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Life sounds like Booyakasha!

Einer für alle und alle auf einen!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
und wieder darf ich euch mit einem special erfreuen. ist zwar noch ein bisschen hin, aber seht es mal als weihnachtsgeschenk an (oder als leckerchen in euren nikolausstiefel XD). es ist auch gleichzeitig das letzte special/kapitel für dieses jahr, da ich jetzt erst mal in meinen wohlverdienten urlaub starten werde ^^ doch nächstes jahr geht es fröhlich weiter. es erwarten euch noch jede menge kapis bei 'lost future' und zwei weitere specials stehen schon in den startlöchern (und ich bin sicher, es kommen noch einige mehr ^^).

ok, ein bisschen was zum special. diesmal gewünscht von Leucan, der ich an dieser stelle einmal einen großen dank und ein großes lob für all ihre tollen kommis und ideen verkünden möchte. fühl dich ganz doll geknuddelt XD sie hatte sich gewünscht, dass mikey doch mal betrunken sein soll und raph dann dominiert.
ich muss sagen, ich hatte riesige probleme mit diesem gedanken. nicht unbedingt wegen den vertauschen rollen, aber wegen dem alkohol. ich bin ein riesen verfechter von alkohol und drogen und sehe so was auch nicht gern bei anderen. obwohl ich zugeben muss, dass ich raph mit einer kippe im mund wie in 'lost future' echt heiß finde. doch das hab ich mir ja auch nicht ausgedacht, sondern es schon in allerhand alter comics der turtles gesehen und mir hat der gedanke einfach zu gut gefallen, von seinem verwegenen aussehen ganz zu schweigen ^^
naja, jedenfalls hatte ich ziemliche schwierigkeiten, mir ausgerechnet meinen lieben, unschuldigen mikey betrunken vorstellen zu müssen. daher hab ich mich entschieden, es ihm ganz unbewusst unterzujubeln. auch kein schöner gedanke, aber weit erträglicher, als mir vorstellen zu müssen, dass er das völlig bewusst und absichtlich macht.
an dieser stelle möchte ich noch einmal betonen, dass ich von solchen dingen überhaupt nichts halte, weswegen es zwischen den beiden auch nicht zum sex kommt, was ich mir in dieser situation auch überhaupt nicht vorstellen könnte, ganz egal wie betrunken mikey auch sein mag, raph würde schon einlenken. andersrum wäre es jedoch ein echter alptraum. obwohl ich aus alten comics erfahren hab, dass raph nach ein paar drinks eher sehr redsehlig und kuschelbedürftig wird, was mir doch ziemlich gut gefällt. wie heißt es doch so schön: alkohol bringt das schlimmste in uns hervor oder legt die seite an einem offen, die man sonst versucht zu verstecken? bei raph passt es auf jeden fall XD
aber genug der vielen worte. Leucan, ich hoffe, dir gefällt das kapi dennoch und es trifft wenigstens etwas von dem, was du dir vorgestellt hast ^^'''

euch anderen wünsche ich auch viel spaß und ich freu mich auf euere neuen idee. wir sind noch längst nicht am ende XD zum kapi sag ich noch schnell, dass raph und mikey diesmal kein paar sind, sondern einfach nur brüder. nicht zu vergessen, schöne weihnachten euch allen und einen guten rutsch ^^

mikey 16, raph 18 Komplett anzeigen

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Special 15: Don´t drink and love!

Es ist heiß, so furchtbar heiß und Mikey ist heilfroh, dass er diesen letzten Schultag vor den großen Ferien endlich hinter sich gebracht hat. Sein Kopf dröhnt von den drückenden Temperaturen, aber auch wegen dem Gedanken, dass Splinter sicherlich noch ein ernstes Wort mit ihm wegen seines Zeugnisses sprechen will. So schlimm findet er selbst seine Noten zwar nicht, aber Yoshi ist da immer ganz anderer Meinung, obwohl es schon um einiges besser geworden ist. Seufzend und schnaufend stapft der Junge den Weg zum Dojo hinauf und öffnet schwerfällig die Tür. Von drinnen kommt ihm ein erfrischender Luftzug entgegen und er dankt allen Göttern, dass Donnie die Klimaanlage reparieren konnte. Völlig fertig wirft der Blonde seine Schultasche in die nächste Ecke und steuert aufs Badezimmer zu. Eine kalte Dusche wird ihm jetzt ausgesprochen gut tun. So steht er eine ganze Weile unter dem perlenden Eiswasser und vergisst alles um sich herum. Irgendwann jedoch ist sein Körper so taub, dass er es nicht mehr länger aushält und zitternd die Nasszelle verlässt. Nur mit einem Handtuch um die Hüften betritt er die Küche.
 

Am Kühlschrank entdeckt er einen Zettel. Dort steht, dass Splinter unterwegs ist und erst am späten Nachmittag wieder da sein wird. Ein Grinsen breitet sich auf Mikey´s Zügen aus. Besser kann es ja kaum noch werden! Ehe seine Brüder von ihren Arbeitsstellen nach Hause kommen, dauert es auch noch ein bisschen. Das heißt, er muss sich erst mal nicht die Mühe machen und sich etwas anziehen, wo es doch eh viel zu warm für irgendwelchen Stoff ist. Training wird es höchstens geben, wenn Leo wieder da ist und den kann man bestimmt davon überzeugen, dass es heute viel zu warm dafür ist. Also kann sich der Nunchakuträger nur mit dem Handtuch bekleidet vor den Fernseher werfen und entspannen! Allein bei dem Gedanken daran platzt er fast vor Freude. Begeistert öffnet er die Kühlschranktür und sucht nach etwas zu Trinken. Die Auswahl lässt allerdings zu wünschen übrig, was wohl auch daran liegt, dass sie morgen erst mal einkaufen gehen müssen. Eine angebrochene Flasche Milch ist noch da, aber darauf hat er so gar keine Lust. Doch da ist noch etwas in der Tür. Ein Tetra-Pack mit Eistee?!
 

Etwas verwundert nimmt er die Packung in die Hand und betrachtet sie. *Long Island Ice Tea steht in goldenen Buchstaben auf dunkelrotem Grund. Darunter ist ein hohes Glas abgebildet, gefüllt mit Eiswürfeln, einem Strohhalm und einem kleinen Sonnenschirmchen. Wassertropfen perlen von dem schlanken Glas, das auf einer Bar steht, die sich scheinbar an einem Strand befindet. Mikey kann sich nicht entsinnen, dass sie den Eistee bei ihrem letzten Einkauf besorgt haben. Wahrscheinlich hat ihn sich Leo gekauft oder Splinter. Die beiden sind doch so wild auf Tee. Aber sie werden ganz sicher nichts dagegen haben, wenn sich Michelangelo ein Glas davon gönnt, immerhin können sie morgen ja eine neue Packung kaufen. In diesem Moment ahnt der kleine Ninja nicht, dass es sich bei dem Getränk absolut nicht um einem Eistee handelt wie es ihm der Name fälschlicherweise glauben machen will, sondern um einen starkalkoholischen Cocktail, den Raph für eine Party besorgt hat, zu der er morgen Abend eingeladen ist. Leider hat der Saikämpfer vergessen einen Zettel dranzumachen, dass keiner auf die Idee kommt, das Zeug trinken zu wollen.
 

Allerdings kann er von Glück reden, dass Splinter noch nicht mitbekommen hat, dass einer seiner Jungs Alkohol ins Haus gebracht hat, da dies ja eigentlich strengstens verboten ist und Raph vorher zumindest hätte fragen müssen, ehe er ihn überhaupt hätte kaufen dürfen. Doch der Rote war mit seinen Gedanken ganz woanders. Zum Beispiel bei der Sorge, wie lange er es aushält, knapp bekleidete Mädchen im Pool herum hüpfen zu sehen, ehe er vollkommen durchdreht und sich mit der Tatsache beschäftigen muss, wie er seiner Familie beibringen soll, dass er etwas Unüberlegtes getan hat und betrunken eines der Mädchen geschwängert hat. Doch da der Blonde von den Sorgen und Befürchtungen seines Bruders keinerlei Ahnung hat, nimmt er den vermeintlichen Eistee zusammen mit einem großen Glas voller Eiswürfel mit ins Wohnzimmer und lässt sich dort seufzend auf die Couch fallen. Schnell angelt er sich die Fernbedienung und zappt fröhlich durch die Kanäle, während er mit der anderen Hand am Verschluss der Packung herum werkelt.
 

Schließlich stoppt er bei einem Sender, der Zeichentrickfilme spielt und blickt lächelt auf den Bildschirm. Mikey gibt ein beinahe mitleidiges Lachen von sich, als ein bekannter Kojote von einem Felsbrocken getroffen wird und ein frecher, blauer Vogel daraufhin ein fröhliches ‚Miep Miep‘ ausstößt, bevor er in einer Staubwolke davonrennt. Kurz darauf setzt ein Werbeblock ein und der Nunchakuträger widmet sich wieder dem Verschluss der Packung. Einen Augenblick später gießt er die bräunliche Flüssigkeit in das Glas. Die Eiswürfel darin geben ein leises Klirren von sich und steigen an die Oberfläche. Schon wenig später bilden sich feine Tröpfchen auf der Außenseite des Glases, die perlend daran herunterlaufen. Der Anblick lässt den jungen Ninja schmunzeln. Es sieht fast genauso aus wie auf der Verpackung, nur das Mikey weder ein Schirmchen, noch einen Strohhalm hat und leider auch an keiner Strandbar sitzen kann. Dennoch überkommt ihn ein sommerliches Gefühl, was auch daran liegen kann, dass ja gerade Sommer ist und er ab nächster Woche Ferien hat, um ihn endlich auch zu genießen.
 

Verträumt kippt er das Glas an und nimmt einen großen Schluck von der goldbraunen Flüssigkeit. Herrlich kühl rinnt sie seine ausgetrocknete Kehle hinunter. Der Geschmack ist faszinierend. Mikey hat erwartet, dass das Getränk diesen typischen Eisteegeschmack haben würde, doch das stimmt nicht. Stattdessen ist es süß und hat einen merkwürdigen, herben, fast schon scharfen Nachgeschmack. Dieser Nachklang geht allerdings fast völlig in der Süße unter und er spürt ihn auch nur beim ersten Schluck ganz hinten im Hals. Danach ist es nur noch köstlich und kühl. Entspannt lehnt sich der junge Ninja zurück und starrt auf den Bildschirm. Weitere Abenteuer des bemitleidenswerten Kojoten ziehen vorbei und werden irgendwann von einem ziemlich frechen Hasen abgelöst, der auf tückische Weise versucht einem zu kurz geratenen Jäger zu entkommen. An sich sind diese kleinen Geschichten ja schon recht lustig, doch irgendwie erscheinen sie dem Nunchakuträger heute noch weit lustiger, als sonst. Vielleicht liegt es an der Hitze, dass sein ohnehin schon etwas träger Verstand einfach aufgegeben hat und nun alles witzig findet?
 

Ein leichtes Gefühl macht sich in seinem Kopf breit, als wäre er ein großer Ballon, der versucht davon zu schweben. Es ist, als hätte er keine Sorgen und nichts Schlechtes scheint sein Denken mehr zu stören. Das erste Glas ist leer, doch es bleibt nur kurz in diesem traurigen Zustand, dann füllt Mikey es erneut auf. Gedankenverloren sitzt er da, trinkt den Tee, der keiner ist und blickt lachend auf den Bildschirm. Nach einer Weile fängt er an den Figuren dumme Sprüche zu zuwerfen und erzählt zusammenhangloses Zeug vor sich hin. Gleichzeitig merkt er dies aber gar nicht mehr. Er redet mit dem Fernseher und bildet sich dabei ein, dass die gezeichneten Figuren ihm antworten. Schnell ist auch das zweite Glas getrunken und wieder aufgefüllt. Michelangelos Kopf fühlt sich immer leichter an, fast so, als könne er wirklich gleich davonfliegen. Gleichzeitig breitet sich ein warmes Gefühl der Zufriedenheit in seiner Körpermitte aus und erwärmt von dort aus den ganzen Rest, sodass er sich sehr ausgeglichen und entspannt fühlt. So etwas hat er noch nie gespürt. Mit einem leicht schwummerigen Gefühl im Schädel betrachtet er die Packung mit dem Getränk.
 

Leider kommt er nicht auf den Gedanken sich die Inhaltstoffe auf der Rückseite anzusehen, sonst würde er vielleicht merken, dass er gerade Alkohol trinkt und das Ganze dann bleiben lassen. Im Gegenteil. Er wünscht sich wieder, er wäre am Strand und könnte jetzt eine Runde Surfen. Man wäre das toll! Kichernd lehnt er sich wieder zurück und trinkt weiter. So vergeht die Zeit und die Packung mit dem vermeintlichen Tee leer sich immer weiter. In seinem Kopf tanzt alles vor sich hin. Das Denken fällt ihm mittlerweile so schwer, dass er kaum noch einen vollständigen Satz zusammenbekommt. Schwerfällig beugt er sich zum Tisch vor und will sich noch ein Glas einschenken. Leider lassen sich nur noch ein paar wenige Tropfen in sein Glas fallen. Verwundert versucht er in die kleine Öffnung der Packung zu linsen, um zu sehen, wo sich sein ganzer Tee hin verflüchtigt hat. Erkennen kann er nichts, obwohl er sich alle Mühe gibt. „Tee weg…“, murmelt er zusammenhanglos und muss auch gleich wieder lachen. Dann formt sich der Gedanke, dass er sich doch auch einfach neuen kochen kann.
 

„Gute Idee!“, bringt er lachend hervor und versucht aufzustehen. Dabei schwankt die ganze Welt vor seinen Augen und er plumpst auf seinen Hintern zurück. „Huch! Ich wuschte gar nischt, dasch wir eine Achterbahn im Wohnzimmer haben…“, kommt es lallend von dem Jungen, ehe er wieder zu lachen beginnt. Nichts destotrotz setzt er zu einem zweiten Versuch an. In seinem Leben hat er nie auch nur einen Tropfen Alkohol getrunken. Und da es hier normalerweise auch keinen gibt und sich Leo und Raph bemühen, möglichst nüchtern nach Hause zu kommen, weiß Mikey auch nicht wirklich, was hier gerade passiert. Zumal er eh nicht mehr denken kann. Schwankend kommt er schließlich auf die Beine, obwohl er sich dabei an der Rückenlehne der Couch festhalten muss. „Wasch für eine wilde Fahrt!“, flötet er, während er versucht das Gleichgewicht zu halten. In seinem Kopf dreht sich alles und das schöne Gefühl wandelt sich langsam aber sicher in ein merkwürdiges um, das ihm eher bedrückend vorkommt. Die Welt verfestigt sich wieder etwas, doch ganz in die Waage kommt sie nicht mehr. Dafür bemerkt er etwas anderes. „Isch musch pinkeln…“
 

Langsam wendet er den Kopf Richtung Badzimmer. Der Weg dorthin erscheint Mikey unendlich weit und uneben, so als müsste er über einen Sandstrand laufen und würde dabei immer wieder mit den Füßen versinken. Blinzelnd versucht er seine Sicht etwas freier zu bekommen, was allerdings nicht viel bringt. Dennoch wird der Drang sich erleichtern zu müssen immer stärker. „Oh, oh! Mikey macht sisch gleisch in die Hoschen…“, teilt er einer Dame mit, die gerade für einen neuen Lippenstift Werbung macht. Die Dame lächelt freundlich, was auch Mikey wieder dazu anstiftet zu lachen. Mit ausgebreiteten Armen wankt der betrunkene Junge Richtung Badezimmer. Sobald er in die Nähe der Wand kommt, stützt er sich daran ab, da er immer mehr das Gefühl hat, im Sand zu versinken und gleich auf die Nase zu fallen. Kurz darauf steht er vor der Toilette und blickt in die klare Pfütze im Inneren des Beckens. Allerdings weiß er beim besten Willen nicht mehr, wie er hierhergekommen ist und warum. Geistlos starrt er schmunzelnd weiter auf das Wasser im Becken, bis sich seine übervolle Blase zu Wort meldet. „Mikey musch aufs Töpfschen!“, fällt es ihm endlich ein.
 

Schwerfällig lehnt er sich gegen die Wand neben der Toilette und versucht seine Hose zu öffnen. Seine Sicht verschwimmt immer wieder und seine Hände wollen auch nicht so wirklich tun, was er von ihnen verlangt und dennoch ist das Ganze urkomisch. Schließlich geht ihm ein Licht auf. Er hat ja gar keine Hose an, weil er duschen war! „Dummer Mikey!“, ermahnt er sich selbst, während er den Knoten des Handtuchs löst. Der inzwischen trockne Stoff gleitet zu Boden und ist vergessen. Abermals starrt Michelangelo in die Pfütze der Kloschlüssel und weiß nicht, was er hier soll. Mit Nachdruck erinnert ihn seine Blase wieder daran. Schwankend steht er vor der Toilette und versucht zu zielen. Ein lustiges Bild entspringt in seinen Gedanken. „Hilfe, hilfe, esch brennt! – Keine Sorge ihr Zwerge, Mikey kommt zum Löschen!“ Lachend steht er da und uriniert, wobei es ein echtes Wunder ist, dass er überhaupt die Toilette trifft. Letztendlich ist er dann doch irgendwann fertig und tapst wankend aus dem Badezimmer heraus. Das Handtuch ist jedoch vergessen, weshalb er nun nackt wie Gott ihn schuf im Wohnzimmer steht. Gedankenverloren blickt er sich um, doch die Welt hat sich noch immer nicht dazu bereit erklärt mal wieder stillzuhalten.
 

Dies wird ihm nun langsam zu viel und er entscheidet sich dafür, doch erst mal ein Nickerchen zu machen. Anstatt aber in sein Zimmer zu gehen, welches direkt neben der Toilette und ihm damit am nächsten liegt, schwankt er unsicher auf die Tür daneben zu. Sie führt in Raphaels Zimmer, doch das ist dem Blonden in diesem Moment überhaupt nicht bewusst. Nach einigen Anläufen gelingt es ihm die Tür aufzuschieben. Seine Augen fixieren den schwebenden Futon seines Bruders, der sich in Wirklichkeit natürlich keinen Zentimeter bewegt, während er lachend darauf zu stolpert. Ungestüm lässt sich der Orange auf die Laken fallen und wälzt sich darauf herum. Der herbe Duft seines Bruders steigt ihm in die Nase und weckt ein tiefsitzendes Verlangen, das sich dann als lüsternes Kribbeln in seinen Lenden ausbreitet. Er schnappt sich das Kissen des Älteren und drückt die Nase hinein, atmet tief ein. „Oh, Raphie~“, summt er vor sich hin, während er sich wie ein rollige Katze über das Laken windet. Sein Körper reagiert fast automatisch auf diesen Gedanken, obwohl er vollkommen abwegig ist, da die zwei ja Brüder sind.
 

In diesem Moment ist Michelangelo das jedoch überhaupt nicht mehr bewusst und er wünscht sich nichts mehr, als von den starken Händen des anderen berührt zu werden. Sein Unterleib kribbelt verlangend und neugierig, in Erwartung gebadet, erhebt sich seine Erregung in die Höhe. Mikey drückt sich das Kissen noch fester an die Brust und atmet immer mehr des Duftes ein. Haltlos windet er sich in den Laken. Von einer Seite zur anderen, auf den Rücken und den Bauch, während er schon beinahe schnurrende Laute von sich gibt, die ihm immer mehr Ähnlichkeit mit einer rolligen Katze verschaffen. Ihm wird immer heißer und langsam verliert er jegliche Beherrschung. Lauter und lauter ruft er nach seinem Bruder, in der Hoffnung erhört zu werden und endlich Befriedigung zu finden. Von alledem ahnt Raphael natürlich überhaupt nichts und er würde auch im Leben nicht darauf kommen, dass ausgerechnet sein kleinen Bruder solche Wünsche an den Tag legt und dann auch noch in einem völlig betrunkenen Zustand. Tatsache ist aber, dass auch Raph nach ein paar Drinks schon mal den unbändigen Drang verspürt hat, seinem Bruder auf eine Weise näher zu kommen, die nicht normal ist.
 

Allerdings hat er das nie irgendwem gegenüber geäußert, nicht mal wenn Leo noch neben ihm gesessen hat und die beiden über Gott und die Welt plauderten, wie man es halt macht, wenn man einen im Tee hat. Am nächsten Tag konnte sich der Rothaarige zumeist eh nicht mehr daran erinnern. Er wusste nur, dass es etwas merkwürdig war, wenn er Mikey begegnet ist und dieser ihn dann so unschuldig anlächelte. Doch nun konzentrieren sich Raph´s Gedanken einzig und allein auf die Tatsache nach Hause zu kommen und sich den Rest des Tages auszuruhen. Schließlich will er ja fit sein für die Party morgen Abend. Langsam biegt er mit seinem Motorrad in die Einfahrt ein und stellt es ab. Während er zur Haustür geht, wandern seine Gedanken schon zu seinem Futon und einem schönen Schläfchen vor dem Abendessen. Er hofft inständig, dass Splinter bei dieser Hitze nicht auch noch ein Training einschieben will. Das würde er jetzt echt nicht verkraften. Eine kalte Dusche wäre da schon viel schöner. Er tritt ins Halbdunkel des Dojos und hält plötzlich inne. Irgendwas ist komisch, doch er kommt nicht darauf, was es sein kann.
 

Er tut das Ganze erst mal mit einem Schulterzucken ab, doch dann merkt er, dass der Fernseher läuft. Die quakenden Stimmen daraus verraten ihm, dass es nur Mikey sein kann, der ihn eingeschaltet hat. Doch von seinem Bruder ist nichts zu sehen, obwohl er sonst immer angestürmt kommt, sobald er merkt, dass Raph zu Hause ist. ‚Er ist bestimmt auf dem Klo…‘, geht es dem Älteren durch den Kopf. Dann allerdings fällt sein Blick auf den niedrigen Tisch vor der Couch. Seine Augen weiten sich beim Anblick der Packung, die dort steht. Ein Schreck jagt durch seine Glieder, als er sich ihr nähert. ‚Er wird doch nicht…‘, kann er noch denken, ehe er feststellt, dass die Packung mit dem Long Island Ice Tea völlig leer ist. „Scheiße…“, haucht er halblaut in das verlassene Zimmer. Ihm ist vollends bewusst, dass sein Bruder noch nie Alkohol getrunken hat und mit seinen sechzehn Jahren auch noch zu jung dafür ist und nun hat er es wohlmöglich fertig gebraucht und die ganzen anderthalb Liter auszutrinken. „Scheiße…“, kommt es noch einmal verzweifelt von ihm, diesmal aber mit dem Gedanken, was Splinter wohl sagen wird, wenn er das rausfindet.
 

Schließlich ist Raph indirekt schuld daran, dass Mikey nun wohlmöglich stockbesoffen ist und wer weiß was macht. „Splinter wird mir das Fell über die Ohren ziehen…“, wird es ihm bewusst. Und Leo erst, der wird ihm ebenso einen Vortrag halten und Donnie wahrscheinlich auch. Immerhin hätte er das Zeug gar nicht erst in den Kühlschrank stellen dürfen, ohne zu fragen oder wenigstens Bescheid zu geben und er hätte verdammt noch mal nicht vergessen dürfen einen verfluchten Zettel an die Packung zu kleben, damit insbesondere Mikey vor einem solchen Fehler bewahrt wird. „Warum hab ich auch diesen Gott verdammten Zettel vergessen?“, harscht er sich selbst an, während er zu überlegen versucht, wie er das Ganze bereinigen kann, ohne dass jemand etwas davon mitbekommt. Ihm will aber beim besten Willen nichts einfallen. Es wäre jedoch äußerst ratsam, sich erst mal um Mikey zu kümmern. Wahrscheinlich ist dem Bengel von dem ganzen Alkohol unheimlich schlecht geworden und er hockt jetzt mit dem Kopf in der Kloschüssel? Ehe er jedoch im Bad nachsieht, sammelt er die leere Packung und das Glas ein und lässt alles in der Küche verschwinden.
 

So sind immerhin die offensichtlichsten Spuren schon mal verschwunden, falls ein anderer reinkommt. Dabei bemerkt er den Zettel von Splinter am Kühlschrank und ihm fällt immerhin ein kleiner Stein vom Herzen. So bleibt ihm zumindest noch etwas mehr Zeit. Als er ins Badezimmer kommt, findet er jedoch keinen Mikey, nur ein Handtuch liegt vor der Toilette. Verwundert hebt er es auf und wirft es in den Wäschekorb. Nachdenklich betritt er wieder das Wohnzimmer und hört auf einmal ein komisches Geräusch. Es klingt fast wie das Schnurren einer Katze. Nun bemerkt der Saikämpfer auch, dass seine Zimmertür offensteht. Unsicher folgt er dem Geräusch und bleibt wie erstarrt auf der Schelle stehen. Er traut seinen Augen kaum. Sein kleiner Bruder räkelt sich splitternackt auf seinem Futon und schnurrt ihm mit großen Augen entgegen. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, springt Raph die Erregung des Jüngeren förmlich entgegen. „Heilige Scheiße…“, flüstert der sonst so toughe Ninja. Ungewollt erhält er dadurch jedoch Mikey´s Aufmerksamkeit.
 

Der Junge blickt ihn mit großen, wässrigen Augen an, die Raph schon allein verraten, dass sein Bruder sturzbetrunken sein muss. „Raphie~“, schnurrt er ihm entgegen. Sowohl der Anblick, als auch die Tonlage des Jüngeren, treiben einen eiskalten Schauer über den Rücken des Angesprochenen. „Gott, bitte nicht…“, murmelt der Rothaarige und wirft dem Jungen einen mitleidigen Blick zu. Schwerfällig dreht sich der Nunchakuträger auf die Seite und breitet die Arme aus. „Komm her zu mir, Raphie~“, summt er. Innerlich verdreht der Saikämpfer die Augen. Er hasst diesen Spitznamen abgrundtief und hatte gehofft, ihn nie wieder hören zu müssen. Viele Jahre hat das auch geklappt und seit Mikey aus der Kleinkindsprache raus gewachsen ist, dachte er, es würde auch so bleiben. Doch wie es scheint, hat der viele Alkohol im Kopf seines kleinen Bruders eine Tür gefunden, von der er dachte, dass sie für immer verschlossen bleiben würde. Unter anderen Umständen würde Raph es sich überhaupt nicht gefallen lassen, so angesprochen zu werden, doch da Michelangelo völlig neben sich ist, schluckt er die aufkommende Wut einfach runter.
 

Normalerweise würde ihm allein das schon nicht gelingen, doch irgendwie fühlt er sich schrecklich schuldig. Immerhin hätte er wissen müssen, dass Mikey nicht nachdenkt und einfach alles in sich hineinstopft oder schüttet, was auch nur halbwegs Ähnlichkeit mit einem Nahrungsmittel hat. Zudem weiß er aus eigener Erfahrung wie beschissen es dem Jüngeren am nächsten Morgen gehen wird, wenn nicht gar schon in ein paar Stunden. Mit langsamen, nachdenklichen Schritten betritt Raphael das Zimmer und nähert sich seinem Bruder. Dieser strahlt übers ganze Gesicht wie jemand, der in eine Irrenanstalt gehört und streckt dabei weiterhin die Hände nach ihm aus, als wäre er ein kleines Kind, das endlich seine Süßigkeiten haben möchte. Beinahe gierig öffnen und schließen sich seine Finger dabei. Wieder läuft es dem Älteren eiskalt den Rücken hinunter und sein Blick wandert unweigerlich zur entblößten Erregung des Liegenden. Der Saikämpfer schluckt schwer und kommt sich dabei wie in einem billigen Albtraum vor. Seufzend kniet er sich vor seinen Futon und wird im selben Augenblick auch schon von Mikey umarmt.
 

Der Junge schmiegt sich an ihn und verschränkt die Hände in seinem Nacken. Überdeutlich kann Raphael dabei den Gestank des Alkohols im Atem des Jüngeren riechen. Eigentlich stört ihn so was sonst nicht sonderlich, doch bei dem Gedanken daran, dass es Mikey ist, wird ihm fast schlecht. Sein Bruder mag zwar ganz schön ausgeflippt sein und allerhand Unfug im Kopf haben, doch Alkohol oder gar schlimmere Sachen hätte Raph nie vermutet je bei ihm zu sehen. Er fühlt sich schrecklich hilflos und schuldig. Dennoch lässt er es einfach geschehen und die Umarmung über sich ergehen. Allerdings scheint es Mikey noch längst nicht genug zu sein und so zieht er seinen überrumpelten Bruder zu sich auf den Futon. Mit einem überraschten Laut landet Raph auf dem Laken. Mikey liegt neben ihm und grinst ihn fröhlich und gleichzeitig völlig geistlos an. „Hey, Raphie~“, schnurrt er. „Hey, Mikey. – Was hältst du von einem großen Glas Wasser und etwas Deftigem zum Futtern?“, lockt er den Blonden, in der Hoffnung, so den Alkoholgehalt in seinem Blut zu senken und ihn schneller wieder nüchtern zu bekommen, am besten natürlich bevor einer der anderen nach Hause kommt.
 

Das dürfte zwar eh nicht wirklich klappen, aber es würde dem Kleinen immerhin helfen, morgen nicht ganz so leiden zu müssen. Und Essen ist bei Mikey immer ein perfekter Köder. Allerdings scheint dem nicht so zu sein, wenn er betrunken ist. „Nein, du Dummerschen! Isch will einen Kusch von dir!“, verkündet ihm der Junge ganz unverblümt. Bei seinen Worten zuckt Raph leicht zusammen. ‚Er will einen Kuss von mir? Das kann doch nicht sein Ernst sein! Immerhin ist er mein Bruder!‘ Der Saikämpfer fühlt sich noch hilfloser, als ohnehin schon. Dennoch wird ihm bewusst, dass er sich selbst im angeheiterten Zustand schon viel schlimmere Dinge vorgestellt hat, die er mit Mikey anstellen wollen würde. Aber vorstellen oder sagen oder sogar machen, sind sehr unterschiedliche Dinge! Erwartungsvoll blickt ihn der Blonde an und schmiegt sich noch dichter an ihn. Überdeutlich kann Raphael dabei die Erregung seines Bruders am Oberschenkel spüren. „Raphie~“, summt Mikey wieder und klammert sich mit den Fingern im Hemd seines Gegenübers fest. Dieser gibt resignierend nach und versucht den Blonden auf die Stirn zu küssen.
 

Das ist aber so gar nicht das, was der Kleinere möchte, weswegen er kräftig an Raph´s Hemd zieht und so ihre Lippen miteinander verbindet. Überrascht reißt der Rote die Augen auf und versucht Mikey von sich wegzudrücken. Trotz der Tatsache, dass er weit kräftiger als sein Bruder ist, gelingt es ihm dennoch nicht, sich von ihm zu trennen. Michelangelo zieht ihn sogar noch ein Stückchen weiter zu sich heran und presst seine Lippen noch fester auf die des anderen. Verzweiflung steigt in dem Saikämpfer auf. Er will seinem Bruder nicht wehtun, weder körperlich noch emotional, doch was bleibt ihm für eine Wahl, wenn der Kleine auf einmal eine seltsame Kraft entwickelt hat? Fieberhaft denkt er nach und schließlich gelingt es ihm doch, den Jungen von sich zu drücken. Versonnen blickt Mikey ihm tief in die Augen. Seine Wangen glühen und seine Augen glänzen. Seine Lippen zittern und sein ganzer Körper scheint zu beben. „Isch hab disch soooo lieb, Raphie~“, schnurrt er und versucht sich einen weiteren Kuss zu stibitzen. Doch diesmal kann Raph ihn rechtzeitig davon abhalten. „Ich mag nicht küssen, Mikey.“, versucht er ihm zu erläutern.
 

„Du hascht Rescht. Küschen ist langweilig. Lasch unsch kuscheln!“, verkündet der Kleine ihm nun. Raph entgleiten alle Gesichtszüge, als Mikey nun versucht ihm die Hose auszuziehen. Ihm schießt das Blut in die Wangen und er versucht den Jungen einfach nur noch davon abzuhalten. Seine Nerven sind zum Zerreißen gespannt. „Nein! Bist du bekloppt?!“ Doch Michelangelo antwortet ihm nicht, lächelt stattdessen verträumt und setzt sich hin, um besser an Raph´s Hose herumspielen zu können. ‚Warum, verdammt, warum? – Und was in Gottes Namen versteht der Bengel nur unter kuschel!‘, geht es dem verzweifelten Saikämpfer durch den Kopf, während er weiterhin versucht, seinen Bruder vor einem großen Fehler zu bewahren. Doch der Rothaarige scheint machtlos. Es kommt ihm so vor, als würde der Alkohol seinem kleinen Bruder ungeahnte Kräfte verleihen. Als wäre er für ihn, was der Spinat für Popeye ist. Und gerade das will absolut nicht in Raphaels Kopf hinein. Aber vielleicht ist dem auch gar nicht so und es ist viel mehr etwas in Raph, das ihn zum ersten Mal in seinem Leben daran hindert, seinen Bruder zu verprügeln?
 

Was auch immer der Grund für seine momentane Schwäche ist, er wünscht sich nichts mehr, als das es endet, bevor Mikey einen Fehler macht, der sie beide für den Rest ihres Lebens verfolgt. Fieberhaft versucht der Saikämpfer eine Lösung zu finden, was ihm äußerst schwer fällt, da Gewalt für ihn sonst immer an erster und oftmals auch einziger Stelle steht. Dementsprechend fühlt er sich mehr als hilflos, ja sogar schon gedemütigt, als Mikey ihn nun auch noch auf das Laken drückt. Sekunden später kann der sonst so temperamentvolle Ninja nur fassungslos mit ansehen wie seine Hose neben ihm auf dem Boden landet. Ein nahezu unbekanntes Gefühl von Angst durchströmt ihn. Es lässt in seinem Kopf ungewollt Bilder erscheinen. Bilder von wehrlosen, jungen Mädchen, zu Boden gedrückt und über ihnen die düstere Gestalt eines Mannes, der ihren Körper und ihre Seele brechen wird. Ungewollt beginnt er leicht zu zittern. ‚Das kann alles einfach nicht wahr sein…‘, geht es ihm durch den Kopf. Falls es ihm irgendwie gelingen sollte, das Ganze vor Splinter und den anderen zu verheimlichen, weiß er auf jeden Fall, dass er es niemals wieder zulassen wird, dass sein Bruder auch nur in die Nähe von Alkohol kommt!
 

Bevor er seine wirren Gedanken weiter dazu animieren kann, nach einer Lösung für diese missliche Lage zu suchen, spürt er wie sich etwas Hartes gegen seinen Unterleib drückt. Als er den Blick hebt, sieht er seinen Bruder, der es sich auf seinem Schoß gemütlich gemacht hat und scheinbar zum nächsten Schritt übergehen möchte. Die schlanken Finger des Blonden gleiten forschend über Raphaels Bauchmuskeln, während seine heiße Erregung sich unaufhörlich gegen den hauchdünnen Stoff der Shorts des Älteren reibt. Sein verträumter Gesichtsausdruck, so leer und abwesend, jagt einen weiteren Schauer über den Rücken des Saikämpfers. Langsam beugt sich der Junge zu ihm hinunter und nähert sich seinem Gesicht, als wolle er erneut versuchen ihn zu küssen. Vielleicht soll es den Liegenden auch nur davon ablenken, dass sich Mikey´s Finger langsam in seine Shorts hinein schieben. Einem letzten Aufbäumen gleich, packt Raph die Schultern des Jungen und versucht ihn kraftlos von sich zu drücken. „Mikey, bitte! Ich will das nicht…“ Im ersten Moment scheinen seine Worte kein Gehör zu finden, dann jedoch hält der Nunchakuträger inne.
 

Ein merkwürdiger Ausdruck huscht über sein Gesicht. Mit offenem Mund starrt er zu Raph hinunter und schnappt angestrengt nach Luft. Seine Haut wird ganz bleich, als hätte ihn gerade die schreckliche Erkenntnis seiner Tat getroffen und ihn schlagartig nüchtern gemacht. Doch dem ist nicht so, dennoch weiß Raph, dass es jetzt vorbei ist und er nicht mehr um seinen Allerwertesten besorgt sein muss. Sanft aber bestimmend drückt Raph seinen Bruder von sich, während dieser sich schon die Hand auf den Mund presst. Hilflos hört er ihn dahinter würgen. Ehe das Unglück seinen Lauf nimmt, gelingt es Raph Mikey auf die Füße zu ziehen und ihn Richtung Klo zu dirigieren. Kaum das die weiße Porzellanschüssel in Michelangelos Blickfeld kommt, lässt er sich davor auch schon auf die Knie fallen. Den Bruchteil eines Augenblicks später ergießt sich der unerwünschte Alkohol als heiße Säure in die Toilette. Mitfühlend legt Raph dem Kleineren ein Handtuch um die Schultern, hockt sich neben ihn und streicht ihm tröstend über den bebenden Rücken. So vergehen die Minuten, die dem Roten so endlos erscheinen und dennoch ist er heilfroh darüber.
 

Eine Ewigkeit scheint zu vergehen, in der Mikey sich wieder und wieder erbricht, ehe er zitternd den Kopf hebt und sich erschöpft neben die Schüssel setzt. Schweiß steht ihm in feinen Perlen auf der Stirn, seine Wangen glühen vor Anstrengung und er zittert am ganzen Körper. Tränen stehen in seinen trüben Augen. Er sieht so elend aus, dass es Raphael fast das Herz zerreißt. Ziellos blicken sich die blauen Augen in dem Raum um und bleiben schließlich in den gelbgrünen Seelen des anderen hängen. Verwirrt blinzelt Michelangelo, ehe er zu begreifen scheint, wer dort vor ihm sitzt und wo er sich eigentlich befindet. „Raph? – Was ist passiert?“, kommt es schwach von ihm. Einen Moment wägt der Größere ab, ob es eine gute Idee wäre, ihm die Wahrheit zu sagen oder nicht. Dann entscheidet er sich dagegen. „Dir ist schlecht geworden, weil du verdorbenen Eistee getrunken hast. Erinnerst du dich?“ Und tatsächlich fängt Mikey an nachzudenken. Gequält hält er sich dabei mit einer Hand den pochenden Kopf. „Ja – ja, du hast Recht. Doch er hat gar nicht verdorben geschmeckt…“ „Das lag wahrscheinlich an dem ganzen Zucker in dem Zeug.“, versucht sich Raph zu retten.
 

„Ganz bestimmt…“, erwidert der Blonde schwach. Dann fängt er wieder an zu zittern, was auch nicht verwunderlich ist, da er ja nichts an hat und es im Bad dank der Klimaanlage ziemlich kühl ist. Instinktiv zieht er das Handtuch fester um sich und bemerkt dabei, dass er ganz nackt ist. Erschrocken zuckt er zusammen und versucht herauszufinden, ob Raph irgendetwas gesehen hat, das ihm jetzt peinlich sein müsste. „Wo sind meine Sachen?“, fragt er überfordert. Hilfreicher Weise wendet Raphael den Blick von ihm ab, um ihm nicht länger so ein entblößtes Gefühl zu geben und deutet dann auf den Wäschekorb in der Ecke. „Dort. Ich schätz mal, du wolltest duschen, bevor dir schlecht geworden ist.“ Nachdenklich mustert der Blonde die Dusche, dann nickt er schwach. „Meinst du, du kannst aufstehen? Dann bring ich dich in dein Zimmer. Da kannst du dir was anziehen und dich vielleicht ein bisschen hinlegen. Dann geht´s dir bestimmt bald besser.“ Mit einem mitfühlenden Lächeln erhebt sich der Rothaarige und streckt ihm die Hand entgegen. Erschöpft erwidert der Kleine sein Lächeln und lässt sich auf die Füße helfen.
 

Auf wackligen Beinen, die sich wie Pudding anfühlen, tapst Mikey mit Raph´s Unterstützung in sein Zimmer. Dort sinkt er kraftlos auf seinen Futon, während ihm der Ältere etwas zum Anziehen reicht. Wenig später liegt der Blonde bis zur Nasenspitze unter der Decke und steuert auf den Schlaf zu, der vehement an seinem Körper zerrt. Sanft streicht Raphael ihm durch die zerzausten Haare. „Versuch zu schlafen, dann geht es dir Morgen sicher viel besser.“, versucht er ihn aufzumuntern, obwohl er aus eigener Erfahrung nur zu gut weiß, dass das ganz sicher nicht der Fall sein wird. Doch bis es soweit ist, ist ihm vielleicht etwas eingefallen, um heil aus dieser Nummer rauszukommen. Gehorsam schließt der Nunchakuträger die Augen und Raph macht sich auf den Weg zur Tür. Doch soweit kommt er nicht, als er hinter sich die leise Stimme seines Bruders hört. „Raph? – Kannst du vielleicht bei mir bleiben?“ Der sonst so harte, junge Mann blickt in die endlos traurigen Augen seines Babybruders und kann ihm diesen Wunsch einfach nicht abschlagen, völlig egal, was vorhin alles gewesen ist. „Aber klar doch, Kleiner.“
 

Die Dankbarkeit in den blauen Seelen schwappt fast über und Raph wünschte, er hätte damals nach seiner ersten Übelkeit auch nur den Bruchteil an Verständnis von den anderen erhalten, den er jetzt Mikey zu Teil werden lässt. Doch im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder, wusste Raphael damals ganz genau, was er tat, auch wenn er nicht geahnt hat wie beschissen das Erwachen dann sein würde. Doch er hat aus seinem Fehler gelernt. Mikey wird ganz sicher auch etwas daraus lernen. Vorsichtig setzt sich der Saikämpfer zu ihm auf das Laken. Schwerfällig bettet Michelangelo seinen pochenden Kopf auf dem Bauch seines Bruders und kuschelt sich an ihn. Sekunden später ist er auch schon eingeschlafen. Das Raph gar keine Hose an hat, scheint ihm entweder nicht bewusst zu sein oder es kümmert ihn im Moment nicht. Und wenn er doch danach fragt, wird Raphael schon eine passende Antwort einfallen. Doch im Augenblick zählt nur, dass Mikey seinen Rausch ausschläft und sie beide die ganze Sache schnell wieder vergessen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
*Long Island Ice Tea: Trotz des Namens handelt es sich nicht um einen Eistee; und er enthält auch keinen Tee; sondern um einen starkalkoholischen Cocktail aus mehreren hochprozentigen Spirituosen. Durch die enthaltene Cola hat er jedoch eine bräunliche Farbe, die an Eistee erinnert. Er besteht zu gleichen Teilen aus Rum, Wodka, Gin, Tequila und Triple Sec Curacao (Likör mit Orangengeschmack). Das Ganze wird mit Limettensaft/Sirup gemischt und dann mit Cola aufgegossen. Durch den Saft und die Cola werden der charakteristische Geschmack und die Stärke des Alkohols sehr geschwächt und damit schnell unterschätzt. Der Name Long Island Ice Tea hat, wie die Tatsache des nichtenthaltenen Tees, nichts mit einer Insel zu tun. Es deutet lediglich daraufhin, dass das Getränk zu den Longdrinks gehört, also in einem hohen, schlanken Glas (ca. 300ml) und jeder Menge Eiswürfeln serviert wird. Die Zusammensetzung des Cocktails variiert je nach Region und Bar ein bisschen und wird teilweise auch durch landesüblichere Komponenten ergänzt/ersetzt. Teilweise wird genau deswegen auch gelegentlich der Name etwas abgeändert, um anzudeuten, dass vom Orginalrezept abgewichen wurde. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lloyd008
2015-12-06T22:18:54+00:00 06.12.2015 23:18
Ich liebe die zwei einfach! Ob zusammem oder nicht, sie sind einfach zu süß 💙😍


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