Schweigen
„Verdammt Reno, das darf doch nicht wahr sein“, weckte mich
eine wütende Stimme und plötzlich fing mein Kissen an sich langsam zu bewegen.
„Noch fünf Minuten“, murmelte ich verschlafen und zog mir
die Decke über den Kopf.
„Hewley, sie stehen ebenfalls auf, grade von ihnen hätte ich
so etwas nicht erwartet“, meckerte die Person wieder wütend. Ich richtete mich
leicht auf, dabei bedacht Reno nicht weh zu tun auf dem ich halb lag und sah
den wütenden Tseng verpennt an.
„Mir ist egal was sie von mir erwartete hätten“, sagte ich
tonlos zu ihn und strich mir meine wirren Haare aus dem Gesicht.
„Ist ihnen auch egal das der General, Hewley und Rhapsodos
stink sauer sind“, kam es ungehalten von den sonst so ruhigen Tseng.
„Und soll mir das was sagen! Ich kann nicht raus geschmießen
werden, glauben sie mir das habe ich versucht“, meinte ich seufzend, daraufhin.
„Also sollen die drei sich einfach etwas abkühlen und ich rede später mit
ihnen!“
Reno hatte sich während der Unterhaltung aufgesetzt und
grinste auf seine übliche Art und Weise. Zumindest bis zu den Zeitpunkt, in der
auf einmal hinter Tseng krachend die Türe auf flog und zwei vor Wut kochende
Männer ins Zimmer kamen. Innerlich fing ich schon mal an zu fluchen, vor allen
als ich Genesis geschocktes Gesicht sah.
„Ist mein Zimmer seid neusten eine Bar“, fragte Reno und im
nächsten Moment stieß ich ihn aus dem Bett da Angeal sich auf ihn stürzte.
Schnell sprang ich aus dem Bett und schubste den schwarzhaarigen aus der
Reichweite, des rothaarigen Turk.
„Was soll das“, fragte ich ihn nun wütend.
„Wie kannst...?“
„Wie kann ich was...? Wir waren was trinken und wir haben
einen über den Durst getrunken, verdammt das ist ja nichts schlimmes“, fuhr ich
ihn wütend an. „Und um deine nächste Frage zu beantworten, nein wir haben nicht
gevögelt. Oder glaubst du echt das man sich danach die mühe machen würde, seine
verschwitze Uniform vom Vortag wieder anzuziehen.“
„Aber wieso hast du mit ihn in einem Bett geschlafen“,
fragte Genesis und sah dabei wütend Reno an der langsam auf die Beine kam.
„Du weißt doch am besten das ich mich an die erst beste
Person klammer, wenn ich betrunken bin“, sagte ich ruhig.
„Das ändert aber nicht das du mal wieder Befehle missachtest
hast und nicht zum Appell angetreten bist“, meinte Angeal dann wütend.
„Welche Befehle, seid ich von der Krankenstation gekommen
bin, hast du mir keine Befehle, als mein Vorgesetzter genannt“, entgegnete
sich trocken.
„Juliana, lass gut sein“, mischte sich nun Genesis ein und
versuchte die Situation zu schlichten. Seufzend hob ich die Hände und
signalisiert das ich auf hören würde zu Diskutieren
„Du bist ein kleines verzogenes Biest“, kam es von Angeal
wütend. Ich ballte die Hände zu Fäusten und eilte schnell raus auf den Flur, wo
ich erst einmal ein paar mal tief durchatmete. Als ich mich etwas beruhigt hatte
hörte ich wie zwei Personen auf den Flur kamen.
„Hey kleines, beruhigt“, meinte Reno und legte mir eine Hand
auf die Schulter.
„Denk schon“, entgegnete ich und sah die beiden an.
„Rhapsodos redet grade mit deinen Cousin, da so wie es im
Moment ist, keine Zusammenarbeit möglich ist“, meinte Tseng in seinen üblichen
Ton. „Allerdings sollten sie auch dringend ihre Einstellung überdenken.“
„Die brauche ich nicht zu überdenken“, seufzte ich laut und
sah den schwarzhaarigen an. „Ich möchte keinesfalls von hier weg. Hier habe ich
endlich ein zu Hause gefunden und ich möchte Rufus dabei helfen das Versprechen
zu einzulösen, das er mir gab, bevor er nach Midgar zog.“
„Welches versprechen“, fragte Reno sofort neugierig.
„Das geht dich rein gar nichts an Teufelchen“, antwortete ich
ihn grinsend.
„Wenn ihr nun endlich fertig seid, können sie uns ja zu Mr Rufus
Shinra begleiten. Er möchte sie dringend sprechen“, sagte Tseng und ging dann
schon los. Reno und ich sahen uns kurz an und eilten ihn dann nach. Dem
gesamten Weg bis zum Büro, des zukünftigen Firmenchefs. Kaum waren wir
eingetreten, wäre ich am liebsten sofort wieder raus gerannt. Sephiroth stand
vor Rufus Schreibtisch und redete leise mit diesen, doch die Person die meinen
Fluchtreflex auslöste, war mein Vater.
„Ah, schön das du endlich auffindbar warst“, sagte Rufus,
als ich Haltung angenommen hatte. „Gut dann wohlen wir direkt zum eigentlichen
Thema kommen. Als du das letzte Mal auf der Krankenstation gelegen hast, wurden
Bluttest gemacht und es wurden große Mengen von Mako in deinem Blut nachgewiesen.
Ich möchte von dir wissen wie es in dein Blut gekommen ist.“
Geschockt sah ich ihn und Sephiroth an die mich erwartungsvoll
ansahen, aber ich sag kein Wort. Ich konnte die Blicke meines Vaters spüren und
ich konnte mir nur zu gut vorstellen was mich, oder meine Freunde erwarten
würden, wenn ich ihn verraten würde.
„Ich habe keine Ahnung, wie das Mako in mich kommt“, sagte
ich, aber sah dabei bewusst keinen der beiden an.
„Mike, wieso sagst du nicht was du mir erzählt hast“, kam es
ungehalten von Sephiroth.
„Ich weiß nicht wovon sie reden Sir“, sagte ich leise und senkte
den Blick. Ich hörte Schritte und eine Minute später packten mich zwei Hände,
nicht grade sanft an den Schultern.
„Was soll das“, fragte er mich wütend, aber so das nur ich
ihn verstand. Ich sagte kein Wort und wisch seinen blick aus.
„Mit was hat er dir gedroht“, fragte er laut und sah kurz zu
meinem Vater.
„Ich bitte sie General, sie werden doch nicht den Worten, dieses
Nichtsnutz trauen. Er wird sich wahrscheinlich wieder irgendetwas ausgedacht
haben, um mir zu schaden. Dies tat er in der Vergangenheit oft, wenn es nicht
nach seinen Willen lief“, meinte mein Vater nun wütend. Unwillkürlich zuckte
ich leicht zusammen.
„Und wie wollen sie seinen vernarbten Körper erklären“, fuhr
der General wütend meinem Vater an.
„Er hat sich geprügelt, in der Gegend herumgetrieben und hat
vieles schwer beschädigt. Er kam oft verletzt zurück“, kam es ruhig von meinem
Vater, der nun auf uns zu ging. Genau vor mir blieb er stehen.
„Hast du dazu nichts zu sagen“, fragte er mich ungehalten. Unsicher
sah ich ihn an und als ich nicht reagierte, verpasste er mir eine Ohrfeige. Erschrocken
sah ich ihn an und hielt meine brennende Wange.
„Ich habe dich etwas gefragt und will gefälligst eine
Antwort“, schrie er mich an.
„Tut mir Leid, Sir“, sagte ich leise, mit gesenkten Blick
und meinte dann lauter. „Es ist wie Professor Hewley gesagt hat.“
„Micheal was soll das“, kam es aufgebracht von Sephiroth.
„Ich habe nichts weiter dazu zu sagen, Sir“, sagte ich und
sah den silberhaarigen mit einen flehenden Blick an.
„Na gut, dann kannst du gehen Mike, aber du kannst jeder
Zeit zu mir kommen, sollte dir etwas einfallen“, sagte Rufus seufzend und sah
mich besorgt an. Ich nickte knapp, verabschiedete mich wortkarg und eilte aus
dem Büro, allerdings wurde ich, als ich dann aus dem Fahrstuhl ausstieg
festgehalten. Erschrocken drehte ich mich zu der Person und atmete erleichtert
auf, als ich die Person erkannte.
„Wieso hast du nicht die Wahrheit gesagt“, fragte mein
ältester freund anklagend.
„Das solltest du doch am besten verstehen, Vinc“, antwortete
ich ihn und umarmte ihn ohne nachzudenken. Die ganze Zeit hatte ich das
Zittern unterdrückt, doch ich konnte es nicht mehr. Unsicher nahm der
schwarzhaarige mich in den Arm.
„Sie habe dir gedroht, habe ich Recht“, fragte er mich, doch
ich gab ihn keine Antwort. Schweigend nahm er es hin das ich nicht reden wollte
und bleib einfach wie er war, bis ich mich beruhigt hatte.
„Danke“, sagte ich freundlich, als ich mich von ihn gelöst
hatte. „Ich sollte zum Training gehen.“
„Mach das, aber du solltest heute Abend mit jemanden reden,
es ist nicht gut alles für dich zu behalten“, sagte Vincent ernst.
„Ich rede heute Abend mit Genesis, ich denke zur Zeit wird
er am besten mit der Situation umgehen können“, entgegnete ich grinste.
„Damit magst du recht haben. Dein Cousin und der General
sind erstaunlich aufbrausend wenn es um dich geht“, meinte er. Leise fing ich
an zu kichern, verabschiedete mich dann und ging zum Unterricht, wo ich meinem
Lehrer erst einmal erklären musste wo ich gewesen war.