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Little Princess Elisa

Harvest Moon
von

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Ende gut, alles gut

Kapitel 7
 

Ende gut, alles gut
 

Überglücklich strahlte Elisa in den Handspiegel, den ihr Maron kurz zuvor gereicht hatte.

„Oh! Vielen, vielen Dank, Tante Maron!“ Lachend drehte das kleine Mädchen ihren Kopf und bestaunte ihre kunstvoll geflochtene Frisur.

„Zusammen mit dem roten Kleid von meiner Oma sehe ich aus, wie eine richtige Prinzessin. Mein Vater sagt das immer zu mir.“

Auch Maron lächelte über das freudige Verhalten des kleinen Mädchens, die sie von erstem Tag an in ihr Herz geschlossen hatte.

„Es freut mich sehr, dass dir die Frisur so gut gefällt. Und dein Vater hat Recht, das Kleid steht dir wirklich ausgezeichnet.“

„Danke, Tante Maron. Ich werde noch ganz rot.“

Was mit Elisa zugleich auch geschah.

„Geht es deinem Vater inzwischen wieder besser? Die letzten Tage schien er ziemlich traurig gewesen zu sein.“, fragte Maron behutsam nach ohne ihre schlimmsten Befürchtungen zu äußern. Sie konnte sich noch sehr gut an den Tag zurückerinnern, an dem Gannons Frau gestorben war. Den Anblick, den er damals bot, soviel Trauer und Verzweiflung, wird sie wohl bis an ihr Lebensende nicht vergessen. Denn genauso, hatte er in letzter Zeit erneut ausgesehen.

Sofort wurde Elisa etwas ernster.

„Ja, ich denke schon.“, begann sie zu erzählen. „Gestern Abend, nach seiner Arbeit kam er aufgeregt in mein Zimmer und fragte mich, ob ich Lust hätte mit ihm einen Kuchen zu backen. Ich habe ja gesagt. Während wir dann in der Küche waren, hat er die ganze Zeit gelacht und gepfiffen.“

„Hm. So wie es sich anhört, scheint er sich wieder ganz der Alte zu sein.“

„Ja, das denke ich auch.“, bestätigte Elisa. „Er wollte mir auch nicht erzählen, was eigentlich los war. Er meinte nur, dass ich mir keine Sorgen machen soll.“

„So wird es auch das Beste sein. Möchtest du nicht rüber zu deinem Vater gehen und ihm mit deinem wunderschönen Aussehen überraschen? Er freut sich bestimmt, wenn er dich so sieht.“

„Au ja.“

Tatenfreudig hüpfte Elisa vom Stuhl. „Aber, Tanta Maron?“

„Ja, meine Kleine?“

„Kannst du noch ein Foto von mir machen?“

Die junge Mutter lächelte.

„Selbstverständlich, kleine Prinzessin.“
 

Der Schreiner staunte nicht schlecht, als der Baron Old Regis, wieder einmal, vor seiner Haustür stand. Nur dieses Mal, in Begleitung seiner Tochter. Dazu fiel Gannons nichts mehr ein. Sein erster Impuls war, dem Baron die Tür vor der Nase zuzuknallen, doch da er seine Tochter mit dabei hatte, hielt sich der große Mann zurück. Vor Sabrina wollte er nicht unhöflich erscheinen. Von seiner Tochter wusste er, dass Regis Tochter ein sehr nettes Mädchen ist. Jetzt, aus der Nähe betrachtet, musste Gannon sogar zugeben, dass sie eine hübsche junge Frau geworden war.

Gerade sie, holte Gannon aus seinen abschweifenden Gedanken.

„Guten Tag, Gannon. Wir hoffen, dass wir Sie nicht bei der Arbeit stören. Doch, mein Vater hat noch etwas mit Ihnen zu besprechen. Wenn Sie also, ein wenig Zeit für uns übrig haben?“

„Wie? Aber ja. Ja, doch. Kommen Sie beide rein.“

In seiner unbeholfenen Art, stieß Gannon mit seinem Kopf gegen die herabhängende Lampe, direkt über dem Hauseingang, als er die Tür weiter öffnete. Schon so oft hatte er sich vorgenommen, eine andere Lampe anzubringen, im letzten Moment dann doch dagegen entschieden. Denn auch diese Lampe gehörte zu den Erinnerungsstücken seiner Frau, weswegen sie weiterhin blieb, wo sie war. Selbst wenn ihn, einige Nachbarn darauf aufmerksam gemacht haben.
 

Regis betrat zögerlich Gannons Haus. Obwohl er wusste, dass dieser Besuch nötig war, war ihm dennoch unbehaglich zumute. Es gehörte definitiv nicht zu seinem Naturell, Fehler einzugestehen und sich bei anderen zu entschuldigen. Jedoch, hatte er in den letzten Tagen vieles getan, was überhaupt nicht zu ihm passte, dass es jetzt auch nicht mehr darauf ankam. Zumindest versuchte er sich das einzureden. Seit seinem Gespräch mit Sabrina, fiel es ihm ein wenig leichter, sich mit dem Gedanken abzufinden, dass er sich verändert hatte, aber es war trotzdem gewiss nicht einfach für ihn. Schließlich hatte ihn seine Sturheit nicht umsonst, zu einem erfolgreicheren Geschäftsmann gemacht, als seine Vorfahren es jemals waren.
 

Da Regis wusste, wo wes zum Wohnzimmer ging, führte er seine Tochter zielsicher dort hin. Wie beim letzten Mal, bot Gannon seinen Gästen Tee oder Kaffee an, wobei er es bewusst mied, den Baron nicht länger als nötig anzusehen. Beide entschieden sich für Tee und der große Gastgeber verschwand für einige Minuten in der Küche.

„Vater?“

Erschrocken fuhr Regis zusammen. Er war in seinen Gedanken so versunken gewesen, als er sich auf die Coach gesetzt hatte, dass er doch glatt vergaß, dass seine Tochter mit anwesend war.

„Hm? Ja?“

Streng sah Sabrina ihren Vater von der Seite an.

„Benimm dich, bitte. Und sei Gannon gegenüber nicht so unfreundlich! Oder hast du bereits vergessen, warum wir hergekommen sind?“

Die junge Frau sprach ungewohnt resolut mit Regis, dass er sich nicht traute dem zu wiedersprechen. Resigniert seufzte er.

„Du hast ja Recht. Ich verspreche dir, dass ich mich bemühen werde.“

Mit dem zuversichtslichem Lächeln, was er aufbringen konnte, blickte er seiner Tochter in die Augen. Sie wiederum, stimmte es sofort zufrieden.

„Das weiß ich doch, Vater.“

In diesem Moment, hörten sie die Haustür aufschlagen und ein kleines aufgeregtes Mädchen kam ins Wohnzimmer gelaufen.

„Papa, Papa! Schau dir an, was Tante Maron…Nanu?“

Als Elisa, den Baron und Sabrina erblickte, blieb sie abrupt stehen.

„Sabrina und ihr Vater. Was macht ihr denn hier?“

Über dieses fehlerhafte Benehmen, drehte Regis seinen Augen gen Zimmerdecke und bereute zugleich hierher gekommen zu sein. Dieses Gör wird sich wohl niemals ändern. Im Gegensatz zum Baron, freute sich Sabrina das kleine Mädchen wiederzusehen.

„Guten Tag, Elisa. Wir freuen uns auch dich zu sehen. Du siehst heute aber verdammt hübsch aus.“

Natürlich hatte daraufhin Elisa ihre Verblüffung über diesen unverhofften Besuch komplett vergessen, als sie das Lob hörte und drehte sich einmal vergnügt im Kreis.

„Findest du wirklich? Das Kleid ist von meiner Oma und die tolle Frisur hat mir Tante Maron gemacht.“

„Es steht dir ausgezeichnet.“

„Danke, Sabrina.“
 

Von der Stimme seiner Tochter angelockt, betrat Gannon das Zimmer.

„Huch, Elisa? Du bist wieder da? Ich dachte, du wolltest mit Charlie spielen.“

„Charlie ist heute den ganzen Tag nicht da. Er übernachtet bei einem Freund. Aber Papa, sag, wie findest du mich?“

Jetzt erst, fiel ihm auf, dass Elisa eine eindrucksvoll geflochtene Frisur hatte. Ein paar gewellte Strähnen fielen ihr nach vorne ins Gesicht, während der Rest mit vielen Spangen an ihrem Hinterkopf zusammengebunden und gesteckt war. Ein überaus zufriedenes Lächeln stahl sich auf Gannons Gesicht.

„Du bist die schönste Prinzessin auf der ganzen Welt, mein kleines Mädchen.“

„Ach, Papa.“

Überschwänglich ließ sich Elisa in die Arme ihres Vaters fallen und schmiegte sich glücklich an ihm. Für den großen Mann war es ein leichtes, seine Tochter auf den Arm zu nehmen und hochzuheben.
 

Verblüfft weiteten sich Regis Augen. Zwar war es ein seltsamer Anblick, der sich ihm bot, ein kleines Mädchen, das in den Armen eines großen Mannes fast verschwand, aber was Regis umso mehr überraschte, war die Tatsache, dass Vater und Tochter, beide zusammen, ein liebevolles Bild der Glückseligkeit ausstrahlten, dass ihn selbst berührte. Auf der Stelle, fühlte der Baron einen Stich in seinem Herzen und wusste ihn nicht genau zu erklären. Doch dann, lehnte sich seine eigene Tochter an seine Schulter und ergriff zärtlich seine Hand, sodass sich ihre Finger ineinander verschränkten.

„Sie sind nicht viel anders, als wir.“
 

Augenblicklich begriff Regis, was seine Tochter ihm damit sagen wollte, und was auch Gannon vor einigen Tagen zu ihm gesagt hatte. Endlich konnte sich der Baron entspannen und schloss Sabrina in seine Arme. Überrollt von soviel Gefühl, fing er unwillkürlich an zu weinen, doch zum ersten Mal schämte er sich für keine seiner Tränen. Sämtliche unterdrückten Gefühle brachen aus ihm heraus. Anfangs sorgte sich Sabrina um ihren Vater, auch Gannon und Elisa rannten sofort zu ihm und erkundigten sich nach seinem Befinden, doch als Regis anfing zu erzählen, verschwand Sabrinas Sorge um ihren Vater und Erleichterung machte sich in ihr breit.

Der Baron redete ohne Pause. Niemand unterbrach ihn. Gannon hatte den Tee längst vergessen, so gerührt war er von seiner Erzählung. Er sprach von seiner Kindheit und Jugend, dass sein Vater ziemlich autoritär gewesen war und immer Spitzenleistung von seinem Sohn forderte und erwartete. Für den Baron war es selbstverständlich gewesen auf seinen eigenen Vater ohne Wiederworte zu hören und hatte es von ihm auch so übernommen. Geld spielte dabei auch eine übergeordnete Rolle. Denn nur wer viel Geld besaß, konnte es im Leben zu etwas bringen und genießt überall hohes Ansehen. Gleichzeitig galt man als immun und erhaben gegenüber anderen.

Als Regis an den Punkt kam, in dem er Gannon beichtete, dass auch er seine Frau kurz nach Sabrinas Geburt verloren hatte, war es auch um Gannons Beherrschung geschehen und beide Männer weinten bitterlich.

Gegenseitig erzählten sie sich nun ihre Gefühle und Ängste und erkannten, dass sie so vieles, trotz unterschiedlicher Herkunft, gemeinsam hatten.
 

Elisa verstand nicht so genau, was eigentlich vor sich ging und wunderte sie über das merkwürdige Verhalten der Erwachsenen. Sogar Sabrina weinte einzelne Tränen, was das kleine Mädchen nicht nachvollziehen konnte.

Am Ende, nachdem alles gesagt worden war, standen beide Männer auf und wollten sich nun als Freunde gegenüber treten. Das war etwas, was Elisa verstand und überaus glücklich und erfreut, äußerte sie ihren letzten Wunsch:
 

„Ich wünsche mir, dass wir von nun an, eine glückliche Familie sein werden.“



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