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Ein dämonischer Ersatz

Hibari x Ciel
von

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Der Ersatz wittert Blut

Hibari's Perspektive

In guter Stimmung lief ich die dunklen Gassen der nachtschwarzen Stadt entlang. Nur ein Schatten in der tristen Dunkelheit und doch sehr lebendig und mordlustig. Ich sah zum grauen Himmel auf, wo zwischen der finstren Wolkendecke nur noch eine kleine Mondsichel wage sich zu zeigen und unheilvoll die Vollkommne Dunkelheit für die kommende Nacht prophezeite. Der frostige Nieselregen fiel lautlos vom Himmel und umspielte mit eiskalten Händen mein Gesicht nur um dann lauthals zu Boden zu fallen oder still in meiner Kleidung Schutz vor dem schneidenden Wind zu finden.

Kaum ein Mensch war zu dieser späten Stunde noch auf den Straßen unterwegs und wenn doch dann huschten sie durch die dunklen Wege und platschenden Pfützen die unter ihren hastigen Getrampel tröpfchenhaft in alle Richtungen flohen.

Unter meinen schweren, bedachten Schritten stöhnte das marode Holz der kleinen Brücke lauthals auf während ich das kleine Rinnsal unter mir überquerte. Nur leise drang das Geräusch durch die kühle Nacht, da das unregelmäßige platschen des Niederschlags sich mit dem ruhigen dahinplätschern des Wasserlaufes unter mir vermischte und beinahe drohte alles andere zu ersticken.

Ich genoss es einfach nur durch diese Ruhe zu schreiten. Nur der Wolkenbrch, meine schwarze Silhouette und der gelegentlich durch die dicken Wolken aufblitzende Mond. Endlich hatte ich wieder Zeit meine Gedanken zu Ordnen und die Ereignisse der letzten paar Tage zu verarbeiten. Der Halbwüchsige hatte es geschafft mein Leben komplett aus den Fugen zu reißen. Zu meinem eigenen erstaunen stellte ich aber fest, dass nicht alles daran mir unangenehm in Erinnerung war und ich sogar manchmal mit vergangenen Begebenheiten ein hauchzartes positives Gefühl verband. Und das trotz oder vielleicht auch gerade wegen unseren andauernden Meinungsverschiedenheiten. Ich würde diese Veränderung tief in meinem innersten akzeptieren müssen, da sie schon zu stark, zu präsent war um sie noch aufhalten zu können. Da ich eigentlich eine Person war die nähren Kontakt außerhalb des Kampfes mit anderen Menschen grundsätzlich ablehnte wurde mir zwar bei dem Gedanken meine Prinzipien nach all den Jahren einfach über Bord zu werfen mulmig aber ich wusste, dass es richtig war und ich es ansonsten später bereuen würde.

Laut und deutlich hallten meine Schritte in der steinernen Halle des Bahnhofes den ich gerade durchquerte. Das Licht der einzelnen Laternen flackerte unheilvoll und war durch die gesamte Halle tanzende Schatten, mit denen ich förmlich zu verschmelzen schien. Das hektische treiben in der Nähe der Gleise war ein starker Gegensatz zu der vollkommenen Leere draußen, in der kalten Dusche. Ein hohes Pfeifen übertönte den Lärm und kündigte die baldige Ankunft des riesenhaften Transportmittels an. Binnen weniger Sekunden brach in der Menschenmenge Panik aus und sie wuselten wie ein Schwarm Bienen durcheinander.

Schwerfällig fuhr die monströse Bestie in die Halle ein. Schwerer dicker Rauch stieg aus seinem Schlund und Hüllte ihren langen schwarzen Metallkörper ein. Quietschend schrie sie auf als sie von ihrem menschlichen Reiter zum Anhalten gezwungen wurde und spie noch einmal schweren Dampf aus bevor sie langsam erstarb.

Meine Schritte führten mich aber nicht zu dem gezügelten Monstrum um das sich alle tränkten sondern durch einen dunklen Schlund zurück in die Kohlrabenschwarze Nacht. Ich ließ den hellen Streifen Licht, den das Gebäude ausspiee hinter mir zurück während die lärmende Geräuschkulisse um das Ungetüm langsam erstarb.

Ich trat unter dem schummrigen Kegel einer Laterne hindurch dessen Licht nur notdürftig die Schwärze durchbrach. Der Wind frischte auf und trug den würzigen Geruch von nassem Gras zu mir und von BLUT!!

Ohne einen Sekundenbruchteil zu zögern stürmte ich los wie ein Jagdhund, dem Geruch des Blutes hinterher. Während des Rennens blitzte das kalte Eisten meiner Waffen kurz im Schatten auf und ebenso schattenhaft huschte ich in den schmalen Häuserdurchgang in dem der Blutgeruch triefend in der Luft hing.

An der Wand ruhte ein schwerer Körper der auf unnatürlicher Weise verdreht schien wie eine Puppe die achtlos weggeworfen worden war. Es stand außer Zweifel, dass diese bemitleidenswerte Gestalt seinen letzten Atemzug schon vor einiger Zeit gemacht hatte und jegliche Hilfe zu spät kam. Ausdruckslos ging ich auf die Leiche zu und lief dabei durch etliche rote Rinnsale an Blut, die vom Regen in die Ferne mitgerissen wurden.

Als ich den leblosen Körper berührte kippte er schwerfellig zur Seite und gaben den Blick auf ein schönes zierliches Gesicht frei, welches von blondem zerzaustem Haar umgeben war. Aus den femininen Gesichtszügen starrten einem leere Augenhöhlen entgegen, die tiefrote Tränen weinten.

Mich berührte dieser Anblick nicht. Ich hatte sie nicht gekannt und trug keinerlei Schuld an ihrem Unglück. Sie hätte die sicheren Wände ihres Hauses nicht verlassen müssen und da sie es doch getan hatte musste sie selbst die Konsequenzen dafür tragen. Wobei dieses Verhalten wohl auch einem großspurigen Earl zuzutrauen wäre. Nachdenklich gestimmt über diese doch recht unwahrscheinliche Befürchtung ging ich in die Hocke und begann die weinende Frau vor mir zu untersuchen. Dickes zähflüssiges Blut klebte an meinen Fingern und deutete daraufhin, dass das Blut wohl schon einige Minuten alt war und zu gerinnen begonnen hatte. Dieser doch recht klägliche Versuch die tiefgehenden Wunden zu schließen war wirklich bemerkenswert angesichts der Tatsache, dass es schon viel zu spät war. Aber so waren Lebewesen nun mal: Organismen die zu blind waren um zu erkennen wann es zu spät war. Ihre leere Hülle führte diese Unverbesserlichkeit nur nach dem verschwinden des Geistes weiter aus.

Kopfschüttelnd über dieses Phänomen durchsuchte ich die Taschen des Opfers um vielleicht doch noch irgendwelche nützlichen Hinweise aus ihrem Ableben zu ziehen. In der Tasche zu ihrer Linken war nichts Besonderes zu finden. Nur der normale Schnickschnack den Damen dieser Zeit nun mal mit sich führten: ein paar Münzen, Puder, Haarklammern und einen Ring den sie wohl führ ihr geplantes Treffen abgenommen hatte.

Die andere Tasche war im Gegensatz dazu ganz ankerst. Noch lauwarmes dickflüssiges Blut verklebte meine Finger, die über den feuchten Innenstoff der Tasche strichen.

Schließlich fand ich ein dünnes Stück Papier und zog es vorsichtig aus der Tasche.

Im fahlen Schein des silbrigen Mondes besah ich mir den rissigen Fetzten Papier, der von dunkelroten Fingerabdrücken bedeckt war. Dies und der Schmutz und die Knicke machten es sehr schwer zu erkennen aber mir kam es auf beunruhigende weiße schrecklich bekannt vor. Mir blieb der Grund dafür aber vorerst verschleiert. Tief in Gedanken versunken schnupperte ich an dem rauen Papier und ein bekannter Duft den man normalerweise mit einem duftenden Frühstück und nicht mit dem eisernen Blutgeruch verband, welche gerade vorherrschte, stieg mir in die Nase.

Nach dieser Erkenntnis musterte ich den Fund genauer und konnte nun wirklich ein Stück eines Bildes und einen kaum lesbaren Text ausmachen. Sanft strich ich mit dem Finger den Zeitungsfetzen etwas glatter. Das Bild war abgerissen und man sah nur noch einen Himmel und das Dach eines sehr großen Gebäudes aus dessen Schornsteinen Rauch aufstieg. Vielleicht eine Lagerhalle? Da ich trotz des beklemmenden Verdachts, dass ich dieses Bild wohl schon einmal gesehen hatte, es nicht einordnen konnte las ich den Text durch. Wobei Text reichlich übertrieben war denn es glich mehr einer Aneinanderreihung von sinnlosen Wörtern: Wir...euen...be...eröffnung di....uen Fab...abei z...uch grat....ir...em jungen...rl...tulation

Kopfschüttelnd schob ich den Zettel in meine Tasche. Ich würde ihm morgen einfach dem Kind vorlegen. So genau wie er jeden Tag die Zeitung lass und dabei keinerlei Unterbrechung duldete, woran ich mich keineswegs hielt, musste er sich daran erinnern können.

Plötzlich ertönten hinter mir schwere schlurfende Schritte und ich wirbelte Augenblicklich mit gezückten Waffen herum. Eine Hochgewachsene Gestalt, in einen schweren Mantel gehüllt und mit einer riesenhaften Keule in der Hand versperrte fast den gesamten Eingang der Gasse und machte seinem Vermeintlichem Opfer das Entkommen unmöglich. Man sah im schwachen Gegenlicht seine Finger an dem Mordinstrument unruhig zucken und die Adern traten stark hervor. Eiskalte Augen wie die eines brutalen Bären fixierten mich.

Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken und meine Hände begannen vor Erregung leicht zu zittern. Oh ja, das war ein Gegner der sich lohnte. Ein Monster das einen brutalen Todeskampf liefert würde wenn ich ihm die Kehle durchbiss. Ein kaltes Grinsen umspielte meine Mundwinkel als ich einen Schritt auf den Giganten zutrat. Sein Griff wurde sofort Fester und er holte aus um die kleine Person vor ihm zu zerquetschen. Mein Grinsen wurde nur noch eine Spur breiter. So musste es sein. Pure Mordlust und zwei Gegner die sich bis zum Tot zerfleischen wollten. Dies hatte nichts mehr mit diesen Puppentheater zu tun, das der Earl veranstaltete um seine Gegner in die Knie zu zwingen. Man musste zuschlagen und nicht den Gegner einfach nur mit Argumenten und belastenden Beweisen konfrontieren. Wenn er anfangen würde wie ein echter Fleischfresser zu kämpfen dann würden das übernehmen von Firmen und kaufen von Grundstücken auch viel einfacher gehen und wäre nicht so langwierig und ermüdend. Denn ein Halbes Jahr rumzuhandeln nur um eine Leerstände Lagerhalle benutzen und umbauen zu dürfen war wirklich ermüdend. Allein schon als ich von der Geschichte gelesen hatte war ich vor Langeweile beinahe eingeschla....SCHEISE!!!

Das gefiel mir ja so ganz gar nicht!

Mein Grinsen erstarb und ich musterte nun missmutig den Kollos und die blitzschnell auf mich herabsausende Keule.

"Verdammt, ich würde dir wirklich zu gern die Kehle durchbeißen", sagte ich resigniert. Mit einer graziösen Drehung wich ich seinem Hieb mit Spielerriecher Leichtigkeit aus und duckte mich unter seinem Muskelbepackten Arm hindurch mit dem er nach mir gegriffen hatte um mir all meine Knochen mit lautem Krachen zu zerbrechen.

Ich seufzte tief und setzte zum Schlag an und ließ das kühle Eisen welches so vertraut in meiner Hand lag gegen seine Rippen donnern. Der Riese stolperte einen Schritt zur Seite und sah mich so grotesk empört an als hätte ein Kleinkind ihn angerempelt und Flecken auf seiner Kleidung hinterlassen.

Shit, das hätte wirklich interessant werden können, dachte ich missmutig.

Gerade als er wieder zuschlagen wollte drehte ich mich um und rannte zielstrebig aus dem Gässchen und lies den Angreifer verdattert hinter mir zurück. Er würde bis zu unserem nächsten zusammentreffen auf seinen Tot warten müssen den in diesem Moment gab es sehr viel Wichtigeres zu tun.

Schattengleich bewegte ich mich schnell durch die Straße auf der suche nach etwas. Nach jemandem.

"Wir freuen und bei der Eröffnung dieser neuen Fabrik dabei zu sein. Auch gratulieren wir dem jungen Earl. Gratulation", immer wieder wisperte ich diese Worte in die ansonsten nur durch das Regengeplätscher unterbrochene Stille der Nacht und hoffte, dass es nicht zu spät sein würde.
 

~ ~
 

Ciel's Perspektive

Eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Gesamten Haut aus und lies meine Haare zu berge stehen. Eiskalt lief es mir wortwörtlich den Rücken hinab und ich stellte den Kragen meines schicken Mantels noch höher um die Bitterkalten Nadeln abzuwehren die aus den Wolken zu Boden fielen und in meine Haut pieksten.

Was musste es aber auch gerade jetzt Anfangen zu regnen? Ich drückte mich näher an die ein wenig Schutzbietenden Wand und lief weiter.

Der feuchte unangenehme Wind trug die leichten Tropfen zu jeder freien stelle die Nicht von Stoff bedeckt war und durchnässte ebenso die Kleidung sodass sie förmlich an der Haut klebte.

Vor mir ging ein bestätigtes kleines Bächlein von den Schindeldach eines baufälligen Hauses hinab und zwang mich einen großen Bogen zu schlagen um nicht von den abertausenden spritzenden Wassererlen getroffen zu werden, welche sich nach der Kollision mit dem nassen Boden in alle Richtungen verteilten um ja so viele Passanten wie möglich zu treffen. Was nicht besonderst viele waren. Zu dieser späten Stunde und bei dem Wetter war kaum jemand unterwegs. Die Gerüchte über einen brutalen Mörder die sich langsam wie eine Krankheit durch die ganze Stadt verteilten sorgten dafür, dass selbst die Hartgesottensten kaum noch nach Einbruch der Dunkelheit das Haus verließen. Besonderst in diesem heruntergekommenen Viertel.

Warum also war ich hier und nicht in dem warmen Bett des Gasthauses so wie mir ein Geschäftspartner, dem ich heute zufällig begegnet war, empfohlen hatte? Man konnte es wohl als puren Leichtsinn bezeichnen und ich wusste dies nur zu gut aber nach dem Gespräch mit Hibari heute Mittag hatte ich einfach das törichte Bedürfnis gehabt zu zeigen, dass auch ich nicht hilflos war und sehr gut auf mich selbst aufpassen konnte. Nun im kalten Nass das meinen heißen Kopf gekühlt hatte, zeigte sich nur wie dumm diese Gedanken rückblickend gewesen waren. So war es aber in letzter Zeit öfter. Seit er aufgetaucht war stand mein Leben Kopf und ich konnte nicht mehr klar denken. Sobald er mich provozierte lies ich mich mitreißen, wenn er sich über mich Lustig machte, wollte ich beweißen, dass ich besser war als er und wenn er wieder mal ohne große Erklärung verschwunden war, blieb ich unruhig zurück und hegte das beständige Verlangen loszuziehen und ihn zur Rede zu stellen. Selbst wenn dies hieß im Regen durch eine dunkle Stadt mitsamt eigenen Massenmörders zu spazieren.

Meine inzwischen schwerfälligen Schritte führten mich über eine Kitschige Brücke zu einem kleinen Platz der von schiefen Hecken und verwilderten Beten durchzogen war. Ein schwacher Versuch der kalten Gegend eine schöne Note zu verleihen.

Seufzend lehnte ich mich gegen ein kleines Bäumchen und sah den silbrigen Fäden zu wie sich vom Himmel fielen und die grünen bis braunen Blätter der Pflanzen benetzten. Meine Füße Schmerze nach dem langen Marsch, ich war müde und nass und recht weit von der Unterkunft entfernt also beschloss ich mich kurz zu Rasten und dann den Rückweg einzuschlagen. Falls meine unfähige Begleitung morgen früh wieder auftauchen sollte konnte ich ihm auch dann eine Standpauke halten.

Ich stieß mich von dem Holz ab und trat gerade mal zwei Schritte vor als ich plötzlich ein brennendes Brickeln im Nacken spürte und sich mir wieder einmal alle Härchen am Leibe aufstellten. Unglaubliche Todesangst umfing, auf unerklärliche weiße meinen Körper und brachte meine Gliedmaßen zum zittern. Unsicher umgriff ich meine Pistole und drehte mich langsam um, nur um sie dann direkt auf den Feind zu richten.

Ein düsterer Schemen hob sich leicht vom grün-schwarzen Hintergrund ab. Im ersten Moment hätte man ihn schon fast mit Hibari verwechseln können aber noch bevor ich mich entspannen konnte schlug mir eine Welle aus Wahnsinn und Bösartigkeit entgegen. Ich begann sofort den Abzug der fein gearbeitet Waffe in meinen Händen zu betätigen aber noch bevor sich der raffinierte Mechanismus in dem silbernen Gehäuse in Bewegung setzen konnte durchbohrten mich die eiskalten Blicke meines Gegenübers. Leblose Augen, fast wie die eines Toten, von Wahnsinn geprägt und Begierde durchzogen blickten mir aus dunklen Augenhöhlen entgegen.

Dann sah man nur noch einen schwarzen Schemen ich wurde zurückgeschleudert und meine treuer metallner Begleiter landete platschend auf dem Boden und schlitterte in ein Gebüsch. Ich sah den Angreifer über mir stehen und dann nahm ich nur noch einen stechend heißen Schmerz, der in meiner Seite explodierte war.
 

Angreifer Perspektive

Schützend schlang ich meine Arme um meinen zitternden Körper da der Regen viel zu kalt durch meine edle Kleidung drang und mich frösteln lies. Ich bedeckte mit meiner einen Hand mein Gesicht mit dem leeren Blick. So musste ich die zierliche Gestalt vor mir auf dem Boden nicht sehen, die Leblos vor mir lag. Sein Blut rann aus dem Schnitt an seiner Seite heraus und als ich es kurz zwischen meinen Fingern hindurch sah zuckte ich zusammen. W-Was hatte ich bloß getan?! Er brauchte Hilfe sonst würde er zweifellos sterben! Und dann würde er seine wunderschönen Augen NIE WIEDER ÖFFNEN!!!

"h...ha...hahaHAHA", mein Körper bebte während mein Gelächter immer lauter durch die Nacht drang. Meine kraftlosen Finger rutschten von meinem runden Gesicht und gaben den Blick frei auf eine wahnsinnige Fratze. Mein leblosen Augen schauten auf den Earl herab schienen aber durch ihn hindurch zusehen. Der Mund war zu eine so breiten gehässigen Grinsen verzogen, sodass man die Zähne gelblich aufblitzen sah und dass eine Seite höher gezogen war wie die Andere verstärkte den Wahnsinn nur. Tiefer Zorn warf meine Stirn in Falten fast so als hatten sich meine Gesichtszüge sich nicht Entscheiden können ob ich Wütend oder Erheitert war.

Nichts an mir glich mehr dem Gentleman der ich am Tage vorgab zu sein.

Scharfes Metal blitzte in der Nacht auf als ich mich zu meinem Opfer hinunterbeugte und mit dem Skalpell kurz vor seinem Gesicht anhielt.

Zitternd vor Erregung und mit glasigem Blick hob ich sein Augenlied leicht an und starte begierig auf die ins leere blickende Iris.

"Mein...MEIN! Endlich. ENDLICH!"

Ich beugte mich zu seinem kindlichen Gesicht herab und zu dem so bezaubernden Auge das mich wie magisch in den Bann zog. So unglaublich schön.

Plötzlich riss ich die leichte Waffe in einer ausholenden Bewegung in die Höhe und ließ sie auf den Kopf unter mir zusausen. Dick lief die rote Flüssigkeit über seine Wange und tropfte auf den schlammigen Boden. Auch der schwarze Stoff der Augenklappe fiel auf die Erde und legte lange Wimpern frei. Der Geschmack nach Eisen erfüllte meinen Mund als ich sanft die Klinge ableckte und dann mit meiner rauen Zunge den tiefen Schnitt in seiner Wange nachfuhr.

Just in diesem Moment begannen eben diese anmutigen Augenlieder zu flackern. Ich hob das Skalpell wieder vor sein Auge. Genüsslich wartete ich auf sein erwachen. Ein schlafendes Opfer war langweilig, nutzlos, MINDERWÄRTIG.

Speichel tropfte aus meinen Mundwinkel und auf seine Wange und dies schien meinen süßen Prinzen nun endgültig aufgeweckt zu haben. Als er seine strahlenden Augen nun aus eigener Kraft öffnete schien der Arme erst etwas verwirrt zu sein aber sein Blick klärte sich schnell wieder und richtete sich fest und hasserfüllt auf mich. So war es gut. Schau mich mit diesem wilden Augen an, so sollte es sein.

Schmerz durchzuckte mich und ich fasste mir an die gerötete Wange wo seine Hand mich getroffen hatte.

"DU KLEINER BASTARD!!!"

Meine Faust traf fest und voller Zorn in seine Magengrube und der Schock lies alle Luft aus seinen Lungen entweichen. Ich nagelte ihn grob am Boden fest noch während er versuchte Luft in seine Leeren Lungen zu bekommen. Das hastige und unregelmäßige Heben und Senken seiner Brust unter mir deutlich spürend beugte ich mich wieder nähr über ihn und machte die gesamte Distanz die er mit seiner dummen Tat gemacht hatte wieder zunichte. Sanft leckte ich das kleine Blutrinsal das dank meines Schlages aus seinem Mundwinkel lief ab und schleckte dann über seine Lippen. Sein Ausdruck wechselte nun von Zorn zu Panik und wurde angewidert. Aber auch dies war allerliebste und stand ihm ausgezeichnet. Dieser Ausdruck war so Atemberaubend und würde sich garantiert wunderbar in meinem Schrank machen, nicht war?

Ich küsste ihn vorsichtig auf die aufgeplatzten Lippen und zog dann wieder mein Skalpell zur rate um nun endgültig meinem eigentlichen Ziel nachzugehen. Zumindest mehr oder weniger. Denn ich musste ja dafür sorgen, dass seine bezaubernden Rehaugen den panischen Ausdruck nicht verloren. Und wie die Vergangenheit ausreichend gezeigt hatte war dies am besten mit Schmerz zu erreichen. Ich setzte die Klinge also an seinem Hals an und schnitt in einer kerzengeraden Line bis zu seinem Schlüsselbein. Der Schnitt war nicht tief und blutete nur leicht aber es war ja auch erst der Anfang. Ich sah auf sein zierliches Handgelenk herab, das ich immer noch fest auf den Boden drückte und Grinste breit. Gewaltsam öffnete ich seine zur Faust geballten Finger und zeichnete eine tiefrote Blume in seine Handfläche. Genüsslich bemerkte ich, dass er einen Schrei unterdrücken musste. Sein Gesicht war herrlich. Mehr. MEEEEHR!!! Die blutige Klinge fuhr über seine Brust und hinterließ einen Blutigen streifen als ich ihm die Kleidung von der Brust schnitt. Mhhh was sollte ich nun zeichnen? Es musste etwas schönes sein denn es sollte ja schließlich zu ihm passen. Tief Schnitt ich in seine Brust ein und zu meinem größten Erstaunen gab er immer noch keinen Ton von sich. Ich begutachtete mein Werk. Es war so schön. Ich küsste das tiefrote Vögelchen das nun seine Brust zierte.

"Armseliger Köter“, als ich diese Worte von der kleinen Gestalt unter mir vernahm riss mir der Geduldsfaden. "SCHWEIG!“, brüllte ich und lies die Klinge wutentbrannd auf die Blutige Hand niedersausen. Die scharfe Schneide drang problemlos durch das Fleisch und den schlammigen Boden darunter. Zufrieden hörte ich sein aufstöhnen und zog meine Waffe genüsslich langsam aus der tiefen Wunde. "Verflucht! Jetzt hast du das Skalpell dreckig gemacht", schimpfte ich und wischte es an meinem weißen Hemd sauber. ES REICHT. Dieses verzogne Balg war diesen Fabelhaften Augen doch gar nicht würdig. Bei mir wären sie viel besser aufgehoben. JA das war es. Ich musste sie an mich nehmen.

Ich setzte also die Klinge an seinem Auge an und wartete noch eine Sekunde um seine Angst zu genießen und dann

"AAAAARRHHH", mein lauter Schrei drang durch die feuchte Luft. Mein von Schmerz benebelter Blick wanderte langsam zu meinem Arm. Dieser Hing leblos herab und die Mordwaffe zeigte wirkungslos auf den Boden. Was zur Hölle...

Verwirrt wollte ich mich nach dem Angreifer umsehen als ein stechender Schmerz in meiner Brust mich Rückwerts durch die Luft schleuderte. Hustend und Keuchend richtete ich mich wieder auf meine zitternden Beine auf und besah den Angreifer, der es wagte mich in meiner Handlung zu stören. Er schien nicht grade Groß zu sein und war ganz in Schwarz gehüllt vom Haare bis zu den Schuhen. Mhh er war so gewöhnlich, kausal. Es war widerlich. Mhhh...

Nun sah der Unerwünschte auf und funkelte mich mit Bestialischen Augen an.

E-es war wundervoll. ICH WILL SIE.

"ha..ha...HAHAHA", ich lachte Lauthals und legte meine gesunde Hand auf die Verletzte Schulter.

"HEUTE IST MEIN GLÜCKSTAG. GLEICH 2 AUGENPAARE AUF EINMAL. DAS...DAS...IST FANTASTISCH", brüllte ich zufrieden und krallte meine Finger in das Fleisch meiner Schulter. Mit einem Unangenehmen Knacken renkte sich mein Arm wieder ein und ich bewegte Probehalber die Hand mit dem Skalpell.

Dann stürmte ich auf mein Gegenüber zu. Mein Werkzeug sauste direkt auf seinen Hals zu wurde aber mit Leichtigkeit abgefangen. verfluchter Eisenstab. Er war im Weg.

Bevor unser Kräftemessen länger andauern konnte fasste mein Gegner hinter sich und ein zweiter Starb sauste direkt auf mein Gesicht zu. Ich wich zurück und das tödliche Metall verfehlte mich nur um Haaresbreite. Ich keuchte überrascht auf als der andere Starb meine Seite streifte. Er war wirklich verdammt schnell und Zornig. Aber keine Sorge ich hatte schon meine kleinen Tricks. Ich grinste breit und sprang auf abstand. Oh, er würde für meine Schmerzen bezahlen. Ich fasste an meinen Gürtel und schon flogen zwei weitere Klingen durch die Nacht. Ich sah die Überraschung in seinen Augen als er die Gefahr direkt auf sein Brust und seine Stirn zufliegen sah. ER WÜRDE STERBEN. UND DANN WÜRDE ICH SEINE AUGEN BEKOMMEN.

Ich starrte gebannt auf ihn und dann plötzlich war er verschwunden. Ein klirren riss mich aus meiner starre und ich blickte auf den Boden wo soeben ein Skalpell landete. Kaum einen Meter davon entfernt stand nun der Schwarzhaarige wieder auf und drehte sich wieder vollständig zu mir um. Die strahlenden Diamanten in seinem Gesicht schienen mich zu durchbohren. Hatte er grade tatsächlich...? Aber das war doch unmöglich, oder nicht? Aber die zweite Klinge die in einem Baum hinter im glänzte schien meinen Gedanken nicht widerlegen zu wollen. ABER ZU SOWAS WAR DOCH KEIN NORMALER MENSCH IM STANDE!!! Und dennoch sah es fast so aus als habe er sich tatsächlich als er die Gefahr erkannte in Sekundenbruchteilen geduckt und die zweite Klinge mit seiner Waffe abgefangen. Diese Handlung sprach für jede Menge Kampferfahrung, volle Konzentration und Körperbeherrschung. Das hier konnte dann vielleicht doch etwas schwieriger werden als ich gedacht hatte.

"Ahahahaha. Denkst du wirklich ich bin so armselig", lachte ich und grinste wahnsinnig. Mein Feind machte sich nicht die Mühe zu antworten sondern stürmte auf mich zu nur um mich ein ums andere Mal ausweichen zu sehn.

So konnte das aber nicht weitergehen. Also wartete ich bis ich wieder einigen Abstand zwischen und gebracht hatte und zog dann blitzschnell einen Revolver den ich extra für solche Fälle immer dabei hatte. Ich zielte genau auf seine Stirn während er auf mich zugestürmt kam. Mein Finger betätigte gerade den Abzug als er auf einmal mitten in der Bewegung eine Drehung machte und nun neben meinem ausgestreckten Arm war. Der Schuss löste sich und die Kugel schoss zielsicher los und fegte die Rinde von einem Baum als sie in diesen einschlug.

Der Rückstoß lies meinen Arm leicht nach oben gehen und diese kurze Schutzlosigkeit nutzte er aus um zurückzuschlagen. Ich hörte wie meine Rippe brach und keuchte vor Schmerz auf. Noch während ich zurücktaumelte riss mich der Schmerz und der Schock aus meinem zustand des Wahnsinns. Kalte Angst umgriff mein Innerstes und quetschte es solange zusammen bis es mir den Atem nahm. ICH MUSSTE HIER WEG. Sonst würde ich womöglich noch sterben. Er hatte mich nicht erkennen können da war ich mir sicher. Meine Tarnung war zu gut. Aber er war schneller ich musste...der Junge!

Ich zog mich immer weiter in Richtung der Straßengassen zurück und sagte heißer als er mir nachhetzte: "Verfolge mich und er wird hier noch im Regen sterben"

Um meine Worte zu unterstreichen deutete ich in die Richtung in dem der schmale Körper war.

Ich sah ungezügelte Wut in seinen Gesichtszügen aufblitzen und wie schwer es ihm viel sich zurückzuhalten. Er war eben ein Monster so wie ich, das die Jagt liebte und seine Beute zerfetzte. Aber man konnte auch deutliches Unbehagen wahrnehmen. Dies als Besorgnis zu deuten war wohl zuviel des Guten aber man konnte schon sagen, dass ihm wohl nicht wohl bei dem Gedanken war mir durch die Stadt hinterher zu rennen und den anderen so liegen zulassen.

Das war meine Chance! Ich drehte mich im und sprintete so schnell es meine kaputte Rippe zuließ davon. Ich sah noch einmal über die Schulter und sein eiskalter mörderischer Blick war auf mich gerichtet. Er war tatsächlich kein Mensch sondern ein blutrünstiges Biest. Mit diesem Gedanken verschwand ich in die Nacht.
 

Ciel's Perspektive

Erleichterung durchflutete mich als ich seine Stimme vernahm und ich musste wirklich zugeben, dass ich noch nie so froh gewesen war ihn zu sehn. Und das lag nicht nur an dem Wissen, dass auf Hibaris auftauchen bald das Ableben des Angreifers folgen würde. Da der Versuch mich aufzusetzen schmerzhaft endete beschloss ich zu warten bis Hibari fertig war. Bei ihm würde es sicher nicht lange dauern. So sehr ich auch seine brutale Art verachtete so konnte man aber auch sicher sein das er solche Aufgaben problemlos und in Rekordzeit zu erledigen. Und da er ja keinerlei Hilfe benötigen würde konnte ich genauso gut hier liegen bleiben, gelangweilt zuschauen und eine Kräfte schonen.

Es war wirklich so wie ich vermutet hatte. Anfangs sah es zwar ausgeglichen aus aber ich kannte ihn schon so gut, dass ich genau wusste, dass er sich zurückhielt und den Gegner erst mal genau analysierte. Danach war es einfach nur noch so als müsste man dabei zusehen wie ein kleines Kind von einem Erwachsenen fertig gemacht wurde. Es war so ermüdend. Er sollte aufhören rumzuspielen und stattdessen die Sache lieber schnell erledigen, sodass ich in der Herberge ins Bett konnte.

Da sich die beiden sehr weit von mir wegbewegt hatte verstand ich nur einzelne Wortfetzen die an mein Ohr drangen aber das allein war schon erschreckend genug. Das der Schwarzhaarige jemanden während eines Kampfes den Gegner zuhörte war zu ungewöhnlich und hatte sicherlich nichts Gutes zu bedeuten. Ich strengte meine Augen an und sah den verrückten Kerl in der Dunkelheit verschwinden. Was in 3 Dämons Namen tat mein Kampfbiest den jetzt?!

Während er auf mich zugelaufen kam setzte ich mich auf und verzog kurz aufgrund der Schmerzen mein Gesicht, funkelte ihn dann aber finster an und verlieh dann auch meiner Unzufriedenheit angesichts seiner schlechten Arbeit Ausdruck: "WAS SOLLTE DAS?! Du bist mein Untergebener und hast dich lediglich an das zu halten was ich dir befehle. Ausnahmslos. Und hab ich dir Befohlen ihn entkommen zu lassen? Hab ich das? Antworte mir, du lächerlicher Abklatsch eines Dämons! Sebastian hätte das viel besser und sorgfältiger erledigen können aber ich bekomme ja so einen schlechten Ersatz zugeteilt. Das ist inakzep..."

"Schnauze", fuhr er mir rüde ins Wort aber noch bevor ich ihn für sein unhöfliches Verhalten zurechtweisen konnte ging er vor mir in die Knie und schlang seine starken Arme auf einmal fest um meinen Körper.

Ich keuchte erschrocken auf und das nicht nur wegen der Überraschung über seine plötzlichen Tat sondern auch aufgrund der pochenden Wunden. Ich versuchte mich von ihm zu lösen da er wirklich sehr fest zudrückte. "Hibari ich bekomme keine Luft lass mich los. Außerdem tut es weh", versuchte ich ihn zum Loslassen zu bewegen.

Statt mich gehen zu lassen hielt er mich nur noch fester.

"Schweig", schnauzte er mich wieder an und ich verstand inzwischen gar nichts mehr. Was war nur los mit ihm? Er war doch sonst nie wirklich eine Person die dringend Körperkontakt suchte solange es nicht irgendwelche mörderische Hintergründe hatte. Und da ich ihn eben im Moment so schlecht einschätzen konnte und nicht wusste was er für Gedanken hegte gestattete ich ihm vorerst zu gewähren. Ich konnte ihn später immer noch dafür zur Rechenschaft ziehen.

Aber ein Angestellter hatte immer seinem Arbeitgeber zu Antworten egal wie die Situation war und ich wollte endlich das er mir eine vernünftige Antwort gab: "Hibari was soll das? Erkläre dich endlich", sagte ich mit herablassender Stimm.

"Du dummer Pflanzenfresser! Was fällt dir ein allein loszuziehen?! Dachtest du etwa, dass du eine Chance hättest wenn du den Mörder findest?! Ich werde dir für deine Dummheit irgendwann noch die Kehle durchbeißen", kritisierte er mich mit deutlicher Wut in der Stimme. Warum war er denn jetzt so zornig? Normalerweise wäre es ihm doch sogar von Vorteil wenn ich sterben würde und er nicht mehr den Ersatz spielen müsste.

"Hibari das klingt nicht nach dir", versuche ich ihn zur Vernunft zu bringen. Er knurrte aber nur leise und murmelte nur fast unvernehmlich: "Idiotisches Gör. Ich habe mir Sorgen gemacht."

Meine Augen weiteten sich und ich erstarrte im Versuch mich von ihm zu befreien. H-hatte er das gerade wirklich und leibhaftig gesagt? Denn eigentlich musste ich mich verhört haben denn Hibari sorgte sich nie. Um nichts und niemanden. Und trotzdem war dies alles doch viel zu real um es als einer aus den Schmerzen folgenden Illusion abzustempeln.

Und das bedeutete dann, dass er sich wirklich um mich gesorgt hatte. Also...war ich ihm doch nicht egal? Diese Frage würde ich aber wohl bei seiner sonstig so kühlen Art wohl kaum allzu schnell klären können. Mhh?

Ich blinzelte mehrmals als meine Augen zuzufallen drohten, konnte aber diese unerklärliche Müdigkeit keineswegs abschütteln. Schließlich blickte ich noch einmal auf Hibari’s verschwommenes Haar bevor ich mich endgültig der Dunkelheit hingab.
 

Hibari's Perspektive

Ich sah auf die leblose Gestalt hinab die ich in meinen Armen hielt und an meine Brust drückte. Der Regen tropfte beständig aus dem grauen Himmel und auf mich herab, wie ich schemenhaft auf den Boden Kniet. Einzelne Tropfen landeten auf meiner Stirn und rannen meine Wangen bis zum Kinn hinab. Wut und Trauer brägten meine Gesichtszüge und bildeten einen starken Kontrast zueinander.

Ich strich der kindlichen Gestalt eine Haarsträhne aus dem bleichen Gesicht.

Ich hatte es nicht verhindern können, dass ihm solches Leid zugefügt worden war. Wie sollte ich denn eine ganze Schule beschützen wenn ich es nicht mal schaffte einen einzelnen Jungen direkt vor mir zu beschützen? War ich es dann überhaupt noch wert mich Chef des Disziplinarkomitees zu nennen? Denn ich hatte komplett versagt, als Ersatz und als, so schwer mir es auch viel es zuzugeben, als menschliches Wesen. Ich hatte Gefühle zugelassen und zu viel nachgedacht, was nicht meine Art war und nun war das die Quittung dafür. Wieder einmal zeigte sich, dass Menschlichkeit ein Hindernis war, das es zu beseitigen galt und man durch eisige Kälte und Zorn ersetzen musste. Und nun, da ich meine Schwäche bemerkt hatte würde ich sie ausmerzen und nie wieder meine Maske fallen lassen. Die eben noch so verzerrten Gesichtzüge glätteten sich und die Augen wurden kalt und desinteressiert.

Ich hob die Gestalt in meinen Armen an meine Brust und richtete mich auf. Dann schritt ich davon und verschwand in der Dunkelheit, die nun auch wieder tief in meinem Herzen wohnte.
 

~ ~
 

Ich betrat den schlichten Raum und blieb kurz im Türrahmen stehen um die Szene vor mir zu betrachten. Es war nur ein kleines Zimmer mit einem Bett unterhalb des Fensters stand und vom leichten Mondlicht der jungen Nacht angestrahlt wurde. In dem Bett lag ein grauhaariger Junge, welcher warm zugedeckt war. Trotzdem sah man einen Verband unter der Decke hervorlugen und auch die vielen Pflaster zerstörten das friedliche Bild.

Ich trat schließlich ganz ein und schritt zum Bett um mich neben dem Earl auf die Bettkante zu setzen. Das zusammentreffen mit dem Mörder war erst einen Tag her und Ciel war seit dem noch nicht aufgewacht. Aber der Arzt den ich nach dem Vorfall ungehobelt gewaltsam aus dem Schlaf gerissen hatte war sich sicher, dass er mit etwas Ruhe und Pflege wieder vollkommen genesen würde. Aber das war keine Aufgabe die ich so wie es im Moment noch zornig in mir brodelte erfüllen konnte. Mir war eine andere Beschäftigung zu Teil geworden.

Ich lauschte seinen regelmäßigen Atemzügen und legte meine Hand vorsichtig auf seine. Dann schaute ich ihn noch einmal lange an und erhob mich dann. Mit einem Klicken fiel die Tür hinter mir ins schloss als ich in die Nacht hinaustrat. Möge die Jagt beginnen.
 

~ ~
 

Hoch ragte das Herrenhaus vor mir in die Nacht und strahlte die abweisende Kälte aus, die in Adelsbehausungen so üblich war. So ganz anderes wie die Villa der Phantomhives, welches dank der herumwuselnden Angestellten und ihrer befremdlich freundlichenArt lebendig wirkte.

Ich trat zur schweren Eingangstür und klopfte mit dem eisernen mit einem Tierkopf verzierten Ring.

Nach einigen Minuten öffnete ein missmutig dreinschauender Angestellter verschlafen die Tür und lies mich in das große Gebäude eintreten.

Nachdem mich der Bedienste während er mich zum Empfangszimmer führte sehr offensichtlich auf die späte Stunde hinwies lies er mich schlussendlich vor dunklen Fenstern des Zimmers stehen. Ich sah hinaus und konnte draußen die Schemen der Bäume erahnen.

Hinter mir fiel erneut die Tür ins Schloss aber ich drehte mich nicht um.

"Einen wunderschöne Nacht, nicht war", fragte mich eine gefasste Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um und sah die gut gekleidete Gestalt hinter mir ernst an. Diese lächelte aber nur ohne sich daran zu stören und fragte: "Womit kann ich ihnen zu dieser späten Stunde den noch behilflich sein?"

Ich antwortete ihm nicht sondern trat nur von der Scheibe weg auf ihn zu dann schluck ich unvermittelt zu. Er zuckte erschrocken zusammen als meine Faust seine Rippen berührten. Bevor er aber weiter zurückweichen konnte packte ich grob seinen Arm und schob den Ärmel hoch. Zahlreiche weitere Blessuren kamen zum Vorschein bei denen man Teils runde Abdrücke erkennen konnten die ganz entfernt an eine mir bekannte Schlagwaffe erinnerten. Mein Blick ruhte auf der Gestalt vor mir als ich tonlos sagte: "Jetzt beiß ich dir endgültig die Kehle durch!“ Und schon tropfte nach kurzer Zeit sein Blut von meinen Tonfas oder lief über meine Hände und ließ sie eklig feucht und klebrig werden. Genauso wie der Besitzer genauso unansehnlich war auch das Blut. Schwer atmend richtete ich mich auf und sah auf die wimmernde Gestalt vor mir hinab die sich zusammengerollt hatte und sich zu schützen versuchte. Als ich so unvermittelt stoppte sah er mich mit Tränenüberlaufenem Gesicht an.

"Bi-bitte tue es nicht. I-ich kann dir viel Anbieten. Geld, Frauen einfach alles. Wir sind uns doch so ähnlich. Du wirst mich doch nicht umbringen?!" bettelte er.

Armselig, dachte ich nur und lief auf die Gestalt zu die nun winselt zurückkroch. Fest traf mein Fuß auf seine Hand und ich verlagerte mein Gewicht. Zufrieden hörte ich die Knochen dieses Abschaums brechen und wie sein Schmerzenschrei den Raum durchdrang. "Ts" schnalzte ich ungehalten mit der Zunge. Ich hätte ihm wohl besser vorher die Stimmbänder demolieren sollen. Diese nervige Geräuschkulisse war ja nicht zum aushalten.

"MEIN HERR!!!! ICH HAB EUCH SCHREIEN GEHÖRT! WAS IST PASSIERT?!" stürmte ein mit einem Messer bewaffneter Untergebener des alten Fettsacks herein. Ich seufzte entnervt angesichts dieses treuen Pflanzenfressers und wandte mich nun gezwungenermaßen meinem neuen Ziel zu. Das konnte noch eine lange grausame Nacht werden ehe ich die Jagt beendete. Und schon spritzte mir das Blut eines neuen Opfers gegen meine Kleidung.

Schließlich konnte ich mich wieder ganz dem reichen Kerl widmen dessen Fluchtversuch ihn nicht mal bis zur Tür gebracht hatte. Ich ging gelassen auf ihn zu und krallte meine Finger fest ihn sein Haar nur um seinen Kopf dann heftig gegen die Tür zu befördern. Als er zurücktaumelte schlug ich so heftig zu, sodass er mitsamt einiger seiner Zähne auf den Boden landete, wo Dreck wie er hingehörte.

Schließlich richtete ich mich über dieses zitternde, jammernde und verängstigte Ding auf und trat unbarmherzig zu, sodass die bisher noch verschonten Rippen brachen. Er zog keuchend die Luft ein und sein Atem begann zu rasseln. Ich sah auf ihn herab und flüsterte gefährlich leise: "Das war für Ciel"

Mit diesen Worten machte ich mich auf den Weg zum Fenster und lies den Serienmörder nach Atem ringend zurück während warmes Blut in seine durchbohrten Lungen lief und ihn langsam erstickte.

Ich zerschlug das Fenster mit meiner Hand und der Schmerz tat gut. So unendlich gut. Ich hatte meine Entscheidung gefasst: Ich würde den Jungen beschützen und jeden Umbringen der ihm Schaden wollte. Und wenn mich das zu einer noch kälteren Bestie machte als ich ohnehin schon war dann sei es so. Wer brachte den schon ein Herz oder Freude wenn man Hass und Zorn besitzen konnte?

Entschlossen sprang ich nach Draußen und schritt mit mörderischem Blick in die Nacht hinein.
 


 

So nun noch zwei drei Fragen an die Leser:

Was findet ihr besser: Kurze drei Seiten Kapitel oder lange über 10 Seiten Kapitel?

Ist die Mischung zwischen der voranschreitenden Beziehung der Beiden und der restlichen Story ausgewogen?

Gab es bisher Handlungen oder Storyelemente die unverständlich waren oder unpassend schienen?

Kommen die Gefühle und Charakterzüge der Figuren gut rüber oder sind sie sehr oc?

Ich freue mich über Antwort :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  blue_eyed_Ayato
2015-08-20T21:59:35+00:00 20.08.2015 23:59
Wann kommt das nächste Kapitel? *-* ich hab jetzt alles durchgesuchtet und es ist einfach nur Hammer! x3 weiter so. Das ist einfach zu süß was er macht für Ciel *^*
Ich finde so mittellange Kapitel auch am besten ;D
Antwort von:  Dino_Cattivo
22.08.2015 14:12
Feut mich wenn es dir so gefällt °//////°
Das nächste Kapitel kommt bald ich muss nur noch das Ende des Kapitels irgentwie aufs Papier bringen ^^'
Und Hibari kann zimlich süß sein wenn er will. Nur meistens will er nicht und dann ist es die Hölle ihn zum Arbeiten zu bringen -.-'
Von:  Bettykings
2015-03-13T10:37:20+00:00 13.03.2015 11:37
iiiiiii ^-^ wie Hammer das Kapitel doch war. :)

So auf die Fragen:
Etwas zwischen drin ist gut, nicht zu kurz, nicht zu lang

Auf jeden !

Ne eigentlich nicht, alles ist nachzuvollziehen;)

Nein alles Perfekt. :)
Mach einfach weiter wie du es immer machst und wie du lust drauf hast. :)
Antwort von:  Dino_Cattivo
13.03.2015 15:35
Danke es freut mich immer zu sehen, dass anderen Leuten gefällt was ich schreibe^^
Ok ich werde nächstes mal die änge etwas anpassen, sodass es weder zu kurz noch zu lang ist und damit angenehmer zu Lesen ist :)
Wenn ansonsten alles von der Handlung und den Charakteren her in Ordnung ist find ich das sehr schön, da ich mir in diesem Punkt sehr unsicher war, da man als schreiber der Geschichte natürlich einen ganz anderen Blickwinkel auf alles hat wie der Leser.

Vielen Dank für das supernett Komentar :)
Antwort von:  Bettykings
13.03.2015 16:35
haha :) immer doch ^^
Es freut mich auch so eine tolle Ff zu lesen ;)


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