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Story between Worlds

Samael und Aurelia
von

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Kapitel 21

Aurelia schlug die Augen auf. Nasses Gras kitzelte sie an der Wange und brachte sie dazu, einmal mit der Handoberfläche drüber zu streichen.

Sie erstarrte. Erschrocken betrachtete sie ihre Hand. Blut.

Als sie abermals an ihre Wange fasste und etwas fester drauf drückte, bewahrheitete sich ihre Befürchtung. Die linke Wange war angeschwollen und ihre Kieferknochen schmerzten.

Super...

Dennoch stand sie ohne zu seufzen auf, sie würde ihre Demütigung nicht offen preis geben, und sah sich um.

Aurelia brauchte gerade einmal den Bruchteil einer Sekunde, um Samael zu finden. Er saß auf dem Gras bewachsenen Hang und beobachtete sie aufmerksam. Ein Bein hatte er leicht angewinkelt, das andere war ausgestreckt. War er verletzt? Vielleicht sein Bein...

Auch wenn sie sich nicht drum scherte, ob er verletzt war, spürte sie was. Etwas hatte sich seit dem letzten Abend verändert. Als sie in seine unverkennbaren Orangerot - flammenden Augen sah, wusste sie es.

Beide verspürten nicht mehr die Lust sich gegenseitig umzubringen. Als wären die feindlichen Fehden in den Hintergrund gerückt, aber immer noch präsent. Ein Art Waffenstillstand.

Als Aurelia auf ihn zuging, blieb es ihr nicht unbemerkt, wie er seinen Körper kurz anspannte.

„Wie lange beobachtest du mich schon?!“, wollte sie wissen und blieb zwei Meter auf Abstand. Doch als er sich erhob, und dabei sehr locker wirkte, hatte sie ebenfalls kein Grund mehr „Sicherheitsmaßnahmen“ zu ergreifen und machte einen Schritt auf ihn zu.

„Wer sagt denn, das ich das getan habe?“, wollte Samael wissen. Schon wieder lag dieser kleine Hauch von Spott in seiner Stimme.

„Du hast dich leider nicht unauffällig genug verhalten“, erwiderte Aurelia und beide sahen sich an.

Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, aber nur kurz.

„Ach, habe ich das?“.

„Höchst wahrscheinlich“.

„...Na schön, wenn du es unbedingt wissen willst“, sagte er mit auf einmal so einer ernsten Stimme, das es Aurelia schon erschreckte: „Ich habe deine Wunden im Gesicht betrachtet, um zu sehen, wie gut ich getroffen habe“, beendete er seinen Satz und ging an ihr vorbei. Darauf wusste sie nichts zu erwidern.

„Kommst du?“, fragte er.

„Wohin?“.

„Weiß ich nicht. Irgendwohin, aber hier bleiben werde ich auf keinen Fall“. Aurelia lief ihm nach und sagte, als sie ihn einholte:

„Wir müssen erst einmal herausfinden, wo wir sind. Kennst du die Gegend?“.

„Nein, aber vielleicht...“. Samael brachte seine Flügel hervor, welche oben dunkelrot waren und nach unten ins schwarze hineinliefen. Außen waren sie mit Stacheln besetzt, wie es für Dämonen üblich war. Sie hatten was bedrohliches an sich, doch sie strahlten so viel Perfektion aus, dass es ihr schon wieder unrealistisch vorkam. Es schien, als würden sie Samael widerspiegeln, mit all seiner Kraft, Sicherheit und seinem Talent im Kämpfen.

Ohne ein weiteres Wort schwang er sich geräuschlos in die Luft und verschwand in den dichten Wolken.

Würde er zurückkommen?, war einer der ersten Gedanken, die Aurelia kamen. Es war nicht die Sorge, dass sie sonst allein wäre. Aurelia kam sehr gut alleine zurecht. Nur es war die Sorge, um ihre Flügel, die sie unruhig hin und her liefen ließ. Er hatte sie ihr genommen und sie kannte sonst keinen, der ihr die Gabe zum Fliegen wieder geben konnte, außer Samael.

Ohne ihre Flügel, fühlte sie sich, als wäre eine Hälfte ihres Wesens tot. Es schmerzte innerlich, sehr stark.

Aurelia schob die Gedanken beiseite und blickte gen Himmel. Er war leer. Es fing an zu nieseln. Der starke Regen hatte bei Sonnenaufgang nachgelassen, übrig geblieben war eine matschige Lichtung, ein dunkler Wald Außenrum...ein Engel und ein Dämon, die nicht wussten wo sie sich befanden.

Die Minuten verstrichen, der Regen wurde stärker, die Kälte nahm zu. Als sich Aurelia ziemlich sicher war, dass er nicht mehr zurückkommen würde und sie sich in Bewegung setzen wollte, um sich selber umzuschauen, zeichnete sich, von den letzten paar Sonnenstrahlen, auf der Erde ein geflügelter Schatten ab.

Blitzartig fuhr sie herum und sah Samael auf den Füßen landen, direkt neben ihr.

„Die Wolken hängen viel zu dicht beieinander, als das ich herausfinden könnte, wo wir sind. Sieht so aus, als müssten wir auf besseres Wetter warten...oder wir sehen uns hier mal um und suchen jemanden der uns vielleicht weiterhelfen könnte“.

„Hoffst du etwa auf eine alte Frau, die ihr ganzes Leben schon hier im Wald lebt und jeden Stein kennt?!“, sprach Aurelia, was natürlich eine rhetorische Frage war.

Samael ging nicht darauf ein und wandte sich bereits zum gehen, als er sagte:

„Von mir aus kannst du auch hierbleiben“.

Würde ich auch tun, wenn du mir nicht noch etwas schulden würdest, dachte Aurelia, sagte aber stattdessen nichts und folgte ihm.

Sie ging ein paar Meter weiter hinter Samael und konnte ihn deshalb genau beobachten. Seine Flügel hatte er bereits wieder eingezogen, sodass man sich nicht mehr sehen konnte. Sein Gang hatte fast etwas hypnotisches an sich. Durch sein nasses, eng anliegendes T-Shirt, konnte sie die Umrisse seiner Muskeln sehen, die sich bei jeder kleinsten Regung perfekt an seine Bewegungen anpassten. Aurelia konnte kaum den Blick abwenden.

Seine Haare waren genau wie ihre, triefnass und klebten an seiner Kopfhaut. Dann folgte der leichte Schwung seines Halses, der in die Schultern überlief, darauffolgend die Arme eines Kriegers und starke Hände,die zugleich auch etwas tief beschützendes an sich hatten.

Aurelia wandte schnell den Blick ab, bevor sie sich an seinem Anblick verlor.

Sie liefen in den Wald hinein, wobei ihnen gleich auffiel, dass dort kein Pfad existierte. Alles war von Farnen, umgekippten Bäumen, die sich von hellgrünem Moos umschlingen ließen, und Unterholz überwuchert.

Doch es hinderte sie keineswegs daran, ihren Weg fortzusetzen.

Zwar ging Samael die meiste Zeit über ebenfalls zu Fuß, doch es gab die ein oder anderen Augenblicke, in denen er sich in die Luft schwang und in den Baumkronen verschwand. Dann kam er zurück, immer mit demselben Ergebnis wie die Male zuvor. Die Wolken hingen immer noch viel zu dicht beisammen, als das er ihren Standort in irgendeiner Weise ausfindig machen könnte.

Und so verging der Vormittag. Sie schwiegen, bis sie in der Ferne wieder das verräterische Heulen von Wölfen wahrnahmen.

„Bleib stehen!“, warnte Samael sie. Aurelia tat wie geheißen und sah sich um. Außer tief grünem Wald war nichts zu erkennen.

Die Wölfe knurrten gefährlich. Und wie es dem Laut zu vernehmen war, war sich Aurelia sicher, das es keine Wölfe waren, die ihr bekannt waren. Das Knurren hörte sich geradezu bestialisch an. Aurelias Hand glitt zum Heft ihres Schwertes. Der Regen verstummte, als hätte er Angst vor den Wölfen.

Dann wurde der Wald wieder in Stille gehüllt und die Wölfe verschwanden.

Aurelia wartete noch einige Augenblicke und ergriff als erste das Wort:

„Sie haben uns doch schon heute Nacht aufgelauert, richtig?!“.

„Ja. Ich verstehe zwar nicht, warum sie sich so distanziert verhalten, aber ich glaube allmählich wo wir sind“.

„Und das wäre?“, fragte Aurelia, ehrlich neugierig.

„Wir sind nicht mehr in der unseren Welt“.

„Den Gedanken hatte ich auch schon, habe ihn aber gleich wieder verworfen“.

„Wieso?“.

„Weil du ganz genau weißt, dass weder Engel noch Dämonen, dazu fähig sind Dimensionen zu kontrollieren“.

„Ja, vielleicht zu kontrollieren, aber was ist mit betreten?!“, was eher eine Aussage, als eine Frage seinerseits war.

„Und wie soll das gehen? Ich meine, wie soll das passiert sein?“.

„Amaya sagte doch, dass sie die Wohnung in einen Dimensionslosen Raum befördert hat“.

„Ja, aber müssten sie dann theoretisch nicht noch bei uns sein?“.

„Es muss etwas anderes gewesen sein. Etwas das uns von ihnen getrennt hat...“.

Darauf wusste Aurelia nichts zu antworten. Seine Idee, das sie von irgendetwas getrennt wurden, klang vielleicht verrückt, doch unrealistisch war sie auf keinen Fall. Auch wenn Aurelia sich nicht vorstellen konnte, was es gewesen sein könnte.

Am Nachmittag gelangten sie an einen großen Pfahl, der inmitten eines Teiches stand. Das Ufer war mit Schilf bedeckt, welches sich im Wasser spiegelte. Wasserläufer hinterließen kleine Kreise auf dem Wasser, die immer größer und breiter wurden. Die Sonne, die sich langsam durch die schweren Wolken durchkämpfte, schien durch die Blätter der Baumkronen und ihre Strahlen reichten auch bis in die kleinsten Ecken, die normalerweise vom Schatten überzogen blieben, und darüber hinaus.

Der Anblick, der sich ihnen darbot, war atemberaubend, unbeschreiblich.

Es war ein Ort, einer der zum Rest, den sie bisher in der neuen Dimension gesehen hatten, überhaupt nicht passte. Aber das war Aurelia egal. Sie wollte nur diesen einen, friedvollen Moment genießen.

Eine leichte Brise frischte auf und ließ ihre, inzwischen nur noch feuchten Haare, um die Schultern wehen. Aurelia versuchte ihre Haare zu bändigen und hielt sie fest. Samael hob seine Hand und fuhr sich abrupt selbst durch die Haare. Aurelia wollte eigentlich nicht darüber nachdenken, doch es schien ihr, als ob er grundlegend etwas anderes tun wollte.

Plötzlich wurde ihr die Stille unangenehm, wobei sie noch vor wenigen Sekunden die Ruhe wahrlich genossen hatte.

„Was hattest du eigentlich auf dem Territorium der Engel verloren?!“, platzte es aus ihr heraus.

„Was?!“, antwortete er ihr, als ob er nicht wüsste von was sie sprach. Dabei wusste er es natürlich ganz genau.

„Du weißt wovon ich rede. In der Nacht, in der wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Als wir gekämpft hatten...und ich dich letztendlich besiegt hatte“.

„Besiegt?“.

„Du warst bewusstlos. Du wurdest außer Gefecht gesetzt. Von mir. In meiner Welt bedeutet das, dass man besiegt wurde“.

„Und worauf willst du hinaus?“, wollte er wissen und sah sie direkt an.

„Ich will damit nur sagen, dass das, was auch immer du auf unserem Territorium wolltest, nichts gebracht hat“.

„Willst du mir die Schuld geben, dass wir jetzt hier sind?“. Bevor sie antworten konnte, sprach er weiter: „Ich könnte dir auch sagen, dass du Schuld bist. Denn wenn du nicht so neugierig gewesen wärst und nochmal in den Hinterraum des Büros gekommen wärst, hätte ich mich in Ruhe befreien und verschwinden können -“.

„In Ruhe?!“, Aurelia kam näher: „Du warst wegen deiner Verletzungen kaum zu überhören!“.

„Das ändert wohl nichts an der Situation, in der wir jetzt sind!“. Da hatte er recht und sie liefen weiter, weg von diesem wundervollen Ort.

„Na, und was willst du jetzt tun?!“, obwohl sie gern gewollt hätte, sie konnte es nicht lassen.

„Ich weiß gar nicht warum du dich so aufregst“, sagte Samael spöttisch.

„AUFREGEN?! Ich rege mich nicht auf, alles was ich will ist -“. Meine Flügel zurück, beendete sie ihren Satz in Gedanken.

Samael hob ihr die Hand vor den Mund, sodass sie nicht mehr sprechen konnte und blickte starr geradeaus.Seine Hand war überraschenderweise warm. Waren Dämonen sonst nicht eher kalt? Seine Berührung setzte etwas in ihr aus, etwas ungewöhnliches, unvollständiges...

Er sah aus, als würde er sich gleich auf einen Kampf vorbereiten und Aurelia folgte seinem Blick. Dann verstand sie.

Sie standen hinter einer dichten Hecke und hatten von dort aus eine Aussicht auf eine kleine, freie grüne Grasfläche. Dort standen zwei Gestalten. Eine, die zwar kleiner als Aurelia und Samael war, aber dennoch eine menschliche Größe hatte, im Gegensatz zu der anderen Silhouette. Die zweite Gestalt war riesig, was in dem Fall um die zwei Meter waren.

Und sie waren sich nah, umarmten sich fast.

Jetzt war es Aurelia, die ihre Hand vor Samaels Mund hielt und ihm zuflüsterte, dass er keinen Laut von sich geben sollte. Er hatte seine Hand schon längst wieder unten.

Dann, als hätten sie sich abgesprochen, gingen sie Schritt für Schritt weiter nach hinten, darauf bedacht kein Geräusch von sich zu geben.

Aurelia ließ Samael los und wollte sich umdrehen, als sie gegen jemanden stießen.

Beide schauten auf und standen vor einer genauso großen Person, wie kurz zuvor.

Ist sie eine Riesin?, ging es Aurelia durch den Kopf. Sie hatte noch nie davon gehört, dass Riesen existierten.

Dann bevor sich das beklemmende Gefühl zu ihnen durchdringen konnte, standen Samael und Aurelia auf einmal an einem Strand. Die Abenddämmerung zog sich bereits über den breiten Horizont und die Wellen waren ruhig.

Die Luft war angenehm warm und eine frische Brise kam die Böschung hinauf. Salziger Duft kam in Aurelias Nase und sie atmete ihn tief ein.

Zur ihrer rechten befand sich eine große Landzunge, die mit einem kleinen Pinienwald bedeckt war. Auf der andern Seite mündete ein Fluss ins Meer. Hinter ihnen befanden sich kleine Sanddünen, die noch weiter hinten ebenfalls von einem Pinienwald verschluckt wurden.

Aurelia lief den kleinen Hang hinunter und blieb stehen. Der Wind wehte ihr ins Gesicht und ihre Haare wirbelten diesmal noch stärker, aber es war ihr egal. Sie wollte hier keinen einzigen Moment verpassen.

Als ein paar Minuten der beruhigenden Stille verstrichen waren, rückten erste Gedanken wieder in den Vordergrund.

Den Wechsel der Dimension, die Wölfe, die Ungewissheit überhaupt, irgendwie wieder in die menschliche Welt zurückkehren zu können...und das sie nicht allein hier war.

Aurelia drehte sich um und sah Samael, dessen Augen auf den Horizont gerichtet waren. Sein Blick war klar, Meilenweit weg und doch so nah, unergründlich.

Zu früh bemerkte er, dass sie ihn ansah und sein Gesichtsausdruck änderte sich. Wieder setzte er die Miene eines Dämons auf...

„Wie kann das möglich sein?“, fragte sie: „Eben waren wir noch in einem tiefen Wald und jetzt stehen wir an einem Strand. Ich weiß, das wir noch immer in einer fremden Dimension sind und nicht...nicht zuhause. Aber es sollte doch eigentlich gar nicht möglich -“.

„Ich weiß es nicht, okay?!“, als er sie ansah, änderte sich sein Ton gegenüber ihr: „Es ist besser, wenn wir versuchen erst mal einen klaren Kopf zu bekommen“, seine Stimme klang jetzt etwas ruhiger, doch Aurelia entschied sich trotzdem dafür, darauf nichts zu erwidern. Sie hatte keine Lust auf noch mehr Streit, oder was es auch immer zwischen ihnen war.

Dann setzte sie sich hin, blickte aufs weite Meer hinaus, wartete, bis sich der Tag dem Ende neigte und die Sonne dem Mond Platz am Himmelszelt machte.

Aurelia dachte über die vergangenen Stunden nach. Die Gefangennahme von Samael, die Wohnung, Amaya und ihr Schützling, dessen Namen sie nicht kannte, den Fall in die neue Dimension, der Kampf und all das Geschehene bis zu diesem Zeitpunkt.

Dann musste sie an ihre Eltern und ihren Bruder denken. Elijah. Was tat er? Was dachte er? Glaubte er, dass Samael sie umgebracht hatte? So wie sie ihren Bruder kannte, würde er kein Auge zudrücken, bis er seine Schwester gefunden hatte. Doch was brachte das, wenn sie sich nicht einmal in derselben Welt befanden? Es musste einen Weg zurück geben!

Aurelia würde ihre Flügel wieder bekommen, würde nach Hause zurückkehren und dann...- Und dann was?! Auf diese Frage fand sie keine Antwort...Zu viel war passiert, als das sie es hätte ignorieren können.

Die Nacht war schon eingebrochen, als sie ein unangenehmes ziehen in ihrem Kopf spürte.

Auf einmal wurde Aurelia unruhig und stand auf. Kaum stand sie auf den Beinen, folgte ein kurzer aber heftiger Schlag in ihrem Innern.

»Aurelia«, erschall eine Stimme in ihrem Kopf. Sie kannte diese Stimme. Es war dieselbe, die sie in der Wohnung gehört hatte.

»Wer bist du? Und woher kennst du meinen Namen?«, fragte sie zurück. Aurelia wusste nicht wieso, aber als sie bemerkte, dass sie der Stimme in Gedanken geantwortet hatte, stellte sie fest, dass es nicht schwer war.

»Wenn ich will, kenne ich jeden Namen, jeder Person dieser Welt«. Seine Stimme war eher rau und hatte etwas unmenschliches an sich. Etwas, dass unmöglich von dieser Welt stammen konnte.

»Woher kommst du?«

»Das ist eine längere Geschichte und...geheim.«

»Dann sag mir deinen Namen.«

Es blieb einen Moment still, dann:

»Du kannst mich Bal nennen.«

»Bal?«

»Ich sage dir, dass das nicht mein vollständiger Name ist, aber es ist besser, wenn du nicht zu viel weißt«, sagte Bal.

»Und - «

»Nein, frag nicht weiter«

»Was machst du in meinem Kopf?!«, allmählich verlor sie die Geduld.

Er antwortete nicht.

»Schön, jetzt werde ich auch noch verrückt«

»Nein, das bist du nicht! Ich kann es dir nicht verraten, noch nicht. Alles was ich dir sagen kann und darf ist, das du bei ihm bleiben sollst! Trennt euch auf keinen Fall!«. Er klang, als wollte er sie vor etwas warnen, beschützen.

»Bei wem bleiben?!«, doch als sie sich umdrehte, wusste sie, wen Bal mit „ihm“ gemeint hatte.

Samael hatte ihr den Rücken zugewandt, drehte sich aber genau in dem Moment um, in dem sie ihn ansah und „Samael“ flüsterte.

„Was ist?“, fragte er sie, in einem liebevollen Ton.

»Bal?«, sprach Aurelia zu ihm in Gedanken, doch sie bekam keine Antwort.

„Nichts“, antwortete sie und lächelte kurz: „Hast du öfters solche...solche »Stimmungsschwankungen?«“.

„Stimmungsschwankungen?!“, sagte er und lachte laut auf.

Aurelia kam die Böschung hinauf uns setzte sich neben ihn. Sie beobachtete ihn, während er versuchte sich wieder zu beruhigen. Schließlich konnte auch sie sich das Lachen nicht mehr verkneifen.

Nach einigen Augenblicken, als sie sich wieder im Griff hatten, sahen sie sich an. Aurelia hatte noch nie einen Dämon lachen sehen. Ihr war nicht entgangen, dass Samael ein sehr warmes Lachen hatte.

„Tut mir leid wegen vorhin. Ich hätte nicht so übertrieben reagieren dürfen. Keine Ahnung, was da mit mir los war. Vielleicht habe ich ja tatsächlich Stimmungsschwankungen“.

Kaum hatte er das Wort gesagt, fingen wieder beide an zu lachen.

Aurelia wäre es nie in den Sinn gekommen, dass sie mit einem Dämon am Strand sitzen, lachen und er sich bei ihr sogar entschuldigen würde.

Der Abend verging und das Sternenzelt breitete sich über ihnen aus, beschützte den Engel und den Dämon mit seinen tausenden von Augen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen:),

dieses Kapitel ist etwas anders, als die anderen, da sich ein kleines Crossover darin befindet.
Dieses Crossover habe ich mit einer guten Freundin geplant :) Ich bewundere ihren Schreibstil zutiefst und bin sehr glücklich, dieses Crossover mit ihr gemacht zu haben! :) Ihre Seite werde ich hier jetzt schon verlinken, ihre Geschichte aber erst, wenn sie hier erschienen ist:).
Viel Spaß weiterhin beim Lesen;)
LG FeelLikeParadise

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2014-07-26T17:51:32+00:00 26.07.2014 19:51
Deine Dialoge - ich liebe sie! Du schaffst es manchmal selbst mit wenig Worten zwischen den Zeilen viel zu sagen. Man merkt, wie sich die Stimmungen verändert haben und sich allmählich die individuellen Gefühle entwickeln. Ich finde es toll, dass du das so langsam und unterschwellig geschehen lässt, denn es bringt für die Geschichte einen ganz tollen Reiz!

Mach weiter so!
Antwort von:  FeelLikeParadise
27.07.2014 10:32
Vielen, vielen Dank für dein lieben Kommentar!:)
Ich bin froh, dass das so rüber kommt, wie gedacht ;) Und danke nochmals, ich freue mich wirklich.
LG:)
Von:  Saph_ira
2014-07-16T18:59:31+00:00 16.07.2014 20:59
Oh, wie schön, sie kommen langsam näher zusammen. Zwar noch unbewusst und unterschwellig, aber man merkt, dass Verhältnis zwischen ihnen nicht mehr so angespannt ist und sich zum besseren neigt. Mir hat es am meisten diese Demensionswechsel gefallen, besonders mit dem Strand. Und die Stimme ist weiterhin ein Geheimnis für sich - ich habe da zwar eine Vermutung, aber mal sehen, ob sie sich bewahrheiten wird. ;-)
Dass dieses Kapitel etwas anders ist, ist es aber trotzdem schön und Toll geschrieben. Mach weiter so! Und ich schaue mal in den Link rein. ;D
Liebe Grüße :-)
Antwort von:  FeelLikeParadise
16.07.2014 21:13
Vielen, vielen Dank für deine lieben Worte! :)
Würde mich schon gern interessieren, was deine Vermutung wäre, mal sehen vielleicht ist es ja "die Person", die du meinst:)
Ja, es hat mir wirklich Spaß gemacht dieses kleine Crossover mit ihr zu gestalten. Für die Geschichte, also für das was passiert oder passieren wird, hat es natürlich keine Auswirkungen.
Danke:)
LG:)


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