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Kapitel 6 - Die Bruderschaft

Hermine verschränkte ablehnend ihre Arme vor dem Brustkorb als sie sich neben dem Mann auf den freien Sessel fallen ließ. „Natürlich spielt es eine Rolle!“ Beiläufig betrachtete sie den Mann, während dieser anscheinend überlegte, wie er sich ihr am besten erklärte. Hermine schätzte ihn auf Anfang 40. Er war ein gepflegter Mann mit einem guten Geschmack, was Kleidung anging und scheinbar ein Büromensch, wenn sie seine blasse Haut richtig deutete.
 

„Für Sie sicherlich“, lächelte der Mann und nickte ihr zu. „Ich fürchte aber, wenn Sie meinen Nachnamen erfahren und erkennen, wie gut ich Ihre Sprache spreche, werden Sie mir nicht mehr allzu wohlgesonnen sein“, seufzte er und starrte in das knisternde Kaminfeuer.
 

„Ich habe schon vermutet, dass Sie kein Deutscher sind“, stieg sie auf sein Spielchen ein. „Was führt Sie her? Vielleicht kann ich so über Ihren Namen und die Herkunft hinweg sehen?“
 

Der Mann schmunzelte, bevor er spöttisch eine Augenbraue hochzog. „Glauben Sie wirklich, ich kann Sie so schlecht einschätzen Miss Granger?“ Abwehrend hob der Mann eine Hand, als Hermine etwas erwidern wollte. „Ich bin noch nicht fertig! Ich werde Ihnen jetzt meinen Grund nennen, wenn Sie mir nicht glauben, werde ich gehen und Sie sehen mich nie wieder, wenn Sie mir aber glauben, werde ich Ihnen meinen Namen verraten. Einverstanden?“
 

Hermine nickte lediglich.
 

„Es gibt einen Orden, der in ganz Europa agiert“, begann der Mann und Hermine glaubte zu wissen, von welchem Orden er sprach. „Sie nennen sich in unserer Sprache 'Die Bruderschaft'. Der Name dürfte Ihnen bekannt sein, denke ich. Wie auch immer, dadurch, das wir Ihre Flohnetzwerkverbindungen abhören, wissen wir, das Sie sehr an Informationen über diesen Orden interessiert sind. Genau aus diesem Interesse, bin ich heute hier. Wieso interessieren Sie sich für Uns?“
 

Noch ehe Hermine ihren Zauberstab ziehen konnte, spürte sie selbst einen Stab an ihrer Kehle. Sie hatte nicht bemerkt, wie sich ein weiterer Mann in ihr Zimmer geschlichen hatte. „Na Miss Granger, wer wird denn gleich handgreiflich, ich bin lediglich hier um mit Ihnen ein ruhiges Gespräch zu führen. Wenn Sie mir versprechen, dass sie nicht noch einmal versuchen Ihren hübschen Stab zu ziehen, werde ich meinen Freund hier“, er nickte zu dem Fremden: „zurück pfeifen.“
 

„Einverstanden“, presste Hermine zwischen ihren Lippen hervor und ließ ergeben von ihrem Zauberstab ab.
 

„Sehr schön“, spottete er und teilte seinem Unterstützer etwas auf einer fremden Sprache mit. Daraufhin entfernte der fremde seinen Stab von ihrer Kehle, blieb allerdings hinter ihr stehen. „Wie ich sehe, glauben Sie mir also. Dann kann ich Ihnen auch meinen Namen nennen“, lächelte er.
 

„Ich bin ganz Ohr“, gab Hermine zuckersüß zurück.
 

„Jonathan Rookwood, mein Bruder dürfte Ihnen als Todesser eher bekannt sein. Beantworten Sie nun meine Frage? Oder muss mein Freund wieder seinen Stab schwingen?“
 

„Dürfte ich Ihnen noch eine Frage stellen, bevor ich Ihre beantworte Mr. Rookwood?“
 

Mit der Zunge schnalzend nickte der Mann.
 

„Wer ist der Anführer, der Bruderschaft?“
 

„Ein Italiener namens Lorenzo Gallrotti“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Rookwood.
 

„Wie kommt es dann, dass mir ein ganz anderer Name bekannt ist?“
 

„Das, Miss Granger, ist eine gute Frage. Ist es zufälligerweise de Croy?“
 

Der Name kam überraschend, weswegen Hermine ihre Verwunderung nicht einmal versuchte zu verbergen.
 

„Ist er also nicht das Oberhaupt?“
 

„Nein, er gehört zwar zu uns, aber wir haben uns immer bedeckt gehalten, wer unser Anführer ist. De Croy zieht den Namen der Bruderschaft schon seit Jahren in den Schmutz. Ich und mein Freund hier sind im Auftrag der Italiener unterwegs um diesen Mann endlich aufzuhalten. Wenn Sie uns also helfen könnten, wären wir Ihnen sehr verbunden.“
 

„Was genau haben Sie mit ihm vor?“
 

„Aus der Bruderschaft ausschließen und endlich vor Gericht bringen. Uns fehlen allerdings die Anklagepunkte“, seufzte Rookwood.
 

Hermine war noch nicht ganz überzeugt, sie zeigte es allerdings nicht. „Gibt es eine Möglichkeit, wie ich mit Ihnen in Kontakt treten kann, wenn ich etwas für Sie habe? Ich ermittle erst seit gestern in einem Fall, wo scheinbar auch de Croy eine größere Rolle spielt, also kann ich Ihnen leider noch keine Ergebnisse mitteilen.“
 

„Wir melden uns bei Ihnen“, seufzte Rookwood. „Tut mir Leid Miss Granger anders geht es nicht. Wir dürfen unsere Tarnung nicht auffliegen lassen.“
 

„Eine Frage hätte ich aber noch, wenn Sie gestatten?“
 

„Natürlich, wenn es Ihnen hilft? Wir wollen nichts anderes, als diesen Kerl endlich etwas beweisen zu können.“
 

„Was hat es mit den Männern auf sich, die seit einigen Tagen in der Umgebung von Berlin bewusstlos gefunden werden? Viele davon geben an, zur Bruderschaft zu gehören.“
 

„Schergen von de Croy, wir nehmen keine Handlanger auf, Miss Granger.“
 

„Wie darf ich mir das dann vorstellen?“
 

„Uns gibt es seit fast 200 Jahren. Die Mitgliedschaft wird vererbt. Jedes Jahrzehnt sind wir ungefähr 50 Leute. Die keine Handlanger brauchen um etwas zu erreichen. Die de Croys waren schon immer etwas anders. Miss Granger so Leid es mir tut, ich muss mich leider verabschieden, Sie hören von uns.“
 

Ohne das Hermine etwas erwidern konnte, war der Mann mit seinem Kumpanen verschwunden, dissappariert. Verwirrt ließ sie sich gegen die Lehne des Sessels fallen und atmete das herbe Parfüm des Mannes ein, welches als einziger Beweis für seine Anwesenheit im Zimmer zurückblieb. Die Nase rümpfend zückte sie ihren Zauberstab und öffnete mit einem Schlenker die Fenster des Hotelzimmers.
 

Als die kalte Luft in das Hotelzimmer strömte, begann Hermine kurze Zeit später zu frösteln, weswegen sie von ihrem Sessel ins Bett wechselte und abermals zu Pansys Tagebuch griff. Doch noch ehe Hermine das Buch aufschlagen konnte zuckte sie erschrocken zusammen. Ein lautes Glockenschlagen drang durch das geöffnete Fenster zu ihr durch und kündigte an, dass es nun 7 Uhr morgens war.
 

Den gleichen Glockenschlag nahmen auch Harry und die restlichen Auroren wahr, als sie im deutschen Ministerium ankamen und vom dortigen Leiter der Sicherheit in Empfang genommen wurden. Das ihre beiden Freunde schon da waren, wusste Hermine natürlich noch nicht, weswegen sie, nachdem sie sich von dem Schreck erholt hatte, erneut das Tagebuch aufschlug. Sofort wurde sie dieses Mal gefühlt in das Buch gesogen und Malfoy begrüßte sie auf seine übliche, herablassende Art. Hermine hielt sich nicht lange damit auf, sondern forderte seinen Geist dazu auf sie dorthin zu bringen, wo sie zuvor stehengeblieben war. Vor ihr materialisierte sich ein kleines Kämmerchen, welches nett eingerichtet war. „Was ist das für ein Raum“, wandte Hermine sich an Malfoys Geist.
 

„Ein Geheimraum, den nur ich, Snape und Pansy kennen. Er befindet sich weit unter den Kerkern und diente wohl damals als Versteck. Soviel konnte ich Snape aus der Nase ziehen, als er uns diesen Raum zeigte.“
 

„Wieso zeigte er euch den Raum überhaupt?“
 

„Weil es wichtig war, ungestört reden zu können.“
 

„Aha. Dann leg los mit der Erinnerung“, forderte Hermine und sogleich konnte sie wieder das Kratzen der Feder vernehmen.
 

„Da bist du ja endlich“, fuhr Malfoy Pansy aufgebracht an. Hermine spürte Furcht in sich aufsteigen, allerdings nur kurz, bis sich Malfoy seufzend in einem Sessel fallen ließ. Pansy und damit auch Hermine, tat es ihm gleich.
 

„Es ist ein Blutschwur den ich gefunden habe. Glaub mir Pansy, wenn du diese Erinnerungen einmal aufschreibst, wird es dir leichter Fallen, das Ziel zu sehen. So erstickt dich die Angst nicht, sondern ist nur am Rande vorhanden.“
 

„Und wenn das Buch jemand findet?“
 

„Wenn es jemand öffnet, wird er nichts außer leere Seiten vorfinden. Glaube mir, nur die wenigsten kommen auf die Idee mit dem Blut. Und sollte es unrechtmäßig entwendet werden, kann es erst recht niemand lesen“,  Malfoy grinste fies.
 

„Okay, ich vertraue dir, Draco“, flüsterte sie erstickt und kramte aus ihrer Tasche ein nagelneu aussehendes Buch.
 

Die Sicht verschwamm. „Weiter hat Pansy diese Gegebenheit nicht aufgeschrieben“, erklärte Malfoy unnötigerweise.
 

„Wieso hat sie solche Angst, das jemand das Buch findet oder liest?“
 

„Als das, kannst du hier drin lesen, wenn du dich denn traust“, gab Malfoys Stimme süffisant als Antwort.
 

„Dann Zeig mir Eintrag Zwei“, forderte sie.
 

Vor Hermines Augen tauchte eine eng ineinander verschlungene Schrift auf, die hübsch anzusehen war. Wenn Draco glaubt das es hilft, werde ich nun den ersten Eintrag dieser Art verfassen, stand da geschrieben. Sekunden später noch bevor Hermine verstand das es jetzt tiefer in Pansys Welt ging, manifestierte sich ein kleines Zimmer, welches Hermine nicht ein bisschen bekannt vorkam, Pansy aber mehr als vertraut war.
 

Auf dem Bett liegend starrte Pansy an die weiße Decke über sich. Sie traute sich nicht, wo anders hinzusehen, denn dort würde sie nur rot sehen. Rot welches aus ihrem Körper kam. Aus ihrem Körper, an ihrem sechsten Geburtstag …

Angeekelt schlug Hermine das Tagebuch mit solcher Wucht zu, das es ihr aus den Händen rutschte und mit einem lauten Knall auf den Boden fiel. Hermine wollte nicht mehr wissen, was diese Monster Pansy antaten. Als Hermine sich durch das Gesicht fuhr, nur um etwas zutun, stellte sie fest, dass sie weinte. Das Pansy in diesem Moment, auf diesem scheußlichen Bett ebenfalls geweint hatte. Dem Buch keinen Blick schenkend stand sie auf und ging ins Bad um sich frisch zu machen und den Schmutz der nicht vorhanden war, wegzuspülen. Denn die kleine Pansy fühlte sich schmutzig. „Gott Malfoy“, fluchte Hermine laut, als sie sich die Kleider vom Leib riss und unter eine eiskalte Dusche stieg. Wieso musste er all das so realistisch gestalten? Wieso musste er diesen Zauber nehmen? Hermine kannte die Antworten, Malfoy selbst hatte es zuvor Pansy erklärt. Hatte ihr erklärt, das es nötig war um das Bewusstsein frei von den Ängsten zu bekommen, damit die Angst einen nicht mehr lähmen konnte, wenn Pansy sich an solche Dinge erinnerte. Und dennoch verfluchte sie Malfoy nun dafür. Verstört überlegte sie, ob sie ihm nicht einen netten Brief schreiben sollte. Das verwarf Hermine aber schnell wieder, denn es war davon auszugehen, dass sie eh keine Antworten von diesem Idioten bekam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dragon493
2014-09-20T09:20:02+00:00 20.09.2014 11:20
tolles Kapitel
sehr interessant das die Bruderschaft, doch anders ist als erwartet
es scheint als ob pansy eine wirklich schlimme Vergangenheit hat
bin sehr gespannt wie es weiter geht
lg dragon493


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