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Gefährliche Leidenschaft

von

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The past

Zeros Herz klopfte aufgeregt, als er aus der Bahnstation trat. Ausnahmsweise hatte er sich mal nicht ganz so nuttig angezogen, da er sich zusammen mit Karyu mit einem Immobilienmakler treffen würde. Die Auswahl an geeigneten Wohnungen war kleiner als erwartet, aber er war sich sicher, dass sie heute etwas finden würden.

Außerdem musste er dem Größeren noch erzählen, dass Tsukasa Bescheid wusste. Das hatte Zeit, jetzt ging es um ihn, um seine Bedürfnisse. Karyu wartete schon am vereinbarten Treffpunkt. Erst wurde er mit einem Lächeln und dann mit einem Kuss begrüßt.

„Du siehst gut aus. Nicht ganz so aufreizend wie sonst, hmm?“, erkundigte sich sein Freund und er nickte. Da seine Maskerade auch gegenüber dem Makler bestehen bleiben sollte, holte er einen Schreibblock hervor. „Der Makler soll mich schließlich für anständig halten, damit wir die Wohnung bekommen. Später kann ich dich dann wieder mit dem nuttigen Outfit verführen“, schrieb er und hielt es Karyu vor die Nase, welcher lachte.

„Sollten wir die Wohnung bekommen und wir sind eingezogen, brauchst du gar nichts mehr tragen. Da kannst du die ganze Zeit nackt umherlaufen.“

Schnell kritzelte Zero wieder etwas auf seinen Block. „Geiler alter Bock!“ Der Größere schüttelte lachend den Kopf. „Geiler Bock ist ja in Ordnung, aber alt bin ich nicht!“, empörte sich der Blonde und wollte den Kleineren gerade in seine Arme ziehen, als der Immobilienhändler auf sie zukam.

Höflich verbeugten sich alle zur Begrüßung. Zero lächelte nur und ging neben Karyu her, während dieser sich mit dem Händler unterhielt. Er mochte solche Art von Gesprächen sowieso nicht. Interessiert und neugierig betrachtete er die Wohnung, ging von einem Zimmer ins nächste. Es gab ein traditionelles Zimmer mit Tatami-Matten, während die anderen eher Holzfußboden hatten. Die Wohnung war nicht riesig, aber durchaus ausreichend für sie. Das Badezimmer gefiel ihm besonders, da es eine große Badewanne hatte, da könnten sie sogar zu zweit rein. In der Küche war schon alles eingebaut, wofür sie jedoch eine kleine Abschlagszahlung an den Vormieter zahlen müssten, falls sie die Küche übernehmen würden.

Begeistert stürmte Zero auf den Balkon und grinste breit. Sie hatten sogar einen tollen Blick auf den Tokyo Tower.

„Schatz, lass uns die Wohnung nehmen!“, schrieb er auf seinen Block und zeigte diesen dann Karyu, welcher wissend lächelte. Sie hatten schon ein paar Wohnungen gesehen, aber keine fand er so gut wie diese. Die restlichen Verhandlungen führte Karyu wieder alleine und da sie die ersten zwei Mieten sowie die Provision gleich bar bezahlen konnten, gab der Makler ihnen den Zuschlag.

Zero konnte es kaum glauben, sie hatten ihre Wohnung, ihr kleines Liebesnest. Nachdem sie die Schlüssel bekommen hatten und der Immobilienhändler gegangen war, warf er sich seinem Freund an den Hals.

„Ich liebe dich“, schnurrte Zero verführerisch und presste seine Lippen auf die von Karyu. „Haben wir noch Zeit? Wollen wir vielleicht schon mal wegen Möbeln gucken? Du bist doch mit dem Fahrer hier oder?“, erkundigte er sich und strahlte von einem Ohr zum anderen.

„Immer ruhig. Ja, wir haben noch Zeit, es ging schneller als gedacht und ja wir können das Auto nehmen, aber ich fahre.“

„Du fährst? Dann nehm ich doch lieber die Öffentlichen…“

„Ey! Ich kann auch Auto fahren und du wirst brav als Beifahrer neben mir sitzen. Jetzt komm aber noch einmal her. Den Kuss gerade konnte ich gar nicht erwidern!“, echauffierte sich der Größere und zog den glucksenden Zero in seine Arme, um diesem einen leidenschaftlichen Kuss zu stehlen.

Im Auto streckte sich Zero ausgiebig und entspannte sich.

„Ich hab meinem Chef übrigens erzählt was wir vorhaben. Er war etwas überrascht und meinte dann aber, dass er es verstehen könnte. Da du ja nicht involviert bist in unseren Clan, glaubt er eben meine Freundin würde sich unwohl fühlen in einem Haus voller Mafiosi. Wenn ich also abends in der Wohnung bin ist es kein Problem. Ich soll aber erreichbar sein, falls mal Not am Mann ist.“

Es überraschte ihn eigentlich nicht, dass der Größere sein Clanoberhaupt informiert hatte. Er nickte lächelnd. „Schon okay. Das wird bei mir nicht anders sein und jetzt lass uns aufhören an so etwas zu denken. Wir sind jetzt gerade ein glückliches Paar, welches die erste eigene Wohnung einrichtet. Der Rest soll jetzt mal Nebensache sein.“

„Gerne. Wir sind auch gleich da. Guck, da vorne ist schon das Möbelhaus. Hast du besondere Wünsche?“

Er grinste und streichelte über Karyus Oberschenkel. „Ein großes Bett, als Spielwiese, ein stabiler Küchentisch, solche Dinge eben.“

Nun schlich sich auch ein breites Grinsen auf die Gesichtszüge des Größeren. „Ich verstehe. So etwas sollten wir durchaus finden.“
 

Gerade hatte er sich wieder in sein Zimmer geschlichen und sich umgezogen. Seine Verkleidung versteckte er in seinem Schrank und band sich die Haare wieder zum Zopf, als Tsukasa seinen Raum betrat.

„Gehst du jetzt schon Tagsüber mit ihm aus? Reicht es dir nicht mehr nur ihm nachts zu Diensten zu sein?“, meinte sein Bruder abwertend, weshalb Zero leise knurrte.

Bemüht sich nicht komplett aus der Fassung bringen zu lassen, reinigte er sein Gesicht. Mit Make-up konnte er ja schlecht rumlaufen.

„Wir haben uns eine Wohnung angesehen“, erklärte er und richtete noch seine Krawatte. „Was ist eigentlich dein Problem, Kasa? Außer das du Karyu nicht leiden kannst. Die neue Lösung ist wesentlich ungefährlicher als es die bisherige war. Kannst du dich nicht einfach für mich freuen, weil ich glücklich bin?“

„Freuen? Du lässt dich zum Affen machen und ausnutzen. Deine rosarote Brille solltest du endlich einmal abnehmen, Zero. Bei der erstbesten Gelegenheit wird dich dieser zu groß geratene Fatzke wegwerfen und sich damit brüsken, was du alles für ihn getan hast, damit die ganze Yakuzawelt über dich und unsere Familie lacht. Herzlichen Glückwunsch!“

„Welcher Dreckselefant ist dir heute über die Leber gelaufen? Hat der Zwerg dich letztens nicht gut genug befriedigt? Oder hat er dich nicht mehr rangelassen, weil er jetzt ja sein sicheres Zuhause hat? Vielleicht sollte ich Karyu auch unter irgendeinem Vorwand hier einquartieren, damit er später ebenfalls hier wohnen kann. Das wäre dir dann wohl auch lieber, damit du mich weiter wie ein Kind behandeln kannst!“, antwortete er und wurde so langsam richtig böse. Was bildete sich Tsukasa eigentlich ein?

„Hizumi hat damit überhaupt nichts zu tun! Das geht dich auch alles gar nichts an!“, schnarrte der Größere Zero an.

„Das geht mich nichts an? Hast du mal überlegt, dass dich mein Liebesleben auch nichts angeht? Halt dich da raus!“, meinte er nun doch etwas aufbrausender.

Tsukasa ballte die Fäuste. „Das geht mich sehr wohl etwas an! Du zerstörst damit deine Familie!“

„Familie? Eine Familie sollte sich unterstützen! Du weißt doch gar nicht, was das Wort Familie eigentlich bedeutet!“ Zero platzte der Kragen. Ohne darüber nachzudenken, schlug er seinem Bruder mit der Faust ins Gesicht. Der Größere taumelte kurz und schlug dann zurück.

„Ich weiß, was das bedeutet. Du aber scheinbar nicht“, erwiderte Tsukasa und stürzte sich auf seinen Bruder.

Auf dem Boden herumrollend, schlugen sie sich gegenseitig. Jeder von ihnen hatte schon Platzwunden im Gesicht. Im Flur hörte man Leute herbei rennen, welche in Zeros Zimmer stürmten, weil sie Lärm hörten. Mehrere Yakuzas waren nötig um die beiden zu trennen und voneinander fern zu halten.

„Was ist hier los?“, donnerte eine dunkle Stimme und sofort kehrte Ruhe ein. Fast gleichzeitig verbeugten sich alle Yakuzas tief.

„Kiyota-sama, es scheint, als hätten Tsukasa-san und Zero-san eine hitzige Auseinandersetzung gehabt“, erklärte einer der Untergebenen.

Das Clanoberhaupt seufzte schwer. „Ich dachte, diese Zeit hätten wir endlich hinter uns gelassen. Es ist mir egal, wer von euch beiden damit angefangen hat. Der Streit ist beendet und ihr bekommt beide eine Strafe. Ich habe euch schon mehrfach gesagt, dass ich in meinem Haus solch ein Verhalten nicht dulde! Tsukasa, du kümmerst dich ab sofort bis auf weiteres nur noch um den Papierkram. Und du Zero darfst dich wieder darum kümmern die Schutzgelder der einzelnen kleinen Läden in Takada einzutreiben. Habt ihr verstanden?“

„Ja, Kiyota-sama“, riefen beide und verbeugten sich erneut, wenn auch Zähne knirschend.

Alle verließen Zeros Zimmer, sodass dieser alleine zurück blieb. Kurz warf er sich aufs Bett. Am liebsten wäre er jetzt zu Karyu gegangen, hätte sich ein bisschen von dem Ganzen abgelenkt, aber er wusste, dass dieser heute keine Zeit hatte.

Erst einmal ging er ins Badezimmer und versorgte seine Platzwunden. Ein blaues Auge würde er wohl auch davon tragen. Die meisten waren jetzt wohl beim Abendessen, ihm war das ganz Recht. Alles was er gerade wollte war Ruhe. Zero schlenderte zu den Hundezwingern. Hier war er schon immer gerne gewesen, die Tiere ignorierten ihn und er hatte seine Ruhe. An der Mauer setzte er sich auf den Boden und schloss die Augen.

Da waren doch Schritte, dann eine quietschende Zwingertür.

„Oh, hallo Zero!“, hörte er die Stimme von Hizumi.

Eher unwillig öffnete er die Augen wieder und nickte dem Kleineren zu, welcher gerade dabei war die Hunde zu füttern.

„Stimmt es, du hast dich mit Tsukasa gerauft? Ich hab’s vorhin gehört, als ich beim Essen war. Darf ich fragen warum?“

„Geht es dich was an, Zwerg?“

„Nein, ich denke nicht…“

„Dann frag auch nicht!“, patzte er Hizumi an. Er wollte Ruhe, mehr nicht.

„Ich wette, es war wegen Karyu“, bemerkte der Kleinere beiläufig. Zeros Augen wurden groß und er grummelte leise.

„Du weißt davon?“

Hizumi nickte, während er in den nächsten Zwinger ging. „Tsukasa hat es mir erzählt, nachdem wir euch letztens gesehen haben. Keine Sorge, ich werd’s niemandem verraten. Du weißt, dass er sich nur Sorgen macht, oder?“

„Pah, Sorgen. Um den Clan sorgt er sich, mehr nicht. Will hoch hinaus und wird es dennoch nie schaffen. Weiter als jetzt wird er nie aufsteigen, so langsam sollte er das wissen. Gossenkinder kommen nie weit.“

„Was meinst du damit? Also Gossenkinder?“

„Das, was es heißt. Tsukasa und ich hatten nie ein Zuhause, wir sind auf der Straße groß geworden. Die Yakuza war irgendwann unsere einzige Chance um noch zu überleben.“

„Was ist mit euren Eltern?“

„Kennen wir nicht. Waren Ewigkeiten in einem Heim, das wurde dann dicht gemacht. Wir kamen zwar zu einer Pflegefamilie, aber die waren dauerblau und haben uns auch nur verprügelt. Als ich 13 war sind wir weggelaufen und irgendwann hier gelandet.“

Hizumi kam näher und setzte sich zu Zero.

„Magst du mir mehr über eure Vergangenheit erzählen?“

„Warum?“

„Tsukasa hat in meiner rumgewühlt, da will ich auch etwas über ihn wissen. Das ist doch nur fair.“

Zero seufzte und zuckte dann mit den Schultern. „Was willst du wissen?“ Etwas Besseres hatte er sowieso nicht vor.

„Erzähl einfach von Anfang an.“

„Wie schon gesagt, wir waren als Kinder in einem Heim. Ob Tsukasa sich noch an unsere Eltern erinnern kann, weiß ich nicht. Aber ich denke nicht. Er war zwei, als sie uns ins Heim gaben. Während Tsukasa ein Wirbelwind war und nur Ärger gemacht hat, war ich eher ruhig. Aber keiner wollte uns. Dann wurde das Heim geschlossen und der Staat kümmerte sich darum, dass wir eine Pflegefamilie hatten. Da waren wir glaub ich acht und sieben. Der Pflegevater verlor aber kurz darauf seine Arbeit, weshalb er sich dem Alkohol hingab. Manchmal, wenn wir ihm zu anstrengend waren, mussten wir ebenfalls davon trinken. Alkohol und Kinder verträgt sich eben nicht. Unsere Pflegemutter hat zwar versucht genug Geld heranzubekommen und verschiedene Jobs angenommen, aber dadurch war sie wenig zu Hause. Tsukasa hat häufig versucht zu kochen, während ich geputzt habe und unseren Pflegevater bei der Stange hielt. Irgendwas hat den beiden aber immer wieder nicht gepasst, weshalb es Schläge hagelte. Sicher waren wir nur in der Schule.“ Zero holte kurz Luft und dachte nach. „Als ich dann dreizehn war, war ich einmal krank und blieb daheim. Ruhe bekam ich nicht, weil unser Pflegevater mich verprügelte oder losschickte, um seinen Alkohol zu besorgen. Die Leute im Laden kannten mich schon und gaben mir die Flaschen. Als ich wieder kam, war er komischer als sonst. Irgendwas hatte er damals noch gelallt. Im nächsten Moment drückte er mich zu Boden und versuchte mir die Hose auszuziehen. Ich hab mich zwar versucht zu wehren, aber durch die Krankheit war ich zu schwach. Kurz bevor der Arsch sich an mir vergehen konnte, kam Tsukasa nach Hause und hat ihn KO geschlagen. Das war der Moment, in dem wir abgehauen sind. Wir haben alles Geld mitgenommen, was wir fanden und ein paar Dinge, von denen wir wussten, dass man sie verkaufen könnte. Wir haben etwas weiter ländlich gewohnt, also sind wir mit dem Zug schwarzgefahren. Tja, dann waren wir in Tokyo. Die erste Zeit haben wir noch relativ gut leben können. Hatten ja Geld für Essen oder auch um unsere Sachen zu waschen. Als das Geld dann aber knapp wurde, haben wir eben gestohlen oder kleinen Schulkindern das Geld abgeknöpft. Allerdings kannten uns die Ladenbesitzer irgendwann und die Eltern brachten die Kinder immer zur Schule. Fast zwei Jahre haben wir so herumbekommen. In aller Verzweiflung und getrieben von Hunger hatte ich irgendwann den Entschluss gefasst mich zu prostituieren, Tsukasa war dagegen. Aber ich wusste, dass viele Frauen mir nachsahen und ich hatte sogar schon Angebote von der einen oder anderen bekommen. Die erste Frau, die ich ansprach, war die Frau vom Kiyota-Oberhaupt. Sie musterte mich nur skeptisch. Ihre Bodyguards habe ich erst wesentlich später bemerkt, da war es aber schon zu spät. Ich wurde zusammengeschlagen und in einen Kofferraum verfrachtet. Ich hatte auf ihrem Gebiet versucht Kunden anzuwerben. Normalerweise wäre ich da wohl lebend nicht mehr rausgekommen. Aber im Endeffekt hab ich von der Frau des Clanoberhauptes ein Jobangebot bekommen. Ich sollte ihr Gesellschaft leisten, Botengänge für sie erledigen etc., dafür dürfte ich dann hier wohnen und bekäme zusätzlich noch Gehalt. Ich wollte das nicht, weil ich meinen Bruder ja nicht alleine lassen konnte. Sie meinte, dass sie auch für ihn etwas finden würde und ich Zeit zum Nachdenken hätte. Komischerweise hat sie dann noch meine Wunden versorgt und mich dann Heim geschickt.“ Zero lächelte leicht, während er das erzählte.

„Dann war sie der Grund, wie ihr zur Yakuza gekommen seid?“

Er nickte und steckte sich eine Zigarette an.

„Ja, irgendwie schon. Es war keine Voraussetzung, aber irgendwann haben wir darum gebeten aufgenommen zu werden. Wir haben uns hier wohl gefühlt. Frau Kiyota war wirklich nett zu mir, es hat mir Spaß gemacht sie zu begleiten. Selbst als sie schwer krank wurde, war ich mit der einzige, den sie noch sehen wollte. Während ich mich um sie gekümmert habe, ging Tsukasa schon ganz in der Welt der Yakuza auf und als meine Herrin verstarb, bin ich in Tsukasas Gruppe gewechselt.“

Hizumi hustete leicht, weshalb Zero den Rauch der Zigarette in die andere Richtung blies.

„Das hört sich aber eher so an, als würdest du das was du jetzt machst nicht mögen…“

„Du hast nicht ganz unrecht, Zwerg. Aber es gibt keine zweite Frau Kiyota und wenn, würde das nicht bedeuten, dass sie mich wieder als Gesellschaft will. Tja, und dank des Streits mit Tsukasa vorhin, darf ich auch wieder in das Anfängergebiet. Sprich, ich wurde degradiert. Daran merkst du, wer der Liebling ist. Mein Bruder hat eigentlich nur Hausarrest, während ich wieder im Dreck krauchen darf.“

„Wenn es dir nicht gefällt, warum gehst du dann nicht einfach?“

Zero lachte und wuschelte dem Kleineren durch die Haare. „Man kann die Familie nicht einfach so verlassen und wenn man es tut, dann meistens nicht lebend. Also überlege dir dreimal ob du ebenfalls in diese Familie willst oder dich doch nur um die Tiere kümmerst.“

Langsam stand Zero auf und sah noch einmal zu dem Anderen.

„War nett mit dir zu plaudern. Beim nächsten Mal erzählst du mir etwas über dich. Einverstanden?“

Hizumi nickte lächelnd und blieb noch sitzen, beobachtete seine Pflegehunde.

Zero hingegen ging zurück zu seinem Zimmer und warf sich auf sein Bett.

»Hey Karyu, ich bin die nächste Zeit wieder in Takada eingesetzt. Wenn wir uns treffen können, dauert das immer etwas. Tut mir leid.« Er erwartete nicht, dass Karyu auf die SMS sofort antwortete, aber komischerweise klingelte sein Handy schon einen Moment später.

»Du hast dich mit Tsukasa gestritten, richtig?«

»Ja…«

»Wegen uns beiden? Soll ich sonst einmal mit ihm sprechen?«

Zeros Augenbrauen wanderten nach oben und er las die Nachricht ein paar Mal. Karyu wollte mit seinem Bruder reden? Das konnte doch nur nach hinten losgehen.

»Er kann dich nicht leiden und da willst du mit ihm reden? Lebensmüde?«

»Übertreib mal nicht so, Zero. Es wäre doch nur höflich und angebracht, dass ich mich mit ihm unterhalte und ihm meine ernsten Absichten zeige. Er ist dein Bruder und will dich nur beschützen. Also frag ihn bitte. In einer neutralen Gegend und dann nur wir drei, du allerdings in Verkleidung. ;)«

Unbewusst knurrte er. In Verkleidung… War ja klar, damit sichergestellt war, dass er auch ja die Schnauze hielt. Dennoch erhob er sich wieder von seinem Bett und suchte seinen Bruder auf.

Er klopfte an dessen Zimmertür und trat dann ein. Sein Bruder lag auf dem Bett mit einem Buch in der Hand.

„Was willst du?“, zischte Tsukasa ihn an, aber er ignorierte es.

Aus Sicherheitsgründen blieb Zero aber an der Tür stehen.

„Karyu würde sich gerne mal mit dir treffen und sich mit dir unterhalten. … Nur wir drei…“

„Was will der Vollpfosten denn von mir? Ich wüsste nicht, was ich mit dem zu schaffen hätte.“

Er seufzte und rollte die Augen.

„Du sollst ihn mal wirklich kennen lernen und er möchte dir zeigen, dass er es ernst mit mir meint. Geht das? Auch ohne, dass du ihn jedes Mal beschimpfst? Er weiß schließlich, dass ich dir wichtig bin und du nicht möchtest, dass ich verletzt werde.“ Etwas, was er persönlich immer noch bezweifelte. Seiner Meinung nach war er seinem Bruder scheißegal, dem war nur sein Ansehen in der Familie wichtig.

Tsukasa legte sein Buch beiseite und musterte ihn. „Gut von mir aus! Wir gehen in Ueno in ein Café, allerdings will ich den Zwerg als neutrale Person mit dabei haben. Die Uhrzeit darf dein Loverboy gerne festlegen. Und jetzt raus, ich will meine Ruhe!“

Zwar wunderte er sich darüber, dass Hizumi mitkommen sollte, fragte aber nicht nach. Schweigend verließ er den Raum und kehrte in sein eigenes Zimmer zurück.

»Tsukasa will sich in einem Café in Ueno treffen, allerdings soll Hizumi als neutrale Person mit. Über das Datum hat er nichts gesagt. Die Uhrzeit darfst du aussuchen.«

»Hizumi? Ist das der Zwerg von dem du letztens erzählt hast?«

»Genau der«

»Okay… Wenn es deinem Bruder passt, treffen wir uns übermorgen um 16 Uhr an der Ueno-Station. Dann kann er uns zu dem Café führen. Bis dahin werd ich wohl aber ohne dich auskommen müssen.«

»Ich frag ihn morgen. Du kannst ja bis dahin Handarbeit betreiben, wenn du mich so sehr vermisst«

»Ganz so nötig habe ich es nicht, aber nach dem Treffen mit deinem Bruder, werde ich dir das Gehirn rausficken, solange bis du nicht mehr laufen kannst und um Gnade winselst.«

»Das versprichst du jedes Mal aufs Neue und passieren tut es dennoch nicht. Mach also keine Versprechen, die du nicht halten kannst.«

»Wenn ich dich in die Finger kriege!«

»Bist du ganz brav und benimmst dich, weil mein Bruder dabei ist. So und jetzt arbeite! Ich hau mich aufs Ohr. Bis dann«

» -.-‘ … Schlaf gut«



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BleedingRose
2014-06-12T07:22:26+00:00 12.06.2014 09:22
Oh weh, ich habe echt schon lange kein Kommi mehr geschrieben. Sorry!!!

***
Zero und Karyu sind echt süß zusammen und ich muss Zero wirklich recht geben. Tsukasa sollte sich aus seinem Liebesleben raushalten. (Der soll sich lieber um sein eigenes kümmern).

Streit unter Geschwistern ist eigentlich immer was lustiges, aber bei den beiden trifft das leider nicht zu. Na vielleicht lernen sie ja draus, auch wenn ich finde, dass Tsukasa echt besser weg gekommen ist. (Und wieder hat Zero recht.)

Karyus Einstellung ist wirklich löblich, aber ob das gut geht, ein Treffen mit Tsukasa??? Das kann doch nur in einem Blutbad enden. Aber da sieht man mal wieder, wie viel im Zero wirklich bedeutet. Und irgendwann wird Tsukasa das auch sehen (hoffe ich doch mal.)

Hizumi ist einfach nur goldig. Er hat also tatsächlich das Angebot sich um die Hunde zu kümmern angenommen? Ha ich weiss nicht, ob das so eine gute Entscheidung war, ich hoffe es ja. Für ihn… und ein klein wenig für Tsukasa. Und wow, Hizumi verteidigt Tsukasa. (Das ich das noch erleben darf :-))

Mensch Zero, motze doch Hizumi nicht so an, der hat dir doch gar nichts getan. Zum Glück hat er sich schnell wieder beruhigt und ist netter zu unserem Kleinen geworden.

Die Geschichte von Tsukasa und Zero ist ja echt nicht schön. Die Armen haben im Leben wirklich noch nicht sonderlich Glück gehabt. Und gerade darum gönne ich Zero sein Glück mit Karyu.

Ach ja, Hizumi ist so schön naiv. Wenn es so einfach wäre, weg zu gehen, dann hätte Zero es doch schon längst gemacht. Ein glücklicheres Leben (mit Karyu an seiner Seite) würde er außerhalb der Yakuza bestimmt führen können. Aber so einfach ist es leider nicht.
***

Ein wunderbares Kapitel, wirklich. Ich hoffe es geht bald weiter, ich will nämlich unbedingt wissen, wie das Gespräch verläuft und ob Tsukasa es wirklich gebacken bekommt, Karyu nicht dauernd zu beschimpfen.
Bis zum nächsten Mal.
LG
Antwort von:  ZERITA
22.06.2014 13:11
Hey~
Ich hab schon gedacht, du liest sie nicht mehr. ^^ Daher bin ich froh, dass ich dich doch wieder lesen kann. :D

Ach der große Bruder muss sich eben überall einmischen. XD Der macht auch vor dem Liebesleben von Zero keinen Halt. XD
Muahahaha Zero hat relativ häufig Recht, oder?

Blutbad? Hmm ja wäre auch eine Idee, aber ich glaube ich hab mich damit zurückgehalten. xDD

Ja, das kleine Hizu-Schatzi. Es macht mir irgendwie Spaß ihn hier zu schreiben.:) Vor allem weil er doch etwas aus der Rolle fällt. Die knallharten Yakuza und dann kommt Hizu daher und stört einfach mal alles. XD

Das nächste Kapitel wartet gerade auf Freischaltung :D
LG


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