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Die Anderwelt

Aleae iacent
von

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Mission

Ein Diener kam in die Kammer des Prinzen und brachte ihm frische Kleidung für den Abend vorbei. Der Prinz beachtete ihn nicht und sein Blick war immer noch durchs Fenster auf die Stadt gerichtet. Sie hatte sich in den letzten Jahren seiner Ausbildung merklich verändert.
 

Ich begann meine Ausbildung auf Aristo ein Jahr zuvor, als es eigentlich gedacht war. Damals griffen die Nachtelfen an. Es war der letzte Angriff, den sie verübten. Mein Vater schickte mich die Nacht zuvor weg. Er wollte, falls es schlimm endet, dass ich am Leben bleibe und nach meiner Ausbildung als Erbe den Thron von Ferys besteigen könnte. Mein Vater schickte zur gleichen Zeit meine Mutter in ihr anderes verbündetes Land zurück. Das Drachenreich. Sie war halb Elf, halb Drache, dennoch blieb sie seit der Hochzeit mit meinem Vater bei den Lichtelfen. Sie hatte sich den nötigen Respekt vom Volk angeeignet und seitdem konnten Halbelfen und Elfen ohne Diskriminierung zusammenleben. Wenn der König eine Halbelfin lieben konnte, dann könnte auch eine Harmonie der zwei Völker entstehen. Das Problem, was über die Jahre kam war, dass immer mehr männliche Elfen zur Welt gebracht wurden. Es (es) war schon immer schwierig weibliche Elfen hervorzubringen. Eine Elfin hatte auch nur drei Möglichkeiten. Die erste wäre, sie bleibt nach der Ausbildung und der gefundenen Liebe an der Seite des Mannes und arbeitet in der Stadt in einer der Läden, die zweite Wahl wäre sich den königlichen Dienste anzuschließen, als Soldatin oder als Hofdame, die dritte, letzte Wahl und schwerste wäre die Magie zu erlenen. Elfinnen hatten beeindruckende Kräfte, wenn sie sie beherrschen können. Sie fungierten dann als Heilerin, Magierin oder als Priesterin.

Abgesehen von den heterosexuellen Beziehungen, waren auch homosexuelle Liebespaare im Elfenreich als Üblich angesehen. Durch die Vereinigung den Zwergen und der Drachenmenschen wurden in den letzten Jahren immer mehr Halbelfen geboren. Doch wenn ein Halbelf sich mit einem Elfen vereint entstand wiederum ein Elf.

Die Nachtelfen sind unsere schlimmsten Feinde. Der Bruder von meinem Ur-Ur-Großvater war der erste Nachtelf. Das Thema wie sie eigentlich entstanden, wurde Todgeschwiegen. Niemand sprach darüber, es war sogar mittlerweile verboten, daher wusste nicht mal ich, der Prinz des Königs Erys, wie die Nachtelfen entstanden.

Ich glitt mit meinen Gedanken an die Erinnerung vor 50 Jahren zurück, als ich diesen Ort verließ. Bald würde mein einhundertneunziger Geburtstag sein. Ich war für einen Elfen noch verdammt jung. Mit meinem Aussehen war ich in der Menschenwelt um die 18 oder 19 Jahre alt. Ein Elf erlangte alle 10 Jahre eine weitere Altersstufe.
 

Die Stadt war wieder wunderschön, doch man konnte an manchen Ecken selbst jetzt noch die Wunden des Angriffes von den Nachtelfen sehen. Es gab mir einen Einblick was damals geschah. Es zerreißt mir das Herz. Es schmerzt schon fast.
 

Ein Klopfen an der Tür ließ mich aufhorchen. „Herein!“, sagte ich mit kräftiger dirigierender Stimme und die Tür glitt langsam auf und meine kleine Schwester Naruko schaute herein. Sie war noch sehr klein. Vielleicht gerade mal 130 cm groß. Ihre langen blonden Haare fielen ihr leicht ins Gesicht und sie sah etwas verschlafen aus. Sie hatte ein weißes Sommerkleid an. Sie hatte wie ich azurblaue Augen und war mir fast aus dem Gesicht geschnitten, nur in jüngeren Jahren. Das einzige was uns unterschied, waren die Wangenknochen. Sie hatte breite, aber dennoch schmale Wangen. „Naruto? Darf ich bei dir bleiben, bitte?“, fragte sie unschuldig und schob ihre Unterlippe nach vorne. Ich lächelte und kniete mich hin zu ihr. „Was hast du den wieder angestellt, Schwesterchen?“, fragte ich hoch amüsiert. Sie fiel mir um den Hals. Damals als ich gegangen war, war sie gerade mal 10 Jahre alt. In meiner Ausbildung besuchte sie mich einige Male.
 

Ich umarmte sie. „Du hast mir gefehlt.“, sagte sie und dennoch wusste ich, dass sie wieder etwas getan hatte. Das hatte sie bei meinem älteren Bruder immer gemacht, hatte mir meine Mutter erzählt. Immer dann wenn sie etwas getan hatte, oder auf etwas keine Lust hatte. „Du mir auch, Schwesterchen.“, antwortete ich ihr. „Wollen wir raus an den Brunnen?“, fragte ich sie und sie schaute mich lächelnd an. Ihre Augen funkelten und sie nickte heftig. Ich nahm sie an die Hand und wir gingen auf den Hof an den großen Brunnen. „Vater will wieder nicht, dass ich mich vom Schlossgelände entferne.“, sagte sie, als sie mit dem Wasser im Brunnen spielte. Ich saß am Rand und schaute in die Sonne. Es war mitten im Frühling und schon sehr warm. „Das ist ja auch verständlich, du bist noch viel zu jung.“, antwortete ich. Meine Schwester fing an zu schmollen. Ich konnte einfach nicht anders und fing an zu lachen, sie schmollte immer, wenn ihr was nicht passt. „Irgendwann nehme ich dich mal mit in die Wälder, wenn du älter und ausgelernt bist.“, gab ich nach. „Versprochen?“, fragte sie und sie funkelte mich wieder mit diesen fröhlichen Kinderaugen an. „Versprochen.“, antwortete ich. „Gib mir ein Indianerehrenwort darauf.“, sagte sie und hielt mir ihren kleinen Finger entgegen. Ich legte meinen in ihren und wir kreuzten sie. „Indianerehrenwort.“, antwortete ich und lächelte sie an.
 

Eine Hofdame kam auf uns zugeeilt. „Prinz, ihr Vater ruft nach ihnen. Es ist dringend.“, sagte sie außer Atem. Sie schaute sehr ernst. „Wo ist er?“, fragte ich nach. „In der Bibliothek.“, antwortete sie. „Bringen sie Naruko wieder hinein und kümmern sich um sie.“, sagte ich und verabschiedete mich von meiner kleinen Schwester mit einem Kuss auf die Stirn. „Wir sehen uns spätestens heute Abend, Schwesterchen.“, sagte ich und ging Richtung Bibliothek.
 

Als ich eintrat standen mein Vater, sowie seine rechte Hand in dem Raum. Er war der beste Freund meines Vaters und der beste Stratege im Reich, dass er dabei war musste schon heißen, dass es ernst war. Er trug immer einen Mantel, den meistens Priester oder Heiler trugen und niemand konnte ich darunter wirklich erkennen. Er war für alle eher angsteinflößend, als freundlich. Er sprach wenig und wenn, nur mit meinem Vater. „Was ist so dringend, Vater?“, fragte ich und ging zu ihnen. „Wir haben eine Nachricht von unserem Forscher aus der Menschenwelt bekommen, ein Nachtelf ist in die Menschenwelt eingedrungen. Er ist in London, wahrscheinlich auf dem Weg, um die Zeichen zu finden.“, erklärte er. Wenn der Nachtelf das schaffte, dann wäre der Untergang für das Reich, nein, wahrscheinlich sogar für die ganze Anderwelt vorherbestimmt. „Wer wurde geschickt?“, fragte ich nach. Wenn es ein einfacher Soldat wäre, wäre es einfach ihn zu finden und auszulöschen.
 

„Der Sohn des Königs, Sasuke Uchiha.“, antwortete er ernst. Das war wirklich nicht gerade die Nachricht, die ich erhofft hatte. Sasuke Uchiha durfte man nicht unterschätzen. Er war eiskalt und würde wahrscheinlich alles, was ihn in den Weg kommt, mit dem kleinen Finger umlegen. „Seit wann ist er da?“, fragte ich und schluckte hart. „Seit zwei Tagen.“, antwortete mein Vater. „Ich möchte, dass du in die Menschenwelt gehst und alles versuchst, damit er abgelenkt wird und nicht weiter auf die Suche gehen kann.“, antwortete er mir. Wir wussten wo die Zeichen waren, immerhin hatten wir sie versteckt, damit irgendwann Frieden herrschen konnte, doch das die Nachtelfen so plötzlich nach ihnen suchten nahm die Sicherheit des Volkes. Wenn die Nachtelfen alle Zeichen finden würden, wäre unser Volk dem Untergang geweiht.
 

Immerhin war Sasuke Uchiha vor wenigen Monaten noch mit mir zusammen in der Ausbildung. Er und ich konnten uns nicht wirklich leiden. Wir haben die ganzen Jahre nicht ein Wort miteinander geredet. Es war auch gut so. „Ich werde es machen.“, sagte ich mit einer deutlichen anerkennenden Stimme. Mein Vater nickte. „Du wirst diese Nacht abreisen. Während des Festes werden dir Vorkehrungen vorbereitet. Deine Mutter ist schon in der Menschenwelt. Du wirst mit ihr solange die Zeit dort verbringen.“, sagte er streng. „Wird erledigt.“, sagte ich kräftig um den strengen Unterton meines Vaters würdig zu Antworten.
 

Alle feierten meine Rückkehr, ohne nur zu ahnen, dass ich bald wieder gehen würde. Sehr bald. Mit den Stunden verging das Fest. Ich verabschiedete mich um Mitternacht von den Beteiligten und ging hinunter auf den Hof. Der Stallbursche stand schon mit meinem Ross da. Ich schwang mich hinauf. Er reichte mir mein Schwert, was ich wieder an meinem Gürtel befestigte. Mit den Hacken brachte ich das Ross in einen Trab. Es würde eine Stunde dauern, bis ich am Altar der Dimensionen ankommen würde.
 

Ich Ritt durch einen kleinen angrenzenden Wald. Es war still. Fast zu still. Ich hielt mein Pferd zurück und ritt mit ihm über einen kleineren Pfad. Nach diesen zwei großen Eichen, war dieser Wald nicht mehr der sicherste. Hier lebten widerliche Goblins in ihren kleinen selbst gegrabenen Höhlen. Es waren ekelerregend Gestalten, sie stanken fürchterlich und vermehrten sich schneller, als jedes andere Lebewesen. Tagsüber hielt eine kleine Gruppe unseren Söldner diese Gruppe Goblins so klein wie möglich, dachten wir bis jetzt. Ich hörte Gesang, Getanze und sah ein Licht, nicht weit entfernt von mir. Ich stieg leise von meinem Pferd hinab und schlich in Richtung des Lichtes und der Geräusche. Mir kam ein fürchterlicher Gestank entgegen. Goblins. Was machten sie hier außerhalb der Höhlen? Das verhieß nichts Gutes. Ich schlich zurück zu meinem Ross und führte meinen Weg fort.
 

Auf meinem Weg zum Altar begegnete ich noch weiteren vier Goblin Truppen und ich war schon auf dem sicheren Pfad. Wie möge nur dann die Hauptstraße aussehen. Da hatte sich die Truppe aber sichtlich unterschätzt, wenn sie sagen, sie halten sie klein. Das war nicht klein, es waren fast genug, um ein Volk zu werden. Wenn dies geschehen würde, würden die Ehre und die Moral der ganzen Welt hinuntergleiten. Schon mit den Orks hatten wir zu Beginn solche Probleme, doch sie änderten sich und passten sich dem Weltbild der Anderwelt an, dennoch waren sie unsere Feinde. Sie lebten weiter Weg von unserem Land. Sie lebten Ost-südlich von uns. Eine sieben Tagesreise und man musste durch das Zwergen Land. Wir lebten weit im Westen. Südlich von uns die Drachenmenschen, östlich angrenzend waren die Zwerge und südlich der Zwerge die Orks. Östlich von den Orks war ein riesiges Sumpfgebiet, das unbewohnbar war. Nördlich dessen die Nachtelfen.
 

Beim Altar angekommen, kam mir schon eine Priesterin entgegen. „Prinz wir müssen uns beeilen!“, sagte sie hektisch. Ich nickte, schwang mich von meinem Pferd und ging mit ihr die Treppen zum Altar hinauf. Ich kniete mich davor, faltete meine Hände, als ob ich beten würde und sie begann ein Ritual aufzusagen. Ich schloss meine Augen. Ich hörte wie ihre Stimme verstummte und eine Geräuschkulisse aus Lärm entstand. Ein nicht ganz angenehmer Geruch kam mir in die Nase. Als ich wieder meine Augen öffnete, war ich in einer Gasse mitten in London, vor mir meine Mutter. Sie umarmte mich. „Endlich bist du da.“, sagte sie und brachte mich in ein Haus um die Ecke. Mein neues zu Hause.
 

Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zu einem College. Es hieß Sasuke Uchiha sei da. Selbst wir Elfen mussten in der Menschenwelt alle Regeln befolgen und so hieß es wieder Schulbank drücken. Mit meiner Elfenmagie veränderte ich mein Aussehen, Sasuke dürfte mich nicht erkennen. Ich sollte mich als Menschenjunge ausgeben. Mein sonst so zurückgelegtes Haar stand nun zerzaust, fast von allen Seiten, ab. Es war nun ein dunkles blond, fast ein hellbraun. Meine Augen wichen der Farbe und ein grau kam zum Vorschein. Mit der Schuluniform war es perfekt. Die Haare überdeckten meine Elfenohren. Er würde es nicht merken.
 

Im College angekommen, wurde ich von der Direktorin begrüßt und sie geleitete mich herum. Die Menschen schauten mich an. Ich sah verdammt gut aus, für die Menschenaugen. Plötzlich hielt die Direktorin an und ich schaute erst sie und dann in die Richtung in der sie schaute. Da war Sasuke Uchiha und er kam direkt auf uns zu. „Das ist Naru Uzu. Er ist heute neu an der Schule, er wird in deine Klasse gehen. Könntest du ihm alles zeigen?“, fragte sie ihn und er lächelte sie an. „Natürlich Frau Direktorin.“, sagte er mit einen charmanten Lächeln, was sie dahinschmelzen lies. Sie drehte sich um und ging. Nun war ich mit ihm alleine und damit begann meine Mission.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Suki96
2014-02-12T18:13:43+00:00 12.02.2014 19:13
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