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25 Days of Christmas

von

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14. Dezember: Red-nosed Rudolf

14. Dezember : Red-nosed Rudolf
 

Ron saß mit Mia auf dem Fußboden ihres Zimmers und sie spielten seit einiger Zeit Zauberschach. Draco hatte ihn darum gebeten, da er einige Dinge zu erledigen hatte, wie er sagte. Und Ron musste zugeben, dass sie wirklich richtig gut in diesem Spiel war.

„Sag mal, woher kannst du das so gut?“, fragte er sie neugierig.
 

„Ach, das ist Dracos Schuld.“ Sie grinste. „Als Kind war ich total vernarrt in ihn und wollte immer nur mit ihm spielen und meine Zeit verbringen, was meine Eltern wahnsinnig gemacht hat. Sie meinten, ich solle ihm nicht auf die Nerven gehen, da er schon älter ist und sich nicht mit mir abzugeben braucht. Doch er hat mich nie weggeschickt, weißt du? Er hat immer auf mich aufgepasst…“

Ron lachte leise.

„Du glaubst mir nicht. Warum nicht?“, wollte sie stirnrunzelnd wissen.
 

„Ach, es ist nur… Das klingt einfach gar nicht nach dem Draco Malfoy, den ich früher kannte. Aber ich glaub dir trotzdem.“, erklärte der einstige Griffindor.

„Wie war denn der Draco, den du kanntest?“

„Oh, na ja, ein echtes Ekel.“ Ron blickte an die Decke und ließ seine Gedanken schweifen. „Er hat sich ständig mit Harry und mir gestritten, uns beleidigt, große Töne gespuckt, angegeben. Wir haben uns nicht nur einmal geprügelt. Er war der Einzige, der mir je das Gefühl gegeben hat, ich wäre wertlos…“ Seine Stimme klang mit jedem Satz leiser, wobei der letzte mehr an ihn selbst gerichtet war als an Mia.
 

„Wow, das klingt aber ziemlich…hart. Wieso glaubst du mir dann trotzdem? Ich meine, dass er zu mir ganz anders war…“, fragte sie leicht betreten. Ron setzte sich wieder auf.

„Hm… Na ja, egal was früher gewesen ist, wir sind nicht mehr in der Schule. Und seit ich ihn wieder getroffen habe, ist er ganz anders als vorher…jedenfalls zu mir. Er hat mir wirklich geholfen. Ich bin mir jetzt selbst manchmal gar nicht so sicher, ob es den Draco von früher überhaupt jemals gab. Verstehst du, was ich meine?“ Der Griffindor hatte keine Ahnung, warum er mit dem Mädchen über solche Dinge sprach. Doch irgendwie…hatte er sie einfach wirklich gern.
 

„Ja, ich denke schon. Er konnte immer recht gut verbergen, was er eigentlich fühlt. Nur nicht vor mir. Er war auch der Erste, der festgestellt hat, dass ich empathische Fähigkeiten habe, und mir geholfen, damit umzugehen…“ Sie lächelte abwesend. „Meine Eltern finden das gar nicht gut, weißt du? Sie wollten, dass es unterdrückt wird. Mit Magie. Da bin ich zum ersten Mal von zuhause weggelaufen. Und am Ende bei Draco gelandet… Das war vor sechs Jahren…“ Sie verstummte und hing einige Momente ihren Gedanken nach.
 

„Und…wie stehen sie jetzt dazu? Ich meine…sie müssen ihre Meinung ja geändert haben, schließlich kannst du immer noch fühlen, was andere fühlen…“, ermunterte er sie zum Fortfahren.

„Draco hat es ihnen ausgeredet. Ich hab bis heute keine Ahnung wie… Und er hat mit ihnen irgendeine Art Arrangement getroffen. Wenn meine Eltern und ich nicht zurechtkommen und ich wieder weglaufen will, soll ich zu ihm kommen. Dann vermittelt er zwischen uns. Hat er schon immer getan. Ehrlich gesagt denke ich, dass er gerade bei ihnen ist…“, erzählte sie ihm.
 

„Dann verstehst du dich nicht besonders gut mit deinen Eltern?“, fragte Ron vorsichtig.

„Es geht. Ich hab sie lieb, aber…“ Mia seufzte. „Sie verstehen mich einfach nicht…“

„Aber Draco schon?“

Sie nickte lächelnd. „Ja, hat er immer.“ Sie griff in ihre Tasche, holte eine kleine Figur heraus und reichte sie Ron. Dieser betrachtete die Miniatur. Es war ein Rentier mit einer weiß-roten Jacke, das ebenso eine Mütze der gleichen Farbe trug. Außerdem hatte es eine ganz rote Nase. „Was ist das?“
 

„Ich mag Rentiere. Mochte ich immer. Meine Eltern fanden das furchtbar kindisch, ein Faible für irgendein Tier zu haben. Deshalb haben sie mir, als ich acht wurde, meine Spielsachen und Kuscheltiere zum größten Teil weggenommen. Ich hab furchtbar geweint und Draco vollgejammert. Kurz darauf hat er mir diese selbstgemachte Figur geschenkt. Er meinte, es wäre an der Zeit, dass ich lerne, auf Dinge, die mir wichtig sind, gut aufzupassen. Und dass es nicht kindisch sei, etwas zu mögen, was andere nicht nachvollziehen können.“ Sie lächelte mit einem so weichen Blick, von dem Ron sich sicher war, dass er Draco galt. Er drehte das kleine Rentier zwischen seinen Fingern.
 

„Er hat es wirklich selbst gemacht?“ Der Griffindor wusste ja, dass der andere talentiert war, aber…

„Ja. Das, was du in der Hand hältst, war das erste. Es heißt Rudolf. Seitdem bekomme ich jedes Jahr eines. Sie sehen immer ein bisschen anders aus…“

Wow, Ron war beeindruckt. Und zudem ein wenig eifersüchtig, um ehrlich zu sein. Gut, er bekam auch immer selbst gestrickte Sachen von seiner Mutter, aber das war nicht dasselbe. Außerdem glaubte er nicht wirklich, eifersüchtig auf Mia zu sein, sondern eher darauf, dass sie Geschenke von Draco bekam. Er seufzte.
 

Einen Moment später öffnete sich die Tür und der Schöpfer des kleinen Rentiers trat in den Raum und setzte sich zu ihnen auf den Boden.

„Und, wann muss ich zurück?“, fragte Mia ihren Cousin resigniert.

„Am Montag, Süße. Ich bring dich hin.“

Sie nickte ergeben. „Ich wünschte echt, ich könnte bei dir wohnen…“

„Ich weiß. Und ich hab dir gesagt, dass du das kannst, sobald du volljährig und mit der Schule fertig bist. Vorausgesetzt du willst dann nicht lieber irgendwo alleine wohnen…“, erklärte Draco lächelnd, während er ihr eine Strähne hinters Ohr strich. Ihr Haar strahlte jetzt in einem saftigen Orange, ehe sie ihm um den Hals fiel.
 

„Ich werd auf jeden Fall bei dir wohnen, verlass dich drauf. Und vielleicht ja nicht nur bei dir, sondern bei euch… Und jetzt hab ich Hunger.“, verkündete sie mit einem Augenzwinkern, bevor sie aus dem Raum stürmte, vermutlich in Richtung Küche.

Draco sah ihr hinterher, dann blickte er Ron in die Augen und lächelte. „Sie hat dich gern.“

„Meinst du?“, fragte Ron etwas zweifelnd.

„Na ja, sie will bei uns einziehen und nicht nur bei mir…“, bemerkte der Slytherin.
 

„Aber das hat sie doch gar nicht gesagt.“, widersprach der Rotschopf dem anderen.

Draco erhob sich immer noch lächelnd und reichte Ron die Hand, um ihn ebenfalls in die Höhe zu ziehen. Als sie beide standen, strich er mit den Fingern leicht über den Hals und das rote Haar.

„Doch, genau das hat sie gesagt. Glaub mir…“, flüsterte er, ehe er sein Gegenüber in einen Kuss zog. Einen Kuss, der den Griffindor beinahe um den Verstand brachte.
 

Als sie sich nach einer süßen Ewigkeit keuchend voneinander lösten, verweilten sie kurz einen Moment dicht beieinander, dann sah Draco ihn mit einem für Ron nicht ganz deutbaren Lächeln an.

„Weißt du, was Montag passieren wird?“

„Äh, deine Cousine muss zurück zu ihren Eltern?“, antwortete er unsicher.
 

„Oh, glaub mir, es wird noch viel mehr passieren…“, flüsterte Draco gegen seine Lippen, bevor er ihn erneut in einen leidenschaftlichen Kuss zog. Als sie auseinander gingen, strich der Slytherin nochmals seicht über die gerötete Wange des anderen, während sie einander in die Augen sahen.

„Und jetzt werde ich gehen und meine Küche retten.“, seufzte Draco grinsend. „Komm nach, wenn du soweit bist…“ Dabei strich er über die ziemlich unmissverständliche Ausbeulung in der Hose des Griffindors, was diesem ein Keuchen entlockte. Anschließend verließ er den Raum.
 

Ron setzte sich seufzend auf das Bett hinter sich und versuchte, an irgendetwas Abstoßendes zu denken. Drops mit Eitergeschmack. Den Tag, als er Schnecken gespuckt hat. Snape in Strapsen…
 

Nein, das brachte alles nichts. Seine Gedanken landeten immer wieder bei Draco. Er war der Grund für die Schnecken gewesen. Und Snape sein Pate… Abermals seufzend erhob er sich und machte sich auf in sein Zimmer. Er würde anders Abhilfe schaffen müssen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  demona1984
2013-12-14T12:33:12+00:00 14.12.2013 13:33
Ich möchte auch so ein Rentier. :)

Mal sehen was am Montag noch passiert, auch wenn ich es mir irgendwie vorstellen kann. ;)

Lg Demona


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