Ankunft in Konoha
Endlich waren sie zurück – Ino Yamanaka, Shikamaru Naru und Choji Akimichi. Letzterer musste von Shikamaru gestützt werden, weil er im Kampf vergiftet wurde. Er war trotz Ino's Behandlung immer noch sehr angeschlagen. Kritisch sah Shikamaru zu seiner Teamkollegin und beste Freundin rüber. Sie wirkte total erschöpft. Aus diesem Grund hatte er darauf bestanden, dass er Choji alleine stützt. Ino hatte seiner Meinung nach zu viel verausgabt. Als sie schließlich das Tor erreichten, lächelte Ino schwach. Sie hatten es endlich geschafft.
"Ich bringe Choji nach Hause.", sagte Shikamaru leise. "Kannst du den Missionsbericht der Hokage übergeben."
Ino nickte und versuchte ihre Müdigkeit zu überspielen.
"In Ordnung. Choji, ich werde in den nächsten Tagen nach deinen Wunden sehen, damit du möglichst schnell wieder auf die Beinen kommst."
Choji lächelte seine beste Freundin schwach an, Shikamaru nickte ihr zu und dann trennten sich die Wege des Trios.
Sie waren nicht die Einzigen, die an diesem Morgen Konoha erreicht haben. Temari und Kankuro waren aus Suna angereist und hatten einen Termin bei der Hokage. Die beiden Geschwister waren für eine längere Mission im Auftrag des Kazekagen angereist. Nun saßen sie bei Tsunade im Büro, hatten bereits alles besprochen, als es plötzlich an der Tür klopfte.
"Herein!"
"Oh, ich wusste nicht, dass Sie in einer Besprechung sind, Tsunade-sama.", sagte Ino höflich, doch die Hokage winkte sie herein"
"Ihr seid von eurer Mission zurück...", erinnerte sich Tsunade und ließ sich von Ino den Missionsbericht geben.
Sie warf einen kurzen Blick drauf, murmelte etwas unverständliches und deutet dann schließlich auf ihre Gäste aus Suna: "Temari und Kankuro werden für eine gewisse Zeit hier in Konoha bleiben. Ich werde den beiden meine Gast-Wohnung überlassen."
Ino warf einen kurzen Blick auf die beiden Gäste aus Suna und nickte ihnen lächend rüber. Temari nickte ebenfalls kurz, während Kankuro sie wiederum anlächelte. Er konnte nicht abstreiten, dass Ino äußerst attraktiv fand. Die Hokage holte derweil einen Schlüssel hervor und wedelte damit herum.
"Ino, wärst du so lieb und begleistet unsere Gäste zu meiner Gast-Wohnung...?"
Die Hokage drückte Ino den Schlüssel in die Hand. Diese wusste nämlich genau, dass das keine Bitte von der Hokage war.
"Ist die Wohnung eigentlich weit von hier?", fragte Temari höflich. "Ein wenig kenne ich mich ja hier aus."
"Nein, sie ist eigentlich nur fünf Minuten von hier entfernt. Ein Restaurant ist auch direkt gegenüber...", erklärte Ino, doch Kankuro interessierte sich herzlich wenig für seine vorläufige Bleibe.
"Wie war denn deine Mission, Ino?", fragte er so beiläufig wie möglich.
"Anstrengend...", antwortete Ino, "Ich musste einen Schwerverletzten versorgen..."
"Shikamaru?", fragte Temari grinsend.
"Choji..."
Ino sah Temari an und musste ebenfalls grinsen. Warum hatte sie nur auf Shikamaru getippt?
"Was war denn passiert?"
"Er wurde vergiftet."
Kankuro schluckte bei Ino's Worten, musste aber dann selbstironisch grinsen: "Oh, ich hatte auch schon mal das zweifelhafte Vergnügen gehabt."
"Ich weiß.", antwortete Ino und erklärte weiter, als Kankuro sie fragend ansah. "Sakura hat mir seinerzeit deinen Krankenbericht gegeben. Ich hoffe, du nimmst uns das nicht übel. Wir Medicnins tauschen uns nämlich gegenseitig über unsere Erfahrungen aus und da ich zur Zeit an verschiedenen Giftarten nach möglichen Gegengifte forsche..."
Weiter kam sie nicht mehr, da sie plötzlich vor ein Haus mit mehreren Wohnungen stand. Natürlich nahm Kankuro es ihr nicht übel, dass die schöne Kunoichi auch seinen Krankenbericht gelesen hatte. Wenn es anderen weiterhelfen würde? Ino schloss derweil die Tür auf und führte die beiden Geschwister in die Wohnung. Direkt beim reingehen war bereits die große Wohnküche. Die Wohnung hatte ein geräumiges Bad und zwei gleichgroße Schlafzimmer.
"Also dann wünsche ich euch einen angenehmen Aufenthalt.", verabschiedete sich Ino schließlich von den beiden.
"Wir sehen uns sicher noch, Ino..."
Als Ino weg war, verstaute Temari sofort ihre Sachen in das Schlafzimmer, was sie für sich ausgesucht hatte.
"Was für ein bildhübsches Mädchen!", gab Kankuro seufzend von sich. "Choji und Shikamaru sind echt zu beneiden..."
"Hübsch ist sie. Aber auch ziemlich dürr und blass.", gab Temari zurück.
"Sie ist gerade von einer Mission zurück. Kein Wunder, dass sie so fertig aussieht."
"Ino Yamanaka war schon immer viel zu dünn.", meint Temari. "Shikamaru ist da übrigens der gleichen Ansicht wie ich..."
"Wie schön für ihn...", meinte Kankuro, der sich faul auf die Couch im Wohnzimmer warf.
Während er seine ältere Schwester beobachtete, wie sie im ihren Schlafzimmer ihre Klamotten in die Schränke verstaute und dann anschließend ins Badezimmer verschwand, überlegte Kankuro fieberhaft, warum ihm Ino nicht eigentlich nicht schon viel früher aufgefallen war. Vermutlich weil er sich damals nicht wirklich für zwölfjährige Mädchen interessiert hatte...