Zum Inhalt der Seite

Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unruhe in Ôsaka

Sasori war es überhaupt nicht recht, dass sie Deidara zu ihm ins Zimmer steckten. Die Anwesenheit des Jüngeren stellte seine Widerstandsfähigkeit auf die Probe und es wurde von Tag zu Tag anstrengender. Hinzu kam, dass ihm gewisse Veränderungen in Deidaras Verhalten auffielen. Anfangs wirkten diese neuen Gesten unbeholfen, doch je länger der Rothaarige sie nach außen hin ignorierte, desto geschickter schien sein Schüler darin zu werden.

Nach dem Training, welches sie inzwischen wieder aufgenommen hatten, streifte Deidara sich den Gi ab, sodass dieser nur noch von Hakama und Obi auf der Hüfte gehalten wurde. So erhaschte Sasori einen guten Blick auf seinen bloßen Oberkörper. Unter der vom Schweiß glänzenden Haut zeichneten sich wohldefinierte Muskeln ab. Dennoch machte der Blonde einen eher schlanken Eindruck.

Wenn Deidara nach ihm zum Esstisch kam, streiften seine Fingerspitzen seine Schultern, seinen Nacken oder sein Haar. So leicht, dass man die Berührung mit einem Luftzug verwechseln konnte. Ebenso unauffällig war sie auch. Manchmal erhob er sich seltsam umständlich vom Tisch und dann berührte sein Knie Sasoris Oberschenkel.

Beugte Deidara sich zu ihm, weil der Rothaarige ihm etwas erklären sollte oder weil sein Schüler wieder einmal zu neugierig war, kam er Sasori näher als sonst. Ihm stieg dessen typischer Eigengeruch in die Nase, angenehm betörend und mit diesem kaum wahrnehmbaren Hauch von Ton. Oft genug haftete auch der Geruch nach Kiefern an ihm, wenn er zuvor im Wald gewesen war. Schlimm genug, mochte Sasori den Duft von Holz.

Und seit Neustem trug Deidara sein Haar anders. Zum Training band er es wie üblich, aber ansonsten nahm er nur noch das obere Deckhaar zusammen und der Rest seines Haares hing ihm lose über Schultern und Rücken. Sasori konnte diese neue Trageweise nicht nachvollziehen und gut hieß er sie gewiss nicht. Denn diese wilde Mähne streifte seine Schulter und seinen Arm, wenn Deidara sich zu ihm beugte. Selbst durch den Stoff seines Gi spürte er das schwere Haar. Und zu seinem Leidwesen wusste er sehr genau, wie weich es sich an den Fingern anfühlte. Hinzu kam, dass das blonde Haar Deidaras Gesicht angenehm umschmeichelte und selbiges weicher erscheinen ließ.

Zu der Liste an seltsamen Verhaltensänderungen kam außerdem, dass Deidara neuerdings nur noch im Fundoshi schlief und oft genug strampelte er sogar die Decke von sich. Dies war das einzige, worauf Sasori ihn angesprochen hatte. Er solle gefälligst seinen Schlafyukata tragen. Aber Deidara behauptete störrisch, dass ihm zu heiß sei. Verübeln konnte er ihm seine Antwort nicht einmal. In den Bergen war es jetzt im Hochsommer brütend heiß. Zwar waren die Nächte hier angenehmer als in den Städten, jedoch hielt sich die Wärme im ersten Stock recht gut, weil sie nicht so effektiv durchlüften konnten wie im Erdgeschoss. Man ertrug es selbst unter einer dünnen Decke kaum. Aber Sasori konnte nur schwer einschlafen in dem Wissen, dass unweit von ihm ein fast nackter Deidara lag, ohne Decke, wie ein reifer Pfirsich auf dem Präsentierteller. Er müsste nur noch nach ihm greifen.

Deidara sprach ihn zwar bisher nicht mehr auf den Beischlaf an, jedoch geriet Sasori allmählich ins Zweifeln, was schlimmer war, die banale Frage danach oder Deidaras neuartiges Verhalten, welches man schon als anzüglich bezeichnen konnte.
 

Und nun sollte Sasori mit seinem Schüler auch noch auf eine Mission. Er befürchtete, dass seine Gesten aufdringlicher werden würden, sobald sie nur noch zu zweit waren. Allerdings hatte er dazu bereits in ihrem gemeinsamen Zimmer genug Gelegenheit gehabt, die er ungenutzt verstreichen ließ. Sasoris Nerven waren jedoch bereits äußerst gespannt. Wie lange er seinem dreisten Schüler noch standhalten konnte, wusste der Rothaarige nicht. Aber er wollte nicht! Nicht so. Er wollte nicht das wiederholen, was er an seinem Meister gehasst hatte.

Auf ihrer Reise nach Ôsaka änderte sich erfreulicherweise nichts. Deidaras komisches Verhalten blieb zwar, verstärkte sich aber nicht. Nachdem sie in der Stadt angekommen waren, machten sie sich auf die Suche nach ihrem Ziel. Manchmal fragte Sasori sich, wieso man ausgerechnet eine Bande Rônin bezahlte, um einen Gegner oder dergleichen aus dem Weg zu räumen. Sie waren keine Ninja, die unerkannt ins Haus schlichen, die Zielperson lautlos töteten und unbemerkt im Dunkel der Nacht verschwanden. Er vermutete, dass derjenige, der sie anheuerte, wollte, dass man sie sah. Damit setzte er ein Zeichen für seine Feinde: ‚Kommt mir nicht in die Quere oder ich lasse euch ebenso abstechen wie das arme Schwein hier.‘ Für Sasori war dies die einzig logische Erklärung. Natürlich waren sie inzwischen gesuchte Mörder. Jedoch wurden sie oft genug von den Daimyô und wohlhabenden Clans gedeckt, weil diese bereits ihre Dienste in Anspruch genommen hatten und eventuell auch einen weiteren Auftrag erteilen könnten. Akatsuki genoss dadurch recht viele Vorteile. Sasori hatte eingesehen, dass diese Bande sehr nützlich war.

Um nicht sofort aufzufallen, trugen der Rothaarige und sein Schüler Reishüte, welche einen Teil ihres Gesichts in Schatten tauchten. Die unscheinbaren Umhänge verbargen ihre Waffen. So wirkten sie mit ihren Pferden wie durchschnittliche Reisende auf der Suche nach einer Herberge.

Ihre Zielperson ließ sich auch recht schnell finden. Der Bengel war anscheinend in der halben Stadt bekannt. Sie mussten nur den Gesprächen im Teehaus lauschen und erfuhren eine Menge über Uzumaki Naruto. Er war ungefähr so alt wie Deidara und stammte aus einem alten Samurai-clan. Allerdings waren seine Eltern schon vor einer Weile gestorben und er lebte als Waise allein irgendwo in der Stadt. Der Bengel machte viel Wirbel in Ôsaka und hetzte offenbar das arme Volk gegen den Daimyô auf. Mit ihm als Anführer schienen die Menschen sogar stark genug geworden zu sein, sodass nun ein Aufstand drohte. Um einen Aufstand nieder zu schlagen, war es immer praktisch, den Kopf der Schlange abzuschlagen. Ihnen konnte egal sein, ob der Daimyô hier seine Bauern ausbeutete. Er zahlte gut. Akatsuki wollte auch leben. Sasori hatte sich recht schnell an das freie Leben gewöhnt. Ihm gefiel, an niemanden mehr gebunden zu sein. Niemandem mehr Treue zu schulden. Seit seiner Flucht entschied er, wer es in seinen Augen wert war, von ihm beschützt zu werden und wer nicht. Und das war Deidara, nicht irgendein reicher Schnösel. Zwar war Yahiko der Anführer von Akatsuki, aber der Mann war sich bewusst, dass alle Krieger freiwillig bei ihm waren. Selbst wenn er ihnen einen Befehl gab, sie konnten sich weigern und wieder gehen. Die gesamte Basis bei Akatsuki war anders.

Nicht einmal drei Tage suchten sie ihre Zielperson, rannte der Blondschopf doch von ganz allein in sie hinein, als er gerade um die Ecke hastete, sich lachend nach den Stadtwachen umsah und ihnen zurief: „Ihr kriegt mich nicht, ihr lahmen Enten.“

Seine Flucht endete abrupt. Sasori reagierte rechtzeitig und wich mit einem schnellen Schritt zur Seite aus, aber Deidara war einen Tick zu langsam und so erwischte Naruto ihn halb, sodass er von ihm umgerissen wurde. Naruto fiel plump zu Boden und Deidara halb auf ihn. Jedoch nutzte sein Schüler die Situation entsprechend, rappelte sich geschwind wieder auf, drückte dem am Boden Liegenden sein Knie in den Rücken, griff mit der rechten Hand in das strubbelige Haar und drückte ihn hinab. Mit der anderen Hand zog er sein Wakizashi und grinste böse. „Ich würd sagen, wir haben dich, hm.“

Erschrockene Kommentare hallten durch die Straße, als die Menschen sie bemerkten. Besorgte Mütter brachten ihre Kinder schnell in Sicherheit. Die Wachmänner hatten sie inzwischen auch endlich erreicht. Sasori maß sie mit einem geringschätzigen Blick. Die hätten den Burschen doch nie eingefangen. „Vielen Dank. Ihr habt uns sehr geholfen. Der Kleine hat schon wieder im Badehaus gespannt.“ Na wenn das ihre einzige Sorge war. Vermutlich nicht, sie wollten vor Fremden nur nicht zugeben, dass ein halbstarker Bengel für die möglichen Aufstände verantwortlich war.

Die Männer wollten Deidara die Arbeit abnehmen, doch Sasori ging dazwischen. Ruhig schob er seinen Umhang etwas nach hinten, sodass die Wachen seine Waffen sehen konnten. „Keinen Schritt näher. Wir haben hier etwas zu erledigen“, erklärte er warnend. Nach einer Kunstpause fügte er knapp an: „Deidara.“ Sein Schüler sollte sich gefälligst beeilen. Die Augen der Wachmänner weiteten sich erschrocken. „Akasuna no Sasori…“, hörte er einen von ihnen Murmeln. Man kannte ihre Namen also auch schon in Ôsaka. Aber da diese Menschen hier nur einfache Wachen waren, wussten sie nicht viel von den Machenschaften der Obrigkeit. In ihren Augen waren er und sein Schüler nur gefährliche Rônin, die sich am Rande der Gesellschaft aufhielten und mordeten. „Mörder! Ihr seid hiermit festgenommen. Ergebt Euch!“, erklärte der Anführer der kleinen Gruppe entschlossen und zog sein Schwert. Die anderen Männer folgten seinem Beispiel. Sasoris Lippen formten sich zu einem überheblichen Lächeln. „Niemals“, antwortete er gelassen und bevor die Männer ihn hindern konnten, zog er sein Katana und griff sie an. Sasori wollte das Theater schnell beenden.

Während er Deidara die Wachen vom Hals hielt, hörte er diesen mit dem am Boden liegenden Bengel sprechen. „Wie heißt du noch gleich? Uzu… irgendwas, hm?“, fragte der Blonde amüsiert. Nur einen Herzschlag später folgte das empörte Geplärre des Jungen. „Mein Name ist Uzumaki Naruto!“ Immerhin mussten sie den richtigen umbringen. Und soweit sie gehört hatten, erzählte ihr Ziel jedem redselig, wie er hieß, ob derjenige es hören wollte oder nicht. „Gut“, antwortete Deidara zufrieden. Während des Kampfes huschte Sasoris Blick ab und an zu Deidara, wenn es sich gerade ergab. So sah er, wie Naruto einen Dolch unter seiner Kleidung hervorzog, um ihn hinter sich zu stoßen. Allerdings war er in einer sehr ungünstigen Position. Mit seinen Beinen konnte er nicht nach Deidara treten, weil dieser ihm sein Knie in die Mitte seines Rückens gerammt hatte, somit nicht nah genug für einen Tritt war. Und in dieser Lage war das richtige Zielen mit dem Dolch äußerst schwer, geschweige denn, dass man genügend Kraft aufbringen konnte. Außerdem wurde dieses Vorhaben sehr schnell erkannt und konnte vereitelt werden. Deidara wehrte den Dolch mit seinem Wakizashi ab und stieß die Klinge in Narutos Hand, riss sie schräg heraus, um die Wunde zu vergrößern. Der scharfe Stahl durchtrennte mühelos Haut, Muskelfleisch und dünne Knochen. Naruto konnte den Dolch nicht länger festhalten und ließ ihn mit einem schmerzvollen Keuchen fallen. Deidara festigte seinen Griff in dem blonden Haar und riss Narutos Kopf nach hinten. In einer fließenden Bewegung schnitt er dem zappelnden Jungen die Kehle durch und stieg anschließend seelenruhig von ihm runter, wischte sein blutiges Wakizashi an dessen Kleidung ab. Sasori wandte sich wieder ganz den verbliebenden lebenden Wachmännern zu und nahm einem weiteren das Leben. Zwei andere wichen vor ihm zurück. Die Angst in ihren Augen glühte hell. Doch der dritte versuchte ihn zu umgehen und griff nun Deidara an, der sich gerade erst umdrehte. „So nicht“, knurrte Sasori leise, zog mit der freien Hand sein dünnes Stahlseil unter der Armscheine hervor und schleuderte es geschickt nach dem Mann. Leises Sirren erklang. Das in einer Schlaufe verlaufende Seil spannte sich, ein kräftiger Ruck ging durch Sasoris Arme und im nächsten Augenblick fiel der Kopf des Mannes von seinem Rumpf. Der Körper taumelte noch einige Schritte als wolle er sich gegen das Unvermeidliche auflehnen. Deidara sprang zur Seite, sodass der Kopflose an ihm vorbei strauchelte und schließlich neben Naruto zu Boden fiel. Dunkles Blut tropfte auf die Straße.

In einer fließenden Bewegung fuhr Sasori zu den letzten Wachmännern herum. „Noch jemand, der seinen Kopf verlieren möchte?“, fragte er mit einem verächtlichen Lächeln. Die Männer schüttelten panisch den Kopf und suchten das Weite. „Was für Weicheier, hm“, kommentierte Deidara amüsiert und schob sein Wakizashi zurück in die Saya. Den Reishut klopfte er kurz ab, bevor er ihn wieder auf seinen Kopf setzte. „Sasori no Danna, dein Hut.“ Während des Kampfes war ihm selbiger vom Kopf gerutscht und nun reichte sein Schüler ihm seine Kopfbedeckung.

Sasori nickte knapp, was als Dank genügen musste. Sein Katana fand seinen Weg in die Saya. „Verschwinden wir.“ Eilig verließen sie den Tatort und entschwanden in die engen Gassen der Stadt. Auf dem Weg in ihre Herberge rollte Sasori wieder sein Stahlseil komplett auf und verstaute es sicher unter der Armschiene. Sie mussten sofort die Stadt verlassen. Noch hatte sich der Mord nicht herum gesprochen.
 

____________________________________

Ich würfel bewusst das Alter der verschiedenen Charaktere durcheinander, weil ein 12 Jähriger Bengel zu absurd wäre, wenn er bereits so jung einen großen Einfluss auf die Bauern ausüben könnte. Außerdem hasse ich, wie Naruto es ständig schafft, jeden noch so starken Gegner umzubringen oder zu bekehren. Wenigstens einmal soll er den Kürzeren ziehen wie es eigentlich logisch wäre.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Amaruk
2015-12-29T19:18:32+00:00 29.12.2015 20:18
Oh, kaum von ihm gehört und schon wieder weg. Es ist selten, dass Naruto kaum eine Rolle in einer FF spielt, zumindest, wenn er vor kommt. Ist irgendwie erfrischend^^
Antwort von:  Bambusbesen
09.01.2016 15:05
Ja, das musste mal sein, ich kann mit Naruto einfach nichts anfangen XD"


Zurück