug ihr Mutter ein weißes Kleid. Vor 11 Jahren trug ihre Mutter dieses verfluchte weiße Kleid, als sie Selbstmord begann, als sie sich vom Balkon stürzte, als sie vom Holzzaun durchbohrt wurde, als sie beschloss Sakura für immer allein zu lassen. Sie trug dieses weiße Kleid, was sich blutrot färbte. Dieses Bild würde sie nie aus ihrem Kopf kriegen. Es verfolgte sie in jedem ihrer Albträume. Es machte Sakura krank! Sie hasste Weiß und trug nie Weiß, auch nicht heute! Dresscode hin oder her. Stattdessen trug sie ein schwarzes, langes, rückenfreies Kleid. Ein Kleid in dem sie bezaubernd aussah.
 

„So allein hier draußen?“ sprach eine sonore Stimme. Sakura stützte sich vom Geländer ab. Sie befand sich auf der Dachterrasse. Die Musik, das künstliche Gelächter, die ganzen Menschen gingen ihr auf die Nerven. Sie wollte keine gute Miene zum bösen Spiel machen, deswegen verkroch sie sich auf der Dachterrasse. Hier oben genoss sie die kühle Herbstluft, den klaren Sternenhimmel, die Ruhe.
 

„Ich wollte grade wieder rein gehen.“ sagte sie genervt als sie den schwarzhaarigen sah. Sasuke Uchiha. Warum hatte sie immer diesen zickigen Unterton, wenn sie mit ihm sprach? Er hatte ihr doch nichts Böses getan. Was war bloß los mit ihr? Seine kühle und distanzierte Art und Weise, machte sie neugierig. Sie schwärmte nicht für ihn, wie die meisten anderen Mädchen auf ihrer Schule, aber irgendwie wirkte er eine Anziehungskraft auf sie aus, die sogar für sie unerklärlich war. Sie musste zugeben, dass sie ihn gerne näher kennenlernen wollte. Doch jemanden näher kennenzulernen, hieße sich auf etwas einzulassen. Sakura wollte sich niemals auf jemanden einlassen. Sie wollte keine Sympathie für ihre Mitmenschen entwickelten. Sie wollte sich nicht auf einer Ebene wie Freundschaft geschweige mehr wiederfinden. Gefühle hießen Leid und Leid hieß Schmerz und Schmerz hatte sie auch so genug. Sie würde niemals wieder zulassen, dass sie jemand sie jemals wieder enttäuschen konnte. Sie würde immer allein sein. Immer einsam! Arme Sakura, wie sollte sie nur ahnen, dass ihr Schicksal noch so viele Überraschungen bereit hielt.
 

„Das musst du nicht. Ich wollte dich nicht stören.“ sagte er schnell bevor sie gehen wollte. Dieses Mädchen war seltsam. Üblich suchten alle immer seine Nähe. Doch sie wollte einfach nichts mit ihm zu tun haben. Es hatte den Anschein, dass sie eher vor ihm floh. Sasuke war es unerklärlich, aber sie wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Sie zog ihn in ihren Bann ohne dass es ihr bewusst war.
 

„Stimmt etwas mit meinem Gesicht nicht?“ sprach sie wieder viel zu zickig als sie merkte, dass er sie die ganze Zeit anstarrte. Sie war es gewohnt, dass man sie ansah. Doch die meisten schauten schnell aus Höflichkeit weg. Was stimmte mit diesem Jungen nicht? Erst diese komische Begegnung von heute Morgen und jetzt das.
 

„Du bist interessant.“ antwortete der junge Uchiha. Er war sehr über ihre Reaktion amüsiert.
 

„Du kennst mich gar nicht.“ sagte Sakura und wollte sich aus dem Staub machen. So ein Spiel würde sie nicht mitspielen. Es war nicht zu übersehen, dass er vor hatte mit ihr zu flirten. Sollte er doch einem anderen Mädchen schöne Augen machen. Sie war definitiv die Falsche dafür.
 

„Du bist eine Gute Schauspielerin“ sagte er jetzt kalt und stellte sich ihr in den Weg. So schnell würde er ihr nicht entwischen „Die ganze Zeit versuchst du dich im Hintergrund zu halten. Du redest nur wenn es nötig ist. Du lächelst mit Bedacht niemanden an, um nicht angesprochen zu werden. Du kommst kurz bevor der Unterricht beginnt und verlässt ihn sofort nachdem er beendet wurde.“ sprach Sasuke weiter ohne einen Schritt von ihr zu weichen. Niemand zickte ungestraft einen Uchiha an. „Du gibst dir alle Mühe, um nicht aufzufallen. Keiner soll Sakura Haruno hören, riechen oder sehen. Doch trotzdem färbst du dein Haar rosa. Ziemlich auffällig, findest du nicht? Doch trotzdem trägst du ein schwarzes Kleid auf einer Party, wo die Kleiderordnung Weiß vorschreibt. Ziemlich auffällig, findest du nicht?“ fuhr er kalt fort und strich ihr mit den Fingern über ihre gerötteten Wangen. Er nahm ihr wunderschönes, puppenhaftes Gesicht in die Hände und beugte sich runter um sie zu küssen …
 

Es war nur ein kurzer, leichter Kuss, aber lang genug um sie für einen Moment aus der Spur zu werfen. Was fiel ihm ein sie zu küssen? Und bevor er sich versah, klatschte sie ihm eine ins Gesicht und verschwand. Dieser verdammte Sasuke Uchiha, für wen hielt er sich?
 

„Sasuke, wer war das?“ sprach eine starke Stimme und der schwarzhaarige drehte sich um.
 

„Sakura Haruno!“ antwortete Sasuke und verließ ebenfalls die Dachterrasse. Er hatte keine Lust jetzt mit seinem Vater zu diskutieren.
 

„Sakura …“ flüsterte der ältere Uchiha und schaute wehmütig in die Dunkelheit …
 

Ein Dichter hatte mal geschrieben: Oft trifft man sein Schicksal auf Wegen, die man eigeschlagen hatte, um ihm zu entgehen.

Zwischen Vergangenheit und Zukunft

Was war das schönste an eurer Kindheit? Woran erinnert ihr euch noch heute gerne zurück? Habt ihr dabei ein Lächeln im Gesicht? Wenn ich ehrlich bin, gibt es nur wenige Momente in meiner Kindheit, an die ich mich gerne zurück erinnere. Der Selbstmord meiner Mutter hat ein Schatten auf meine ganze Existenz geworfen. Mein Leben vor ihrem Tod war eine Lüge, mein Leben nach ihrem Tod ein Trauerspiel. Es gibt nur wenige, kleine Momente in meinem bisherigen Leben, an die ich mich gerne mit einem Lächeln zurück erinnere. Woher hätte ich wissen können, dass eines dieser kleinen Geschichten einmal mein zukünftiges Dasein bestimmen würde.
 

Das schönste an meiner Kindheit waren die Gute-Nacht-Geschichten meiner Mutter. Diese Art von Geschichten die mit „Es war einmal …“ begonnen und uns in Welten mit Schlössern, Feen und Prinzen entführt haben. Bestimmt haben viele von euch von ihren Müttern oder auch Vätern diese Art von Geschichten erzählt bekommen. Märchen! Hattet ihr ein Lieblingsmärchen? Das eine Märchen, welches ihr immer wieder hören wolltet, welches ihr schon auswendig konntet, welches ihr bis heute in euren Herzen trägt? Ich hatte eins!
 

Meine Mutter war die Königin des Erzählens. Sie hatte diese Besondere Art, die ihre Zuhörer ganz und gar in ihren Bann zog. Man hörte ihr mit Vergnügen zu und fiebert bis zum Ende mit. Sie brachte einen zum Schreien, Weinen und Lachen. Meine Mutter war eine wunderbare Geschichtenerzählerin. Aus ihrem Mund klang jede Geschichte besonders. Doch diese eine Geschichte erzählte sie am schönsten, diese eine Geschichte war meine Liebste, diese eine Geschichte, die immer Teil meiner Vergangenheit und Zukunft sein würde. Bis heute kenne ich jedes Detail ihrer Erzählung. Bis heute höre ich ihre Stimme, wie sie sie mir erzählt. Bis heute wusste ich nicht, dass sie einmal antworten auf all meinen Fragen geben würde. Wie hätte ich ahnen können, dass ich einmal ein Teil dieser Geschichte werden würde?
 

Es war Sonntag, als am späten Morgen meine Großmutter nach mir rief, um einen Anruf entgegen zu nehmen. Um ehrlich zu sein, war ich im ersten Moment geschockt. Wer konnte das sein? Wer würde mich anrufen? Um eines klarzustellen, ich hatte keine Freunde. Ich machte mir nichts aus diese Art von Beziehungen. Was war schon Freundschaft? Tag täglich sah ich, die verschiedensten Menschen. Tag täglich sah ich sie, wie sie ihre Mitmenschen, ihre sogenannten Freunde, etwas vorspielten. Tag täglich sah ich sie, wie sie sich selbst etwas vorspielten. Es machte mich schon nur beim zusehen krank, wie die Menschen sich hinter Masken versteckten und daran glaubten, dass jemand ihr wahres „Ich“ schon irgendwie erkennen würde, wie sie sich belanglos über das Wetter unterhielten und dabei hofften, dass der andere ihre Gedanken schon irgendwie fühlte, wie sie Angst davor hatten ihre Gefühle preiszugeben, weil sie Angst davor hatten nicht verstanden zu werden. Nennt ihr das Freundschaft? Im Duden wird Freundschaft als eine positive Beziehung und Empfindung zwischen Menschen bezeichnet, die sich gegenseitige Sympathie und Vertrauen entgegenbringen. Gegenseitiges Vertrauen, gibt es so etwas eigentlich? Kann ein Mensch einem anderen ohne jegliche Zweifel vertrauen? Können Menschen ihr eigenes Wohl zurückstellen, um das eines anderen vorzuziehen? Ich glaube nicht daran! Wenn die Menschen ehrlich zueinander wären, würden sie zugeben, dass sie nur auf ihr eigenes Glück aus sind. Niemand würde das eigene Glück zu Gunsten eines anderen opfern. Wie kann man sich gegenseitiges Vertrauen schenken, wenn jeder eigentlich seinem eigenen Glück hinterherläuft? Das ist doch unmöglich! Jetzt denken viele von euch bestimmt, das Glück des einen schließt doch nicht gleich das des anderen aus. Doch wenn man an einem Punkt ankommt, wo man sich entscheiden müsste, würde sich da nicht jeder für sein eigenes Glück entscheiden? Genau in diesem Punkt, so verschieden er in jeder Art von Beziehung auch ist, kommt es zu Enttäuschungen, Verletzungen, Trauer, Leid und gebrochenen Herzen. Und kann nicht jeder von euch davon ein Lied singen, wie er oder sie enttäuscht wurde, egal ob in einer Freundschaft oder einer anderen zwischenmenschlichen Beziehung? Und auch wenn man sagt, man leidet unter gebrochenem Herzen, ist es nicht eher ein Schmerz, der durch den ganzen Körper geht? Ein Schmerz, der jede Zelle deines Körpers zusammen zucken lässt. Ein Schmerz, der dir die Luft in der Kehle wegschnürt. Bin ich nicht im Recht? Ich hatte aufgehört Sympathie für meine Mitmenschen zu empfinden. Ich hatte aufgehört Vertrauen in meine Mitmenschen zu haben. Ich hatte einfach aufgehört aktiv am Leben teilzunehmen. Doch ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit dem Schicksal gerechnet. Wie das Schicksal so spielt, sollte dieser Anruf mein Leben auf den Kopf stellen.
 

„Hier Sakura Haruno, Guten Tag.“ sprach ich vorsichtig in den Telefonhörer rein. Ich wusste nicht warum, aber in mir machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Ein Gefühl, wie bei einem schlechten Gewissen. Ein Gefühl, wie die Angst erwischt zu werden. Es war seltsam, doch es war, als ob mich dieses Gefühl warnen wollte. Als ob etwas in meinem inneren schon Bescheid wusste, was auf mich drohte zu zukommen. Als ob es schon Bescheid wusste, was mein Schicksal für mich bereit hielt. Erinnert ihr euch noch an einem Wendepunkt in eurem Leben? Erinnert ihr euch an eine Entscheidung oder ein Ereignis, was euren zukünftigen Werdegang bestimmte? Gab es so etwas schon einmal in eurem Leben? Dieser Anruf war einer dieser Wendepunkte in meinem Leben. Ab diesen Anruf sollte mein Leben erneut einen neuen Weg einschlagen.
 

„Guten Morgen, Miss Haruno. Hier spricht Fugaku Uchiha, Sasukes Vater.“ hörte ich eine sonore Stimme am anderen Ende sagen. Fugaku Uchiha? Warum rief mich der Vater von Sasuke an? Ich versuchte einen klaren Gedankengang zu fassen. Ich war mir sicher, dass Fugaku Uchiha nicht ohne einen triftigen Grund jemanden anrief. Der einzige plausible Grund der mir einfiel, war der Vorfall vor zwei Tagen. Doch ich hatte nichts unrechtes getan. Nachdem Sasuke mich ohne Erlaubnis geküsst hatte, war ich nur im Recht ihn eine Ohrfeige zu geben. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich ihn dabei verletzt hatte. Egal, wie reich oder angesehen seine Familie auch war, das gibt ihm noch lange nicht das Recht mich derart zu belästigen. „Kann ich etwas für Sie tun, Herr Uchiha?“ sprach ich jetzt selbstbewusster in den Hörer ohne den Blick von meiner Großmutter zu wenden. Sie stand immer noch da und beobachtete mich. Hatte Herr Uchiha ihr von dem Vorfall erzählt? Droht mir eine Strafe? Ich merkte die Unruhe in ihrem Blick. Sie musterte mein Gesicht, als ob sie versuchen würde etwas daraus lesen zu können. Ich schüttelte leicht meinen Kopf. Wer oder was Sasuke auch war, ich ließ mir so ein Verhalten nicht gefallen!
 

„Wenn Sie schon so fragen, Miss Haruno … Ja, das können Sie gewiss. Ich würde Sie bitten mir heute einen Besuch abzustatten. Ich sende Ihnen gern einen Fahrer, der Sie am Nachmittag abholt.“ hörte ich Herrn Uchiha sagen, als ob es schon beschlossene Sache wäre. Wieso sollte ich zu den Uchihas? Wegen so einem kleinen Vorfall würde ich mir sicher nicht die Mühe machen zu ihnen zu fahren. Was denkt sich diese Familie eigentlich? Nur weil sie ein gewisses Ansehen genossen, hieß es noch lange nicht, dass sie tun und lassen konnten, was sie wollten. „Ich möchte nicht unhöflich klingen, Herr Uchiha. Ihre Einladung ist sehr nett gemeint, doch ich muss dankend ablehnen. Wegen dem Vorfall auf der Spendengala möchte ich mich nicht entschuldigen. Ihr Sohn hatte sich mir gegenüber anmaßend benommen, was mein Verhalten vollkommen rechtfertigt.“ antwortete ich in einem entschlossenen Ton, doch immer darauf bedacht nicht wie ein kleines, stures Mädchen zu klingen.
 

Plötzlich hörte ich ein lautes, herzhaftes Lachen am anderen Ende. Machte er sich lustig über mich? Was denken sich diese Uchihas, wer sie sind? „Sie haben mich falsch verstanden, Miss Haruno. Es geht nicht um diesen banalen Vorfall. Wenn einer sich hier entschuldigen müsste, dann wäre es in dem Fall mein Sohn. Ich lade Sie aus einem anderen Grund bei mir ein. Näheres bespreche ich gerne mit Ihnen, wenn Sie hier sind.“ sprach der Uchiha freundlich. Aus seiner Stimme hörte man, wie er dabei lächelte. Ich war ein wenig überfordert, weswegen rief er mich sonst an? Ich hatte bisher nie etwas mit der Familie zu tun geschweige kannte ich Fugaku Uchiha. Was wollte er mit mir besprechen?
 

„Es tut mir leid, Herr Uchiha, aber ich weiß wirklich nicht, warum ich Ihre Einladung annehmen sollte. Ich kenne weder Sie noch Ihren Sohn so gut, um auf Ihre Einladung einzugehen. Ich bedanke mich, aber ich muss ablehnen. Auf Wiederhör’n!“ sprach ich höflich in den Hörer. Ich wollte nichts mit solchen Leuten am Hut haben. Was auch immer der Anlass für den Anruf war, es interessierte mich nicht. Ich kam gut alleine zurecht und brauchte keine Gesellschaft. Grad als ich den Hörer auflegen wollte, sprach der Uchiha erneut. „Miss Haruno, es geht um Ihre verstorbene Mutter. Ich muss mit Ihnen persönlich über eine wichtige Angelegenheit reden. Es tut mir Leid, mehr kann ich Ihnen zu diesem Zeitpunkt am Telefon nicht sagen. Ich sende Ihnen um 16 Uhr einen Fahrer. Bis später, Miss Haruno.“ sagte er in einem ernsten Ton und legte auf ohne eine weitere Antwort meinerseits abzuwarten.
 

Ich wusste nicht, wie mir geschah. Diese letzten Worte hinterließen einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Ich sah zu meiner Großmutter rüber, die mich immer noch musterte. Ich sah in ihren Augen, dass sie es gewusst hatte. Sie wusste es die ganze Zeit. Sie wusste, um was es in diesem Gespräch ging. Sie wusste worauf Fugaku Uchiha hinaus wollte. Sie wusste es und wartete meine Reaktion ab. Ich legte den Hörer sanft auf und begab mich wieder in mein Zimmer. In den letzten Jahren nach dem Selbstmord meiner Mutter hatte ich gelernt meine Emotionen nicht öffentlich preiszugeben. Ich hatte gelernt immer die Haltung zu wahren. Ich hatte gelernt meine wahren Gefühle zu verstecken. Fugaku Uchiha sagte, es würde um meine verstorbene Mutter gehen. Meine Mutter? Ich hatte diese Worte schon so lange nicht mehr gehört. Jeder, der meine Geschichte kannte, versuchte es zu verhindern mich auf meine Mutter anzusprechen. Niemand wollte über dieses traumatische Ereignis reden. Wir lebten alle unser Leben weiter, als ob meine Mutter nie existiert hatte, als ob dieses Ereignis nie stattgefunden hatte, als ob wir alle glücklich wären.
 

Um 16 Uhr kam, wie verabredet, der Fahrer um mich abzuholen. Die ganzen Stunden nach dem Anruf schossen mir die absurdesten Fragen in den Kopf ohne dass ich nur die geringste Antwort auf sie hatte. Woher kannte meine Mutter die Uchihas? Über welche Angelegenheit möchte sich Fugaku Uchiha mit mir unterhalten? Was war so wichtig, dass man es nicht am Telefon bereden konnte? Es brannte mir auf die Zunge meine Großmutter mit all den Fragen zu durchlöchern, doch ich tat es nicht. Ich musste mich gedulden. Meine Fragen würden sich früh genug schon beantworten. Dazu brauchte ich meine Großmutter nicht. Ich wollte sie nicht quälen, wo ich doch wusste, wie schwer ihr das Leben seit dem Selbstmord ihrer Tochter fiel. Ich wollte sie nicht wieder mit ihren Verlust konfrontieren. Also schwieg ich, wie ich es immer tat.
 

Nach einigen Minuten fuhr der Wangen in ein großes Anwesen ein. Obwohl ich keinen Wert auf Geld oder anderes Vermögen legte, war der Anblick der Villa überwältigend. Es hatte etwas Königliches an sich. Ich war erleichtert, dass ich mich noch in letzter Minute ein wenig zu Recht gemacht hatte. Ich scherte mich nicht danach, was die Uchihas oder andere Leute über mich denken könnten. Diesen Schicht unserer Gesellschaft verabscheute ich. Ich hasste ihre Oberflächlichkeit. Ich hasste ihre Gier nach mehr. Ich hasste ihre falschen Gesichter mit ihrem falschen Lächeln. Ich wollte nur nicht zu sehr auffallen für den Fall, dass wir nicht allein sein würden. Ich hatte schon früh gelernt, mich jedem Anlass entsprechend zu Verhalten, so dass ich gar keine oder nur wenig Aufmerksamkeit auf mich zog. Ich erinnerte mich dabei gern an den Darwinismus zurück. Laut Darwin überlebten nur die, die sich ihrer Umgebung am besten anpassten. Demnach beschloss ich heute ein schlichtes, dunkelblaues, langärmliges Kleid zu tragen. Es war nichts Besonderes, da es nur knapp bis zu den Knien ging, trug ich noch eine schwarze Strumpfhose dazu. Ich sah vornehm, doch dezent aus.
 

Beim Anwesen angekommen öffnete mir ein älterer Herr das Auto. „Willkommen Madame, der Herr wartet schon auf Sie. Ich begleite Sie zu ihm.“ sagte der Mann, der anscheinend der Butler des Hauses war. Diese ganze Situation war so befremdlich. Ein Fahrer, der mich abholte, ein Butler, der mir die Tür öffnete, diese üppige Villa. Es war, wie eine andere Welt. Eine Welt, die viele wohl beneideten. Eine Welt, wonach die meisten ihr ganzes Leben lang strebten. Doch ich konnte mich nicht mit dieser Welt anfreunden. Ich lebte mit meinen Eltern stets bescheiden. Es hatte mich nie gestört zur Mittelschicht zu gehören. Ich strebte nicht mehr an. Ich war zufrieden mit dem, was ich hatte. Auch jetzt, wo ich bei meinen Großeltern lebte, hielt ich mich so gut es ging fern von dieser Welt. Bis auf den Besuch der Privatschule versuchte ich ein normales Leben zu führen. Alles hatte seinen Preis. Auch zu dieser gehobenen Gesellschaft zu gehören, war nicht ganz ohne Verpflichtungen. Meine Mutter erkannte das damals und entschied sich dagegen. Sie war nicht bereit sich ihr Verhalten von dieser Gesellschaft vorschreiben zulassen. Sie war nicht bereit sich an den Plan zu halten, der ihr schon seit der Geburt in die Wiege gelegt wurde. Sie war nicht bereit ein öffentliches Leben zu führen. So viele Vorteile dieses Leben auch hatte, meine Mutter wollte die Opfer nicht bringen. Heute bin ich meiner Mutter dankbar, dass sie einen anderen Weg einschlug, dass sie sich von dieser oberflächlichen Gesellschaft gelöst hatte, dass sie erkannte worauf es im Leben ankam. Meine Mutter hatte nicht viel in ihrem Leben erreicht, doch sie hatte sich entschieden ihren eigenen Weg zu gehen. Ich empfand immer, dass hatte sehr viel Anerkennung verdient. Doch wie hätte ich ahnen können, dass sie mich in jeder Hinsicht getäuscht hatte. Woher hätte ich wissen können, dass sie für mich genau das Gegenteil plante?
 

Nachdem wir im inneren des Hauses waren, öffnete der Butler eine Tür. Es war eine Art Büro, was eher einem Salon glich. Hinter einem gigantischen Schreibtisch saß ein gutaussehender Mann. Durch sein schwarzes Haar und den dunkeln Augen erkannte ich sofort, dass es sich um Fugaku Uchiha handelte. Die Ähnlichkeit zu Sasuke war nicht zu übersehen. Grad als ich das Zimmer betrat, erhob sich eine Gestalt vom Stuhl, der vor Fugaku Uchiha stand. Sasuke! Ohne ein weiteres Wort zu sagen, verließ er das Zimmer. Auch wenn ich Sasuke kaum kannte, erkannte ich etwas Seltsames in seinem Blick. Ein kurzer Blickkontakt genügte, um den herablassenden, kalten Ausdruck in seinen Augen mir gegenüber zu erkennen. Was stimmte nur mit diesen Uchihas nicht? War Sasuke noch sauer wegen der Ohrfeige? Müsste ich nicht die sein, die ihm solch einen Blick zuwerfen sollte? Ich ärgerte mich über meine Entscheidung hierhergekommen zu sein. Noch bevor ich ein Wort wechselte, wusste ich, dass es ein großer Fehler war hier zu sein. Ich gehörte hier nicht hin. Ich kannte diese Menschen nicht. Was um alles in der Welt hatte meine Mutter mit diesen Menschen zu tun? Wollte ich es eigentlich so genau wissen?
 

„Guten Tag, hübsche Dame. Schön, dass wir uns endlich persönlich begegnen. Setzen Sie sich doch bitte.“ sagte Fugaku Uchiha mit einem viel zu freundlichem Ton, als wir alleine immer Zimmer waren. Was sollte diese übertriebene Freundlichkeit? Ich wollte keinen Smalltalk führen. Ich war nur wegen einem einzigen Grund hier. Ich würde ganz sicher nicht, um den heißen Brei herumreden und eine gute Miene zum falschen Spiel machen.
 

„Danke für die Einladung. Nennen Sie mich doch bitte nur Sakura. Sie wollten mit mir über eine Angelegenheit, die meine Mutter betrifft, reden?“ versuchte ich freundlich zu sagen. Ich wusste nicht warum, aber in mir brodelte es. Ich hatte mit dem Kapitel, was meine Mutter betraf, abgeschlossen. Es fiel mir nicht leicht mich jetzt erneut damit auseinanderzusetzen. Die Vergangenheit begleitete mich Tag und Nacht. Sie war stets an meiner Seite, wie ein Schatten, der einen nie verließ. Ich hatte mich damit abgefunden. Ich hatte es geschafft einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Und jetzt stellte sich mir jemand in den Weg und warf mich in der Zeit zurück. Worum es auch immer in dieser Angelegenheit ging, es änderte nichts daran, dass meine Mutter Tod war. Nichts konnte das Geschehene rückgängig machen. Rein gar nichts konnte mir diesen Schmerz aus meinem Körper nehmen.
 

„Ja, das stimmt, Sakura. Deswegen hatte ich dich zu mir gebeten.“ sprach er jetzt in einem ernsten Ton, doch weiterhin darauf bedacht freundlich zu klingen. „Du weißt es nicht, doch ich kannte deine Mutter sehr gut. Wir sind zusammen aufgewachsen. Sie war so ein wundervoller Mensch.“ sprach er ruhig weiter. Ich erkannte dabei eine Wehmut in seiner Stimme. „Sakura hatte mir vor ihrem Tod noch einen Brief geschrieben. In diesem Brief befand sich eine CD-Aufzeichnung, die für dich bestimmt war, kleine Sakura.“ redete der Uchiha sanft weiter. Eine Aufnahme für mich? Nach dem Selbstmord meiner Mutter hatte die Polizei keinen Abschiedsbrief gefunden. Alle gingen davon aus, dass es eine unüberlegte oder auch spontane Entscheidung von ihr war. Im Feuer des Gefechts mit ihren inneren Dämonen hatte sie sich vom Balkon gestürzt. Wie albern das klang. Und jetzt sagt mir ein fremder Mann, dass es nicht so war. Jetzt sagt mir ein fremder Mann, dass meine Mutter es geplant hatte. „Sakura, ich würde dir jetzt gerne, bevor du Fragen stellst, die Aufnahme zeigen. Darf ich?“ Es war nicht zu überhören, dass ihn der Tod meiner Mutter sehr mitnahm. Wieder ein Mensch, den meine Mutter zurückließ. Wieder ein Herz, das sie gebrochen hatte. Ich nickte …
 

Er drehte den Laptop zu mir und startete das Video …
 

Ich sah meine Mutter in einem gelben Sommerkleid auf meinem alten Bett sitzen. Sie sah so wunderschön aus. Viel schöner als in meinen Erinnerungen. Kein Foto konnte jemals ihre lebendige Schönheit einfangen. Ich konnte nicht anders, als ihr gefasst zu zuschauen.
 

„Hey meine kleine Prinzessin, ich hoffe dir geht es gut. Wenn du diese Aufnahme siehst, bin ich wahrscheinlich schon sehr lange nicht mehr bei dir. Du bist bestimmt sehr sauer auf mich, dass ich dich allein gelassen habe. Es tut mir Leid, mein Schatz. Ich hoffe, dass du mich durch diese Botschaft besser verstehst und mir irgendwann verzeihen kannst. Meine hübsche Kirschblüte, was mir auch immer wiederfahren ist, war meine eigene Entscheidung. Keiner trägt die Schuld daran und vor allem trägst du keine Schuld daran. Ganz im Gegenteil, du bist und wirst immer mein Engel sein. Dank dir habe ich gelernt zu leben. Du hast mir die schönsten Momente meines Lebens geschenkt. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich mit Sicherheit schon früher aufgegeben. Es tut mir so leid, meine liebste Tochter, dass ich dir so viel Kummer bereitet habe. Ich wünschte, ich könnte stärker für dich sein. Ich wünschte, ich könnte die Mutter sein, die du verdient hättest. Ich wünschte, ich könnte dir das alles ersparen. Meine kleine, du wirst im Leben noch viele Höhen und Tiefen durchleben müssen. Du wirst oft fallen und denken, du kannst nicht mehr, doch du wirst immer einmal mehr aufstehen. Warum? Weil du meine kleine Kämpferin bist, weil du stark bist. Ich war leider nicht so stark. Ich habe es nicht geschafft aufzustehen. Doch du bist eine Kämpferin. Ich weiß es! Mein Schatz, heute bitte ich dich zum letzten Mal um etwas. Ich bitte dich, weil ich weiß, dass es das Beste für dich ist. Mein Herz, ich bitte dich Sasuke Uchiha zu heiraten. Wenn dein Vater, deine Großeltern und Fugaku alles so arrangiert haben, wie ich es mir vorgestellt habe, müsstest du 17 Jahre alt sein. Ich bitte dich in einem Jahr, wenn du 18 bist, Sasuke zu heiraten. Ich weiß, ich verlange vieles von dir, meine Schöne. Ich weiß, ich habe dir sehr viel Schmerz zugefügt, aber ich bitte dich mir diesen Wunsch zu erfüllen. Vertrau mir. Vertrau Fugaku. Erinnerst du dich an das Märchen von der Prinzessin, die sich in den dunklen Ritter verliebt hatte? Bitte, meine hübsche Prinzessin, lass Sasuke dieser Ritter für dich sein, lass ihn dich beschützen und lass ihn alles Unglück dieser Welt von dir fernhalten. Ich liebe dich, meine liebste Sakura!“
 

Ende …
 

„Sakura, ich habe mit Sasuke alles schon besprochen. Ihr werdet in Zukunft zusammen in seiner Wohnung leben. Das eine Jahr werdet ihr nutzen, um euch besser kennenzulernen. Ich weiß, dass ist eine große Bürde, die wir euch auflegen, aber ich bin mir sicher, dass das der Richtige Weg für euch beide ist.“ sprach Fugaku einfühlsam auf mich ein.
 

„Herr Uchiha, darf ich bitte die Aufnahme haben?“ fragte ich freundlich und nahm mir die CD aus dem Laptop. Er nickte nur. Ich betrachtete die CD. Sie war gewöhnlich, hatte nichts Besonderes, keine Beschriftung, eine einfache CD. Diese CD wollte mir meine Zukunft vorschreiben? Ich konnte mir nicht erklären wieso, doch im nächsten Moment, ohne darüber großartig nachgedacht zu haben, zerbrach ich sie. Ohne dabei Kraft aufzuwenden. Ohne jegliche emotionale Regungen zerbrach ich die CD und legte sie auf den Tisch.
 

„Sie hat kein Recht dazu irgendetwas von mir zu verlangen. Sie hat kein Recht dazu meine Zukunft zu bestimmen. Sie hat sich das Leben genommen, somit sich gegen mich entschieden. Es tut mir leid, Herr Uchiha.“ sagte ich in einem kühlen Ton, der mich selber verblüffte und verließ den Raum. Was hatte sich meine Mutter dabei gedacht? Was war das für ein Spiel, wobei alle mitmachten? Sie konnten doch nicht einfach alle so über meinen Kopf hinweg entscheiden, wie meine Zukunft aussehen würde? Das war zu absurd!
 

Ich ging so schnell ich konnte, um aus dieses verfluchte Haus zu kommen. Ich wollte, so schnell es möglich war, weg. Ich lief aus dem Anwesen. Es regnete in Strömen, doch das nahm ich kaum wahr. Ich lief die Ausfahrt hinunter. Ich lief, so schnell ich konnte, bis mich meine Kräfte verließen und ich zu Boden fiel. Ich versuchte wieder aufzustehen, doch meine Beine wollten einfach nicht mehr. Ich war wie gelähmt. Was hatte meine Mutter sich dabei gedacht? Was hatten sich alle dabei gedacht? Ich war doch keine Puppe, die sie einfach von einem zum nächsten geben konnten. Hatte ich nicht genug gelitten? Hatte ich es nicht verdient mein eigenes Leben zu gestalten? Würde dieser verdammte Schmerz meinen Körper je loslassen? Meine Mutter sagte, ich sei stark, ich sei eine Kämpferin und ich würde immer wieder aufstehen. Sie kannte mich doch gar nicht. Was wäre wenn ich nicht mehr aufstehe, was wäre wenn ich auch einfach aufgab, was wäre wenn ich einfach liegen bleiben würde? Ich wollte weinen und schreien, doch ich konnte nicht …
 

Ich merkte nicht, wie sich jemand mir näherte und sich mit einem Schirm zu mir hockte und mir die Hand reichte.
 

„Hey, alles ok?“ sprach jemand mit einem warmen Ton. Ich kannte diese Stimme und drehte mein Gesicht zu ihm. Und zum ersten Mal sah ich Sasuke ehrlich lächeln …
 

Harrison Ford hatte einmal gesagt: Große Veränderungen in unserem Leben können eine zweite Chance sein.

Zwischen Herz und Verstand

„Willst du nach Hause?“ fragte der schwarzhaarige junge Mann neben ihr. Sie schüttelte den Kopf. Wo war ihr zu Hause? Wann zuletzt hatte sie ein richtiges zu Hause gehabt? Es hatte den Anschein, dass ihr dieses Privileg nicht gewährt wurde. Die Menschen, die sie ihre Familie nannte, wollten sie offenbar nicht bei sich haben. Nach und nach verließen sie Sakura. Sie schoben sie von sich ohne jegliche Rücksicht auf ihre Gefühle zu nehmen. Sie reichten sie weiter, gleichwie ein lebloser Gegenstand, gleichwie ein wertloser Gegenstand. Sakura seufzte. Ihr kam es so vor, als ob ihr Kopf augenblicklich zu explodieren drohte. Dieser fortdauernde Schmerz tief in ihrer Seele raubte ihr regelrecht die Kraft. Sie wollte dass er aufhört! Sie wollte schreien! Sie wollte weinen! Doch nichts geschah. Kein Laut, keine Träne, kein Schmerz verließ sie. Anscheinend wollten ihre Wunden einfach nicht heilen.
 

Sasuke war erstaunt über das Verhalten des Mädchens. Als er Sakura vorhin am Boden entdeckte, war er sich sicher, dass sie kurz vorm Zusammbruch stand. Er war sich so sehr sicher, dass es ihn nun umso mehr verblüffte, wie außergewöhnlich gefasst sie doch wirkte. So hatte es zu mindestens den Anschein. Seit sie im Auto saßen, schaute sie gedankenverloren aus dem Fenster. Doch das konnte er ihr kaum verdenken. Es gab wahrscheinlich kaum eine Person, die dermaßen beherrscht auf eine derartige Situation reagiert hätte. Er konnte es sich nicht erklären, doch von ihr ging eine Anziehungskraft aus, die ihn ganz und gar verschluckte. Hatte er sich womöglich in ihr getäuscht? War dieses Mädchen womöglich ganz anders, als er anfangs annahm? Das war sowas von lächerlich, dachte er sich sofort. Er kannte sie doch alle! Sie waren doch alle gleich! Nur verschiedene Namen, nur verschiedene Gesichter. Sasuke hatte genug von diesen falschen Menschen. Er würde jetzt sicherlich nicht damit anfangen für irgendeine von ihnen etwas zu empfinden.
 

„Wo sind wir?“ fragte Sakura benommen, als er anhielt. Ihr Kopf dröhnte vor Schmerzen und noch während sie sprach, war es ihr plötzlich egal, wo sie sich befanden. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe. Sie wollte einfach nur, dass dieser verdammte Tag ein Ende fand. Sie wollte einfach nur, dass dieser fürchterliche Schmerz sie losließ. „Wir gehen zu mir.“ antwortete der Uchiha ohne sie eines Blickes zu würdigen.
 

„Du solltest dich duschen gehen bevor du dich erkältest. Ich werde dir einige Sachen raus legen.“ sprach Sasuke in einem leicht unterkühltem Ton und zeigte ihr den Weg ins Bad. Sie hatte schon ganz vergessen, dass sie vom strömenden Regen total durchnässt war. Sie war derart in ihren Gedanken versunken, dass ihre physische Verfassung ihr gleichgültig erschien. Ihr ganzes Leben erschien ihr gleichgültig. Das was sie als „ihr Leben“ bezeichnete, war nur eine Aneinanderreihung von Elend und Unglück. Ihr ganzes Dasein kam ihr wie eine Tragödie vor. Was hatte sie für einen Zweck? Was war Gottesplan für sie? Konnte ihr Jemand bitte erklären, wozu sie überhaupt noch lebte? Dieses ganze Drama nahm einfach kein Ende. Sobald sie sich vom Boden aufrichtete, stolperte sie über ein weiteres Hindernis. Sobald sie sich etwas aufbaute, brach es in sich zusammen. Sobald sie versuchte zu vergessen, holte sie die Vergangenheit ein. Sie lebte in einem Teufelskreis von Kummer und Leid. Ohne Anfang, ohne Ende …
 

Das warme Wasser auf ihrer nackten, kalten Haut ließ Sakura kurz zusammenzucken. Nur langsam holte es ihren unterkühlten Körper wieder ins Leben. Sie genoss den warmen Wasserstrahl und für einen Moment schien es so als ob er den ganzen Schmerz von ihr spülte. Sie atmete tief durch und versuchte ihre Gedanken zu sammeln. Ihre Mutter hatte vor ihrem Tod ihr eine Videobotschaft hinterlassen, in der sie Sakura bat Sasuke zum Mann zu nehmen. So wie sie es verstanden hatte, waren alle in diesen Plan eingeweiht. Sie hatten alle über ihren Kopf hinweg entschieden ohne es in Betracht zu nehmen sie mit einzubeziehen. Unweigerlich krampfte sie zusammen. Was dachten sie sich alle dabei? Seit wann nahmen sie sich das Recht über ihr Leben zu bestimmen? Sie atmete nochmals tief durch. Sie durfte nicht die Kontrolle verlieren. Nicht hier, nicht vor Sasuke.
 

„Sasuke, was mache ich hier?“ sagte Sakura selbstvergessend. Sie sah so verloren aus, wie sie dort am Türrahmen in seinen Sachen stand. Sasuke konnte einfach nicht seinen Blick von ihr wenden. Er begegnete tagtäglich unzähligen von schönen Frauen, doch keine von ihnen konnte es annähernd mit Sakura aufnehmen. Sie war leibhaftig wunderschön. Sie hatte diese unschuldige, reine Ausstrahlung mit der sie ihn vollkommen in ihrem Bann zog. Engelsgleich stand sie in seiner Wohnung und es war ihm unmöglich sich von ihr abzuwenden. Sie wirkte dermaßen zart und zierlich, dass er jeden Moment fürchtete, sie könnte zu Staub zerfallen.
 

„Du wohnst jetzt hier.“ antwortete der schwarzhaarige und strich ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht.
 

Noch bevor Sakura ihm antworten konnte, verließ sämtliche Kraft ihren Körper. Sie fiel, wie ein Kartenhaus im Wind, in sich zusammen. Zum ersten Mal seit Jahren hielt Sakura den Schmerzen nicht mehr Stand. Zum ersten Mal seit Jahren ließ sie sich fallen. Zum ersten Mal seit Jahren konnte sie ihre Schwäche nicht mehr verbergen. Könnte Jemand bitte die Welt anhalten? Könnte sie bitte Jemand retten? Man musste doch wirklich kein Genie sein, um zu sehen, dass sie drohte zu zerbrechen. Es war ein Akt der Verzweiflung, ein stummer Schrei den ihr Körper aussendete und sie ohne Vorwarnung zusammenfallen ließ.
 

Schweißgebadet und erschöpft öffnete Sakura ihre Augen. Wo war sie? Was war passiert? Und wie ein Nebelschleier sich langsam auflöste, kamen ihre Erinnerungen wieder. Fugaku‘s Einladung, die Videobotschaft ihrer Mutter, Sasuke. Zittrig versuchte sie sich aufzusetzen. Ihr Körper war schwerer als gewohnt.
 

„Endlich wach?“ sagte eine kühle männliche Stimme, die vom anderen Ende des Zimmers kam. „Hmm …“ mehr brachte Sakura nicht zu Stande. Ihr Mund war völlig ausgetrocknet. Jeder Laut hinterließ ein unschönes brennen in ihrer Kehle. „Du hattest hohes Fieber und bist zusammengebrochen.“ sprach Sasuke erneut und drückte ihr ein Glas Wasser in die Hand. Sie nickte dankend und nahm einen Schluck. „Der Arzt hat dir Bettruhe verschrieben. Also ruh dich aus und versuche erst gar nicht das Bett zu verlassen. Deine Sachen habe ich schon hierher verordnet.“ sprach er kühler als gewollt. Sie wollte sich ihm wiedersetzen, doch sie tat es nicht. Sie war sich nicht sicher, warum sie ihm nicht wiedersprach. Doch etwas in ihrem inneren weigerte sich Sasuke anzufahren. „Danke …“ nahm sie ihre eigene Stimme viel zu leise wahr. Sasuke nickte nur und verließ das Zimmer. Er schien sie gehört zu haben.
 

Was war mit Sasuke bloß los? Warum machte er sich Sorgen um dieses Mädchen? Er kannte sie doch kaum. Noch nie zuvor hatte er derartiges gefühlt. Es war nicht so, dass er sich verliebt hätte. Doch Sakura übte eine Art Reiz auf ihn aus, dass die Versuchung ihr zu wiederstehen unmöglich war. Er war gefangen von ihrem Wesen. Sie war nicht nur mit wahrhaftiger Schönheit gesegnet sondern hatte auch eine unnahbare Ausstrahlung, die wahrscheinlich jeden Mann lebendig aufsog. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund für ihn, konnte er das rosahaarige Mädchen nicht alleine lassen. Er konnte sie nicht wegschicken und sich ihr selbst überlassen. Nur der Gedanke daran, wie sie in seinen Armen zusammengebrochen war, machte ihn leicht nervös. Für einen kurzen Moment war alles Lebendige aus ihrem Körper entflohen. Wie ein lebloser Engel ohne Flügel hatte sie in seinen Armen gelegen. Er seufzte. Er würde sich vorerst wohl oder übel dem Plan seines Vaters fügen.
 

Die nächste Woche verließ Sakura nicht die Wohnung. Sie hatte sich durch den Regen eine unangenehme Erkältung eingefangen und musste deswegen das Bett hüten. Doch das passte Sakura ganz gut. So musste sie sich keine Entschuldigung ausdenken, um im Bett zu bleiben. Sie wollte einfach ihre Ruhe haben, ihre Gedanken sortieren und die Geschehnisse verdauen. Sie wollte einfach alleine sein, so wie sie es immer war und immer sein würde. Kein Fugaku, keine Mutter. Doch wie das Schicksal so spielt, hat es immer eine Überraschung parat.
 

Es war schon spät am Sonnabend, als jemand an ihre Tür klopfte. Sie war kurz verwundert, da Sasuke eigentlich die letzten Tage das Zimmer nicht betreten hatte. Umso geschockter war sie, als Fugaku Uchiha plötzlich im Zimmer stand. Konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen? Hatte er ihr nicht schon genug Leid zugefügt? Sie wollte niemanden sehen und drehte sich einfach zur Seite, um zu demonstrieren, dass er gehen sollte.
 

„Hey Kleines, wie geht es dir?“ fragte Fugaku sanft und setzte sich an das Bettende. Doch Sakura gab sich keine Mühe zu antworten. Was fällt ihm ein hier aufzutauchen? Hatte er nicht schon genug angerichtet? „Hmm … du willst mich wahrscheinlich gar nicht sehen, doch ich wollte noch einmal mit dir reden. Sakura, das zwischen dir und Sasuke ist eine beschlossene Sache. Darüber möchten deine Großeltern und ich nicht mit dir oder Sasuke diskutieren. Bitte verstehe das! Sasuke hat es verstanden.“ sprach der Uchiha streng jedoch trotzdem einfühlsam. Er gab sich alle Mühe sein Anliegen dem Mädchen beizubringen. „Ich möchte dir etwas erzählen. Ich hoffe danach bist du mir oder auch meinem Sohn nicht mehr so abgeneigt. Sakura, ich weiß, du hörst mich.“ sprach er geduldig weiter und setzte neu an. „Also was ich dir erzählen wollte … es geht um deine Mutter und mich. Wie ich schon erwähnt hatte, kannten Sakura und ich uns seit unserer Kindheit. Wir besuchten nicht nur dieselbe Schule, sondern waren auch privat gern zusammen. Gern ist ein wenig untertrieben. Deine Mutter war meine erste, große Liebe und soweit ich weiß, fühlte sie genauso. Wir waren noch Kinder, aber unsere Liebe war mehr als echt. Wir haben und aufrichtig geliebt und bis heute gibt es keine Frau für die ich vergleichsweise ähnliches empfunden habe, wie für Sakura.“ erzählte er leise und Sakura konnte den Schmerz in seinen Worten spüren. Es fiel ihm anscheinend alles andere als leicht darüber zu sprechen. „Doch damals schon litt deine Mutter an schweren Depressionen. Sie fühlte sich gefangen und erdrückt von dieser Gesellschaft. Sie wollte ausbrechen. Sie war schon damals ein richtiger Wirbelwind. Sie wusste genau, was sie wollte.“ lächelte Fugaku leicht und versuchte dabei den Kloß in seinem Hals zu ignorieren. „Als wir grade einmal 16 Jahre jung waren, beschlossen wir zusammen von hier fortzugehen. Sakura war fest entschlossen dieser Welt zu entfliehen. Sie war hier geboren, aber ihr Leben sollte sich in einer anderen Welt abspielen. Sie war so ein intelligentes Mädchen und wusste schon damals worauf es wirklich im Leben ankommt. Doch ich war alles andere als mutig. Ich war blind, was das Leben betraf. So entschlossener Sakura war, so unsicherer war ich. Als der besagte Tag kam, habe ich mich versteckt. Ich hatte Angst, ich war nicht bereit alles aufzugeben, ich wollte nicht weg. Ich hatte sie allein gelassen. Ich hatte sie in Stich gelassen.“ sprach er mit trauriger Stimme weiter. Auch wenn Sakura das alles nicht hören wollte, konnte sie nicht anders als ihm gebannt zu zuhören. „Doch Sakura hielt trotzdem an ihrem Plan fest und verließ uns alle. Sie ließ alles hinter sich. Sie ging fort. Die Jahre vergingen und ich heiratete. Ich hörte nichts mehr von Sakura und niemand wusste genau, wo sie war oder was sie tat. Ab und zu fragte ich bei ihren Eltern nach ihr, aber wie es in unserer Gesellschaft Gang und Gäbe ist, kehrt man unangenehme Themen untern Tisch.“ seufzte der Uchiha bevor er weiter erzählte. „Doch irgendwann im November, ich glaube, du warst damals grade einmal vier Jahre alt, stand deine Mutter vor meiner Haustür. Sie war so wunderschön, schöner als jemals zuvor, schöner als in all meinen Erinnerungen.“ erzählte Fugaku und machte eine Pause. Man konnte fast schon greifbar spüren, wie viel Liebe in seinen Worten lag. „Einfach aus dem Nichts aufgetaucht, stand sie nach all den Jahren da. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Sie erzählte mir von dir, ihrem Leben und den Mann, den sie kennengelernt hatte. Sie war so glücklich und sie strahlte dies auch nach außen aus. Die Sonne schien vor ihr zu verblassen.“ sprach er und verlor sich für einige Sekunden in seiner Erinnerung. Er würde nie dieses Bild von seiner einst großen Liebe vergessen. Auch noch nach all den Jahren raste sein Herz bei dem Gedanken, wie sie damals in ihrem roten Mantel vor seiner Tür stand. Er seufzte leicht. „Aber der Grund, warum ich dir diese Geschichte erzähle … Wir hatten uns damals stundenlang unterhalten und von unseren bisherigen Leben erzählt. Sie war nicht sauer auf mich dass ich sie vor Jahren bei ihrer Flucht allein gelassen hatte. Sie hatte keinen Groll mir gegenüber, im Gegensatz deine Mutter bat mich an diesem Abend, dass wenn sie einmal nicht für dich da sein sollte, ich dich beschützen möge. Sie sagte mir, dass sie mir nach all den Jahren noch blind vertraut und ich dir immer wie ein Vater sein soll. So beschlossen wir, dich und Sasuke sobald ihr alt genug seid zu vermählen.“ erzählte Fugaku und räusperte sich kurz. Sakura merkte, dass ihm diese Geschichte sichtlich mehr zu schaffen machte, als er annahm. „Sakura, vor vielen Jahren habe ich deine Mutter im Stich gelassen und mein Versprechen gebrochen. Heute werde ich das sicher nicht erneut wiederholen. Sakura, ich weiß, es ist das Richtige für euch beide.“ beendete der Uchiha entschlossen seine Erzählung und wartete kurz einige Sekunden bevor er das Zimmer wieder verließ.
 

Nachdem der ältere Uchiha das Zimmer verlassen hatte, musste Sakura leicht schlucken. Auf irgendeine Art und Weise hatte Fugaku‘s Geschichte sie berührt. Auch er war, wie sie, eine verlorene Seele, die ihre Mutter zurückließ. Mit gebrochenem Herzen lebte sein Leben weiter und ließ sich nichts von seiner Trauer anmerken. Was unterschied ihren Schmerz von seinem? Warum schaffte er es weiter zu leben, wogegen sie gefangen in ihrem Leid schien? Tagtäglich spielte sie die Rolle der starken, unnahbaren Frau und vergaß ganz dabei aktiv am Leben teilzunehmen. Sie vergaß ganz dabei sie selbst zu sein. Langsam erhob sie sich vom Bett und stellte sich vor den Spiegel. Sie fuhr mit ihren schlanken Fingern über die Konturen ihres Gesichtes. Ihr Spiegelbild zeigte ihr schon seit langem nicht mehr, was sie sehen wollte. Das Mädchen hinter dem Spiegel kannte sie nicht. Sie war ihr Fremd. Sakura seufzte. Ihre Haut sah blasser aus als sonst und ließ sie viel zu zerbrechlich wirken. Auch ihre gefärbten rosa Haare verblassten langsam und man konnte leicht die Aschblonde Farbe darunter erkennen, die sie mit aller Mühe versuchte zu verstecken. Sogar das leuchtende Grün ihrer Augen sah glanzloser aus als sonst. Seit welchem Zeitpunkt hatte sie sich verloren?
 

„Sasuke, können wir reden?“ sprach das rosahaarige Mädchen, die nun im Wohnzimmer stand. Sasuke schaute erschrocken auf. Sie hatte die letzte Woche kaum das Bett verlassen. Sobald er in der Wohnung war, verließ sie nie das Zimmer. Er hatte sich einige Mal ernsthafte Sorgen gemacht, doch beschloss Sakura ihren Freiraum zulassen. Er legte nun sein Buch zu Seite und machte ihr Platz auf dem Sofa. „Worum geht es?“ sprach er monoton.
 

Sakura blickte zu Boden, als sie sich zu ihm setzte. Warum klang seine Stimme stets so kühl, wenn er mit ihr sprach? Doch bevor sie sich wieder in ihren Gedanken hineinsteigerte, versuchte sie sich zu sammeln. Es war nur ein Gespräch. Sie lächelte ihn höflich an. „Ich habe über die Worte deines Vaters nachgedacht. Wenn du damit einverstanden bist, werde ich mich ebenfalls bemühen und der ganzen Sache eine Chance geben.“ sprach sie entschlossen. Sie wusste nicht genau, wohin das führen würde, doch für den Anfang schien es das Richtige zu sein. Sie hatte sich schon viel zu lange vor dem Leben versteckt. Nun sollte das alles ein Ende finden. Irgendwann im Leben kommt man an einem Punkt an, wo man sich entscheiden muss. Man muss zwischen links oder rechts wählen, zwischen altbekanntes oder das Ungewisse. Irgendwann im Leben kommt man an diesem Punkt und dann liegt es ganz allein in deiner Hand, welchen Weg du einschlagen willst.
 

Der Sonntag war für beide ein anstrengender Tag. Fugaku hatte ihnen einen Fotografen vorbei geschickt, der ein Foto für die morgige Verlobungsanzeige machen sollte. Schon seit Stunden bemühten sie sich ein akzeptables Foto zu schießen. Doch der Fotograf schien mit keinem Bild zufrieden zu sein. „Lassen Sie uns bitte eine Pause machen.“ sagte Sasuke leicht genervt. Was hatte sich sein Vater dabei gedacht, ihnen ohne Vorankündigung einen Fotografen vorbei zusenden? Sasuke seufzte und ging zu Sakura auf die Terrasse. Sie lehnte sich leicht über die Balustrade und beobachtete den Sonnenuntergang. Sie schlug sich tapferer als er Gedacht hatte. Ohne jegliche Allüren machte sie alles mit, was der Fotograf von ihr verlangte. Sie meinte es sichtlich ernst, als sie ihm gestern Abend sagte, dass sie ihnen eine Chance geben wollte. „Sakura, fühlst du dich noch gut?“ fragte der Uchiha leicht besorgt.
 

Sie drehte sich nun seitlich zu ihm. Sakura hatte gar nicht bemerkt, dass er zu ihr gestoßen war. Dieses ganze Shooting war ihnen beiden sichtlich unangenehm. Egal, wie sehr sich bemühten, sie schafften es einfach nicht nach einem frisch verliebten Paar auszusehen. Die Sonne ging langsam unter und sie hatten es nicht geschafft ein anständiges Foto zustande zu bringen. Sakura seufzte. „Ja, es geht schon.“ antwortete sie ihm mit einem Lächeln und er erwiderte es. Sie spürte, wie seine warmen Finger sanft über ihre Wange streiften und eine Strähne aus ihrem Gesicht befreiten, die sich in ihren langen Wimpern verfangen hatte. Für einen Herzschlag verweilte seine Hand weiterhin auf ihrer Wange. Es war so angenehm seine Wärme zu spüren. Unweigerlich schloss sie kurz die Augen und genoss den Moment bevor sie wieder in seine schaute. Und zum ersten Mal fiel es ihr auf. Zum ersten Mal sah sie tief in seine Augen und bemerkte, dass sie nicht schwarz waren, wie sie immer vermutete, sondern tief blau. So wunderschön, dass sie drohte darin zu versinken. Nur unbewusst nahm sie wahr, wie sie ihre Hände an seine Brust legte und sich auf Zehenspitzen stellte um seinem Gesichte näher sein zu können. Ihr Herz raste und drohte womöglich aus ihrer Brust zu springen, als sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte. Selten oder auch nie war sie einem Jungen so nah gewesen.
 

Sasuke konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er konnte es sich nicht erklären, doch er schien von dem Mädchen vor ihm, wie ein Magnet, angezogen zu werden. Es war offensichtlich, dass er seinen Verstand verlor. Er nahm ihr zierliches Gesicht in die Hände. Und er konnte schwören, dass die Luft zwischen ihnen anfing zu knistern, als er sich ihrem Gesicht näherte. Eine leichte Röte setzte sich auf ihre Wangen ab und er musste bei diesem niedlichen Anblick zwangsweise lächeln. Er drückte seine Stirn sanft gegen ihre und sie erwiderte sein Lächeln. „Lass uns weiter machen.“ flüsterte er ihr zu.
 

Der Philologe Friedrich Nietzsche hat einmal geschrieben: Manch einer findet sein Herz nicht eher, als bis er seinen Kopf verliert.

Zwischen Freunden und Feinden

Am nächsten Morgen fuhren Sasuke und Sakura zu ersten Mal gemeinsam zur Schule. Obwohl die hübsche Rosahaarige jetzt schon seit zwei Monaten die Konoha High besuchte, kam es ihr so vor, als ob sie ihren ersten Schultag hatte. Schon nach dem Aufstehen war Sakura nervös gewesen und ließ sich mehr Zeit als sonst, um sich fertig zu machen. Die junge Frau legte eigentlich keinen großen Wert auf ihr Äußeres, aber irgendwie ließ sie das schlechte Gefühl nicht los, dass ihr heute mehr Aufmerksamkeit als üblich zu teil werden würde. Sakura war nie ganz unscheinbar gewesen, aber nachdem sich ihre Mitschüler an sie gewohnt hatten, ließen die prüfenden Blicke nach. Ab und zu wurde die neue Schülerin hier und da von einigen Jungs angesprochen, doch diese Gespräche liefen nie lange, da das Interesse immer nur einseitig war. Sakura war nie unhöflich gewesen, doch sie versuchte schlicht nicht mehr als nötig sagen. Jeder von euch kennt ja das Sprichwort, Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Irgendwie hatte die kleine Haruno es zu Ernst mit diesem Spruch genommen. Doch ab heute sollte ein neuer Wind wehen. Auch wenn sie noch nicht so genau wusste, wie Sasuke und sie ihre frische Verbindung in der Öffentlichkeit handhaben wollten. Die hübsche Rosahaarige würde schon früh genug sehen, wie er sich ihr gegenüber in der Öffentlichkeit verhielt. Sakura würde sich einfach seinem Verhalten anpassen. Diese ganze Angelegenheit sollte jetzt nicht anfangen ihre Leben zu bestimmen. Sie wussten ja selber noch nicht, wohin das führen würde. Es sollte einfach eine vorübergehende Notlösung sein. Im Leben ging es nicht immer um Regenbögen und Schmetterlingen. Manchmal musste man all seine Pläne über den Haufen werfen, um sein Glück zu finden.
 

Sasuke ahnte schon, dass es heute ein anstrengender Tag werden würde. Es würden viele Fragen auf sie zukommen und viele Blicke, die sie musterten. Stumm sendete er ein Gebet zum Himmel, dass dieser Tag ein schnelles Ende finden möge. Sie fuhren mit seinem Auto zur Schule. Die 20-minütige Fahrt war beklemmend. Keiner von Beiden sagte ein Wort. Aber das war Sasuke ganz recht, er wusste nicht genau, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Die ganze Situation war ihm neu. Er hoffte sie würde ihm nicht die ganze Zeit im Nacken sitzen. Soweit er wusste hatte sie keine Freunde und war stets alleine. Ab und zu hatte er einige Jungs und Mädchen über sie reden hören, doch keiner hatte großartig etwas mit ihr zu tun. Mit ihrer fast schon perfekten Art wirkte sie auf die meisten ihrer Mitmenschen einschüchternd. Manch ein Mädchen hatte sie schon oft als hochnäsig bezeichnet. Dabei wusste Sasuke, dass sie alles andere als das war. Sie sah heute sogar noch bezaubernder aus als üblich. Zum ersten Mal trug sie ihr langes Haar offen und hatte ein leichtes Make-up aufgelegt. Nicht dass sie ohne Make-up hässlich war, aber irgendwie leuchteten ihre Augen dadurch noch mehr. Sogar die schwarze Schuluniform stand ihr besser, als den meisten anderen Mädchen an ihrer Schule. Er seufzte. Hoffentlich würde sie keine Schwierigkeiten bekommen. Da kannte wohl Jemand, die Unberechenbarkeit der Frauen schlecht.
 

Grade als er geparkt hatte und das Auto verlassen wollte, hörte er eine laute Stimme nach ihm rufen. „Sasuke, du verdammter Betrüger“ rief ein blonder, gutaussehender Junge nach ihm und kam auf ihn zu gerannt. „Dir auch einen schönen, guten Morgen Naruto.“ antwortete der Uchiha leicht genervt, als sein bester Freund vor ihm stand. „Spar dir dein Guten Morgen, du Verräter.“ sprach der Blonde. Er war sichtlich sauer auf seinen besten Freund. „Guten Morgen Sasuke.“ sagte nun ein blondes, hübsches Mädchen, das hinter Naruto stand. „Hey Ino, was hat dieser Clown heute schon wieder?“ seufzte der Uchiha und zeigte auf seinen besten Freund. Ino lächelte ihn leicht verlegend an und reichte ihm eine Zeitung aus ihrer Tasche. Sasuke musste gar nicht lang suchen, um zu wissen, auf was die Blonde hindeutete. Ein großes Foto zierte die Titelseite mit der Überschrift „Junge Liebe – Die nächste Generation unserer Elite.“ Das Bild zeigte ein junges Paar Stirn an Stirn, das sich tief in die Augen sah und dabei lächelte. Die Hände des jungen Mannes ruhten auf dem Gesicht des Mädchens. Ihre Körper standen so dicht beieinander, dass nur das Licht des Sonnenunterganges zwischen ihnen durch passte. Das Foto zeigte Sasuke und Sakura, wie sie am Abend zuvor auf dem Balkon standen. Bei dem Anblick musste der Schwarzhaarige leicht schlucken. Er erinnerte sich nur zu gut an diesen Augenblick. Obwohl er genau wusste, dass er der junge Mann auf dem Bild war, wirkte die Person auf ihn fremd. Seine Gesichtszüge waren viel weicher, seine Augen viel strahlender und sein Lächeln viel wärmer, als er es von sich kannte. „Deswegen hatte es der Fotograf plötzlich so eilig.“ murmelte er vor sich hin. „Wann hattest du vor uns das zu erzählen?“ zischte der Blonde ihn wütend an und Sasuke konnte nicht anders als zu Seufzen. Er hatte ganz vergessen seinen besten Freunden von der Verlobung zu erzählen. Das fing ja schon gut an.
 

Nachdem Sakura die ganze Situation von sicherer Entfernung beobachtet hatte, ging sie nun auf den Schwarzhaarigen zu. Als sie neben Sasuke stand, legte er sachte seine Hand zwischen ihren Schulterblättern. „Darf ich euch vorstellen, meine Verlobte, Sakura Haruno. Sakura, das sind meine Freunde Ino und Naruto. Beim letzteren bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ zwinkerte er ihr charmant zu. „Hi, schön euch kennen zulernen!“ sprach sie mit ihrer sanften Stimme und schenkte den Beiden ihr schönstes Lächeln. Ohne es zu merken, setzte sich eine leichte Röte auf Naruto‘s Gesicht. „Äääh … Ich muss dann mal los. Wir sehen uns in der Klasse.“ schrie er während er zur Flucht ansetzte und ließ die anderen drei verwirrt stehen. „Was war denn das?“ fragte Ino perplex. „Ich glaube, Sakura hat ihm Angst eingejagt.“ sprach der Uchiha und konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Es war nicht zu übersehen das sein bester Freund sichtlich eine Schwäche für die Rosahaarige hatte. Das konnte noch lustig werden. Sakura seufzte. „Es tut mir leid!“ flüsterte sie leise. „Ach, das muss es doch nicht. Freut mich dich kennen zulernen, Sakura.“ lächelte das blonde Mädchen sie freundlich an und reichte ihr die Hand.
 

„In den kommenden zwei Wochen werden wir eine Lektüre lesen. Aber bevor ich ihnen verrate, um welche es sich handelt. Werden wir heute einige Kernthemen anschneiden.“ sprach Kakashi zu seiner Klasse. Sakura ging gern zur Schule. Es hatte weniger mit ihren Mitschülern zu tun, wie es bei den Anderen in ihrem Alter der Fall war, sondern mit der Tatsache, dass sie es liebte neue Themengebiete kennen zulernen. Egal, um welches Fach es sich handelte, Sakura liebte es die Welt und ihr komplexes Wesen besser zu verstehen. Auch wenn sie sich in den letzten Jahren im Unterricht lieber dezent zurückhielt, war sie immer mit Herz und Seele dabei.
 

„Naruto, erzähl uns etwas über das Schicksal!“ forderte Kakashi Naruto auf, als er bemerkte, dass dieser gerade nicht aufpasste. Naruto war nicht dumm, aber irgendwie fehlte ihm das gewisse Interesse im Unterricht aufzupassen. Kakashi war sich dieser Tatsache genau bewusst und schreckte deswegen nie davor ab ihn dran zunehmen. „Schicksal … Äääh, ich weiß nicht so genau. Ich glaube nicht so an das Schicksal. Ich denke eher, dass der Mensch einen freien Willen hat und sein Leben selbst bestimmen kann. Jeder kann sein Leben selbst in die Hand nehmen und ist dafür verantwortlich.“ sagte Naruto überzeugt. Naruto‘s Eltern starben bei einem Brand, als er grad einmal fünf Wochen alt war. Seit diesem Tag wurde er von einer Pflegefamilie zu einer anderen weiter gereicht und hatte nie eine richtige Familie bis er als er vierzehn wurde von Jiraiya, einen erfolgreichen Geschäftsmann, adoptiert wurde. Jiraiya war nie verheiratet und hatte keine eigenen Kinder. Deswegen entschloss er sich ein Kind zu adoptieren, dem er einmal sein Imperium vererben konnte. Auch wenn Naruto nicht immer gut behandelt wurde, war er immer ein loyaler, gutgelaunter Junge gewesen. Er hatte stets an sich gearbeitet und wollte in seinem Leben großes erreichen. Er wusste, wenn er nur hart genug arbeiten würde, konnte er alles schaffen.
 

„Shikamaru, erzähl uns etwas über Gut und Böse.“ forderte Kakashi erneut einen Schüler auf. Diesmal traf seine Wahl auf Shikamaru, der alle mit seiner überdurchschnittlichen Intelligenz und so wie Faulheit übertraf. „Ich passe, Kakashi-Sensei.“ gähnte er gelangweilt und machte sich nicht einmal die Mühe über die Frage nach zudenken. „Sasuke, dann erzähl du uns darüber etwas.“ Es hatte keinen Sinn Shikamaru weiter aufzufordern. „Gut und Böse sind ambivalent. Aus Guten Absichten kann manchmal Böses Folgen, wie aus Bösen Absichten manchmal Gutes folgen kann.“ sprach der junge Uchiha kühl und merkte nicht die schmachtenden Blicke der Mädchen hinter sich. Normalerweise beteiligte sich Sasuke nicht am mündlichen Unterricht. Doch Kakashi war ein guter Lehrer, der stets das Wohl seiner Schüler an erster Stelle sah. Er versuchte immer das Beste aus ihnen heraus zu kitzeln. Auch wenn seine Stunden nur halb so lang waren, als die anderen, da er es nie schaffte pünktlich zu sein.
 

„Kiba, erzähl uns etwas über die wahre Liebe.“ forderte Kakashi nun den Braunhaarigen Jungen in der letzten Reihe auf. „Guter Sex!“ sagte Kiba selbstbewusst und die Klasse brach in ein lautes Gelächter aus. Kakashi schüttelte den Kopf. Das schlimme war, dass der braunhaarige Junge das anscheinend ernst gemeint hatte. „Sakura, erklär uns die wahre Liebe.“ und sofort nahm eine fühlbare Stille den Raum ein. „Die Liebe ist nicht Liebe, die schwankend wird, schwankt unter ihr der Grund. Sie ist die Boje, die kein Sturm versenkt, die unerschüttert steht im Zeitstrom. Im flinken Lauf der Zeit unwandelbar besteht die Liebe bis zum Jüngsten Tag.“ sagte Sakura lieblich auf und machte eine kurze Pause. „Das hat William Shakespear einmal geschrieben. Ich glaube, das trifft ganz gut auf die wahre Liebe zu.“ fügte sie hinzu, als Kakashi immer noch nichts sagte. Woher sollte Sakura denn wissen, was wahre Liebe bedeutet? Sie ist ihr bisher ja noch nie begegnet. Allgemein hatte sie nicht viele Erfahrungen mit der Liebe gemacht. Die meisten Menschen, um sie herum spielten ihr ihre Liebe nur vor. Nie hatte Sakura sie leibhaftig gespürt und auch wenn es Momente in ihrem bisherigen Leben gab, wo sie dachte von Liebe umgeben zu sein, stellte sich im Nachhinein heraus, dass es eine Wunschvorstellung ihrerseits war. Je erwachsender sie wurde, desto mehr begriff sie, dass die Menschen Meister im Vorspielen falscher Tatsachen waren. Sie bildeten sich mehr auf das Verhalten anderer ein, als in Wirklichkeit existent war. Sakura hatte früh erkannt, dass Liebe oft nur ein Trugbild war, welches man selbst auf seine Mitmenschen projektierte. Durch unsere Zuneigung für Jemanden interpretieren wir das Verhalten desjenigen falsch und sehen jede ach so kleine, nette Geste als einen Akt der Liebe. Egal, wie viel Sakura über die Liebe las, sie konnte einfach nichts von all dem für sich gewinnen.
 

Als alle Schüler am Nachmittag zu ihren Sportkursen gingen, wartete Sakura am Spielfeldrand der Fußballmannschaft. Da sie noch leicht geschwächt von ihrer Erkältung war, wurde sie diese Woche vom Sportunterricht freigestellt. Sasuke bat sie auf ihn zu warten und so beobachtete sie die Mannschaft beim Training. Verwundert musste die Rosahaarige feststellen, dass auch Ino, sowie Naruto und Sasuke zur Fußballmannschaft gehörte. Ino war das einzige Mädchen im Team, doch wie es aussah konnte sie ohne Probleme mit den Jungs mithalten. Sie war sogar besser, als manch ein anderer. Sakura fand Ino wirklich bemerkenswert. Sie war nicht nur außergewöhnlich hübsch sondern wirkte auch ziemlich selbstbewusst. Sie schien sich mehr als gut mit allen zu verstehen. Die Blonde war genau das Gegenteil von Sakura. Mit ihrer schlichten, offenen Art waren nicht nur die Jungs sondern auch die Mädchen von ihr begeistert. Kein Wunder, dass sie so viele Freunde hatte.
 

„Hey Sakura, können wir kurz mit dir reden?“ sprachen sie einige Mädchen am Spielfeld an, als sie dabei war das Training zu beobachten. „Worum geht es?“ fragte Sakura höfflich und folgte den Mädchen. Bisher wurde sie noch nie von ihren weiblichen Mitschülern angesprochen. „Du bist doch mit Sasuke verlobt?“ fragte sie einer der Mädchen. Sakura nickte. Sie hätte sich schon denken können, dass es um diese Sache ging. Warum sollten sie sonst Sakura ansprechen sollen? „Weißt du, wir finden das gar nicht so toll.“ sprach nun eine Andere, die anscheinend das Sagen hatte und kam auf Sakura zu. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum Sasuke dich uns vorzieht. Hübsches Gesicht hin oder her, du siehst eher nach einer Schlaftablette aus.“ grinste sie boshaft Sakura an. Die Rosahaarige hätte wissen müssen, dass diese Mädchen nichts Nettes vor hatten. Wie blöd von ihr mit ihnen mitgegangen zu sein. „Das geht euch gar nichts an!“ sagte Sakura wütend und drehte sich um, als plötzlich Jemand nach ihrem Arm griff. „Jetzt wirst du auch noch frech.“ zog sie Sakura zu sich, um sie dann in die Arme von zwei anderen Mädchen zu schubsen. „Vielleicht sollten wir dir eine Lektion erteilen?“ grinste das Mädchen erneut und ehe Sakura noch etwas tun konnte, drückten die Beiden anderen sie in Richtung Schwimmbecken. Die hübsche Rosahaarige ahnte böses und versuchte sich vergeblich aus ihren Griffen zu befreien. „Heeeey, lasst mich sofort los!“ schrie sie, doch bevor sie noch ein weiteres Wort sagen konnte, warf man sie ohne zu Zögern ins Becken. Hilflos landete das zierliche Mädchen ins Wasser und tauchte unter. Der Aufprall versetzte ihren Körper unter fürchterliche Schmerzen und das kalte Wasser ließ sie lähmen. Längst vergessene Bilder schossen der Rosahaarigen durch den Kopf. Bilder von einem kalten See, einem kleinen Mädchen, das verängstigt schreite und weinte. „Hilfe“ schrie sie innerlich, doch die Erinnerungen benebelten ihren Körper und wie ein Stein im Meer sank sie langsam auf den Grund. Erschöpft schloss sie ihre müden Augen und gab den hoffnungslosen Kampf auf. Nur wage hörte sie eine Stimme nach ihr rufen und wie in einem Traum erschien plötzlich ein blonder Engel vor ihr und griff nach ihrer Hand. „Mama?“ schoss es ihr mit einem Mal in Kopf. Doch noch bevor sie einen weiteren Gedanken fassen konnte, verlor sie ihr Bewusstsein. Man sagt, dass wenn man durch Ersticken oder auch Ertrinken stirbt, man sich kurz vor dem Tod euphorisch fühle. Was für eine dämliche Aussage. Wer hatte das wohl behauptet? Man konnte ja schlecht die Toten danach fragen und die, die ein solches Schicksal überlebt hatten, waren ganz sicher dem Tod nicht so nahe, um das behaupten zu können. Man sollte wirklich nicht alles glauben, was man las.
 

„Wo bin ich?“ fragte Sakura, als sie die Augen öffnete und im ersten Moment alles nur verschwommen sah. „Im Himmel.“ sprach eine männliche Stimme, die sie nur zu gut kannte. „Was machst du dann hier?“ lächelte sie zaghaft als sie den jungen Uchiha am Fenster gelehnt sah. „Also so dankst du deinem Lebensretter?“ seufzte der Schwarzhaarige und setzte sich an ihr Bett. „Hast du mich aus dem Pool gefischt?“ fragte das hübsch Mädchen leicht irritiert, da sie sich nicht daran erinnern konnte. „Nein, das war Ino. Zum Glück hatte sie mitbekommen, wie dich einige Mädchen „entführt“ hatten. Ich hab dir aber ganz Profi like das Wasser aus der Lunge gepumpt.“ zwinkerte er ihr zweideutig zu. „Ah, du hast dich also an mir vergriffen als ich bewusstlos war. Was für ein Gentleman!“ neckte Sakura ihn und erinnerte sich wieder, wie sie eine blonde Frau im Wasser wahrgenommen hatte. Im ersten Moment hatte sie Gedacht, dass es ihre Mutter sei. Ihr Verstand hatte ihr wohl einen Streich gespielt. „Wenn du dich gut fühlst, dann können wir nach Hause fahren. Naruto und Ino habe ich auch schon vor einer Weile weg geschickt.“ sprach der Uchiha, als er merkte, wie sie sich in ihren Gedanken verlor. Eigentlich wollte er sie fragen, warum sie nicht gegen das Wasser angekämpft hatte. Eigentlich wollte er sie fragen, warum sie nicht einfach hoch geschwommen war. Eigentlich wollte er sie fragen, ob sie beschlossen hatte zu sterben. Aber er konnte nicht. Etwas in tief in ihm hielt ihn davon ab ihr liebliches Lächeln zu vergraulen. „Ok, aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“ hackte die Rosahaarige nach und stellte fest dass sie eine trockene Jogginghose und ein T-Shirt an hatte. „Wir sind im Krankenzimmer der Schule. Keine Sorge, Ino und Shizune, die Schulärztin, haben dich umgezogen.“ antwortete Sasuke, als er sah, wie sie ihren Körper abtastete. Beruhigt lächelte sie ihren Verlobten an. „Sakura?“ hörte die junge Haruno hinter sich und blickte in Sasuke‘s Augen. „Es tut mir leid.“ sagte der Schwarzhaarige und Sakura wusste sofort, dass er den Vorfall mit den Mädchen meinte. „Lass uns nach Hause gehen.“ nahm sie seine Hand und lächelte ihn an.
 


 

Paulo Coelho hatte einmal in einem seiner Bücher geschrieben: Man ertrinkt nicht, weil man unter Wasser taucht, sondern weil man unter Wasser bleibt.

Zwischen Glück und Verhängnis

„Hey, kann ich mich zu dir setzen?“ fragte das hübsche Mädchen schon fast schüchtern. Jetzt waren schon zwei Wochen vergangen seit Sakura und Sasuke zusammen lebten, doch keiner von Beiden traute sich so richtig ein ernstes Gespräch anzufangen. Der Grund war nicht mangelndes Interesse, ganz im Gegenteil, nur keiner von Beiden wusste so Recht, wie man ein solches Gespräch anfangen sollte. „Klar, setz dich!“ rückte Sasuke zur Seite, um der Rosahaarigen Platz auf der Couch zu machen. Seit Sakura bei ihm wohnte, hatte er ihr das Bett überlassen. Es machte ihm nichts aus auf der Couch zu schlafen, doch so langsam wurde sein Rücken in Mitleidenschaft gezogen. Er müsste sich demnächst mit ihr über eine bessere Lösung unterhalten. „Als du mich das erste Mal angesprochen hattest, warst du der Meinung, dass wir uns irgendwoher kennen würden. Ist es dir inzwischen eingefallen, woher wir uns kennen könnten?“ fragte Sakura vorsichtig, um ein Gespräch aufzubauen. Auch wenn sie nicht gern an ihre erste Begegnung zurück dachte, wollte sie gerne wissen, was es damals auf sich hatte. „Ich hatte dich damals mit deiner Mutter verwechselt. Als ich klein war und meine Eltern sich getrennt hatten, hatte deine Mutter uns des Öfteren besucht. Weil du ihr so ähnlich siehst, kamst du mir so bekannt vor und ich dachte wir würden uns kennen. Erst als mir mein Vater dann auf die Sprünge half, war mir klar, dass ich nicht dich sondern deine Mutter kannte.“ erzählte der Schwarzhaarige ruhig ohne das Mädchen aus dem Auge zu verlieren. Sasuke wusste nicht so genau, wie sie auf ihre Mutter zu sprechen war. Das letzte Mal war sie aus dem Uchiha-Anwesen gelaufen. Doch es hatte den Anschein, dass sie inzwischen alles verdaut hatte. Außer ein kleines Seufzen, fiel ihm nichts Beunruhigtes auf. „Meine Mutter hatte mir nie von dir oder Fugaku erzählt. Hast du die Aufnahme auch gesehen?“ fragte sie leise, wobei man ihre Stimme nur noch als ein Flüstern wahrnahm. „Ja, kurz bevor du es gesehen hattest, hat mein Vater es mir gezeigt. Er hatte mir auch seine Geschichte dazu erzählt. Ich selbst kann mich nur wage an deine Mutter erinnern. Ich war damals grad einmal vier oder fünf, aber sie schien sehr nett zu sein.“ sprach Sasuke immer noch vorsichtig. Normalerweise achtete der Schwarzhaarige nicht auf seine Wortwahl, doch bei diesem Thema konnte er nicht vorsichtig genug sein. Er wusste das Sakura den Selbstmord ihrer Mutter nie richtig verkraftet hatte. Auch wenn sie stets darauf bedacht war stark und unnahbar zu wirken, konnte er spüren, dass es nur zum Schutz ihrer selbst diente. Sie versuchte ihr „wahres Ich“ hinter einer Fassade zu verstecken. Doch wer konnte ihr das übel nehmen? Würde nicht jeder von uns so reagieren? Wer serviert schon gern seine tiefsten Gefühle auf einem Silber Tablette? „Das ist doch unverschämt? Sie nimmt sich einfach das Leben und lässt mich ohne zu zögern zurück und denkt trotzdem, sie könne mir meine Zukunft vorschreiben. Woher nimmt sie sich diese Frechheit? In dem Moment, als sie beschlossen hat zu sterben, hat sie dieses Recht abgegeben. Oder? Was hatte sie sich dabei gedacht?“ konnte die Rosahaarige ihre aufkommende Wut nicht mehr unterdrücken. Was machte sie eigentlich hier? Warum hatte sie all dem zugestimmt? Bekam damit ihre Mutter nicht schlussendlich doch, was sie wollte? „Ich glaube, weil sie wusste, dass du in sicheren Händen sein wirst, hatte sie es geschafft sich so leichtfertig das Leben zu nehmen.“ sagte Sasuke wahrheitsgemäß, was er dachte. Auch wenn es hart klang, so wusste er, dass die Wahrheit oft besser war als eine schöngeredete Lüge. „Das ist doch alles total absurd. Sie war wirklich krank im Kopf.“ seufzte das hübsche Mädchen und versuchte sich wieder einzukriegen. Es hatte keinen Sinn sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Sie würde nie die Beweggründe ihrer Mutter nachvollziehen können. „Warum spielen wir dieses verkorkste Spiel mit?“ fragte Sakura wieder ruhig, als ihr die Stille unangenehm wurde. Sie wollte Sasuke verstehen, warum er dem ganzen zugestimmt hatte. Sie wollte verstehen, wie er zu der ganzen Sache stand bevor sie sich zu sehr an dieses Leben gewöhnen würde, bevor sie sich zu sehr an ihm gewöhnen würde. „Sakura, ich hoffe du verstehst mich nicht falsch, aber ich habe nur zugestimmt, weil ich dieses öffentliche Leben satt habe. Mein Vater hat mir Angeboten mich von allen Verpflichtungen zu befreien und Itachi, meinem Bruder, die Mehrheit der Firma zu vererben. Ich werde nur eine unbedeutende Rolle im Vorstand übernehmen und kann somit mein Leben nach meinen Vorstellungen gestalten. Ich weiß nicht, wie lange, dass zwischen uns so funktioniert, aber solange ich meine Freiheit habe, bin ich mit dieser Verbindung einverstanden.“ erklärte Sasuke der Rosahaarigen. Diese Verbindung war für ihn von vornherein nur ein Ticket zur Freiheit. Auch wenn er für Sakura auf eine Art und Weise Mitleid verspürte und sie mehr als nur Anziehend fand, stand für ihm von Beginn an fest, dass sie nur ein Mittel zum Zweck war. Auch wenn das hart klang, hatte Sasuke deswegen kein schlechtes Gewissen. Er hatte sie bisher immer gut behandelt und somit sich nichts vorzuwerfen. Er hielt sie nicht gegen ihren Willen bei sich fest auch nachdem er ihr jetzt die Wahrheit gesagt hatte, war es ihr freier Willen, ob sie weiterhin dieses Spiel mitspielte. Die Entscheidung lag bei ihr! „Ich dachte mir schon, dass dein Vater dir eine Gegenleistung dafür angeboten hatte. Nun gut, an mir soll es nicht liegen, dass du deiner Freiheit beraubt wirst. Solange wir beide etwas Positives von dieser Verbindung haben, bin ich nicht abgeneigt.“ sagte das hübsche Mädchen selbstbewusst und stand auf. Auch wenn Sasuke’s Antwort sie ein wenig verwundert hatte, war sie nicht beleidigt oder ähnliches. Ganz im Gegenteil, sie verspürte Respekt gegenüber Sasuke und seinen Beweggründen. Sie ging immer davon aus, dass Sasuke einer dieser reichen Kinder war, die sich in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit sonnten. Doch zu ihrem verwundern stellte sich jetzt heraus, dass er dieses Leben genauso verabscheute, wie sie selbst. Auch wenn sie nicht der Grund war, warum er ihrer Verlobung zugestimmt hatte, würde Sakura jetzt versuchen Sasuke näher kennen zu lernen und ausnahmsweise ihrem Bauchgefühl vertrauen.
 

„Wow, es sind ja richtig viele Leute gekommen.“ schaute sich die Rosahaarige begeistert um und betrachtete die Menschenmenge auf der Tribüne. „Sasuke und Naruto sind ziemlich beliebt bei den Mädchen. Die verpassen kein Spiel von uns.“ zwinkerte ihr die blonde Schönheit zu. Sakura und Ino standen am Spielfeldrand. Das Spiel hatte noch nicht begonnen. Einige der Jungs wärmten sich auf dem Spielfeld auf, was aber eher an rumalbern erinnerte. Naruto veranstaltete einen Wettbewerb in „wer kann den Ball am längsten auf seinem Fuß balancieren“. Wie es aussah hatte Naruto dafür heimlich trainiert. Sasuke stand auch auf dem Spielfeld, doch er unterhielt sich angeregt mit einer Rothaarigen aus ihrem Jahrgang. Sakura konnte nicht hören über was sie sich unterhielten, doch es hatte den Anschein, dass sich Sasuke hervorragend amüsierte. Sie hatte den Schwarzhaarigen noch nie so lebhaft lachen hören. Flirtete er etwa mit ihr? Ungewollt verspürte sie ein mulmiges Gefühl im Bauch. Irgendetwas störte sie gewaltig an dieser Szene. „Wer ist das Mädchen, das sich gerade mit Sasuke unterhält?“ versuchte die Rosahaarige so gelangweilt wie möglich zu klingen. „Höre ich da etwa ein wenig Eifersucht heraus?“ neckte Ino sie. Es war schlicht unmöglich Ino etwas vorzumachen. Auch wenn Ino und Sakura sich erst vor einigen Tagen kennengelernt hatten, konnte Ino die Rosahaarige schon wie ein offenes Buch lesen. Es war zum verrückt werden, diese Frau hatte einfach einen siebten Sinn für so etwas. „Sie scheinen sich ja gut zu verstehen.“ sprach die Rosahaarige erneut und ging gar nicht auf Ino’s Sticheleien ein. „Das ist Karin aus der Parallelklasse. Sie war mal für einige Monate mit Sasuke zusammen. Karin war die einzige bisher, die länger als zwei Wochen mit Sasuke zusammen sein durfte… natürlich abgesehen von dir… und sie war wohl auch die einzige, die mit Sasuke Schluss gemacht hat. Ich vermute ja schwer, dass er sie mehr als nur gemocht hatte.“ lächelte Ino der Rosahaarigen frech zu. „Also du hättest schon einen Grund eifersüchtig zu sein, so wie die Beiden hemmungslos vor dir flirten.“ schubste die Blonde Sakura nach vorne, so dass sie kurz ins straucheln kam. „Willst du mich umbringen?“ fauchte Sakura ihre angebliche Freundin böse an. „Los, geh schon! Markier dein Revier, sonst schnappt Karin ihn dir weg.“ zwinkerte Ino dem hübschen Mädchen zu. Früher oder später würden die anderen merken, dass Sasuke und Sakura allen nur etwas vorspielten. Wenn Sakura wirklich Interesse an Sasuke hatte, musste sie um ihn kämpfen und ihren Konkurrentinnen zeigen, dass er vergeben war. „Ino, das ist doch nicht dein ernst? Ich bin doch kein wildes Tier.“ lächelte die Rosahaarige ihrer verrückten Freundin zu. Ino hatte eine echt eigene Art sich auszudrücken. „Ab und zu ein wildes Tier zu sein hat noch nie Jemanden geschadet.“ lächelte sie zurück und Sakura wusste genau worauf die Blonde hinaus wollte. Aber vielleicht hatte Ino recht. Auch wenn Sasuke und sie nicht im wirklichen Sinne ein Paar waren, so wollte sie trotzdem nicht, dass er mit irgendeiner Anderen flirtete. Solange sie als verlobt galten, sollten sich die Anderen von ihm fern halten. Sakura hatte noch nicht beschlossen ihn frei zu geben! „Dann zeige ich dir mal meine wilde Seite!“ sprach die Rosahaarige mehr zu sich als zu Ino und legte den Blazer ihrer Schuluniform ab bevor sie das Schauspiel eröffnete. Wie es aussah, hatten Sasuke und Karin ihr Gespräch beendet, da sie sich geradewegs zur Tribüne bewegte. Sasuke widmete sich wieder seinem Team. Das Spiel würde in wenigen Minuten beginnen. Das war der perfekte Augenblick für Sakura. „Sasuke!“ rief sie gerade einmal so laut, dass er sie hören konnte. Der Schwarzhaarige und einige Jungs schauten sie fragend an. Außer Sakura und dem Team war Niemand mehr auf dem Platz. Noch bevor sie an ihrem Plan zweifeln konnte, rannte sie auf Sasuke zu und sprang in seine Arme. Zum Glück war er stark genug oder sie leicht genug, dass er sie, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, mit einem Hieb hoch hob, so dass sie ihre Beine um seine Hüfte schlängeln konnte. „Hey, ich wollte dir nur viel Glück wünschen.“ sagte die Rosahaarige mit ihrer schönsten Stimme und schaute in seine blauen, verwirrten Augen herab. Bevor er ihr antworten konnte, überwindete sie die Distanz zwischen ihren Gesichtern und legte ihre Lippen auf die seine. Es war ein sinnlicher, langer Kuss und wären sie nicht von dem Pfiffen der Anderen gestört wurden, hätte er wahrscheinlich noch lange kein Ende gefunden. Sasuke war sichtlich überfordert mit der Situation. Sakura war ihm gegenüber bisher eher distanziert gewesen. Der Schwarzhaarige war sich schon fast sicher, dass sie gar kein Interesse an ihm hatte. Wie konnte er sich so geirrt haben? Noch nie hatte es ein Mädchen geschafft ihn nur mit einem Kuss aus der Bahn zu werfen. Ihre Lippen waren so weich und süß, dass er sich schon von der Sekunde an, als sie sich ihm wieder entzog nach ihnen sehnte. Es war zum verrückt werden. „Sasuke, du kannst mich wieder runter lassen oder soll das Spiel ohne dich stattfinden?“ lächelte Sakura den Schwarzhaarigen zu, der sie immer noch fest an sich drückte. „Danke!“ rief Sasuke der Rosahaarigen noch hinterher, nachdem er sie wieder absetzte und sie schnell zur Tribüne lief. Dabei entging Sakura nicht Ino’s stolzes Lächeln, welches sie ihr zuwarf. So viel zu dem „wild sein“.
 

Aufmerksam verfolgte Sakura das Fußballspiel. Sasuke’s Mannschaft war sichtlich die stärkere von Beiden. Nicht nur das sie weitaus mehr Ballbesitz hatten, sie spielten auch viel präziser als ihre Gegner. Jeder Pass schien anzukommen. Nur der Torwart, der gegnerischen Mannschaft war ihnen ein Dorn im Auge. Doch kurz vor der Halbzeit kam die Erlösung und Sasuke schoss nach einer perfekten Vorlage von Ino das erste Tor. „Jubel noch so lange du kannst, denn bald hast du nichts mehr zu jubeln.“ hörte die Rosahaarige eine Stimme rechts neben sich und erschrak im ersten Moment. „Ich glaube, dass hast du nicht zu bestimmen.“ sagte Sakura wütend. Was fiel dieser Karin ein ihr so einen Schrecken einzujagen. „Du denkst, nur weil du so ein hübsches Gesicht hast, hättest du Sasuke um den Finger gewickelt. Aber ich erzähl dir mal etwas, jeder hier weiß, dass ich die Einzige bin an der Sasuke ernsthaft interessiert ist. Jeder Blinde sieht, dass zwischen euch nichts läuft. Daran konnte deine kleine Show auch nichts ändern.“ sprach die Rothaarige streng, verfolgte jedoch dabei konzentriert das Spiel. Sie hatte Sakura mit keinem Blick gewürdigt. „Was du denkst oder glaubst interessiert mich nicht. Wenn Sasuke wirklich nur an dir interessiert ist, wie du sagst, wird er es mir schon sagen. Solange tu und lass ich, was ich will. Offiziell bin ich seine Verlobte daran kannst du nichts ändern. Also bitte lass mich das Spiel in Ruhe weiter verfolgen.“ sah Sakura die Rothaarige wütend an. „Und wie ich alles ändern kann!“ entgegnete Karin drohend Sakura’s Blick und verließ die Tribüne. Sakura war außer sich, dieses Mädchen war doch nicht mehr bei Sinnen. Wenn die Rosahaarige doch nur wüsste, wie nah sie damit lag.
 

„Glückwunsch, ihr habt gewonnen!“ schrie Sakura als Sasuke, Ino und Naruto fertig aus den Umkleiden auf sie zukamen. „Das war doch noch nichts. Solange ich dabei bin, können wir gar nicht verlieren.“ grinste Naruto die Rosahaarige an und tippte ihr mit den Zeigefinger auf die Stirn. Inzwischen hatte sich der Blonde Chaot an ihre Nähe gewöhnt. Auch wenn er die Verlobte seines besten Freundes mehr als nur freundschaftlich mochte, versuchte er es mit Leichtigkeit hinzunehmen. Wie sagt man so schön? Wer zu Spät kam, den bestrafte das Leben. „So bescheiden wie immer. Ich glaube ja immer noch, dass es an Sakura’s Kuss lag. Sasuke hat immerhin zwei von den drei Toren geschossen. Er schien mir heute irgendwie beflügelt.“ sagte Ino frech und warf Sakura vielsagende Blicke zu. Ohne etwas dagegen unternehmen zu können, errötete die Rosahaarige. „Oh Süße, dass muss dir nicht peinlich sein. Wir alle würden gern Sasuke auf diese Art und Weise küssen.“ zwinkerte sie ihrer Freundin zu, die jedoch plötzlich den Asphalt ganz interessant fand. „Ino, ich wusste gar nicht, dass du mich auch gern küssen würdest? Du hättest mich einfach fragen können.“ versuchte der Schwarzhaarige das Thema zu wechseln. „Lass mal sein. Ich stehe nicht so auf Polygamie.“ lächelte sie Sasuke an. Ino hatte sittlich Spaß an dem Gespräch. „Komm schon, du Mannsweib. Ich fahre dich nach Hause.“ zog Naruto die Blonde mit sich, die davon alles andere als begeistert war. „Bis morgen!“ schrie der Blonde noch bevor er mit Ino ins Auto stieg.
 

„Hast du vielleicht Lust am Wochenende etwas zu unternehmen?“ fragte Sasuke die Rosahaarige als sie ihnen etwas zum Abendessen vorbereitete. Außer das Fotoshooting, was Fugaku organisiert hatte, hatten die Beiden kaum zusammen Zeit verbracht. Sasuke war immer fest der Meinung gewesen, dass Sakura nichts mit ihm zu tun haben wollte. Sie hatte ihre Gründe, warum sie diese Verbindung einging. Doch das Sasuke einer von ihnen war, hatte er bis heute nicht in Erwägung gezogen. Auch nachdem er ihr seine wahren Beweggründe erläutert hatte, hatte sie es nicht persönlich genommen. Diese Verbindung, die eigentlich nicht absurder sein konnte, begann ihnen beiden unbewusst zu gefallen. „Bittest du mich gerade um ein Date?“ schaute das hübsche Mädchen ihn an und unterbrach das Gemüse scheiden. Auch wenn sie mit ihrer spontanen Aktion auf dem Spielfeld genau auf dieses Ziel aus war, verwunderte es sie dennoch, dass Sasuke dem so schnell nachging. „Ich wollte mich einfach nur für deinen Kuss revanchieren.“ lächelte er ihr neckisch zu. Auch wenn der Schwarzhaarige es nur ungern zu gab, musste er sich gestehen, dass Sakura es ihm ganz schön angetan hatte. Sie war für ihn ein Rätsel und überraschte ihn täglich aufs Neue. Von ihrem fast zu perfekten Aussehen abgesehen, hatte sie tausend andere Facetten, die von ihm entdeckt werden wollten. „Hmmm… wenn das so ist, dann musst du dir wohl etwas ganz besonderes ausdenken. Denn mein Kuss war phänomenal!“ sagte die Rosahaarige stolz und entlockte dem Schwarzhaarigen ein Lächeln. „Um das zu beurteilen, brauche ich eine Wiederholung.“ flüsterte er ihr ins Ohr und brachte das hübsche Mädchen ungewollt zum kichern. Auch wenn Sakura nichts mehr wollte, als Sasuke zu küssen, riss sie sich zusammen. So leicht wollte die Rosahaarige sich ihm nicht hingeben. Sasuke wusste genau, wie er auf Frauen wirkte und nutzte dies schamlos aus. „Heute nicht mehr!“ verweigerte sie den Kuss und widmete sich wieder dem Gemüse zu.
 

„Ich glaube, ich sollte heute besser im Bett bleiben. Irgendwie fühl ich mich nicht ganz wohl.“ seufzte das hübsche Mädchen und setzte sich auf die Couch. Schon den ganzen Morgen hatte sie ein komisches Bauchgefühl. Sie fühlte sich nicht krank oder müde, doch irgendwie ließ sie dieses Gefühl nicht los, dass sie heute im Bett besser aufgehoben war. „Ich lasse dich ganz sicher nicht die Schule schwänzen. Solange du kein Fieber hast, wirst du schön mit mir kommen.“ reichte der Schwarzhaarige seiner Verlobten die Hand und hievte sie mit einem Schwung von der Couch hoch. „Aber was ist wenn die Schule heute von einer Zombie-Invasion angegriffen wird. Dann werde ich wahrscheinlich sterben, weil ich zu langsam bin um wegzulaufen. Du, Ino und Naruto seid ja super Sportler. Doch ich wäre ihnen hilflos ausgeliefert.“ schmollte Sakura und wollte nichts anderes als sich in ihr Bett verkriechen. Es gibt einfach Tage, da wäre es am besten gewesen, dass man das Bett erst gar nicht verlassen hätte. Genau nach so einem Tag fühlte es sich für Sakura heute an. „Da hat wohl Jemand zu viele Animes geschaut. Aber wenn es wirklich hart auf hart kommt, dann werde ich dich beschützen.“ beruhigte Sasuke das hübsche Mädchen, konnte sich jedoch ein Lächeln nicht verkneifen. „Versprochen?“ kniff Sakura sich gespielt böse die Augen zu. „Versprochen!“ streichelte Sasuke ihr aufmunternd über ihr langes, rosa Haar. „Du machst dich lustig über mich?“ sagte Sakura beleidigt, doch konnte sich das kichern nicht verkneifen. „Ich doch nicht!“
 

Nachdem Sakura und Sasuke mit Verspätung in der Schule angekommen waren. Eilte der Schwarzhaarige zum Training. Da Sakura vom Sportunterricht noch freigestellt war, verbrachte sie die Freistunde in der Bibliothek. Es schadete ja nie etwas zu lesen. Oder?
 

Eines was Sakura in ihrem bisherigen Leben gelernt hatte war, dass nie etwas nach Plan lief. Doch trotz der Tatsache, dass dies ein ungeschriebenes Gesetz war, hatten Menschen das Bedürfnis Pläne zu machen. Sie planten ihren Tag, ihr Leben und all das, was sie glaubten es würde in ihrer Hand liegen. Sakura hatte gelernt ohne Pläne zu Recht zu kommen. Sie hatte versucht die Tage so zu nehmen, wie sie kamen. Doch wenn man in Betracht zog, dass sie eigentlich ihr Leben kaum lebte, schien es keine große Sache zu sein. Doch jetzt, wo sich ihr Dasein neu definierte, schaffte sie es nicht mehr ohne planen durch den Tag zu kommen. So schlich ihr unfreiwillig der Gedanke in den Kopf, was sie wohl am Wochenende zusammen mit Sasuke unternehmen konnte. Sie plante in ihrem Kopf den Tagesablauf und ohne jegliche Zweifel daran zu haben, dass etwas nicht nach ihrem Plan laufen würde, riss sie ein ohrenbetäubender Knall aus den Gedanken.
 

„Wenn du auch nur einen Schritt gehst, werde ich dir in den Kopf schießen.“ sprach Karin zu ihr und zielte mit einer Waffe auf die Rosahaarige. Wie gelähmt stand Sakura da und merkte nicht wie das Buch aus ihren Händen glitt. Die wenigen Leute, die in der Bibliothek waren, rannten schreiend raus ohne auch nur einen Gedanken an Sakura zu verschwenden. Aber wer sollte es ihnen übel nehmen? Sie hätte wohl dasselbe gemacht. „Ka… Karin, was ma-machst du hier?“ fragte das hübsche Mädchen und versuchte nicht all zu ängstlich zu klingen. Das konnte Karin doch nicht ernst meinen. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich alles ändern kann! Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir Sasuke einfach so überlasse?“ sprach die Rothaarige ernst und kam einige Schritte auf Sakura zu ohne die Waffe runter zunehmen. Dieses Mädchen war doch krank. Sie konnte doch nicht einfach Jemanden umbringen, weil sie verrückt nach einem Jungen war. „Da-das meinst du do-doch nicht ernst?“ sagte die Rosahaarige und konnte das zittern in ihrer Stimme nicht verbergen. Wie sollte man auch ruhig bleiben, wenn Jemand aus nächster Nähe eine geladene Waffe auf einen zielte? Auch wenn Karin keine Erfahrungen mit dem schießen hatte, würde sie aus dieser Entfernung Sakura leicht treffen. „Und wie ich das ernst meine!“
 

„Hey, was ist hier los?“ fragte Ino aufgebracht, als sie vor dem Schulgebäude stand und die ganzen Schüler zwischen Unmengen Polizisten sah. Ino und die Anderen waren auf den Trainingsplätzen und hatten nichts von dem Durcheinander mitbekommen. „Das ist bestimmt wieder nur einer dieser Sicherheitsübungen.“ antwortete Naruto seiner blonden Freundin und ließ sich nicht die Laune vermiesen. „Hmm… das sieht mir aber gerade ziemlich ernst aus.“ schaute die Blonde skeptisch durch die Menge und beobachtete die aufgewühlten und ängstlichen Gesichter ihrer Mitschüler. Das war definitiv keine Übung! „Ich finde Sakura nicht. Könnt ihr bitte nach Ihr Ausschau halten?“ gab Sasuke besorgt von sich und versuchte in den Mengen einen rosa Haarschopf zu entdecken. Das konnte doch nicht so schwer sein, sonst stach sie auch immer heraus. „Sasuke, kann ich kurz mit dir reden?“ nahm der Schwarzhaarige eine bekannte Stimme wahr. „Kakashi-Sensei, was ist hier los?“ fragte der Schwarzhaarige seinen Lehrer, der ihn gerade angesprochen hatte. Immer stärker wurde dieses kleine, mulmige Gefühl in seinem Bauch, dass hier etwas gar nicht mit rechten Dingen zu ging. „Sasuke, ist Sakura bei dir?“ packte Kakashi den Uchiha an beiden Oberarmen und schauten ihn dringend an. „Nein, sie hatte eine Freistunde und wollte in die Bibliothek. Wir haben nach ihr gesucht, aber finden sie unter den Schülern nicht. Was ist passiert?“ fragte Sasuke erneut und hoffte er würde diesmal eine Antwort bekommen. Wo war Sakura? „Sasuke, du solltest dich vielleicht hinsetzen.“ seufzte der Grauhaarige und ging einen Schritt zurück, um sich nochmal in der Menge umzuschauen. Das war die Bestätigung! Bei der Geisel handelte es sich um niemand geringeres als Sakura Haruno. „Sensei, sagen sie uns endlich, was hier vor sich geht.“ befahl Naruto ungeduldig. Die Situation schien ernster zu sein, als er angenommen hatte. „Ich weiß auch nichts genaueres, aber nach den Zeugenaussagen ist Jemand bewaffnet in die Bibliothek gelaufen und hat auf eine Schülerin gezielt. Bei der Geisel handelt es sich vermutlich um Sakura, da alle Zeugen aussagten, dass es sich um ein Mädchen mit rosanem Haar handelte. Doch bisher ist nur ein Schuss gefallen, den der Täter als Warnung in die Luft geschossen hatte. Also demnach geht es Sakura wahrscheinlich noch gut. Die Polizei ist gerade dabei einen Plan zu entwickeln, wie sie das Gebäude stürmen können. Bisher gehen sie davon aus, dass der Täter sich um eine einzelne Person handelt.“ flüsterte Kakashi vorsichtig, um nicht die Aufmerksamkeit der restlichen Schüler zu erwecken. Er konnte so eine ernst zunehmende Sache vor Sasuke nicht verheimlichen. „Wollen Sie uns verarschen? Sie sagen, Sakura wird gerade von irgendeinem bewaffneten Psychopathen festgehalten und die Polizei hat nichts Besseres zu tun als Pläne zu machen? Ich hol sie da selbst raus!“ schrie Naruto außer sich durch die Gegend, so dass sich einige Schüler nach ihm umdrehten. Der Blonde konnte doch nicht Tatenlos zusehen, wie ein Verrückter höchst wahrscheinlich Sakura etwas antun würde. Er würde diesen unfähigen Polizisten ganz sicher nicht Sakura’s Leben überlassen. „Beruhig dich!“ schrie Ino den Blonden an und hielt ihn zusammen mit Kakashi fest bevor er losrennen konnte. „Lasst mich los!“ wehrte sich der Blonde und versuchte sich loszureißen. Doch Kakashi und Ino hatten ihn fest im Griff und würden nicht nachgeben, solange er sich nicht beruhigt hatte. „Sasukeeee…“ schrie Ino ohne Naruto loszulassen, als sie den Schwarzhaarigen in das Gebäude rennen sah und betete im selben Moment, dass er und Sakura heil da raus kommen würden.
 

„Sakuraaa!“ rief der Schwarzhaarige, als er in der Bibliothek stand und seine Verlobte erkannte. „Sasuke?“ sagten Sakura und Karin, wie aus einem Mund. Anscheinend hatte Sasuke’s Auftauchen die Rothaarige überrascht, denn für einen Herzschlag nahm sie die Waffe runter. Sakura, der das aufgefallen war, nutzte ihre Gelegenheit und rannte auf den Schwarzhaarigen zu. „Haaaalt!“ schrie Karin und feuerte ohne Vorwarnung mehrere Schüsse in Sakura’s Richtung. Das hübsche Mädchen wusste, dass es kein Zurück mehr gab und lief so schnell sie konnte in Sasuke’s Arme. Keine Sekunde später schwärmten die Polizisten ins Gebäude und nahmen Karin fest.
 

„Ich habe dir doch gesagt, ich hätte heute lieber im Bett bleiben sollen.“ lächelte die Rosahaarige leicht ihren Verlobten an. „Ich habe dir doch gesagt, wenn es hart auf hart kommt, werde ich dich beschützen.“ lächelte der Schwarzhaarige erleichtert zurück und nahm eine Hand von ihrem Rücken und strich ihr über ihr langes Haar, das sich unter seiner Hand dunkel färbte. Schockiert schaute er auf seine Hände und registrierte die dunkle Flüssigkeit. Noch bevor ihm überhaupt klar wurde, dass es sich um Sakura’s Blut handelte, brach das hübsche Mädchen in seinen Armen zusammen. Noch bevor er sich überhaupt von seinem Schock erholen konnte, entwich alles Leben aus ihrem Körper. Noch bevor ihm überhaupt bewusst wurde, dass er für Sakura tiefere Gefühle hegte, wurde sie ihm wieder weggenommen.
 


 

Der Musiker John Lennon hat einmal gesagt: Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.

Zwischen Sasuke und Naruto

Als das hübsche Mädchen nach langem Versuchen mühsam ihre Lider öffnete, blendete sie das grelle Licht und unfreiwillig kniff sie ihre Augen wieder zusammen. Gedanklich versuchte sie noch einmal ihre letzten Erinnerungen Revue passieren zu lassen. Sie war in der Bibliothek und machte gerade Pläne fürs Wochenende, als sie einen Knall hörte. Karin stand unmittelbar in ihrer Nähe und bedrohte sie mit einer Waffe. Sasuke war gekommen, um ihr zu helfen doch als sie auf ihn zu rannte, wurde sie mehrmals von Karin angeschossen. Trotz allem rannte sie in Sasuke‘s Arme. Ich habe dir doch gesagt, wenn es hart auf hart kommt, werde ich dich beschützen. Auch wenn ihr Köper fürchterliche Schmerzen durchlebte, ließen sie diese Worte in einen ruhigen, Traumlosen Schlaf fallen. Solange sie denken konnte, hatte sie sich nie mit dem Tod auseinandergesetzt. Auch nach dem ihre Mutter Selbstmord begann, hatte sie nie dieses Thema in Erwägung gezogen. Warum sollte sie auch? Der Tod gehörte zum Leben dazu. Jeder würde einmal sterben. Doch als sie in Sakuke’s Armen zusammenbrach, überkam sie eine Art Glücksgefühl und unweigerlich kam ihr der Gedanke, dass dies eine schöne Art zu streben sei. Doch wie es aussah, war sie alles andere als Tod. Erneut versuchte sie vorsichtig ihre Augen zu öffnen. Langsam drang das Licht durch ihre Lieder und es dauerte eine Weile bis sie sich an die Helligkeit gewöhnte. Schon an der sterilen Decke und an dem kalten Licht, konnte sie ausmachen, dass sie sich im Krankenhaus befand. Vorsichtig bewegte sie ihren Kopf und versuchte so viel wie möglich von ihrer Umgebung zu sehen. Links von ihr erkannte sie Sasuke, der angelehnt neben der Tür stand und dabei die Augen geschlossen hatte. Zum Glück schien es ihm gut zu gehen. Kurzzeitig hatte sie befürchtet, er hätte womöglich auch eine der Kugeln abbekommen. Rechts von ihr konnte sie die Gestalt ihrer Tante erkennen, die auf einen Stuhl saß und mit den Händen ihren Kopf auf dem Tisch vor ihr abstützte. Seit wann war Tsunade aus Europa zurück? Weiter rechts stand ein dunkelhaariger Mann in einem Anzug mit dem Rücken zu ihr und schaute aus dem Fenster. Sie vermutete, dass es sich wahrscheinlich um Fugaku handelte. Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Keiner der Anwesenden schien zu bemerken, dass sie inzwischen wach war. „Was macht ihr den alle für Gesichter? Ist Jemand gestorben?“ versuchte sie heiter zu klingen, doch das sprechen fiel ihr schwerer als Gedacht. Sie fühlte sich dermaßen ausgelaugt und kaputt. „Sakura!“ schrie ihre Tante als erstes und lief zu ihrer Nichte ans Bett. Auch die Beiden Männer kamen näher um sich selbst davon zu überzeugen, dass sie ihre Augen geöffnet hatte. Das hübsche Mädchen blickte in sechs geschockte zugleich besorgte Augen. „Hey!“ lächelte sie schwach zu ihnen rüber. „Wie geht es dir, Kleines? Hast du Schmerzen?“ erkundigte sich Tsunade und küsste ihre Nichte auf die Stirn. Sie war mehr als erleichtert das Sakura endlich wieder bei Bewusstsein war. „Ich fühle mich noch bisschen angeschlagen.“ antwortete die Rosahaarige wahrheitsgemäß. „Was machst du hier?“ schaute sie in die braunen Augen ihrer Tante. Tsunade war die ältere Schwester ihrer Mutter. Auch wenn Sakura sie nur selten sah, hatten sie immer einen guten Draht zueinander gehabt. Tsunade lebte in Europa und hatte dort Medizin studiert. Das letzte Mal hatte die Rosahaarige ihre Tante vor einem Jahr beim zehnjährigen Todestag ihrer Mutter gesehen. „Ich überlasse meine Lieblingsnichte doch nicht irgendwelchen Möchtegernärzten.“ sagte die blonde Frau kurz ohne die Frage konkret zu beantworten. Jetzt war nicht der Zeitpunkt sich über ihre Rückkehr zu unterhalten. „Ich werde einmal dem Arzt Bescheid geben, dass du wieder wach bist. Fugaku würdest du mich vielleicht begleiten?“ sprach die Blonde zu Sakura‘s Verwundern streng und begab sich zur Tür. Was war denn mit ihrer Tante los? „Schön das du wohl auf bist, kleine Sakura!“ lächelte der ältere Uchiha sie an bevor er mit ihrer Tante zusammen das Zimmer verließ. Irgendwie ließ sie das Gefühl nicht los, dass Tsunade etwas vor hatte. Auch wenn Sakura ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich sah, kam sie, was den menschlichen Aspekt betraf, ganz nach ihrer Tante. Somit konnte die Rosahaarige sie mit Leichtigkeit durchschauen. „Hast du Schmerzen?“ holte sie Sasuke’s Stimme aus ihren Gedanken und sie schaute direkt in seine dunkelblauen Augen. Sie würde sich wohl nie an sein schönes Gesicht gewöhnen. „Nein, es geht noch.“ gab Sakura fast schüchtern zu. Warum benahm sie sich wie ein verliebter Teenager? Es war doch nur Sasuke. „Wie lange war ich Bewusstlos?“ fragte sie ihn, da sie sich nicht sicher war, wie viel Stunden inzwischen vergangen waren. „Vier Tage.“ antwortete der Schwarzhaarige und wich ihren Blick aus und schaute aus dem Fenster. „WAS?“ schrie das hübsche Mädchen schon fast. Sie hatte vielleicht damit gerechnet, dass sie höchstens einen Tag verschlafen hätte, aber das sie gleich vier Tage nicht bei Bewusstsein war, erschrak sogar sie. Hatte sie sich wirklich so ernsthaft verletzt? Doch anscheinend hatte Sasuke nicht das Bedürfnis sich mit ihr zu unterhalten, da er angestrengt versuchte sie ja nicht anzuschauen. Wenn Sasuke nicht reden wollte, musste sie es selbst herausfinden, wie es um sie stand. Vorsichtig tastete sie ihren Körper ab und stellte erleichtert fest, dass ihr anscheinend nichts fehlte. Außer einen Verband unter ihrer Brust fiel ihr nichts Schwerwiegendes auf. Beruhigt entspannte sie sich und schloss ihre Augen. Es würde alles schon wieder gut werden, dachte sie gerade als sie plötzlich bekannte Stimmen aus dem Flur entnahm. Tsunade und Fugaku schienen sich gerade heftig zu streiten. Konzentriert versuchte sie das Gespräch zu verfolgen. „Meine Schwester war doch krank im Kopf! Sie hatte gar keine Ahnung wovon sie sprach und du hast sie noch bei diesen unsinnigen Plänen unterstützt. Ich werde nicht zulassen, dass ihr Sakura‘s Leben damit zerstört!“ schrie Tsunade wütend, so dass Sakura und wahrscheinlich auch der Rest des Krankenhauses keine Schwierigkeiten hatten dem Gespräch zu folgen. „Was du für richtig hältst, steht hier nicht zur Debatte. Sakura ist nicht deine Tochter!“ konterte Fugaku doppelt so laut und ließ sich Tsunade‘s Ton nicht gefallen. „Ich habe mit Kizashi telefoniert und nach allem was vorgefallen ist, ist er auch der Meinung, dass Sakura bei mir besser aufgehoben ist. Sie ist immer noch meine Nichte und Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser.“ fauchte Tsunade böse und beendete somit das Gespräch. Wovon sprach Tsunade? Irgendwie konnte sie das alles noch nicht so richtig verstehen. „Meine Tante und dein Vater scheinen sich ja blendend zu verstehen.“ sagte Sakura sarkastisch und versuchte die Stimmung zwischen Sasuke und sich ein wenig aufzulockern, als ihr die Stille unangenehm wurde. Doch es hatte den Anschein, dass der Schwarzhaarige alles andere als locker wurde. „Deine Tante hat Recht! Du bist bei ihr besser aufgehoben, als bei mir. Diese ganze Verbindung war eh ein Witz.“ sprach der Uchiha kühl und schaute seine angebliche Verlobte wütend an. Wie konnte er so dumm sein und solch einer Verbindung zustimmen? Er hatte sich zu sehr auf seine Gefühle verlassen anstatt seinen Verstand anzustrengen. „Wovon redest du?“ fragte Sakura nervös. Auch wenn sie eine Ahnung hatte worauf Sasuke und ihre Tante hinaus wollten, wollte sie all dem kein Glauben schenken. Sie hatte sich doch erst gerade mit der Situation angefreundet. „Ach Sakura, tu doch nicht so dumm. Das mit uns hätte auf Dauer nicht geklappt. Lieber früher als später die Notbremse ziehen.“ seufzte der Schwarzhaarige und hoffte Sakura würde das ohne großes Gerede hinnehmen. „Das könnt ihr doch nicht wieder einmal so einfach über meinen Kopf hinweg entscheiden. Ich habe da auch etwas mitzureden.“ antwortete das hübsche Mädchen wütend und versuchte sich aufzusetzen, zuckte jedoch im selben Moment zusammen und verzog schmerzhaft ihr Gesicht. Sasuke der das mit ansah, kam ihr schnell zu Hilfe und richtete ihr Bett nach oben. Jegliche menschliche Farbe entwich aus ihrem Gesicht und kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Sakura schien große Schmerzen zu haben. Wortlos reichte der Schwarzhaarige ihr ein Glas Wasser. „Warum verstehst du mich nicht? Ich kann nicht immer bei dir sein. Sobald ich dich nur für einen Moment aus dem Auge lasse, scheint dir immer etwas zu passieren. Versteh mich nicht falsch, du trägst daran keine schuld. Aber meinetwegen wollen Menschen dich verletzen. Ich kann dich einfach nicht beschützen!“ sagte der Schwarzhaarige gequält. Er war nicht gut für Sakura. Nur um ein Haar hätte er sie für immer verloren. „Sasuke, das alles ist nicht deine Schuld.“ griff sie vorsichtig nach seiner Hand. „Du verstehst den Ernst der Lage nicht. Du wurdest angeschossen und wärst dabei fast drauf gegangen. Die Ärzte mussten dich während der OP mehrmals wieder beleben und dir drei Kugeln entfernen, dabei wärst du fast verblutete. Tsunade hat dir in den letzten vier Tagen zweimal ihr Blut gespendet. Wir können von einem Wunder sprechen, dass keine lebenswichtigen Organe verletzt wurden und du überlebt hast.“ antwortete Sasuke aufgewühlt und musste sich an die Szene im Rettungswagen erinnern, als Sakura’s kleines Herz verzagte und der Sanitäter sie solange wiederbeleben musste bis er schlussendlich wieder einen Pulsschlag spürte. Auch wenn Sasuke bisher nie gläubig war, betete er zu allen Göttern, dass Sakura ja nicht sterben dürfe. „Sasuke, alles ist okay. Mir geht es gut.“ versuchte Sakura den Schwarzhaarigen zu beruhigen, als sie merkte, wie er sich verspannte. Sie hatte anscheinend allen einen großen Schrecken eingejagt. „Einen Scheiß geht es dir … Ich kann und will das alles nicht. Sakura, ich will DICH nicht!“ sagte der Schwarzhaarige entschlossen und kühl bevor er das Zimmer verließ und Sakura allein zurückließ. Wenn Sasuke Uchiha einen Entschluss fasste, konnte ihn keine irdische oder auch göttliche Macht mehr daran hindern. Er hatte sich endgültig entschieden!
 

„Kleines, der Arzt … Was ist los?“ fragte Tsunade nervös, als sie ihre Nichte weinend und schluchzend auf dem Bett liegend sah. „Sa-Sasuke …“ weinte sie bitterlich weiter und bekam kein weiteres Wort zustande. Sakura wusste nicht, warum Sasuke’s Worte sie so sehr trafen, dass sie nicht mehr aufhören konnte zu weinen. Noch nie hatte sie derartiges gefühlt. Es schien ihr so, als ob man ihr die Luft zum atmen nehmen würde. Noch nicht mal der Schmerz ihrer Wunde ließ sie von dem Schmerz, den sie tief in ihrem Innern fühlte, ablenken. Alles in ihr schien zu zerbrechen und zu Staub zu zerfallen. Doch warum genau fühlte sie sich so? Warum tat das alles ihr so sehr weh? Warum nur? Auch wenn Sakura selbst zu diesem Zeitpunkt ahnungslos war, erkannte Tsunade den Kern ihres Leidens. Mit Bedacht stieg die Blonde zu ihrer Nichte ins Bett und legte die Arme vorsichtig um das hübsche Mädchen. „Es wird alles wieder gut!“ versprach sie der kleinen Sakura und nahm sich innerlich vor ihr alles Glück der Welt zu schenken. Tsunade kannte ihre Nichte gut. Sakura war ein starkes Mädchen und auch wenn sie litt, versuchte sie ihre Schwäche nie zu zeigen. Noch nicht einmal als sechsjährige bei der Beerdigung ihrer Mutter hatte sie eine Träne vergossen. Seit der einen besagten Nacht, hatte Sakura nicht mehr geweint. Doch es brauchte nur einen Uchiha, um aus dem starken, unnahbaren Mädchen wieder die kleine, hilflose Sakura zu machen.
 

„Ich glaube das ist keine gute Idee. Ihr geht es nicht so gut.“ sprach Tsunade draußen auf dem Flur mit einem gutaussehenden jungen Mann, der ihre Nichte besuchen wollte. Nachdem Sakura gestern Abend stundenlang bitterlich weinte, hatte Tsunade den Arzt gebeten ihr ein Beruhigungsmittel zu geben. Um wieder auf die Beine zu kommen, brauchte sie viel Ruhe und Schlaf. Doch sobald sie aufgewacht war, hatte sie wieder angefangen zu weinen. Ihr Schmerz schien endlos zu sein. Alle Versuche ihrerseits Sakura zu beruhigen, waren zwecklos. „Bitte, ich muss sie sehen!“ flehte der Junge sie fast schon an. Seit Sakura angeschossen wurde, hatte er kein Auge mehr zugemacht. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er musste Sakura einfach sehen! „Okay, vielleicht schaffst du es sie zu beruhigen.“ gab Tsunade nach und hoffte das der blonde Junge seine Nichte gut tat.
 

„Hey!“ sprach Naruto vorsichtig, als er das Krankenzimmer betrat. Sasuke hatte seinen besten Freund alles erzählt und ihm auch seinen Entschluss mitgeteilt. Auch wenn Naruto der Meinung war, dass der Schwarzhaarige es ein wenig überstürzt hatte, konnte er es nachvollziehen. Selbst wenn Sasuke es nie zugeben würde, hatte der Blonde schon früh bemerkt, dass sein bester Freund mehr für Sakura empfand als er sich eingestehen wollte. Er machte sich verantwortlich für ihren Zustand und unternahm das erst Beste, was ihm in den Sinn kam um das hübsche Mädchen zu schützen. Naruto hätte nie gedacht, dass Sakura unter Sasuke’s Entscheidung so sehr leiden würde. „Ich will niemanden sehen!“ schluchzte das Mädchen in ihr Kissen herein, welches sie auf ihr Gesicht drückte. Egal, wer sie auch sehen wollte, sie war nicht in der Stimmung um Besuch zu empfangen. „Sakura!“ sprach der Blonde sanft, setzte sich an die Bettkante und nahm ihr das Kissen vom Gesicht. „Naruto?“ gab sie nur schwer von sich und fing noch bitterlicher an zu weinen als vorher. „Hey, nicht weinen.“ gab er seiner Klassenkameradin einen Kuss auf die Stirn und wischte vergeblich ihre Tränen weg. Es zerriss ihm das Herz Sakura so zu sehen. Sie wirkte so gebrochen und verletzt. All die letzten Wochen hatte er sich heimlich gewünscht, dass Sasuke und Sakura dieses Spiel beenden würden, so dass er ihr endlich seine Gefühle offenbaren konnte. Doch jetzt, wo sich seine Wünsche anscheinend erfüllten, plagten ihn Schuldgefühle, wie konnte er jemals solch selbstsüchtige Gedanken gehabt haben. „Erzähl mir, was passiert ist!“ forderte er das hübsche Mädchen aufrichtig auf und ohne mit einer Antwort gerechnet zu haben, erzählte sie von ihrem Gespräch mit Sasuke und den Gefühlen, die es bei ihr auslöste. „Naruto, hol ihn bitte zu mir zurück. Bitte!“ flehte Sakura ihn unter Tränen panisch an. Selbst wenn diese Worte ihn einen Stich in sein Herz versetzten, konnte er nicht anders als sie freundlich anzulächeln. „Ich verspreche es dir. Hör aber bitte jetzt auf zu weinen.“ gab Naruto ihr sein Wort und trocknete somit ihre Tränen. Naruto fühlte sich wie der größte Heuchler dieser Welt. Er wünschte sich nicht sehnlicheres, als mit Sakura zusammen zu sein und gab ihr trotzdem dieses absurde Versprechen, welches er nie vor hatte einzulösen. Aber was hätte er denn tun sollen? Er wollte doch nur ihre schönen Tränen trocknen. War es denn so falsch dafür zu lügen?
 

„Wie geht es ihr?“ erkundigte sich der Schwarzhaarige bei seinem besten Freund, als sie nach dem Training in der Umkleidekabine trödelten. Ino würde sie deswegen wahrscheinlich wieder anmotzen. „Soweit ganz gut.“ log der blonde Chaot seinen Freund an. Wenn es Sasuke so sehr interessierte, wie es Sakura ging, konnte er sie ja auch selbst fragen. „Ein wenig genauer.“ hackte der Schwarzhaarige nach. In letzter Zeit war es ziemlich schwer mit Naruto ein anständiges Gespräch zu führen. Irgendwie blockte der Blonde ihn ab. „Sie hat kaum noch Schmerzen. Ihre Wunden heilen gut. Sie wird am Freitag entlassen und zu Tsunade ziehen. Tsunade hat veranlasst, dass Sakura die Schule wechseln kann. Das sei wohl das Beste nach so einem traumatischen Erlebnis. Oh man … Sasuke, frag sie doch selbst!“ packte Naruto eilig seine Sachen und verließ die Umkleide, damit sein Freund ihn nicht weiter löchern konnte. Die Tatsache, dass Sakura seinetwegen am Boden zerstört war, ließ er absichtlich aus. „Hey, was ist dir über die Leber gelaufen?“ rannte der Schwarzhaarige seinen Freund hinterher. Er konnte sich Naruto’s Laune in letzter Zeit nicht erklären. „Nichts.“ seufzte der Blonde und nahm sich vor sich ein wenig zu kontrollieren. Sasuke konnte nichts dafür, dass er Sakura dieses dämliche Versprechen gegeben hatte. „Hey, musstet ihr euch noch die Beine rasieren, oder warum braucht ihr länger als jedes Mädchen?“ schrie Ino die Beiden Jungs an. Anscheinend hatte sie schon lange gewartet. „Du musst ja nicht gleich so rumschreien!“ gab Naruto genervt von sich. „Was ist dir über die Leber gelaufen?“ fragte die Blonde perplex, da sie ihren Freund noch nie so erlebt hatte. Er benahm sich ja fast wie Sasuke. „Ach, ihr könnt mich mal!“ rief der Blonde sauer bevor er zu seinem Auto los rannte. So viel dazu sich ein wenig zu kontrollieren. „Was ist denn mit dem los?“ fragte Ino den Schwarzhaarigen, der genauso blöd aus der Wäsche schaute wie sie. „Keine Ahnung!“
 

Die nächsten zwei Wochen vergingen Ereignislos. Sakura war inzwischen bei Tsunade eingezogen, die sich entschlossen hatte wieder nach Japan zu ziehen und hier weiter als Ärztin zu arbeiten. Sakura hatte ihr oft genug gesagt, dass sie es nicht ihretwegen machen müsse und sie auch wieder zu ihren Großeltern ziehen konnte, doch Tsunade bestand darauf. Sie hatte schon seit längerem vor wieder nach Japan zurück zu kommen und da sie Single war, hielt sie nichts in Schweden fest. Sie hatte dort die beste Ausbildung, die man hätte bekommen können, genossen. Doch jetzt war es an der Zeit ihr Können in Japan unter Beweis zu stellen. „Tsunade, wenn es okay für dich ist, gehe auswärts essen. Naruto und ich wollten uns treffen bevor ich am Montag wieder zur Schule muss.“ rief das hübsche Mädchen an der Badezimmertür, da Tsunade grad am Duschen war. „Natürlich, Schätzchen. Aber zieh dich bitte warm an und überanstrenge dich nicht. Deine Wunden sind noch nicht ganz verheilt.“ antwortete die Blonde ihr. Sakura hatte wirklich großes Glück gehabt, dass sie bei Tsunade leben konnte. Sie war wahrlich die perfekte Tante. Sowie auch ihre Mutter legte Tsunade nicht viel Wert auf Geld und lebte seit ihrer Jugend ohne jegliche Hilfe ihrer Eltern. Sakura liebte ihre Großeltern sehr, doch konnte ihre Mutter und Tsunade verstehen, warum sie lieber von zu Hause weg wollten. Dieses ganze gesellschaftliche Ansehen, worauf alle immer so viel Wert legten, war ihr einfach zu wider. Deswegen hatten ihre Tante und sie beschlossen, Sakura zukünftig eine öffentliche Schule besuchen zu lassen. Es tat ihr gut wieder ein mittelständisches Leben zu führen. Auch wenn Tsunade durch ihren Job mehr als genug Geld verdiente, liebten die Beiden eher das gewöhnliche Leben. Bis auf Naruto und Ino erinnerte sie nichts mehr an das Leben, was sie vor einigen Wochen noch geführt hatte. Die Beiden Chaoten besuchten sie oft und gerne. Sie war froh, dass Sasuke nicht der Grund ihrer Freundschaft gewesen war und sie sich weiterhin so gut verstanden. Inzwischen kam ihr die Sache mit Sasuke wie ein Traum vor. Je länger sie sich versuchte an die kurzen gemeinsamen Wochen zu erinnern, desto unwirklicher kam ihr alles vor. Manchmal glaubte sie sogar, dass sie sich ihre Gefühle nur eingeredet hatte, doch dann holte sie wieder dieses Gefühl des Erstickens ein und ihr wurde bewusst, dass sie sich verliebt hatte. Doch das was war, wird nie wieder sein. Das hatte Sasuke ihr deutlich klar gemacht. Mit der Zeit würde sie schon darüber hinweg kommen. Nichts währt ewig, sogar dein Schatten verlässt dich, wenn es dunkel wird.
 

„Ach, mach dir keinen Kopf. Du wirst bestimmt schnell neue Freunde finden. Auf öffentlichen Schulen sind die Leute viel offener.“ machte der Blonde Sakura Mut, als sie im Park spazieren gingen. Naruto war eine wirkliche Bereicherung in ihrem Leben. Er war immer gut gelaunt und steckte seine Mitmenschen unbewusst damit an. Wie kam Ino nur darauf, dass Naruto in letzter Zeit schlecht gelaunt sei? „Ja, das stimmt. Aber es ist wirklich Schade, dass wir jetzt nicht mehr in der Selben Klasse sind.“ gab die Rosahaarige traurig zu und seufzte. „Wenn du willst, kann ich mit dir die Schule wechseln.“ lächelte ihr Freund sie an und brachte Sakura mit seiner Aussage zum Lachen. „Das kannst du doch nicht machen!“ lachte sie und ging weiter ohne zu merken, dass Naruto stehen geblieben war. Das war doch nicht sein Ernst? „Du musst mich nur darum bitten.“ sagte der Blonde und schaute ihr dringend in die Augen. „Naruto, das geht nicht. Du kannst doch nicht einfach alles tun, um was ich dich bitte. Und auch das, was ich im Krankenhaus zu dir gesagt hatte, war nicht ernst gemeint. Ich war nur aufgewühlt. Du musst gar nichts für mich machen.“ lächelte Sakura ihren Freund aufrichtig an. Sie hatte in dem ganzen Gefühlschaos den Blonden um etwas wirklich absurdes gebeten und ohne zu zögern, gab Naruto ihr sein Wort. Sie wollte Naruto nicht ausnutzen. Er war inzwischen ihr bester Freund. Er sollte nicht denken, dass ihre Freundschaft an Bedingungen geknüpft war. „Natürlich würde ich alles tun, um was du mich bittest. Sakura, ich wollte dir das eigentlich nie sagen, aber …“ versuchte Naruto irgendwie seine Gefühle auszudrücken. Aber ihm fehlten einfach die Worte. Er ging einige Schritte auf sie zu, so dass er unmittelbar vor ihr stand. Er hatte nie bemerkte, dass Sakura fast eineinhalb Köpfe kleiner war als er. „Darf ich dich bitte küssen?“ fragte er das hübsche Mädchen und umarmte sie ohne Vorwarnung, so dass sie die Röte in seinem Gesicht nicht sehen konnte. „Wa-Was?“ fragte Sakura geschockt und konnte ihren Ohren nicht trauen. Hatte Naruto sie gerade um einen Kuss gebeten? Hatte sie vielleicht etwas verpasst? Sie war immer davon ausgegangen, dass zwischen ihnen nur freundschaftliche Gefühle standen. „Bitte, Sakura!“ murmelte er in ihr Haar hinein und unfreiwillig bekam die Rosahaarige ein schlechtes Gewissen. Naruto hatte wahrscheinlich schon seit längerem diese Gefühle, die über eine gute Freundschaft hinaus gingen und trotz allem war er weiterhin mit Sasuke und auch mit ihr befreundet gewesen. Auch als sie ihm gebeten hatte ihr Sasuke zurück zu holen, ist er, ohne auf seine eigenen Gefühle acht zu geben, darauf eingegangen. Er hatte sich nie beschwert geschweige war er sauer auf sie gewesen. Ganz im Gegenteil, er hatte nie aufgehört für sie da zu sein. Wie konnte sie das nur übersehen? „Ok!“ sagte das hübsche Mädchen schüchtern und schaute plötzlich in zwei verwunderte, hellblaue Augen. Er hatte wohl mit einer anderen Antwort gerechnet. „Wirklich?“ fragte er sicherheitshalber nochmals nach. Sie nickte nur lautlos. Sasuke hätte sie nie nach einem Kuss gefragt. Er hätte ohne zu zögern genommen, was er wollte. Aber wahrscheinlich fragte ein Uchiha nie um Erlaubnis. Vorsichtig strich Naruto eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Jeder seiner Bewegungen wählte er mit Bedacht, um sie ja nicht zu verletzen. Zum ersten Mal fiel Sakura auf, wie gutaussehend Naruto eigentlich doch war. Man hätte ihn sofort auf jedes Magazincover dieser Welt abbilden können und jede Frau würde sich darum reißen. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, zögerte er noch einen Moment, um ihr nochmals die Wahl zu lassen, zurück zu treten. Nach dem sie nicht zurück schrak und stattdessen ihre Augen schloss, nahm er ihr zierliches Gesicht sachte in die Hände und legte seine Lippen auf die ihrer. Es war ein leichter und einfühlsamer Kuss in den Beide für einige Herzschläge verharrten. „Ich liebe dich, Sakura!“ flüsterte der Blonde an ihren Lippen und hielt dabei seine Augen geschlossen, um diesen Augenblick noch einige Sekunden genießen zu können. Erst als er eine warme Flüssigkeit auf seinen Händen spürte, riss er seine Augen auf. Sakura weinte …
 


 

Der Rapper Wiz Khalifa hat einmal gesagt: Cry as much as you want to, but make sure when you're finished, you never cry for the same reason again.

Zwischen Ende und Neuanfang

Hey meine Liebe, es tut mir unendlich Leid, dass ich solange gebraucht habe :( Ich hatte das Kapitel seit längerem schon fertig geschrieben, doch ich fand es so miserabel, dass ich es einfach nicht hochladen wollte. Schlussendlich habe ich mich doch dafür entschlossen, da ich es als einen guten Übergang zur einer neuen Handlungsrichtung sehe. Ich hab mich verändert, mein Stil hat mich geändert , die Geschichte verändert sich. :) Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Meinungen dazu hinterlassen würdet!!
 

xoxo SummerBreeze
 


 


 

In der achten Klasse nahmen wir in der Schule "Romeo und Julia" durch. Als Fleißaufgabe ließ uns Kurenai-Sensei das Stück mit verteilten Rollen lesen. Sai war Romeo. Wie das Schicksal so spielt, war ich Julia. Alle anderen Mädchen waren neidisch, aber ich sah das ein bisschen anders. Ich sagte Kurenai-Sensei, dass Julia eine Idiotin war. Zuerst verliebt sie sich in einen Mann, von dem sie weiß, dass sie ihn nicht haben kann, und dann macht sie das Schicksal für ihre eigene schlechte Entscheidung verantwortlich. Kurenai-Sensei hat mir dann erklärt, dass wenn das Schicksal ins Spiel kommt, man manchmal keine Wahl mehr hat. Im reifen Alter von dreizehn war mir damals ganz klar, dass es in der Liebe wie im Leben darum geht, sich zu entscheiden. Und Schicksal hat nichts damit zu tun. Alle finden das so romantisch: Romeo und Julia – die wahre Liebe. Wie traurig... Wenn Julia blöd genug war sich in den Feind zu verlieben, eine Flasche Gift zu trinken und sich in einem Mausoleum schlafen zu legen, dann hat sie das verdient, was sie bekommen hat. Vielleicht hatte das Schicksal Romeo und Julia tatsächlich für einander bestimmt – aber nur für eine Weile. Und dann war ihre Zeit vorbei. Wenn die Beiden das vorher gewusst hätten, dann wäre vielleicht alles in Ordnung gewesen. Ich habe Kurenai-Sensei damals gesagt, wenn ich erwachsen sei, würde ich mein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Ich würde nicht zulassen, dass ein Kerl mich runterzieht. Kurenai-Sensei meinte, ich würde mich glücklich schätzen können, wenn ich diese Leidenschaft je mit jemandem erleben könnte. Und wenn, dann würden wir für immer zusammen sein.
 

„Was willst du?“, fragte ich ruhig, als sich jemand zu mir stellte. Ohne auch nur meinen Blick zu heben, wusste ich, um wen es sich handelte. „Tsunade und die Anderen machen sich sorgen und suchen schon den ganzen Tag nach dir.“, antwortete er mir kühl ohne mich anzuschauen. Ich nickte. „Und was ist mit dir?“, fragte ich und wendete mich schlussendlich ihm doch zu. Wenn sich die Anderen so sehr um mich sorgten, sollten sie mich doch finden. Er hatte nichts damit zu tun! „Sakura … was soll das Theater?“, seufzte der Schwarzhaarige und fuhr sich genervt durch die Haare. Sie waren länger als in meiner Erinnerung. „Keine Ahnung, sag du es mir. Sasuke, sag du mir doch bitte, warum ihr aus meinem Leben so ein Theater veranstaltet?“, antwortete ich ihm wütend. Ich hatte es satt alles ohne Wiederrede hinzunehmen. „Komm, ich fahr dich nach Hause.“, befahl er mir ohne auf meine Frage einzugehen. Darauf konnte er lange warten! „Fahr zur Hölle Sasuke!“, zischte ich ihn noch wütender an und ging in die entgegengesetzte Richtung. Auch wenn ich mir unser Zusammentreffen anders vorgestellt hatte, wollte ich mich jetzt auf keinen Fall seinem Willen beugen. Ich war keine Schachfigur, die man nach Lust und Laune verschieben konnte, wie es einem gerade passte. „Sakura, jetzt benimm dich doch nicht wie ein Kleinkind!“, rief Sasuke mir hinterher ohne Anstalten zu machen mir zu folgen. Er wusste, dass ich nicht vor ihm weglaufen würde. Auch wenn es mich ärgerte, hatte Sasuke recht. Wenn ich ernsthaft wollte, dass man mich, wie eine Erwachsene behandelte, musste ich mich auch dementsprechend benehmen und vor der Schule einfach abzuhauen, sprach für alles andere als ein Erwachsenes Verhalten. Doch nachdem mich Tsunade heute Morgen vor meiner neuen Schule abgesetzt hatte, hatte ich es nicht geschafft das Gebäude zu betreten. Es war seltsam, doch ich stand vor den Toren des Gebäudes und brachte es nicht über mich mit den anderen Schülern hinein zu stürmen. Ich fühlte mich fehl am Platz. Es lag nicht daran, dass es eine öffentliche Schule war, nein, ich fühlte mich einfach nicht dazugehörig. Ich war wie eine schwarz-weiß Figur in einem Farbfilm. Egal, wie sehr ich mich auch bemüht hätte mich anzupassen man sah es mir schon äußerlich an, dass ich nicht dazu gehörte. Nicht nur in meiner neuen Schule sondern in diese ganze Welt. Ich gehörte weder hier noch sonst wo hin. Diese Tatsache war mir schon immer klar gewesen, doch in den letzten Wochen mit Sasuke hatte ich begonnen es zu verdrängen. Ich hatte begonnen wirklich zu hoffen, dass es irgendwo auf dieser Welt doch ein kleines Fleckchen für mich gab. Ich hatte begonnen zu glauben, dass es an Sasuke’s Seite wäre. Ich blieb stehen. Sasuke hatte recht, ich durfte mich nicht, wie ein Kleinkind benehmen. Schritt Eins: Ich musste die Sache zwischen uns endlich beenden. Was auch immer für Gefühle ich angefangen hatte für ihn zu hegen, heute musste ich damit abschließen. „Wir müssen reden!“, drehte ich mich wieder zu ihm um und sah ihn in die Augen. „Ich fahre dich erst nach Hause!“, forderte er und vergrub seine Hände in den Hosentaschen. „Setzen wir uns, es ist nur ein Gespräch.“, lächelte ich freundlich und deutete auf die Bank hinter ihm. Zwischen meinen Sätzen und gespielten Lächeln, sah ich seine Angst und Schuldzuweisungen, wie er sich fragte, warum er überhaupt gekommen war. Ich wollte ihm wissen lassen, dass ich es besser wusste, was für mich gut ist, denn schließlich wusste ich es auch am besten. Ich musste versuchen hinter seine Verteidigung kommen. „Die Sache mit Karin war nicht deine schuld!“, sagte ich und legte meinen Kopf in den Nacken, um in den Himmel schauen zu können. Ich hatte bisher mit niemanden darüber geredet, was in der Bibliothek geschehen war. „Willst du jetzt wirklich darüber reden?“, seufzte Sasuke genervt und schaute starr nach vorne. „Ja!“, sagte ich entschlossen und beobachtete ihn vom Augenwinkel. Es war nicht zu übersehen, dass er sich selbst die Schuld dafür gab. „Sakura, was willst du von mir hören? O danke, dass du das sagst, jetzt fühl ich mich schon viel besser.“, schrie er fast schon und schaute mich gequält an. Erst jetzt merkte ich die dunklen Schatten unter seinen Augen. Anscheinend bekam er zu wenig Schlaf. „Du musst das nicht …“, schüttelte ich leicht den Kopf und strich ihn aufmunternd über die Schulter. „Du checkst es nicht, oder? Es ist meine Schuld! Verdammt, Karin wollte dir nur meinetwegen weh tun. Du warst nur meinetwegen in der Schule, obwohl du mich morgens noch darum gebeten hattest zu Hause bleiben zu können. Versteh es Sakura, du wärst nur meinetwegen fast gestorben!“, fing er an seine Stimme zu heben und ich seufzte. Irgendwie auf eine absurde Art und Weise hatte er Recht. „Du hattest angefangen mir mehr zu bedeuten.“, gab ich ehrlich zu. Ich konnte die drei magischen Worte nicht aussprechen. „Sakura, ich kann das nicht…“, senkte er wieder seine Stimme ohne den Blick von mir zu wenden. „Ich weiß!“ „Naruto hat mich geküsst und mir seine Liebe gestanden.“, fing ich erneut an zu sprechen und lenkte vom Thema ab. Auch wenn ich mir schon gedacht hatte, dass er meine Gefühle nicht erwidern würde, traf mich der Schmerz wie ein Blitz und ließ mein Herz und meine Seele zu Staub zerfallen. „Er hat es mir erzählt.“ „Ino ist in Naruto verliebt.“ „Das erklärt ihr seltsames Verhalten.“ Nachdem Naruto mich geküsst und ich angefangen hatte zu weinen, hat er mich wortlos nach Hause gebracht, wo Ino auf mich wartete. Als ich schließlich meine Tränen unter Kontrolle hatte, habe ich ihr alles erzählt. Auch wenn sie versucht hatte mir Trost zu spenden, hatte ich bemerkt, dass sie mehr für Naruto empfand, als sie zugab. Fast panisch hatte ich ihr erklärt, dass ich nichts von ihm wolle, doch alles, was sie dazu sagte war, dass Naruto in ihr nie mehr als einen Kumpel sehen würde und sie sich damit abgefunden hätte. Nach diesen Worten war sie wieder gegangen und ließ mich alleine zurück. Was war das für eine absurde Welt? Wenn es irgendwo einen Gott gab, konnte dieses Trauerspiel doch nicht sein Ernst sein, oder? Ino liebte Naruto, Naruto liebte mich, ich liebte Sasuke und Sasuke liebte wahrscheinlich nur sich … War das unser Schicksal? Wo war der Sinn darin versteckt? „Warum bist du ausgerechnet hierhin geflüchtet?“, holte mich Sasuke’s Stimme wieder in die Realität und ich musste kurz darüber nachdenken, was er damit meinte. „Seltsam, oder? Ich hatte gar nicht bemerkt, wie ich den Zug hierhin genommen hatte und ehe ich mich versah, stand ich hier. Ich war noch nicht einmal bei der Beerdigung dabei gewesen.“, lächelte ich in die Leere und schweifte mit dem Blick über den Friedhof. Zum ersten Mal hatte ich das Grab meiner Mutter besucht. „Sasuke?“ „Ja?“, fragte er mich und schaute mir in die Augen bevor ich sein viel zu schönes Gesicht in die Hände nahm und ihn zu mir zog, um im nächsten Moment meine Lippen auf die Seine zu legen. Es war ein leichter, sanfter Kuss in dem wir nicht länger als einen Herzschlag verweilten. „Ich nehme ein Taxi. Lebewohl Sasuke!“, flüsterte ich noch an seinen Lippen ehe ich aufstand und ihn versteinert zurück ließ. Mein Vater hatte über meinen Kopf hinweg entschieden, als er mich zu meinen Großeltern geschickt hatte. Meine Mutter hatte über meinen Kopf hinweg entschieden, als sie mir in der Videobotschaft erklärt hatte, dass ich Sasuke heiraten soll. Fugaku hatte über meinen Kopf hinweg entschieden, als er Sasuke’s und meine Verlobung öffentlich bekannt gegeben hatte. Tsunade hatte über meinen Kopf hinweg entschieden, als sie mich zu sich nahm und Sasuke hatte über meinen Kopf hinweg entschieden, als er beschloss, dass es besser wäre, wenn wir getrennte Wege gehen würden. Doch diesmal entschied ich über alle Köpfe hinweg, in dem ich beschloss meinen eigenen Weg zu gehen. Irgendwann einmal würde ich vielleicht darüber lachen, wie ich zur Liebe unfähigen Person es wirklich geschafft hatte mich in einem jungen Mann zu verlieben, der selbst unfähig war Liebe zu geben. Doch in diesem Augenblick konnte ich nichts anders als die bitterlichsten Tränen zu vergießen, die ich jemals geweint hatte. Es war das Letzte Mal das ich wegen Sasuke Uchiha weinen würde …
 

Wie ich im reifen Alter von dreizehn schon gesagt hatte, ich würde mein Schicksal selbst in die Hand nehmen und mich nicht von einem Kerl runterziehen lassen. Leider hatte Kurenai-Sensei unrecht! Nicht jede Liebe machte einen glücklich und vor allem nicht jede Liebe war für die Ewigkeit bestimmt …
 


 

Irgendwo einmal stand geschrieben: Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann glücklich werden.

Zwischen Möchtegern und Sein

Hey meine Lieben, danke für die tollen Feedbacks! Ich habe es endlich wieder einmal geschafft weiter zu schreiben. Hoffe die Wendung gefällt euch :) Hinterlasst mir doch einen Kommentar, ob euch der Verlauf zusagt :* wie ihr bemerkt habt , sind die Zitate kursiv und aus Grey's Anatomy, wenn ihr die Folgen dazu wissen wollt , gebt mir einfach Bescheid ^^
 

xoxo SummerBreeze
 


 

Acht Jahre nach dem letzten Kapitel in New York
 

Nach langem Nachdenken und vielen schlaflosen Nächten bin ich von einer Sache überzeugt: So etwas wie einen Erwachsenen gibt es nicht. Wir werden zwar älter, ziehen irgendwann von zu Hause aus, verlassen unsere Familien und gründen unsere eigene Familie. Aber die grundlegenden Unsicherheiten, die tief sitzenden Ängste und all die alten Wunden werden einfach mit uns zusammen erwachsen. Wir wachsen, wir werden größer, wir werden älter. Aber die meiste Zeit sind wir immer noch ein Haufen Kinder, die auf einem Spielplatz herumlaufen und verzweifelt versuchen dazuzugehören. Ohne Eltern, denen man sich widersetzen kann, brechen wir die Regeln, die wir uns selber aufgestellt haben. Wir kriegen Wutanfälle, wenn wir nicht das bekommen, was wir wollen. Wir verraten unseren besten Freunden Geheimnisse im Dunkeln. Wir suchen nach irgendjemandem, der uns tröstet. Und wir hoffen gegen alle Logik, gegen alle Erfahrung. Wie die Kinder geben wir die Hoffnung nie auf.
 

Genervt stand ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit vor meinem Kleiderschrank und wusste selber nicht genau nach was ich eigentlich suchte. „Sakura, du musst in einer halben Stunde los, wenn du pünktlich sein willst.“, sprach meine Mitbewohnerin besorgt und setzte sich auf mein Bett. Dieser Ton war typisch für Hinata. Seit unserer ersten Begegnung schon bemutterte sie mich auf eine liebevolle Art und Weise. Ich hatte bisher noch nie einen liebenswürdigeren Menschen kennen lernen dürfen und um ehrlich zu sein, zweifelte ich, dass überhaupt einer existierte. „Hina…“, seufzte ich und schaute sie verzweifelt an. „Ich habe dir doch gesagt, du kannst mein graues Chanel…“ „Nein!“, unterbrach ich sie und zog mir schnell mein beige/braun-geblümtes Lieblingskleid und eine passende Strumpfhose dazu meine neuen Wildlederstiefel aus meinen Schrank heraus. Hinata tat schon ohnehin viel zu viel für mich und außerdem wollte ich mich wohl in meiner Haut fühlen, wenn ich schon Jemanden um Geld anflehen musste. „Wie du meinst, aber beeil dich du hast noch fünfzehn Minuten!“, rief mir meine dunkelhaarige Freundin zu ehe ich im Bad verschwunden war, um mich in Rekordzeit fertig zu machen. Heute durfte einfach nichts schief laufen! Ich kam, dank Hinata’s Verbindungen, an einem Termin bei Hoozuki & Partner, die wahrscheinlich lukrativste Bank in den Vereinigten Staaten. Dies war meine letzte Chance einen Kredit zu bekommen. Schon seit zwei Jahren war ich dabei meinen Traum von einer eigenen Spezialklinik für Neurochirurgie zu verwirklichen. Nachdem ich endlich vor kurzem den perfekten Standort gefunden hatte, musste ich nun an das passende Kleingeld kommen. Diese Aufgabe gestaltete sich doch schwieriger als Gedacht. Keine Bank wollte mir in der geforderten Höhe einen Kredit ausstellen. Sie fanden mein Projekt zu speziell oder auch zu unausgereift. Ich war Ihnen viel zu jung und unerfahren um ein derartiges Projekt zu leiten. Egal, wie gut ich vorbereitet war, keiner der Banken wollte mich ernst nehmen. Im Endeffekt musste mir Hinata beziehungsweise ihr Cousin Neji helfen, um an einen Termin bei Hoozuki & Partner zu kommen. Ohne die richtigen Kontakte kam man in unserer Welt halt nicht weiter. „Fertig!“, schrie ich und stürmte aus dem Bad, um mich meiner besten Freundin zu präsentieren. „Perfekt!“, lächelte Hinata mich an und ich betrachtete mich noch einmal im Spiegel. Ich hatte mein langes, welliges Haar zu einem hohen Zopf gebunden und mich nur dezent geschminkt. Es sah nach nichts besonderem aus, jedoch liebte diesen Bohemian-Style, der ungewöhnlich gut mit meiner blasen Haut harmonierte. Auch wenn ich vielleicht unpassend gekleidet war, wollte ich mich nicht mehr umziehen. Ich hatte schon lange aufgehört mich der Gesellschaft anzupassen um dazuzugehören. Mehr als mein halbes Leben hatte ich damit verbracht mich anderen anzupassen, doch seit ich Japan verlassen hatte, ließ ich diesen Teil meines „Ichs“ ebenfalls zurück. Sakura Haruno gab es schon lange nicht mehr, ich war Dr. Sakura Senju.
 

„Guten Tag, Senju mein Name. Ich habe um 15 Uhr einen Termin bei Herrn Suigetsu Hoozuki.“, stellte ich mich der Empfangsdame vor und bekam im ersten Moment nur verachtende Blicke zu spüren. „Herrn Hoozuki kam leider etwas dazwischen sein Geschäftspartner wird Sie empfangen. Nehmen Sie bitte erst einmal Platz.“, sprach die junge Blondine monoton und musterte mich abfällig von oben bis unten. Ich entsprach anscheinend nicht ihrem Geschmack. „Danke!“, setzte ich mich in den Wartebereich und ließ den Blick durch den Raum gleiten. Dieses Gebäude war wirklich beeindruckend. Es war vom Architekten Adrian Smith, der auch den Burj Khalifa in Dubai entworfen hatte. Auch wenn das Gebäude „nur“ 85 Stockwerke hatte, stand es dem Burj Khalifa in nichts nach. Die Wände bestanden vollkommen aus Glas. Vom Fahrstuhl bis hin zu den Büros war alles aus massivsten Glas. Unweigerlich stellte sich mir die Frage, wie wohl es in den Toiletten aussehen würden? Der Boden war aus feinsten, schwarzen Marmor und ich konnte schwören, dass ich mich darin spiegelte. Doch was mich am meisten beeindruckte, war die Decke. Sie war schwarz und mit tausenden kleinen LED-Lichtern ausgestattet, als ob man in einen klaren Sternenhimmel schauen würde. Ich liebte schon immer die Nacht mehr als den Tag. „Miss Senju, bitte folgen Sie mir.“, holte mich die Empfangsdame aus meinem Tagtraum und ich eilte unelegant hinter ihr her. „Der Fahrstuhl fährt Sie in das Büro“, erklärte mir Blondie und drückte auf das 85. Geschoss. „Danke!“ sagte ich noch bevor die Türen sich schlossen und schenkte ihr ein gespieltes Lächeln woraufhin sie den Kopf schüttelte und wieder zu ihren Platz stolzierte. Wenn alle hier so waren, konnte ich mir wohl einen Kredit abschminken. Unfreiwillig bekam ich ein mulmiges Gefühl im Magen und verfluchte mich im selben Moment dafür, dass ich nicht Hinata’s graues Chanel-Kostüm an hatte. Ein Blümchenkleid, war das denn wirklich mein Ernst? Adieu, schöne Klink!
 

„Ähm…Guten Tag…“, versuchte ich nervös auf mich aufmerksam zu machen, als ich aus dem Fahrstuhl trat und ein junger Mann mit den Rücken zu mir gewandt aus dem Fester beziehungsweise aus der Wand nach draußen schaute. Ich, dumme Nuss, hatte doch wirklich vergessen nach dem Namen des Partners zu fragen. „Ich hatte einen Termin wegen eines möglichen Kredits.“, erklärte ich. „Hn.“, kam es von den Dunkelhaarigen genervt während er sich endlich zu mir wandte. „Sa-Sasuke …“, flüsterte ich beinahe und kauerte nervös auf meine Lippen, als ich den Schwarzhaarigen erkannte. Dieses makellose Gesicht würde ich wahrscheinlich nie vergessen können auch wenn noch so viel Zeit vergehen würde. „Sakura…“, sagte er ebenfalls meinen Namen und ich hätte wetten können, dass für eine Millisekunde ihm seine Gesichtszüge entglitten bevor er wieder seine kühle Maske aufsetzte. Ich konnte nicht sagen, ob er sich freute oder wütend war. „Lange nicht mehr gesehen.“, lächelte ich unbeholfen und durchbrach die erdrückende Stille. Ich konnte selber nicht sagen, ob ich mich freute oder schreiend aus dem Gebäude laufen wollte. „Du bist also Suigetsu Hoozuki’s Partner.“, stellte ich, so intelligent, wie ich doch war, fest und hoffte, dass Sasuke doch endlich etwas sagen würde. „Setz dich.“, forderte Sasuke mich auf und deutete auf einen der beiden Sessel mitten im Raum. Ich hatte ganz vergessen, dass aus seinem Mund alles, wie ein Befehl klang und ging seiner Forderung widerwillig nach. Eigentlich fühlte ich mich ganz wohl dort wo ich stand, so ganz in der Nähe des Fahrstuhls. Sasuke bewegte sich ebenfalls, jedoch setzte er sich nicht auf den Sessel neben mir sondern ging nur vor seinen gigantischen Schreibtisch um sich lässig dagegen lehnen zu können. „Du hattest einen Termin bei Suigetsu?“ „Ähm ja…“, bestätigte ich und hatte Schwierigkeiten mich daran zu erinnern, warum ich eigentlich hier war. „Es ging um einen Kredit, wenn ich mich nicht täusche.“, half mir Sasuke auf die Sprünge. „Ja, ich brauche einen Kredit in Höhe von sechshundert Millionen Dollar.“ „Wozu brauchst du so viel Geld?“, fragte Sasuke und mich beschlich das seltsame Gefühl, dass er eher aus Neugier als aus geschäftlichen Gründen nach hackte. „Ich möchte mich gern selbstständig machen und eine Spezialklinik und Forschungseinrichtung für Neurochirurgie und Orthopädie gründen.“, erklärte ich ihm und öffnete meine Mappe, um ihm einige Dokumente zu präsentieren. Ich konnte nicht eischätzen, ob es für mich wirklich zum Vorteil war, dass ausgerechnet Sasuke Uchiha sich als Partner von Suigetsu Hoozuki herausgestellt hatte. „Hier siehst du die Baupläne und Entwürfe vom INI – International Neuroscience Institute. Ich habe im Sunset Blvd in Los Angeles gleich in der Nähe des Children's Hospital Los Angeles den passenden Standort gefunden. Um die Baugenehmigung und alle anderen rechtlichen Angelegenheiten kümmert sich die New Yorker Kanzlei Sabakuno & Sister.“, breitete ich die Unterlagen auf den kleinen Tisch vor mir aus. „Du hast Hyuuga & Hyuuga Design für dich gewonnen?“, stellte Sasuke fest und nahm sich einen Entwurf von der Klinik zur Hand. „Ja, Hinata Hyuuga selbst, die jetzige CEO, hat die Baupläne entworfen.“ „Ja, ich kenne sie flüchtig.“, richtete er seinen Blick wieder auf mich und ließ mich für einige Sekunden die Luft anhalten. In den letzten sieben Jahren hatte er sich sehr verändert. Natürlich hatte er noch immer dieses verbotene hübsche Gesicht, jedoch sah es viel männlicher und reifer aus als damals. Auch sein Köper war nicht mehr der eines Oberstufenschülers sondern viel muskulöser und definierter. Man konnte nicht leugnen, dass seine äußerliche Veränderung zu seinem Gunsten ausgefallen war. Dennoch gab es eine Veränderung, die mich mehr als störte. Sasuke war für meinen Geschmack viel zu emotionslos geworden. Nicht dass er früher ein herzlicher Mensch war, doch mir gegenüber hatte er stets einen Hauch Wärme gezeigt. Anscheinend war davon nichts mehr übrig geblieben. „Sie ist meine Mitbewohnerin.“, gab ich zu um die aufkommende Stille erneut zu brechen. „Wie bitte?“ „Hinata Hyuuga ist meine Mitbewohnerin. Wir haben uns in Yale kennengelernt.“, drückte ich mich besser aus, so dass auch Sasuke es verstand. „Du warst in Yale?“ „Ja, ich habe dort Medizin studiert und spezialisiere mich derzeit auf Neurochirurgie.“, versuchte ich nur so viel wie nötig von mir preiszugeben und er nickte. Es fühlte sich seltsam an Sasuke über mein Leben zu informieren. Wir waren uns inzwischen fremd. „Ich gehe deine Unterlagen noch einmal durch und lege sie dann Suigetsu vor. Danach können wir erst entscheiden, ob wir dir einen Kredit ausstellen können.“ „Natürlich!“, antwortete ich und ordnete meine Dokumente wieder zusammen um sie ihm reichen zu können und präzise darauf Bedacht zu sein bloß keinen Köperkontakt herzustellen. „Soll ich sie vorher kopieren lassen?“ „Nicht nötig, das ist schon die Kopie. Danke!“, verbeugte ich mich und schritt langsam in Richtung Fahrstuhl. Ich bemerkte, wie Sasuke, natürlich mit angemessenem Sicherheitsabstand, mich begleitete und mitten im Raum inne hielt, als ich den Fahrstuhl erreichte. „Auf Wiedersehen, Sasuke.“, drehte ich noch einmal zu ihm um ehe ich den Knopf betätigte. „Auf Wiedersehen, Sakura.“, waren seine letzten Worte, die meinen Magen zusammenkrampfen ließen. Das konnte doch nicht das Ende gewesen sein… „Sasuke!“, stellte ich mein rechtes Bein zwischen die schließenden Türen und ließ den Genannten aufhorchen. „Es hat mich wirklich gefreut dich wieder gesehen zu haben.“, lächelte ich aufrichtig während die Türen sich wieder schlossen.
 

Manchmal geht das Schicksal wirklich seltsame Wege. Ich hatte mit meinen jungen siebzehn Jahren entschieden Japan zu verlassen und somit auch Sasuke den Rücken gekehrt. Gegen alle Meinungen bin ich zu meinen Vater nach Maine gezogen, um fern von allem Drama ein gewöhnliches Leben zu führen. Sasuke war ein wichtiger Teil meines Lebens gewesen, man könnte schon sagen, der wichtigste Teil. Denn ich glaube nur durch ihn hatte ich den Tod meiner Mutter überwinden können. Auch wenn er selbst wahrscheinlich nichts davon wusste, hatte er es tatsächlich geschafft in meine leere Hülle, die sich Köper nannte, Leben einzuhauchen. Durch seine bloße Anwesenheit und kleinen unbedeutenden Gesten schlich er sich in mein Herz und zeigte mir, woran ich schon lange nicht mehr geglaubt hatte, dass ich zur Liebe fähig war. Diese Erkenntnis veränderte mich und mein ganzes restliches Dasein. Das kleine, verlorene Mädchen, dass stets nur darauf Bedacht war nicht aufzufallen und niemanden zur Last zur fallen, wurde an dem Tag erwachsen und entschloss sich fern von alles und allem einen Platz in der Welt zu schaffen. Sasuke Uchiha, dieser Name brannte sich bin in alle Ewigkeiten in mein Herz und doch lief ich vor ihm weg, denn nur er besaß die Macht diesen besagten Muskel so sehr Schmerzen zu lassen, dass ich oben und unten nicht mehr kannte.
 

„Erbarme dir Gott, Allah und Buddha, wenn du nicht im Sterben liegst.“, sprach eine verschlafene Stimme am Telefon. „Hey Ino, ich bin’s Sakura.“ „Sakura, du weißt schon, dass wir es gerade 2 Uhr morgens in Tokio haben?“ „Sorry Ino, soll ich dich später anrufen?“ „Schon okay, was gibt es so dringendes?“, hörte ich Ino am anderen Ende seufzen. Ich hatte doch wirklich vergessen an die Zeitverschiebung zu denken. Arme Ino! „Tut mir leid!“ „Ach quatsch, jetzt schieß schon los!“, sagte sie nun munter und auch wenn der Pazifische Ozean zwischen uns lag, konnte ich ihr Lächeln auf ihrem schönen Gesicht erkennen. „Ähm …. Ja … Du weißt wer … ich hab ihm gesehen.“ „Du hast Voldemort gesehen?“, lachte Ino in den Hörer rein. „Sehr witzig, nein, ich meine Sasuke.“ Seit ich Ino von meinem Entschluss nach Amerika zu ziehen gebeichtet hatte, hatten wir im stillen Einverständnis kein Wort mehr über den besagten Uchiha verloren. Es war ein ungesagtes Gesetz unserer langen Freundschaft meine gemeinsame Vergangenheit und jegliches andere, was den Uchiha betraf in keiner Konversation zu erwähnen. Es diente zu meinem eigenen Schutz! „Bist du noch dran?“ „Äh, ja. Ich muss das nur kurz verdauen.“ „Wusstest du, dass er in New York ist?“ „Ja … ich wollte es dir … aber ich dachte …“ „Danke, dass du es mir nicht gesagt hattest.“, unterbrach ich meine beste Freundin. Ich war froh, dass sie mich im Dunkeln gelassen hatte. Mit einer derartigen Information hätte ich womöglich so schnell wie nur möglich wieder das Land verlassen. Mein Selbsterhaltungstrieb hatte sich in den letzten Jahren enorm gesteigert. „Wie kam es dazu?“, meldete sich Ino wieder zu Wort. „Ein eigentlich wirklich verrückter Zufall. Ich hatte dir doch erzählt, dass mir Neji, Hinata’s Cousin, einen Termin bei einer Bank besorgt hatte, Hoozuki & Partner. Da der Geschäftsführer anderweitig beschäftigt war, hat mich sein Partner empfangen, der sich zu meinem verwundern als Sasuke herausgestellt hat.“ „Heilige Scheiße, ich sollte vielleicht einmal dein Schicksal zu einem Kaffee einladen und ein ernstes Wörtchen mit ihm reden. Süße, geht es dir denn soweit gut? Ich kann gern den nächsten Flieger nach New York nehmen!“ „Ach nein, Ino, das ist wirklich nicht nötig. Es war ein wenig seltsam, aber ganz okay. Wir haben uns nur über das Geschäftliche unterhalten.“ „Wenn du das sagst …“, klang Ino inzwischen besorgt und ließ mich damit unfreiwillig an einem schlechten Gewissen leiden. „Ach Ino, das ist doch eigentlich super! Vielleicht bekomme ich durch ihn den Kredit. Mach dir keinen Kopf um mich. Jetzt geh mal schön deinen Schönheitsschlaf machen, ich ruf dich dann die Tage wieder an.“, redete ich munter in den Hörer rein und kam mir selber dabei lächerlich vor. „Halte mich auf den Laufenden, Süße.“ „Auf jeden Fall, bis dann!“, beendete ich damit das Gespräch genau rechtzeitig, als schon mein Handy vibrierte und mir signalisierte, das eine Email eingegangen war.
 

Sehr geehrte Frau Dr. Senju,

leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir ihren gewünschten Kredit ablehnen müssen. Hoozuki & Partner wünscht Ihnen viel Erfolg für die Zukunft.
 

Mit freundlichen Grüßen

Sasuke Uchiha
 

Zum wiederholten Mal ließ ich den Zweizeiler und konnte meine Wut kaum noch unterdrücken. Ich hatte kein Wunder erwartet, doch diese Email war wohl unter aller Sau. Was zur Hölle dachte sich Sasuke dabei?
 

Und gerade wenn man denkt, dass das Leben und die Umstände einen gezwungen haben wirklich unwiderruflich zum Erwachsenen zu werden … Fick dich, Uchiha! … versendet man selbst solch eine Email.

Zwischen neuen Verehrern und alten Liebhabern

Hey meine Lieben, ich weiiiiiiß... ich habe diesmal echt lange gebraucht >.< Tut mir soooo leid. Ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefällt. Danke für die lieben Kommentare unter dem letzten Kapitel. Hinterlasst mich doch auch diesmal ein Feedback, dann weiß ich, dass ihr noch Interesse habt!
 

xoxo SummerBreeze
 


 


 

Wir leugnen, dass wir müde sind, wir leugnen, dass wir Angst haben, wir leugnen wie wichtig uns der Erfolg ist. Und – und das ist am wichtigsten – wir leugnen, dass wir das alles verleugnen. Wir sehen nur das, was wir sehen wollen, und wir glauben, was wir glauben wollen. Und das funktioniert. Wir lügen uns so lange etwas vor, bis uns nach einer Weile die Lügen wie die Wahrheit vorkommen. Wir leugnen alles so lange, bis wir die Wahrheit nicht mehr erkennen.
 

Aufgebracht erzählte ich Hinata von meiner Begegnung mit Sasuke. Auch wenn sie anfangs ziemlich verwirrt aus der Wäsche guckte, schaffte sie es größtenteils meinen Erzählungen zu folgen. Natürlich musste ich ihr grob und in Kurzfassung unsere gemeinsame Vergangenheit erläutern, doch zum Glück hatte Hinata einen sechsten Sinn und bohrte nicht weiter an diesem sensiblen Punkt herum. „Das hast du doch nicht wirklich getan?“, schaute mich meine dunkelhaarige Freundin fassungslos an nach dem ich ihr gebeichtet hatte, was ich auf die Absage des Uchiha’s geantwortet hatte. „Ich bin zu keinem Zeitpunkt von einer Zusage ausgegangen, doch das dieser verdammte Idiot mir so eine unpersönliche Antwort, noch nicht einmal eine Stunde nach dem wir uns begegnet waren, gibt, ließ bei mir alle Sicherungen durchbrennen.“ „Vielleicht hat er es ja nicht selber verfasst…“, versuchte Hinata mich noch zu beruhigen. „Ahhhhh! Darauf wette ich sogar! Bestimmt hat er dieses Supermodel von Empfangsdame um diesen Gefallen gebeten… Fahr zur Hölle, Uchiha!“, lehnte ich mich frustriert in die Couch zurück. Es hatte keinen Sinn sich über den Uchiha aufzuregen. Ich hatte den Kredit nicht bekommen und länger konnte ich auch nicht mehr das Grundstück in Los Angeles in Beschlag nehmen. Der jetzige Besitzer lag mir schon täglich in den Ohren, dass wenn ich nicht das Geld zusammen hätte, er es nicht weiterhin für mich reservieren konnte. Bis Ende des Monats musste ich wenigstens die geforderten acht Millionen Dollar zusammen bekommen. „Wir werden schon einen Weg finden.“, hörte ich meine kleine dunkelhaarige Mitbewohnerin sagen, als hätte sie meine Gedanken lesen können. Niedergeschlagen legte ich meinen Kopf an ihre Schulter und war dankbar Hinata in meinem Leben haben zu dürfen. Man sagt, Freunde seien Gold wert, doch für mich waren sie unbezahlbar …
 

Wir sind müde. Wir haben Angst. Das zu leugnen ändert nichts an der Wahrheit. Früher oder später müssen wir alle mal mit dem Verleugnen aufhören, den Tatsachen ins Auge sehen und uns ins Getümmel stürzen.
 

„Sakura, nur ein einziges Mal … du wirst es nicht bereuen!“, sprach der junge Mann und blickte mir aufrichtig in die Augen. „Hör auf damit …“, seufzte ich ohne meinen Blick von diesem hübschen Antlitz zu wenden. Egal wie oft ich noch in dieses Gesicht schaute, ich konnte mich darin einfach nicht satt sehen. „Sakura, denk doch einmal erst darüber nach!“ „Für dich noch immer Dr. Senju.“, nahm meine Stimme einen ermahnenden Ton an. „Weißt du, dass du dich gerade ganz schön sexy anhörst?“ „Sasori BITTE!“, sprach ich schnell und schaute hektisch durch die Flure, um sicher zu gehen, dass ihn niemand gehört hatte. Es wäre die reine Katastrophe, wenn so etwas meine Kollegen erreichen würde. Die Gerüchteküche um den Rothaarigen und mir brodelte ohnehin schon mehr als es sollte. Sasori war erst 19 Jahre alt und einer meiner Patienten. Zu meinem Leid, machte er kein großes Geheimnis daraus, wie vernarrt er in mich war. Bei der auch nur kleinsten Gelegenheit bat er mich um eine Verabredung oder überhäufte mich mit Geschenken. Anfangs fand es das Krankenhaus ja noch ziemlich süß, doch inzwischen kursierten die seltsamsten Gerüchte über uns. Anscheinend ließen meine Kollegen, was uns anging, ihrer Fantasie freien Lauf. Nicht dass ich ganz abgeneigt von diesem hübschen jungen Mann war, nein, ich musste wirklich zugeben, dass er mich manchmal überraschte und für sein Alter sehr viel reifer wirkte, aber dass ließ mich noch lange keine Affäre mit einem in Amerika noch Minderjährigen anfangen. „Sasori, ich bitte dich, dass muss aufhören. Das Krankenhaus redet schon über uns!“, seufzte ich, als wir auf den Fahrstuhl warteten. „Lass sie doch reden.“, flüsterte er dicht an mein Gesicht und legte seine rechte Hand in meinen Nacken, um mich im selben Moment an seine Brust zu drücken. Ich hatte eigentlich noch nie etwas gegen meine Größe, doch in diesem Augenblick verfluchte ich meine 1,65. „Sasori …“ „Ich weiß, gib mir bitte nur eine Sekunde.“, sprach er sanft und ich atmete seinen Duft ein. Auch wenn ich mich dagegen wehrte, es war nicht zu übersehen, dass ich ihn mochte… vielleicht sogar mehr als ich wollte. Ich hätte wahrscheinlich noch länger seinem Herzschlag gelauscht, wenn mich nicht das Geräusch des Fahrstuhls aufschrecken ließ. „Sa..suke? Temari?“, stellte ich verwundert fest, als ich den Schwarzhaarigen mit meiner Freundin im Fahrstuhl erkannte. „Hey Süße, genau dich haben wir gesucht. Sasori, du auch hier?“, lächelte meine blonde Freundin uns munter zu, als sie mit Sasuke gemeinsam aus dem Fahrstuhl trat. „Du weißt doch, da wo Sakura ist, bin ich nicht weit.“, lächelte der Rothaarige und zog mich ein Stück näher an sich. Ich hätte schwören können, dass sich Sasuke’s Blick für einen Bruchteil einer Sekunde verfinsterte. Nicht das er sonst freundlich schaute… „Wie wahr. Seid ihr fertig, oder sollen wir später wieder kommen?“ „Sasori wollte gerade gehen.“, sagte ich wahrheitsgemäß und ließ wieder einen angemessenen Raum zwischen uns entstehen. „Sehen wir uns dann am Montag wieder?“ „Gleicher Ort, gleiche Uhrzeit!“, zwinkerte der Rothaarige mir noch zu bevor sich die Fahrstuhltüren wieder schlossen. Dieser Junge machte mich noch verrückt!
 

„Wir stören dich doch nicht, Süße?“, erkundigte sich meine blonde Freundin während wir zum Konferenzraum gingen, wo wir unsere Ruhe hatten. „Nein, ich wollte gerade Pause machen. Was führt dich… euch hierher?“, fragte ich beiläufig und warf dem Uchiha einen Blick zu. Ich hatte eigentlich nicht vor ihm so schnell wieder zu begegnen oder besser gesagt, überhaupt wieder zu begegnen. „Erklär ich dir gleich! Sasori scheint es ja prächtig zu gehen. Der Junge wird ja von Tag zu Tag leckerer.“ „Er ist doch kein Stück Schokolade.“, musste ich lachen und Temari stimmte mit ein. „Aber der Schein trügt … ich weiß wirklich nicht, was ich noch machen kann.“, seufzte ich niedergeschlagen und öffnete die Tür zu unserem Ziel. „Nicht die Hoffnung aufgeben, Kleine, dir fällt schon noch etwas ein!“, tätschelte Temari mir auf die Schulter, als wir uns an einem Tisch setzten. „Mal schauen, aber deswegen bist du nicht hier.“, sprach ich gezielt die Blonde an. Ich konnte mich an die Präsenz des Uchiha’s einfach nicht gewöhnen. „Wie wahr! Sasuke Uchiha scheinst du ja schon kennengelernt zu haben.“, lächelte meine Freundin mich mehr ahnungslos als wissend an und wartete anscheinend auf eine Erklärung. „Mehr oder weniger.“ „Okay, das ist jetzt nicht so wichtig. Sasuke‘s und meine Familie veranstalten einmal im Jahr eine Auktion zu einem guten Zweck. Es werden Wertgegenstände versteigert, die uns großzügig gespendet wurden. Natürlich handelt es sich um eine exklusive High Society Auktion, in der auch stets viel Geld zusammen kommt. Dieses Jahr haben Sasuke und ich beschlossen, dass wir die Spenden für dein geplantes Institut sammeln wollen. Ist das nicht großartig, Süße?“, erklärte mir meine Freundin enthusiastisch. Das war typisch Temari. Sobald sie eine Idee hatte, war sie Feuer und Flamme und steckte all ihr Herzblut hinein. Genau dafür bewunderte ich sie. „Wow … Temari, das klingt wirklich wundervoll…“ „Aber…“, unterbrach die blonde Schönheit mich. Sie hatte mein aber schon kommen sehen. „…aber ich kann dieses großzügige Angebot nicht annehmen. Danke trotzdem, dass du an mich gedacht hast.“ „Papperlapapp, natürlich kannst du! Es ist schon beschlossene Sache.“ „Lass es mich anders ausdrücken … ich WILL dieses großzügige Angebot NICHT annehmen.“, sprach ich und schaute nun zum ersten Mal Sasuke an. Ich bekam dieses dumpfe Gefühl nicht los, dass er nicht ganz unschuldig an dieser Idee war. „Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Du hast doch gar keine andere Wahl …“, schlug Temari aufgewühlt ihre Hände auf den Tisch. „Ich bekomme das schon irgendwie hin …“, flüsterte ich nur noch und wendete meinen Blick zum Fenster. Nichtsdestotrotz spürte ich Sasuke’s kalten Blick auf mir ruhen. Was zum Geier dachte sich Gott dabei stets unsere Wege kreuzen zu lassen? Ich war nicht gerade ein gläubiger Mensch, doch in einem Krankenhaus kam man nicht daran vorbei manchmal das eine oder andere Stoßgebet an den Himmel zu schicken. „Saku, was soll der Scheiß? Das ist deine Chance ein Teil des Geldes zusammen zu bekommen. Das ist doch dein großer …“ „Temari kann ich einen Moment mit Sakura unter vier Augen sprechen?“, durchbrach Sasuke’s kühle Stimme Temari’s Redefluss und ließ mich unweigerlich zusammenzucken. Ich wollte alles andere als mit den Uchiha alleine sein. „Ähm.. ja… klar…“, antwortete die Blonde verwirrt und schaute uns nacheinander verständnislos an. „Es dauert auch nicht lange.“, bemerkte Sasuke ehe Temari den Konferenzraum verließ. „Verdammt Sakura, was soll dieses kindische Verhalten?“, fauchte mich Sasuke genervt an und fuhr sich durch das Haar. Diese Angewohnheit hatte er zu mindestens noch beibehalten. „Das geht dich nichts an!“, sagte ich selbstbewusst und musste kräftig schlucken. Meine Mundhöhle fühlte sich mit einem Mal seltsam trocken an. „Wenn du glaubst, ich hätte etwas damit zu tun, irrst du dich. Mir liegt schon lange nichts mehr an dir.“ BANG, das hatte gesessen. Ich hatte noch nie diese absurde Vorstellung, dass Sasuke sich vor Sehnsucht nach mir windete. Doch so etwas ins Gesicht gesagt zu bekommen, war schon mehr als hart. „Das ist schön zu hören. Ich brauche eure Almosen trotzdem nicht.“, hielt ich seinem kühlen Blick stand. Ich wollte ihm auf keinem Fall diese Genugtuung geben. „Das ich nicht lache. Wen willst du noch um einen Kredit anbetteln? Lass dir von Jemand sagen, der etwas Ahnung von diesem Business hat, keine Bank mit einem Hauch von Geschäftssinn wird dir einen Kredit ausstellen. Und ich zweifel schwer daran dass dein Pumuckl-Sasori, wie auch immer, genug Geld in der Tasche hat, um dir bei deinem Projekt zu helfen.“, gab er abfällig von sich, als ob er ein kleines Kind vor sich sitzen hätte. „Meine Finanzen gehen dich einen Dreck an. Ich kann mich nicht daran erinnern, dich um deine Meinung gebeten zu haben. Und nur zu deiner Information Sasori ist mein Patient, doch soweit ich weiß, geht dich das auch einen Dreck an.“ „Sakura, sei nicht kindisch. Du wirst bei dieser Auktion mit machen!“, sprach Sasuke nun ruhiger und gefasster. Wieso fühlte ich mich nur so schwach vor ihm? Sasuke Uchiha bat um nichts sondern befahl und Sakura Senju verschwand, wie die Sterne im Morgengrauen, erlosch auch ihr Licht… Ich nickte. Sakura Haruno nickte. „Die Auktion ist dieses Wochenende im Waldorf Astoria. Du solltest dich mit Temari zusammensetzen und eine Präsentation oder eine Rede vorbereiten. Die Leute möchten wissen, wohin ihr Geld fließt. Aber die Details kannst du mit Temari besprechen.“, erklärte der Schwarzhaarige sachlich und ließ Temari rein ehe er selber wieder verschwand. „Süße, du bist mir eine mächtige Erklärung schuldig!“
 

Die meisten Leute vergessen, was für ein gutes Gefühl es sein kann, wenn man einfach die Karten auf den Tisch legt. Es mögen schöne oder auch schlimme sein, zumindest sind sie nicht mehr verborgen. Ob es einem nun gefällt oder nicht. Wenn die Wahrheit ans Licht gekommen ist, braucht man sich nicht mehr zu verstecken.
 

„Vergiss es Temari!“ „Komm schon Süße! Das wird bestimmt der Kracher der Auktion!“ „Ich bin doch keine Nutte!“ „Das hat doch nichts mit Prostitution zu tun. Es ist nur ein Abendessen! Mach es für den guten Zweck.“ „Du meinst wohl für meinen guten Zweck!“ „Bingo, du trägst den größten Gewinn davon.“, zwinkert mir Temari zu und ließ mich unfreiwillig den Kopf schütteln. „Temari hat Recht! Das würde das Highlight der Auktion sein.“, meldete sich nun auch Hinata zu Wort. „Hina…nicht auch noch du? Von Temari hätte ich so etwas erwartet, aber von dir?“, gab ich gekränkt zu und wendete mich von meinen Freundinnen ab. „Sei doch nicht immer so verklemmt.“, seufzte Temari. „Ich bin nicht verklemmt. Das ist nur unter meinem Niveau.“ „Verklemmt!“ „Hina, hilf mir!“, bettelte ich meine dunkelhaarige Freundin an. „Tut mir leid, Temari hat da schon bisschen recht!“ Genervt trank ich mein Glas Sekt aus. Wenn ich wirklich auf Temari‘s Angebot eingehen würde, müsste ich viel mehr Alkohol intus haben. Die Auktion beziehungsweise Party lief auf Hochtouren. Ganz Manhattans High Society hatte sich heute im Waldorf Astoria versammelt. Viele kannte ich nur aus dem Fernseher oder irgendwelchen Zeitschriften. Es war ein seltsames Gefühl unter all diesen Leuten zu verkehren auch wenn der größte Teil meiner Freunde aus dieser Schicht stammen. Wäre mein Leben anders verlaufen, so hätte ich vermutlich auch zu ihnen gehört. Doch stattdessen stand ich am anderen Ende der Gesellschaft. An dem Ende, wo ich auf ihr Geld angewiesen war. Ich hatte vergessen, wie sehr ich diese Veranstaltungen hasste. Diese aufgesetzten Gesichter und diese falsche Freundlichkeit machten mich verrückt. Zum Glück hatten Temari und ich beschlossen eine Präsentation im Hintergrund laufen zu lassen ohne dass ich etwas zu dem Projekt sagen musste. Egal ob Japan oder die Staaten, diese Menschen waren überall gleich. Als ob auf ihren Geldern ein Fluch liegen würde. Ich war nicht selten glücklich darüber, dass ich mich gegen diese Welt entschieden hatte. „Okay, ich mach es!“, leerte ich das nächste Glas Sekt aus und ließ meine Freundinnen strahlen. Temari hatte die verrückte Idee gehabt am Ende der Auktion mich als Person zu ersteigern, also eher ein Abendessen mit mir. Ihrer Meinung nach, wäre das die beste Idee überhaupt und wie ich schon erwähnt hatte, wenn Temari eine Idee hatte, dann war sie Feuer und Flamme. „Dann lass mich die Auktion eröffnen!“, klatschte die blonde Schönheit in die Hände und bahnte sich ihren Platz zur Bühne.
 

„Kommen wir zum vorletzten Prachtstück unserer Auktion. Eine chinesische Vase aus der Ming Dynastie …“, hörte ich Temari’s melodische Stimme im Hintergrund und lief hinter der Bühne auf und ab. Gleich würde sie mich aufrufen. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? „Saku, beruhig dich.“, sprach Hinata ruhig auf mich ein und ließ mich stehen bleiben. „Was ist wenn niemand bietet? Das wird ein reines Desaster!“ „Das glaubst du doch wohl selbst nicht? Den ganzen Abend schmachten dich schon alle Männer und auch Frauen an. Ich glaube es gibt niemanden, der sich ein Abendessen mit dir entgehen lassen würde.“ „Das sagst du so leicht …“ „Du siehst bezaubernd aus!“, betätigte mir die Dunkelhaarige und ließ mich ein letztes Mal an mir runter schauen. Natürlich übertrieb meine zierliche Freundin, aber ich sah wirklich ganz akzeptabel aus. Ich hatte ein schlichtes, trägerloses rotes Meerjungfrauenkleid an, welches perfekte meine mäßig vorhandenen Kurven betonte. Mein langes Haar ließ ich locker in Wellen fallen und ließ meine Ohrläppchen von schlichten Diamanten schmücken, die mir Tsunade zu meinem Abschluss geschenkt hatte. Zum Glück gehörte ich zu diesen Frauen, die nie viel Make-up benötigten. Das hatte ich wohl wieder den guten Genen meiner Mutter zu verdanken. Im Großen und Ganzen konnte ich zufrieden sein. „Kommen wir zu unserem letzten Objekt. Wie sie höchstwahrscheinlich mitbekommen haben, gehen unsere heutigen spenden an eine gute Freundin von mir, die ein großartiges Projekt am Start hat. In diesem Projekt handelt es sich um eine Spezialklinik und Forschungsinstitut für Neurochirurgie und Orthopädie. Unsere Zukunft liegt in der Hand der Forschung … doch was weiß ich schon. Begrüßen sie mit mir meine liebste Freundin Dr. Sakura Senju.“, hörte ich den Applaus und trat auf die Bühne. Ich war doch wirklich verrückt mich darauf eingelassen zu haben. „Unser letztes Objekt handelt sich um ein Abendessen mit meiner bezaubernden Freundin Sakura. Sie müssen mir doch recht geben, wenn ich behaupte, dass sie ein fleischgewordener Traum auf zwei Beinen ist.“, lächelte Temari mich frech an und bekam mit ihrer Aussage zustimmende Pfiffe aus dem Publikum. „Temari, übertreibe es nicht!“, versuchte ich amüsiert zu lächeln und gesellte mich näher zu ihr. „Süße, du hast ja recht! Sie ist eher ein schrecklicher Alptraum verkleidet als ein süßer Tagtraum.“ „Danke!“ lächelte ich ironisch in das Publikum und versuchte niemanden genau anzuschauen. Zum Glück sah ich wegen dem grellen Scheinwerferlicht kaum ein Gesicht. Das war womöglich der peinlichste Moment meines Lebens. „Dann lassen wir mal die Schlacht beginnen.“ „Fünftausend!“, schrie eine Stimme und ich versuchte die Person auszumachen, doch Temari war schneller. „Gaara, du bist ein hoffnungsloser Fall. Wer bietet mehr?“ Gaara und ich waren auf der Uni eine gewisse Zeit miteinander ausgegangen bevor ich feststellte, dass er mehr als Freundschaft für mich empfand und ich diese Gefühle nicht erwidern konnte. Temari war der Meinung, dass ihr kleiner Bruder mich nie richtig aufgegeben hatte. „Achttausend!“, kam es erneut, doch diesmal versuchte ich gar nicht schneller als Temari zu sein. „Gai, ist Sakura nicht bisschen zu jung für dich?“ „Ich bin in der Blüte meiner Jugend!“ „Wer bietet mehr?“, ließ Temari die Meute auflachen. Ich hoffte, sie würde die Bemerkungen nicht bis zum Ende durchziehen. „Zehntausend!“ „Süße, meine Brüder scheinen wohl einen Narr an dir gefressen zu haben.“ Darauf konnte ich lange hoffen! „Fünfzehntausend!“ „Asuma, ich befürchte Kurenai hat da auch noch ein Wörtchen mit zu reden. Wer bietet mehr?“ „Zwanzigtausend!“ „Lee, Stalker sind aufgeschlossen!“ „Fünfzigtausend“ „Wow Neji, aber Süßer, Ex-Freunde sind ebenfalls ausgeschlossen!“ Ich hatte Neji in meinem ersten Semester in Yale kennengelernt. Sein ausgeprägter Beschützerinstinkt gegenüber seiner introvertierten Cousine ließ ihn regelmäßig Gast bei uns sein. Auf unerklärlicherweise fanden wir uns nach einiger Zeit in einer Beziehung wieder. So plötzlich, wie der Anfang kam, endete unsere Beziehung auch. Bis heute kenne ich nicht den genauen Grund für Neji‘s Schlussstrich, jedoch hatte ich mich auch nie dagegen gewehrt gehabt. „Zweihunderttausend“ „Schon besser. Sai! Zweihundert zum ersten, zum …“ „Fünfhunderttausend!“ „Wow Kleine, du scheinst ja wirklich beliebt zu sein. Kabuto! Fünfhundert zum ersten, zum zweiten, ver….“ „Eine Millionen!“ „Waaaas??“, diesmal war ich es, die als erstes gesprochen hatte. Wer war denn so verrückt und zahlte eine Million für ein gewöhnliches Abendessen. Hektisch versuchte ich die anscheinend geisteskranke Person auszumachen. „Uchiha! Eine Millionen … zum ersten, zum zweiten, verkauft an Sasuke Uchiha!“ Sogar Temari schien keinen passenden Kommentar dazu zu finden und das hieß schon was.
 

„Was soll der Scheiß?“, fauchte mich Sasuke an und ließ mich einige Schritte zurück stolpern. Nachdem er das höchste Gebot abgegeben hatte, hatte er mich sehr unelegant von der Bühne und mit sich nach draußen gezerrt. „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ „Das könnte ich genauso gut dich fragen. Du weißt schon, das eine Millionen sechs Nullen hat und ich meine die Nullen vor dem Komma.“ „Kannst du nicht einfach einmal meine Fragen beantworten?“, sprach Sasuke nun ruhiger und fuhr sich genervt durch die Haare. Wusste dieser Typ eigentlich, wie sehr er seine weiblichen Mitmenschen mit dieser Geste um den Verstand brachte? Mich eingeschlossen! „Der Scheiß kam von Temari und ja, ich vermute, dass mich wirklich alle guten Geister verlassen haben. Spätestens jetzt hast du sie mit deiner dunkeln Aura verjagt.“, erklärte ich ihm munter und musste über meine eigene Aussage kichern. Natürlich musste genau jetzt der Alkohol seine Wirkung zeigen. „Bist du betrunken?“ „Bist du vergeben?“ „Sakura, Fragen beantwortet man mit Antworten und nicht mit Gegenfragen. Bist du betrunken?“ „Nein, Herr Lehrer, ich bin nicht betrunken, vielleicht ein wenig angetrunken… Bist du vergeben?“ „Ich fahre dich nach Hause.“ „So geht das Spiel nicht. Du musst auch auf meine Fragen antworten.“, zog ich ihm einen Strich durch die Rechnung. An dem Sprichwort, Mut antrinken, schien wohl etwas Wahres dran zu sein. Ich konnte nicht leugnen, dass ich schon seit unserer ersten Begegnung mich fragte, ob es eine Person an Sasuke’s Seite gab. „Kann ich dich danach nach Hause fahren?“ „Kommt auf deine Antwort an.“, lächelte ich in der Hoffnung, dass er meine Lüge nicht durchschaute. „Nein, ich bin nicht vergeben.“, ließ ich ihn noch ruhig antworten, ehe ich ihm eine Hand auf den flachen Bauch legte. Ich biss in meine Unterlippe, als ich fühlte, wie sich seine Muskeln anspannten. „Sakura…“, hörte ich Sasuke’s Stimme noch flüstern bevor ich meine Lippen auf die seine legte und wir in einem leidenschaftlichen Kuss versanken. Ich hatte keine Ahnung, was in mich gefahren war … Nur dass, auch wenn ich es wollte, ich es nicht mehr aufhalten konnte. „Ich nehme ein Taxi.“, sprach ich noch atemlos von dem Kuss und ließ Sasuke im Dunkeln stehen. Auf einem Mal war ich von zitternder Angst erfüllt.
 

Verleugnung – wenn man erst einmal damit anfängt, kann man nicht mehr aufhören … Eines ist jedoch sicher: Ganz egal, was wir zu verleugnen versuchen, wir sind nie auf diesen Augenblick vorbereitet, wenn die Wahrheit entblößt wird.

Zwischen Tür und Angel

Hey meine Lieben, ich bin's schon wieder! Diesmal habe ich mir nicht so lange Zeit gelassen. Hoffe das Kapitel gefällt euch. Ich habe beschlossen die Geschichte langsam dem Ende zu zuneigen. Es folgen nicht mehr viele Kapitel :) Habt ihr eine Idee für ein passendes Ende? Ich bin offen für alles :D Hinterlasst mir doch eure Meinung in den Kommentaren ... ich würde mich freuen!!
 

xoxo SummerBreeze
 

P.S: Ihr findet meine Geschichten auch unter SamaBreeze auf Wattpad :)
 


 


 


 

Der Schlüssel zum Erfolg als Arzt liegt in den Dingen, die wir aufgeben. Schlaf, Freunde, ein normales Leben. Wir opfern all das für den einen, unglaublichen Augenblick.
 

„Saku, jetzt spann mich nicht auf die Folter, was ist da noch zwischen euch passiert?“, quietschte Temari am Frühstückstisch. Sie hatte gestern Abend spontan beschlossen die Nacht auf unserer Couch zu verbringen. Es kam nicht selten vor, dass die blonde Schönheit bei uns übernachtete. Ihrer Aussage nach, war sie für ein Leben in einer eigenen Wohnung nicht gemacht. Hinata und mich störte es nicht Temari bei uns zu haben. Ganz im Gegenteil, dieses weibliche Geschöpf schaffte es immer wieder frischen Wind in unseren stressigen Alltag zu bringen. „Tema, ich habe dir doch gesagt, dass er sich nur über unsere Aktion aufgeregt hatte. Irgendwann wurde es mir zu blöd und ich nahm mir ein Taxi nach Hause.“, erzählte ich nur die halbe Wahrheit und hoffte, dass Temari den Braten nicht roch. „Das glaube ich dir nicht! Die sexuelle Spannung zwischen euch war ja kaum zu übersehen. Ich wette auf Hinata’s Jungfräulichkeit, dass da mehr war.“ „Temari!“, meldete sich Hinata nun zu Wort und warf der Blonden einen ermahnenden Blick zu. „Was für eine sexuelle Spannung? Ich glaube, du hast da ein paar Verspannungen.“, biss ich beleidigt in meinem Erdnussbutter-Sandwich. Ich konnte nicht glauben, dass Temari mich so leicht durchschaute. Ich hatte pingelig genau darauf geachtet den Uchiha nicht allzu viele Blicke zu zuwerfen. Was sich schwerer als gedacht herausstellte, da Sasuke ausgerechnet gestern Abend, wie ein Mensch gewordener Gott aussehen musste. Das Schicksal meinte es nicht leicht mit mir. „Ha! Da! Du hast immer diesen glasigen Blick, wenn du Sasuke siehst oder an ihm denkst!“ „Hab ich gar nicht!“, verteidigte ich mich und verfluchte es, dass ich mich wie ein bockiges Kind anhörte. „Da mihi factum, dabo tibi ius.“ Gebe mir Fakten, ich gebe dir das Recht „Du und dein Juristenlatein … Ich gebe dir gleich etwas ganz anderes!“, streckte ich ihr meine Zunge raus. Sich gegen Temari, einer der Topanwältinnen New Yorks, zu verteidigen, war aussichtslos. Da konnte ich gleich versuchen Feuer mit Benzin zu löschen. „Süße, ich meine es doch nicht Böse. Ich wollte damit nur sagen, dass Mr. Dunkel und Sexy den ganzen Abend kein Auge von dir lassen konnte.“, grinste die Sabakuno mich wissend an. Temari entging anscheinend wohl gar nichts. „Du bist…“, unterbrach mich mein Klingelton und ich warf einen Blick auf mein Handy. „Wer ist das?“, fragte Temari neugierig, während ich immer noch innerlich damit kämpfte abzunehmen. „Mr. Dunkel und Sexy…“, antwortete ich kurz bevor ich den grünen Button bestätigte.
 

„Senju!“, sprach ich selbstbewusst in den Hörer und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Sasuke musste ja nicht wissen, dass ich die Nummer seines Büros eingespeichert hatte. „18 Uhr im Asíate!“ „Alpakas trinken nur Ginger Ale!“ „Was?“ „Ich weiß auch nicht, wer ist da?“ „Ich bin’s Sasuke. Soll ich dir einen Fahrer schicken?“ „Guten Morgen Sasuke! Nein, danke. Soll ich dir Medikamente schicken?“ „Sakura, was soll das? Können wir uns nicht ein einziges Mal, wie Erwachsene Leute unterhalten?“ „Können wir schon, aber wo bleibt dann der ganze Spaß?“ „Es ist bestimmt anstrengend, so wie du zu sein.“ „Ich kann mich nicht beschweren.“ „Sakura, bitte!“ hörte ich Sasuke am anderen Ende sagen. Ich würde darauf wetten, dass er gerade genervt durch sein Haar fuhr. „Okay! Was ist 18 Uhr im Asíate?“ „Unser eine Millionen Dollar Abendessen findet heute da statt.“ „Ah jaa, da war ja etwas.“ „Soll ich dir einen Fahrer vorbei schicken?“ „Nein, nicht nötig, aber lass uns 19 Uhr daraus machen. Ist das okay für dich?“ „Also bis 19 Uhr im Asíate!“ „Bis 19 Uhr, Sasuke!“, verabschiedete ich mich und ging wieder an den Frühstückstisch, um meinen schon kalt gewordenen Kakao auszutrinken. Ja, richtig gehört, KAKAO! Nach meinem Examen konnte ich einfach keinen Kaffee mehr sehen. Dieses schwarze Gebräu floss mir buchstäblich aus allen Löchern. Lang lebe der Kakao! „Was hat er gesagt?“, fragte Temari, wie aus der Pistole geschossen, sobald ich den Raum wieder betrat. „Nemo tenetur se ipsum procedere!“ Niemand ist verpflichtet, sich selbst zu verraten „Nicht dein ernst?“, kam es beleidigt von der Blondine. „Ich schlage dich nur mit deinen eigenen Waffen!“, lächelte ich munter bevor ich meinen Trenchcoat nahm, um zur Arbeit zu eilen.
 

Ein weiser Mann hat einmal gesagt: „Du kannst alles im Leben haben, wenn du bereit bist, alles andere dafür zu opfern.“ Was er meinte, ist, dass man für alles einen Preis bezahlen muss. Bevor man sich in den Kampf stürzt, sollte man sich besser klar sein, was man zu opfern bereit ist.
 

„Dr. Senju, ist alles okay?“, fragte einer meiner Assistenten mich vorsichtig. Es war normal, dass wir uns während einer langen OP unterhielten. „Ja, warum?“ „Sie schauen immer wieder auf die Uhr. Haben sie noch etwas Wichtiges vor?“ „Nein, es gibt nichts Wichtigeres als Leben zu retten. Wegen den Komplikationen dauert die OP nur länger als ich gedacht hatte.“, antwortete ich mechanisch ohne meine Aufmerksamkeit von dem Patient zu lassen. Ich hatte mich mit der Zeit verschätzt. Wahrscheinlich würde ich es vor dem Abendessen mit Sasuke nicht mehr nach Hause schaffen, um mich frisch zu machen. Zum Glück hatte ich stets ein Notfall-Date-Kleid in meinem Spind verstaut. Es war nichts besonderes, doch es würde für dieses Abendessen ausreichen. „Okay, Dr. Aburame sie können übernehmen und Mrs. Roberts jetzt wieder zu machen.“, überließ ich meinem Assistent die letzten Schritte. Auch wenn ich selbst nur die Hälfte der Zeit benötigt hätte, wollte ich nicht meine Arbeit als Lehrärztin vernachlässigen. „Danke, Dr. Senju!“
 

Dem Himmel sei Dank war ich Ino’s Rat gefolgt und hatte dieses grüne Kleid mit dem passen Schuhe im Krankenhaus verfrachtet. Meine beste Freundin war stets der Meinung, dass eine Frau auf alles vorbereitet sein musste und vor allem sollte sie als Single nie eine Gelegenheit zu einem Date verpassen. Bei ihrem letzten Besuch hatte das Krankenhaus mich so sehr eingespannt, dass ich es nie rechtzeitig geschafft hatte mit ihr abends auszugehen. Kurz vor ihrer Abreise hatte sie mir mit den Worten „Wenn du schon dein ganzes Leben hier verbringst, solltest du jederzeit bereit für ein Date sein! Traummänner warten nicht!“ dieses typische Ino-Outfit vorbei gebracht. Auch wenn ich es nie in Betracht gezogen hatte mich in dieses Kleid zu zwängen, war ich meinem persönlichen Engel gerade sehr dankbar dafür. Auch mit dem Pazifischen Ozean zwischen uns konnte sie mir noch den Tag versüßen. Ich betrachtete Ino’s Auswahl kurz im Spiegel. Es war nicht zu übersehen, dass ich nicht diese Garderobe ausgewählt hatte. Dieses grüne Bandage Kleid saß wie eine zweite Haut und zeigte für meinen Geschmack viel zu viel. Auch wenn ich die Figur dafür besaß, würden mich normalerweise keine zehn Pferde zu so einem Kauf zwingen können. Doch zu meinem Bedauern hatte ich mich heute Morgen für eine zerrissene Jeans und ein weißes T-Shirt, was schon bessere Tage gesehen hatte, entschieden. Darin konnte ich auf keinem Fall im Asíate auftauchen. Die Security würde mich wahrscheinlich gar nicht erst rein lassen. Das lästige an den ganzen noblen Restaurants in New York war, dass überall ein strenger Dresscode herrschte. Da ich es sonst vermied diese Orte zu besuchen, interessierte es mich die Bohne, jedoch konnte ich Sasuke nicht widersprechen. Für eine Millionen Dollar konnte ich wohl oder übel einen Abend lang mich zusammen reißen und auf meine gute Erziehung zurück greifen. Mein langes Haar band ich zu einem hohen Zopf und ließ einige Strähnen mein Gesicht umranden. Mehr konnte ich mit meinen Mitteln nicht zaubern. Eins musste ich Ino doch lassen, das Kleid passte unheimlich gut zu meiner Augenfarbe. Zufrieden lächelte ich mir ein letztes Mal zu und ging in Richtung Fahrstühlen. Es fühlte sich seltsam an Sasuke nach meiner gestrigen Aktion wieder zu sehen. Doch ich freute mich, dass er angerufen hatte. Natürlich konnte ich den Kuss auf meinen zu hohen Alkoholpegel schieben, jedoch wussten wir Beide, dass es gelogen wäre. Temari hatte nicht ganz unrecht mit der sogenannten Spannung zwischen uns. Ich würde es jetzt nicht gerade als sexuell bezeichnen, allerdings gab es da dieses heimliche Verlangen, was nicht zu übersehen auf Gegenseitigkeit beruhte. Gleichgültig wie sehr ich mich gegen diese Gefühle wehrte, ich konnte und womöglich wollte ich mich nicht von Sasuke fernhalten. Es brauchte anscheinend mehr als acht Jahre, um mich von dem Uchiha loszureißen. „Dr. … Dr. Senju!“, hörte ich eine bekannte Stimme mich aus meinen Gedanken reißen und hinderte noch rechtzeitig die Fahrstuhltür am Schließen. „Dr. Aburame, wollen sie noch mit?“ „Nei … Nein… Ein Notfall …“, rang mein schwarzhaariger Assistent nach Sauerstoff. „Ist etwas mit Mrs. Roberts?“ „Mrs. Roberts? Ah nein! Herr Akasuna wurde eingeliefert. Es sieht schlecht aus.“ „Sasori?“, flüsterte ich und trat aus dem Fahrstuhl. „Jaaa! Ich dachte, sie würden es bestimmt wissen wollen, da er ihr Patient ist.“ Schon zu Beginn unserer Ausbildung wird uns gesagt, dass wir nie eine persönliche Bindung zu Patienten aufbauen dürfen. Patienten sind unsere Werkzeuge. Uns ist untersagt eine Beziehung mit ihnen zu führen. Um es deutlicher auszudrücken, es ist verboten! Doch wie kann man Gefühle kontrollieren von denen man gar nicht wusste das sie existieren? „Wo liegt er?“
 

Jemanden in sein Leben zu lassen bedeutet die Mauern einzureißen, die man sein Leben lang aufgebaut hat. Natürlich sind die schwersten Opfer diejenigen, die wir nicht kommen sehen. Wenn wir keine Zeit haben, eine Strategie zu entwickeln, eine Seite zu wählen oder die möglichen Verluste abzuwägen. Wenn wir die Schlacht nicht bestimmen können, sondern die Auseinandersetzung zu uns kommt, dann stellt sich manchmal heraus, dass das Opfer größer ist, als wir ertragen können.
 

„Sie haben das großartig gemacht!“ „Danke, Dr. Aburame … aber das werden wir erst sehen, wenn er aufwacht … wenn er überhaupt aufwacht.“, flüsterte ich den letzten Teil mehr zu mir selbst, als zu Shino. Sasori wurde auf Grund eines epileptischen Anfalls eingeliefert. Durch das starke Tumorwachstum hatte sich sein Hirndruck erhöht, so dass er einen epileptischen Anfall erlitt. Während der OP hatte ich keine andere Wahl als seinen Tumor zu entfernen, jedoch hatte sich dieser so tief eingenistet, dass Blutungen unvermeidbar waren. Bisher hatte sich jeder Neurochirurg dagegen entschieden zu operieren. Auch ich hielt es für eine schlechte Idee, da die Überlebenschance einfach viel zu niedrig war. Es war nur eine Frage der Zeit bis Sasori diesen Zustand erreicht hätte. Auch wenn ich mich pingelig genau auf diese Situation vorbereitet hatte, traf es mich wie ein Blitz. Sasori durfte nicht sterben, er musste einfach aufwachen! „Hatten sie nicht noch etwas vor?“, ließ mich Shino Aburame’s Stimme auf die Uhr schauen. Es war schon kurz nach Mitternacht. Sasuke hatte bestimmt keine fünf Stunden gewartet. „Das hat sich erledigt!“ „Soll ich sie nach Hause fahren?“, fragte Shino höfflich. Es war kein Geheimnis, dass ich kein eigenes Auto besaß und auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen war. Nicht selten verbrachte ich meine Nächte im Krankenhaus, weil ich wieder einmal die Zeit vergessen hatte. „Danke für das Angebot, aber ich nehme ein Taxi!“, lächelte ich meinen Assistent zu und hoffte er verstand mich. Ich brauchte ein wenig Zeit für mich alleine. „Dann sehen wir uns morgen beziehungsweise später!“, verabschiedete sich der Schwarzhaarige. Glücklicherweise war Shino kein Freund von langen Unterhaltungen und somit für mich ein angenehmer Kollege. Man konnte schon jetzt erkennen, dass er später einmal ein großartiger Chirurg werden würde. „Ach ja, Dr. Senju! Sie sehen verdammt heiß aus. Wen auch immer sie heute treffen wollten, ihm entgeht etwas.“, rief Shino noch bevor er den Raum verließ. Dieser Mann wusste einfach mit seinen wenigen Worten umzugehen.
 

„Wohin soll’s gehen?“, fragte der Taxifahrer mit seinem indischen Akzent. Ich liebte New York für seine Kulturvielfalt. Es gab sicherlich keine andere Stadt auf der Welt, die so viele verschiedene Menschen verschiedener Nationen beherbergte. „Das sage ich ihnen gleich!“, antwortete ich während ich mein Handy zückte und Temari’s Nummer wählte. „Ja?“, hörte ich eine verschlafene Sabakuno sagen. „Ich brauche Sasuke’s Adresse!“ „Ich habe es doch gewusst!“ „Tema, ich habe es eilig. Der nette Taxifahrer wartet schon.“ „Zuerst will ich hören, dass ich recht hatte!“ „Dein Ernst?“ „Ich höre…“ „Schon gut! Ja, meine liebste Temari, du hattest recht!“ „Er wohnt im Penthouse vom The Pierre 2 East 61st Street, Fifth Avenue.“ „Er wohnt in einem Hotel?“ „Ihm gehört das Hotel.“ „Oh! Okay, danke!“, verabschiedete ich mich und gab den Taxifahrer die Adresse. Ich musste Sasuke alles erklären. Er würde es bestimmt verstehen. Was auch immer das zwischen uns auch war, ich wollte diesmal nicht weglaufen, nicht wie ich es mit siebzehn gemacht hatte. Ich wusste wirklich nicht worauf das hinauslaufen würde, doch ich war dafür bereit. Das Schicksal geht oft undefinierbare Wege. Manchmal merkt man erst in Nachhinein, dass dieser Weg der Beste für einen war …
 

„Sasuke?“, flüsterte ich leise, nach dem ich an der Tür geklopft hatte. Es war kurz vor 1 Uhr, als ich endlich den Mut gehabt hatte das Hotel zu betreten und an der Rezeption nach Sasuke zu fragen. Die junge Frau betrachtete mich kritisch bevor sie seine Zimmernummer rausgerückt hatte. Wahrscheinlich hielt sie mich für eine Prostituierte oder ähnliches. An ihrer Stelle hätte ich vermutlich dasselbe gedacht. „Hn!“, öffnete mir ein halbnackter Sasuke die Tür und musterte mich ausführlich. „Hey!“, begrüßte ich den Schwarzhaarigen nach einem peinlichen Moment der Stille. In der ganzen Aufregung hatte ich doch wirklich vergessen, warum ich eigentlich zu ihm gefahren bin. „Sakura, was willst du hier?“, fragte Sasuke kühl und ich konnte schwören, dass seine Stimme noch kühler war als sonst. „Wir waren verabredet!“ „Es ist 1 Uhr.“ „Besser spät als nie!“, versuchte ich meine Unsicherheit zu überspielen. Sasuke schien nicht erfreut zu sein. „Sakura, was soll der Scheiß? Was machst du hier?“, fuhr er sich genervt durch die Haare. „Es tut mir Leid, dass ich dich versetzt habe. Ich hatte eine lange OP, dann war ich schon auf dem Weg… doch dann kam ein Notfall rein… ich konnte nicht weg …“, erzählte ich wahrheitsgemäß und schaute mir auf die Hände. Ich hatte nicht den Mut ihm dabei in die Augen zu schauen. „Ich hatte einen verdammt schlechten Tag und will eigentlich nur noch ins Bett … aber …aber ich musste dich einfach sehen. Ich wollte dich sehen! Sasuke, ich hatte mich wirklich auf das Abendessen gefreut!“, fügte ich noch hinzu und fing unweigerlich an zu weinen. „Es tut mir leid, wie gesagt, ich hatte einen harten Tag!“, wischte ich meine Tränen fort und lächelte den Schwarzhaarigen an. „Sakura … ich …“, begann Sasuke zu sprechen, als ihn eine weibliche Gestalt von hinten umarmte. „Sasuke, warum brauchst du so lange?“, gähnte die hübsche Frau und schenkte mir ein kurzes Lächeln. „Geh wieder rein!“, befahl der Uchiha kühl ohne den Blick von mir zu wenden. „Schon okay, ich wollte ja gerad gehen. Bis …“, sprach ich nicht zu Ende und eilte Richtung Treppenhaus. Auf einem Mal hatte ich das Gefühl zu ersticken. Wie Ino gesagt hatte, Traummänner warten nicht!
 

Es gibt Tage, an denen meint man, dass er die Opfer wert ist. Es gibt allerdings auch Tage, da erscheint einem alles wie ein Opfer. Und dann gibt es da noch diese Opfer, von denen man selbst nicht weiß, warum man sie bringt.

Zwischen Wiedersehen und Abschied

Vor 40 Jahren stellten die Beatles der Welt eine einfache Frage. Sie wollten wissen, woher all die einsamen Menschen kommen. Meine neueste Theorie besagt, dass sehr viele dieser einsamen Menschen aus Krankenhäusern kommen, genauer gesagt aus den chirurgischen Abteilungen der Krankenhäuser.

Als Chirurgen ignorieren wir unsere eigenen Bedürfnisse, damit wir die unserer Patienten bedienen können. Wir ignorieren unsere Freunde und Familien, damit wir die Freunde und Familien von anderen Leuten retten können. Und das bedeutet, dass wir am Ende eigentlich nichts weiter haben als nur uns selbst. Und nichts auf der Welt kann einem ein größeres Gefühl der Einsamkeit geben.
 

In letzter Zeit funktionierte ich wie eine Maschine. Ich hatte schon vergessen, wann ich das letzte Mal zu Hause war oder sonst an einen anderen Ort, als das Krankenhaus. Seit einigen Wochen verbrachte ich, auch wenn ich keinen Dienst hatte, meine Nächte hier. Es war praktischer, einfacher, viel unkomplizierter und vor allem lenkte es mich von meinem Leben außerhalb dieser vier Wände ab. Wenn man das, was ich hatte, denn überhaupt Leben nennen konnte. Anscheinend schien das Chirurgin Dasein das einzige zu sein worin ich einigermaßen gut war.
 

„Dr. Senju, hier für Sie!“, drückte mir Shino Aburame eine Plastiktüte in die Hand. Der Schwarzhaarige ließ es sich nicht nehmen mir jeden Tag etwas zu Essen vorbei zu bringen. Obwohl ich als Oberärztin mich um ihn kümmern müsste, schien es eher umgekehrt der Fall zu sein. Ich gab wohl ein armseligeres Bild ab als ich dachte. „Sie sollten nicht ihre ganze Freizeit hier verbringen. Er wird schon aufwachen, wenn die Zeit gekommen ist.“, nickte mir mein Assistenzarzt noch zu, bevor ich mich bedanken konnte und er wieder den Raum verließ. In gewisser Weise hatte Shino recht. Es brachte Sasori rein gar nichts, dass ich jede freie Sekunde an seinem Bett verbrachte. Ich hatte während der OP alles richtig gemacht. Ob er nun aufwachen würde, lag nicht mehr in meiner Macht. Es war schon seltsam, wie sehr ich an dem Rothaarigen hing. Die ganze Zeit über hatte ich seine Avancen abgeschlagen und ihn wie ein Kind behandelt. Doch jetzt, wo er nicht mehr da war, vermisste ich ihn. Der sonst so kalte Muskel in meiner Brust schmerzte so sehr, dass ich manchmal glaubte, ich würde an Herzversagen sterben können. „Du Vollidiot, wach endlich auf!“, flüsterte ich und legte meinen Kopf auf die Bettkante. Ich war so unglaublich müde von diesem Leben.
 

„Hey Süße, wach auf!“, hörte ich eine sanfte Stimme flüstern. „Hmm…“ „Komm schon, ich fahre dich nach Hause!“, sprach die Stimme erneut und ich zwang mich dazu meine Augen zu öffnen. Ich war wohl eingeschlafen. „Temari?“, sah ich meine blonde Freundin fragend an. Was hatte sie hier verloren? „Ein Wunder, dass du mich noch wiedererkennst, solange hast du dich hier schon verbarrikadiert.“ „Ich musste viel arbeiten.“, rieb ich meine müden Augen und hoffte meine Freundin würde nicht weiter fragen. Der Nachteil darin New Yorks beste Anwältin zur Freundin zu haben, war, dass man rein gar nichts vor ihr verheimlichen konnte, noch in der Lage war sie anzulügen oder ohne große Erklärung ihr davon zu kommen. „Ja, das hier sieht auch sehr nach Arbeit aus!“, hob sie eine geschwungene Augenbraue. „Was weißt du schon über meine Arbeit!“, seufzte ich beleidigt. Meine Worte klangen härter, als beabsichtigt. Jedoch hatte ich wahrlich keinen Nerv dazu mich gegen Temari zu verteidigen. „Ja ja, leck mich! Ich fahr dich nach Hause, dann kannst du dich Mal richtig ausschlafen und ausnahmsweise etwas Vernünftiges essen.“ „Tzz.“, seufzte ich genervt und gab mich geschlagen. Mit der Sabakuno zu diskutieren wäre hoffnungslos! „Nichts zu danken!“
 

„Oh Saku, da bist du ja endlich!“, umarmte mich meine zierliche Mitbewohnerin, als ich das Wohnzimmer erreichte. Die Müdigkeit der letzten Tage saß fest in meinen Knochen, dass ich mich unweigerlich auf die Couch fallen ließ. Wenn ich so weiter machen würde, müsste ich mich selbst ins Krankenhaus einweisen. Warum nur fiel mir das Leben außerhalb meiner Arbeit so viel schwerer? „Was ist mit ihr los?“, flüsterte Hinata meiner blonden Freundin zu, die mich unbedingt begleiten musste. „Die dumme Kuh hat nur schlechte Laune!“, antwortete ihr Temari genervt. Ich hatte sie über die ganze Autofahrt ignoriert. „Ich kann euch hören!“, gab ich von mir und verdeckte meine Augen mit meinem Unterarm. Hatte Hinata neue Lampen oder warum war das Licht plötzlich so grell? „Hattest du einen schlechten Tag?“, kniete sich Hinata vor mir und legte ihren Kopf auf meinen Schoss. Aus Gewohnheit fuhr ich mit der freien Hand über ihr langes, schwarzes Haar. Temari konnte ich jederzeit trotzig antworten, doch bei Hinata brachte ich es nicht über mich. Es wäre, als würde ich eigenhändig auf Bambi schießen. „Eher einige schlechte Wochen!“, versuchte ich ruhig zu antworten. „Jetzt bist du ja endlich zu Hause!“, flüsterte meine Mitbewohnerin sanft und ließ mich ohne weiteres, nur durch ihre mitfühlende Art, in Tränen ausbrechen. „Sa-sasori … er wacht nicht au-auf!“, schluchzte ich erbärmlich und war nicht fähig mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. „Süße …“, setzte sich auch nun Temari zu mir und strich mir meine Tränen von den Wangen. „Du hast dein Bestes getan!“ „Das ist es ja. Ich hab alles erdenklich Mögliche getan, warum wacht er dann nicht auf?“, weinte ich nun hemmungsloser. Die ganzen Wochen hatte ich mich im Krankenhaus zusammengerissen. Ich hatte es mir nicht erlaubt nur eine Millisekunde Schwächen zu zeigen, doch hier, zu Hause, bei meinen Freunden konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Hier war ich nicht mehr die talentierte, schöne, erfolgreiche Dr. Sakura Senju. Hier war ich nur die kleine, arme Sakura Haruno. „Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass alles gut wird …“, hörte ich Temari zu ersten Mal seit wir uns kannten nach den richtigen Wörtern suchen. „Manchmal sitze ich an seinem Bett und stelle mir vor, wie er die Augen aufschlägt und mich mit seinen unverschämten Sprüchen in Verlegenheit bringt. Dabei höre ich ganz deutlich seine schöne, helle Stimme und sehe sein freches, verschmitztes Lächeln, wie er sich gerade durch seine ungebändigten Haare fährt und so ahnungslos tut, als würde er nicht wissen, welche Wirkung er hat. Dieser verdammte, kleine Vollidiot!“, wollten meine Tränen einfach nicht mehr aufhören. „Du hast dich verliebt.“, schluckte Hinata schwer. Ich konnte ihre Anspannung greifbar spüren. „Ja…“, presste ich meine Lippen zusammen und verlor Stumm meine restlichen Tränen.
 

Es klang absurd, grenzte am unmöglichen und war auch so nicht richtig, doch ich hatte mich gegen aller Vernunft in den 19 jährigen verliebt. Dieses Gefühl tat so sehr weh, dass ich zu ersticken drohte.
 

Vor 400 Jahren hatte John Donne, ein bekannter Engländer, auch eine Meinung über das Alleinsein. Er meinte, wir wären niemals allein. Natürlich hat er das eleganter formuliert. "Kein Mensch ist eine Insel, ganz für sich allein." Vergesst mal das mit der Insel. Er hat nichts weiter gemeint, als dass jeder von uns einmal jemanden braucht. Jemanden, der uns zeigt, dass wir nicht allein sind.
 

„Hey Saku, ich habe dir eine Suppe gemacht. Du musst endlich etwas essen!“, betrat meine Mitbewohnerin mein Zimmer. Ich hatte mich nach meinem Zusammenbruch von der Arbeit freistellen lassen. Temari hatte mir versprochen jeden Tag nach Sasori zu sehen und mir zu berichten, wenn sich sein Zustand verändern würde. Nun lag ich schon seit einer Woche im Bett und war nur noch ein Hologramm meines Selbst. Ich fühlte mich, als stecke ich in einer Zeitlupe fest und alles um mich herum bewegte dich in zehnfacher Geschwindigkeit. Nur ich kam nicht mit. Ich wollte nur zurück, zurück zu dem Zeitpunkt, wo alles gut war. Doch ich erinnerte mich nicht mehr an diese Zeit. Denn in meinem Leben schien schon immer alles schief zu gehen. „Saku, rede doch bitte endlich mit mir!“, verzweifelte die Dunkelhaarige und legte sich zu mir ins Bett. Ihre hell, leuchtenden, lavendel farbenden Augen waren so schön, dass sogar die Tränen, die sich darin füllten, wie kleine, flüssige Diamanten glänzten. Ich wollte sie am liebsten mit meinen Fingern auffangen, doch ich war nicht im Stande mich auch nur im Entferntesten zu bewegen.
 

„Süße, das tut dir nicht gut!“, kam Temari einen anderen Tag mich besuchen. Ich hatte vergessen, wie lange ich schon hier lag. Sie setzte sich an meine Bettkante und strich mir sanft über die Haare. Ihre Berührung versprühte eine derartige Wärme, dass es meinen ganzen Körper erreichte und ließ mich unweigerlich meine Augen schließen, so dass ich seit Wochen zum ersten Mal einen ruhigen Schlaf fand. Ich wusste nicht, wie lange Temari bei mir gewesen war, doch als ich wieder die Augen öffnete, war es schon dunkel und sie war nicht mehr da. Ich wollte mich bei ihr bedanken, jedoch schien mir alles so weit weg, dass ich nur in meinem Bett liegen konnte.
 

Lag ich nun eine Woche, zwei Wochen oder einen Monat hier? Ich wusste es nicht. Das einzige, was ich noch mitbekam, waren die Besuche meiner Freundinnen. Jedoch brachte ich es nicht über mich mit ihnen zu reden oder sonst ein gesundes Lebenszeichen von mir zu geben. Es war nicht so, dass ich es nicht wollte, ich konnte es einfach nicht. Alles in mir schmerzte und nur der Gedanke daran Sasori könnte nie wieder aufwachen gar sterben, ließ jede Zelle meines Körpers lähmen. Aber nicht nur der Gedanke an Sasori machte mich krank auch der an einem gewissen Schwarzhaarigen ließ mich nicht los. Mein verlogenes, kleines Herz!
 

„Hey Sakura, wach auf!“, hörte ich eine bekannte, männliche Stimme zu mir durchdringen. „Reiß dich zusammen!“, sprach die Stimme erneut und ich versuchte meine Augen zu öffnen. Ich war so unglaublich müde. „Schätzchen, komm schon. Wir sind es!“, sprach nun eine weibliche Stimme zu mir und ich riss erschrocken die Augen auf. Eine schlechte Idee! Durch das grelle Licht schmerzten meine Augen fürchterlich und unweigerlich schloss ich sie wieder, um sie im nächsten Moment erneut, doch diesmal vorsichtiger, zu öffnen. „I-ino? Naruto?“, bekam ich nur krächzten raus. „Kami sei Dank, ich dachte schon du hättest deine Zunge verschluckt.“, hörte ich Temari sagen noch bevor ich sie neben Hinata an der Tür gelehnt entdeckte. „Trink erst einmal etwas!“, reichte mir Ino ein Glas Wasser. „Wa-s macht ihr hier?“, sprach ich unsicher und schaute zu Naruto. Wir hatten uns das letzte Mal kurz nach meinem Staatsexamen gesehen. Auch wenn wir unseren Kontakt pflegten, schafften wir uns nicht regelmäßig zu treffen. Nicht zuletzt lag es an seinem Erfolg in Europa. Das letzte Mal hatte er mir freudig erzählt, dass er bei einem der Top Clubs in der spanischen Liga Primera Division spielte. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht.“, antwortete der blonde Chaot besorgt und legte eine Hand an meine Wange. Unfreiwillig fing ich an zu weinen. Ich hatte ihn so sehr vermisst! „Na-naruto …“, schluchzte ich nun in seinen Armen. „Da reise ich extra aus Japan her und sie hat nur Augen für diesen Vollidiot!“, betonte Ino gespielt beleidigt. „Ich sehe halt viel besser aus!“, antwortete ihr Naruto, während er mir über meinen Kopf streichelte. „I-ich hab euch beide ver-misst!“, wischte ich mir meinen Tränen weg und schaute in die erleichterten Gesichter meiner Freunde. Sie hatten sich sichtlich große Sorgen gemacht.
 

Wenn man Arzt ist, sagen einem die Patienten ständig, wie sie unsere Arbeit machen würden. „Nähen Sie’s einfach, tun Sie ein Pflaster drauf und schicken Sie mich nach Hause.“ Es ist leicht eine schnelle Lösung parat zu haben, wenn man nicht viel von dem Problem versteht, wenn man nicht weiß, welchen Hintergrund etwas hat oder wie tief die Wunde wirklich ist.

Der erste Schritt auf dem Weg zur wahren Heilung ist, genau zu wissen um welche Krankheit es sich überhaupt handelt. Aber so was wollen die Leute ja nicht hören. Wir sollen die Vergangenheit vergessen, die uns an diesen Punkt gebracht hat, die zukünftigen Verwicklungen ignorieren, die sich vielleicht ergeben und die schnelle Lösung akzeptieren.
 

Ino und Naruto hatten es wirklich geschafft mich binnen einiger Tage wieder hoch zu bekommen. Ich schaffte es wirklich halbwegs wieder am Alltag teilzunehmen. Auch wenn Sasori’s Zustand sich nicht verbessert hatte, so gaben mir Ino und Naruto die nötige Kraft nicht daran zusammenzubrechen. An dem Sprichwort: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“, schien wahrhaftig etwas Wahres dran zu sein.
 

„Müsst ihr wirklich morgen schon fliegen?“, jammerte ich und nahm einen Schluck meines viel zu süßen Getränkes. „Mein Training beginnt wieder.“ „Bei mir sind die Dreharbeiten einer neuen Serie.“ Niedergeschlagen ließ ich meinen Kopf auf den Tisch fallen. Ich wollte meine besten Freunde nicht wieder gehen lassen. „Kopf hoch, Prinzessin!“, lächelte Naruto breit und tätschelte mir über den Kopf. „Eine ganz andere Frage…“ „Nein, du bekommst Hinata’s Nummer nicht!“, unterbrach ich ihn bevor er noch zu Ende reden konnte und zeigte ihm trotzig die Zunge. Auch wenn ich ein wenig neben der Spur war, konnte ich dieses nicht selten lustige Theater zwischen den Beiden mitbekommen. Es war so amüsant, dass es wieder schon süß war, wie die Beiden sich ineinander verguckt hatten. „Ach, dafür hab ich schon selber gesorgt.“, kratzte sich der Blonde verlegen den Kopf. „Wie?“, kam es von Ino und mir gleichzeitig. „Ähmm… ja … also ich hab ihr gesagt, wir sollten besser Nummern austauschen für den Fall, dass es mal Sakura wieder schlechter geht… und ja… es hat geklappt!“, grinste der Blonde über beide Ohren. „Lügner!“ „Schamlos!“ „Ey, ich meinte es ernst. Ich mache mir wirklich Sorgen und ja, ich wollte Hinata’s Nummer. Daran gibt es doch nichts auszusetzen.“, verteidigte sich Naruto und widmete sich wieder seinem Essen. „Ist schon okay. Was wolltest du mich dann fragen?“, lächelte ich ihn wieder an. „Ach ja … ich will nicht die Stimmung verderben, aber ich habe mich die Tage auch mit Sasuke getroffen und er hat mir erzählt, dass er dich seit Wochen versucht zu erreichen. Willst du ihm nicht vielleicht einmal antworten?“ „Nein!“ „Fuck! Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber Naruto hat recht. Saku, du solltest einmal mit Sasuke reden.“, stimmte meine beste Freundin dem Blonden zu. Seit wann verstanden sich die Beiden eigentlich wieder. Das letzte Mal, als ich sie miteinander reden sah, war, als ich siebzehn war und soweit ich wusste, herrschte seit dem an auch Funkstille zwischen den Beiden. „Seit wann redetet eigentlich wieder miteinander?“, schaute ich Beide abwechselnd an. Irgendetwas stimmte hier nicht. „Äh.. es geht hier nicht um uns, sondern um dich!“, wimmelte Ino meine Frage ab. Doch so schnell gab ich mich nicht geschlagen. „Dann geht euch die Sache mit Sasuke auch nichts an!“, wendete ich mein Blick zu meinem Essen. Ich hatte bisher noch gar nichts gegessen. „Du sture Göre!“, seufzte Ino und flüsterte etwas in Naruto‘s Ohr, der wiederwillig nickte. „Okay, wie du willst, aber dann musst du dich zu einem Treffen mit Sasuke zwingen.“, stellte Ino die Forderung auf. Ich nickte, während Naruto verschmitzt grinste. Ich wusste selbst, dass es eine Art Falle gewesen war, jedoch war ich ein Opfer meiner Neugier.
 

„Letztes Jahr war ich wegen einiger Jobs in Frankreich und da sind wir uns zufällig über den Weg gelaufen.“ „Sie hat mich gestalkt.“ „Fresse! Ich wusste nicht, dass Naruto bei Paris Saint Germain spielt. Wie das Schicksal so spielt, habe ich eine Freundin zu einem Spiel begleitet. Sie war mit dem Torwart zusammen und zufällig habe ich dann Naruto getroffen. Wir haben uns danach noch einige Male getroffen und na ja, das war‘s.“, erzählte Ino und versuchte dabei Naruto so gut es ging zu ignorieren. „Du lügst!“ „Tu ich nicht!“ „Doch!“ „Nein!“ „Ich glaub dir nicht!“ „Pech!“ „Sie lügt nicht! Wir haben uns einige Male getroffen, uns geküsst, sind im Bett gelandet und einige Zeit miteinander ausgegangen bis Ino mit mir Schluss gemacht hat. So schwer ist das doch nicht!“, erzählte Naruto den Rest der Geschichte und warf meiner blonden Freundin einen bösen Blick zu. „Was?“, sagte ich ein wenig überfordert. Damals war Ino so sehr in Naruto verliebt, dass sie sich für ihn komplett neu erfand. Sie hörte auf Fußball zu spielen, hing nicht mehr mit den Jungs ab und benahm sich seltsam mädchenhaft. Warum sollte sie mit ihm Schluss machen und seit wann hatte Naruto Gefühle für Ino? „Nimm es einfach hin, wie es jetzt ist. Es gibt da nichts Großartiges zu erzählen!“, sagte Ino und stand auf. „Wir haben unseren Teil der Abmachung eingehalten, nun bist du an der Reihe. Sasuke ist in einigen Minuten hier.“, grinste Naruto mich an. „Was? Nein, doch nicht jetzt! Das könnt ihr nicht machen!“, flehte ich meine Freunde an und ignorierte die seltsamen Blicke der anderen Gäste. Ich wollte nicht auf Sasuke treffen. Nicht hier, nicht heute, ich war dazu noch nicht bereit. „Zu spät!“, lächelte meine beste Freundin mir frech zu und begrüßte den Schwarzhaarigen, der gerade unseren Tisch erreichte. Da hatte ich mir mal wieder selbst ein Bein gestellt.
 

„Iss endlich!“, seufzte Sasuke. Wir saßen jetzt schon eine Weile alleine an dem Tisch und er hatte mir etwas Neues zum Essen bestellt, da meins schon kalt geworden war. „Mir ist der Appetit vergangen.“, blickte ich nicht von meinem Teller hoch und stocherte weiterhin in meinen Nudeln. „Du bist zu dünn.“, klang er besorgt und ließ mich kurz aufschauen. Wie sollte ich ihm denn widerstehen, wenn doch nur alles an ihm auf mich ansprechen wirkte? Es war zum verrückt werden. „Worüber wolltest du mit mir reden?“, schaffte ich es endlich zu fragen. Wir konnten hier ja schlecht den ganzen Tag verbringen. „Sakura … Die Sache letztens … Es war nicht das wonach es aussah.“ „Also hattest du nicht mit ihr geschlafen, nachdem ich dich versetzt hatte?“ „Doch, aber ...“ „Kein aber, Sasuke! Ich hatte nicht erwartet, dass du den ganzen Abend auf mich wartest, aber deswegen gleich die nächste abzuschleppen, sollte sogar unter deinem Niveau sein.“, sagte ich mit fester Stimme. Er sollte nicht wissen, wie sehr er mich damit verletzt hatte. „Das Schicksal scheint nie auf unserer Seite zu sein.“, senkte Sasuke seinen Blick und zum ersten Mal klang seine Stimme nicht beherrscht und kühl.
 

„Hätte Karin mich damals nicht angeschossen, hättest du nicht die Nerven verloren.“ „Dann hätte dich Tsunade nicht zu sich genommen und du wärst nicht weggegangen.“ „Wäre Sasori nicht an dem Tag eingeliefert wurden…“ „…wärst du pünktlich gewesen…“ „…und du hättest die Nacht nicht mit einer Anderen verbracht.“ „Vielleicht hätten wir dann zusammen die Nacht verbracht.“ „Vielleicht. Doch es ist nun mal so, wie es gekommen ist.“, schaute ich wieder auf meinem Teller. Es schien hoffnungslos zu sein. Wir schienen hoffnungslos zu sein.
 

„Gib mir eine Chance!“, holte mich Sasuke plötzlich aus meinen Gedanken. „Was?“ „Gib mir bitte eine Chance! Ich weiß, dass das Schicksal es nicht gut mit uns meint und auch die ganzen anderen Verhältnisse, wie wir uns kennengelernt haben, uns wieder gesehen haben, stimmen nicht so recht. Aber ich möchte, dass du mir eine Chance gibst, nur einen Abend. Jeden einzelnen, verdammten Tag der letzten acht Jahre habe ich es bereut dich gehen gelassen zu haben. Jede einzelne, verdammte Nacht der letzten acht Jahre habe ich geträumt, wie du auf mich zu rennst und in meinen Armen stirbst. Ich weiß, ich habe kein Recht dich darum zu bitten, aber bitte gib mir eine Chance, gib uns diese Chance!“, sprach Sasuke entschlossen, als hänge sein Leben von meiner Antwort ab. „Wi-wie hast du dir das vorgestellt?“, fragte ich unsicher und wehrte mich gegen das Bedürfnis ihm in die Arme zu springen. Denn auch wenn es dumm war, das war alles, was ich wollte. „Es ist jetzt kurz vor 16 Uhr. Ich hole dich um 19 Uhr ab.“ „Und dann?“ „Lass dich überraschen.“ „Sasuke, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.“, gab ich meine Zweifel ehrlich zu. „Vertrau mir!“, lächelte der Schwarzhaarige mich an. Wie könnte ich diesem Lächeln jemals denn widerstehen?
 

„Du und Sasuke Uchiha also!“, bemerkte Temari, während sie meine Haare in großen Locken drehte. „Tu nicht so, als ob es dich überraschen würde.“, blies ich beleidigt meine Wangen auf. Seit ich die Bombe platzen ließ, musste ich mir Kommentare von seitens meiner angeblichen Freunden anhören. „So viel zu der sexuellen Spannung.“, lächelte Temari meinem Spiegelbild zu. „Du und deine doofe Spannung. Für dich haben sogar Goldfische eine sexuelle Spannung. Du solltest dir langsam einen Mann suchen!“, streckte ich ihr frech die Zunge raus. „Du hast es auch schon bemerkt, wie sie sich gegenseitig anschmachten?“, grinste Ino. „Das ist ja kaum auszuhalten!“, bestätigte ihr Temari. „Sei du mal ganz leise, mit dir habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen!“, warf ich Ino einen bösen Blick zu, wobei ich kurz auf Naruto und Hinata blickte, die sich gerade in einem angeregten Gespräche befanden. „Warum müssen immer die Hühnchen darunter leiden?“, seufzte Ino theatralisch. „Was willst du überhaupt anziehen?“, fragte meine Mitbewohnerin und setzte sich zu uns. „Ich habe da noch so ein weißes Cocktailkleid.“ „Seit wann hast du dein weiß-Trauma überwunden?“, fragte Ino neugierig und suchte in meinem Schrank nach dem besagten Kleid. „Seit ich mich dazu beschlossen habe Ärztin zu werden.“ Es hatte mich damals mehr Überwindung gekostet, als gedacht mich in weißen Sachen zu sehen. Immer wieder hatte ich das Bild von der Leiche meiner Mutter vor Augen, wie sie in ihrem weißen Kleid aufgespießt am Zaun hing. Anfangs hatte ich mich immer wieder übergeben müssen bis ich es irgendwann einmal geschafft hatte zu akzeptieren. Ich konnte mein ganzes Leben nicht von einem Ereignis abhängig machen. Ich hatte lang genug in der Vergangenheit gelebt.
 

Als Ärzte, als Freunde, als menschliche Wesen versuchen wir immer alles so gut zu machen, wie wir können. Doch die Welt steckt voller Überraschungen und unerwarteter Wendungen. Und wenn man gerade angefangen hat sich auszukennen, bewegt sich der Boden unter einem und auf einmal kippt man einfach um. Wenn man Glück hat, tut man sich dabei nicht viel. Eine kleine Verletzung, auf die man ein Pflaster kleben kann.
 

„Du siehst wunderschön aus!“, bemerkte Sasuke. „Danke, du aber auch!“, gab ich schüchtern zurück. Ich fühlte mich wie ein 14 jähriges Schulmädchen bei ihrem ersten Date. „Wo fahren wir eigentlich hin?“, schaute ich aus dem Fenster, um so vielleicht einen Hinweis zu entdecken. „Wirst du…“, unterbrach ihm das Klingeln meines Handys. „Entschuldigung, ich mache es sofort aus!“, schaute ich kurz auf das Display und erkannte die Nummer. „Es ist das Krankenhaus. Ich muss da ran!“, entschuldigte ich mich und nahm ab. „Ja … Kein Problem … Was … Ja … Nein, nein … Okay!“ „Was ist passiert?“, schaute mich Sasuke nun ernst an. Ich konnte meine Gefühle noch nie richtig verstecken. „Sasori ist wach!“, versuchte ich so gut es ging zu sprechen, wobei ich meine Tränen nicht mehr verhindern konnte.
 

Als ich siebzehn war verliebte ich mich in einem Jungen. Gegen meine damalige Natur ließ ich zum ersten Mal Gefühle zu und musste die bitterliche Erfahrung eines gebrochenen Herzens machen. Es lag nicht an dem Jungen, dass mein Herz gebrochen wurde, sondern die Situation an sich war verzwickt. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich beschlossen mein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und mich nicht von der Liebe runterziehen lassen. Acht Jahre lang ohne dass ich ihn sah noch hörte hielt sich diese dumme Liebe fest verankert in meinem Herzen. Die erste Liebe vergisst man wohl nie. Doch auch wenn die Liebe zu diesem besagten Jungen noch an seinem Platz war, hatte sich eines verändert … Ich hatte mich in der Zwischenzeit in Jemanden anderen verliebt. Was für ein verräterisches Herz ich doch hatte.
 

„Sasori!“, schrie ich außer Atem, als ich endlich das Zimmer erreichte. „Hast du mich vermisst, Sakura?“, schenkte mir der Rothaarige ein schiefes Lächeln und leckte sich dabei genüsslich über die Unterlippe. „Für dich noch immer Dr. Senju!“, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten und fiel ihm in die Arme. „Schließ lieber die Tür ab bevor du über mich herfällst. Hier laufen seit neustem Spanner rum!“ „Was?“, wischte ich meine Tränen weg und folgte Sasori’s Blick, als ich Sasuke am Türrahmen erkannte. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie er mir gefolgt war. „Sasuke, du musstest nicht mitkommen.“, befreite ich mich wieder aus den Armen des Rothaarigen und setzte mich ans Bettende. Irgendwie war mir diese Situation unangenehm. „Tzzz Frauen. Da liege ich nur einige Wochen im Koma und du suchst dir schon einen Neuen.“ „Sei nicht so frech! Sasori, das ist Sasuke Uchiha, Sasuke Sasori!“, lächelte ich zwischen den Beiden her.
 

Mein Leben war eine Aneinanderreihung von seltsamen Ereignissen. Manchmal dachte ich mir wirklich, ich wäre ein Teil einer schlechten Seifenoper. Ich meine ja nur, hatte Gott eigentlich wirklich Spaß mir dabei zu zusehen? So viel Drama war doch nicht mehr normal, oder was meint ihr? Wie auch immer… Um der peinlichen Stille zu entfliehen, hatte ich angefangen Sasori zu untersuchen. Seltsamerweise hatte es wirklich dem Anschein, dass es ihm besser ging. Da ich es mir nicht mit Gott verscherzen wollte, nahm ich das mal so hin. Ich war derart erleichtert über Sasori’s plötzliches Aufwachen, dass ich keine Sekunde von seiner Seite wich und dies ließ Sasuke keine Sekunde von meiner Seite weichen. Irgendwann aber überkam mich doch die Müdigkeit und ich schlief an dem Bettende ein. Ich wusste nicht genau, wie lange ich geschlafen hatte, aber die flüsternden Stimmen ließen mich wieder aufwachen. Erst wollte ich die Augen öffnen, als ich überrascht feststellte, dass es Sasuke und Sasori waren, die sich miteinander unterhielten. Ich wusste, sobald sie merkten, dass ich wieder wach war, würden sie ihre Unterhaltung unterbrechen. So ließ ich sie lieber in dem Glauben, ich befände mich noch im Land der Träume und lauschte dabei ihren Stimmen.
 

„Ich werde Sie nicht kampflos aufgeben.“, flüsterte Sasori und ich spürte seinen Blick auf mir. „Was willst du Krüppel gegen mich schon anstellen?“, antwortete Sasuke kühl und ich hatte das starke Bedürfnis ihn in die Weichteile zu treten. „Du hast recht! Vielleicht gewinnst du in diesem Leben, doch in jedem Anderen wird sie mir gehören.“ „Das werden wir sehen!“ „Sie ist viel zu gut für dich.“ „Ich weiß…“, seufzte Sasuke und ließ mich unweigerlich an einem schlechten Gewissen leiden, dass das Gespräch nicht für meine Ohren bestimmt war. Ohne ein weiteres Wort abzuwarten, bewegte ich mich langsam und rieb meine Augen. „Hey Schlafmütze, deine Wimperntusche ist verschmiert.“, begrüßte mich der Rothaarige. „Sehr witzig, ich geh mich kurz frisch machen.“ „Willst du mir keinen Guten-Morgen-Kuss geben?“ „Hn.“, gab Sasuke genervt von sich. Er war wirklich die ganze Nacht geblieben. „Ich gib dir gleich etwas ganz anderes!“ „Wow, du bist also eine der wilden Sorte!“, grinste Sasori mir noch frech hinterher ehe ich sein Zimmer verließ.
 

Als ich wieder aus der Toilette kam, wirkten die Gänge schon belebter. Doch das war ich ja gewohnt, sagte ich mir. Ich ließ es mir trotzdem nicht nehmen mich zu beeilen. Plötzlich ging alles ganz schnell. Ich rannte, die Geräusche wurden immer lauter und auf einmal wurden die Menschen um mich herum hektischer. Ich hielt die Luft an und versuchte auszumachen, was passiert war, doch das Gedränge verschluckte mich. Ich rannte in die Menge und suchte den Ursprung des Lärms. Auf einmal nahm ich den Raum wahr, vor dem ich stand. Doch als ich gerade versuchte näher zu gehen, wurde ich von jemandem zurück gehalten. Man wollte die Vorhänge schließen, doch da sah ich schon Sasori leblosen Körper auf dem Bett liegen, umgeben von Ärzten, die ihn versuchten wiederzubeleben. Ich kniff die Augen zusammen, doch der durchgehende Piep ließ auch das letzte Stück Hoffnung in mir sterben. Mit einem Ruck wurden die Vorhänge zugezogen und ich sank auf die Knie. „Es tut mir leid …“, hörte ich Sasuke neben mir flüstern.
 

Aber es gibt Wunden, die tiefer gehen, als es zunächst den Anschein hat. Da braucht man mehr als eine schnelle Lösung. Bei manchen Wunden muss man das Pflaster einfach abreißen, man muss Luft an sie lassen und ihnen Zeit geben, damit sie heilen können.



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Kommentare zu dieser Fanfic (99)
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Von:  MissBlackBloodSakura
2019-12-28T21:54:12+00:00 28.12.2019 22:54
Schreibst du noch weiter??
Von:  MayLuSan
2018-07-23T18:11:07+00:00 23.07.2018 20:11
Oh mein Gott. Die Geschichte ist so gut. Und dein Schreibstil taugt nur noch. Ist soooo schwer gut geschriebene Storys zu finden. Auch die Quotes aus Greys passen super. Ich bin verliebt. Und war soooo traurig als die Geschichte vorbei war.. ich hoffe du schreibst irgendwann mal weiter. :)
Von:  xoxoSari
2016-09-05T17:30:22+00:00 05.09.2016 19:30
Also das nenne ich mal eine wirklich radikale Wendung.
Ich bin grad ein wenig baff.
Du magst Grey's, dass merkt man- ich liebe es ebenfalls.
So viel Drama, das hält man doch nicht wirklich aus.
Hab mich schon gefragt, wie du das mit Karin klären wirst- mit diesem lauten 'Knall' hab ich nicht gerechnet.
Super Spannungsbogen ;)
LG
Von:  xoxoSari
2016-09-05T16:56:51+00:00 05.09.2016 18:56
Also ich mag diese Erzählweise sehr- auch wenn es wahrscheinlich keine Rolle spielt, da die Geschichte weit voran geschritten ist ;)
Aber die Ich-Erzählung hast du auch drauf, von daher alles gut :)
Ich mag deine unheimlich intelligente Erzählweise. Das flasht mich jedes Mal ein wenig mehr!
Das bringt der ganzen Geschichte eine unglaubliche Tiefe, ich bin echt froh auf dieses 'Schmuckstück' gestoßen zu sein.
Eine Geschichte mit wirklich gutem Schreibstil und rotem Faden- Eine richtige Rarität auf Mexx ;)
LG
Von:  xoxoSari
2016-09-04T17:38:49+00:00 04.09.2016 19:38
Ein sehr schönes, mit Emotionen gespicktes, Kapitel :)
Einen kleinen Kritikpunkt hätte ich, also als Uchiha Senior seine Geschichte erzählt hat, wäre es einfacher für den Lesefluß gut einen Absatz zwischendurch zu machen. Wäre mehr geordnet, da es manchmal schwierig war es flüssig zu lesen.
Ansonsten fand ich das Kapitel sehr schön, vor allem der letzte Teil, sowas zartes, romantisches find ich wunderschön.
Von:  xoxoSari
2016-09-04T16:55:31+00:00 04.09.2016 18:55
Okay, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Also so gar nicht. Eher das Sasukes Vater mal mit Sakuras Mutter zusammen gewesen ist.
Oh man ich weiß grad gar nicht, was ich davon halten soll, eben weil ich mit etwas anderem gerechnet habe ^^'
Ich mag die Zitate zum Schluß, sie sind perfekt auf das Kapitel abgestimmt.

Von:  xoxoSari
2016-09-04T16:29:50+00:00 04.09.2016 18:29
Hey :)

Ein großes Lob an dich. Ich finde deine Geschichte wirklich gut geschrieben.
Die vielen Informationen, die du gekonnt einfließen lässt runden die Geschichte ab.
Die Abneigung von Sakura gegenüber ihres Umfeldes finde ich realistisch und passt zu ihrem Charakter.
Generell finde ich die Charaktere gut eingeführt in die komplexe Thematik.
Sehr schön SummerBreeze :)
Von:  thugl0ve
2016-06-22T18:58:41+00:00 22.06.2016 20:58
Ich schwöre ich hab einen extrem absurden Gedanke, unerwartet dass Sasuke Sasori iwie umgebracht hat ._. #weil_eifer_und_so

Immer wenn ich so richtig gute ffs lese, bekomme ich immer so ein komisches Gefühl im Brusgbereich (ist das normal? XD) und ich fiebere halt richtig mit. Und dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht. Bis ich diesehr ff halt gelesen habe.

Dein Schreinstiel ist wirklich top 👌

Und joah, hoffe du machst schnell weiter 🤗😙

LG thugl0ve

Von:  Sasu1988
2016-03-03T09:54:57+00:00 03.03.2016 10:54
Huhu ich finde es super toll das du weiter schreibst^-^
Das ende dieses Kapitels ist echt übel...ging echt schnell und plötzlich das sasori gestorben ist...übel....denke mal das sasuke nichts damit zu tun hat...das Schicksal kann ein mieser Verräter sein😳
Mach schnell weiter
LG sasu 🐉 😊
Von:  XxGirlyxX
2016-02-29T21:26:40+00:00 29.02.2016 22:26
Oh nein, jetzt ist sasori doch noch gestorben :(
Aber sasuke hat es doch hoffentlich nicht verschuldet? Das kann ich mir nicht vorstellen.
Ob das alles noch gut gehn wird?
Ich bin gespannt
LG XxGirlyxX


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