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Die Bunde der Seelen

von

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Kapitel 1

Nur ganz am Rande nahm Joey das leise Piepsen wahr, dass von der anderen Seite des Bettes kam. Kurz danach vernahm er ein klicken und es war wieder Still. Zufrieden seufzte der Blonde und kuschelte sich in die Decke. Nach wenigen Augenblicken allerdings spürte er wie die Person die neben ihm im Bett lag sich langsam aufrichtete und sich streckte. Daraufhin rollte Joey sich auf die andere Seite und umklammerte den Bauch jener Person. Ein belustigtes Lachen drang an seine Ohren, ehe sich der Oberkörper zurück aufs Bett senkte. Der Blonde drückte nun seinen Kopf an die Schulter seiner Wärmequelle. Kurz darauf fuhr eine große warme Hand durch sein Blondes Haar.

„Schmusen?“, erklang die tiefe dunkle Männerstimme. Sie hörte sich leicht kratzig an, vermutlich hatte da jemand seine Erkältung noch nicht komplett überstanden. Joey nickte leicht und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge seines Partners. Wieder ertönte das leise lachen, ehe sich zwei Arme fest um ihn schlossen und ihn an den warmen Körper drückten.

„Hündchen, lange kann ich nicht. Ich muss noch arbeiten.“ Joey öffnete seine Augen, ehe er zu Kaiba aufsah der ihn mit einem leichten verschmitzten Lächeln beobachtete.

„Es ist Sonntag Seto“, beschwerte er sich, ehe er leicht zu schmollen begann. Kaiba seufzte leise. Jeden Sonntag dieselbe Diskussion am Morgen. Doch mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt. Nach drei Jahren akzeptierte man jede Kleinigkeit bei seinem Partner.

„Ich weiß. Allerdings haben wir heute Abend ein Geschäftsessen und darauf muss ich mich vorbereiten. Du bist doch auch zum Lernen mit Yami verabredet.“ Joey sah ihn nachdenklich an. Er wusste genau von der Planung seines Freundes, doch das war es nicht was ihn störte. Nein eher der Sekretär von Kaiba der diesem immer am Arsch klebte und sich einschleimte. Er war jung, hübsch und klug. Der CEO beobachtete genau wie sich das Gesicht des Kleineren immer mehr verdüsterte. Er wusste genau worüber Joey nachdachte, er hatte schon öfters seinen Sekretär an den Kopf geschmissen das er der Freund von ihm war.

„Bist du immer noch Eifersüchtig?“ Der Blonde murrte und drückte sein Gesicht an Kaibas Brust. Der Braunhaarige stütze seinen Kopf auf seinem Arm ab. Obwohl er Joey immer dafür tadelte, kannte er dieses Gefühl eigentlich nur zu gut. Immerhin standen sich Joey und Yami sehr nahe und Yami hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass ihre Freundschaft sehr tief ging und auch die Gefühle des Pharao zu Joey. Kaiba sprach seinen Freund nie darauf an. Er wusste auch genauso gut, dass sein Freund nur ihn liebte und für Yami reine Freundschaft empfand. Ein paar Minuten blieb Kaiba noch liegen, beobachtete Joey genau der wieder eingeschlafen war. Doch dann löste er sich vorsichtig, ehe er aufstand und das Zimmer verließ. Im Bad zog er sich das Hemd und die Shorts aus, bevor er auch den kleinen silbernen Ring von seinem Ringfinger der linken Hand nahm. Kurz betrachtete er den schlichten Ring und legte ihn dann auf das Waschbecken. Drei Jahre waren Kaiba und Joey nun zusammen und seit einem halben Jahr verlobt. Der Braunhaarige stellte sich unter die Eiskalte Dusche. Noch nie in seinem gesamten Leben war er so nervös gewesen als an dem Tag als er die Ringe beim Juwelier geholt hatte und vor der ganzen Welt in einer Talkshow um Joeys Hand angehalten hatte. Kaiba verzog das Gesicht. Unglaublicher Kitsch, aber bei einem Gespräch zwischen dem Blonden und seiner Schwester hatte er mitbekommen, dass Joey auf so was stand. Zudem verhinderte er so dass ihn die Presse irgendwann ins Haus stiegen. Wäre die Verlobung still und heimlich von statten gegangen, wäre sicher bald jemand bei ihm eingebrochen. Immerhin trugen sie ihre Ringe immer, egal wo sie waren. Nachdem er sich fertig geduscht hatte, trocknete er sich ab und zog sich an. Mit einem kurzen Blick auf Joey vergewisserte er sich, dass er seinen Freund nicht geweckt hatte. Er griff zu seinem Mantel und verließ das Zimmer um sich zu seiner Firma zu begeben.
 

Am späten Nachmittag saß Joey zusammen mit Yami auf der Terrasse der Kaiba Villa und lernte. Der Pharao hatte definitiv einen gewaltigen Vorteil ihm gegenüber. Yami wusste bereits viel über Ägypten. Joey nicht. Eigentlich hatte der Blonde sich für ein Kunststudium beworben. Doch vor nun knapp einem Jahr war Ishizu aufgetaucht um Joey mitzuteilen, dass auch er Wurzeln im alten Ägypten hatte. Doch sie konnte ihm nicht genau sagen wo, wieso und warum. Daraufhin wechselte er das Studienfach. Warum sollten alle wissen was sie mit der Vergangenheit verband außer ihm? Das war nicht fair. Darum versuchte er nun selber Nachforschungen anzustellen. Kaiba wusste natürlich davon, immerhin waren sie Verlobt.

„Kaiba kommt also erst heute Abend?“, fragte Yami und markierte ein paar Daten in seinem dicken Wälzer über die ägyptische Geschichte.

„Ja. Geschäftsessen oder so was. Mokuba ist zurzeit ja auf Klassenfahrt.“

„Wollen wir uns dann einen gemütlichen Abend zusammen machen? Wie wär’s mit Pizza?“ Joey sah seinen besten Freund nachdenklich an, ehe er zustimmend grinste. Der CEO hatte so wenig Zeit für ihn, da würde ihn so was sicher mal auf andere Gedanken bringen. Nachdem sie gelernt hatten, griff Joey zum Telefon um Pizza für sie zu bestellen. Yami musste er eh nicht fragen, wusste er doch ganz genau was er für seinen Mitstudenten bestellen musste.

„Ja. Einmal Salami und einmal Peperoni. Wie lange? … 20 Minuten, ok. Danke.“ Joey legte auf, ehe er zu Yami ging. Er schaltete den Fernseher an und holte für sie dann etwas zu trinken. Nach knapp 20 Minuten traf auf ihre Pizza ein, die daraufhin von einem Dienstmädchen gebracht wurde. Der Blonde grinste über das ganze Gesicht. Wenn es ums Essen ging kannte Joey keine Freunde. Der junge Pharao beobachtete seinen Freund der begann die Pizza in einem irrsinnigen Tempo zu verschlingen. Er dagegen kaute eher gemütlich an seiner Scheibe und hielt letzten Endes Joey seine Schachtel hin damit sich diese bei ihm bedienen konnte.

„Dass du keine Bauchschmerzen bekommst wundert mich immer wieder.“ Der Blonde grinste, doch er war das gewohnt. Als er bei seinem Vater lebte hatte er kaum zu essen und das was er hatte und bekam schlang er aus Hunger meist in einem Hinunter. Er hatte das so lange gemacht, diese Eigenart konnte er einfach nicht ablegen auch wenn es bei Kaiba immer genug zu essen für ihn gab. Doch diese Sache hatte ihn einst tief geprägt.

„Übungssache“, meinte Joey dann darauf und lachte. Er dachte nicht gerne an diese Zeit zurück. Es tat zu weh. Nachdem sie aufgegessen hatten, warf Joey die Kartons in den Mülleimer. Danach holte er den Sake aus dem Kühlschrank und schenkte ihnen ein. Yami würde wohl heute Nacht wieder bei ihm übernachten. Das kam oft vor, Kaiba hatte sich bereits daran gewöhnt. Gezwungener Maßen. Während sie tranken, lief nebenher im Fernseher ein Gruselfilm. Yami liebte solche Filme, Joey schaute sie auch gerne obwohl er sich damit mehr folterte als dass er sich damit eine Freude bereitete. Just in diesem Moment schrie eine junge Frau im Fernseher wie am Spieß und Joey verschüttete den Sake den er sich gerade einschenken wollte. Geschockt sah er zu wie die klare Flüssigkeit langsam auf den teuren Teppich tropfte den Kaiba von der Frau eines engen Geschäftspartners bekommen hatte. Sofort verlor der Blonde jederlei Gesichtsfarbe. Er hatte soeben sein Todesurteil besiegelt.

„Scheiße!“ Damit sprang er von der Couch, rannte in die Küche und war direkt eine komplette Rolle Küchenpapier auf den Tisch und danach eine weitere auf den Boden. Gott sei Dank war es kein Rotwein gewesen, wenn er Glück hatte bemerkte der CEO gar nicht was geschehen war.

„Beruhig dich Joey. Alles okay“, kam es von Yami der aufstand und seinem Kumpel zur Hand ging.

„Alter, Seto killt mich!“

„Das bezweifle ich stark, sonst würde er das Geld für eure Hochzeit umsonst ausgeben.“ Joey wurde rot um die Nasenspitze. Stimmt. Im Spätsommer nächsten Jahres würden sie heiraten. Der Blonde sah auf den silbernen Ring an seiner linken Hand. Das Zeichen dafür das Kaiba es ernst mit ihm meinte. Yami stopfte die nassen Tücher in die Mülltonne und beobachtete seinen Kameraden. Er wusste das ihn und Joey etwas Tiefes verband. Etwas das schon seit mehreren tausend Jahren zwischen ihnen besteht. Doch Joey schien dieses Band nicht richtig wahr zu nehmen. Doch der Pharao war sich sicher, irgendwann würde sich alles aufdecken. Nachdem sie das Missgeschick beseitigt hatten, schenkte Yami ihnen neu ein. Sie stießen an und tranken einen kräftigen Schluck des Sake. Je leerer die Flasche wurde, umso müder schien auch Joey zu werden. Nachdem sie auch eine zweite Flasche geleert hatten, schlummerte der Blonde zufrieden an Yamis Schulter. Dieser betrachtete den Schlafenden, sah dann aber auf als er eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr nahm. Kaiba stand mit verschränkten Armen in der Tür und betrachtete das Bild das sich ihm bot. Er würde jetzt nicht ausflippen, er schwieg einfach nur. Seine Saphire musterten den Pharao kritisch, ehe er auf die beiden zu ging und sich dann vor Joey kniete. Sanft nahm er dessen Hände in seine und sah kurz darauf in ein paar Bernsteinfarbene Augen.

„Seto?“, kam es von dem Jüngsten unter ihnen.

„Da habt ihr es euch aber gutgehen lassen“, war das einzige was Kaiba zustande brachte. In seinem Ton lag eine schneidende Kälte doch Joey störte sich nicht daran. Er war es gewöhnt.

„Nicht nur du darfst dir was gönnen“, antwortete er seinem Verlobten.

„Ich gönne mir nichts, ich arbeite.“ Der Blonde seufzte leise und sah zu Kaiba herab.

„Sagte der Drache der sich in die Höhle des Löwen begibt weil es seine Geschäftskunden wünschen.“ Yami saß immer noch neben Joey und begann nun doch etwas Abstand zu nehmen. Wenn Joey dieser Ereignis ansprach, war es nicht mehr weit bis zu einem großen Krach.

„Dieser Deal war sehr wichtig für die Firma, dass weißt du genau“, konterte der CEO und stand auf.

„Genau darum lässt du dich auch von einer Schlampe im Stripclub begrabschen!“ Kaibas Augenbraue zuckte leicht verzweifelt. Er konnte es ja nicht einmal abstreiten. Er wusste auch wie weh er Joey damals getan hatte und dass er ihm das hätte damals beichten müssen. Doch Kaiba war der festen Überzeugung gewesen Joey würde dies nie erfahren, da hatte er aber falsch gewettet. Zwei Tage später trudelte die Rechnung des Stripclubs bei ihm ein mit einer persönlichen Nachricht an ihn. Drei Wochen war der junge Student damals zu Yugi, Yami und dessen Großvater gezogen. Drei harte Wochen hatte er Kaiba regelrecht ignoriert. Noch nie in seinem Leben hatte sich der CEO so schlecht gefühlt. Er wusste, dass er einen Fehler begangen hatte und er hatte sich mehrmals bei Joey entschuldigt bis dieser ihm verziehen hatte.

„Wie oft muss ich mich dafür noch bei dir entschuldigen!“ Kaiba verschränkte erneut die Arme vor der Brut. Er wurde niemals laut beim Streiten, genau das war das Gefährliche. Joey sprang auf die Couch um mit dem CEO auf Augenhöhe zu sein, doch das war ein Fehler. Dank des Alkohol drehte sich alles und ehe er sich versah flog er Rückwärts über die Lehne von der Couch und krachte mit einem erstickten Laut auf den Boden. Kaiba der das Ganze nicht kommen sehen hatte, starrte auf die Füße die noch zu sehen waren.

„Joey! Alles okay?“, rief Yami und eilte um das Möbelstück herum. Er ging neben dem Blonden in die Knie.

„Ich glaube er ist K.O.“, kam es von dem Pharao und er sah den Braunhaarigen an.

„Ihr solltet euren Streit auf morgen verlegen.“ Damit hob Yami Joey auf die Arme und drückte diesen widerwillig seinem Verlobten auf.

„Ich finde das Gästezimmer alleine.“ Damit verschwand der Pharao. Der CEO betrachtete nun den Jungen in seinen Armen der friedlich zu schlummern schien. Kaiba seufzte. Er war Haarscharf einem großen Krach entkommen. Joey konnte ziemlich heftig austeilen wenn er wollte, darauf war er nun wirklich nicht scharf. Seinem Butler anweisend alles aufzuräumen, verschwand nun auch Kaiba zusammen mit dem Blonden in ihrem Zimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2013-12-14T22:10:39+00:00 14.12.2013 23:10
sehr intressant bin gespan.
wie es weiter geht

lg kai
Von:  Onlyknow3
2013-12-14T03:59:28+00:00 14.12.2013 04:59
Na das kann heiter werden wenn das Hündchen mit einem Kater erwacht,bleibt zu hoffen das Joey nichts mehr weiß davon und Seto sich in schweigen hüllt wie er es gerne tut.Mach weiter so,das hört sich super an,mal eine ganz andere Ausgangssituation als sonst.Freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Lunata79
2013-12-13T17:08:41+00:00 13.12.2013 18:08
Hmmm, ... interessanter Anfang.
Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, auf welches Pairing hier ausgezielt wird. Soll zum Schluss Joey mit Yami oder mit Kaiba glücklich werden?
Na, ich bin mal gespannt, wie es hier weitergehen soll.

Lg
Lunata79


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