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Ich hasse ihn...glaube ich

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ich melde mich mal wieder zurück :)
Sorry für die lange Wartezeit, aber wir hatten die letzte Woche in unserem Gymmi Bogy-Woche (Berufsorientierungswoche). Hatte dann eigentlich von morgens bis abends viel zu tun, aber jetzt habe ich wieder mehr Zeit und deswegen melde ich mich auch gleich mit einem neuen Kapi wieder :)
Ich wollte mich auch noch für die netten Kommis und die vielen Favos bedanken. Es freut mich sehr das so viele sich schon für meine Geschichte, die noch in den Anfängen steht, interessieren. Ich hoffe, das nächste Kapitel gefällt euch auch:) Komplett anzeigen

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Meine Nerven waren zum zerreißen gespannt, aber sie quatschte mich auch voll, wie ein Wasserfall über Familie, Schule und anderen Scheiß, der mich nicht interessierte. Mensch, ich war dabei gewesen, als ihr der Arsch von Steven angeboten hatte, seine Stellvertreterin im Club zu sein. Keine Ahnung, was das für ein Club ist. Hat mich auch nicht weiters interessiert. Es reichte schon, dass ich es wusste. Zur Erklärung der Situation: Wir standen gerade am Reisebus und warteten auf die Lehrer. Ich meine, die Schüler warten auf die Lehrer und nicht die Lehrer auf die Schüler! Und so viel dazu „und wehe ihr kommt zu spät“. Wer kam hier denn bitte schön zu spät? Wir oder die? Weiterhin genervt blickte ich auf die Straße während Ronja mich weiterhin fröhlich vollquatschte. Nur wenige Minuten trennten mich von der Horrorfahrt meines Lebens. Ronja hatte inzwischen wohl doch kapiert, dass ich heute nicht sehr gesprächig war und suchte sich ein neues Opfer. Freudig in die Hände klatschend hatte sie wohl meinen besten Freund Alex entdeckt, der unweit von mir entfernt mit dem Rest meiner Clique stand. Die Glücklichen. Was machten eigentlich die Anderen? Neugierig ließ ich meinen Blick durch die Schülermenge gleiten, als er auf Ethan landete. Dieser stand mit fünf anderen, nicht gerade schwachen Jungs an eine Laterne gelehnt und hatte die Augen geschlossen. Der würde doch nicht etwa… „Hey, Ethan, schläfst du, hey…“ Einer seiner Kumpels schien es wohl auch zu bemerken und krakelte rum. Ethan rührte sich immer noch nicht. Der konnte echt an den unmöglichsten Orten einschlafen! Seinem Kumpel schien es wohl zu blöd zu werden, holte aus und schlug ihm kräftig auf die Schulter. Der Schlag hatte gewirkt und Ethan schreckte hoch, traf dabei jedoch die Nase seines Kumpels, der wenige Sekunden später fluchend nach einem Taschentuch brüllte. Eine tiefrote Flüssigkeit aus seiner Nase. Hoffentlich hatte Ethan ihm nicht die Nase gebrochen! Keiner wünscht einem eine solche Exkursion mit schmerzender Nase. Aber bei Ethan Wucht wusste man nie. Schließlich erbarmte ich mich eines Taschentuches und kam lässig, zumindest hoffte ich es, auf die Gruppe von Jungs zugeschritten. „Hey, ich hab n‘ Taschentuch.“ So cool wie möglich überreichte ich Keith, so glaubte ich zumindest, hieß der Junge, ein Taschentuch und versuchte auch gleich wieder so schnell wie möglich von dort weg zu kommen. Ethans brennenden Blick konnte ich trotzdem in meinem Nacken spüren. Er hatte mich vorhin schon so seltsam gemustert! Was ging in dem nur vor? Ich würde nur zu gerne wissen, was er manchmal denkt, aber wer würde das nicht? Viel gibt er ja nicht gerade von sich preis. Das Bissen, was ich von ihm weis ist, das er 17 ist, geschätzte 1,90 Meter groß ist, braune Haare und grüne, stechende Augen hat, die sich immer noch in meinen Nacken brannten. Wenn er so weitermachte, könnte er bald durch mich hindurchsehen! Seine Haare sind kurz geschnitten und er hat eine jüngere Schwester. Das weis ich zumindest von meiner Cousine, die sie angeblich kennt. Keine Ahnung, ob sie wirklich existiert. Meine Cousine erfindet gerne mal ein paar Sachen oder verdreht ein paar Fakten. Schwestern werden zu Brüdern und Brüder zu Schwestern, nur um mal ein Beispiel zu nennen. Er hängt außerdem, wer hätte es sich nicht denken können, gerne mit seinen Kumpel ab und zwar entweder an der Sporthalle oder am Schulzaun. Ich machte deswegen immer einen großen Bogen um sie, wie die Meisten aus unserer Schule. „Mike, hey Mike! Hör auf zu träumen und komm herüber. Wir wollen den Sitzplan besprechen und das Gepäck verladen!“ Wow, die Lehrer sind also auch mal eingetroffen. Hab ich gar nicht gemerkt! Müssen sich wohl angeschlichen haben. Grinsend schlenderte ich zu ihnen hinüber und stellte mich neben Alex, der mich zur Begrüßung in die Seite knuffte. „Na, Mike, hast du von unserem „Traumtypen“ geträumt?“ Entsetzt blickte ich Alex an. „Wenn du Ethan meinst, nein und außerdem stehe ich auf Mädchen und nicht auf Jungs und wenn, dann ganz sicher nicht auf den!“ Zischte ich wütend in seine Richtung, darauf bedacht, dass es nur er hören konnte. „Ja klar Mike und warum hattest du bis jetzt noch nicht eine einzige Freundin?“ „Ich bin 16 verdammt…“ „17.“ „Dann eben 17 und du hast mir hier gar nichts vorzuschreiben. Wenn es hier nun mal kein einziges Mädchen gibt, dass mich interessiert, kann ich doch nichts dafür!“ „Ach Mike, du bist einfach zu oberflächlich! Hier gibt es doch genug Mädchen, die gut aussehen und nicht gerade wenig in der Bluse haben!“ Das war genau die Aussage, die ich erwartet hatte! Genau diese Art hasste ich so sehr an Alex. „Alex, ich will keine Freundin mit dicken Möppsen und nichts im Hirn zum ficken, sondern ein Mädchen, mit dem ich Spaß haben kann und die nicht hirnlos sich an mich ranwirft und alle paar Sekunden an meine Wäsche will! Ein bisschen Niveau wäre wohl nicht zu viel verlangt oder?“ „Willst du damit etwa sagen, dass ich niveaulos bin? Ich bin echt von dir enttäuscht Mike, wirklich!“ Mit diesen Worten drehte er sich weg und stellte sich so weit es eben ging, von mir weg. Pfff! Enttäuscht. Der von mir enttäuscht?! Nur weil ich kein Betthäschen haben wollte, sondern eine richtige Beziehung? Bin ich halt eben ein Spätzünder. Wie konnte er es wagen?! Eigentlich sollte ich derjenige sein, der hier enttäuscht ist und nicht er!!! Na toll und von der Besprechung hab ich auch nichts mitbekommen! Wenigstens ist Ethan nicht zu übersehen und ich werde ihn leicht finden können. Sogar im Sitzen überragt er alle. Langsam scheine ich doch Vorteile an dieser misslichen Lage zu finden. Einfach positiv denken. Einfach positiv.

Als aller letztes wurde mein Koffer verstaut. Zumindest würde ich ihn in Berlin als aller erstes haben. Cool. Missmutig latschte ich zum Anfang des Busses, die Treppe hinauf und stand etwas unschlüssig im Gang herum. Wo verdammt war Ethan hin? Scheißegal, jetzt setzte ich mich einfach in die freie Sitzreihe. Man wird mich schon wegjagen wenn ich falsch sitze. Ich liebte Fensterplätze und ich hoffte wirklich, Ethan, oder wer auch immer, wollte ihn mir nicht streitig machen. Wenigstens hatte ich dann was zum beobachten und nicht den blöden Gang. Kein Kommentar von Ethans Seite. Gut.

Als der Bus sich in Bewegung setzte, holte ich meine Kopfhörer aus meiner Tasche und meinen MP3-Player, ja, ich weis, total veraltet, und ich ließ Linkin Park durch meine Ohren dröhnen. Meinen Nintendo 3Ds hatte ich sicherheitshalber auch mit eingepackt mit ein paar etwas älteren Spielen. New Super Mario Bros für den Ds hatte ich mal wieder in der Versenkung meiner Tasche gefunden. War auch schon wieder ein Jahr her, als ich es zuletzt gespielt hatte. Vorsichtig lugte ich noch einmal zu Ethan hinüber, der sich aber nicht weiter beeindrucken ließ und lieber weiterhin mürrisch in den Gang starrte. Pech gehabt! Sicherheitshalber überprüfte ich noch einmal, ob der Ton auch wirklich aus war und startete das Spiel. Doch aus war es mit dem ungestörten Spielen, als sich plötzlich Ethan zu Wort meldete: „Was hörst du?“ Und zack hatte er meinen linken Stöpsel aus meinem Ohr entwendet und sich ins Ohr gesteckt. War wohl doch langweilig nur in den Gang zu schauen und nichts zum quatschen zu haben, denn seine Kumpels befanden sich alle im anderen Bus. „Linkin Park? Ist aber nicht gerade das beste Lied von denen, was du gerade da hörst.“ „Wenns dir nicht passt, dann gib mir meinen Stöpsel wieder, schließlich hab ich nicht darum gebeten bei mir mit zu hören!“ Antwortete ich schnippisch und widmete mich wieder meinem Spiel. Bowsers Schloss. Der einfachste Level aller Zeiten! Man braucht eigentlich nur einen Riesenpilz um Bowser zu besiegen, aber der Weg zu ihm und vor allem mit allen Münzen ist kein leichtes Unterfangen. Eigentlich hatte ich nie Probleme mit diesem Level und auch nicht unbedingt mit den Münzen, aber heute wollte es nicht so recht klappen. Da war ja noch Bowser auf der Wii viel schlimmer! Und dort besitze ich alle Münzen außer einer, warum schaffe ich also dieses eine Level nicht? Ethan stresste mich währenddessen immer mehr. Sein prüfender Blick, der auf mir ruhte und mich abschätzig immer wieder begutachtete, brannte förmlich auf meiner Haut. Wenn er mitschauen wollte konnte er doch fragen. Für was hatte ihm sonst Gott einen Mund gegeben? Nervös rutschte ich auf meinem Sitz hin und her. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich jetzt schreiend aus dem Bus gerannt, hätte mir ein stilles Örtchen gesucht und mein Spiel beendet. „Jetzt gib mal her, das kann man doch nicht mit ansehen, wie erbärmlich du dich anstellst. Normalerweise spielst du besser!“ Verwirrt blickte ich Ethan an, der mir gerade einfach den Nintendo aus der Hand gerissen hatte. Woher wusste er, wie ich spielte? Vielleicht war er doch nicht so oberflächlich, wie ich vermutet hatte. Glücklich, ein Gesprächsthema gefunden zu haben, lugte ich über seinen Arm, in meinen Bildschirm, während immer noch Linkin Park aus meinen zwei Ohrstöpseln lief. Es hatte so etwas harmonisches, wie wir zwei nebeneinander saßen und in den leuchtenden Bildschirm schauten. Selten fühlte ich mich mal so richtig entspannt. „hier, hoffentlich spielst du jetzt besser.“ „Wenn du willst kannst du ruhig weiterspielen, ich kann auch zuschauen.“ „Wenn du meinst.“

Lustig, was man alles so beim Spielen erfährt. Von wegen, „durchs „Gaming“ gehen dich zwischenmenschlichen Beziehungen verloren“. Bei uns war das, das Einzige Gesprächsthema überhaupt. Immer wieder stellte ich trotzdem einige Fragen zu ihm und seiner Familie. Wenn er konzentriert ist, ist er meistens gerne dazu bereit, einige Informationen preis zu geben. Er hatte noch während unserer Exkursion, seinen 18. Geburtstag. Das erinnerte mich an meinen 17. Letzte Woche. Brrr, ich will gar nicht mehr daran denken. Echt Horror.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kris18
2014-03-27T11:12:38+00:00 27.03.2014 12:12
Na siehste da haste deine "Freundin" mit Niveau


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